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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Gasturbinentriebwerke und spezieller
auf separate Luftstromplattformen, die zwischen benachbarten Bläserschaufeln
in solchen Triebwerken angeordnet sind.
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Ein
zum Antrieb eines Flugzeugs beim Flug verwendetes Mantelstrom-Gasturbinentriebwerk
enthält
typischerweise in Strömungsbeziehung
bzw. -richtung in Reihe eine Bläseranordnung,
einen Niederdruckkompressor oder Booster, einen Hochdruckkompressor,
eine Brennkammer, eine Hochdruckturbine und eine Niederdruckturbine.
Die Brennkammer erzeugt Verbrennungsgase, die in der Folge zu der Hochdruckturbine,
wo sie sich ausdehnen, um die Hochdruckturbine anzutreiben, und
danach zu der Niederdruckturbine geleitet werden, wo sie sich weiter
ausdehnen, um die Niederdruckturbine anzutreiben. Die Hochdruckturbine
ist über
eine erste Rotorwelle antreibend mit dem Hochdruckkompressor verbunden,
und die Niederdruckturbine ist über
eine zweite Rotorwelle antreibend sowohl mit der Bläseranordnung
als auch mit dem Booster verbunden.
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Die
Bläseranordnung
enthält
eine Vielzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten Bläserschaufeln,
die sich von einer Rotorscheibe aus radial auswärts erstrecken. Die Bläserschaufeln
weisen allgemein einen Flügelabschnitt
und einen einstückigen
Schwalbenschwanz-Wurzelabschnitt auf. Der Schwalbenschwanzabschnitt
ist gleitend in einem komplementär
ausgebildeten Schwalbenschwanzschlitz aufgenommen, der in der Rotorscheibe
ausgebildet ist, um die Schaufel an der Rotorscheibe zu befestigen.
Bläserschaufeln
sind typischerweise entweder aus Metall, wie z.B. Titan, oder einem
Verbundmaterial hergestellt.
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Während die
bekannten Bläseranordnungen unter
normalen Betriebsbedingungen hocheffizient sind, können sie
manchmal gegen Schäden
durch angesaugte Fremdkörper
(Foreign Object Damage) empfindlich sein, d.h. Schäden, die
durch das Eindringen von Fremdkörpern,
wie z.B. Vögeln
oder Hagelkörnern,
entstehen. Wenn ein großer
Fremdkörper
auf eine Bläserschaufel
auftrifft, könnte
die Bläserschaufel
oder ein Teil derselben von der Rotorscheibe abbrechen. Eine losgelöste Bläserschaufel könnte benachbarte
Bläserschaufeln
beschädigen und
eine große
Unwucht in der Bläseranordnung
erzeugen. Wenn eine losgelöste
Bläserschaufel
nicht von dem Bläsergehäuse festgehalten
wird, könnte sie
darüber
hinaus erheblichen Schaden an dem Flugzeug hervorrufen, das von
dem Triebwerk angetrieben wird. Um die Menge des Schaufelmaterials
zu verringern, das während
eines Einschlagereignisses verloren geht, ist es bekannt, die Bläseranordnungen so
auszuführen,
dass sie als Reaktion auf eine auf die Schaufel einwirkende extreme
Kraft eine begrenzte Drehung des Blattwurzelabschnitts innerhalb der
Schwalbenschwanzschlitze zulassen. Diese Drehung wird häufig einen
Bruch der Schaufel an ihrer Basis verhindern.
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Während des
Triebwerkbetriebs wird ein Umgebungsluftstrom zwischen die rotierenden Schaufelblätter geleitet
und unter Druck gesetzt, um dadurch Schub zum Antrieb des Flugzeugs
beim Flug zu erzeugen. Eine radial innere Strömungspfadbegrenzung für den Luftstrom,
der zwischen die Schaufeln geleitet wird, wird durch Bläserplattformen geschaffen,
die nahe bei der Rotorscheibe zwischen benachbarten Bläserschaufeln
angeordnet sind. Es ist bekannt, Bläserschaufeln herzustellen,
die einstückig
ausgebildete Plattformen aufweisen. Dies bedeutet jedoch, dass die
Zentrifugalkräfte
sowohl von den Bläserschaufelflügeln als
auch von den Plattformen von den Bläserschaufelschwalbenschwänzen getragen
werden müssen,
was es erforderlich macht, dass die Schwalbenschwänze genügend groß sind, was
wiederum eine genügend
große
Rotorscheibe erfordert, um alle Zentrifugalkräfte innerhalb akzeptabler Belastungsgrenzen
aufzunehmen. Darüber
hinaus wird ein Schaden an einer solchen einstückig ausgebildeten Plattform
häufig
einen Austausch der gesamten Schaufel erforderlich machen. Und vom Standpunkt
der Herstellung aus ist es nicht praktikabel, in dem Fall von Bläserschaufeln
aus Verbundwerkstoff die Plattformen mit den Schaufeln einstückig auszuführen.
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Demgemäß sind Bläseranordnungen
unter Verwendung diskreter Plattformen entwickelt worden, die zwischen
benachbarten Bläserschaufeln
unabhängig
mit der Rotorscheibe verbunden sind. Diese separaten Plattformen
müssen
während
des Betriebs eine geeignete Festigkeit zur Aufnahme sowohl von Zentrifugalkräften als
auch von Stoßbelastungen,
wie z.B. solchen in Folge von Vogelschlag aufweisen. Eine solche
Anordnung ist eine Hybridkonstruktion, die einen bearbeiteten tragenden
Körper
aus geschmiedetem Aluminium aufweist, der eine damit verbundene
Verbundstoff-Strömungspfadoberfläche aufweist.
Der tragende Körperabschnitt ist
zur einfachen Bearbeitung mit einer Kastenform mit geraden Wänden ausgebildet.
Weil die benachbarten Bläserschaufeln
eine gekrümmte
Kontur aufweisen, führt
diese Konstruktion mit geraden Wänden
zu harten Körperquetschkanten
bzw. -auflagepunkten zwischen der Bläserschaufel, der Bläserplattform
und der Rotorscheibe bei einem Fremdkörpereintritt. Solche Quetschkanten
begrenzen die Fähigkeit
der Bläserschaufel
zur Drehung als Reaktion darauf, dass eine Schaufel von einem Fremdkörper getroffen
wird.
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Darüber hinaus
muss die Verbundstoff-Strömungspfadoberfläche nebenbei
in einem zusätzlichen
Vorgang befestigt werden und erfordert die Verwendung von reduntanten
Bolzenbefestigungsmitteln durch die tragenden Seitenwände hindurch,
um das Festhalten des Strömungspfades
sicherzustellen. Und der tragende Aluminiumkörper muss vor dem Anbringen
des Verbundstoffs durch Verdichtungsstrahlen bzw. Shot Peening bearbeitet
und grundiert werden. Dies führt
zu einer relativ schweren Plattform und ist in der Herstellung teuer.
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US 5 281 096 offenbart eine
Bläseranordnung,
die eine Vielzahl von separaten Plattformen enthält, die einen tragenden Körperabschnitt
und einen Strömungspfadoberflächenabschnitt
aufweisen und die zwischen benachbarten Rotorschaufeln angeordnet
sind, die sich von einer Rotorscheibe aus radial auswärts erstrecken.
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US 5 049 035 offenbart eine
mit Schaufeln bestückte
Scheibe eines Turbomaschinenrotors, der eine Reihe von gleichmäßig um den
Rand der Scheibe herum angeordneten Schaufeln und separate Plattformen
aufweist, die zwischen den Schaufeln an der Scheibe befestigt sind.
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Demnach
besteht Bedarf an einer leichtgewichtigen, einfach herzustellenden
Bläserplattform, die
die Fähigkeit
der benachbarten Bläserschaufeln zur
Drehung nicht einschränkt.
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Die
oben genannten Erfordernisse werden durch die vorliegende Erfindung
erfüllt,
die eine Plattform zur Verwendung zwischen benachbarten, an einer
Rotorscheibe angebrachten Bläserschaufeln schafft,
um eine innere Strömungspfadbegrenzung herzustellen.
Die Plattform enthält
einen tragenden Körperabschnitt
und einen einstückig
ausgebildeten Strömungspfadoberflächenabschnitt.
Der tragende Körperabschnitt
weist eine Kontur auf, die zu derjenigen der benachbarten Bläserschaufeln
passt. Der Strömungspfadoberflächenabschnitt
bildet ein Paar von Flügeln,
die sich seitlich über
den tragenden Körperabschnitt
hinaus erstrecken. Die Flügel
sind zerbrechlich, damit sie abbrechen, wenn sich eine benachbarte
Bläserschaufel
in Folge eines Einschlagereignisses dreht. Die Plattform ist unter
Verwendung eines Harzinjektionsverfahrens (RTM) aus einem Verbundmaterial
hergestellt.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch Lesen
der folgenden detaillierten Beschreibung und der beigefügten Ansprüche unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen deutlich.
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Der
Gegenstand der als die Erfindung angesehen wird, ist speziell hervorgehoben
und wird im Schlussteil der Anmeldung getrennt beansprucht. Die
Erfindung kann jedoch am besten unter Bezugnahme auf die folgende
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen verstanden
werden, in denen:
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1 zeigt
eine partielle Querschnittsansicht eines beispielhaften Mantelstromgasturbinentriebwerks,
das die separaten Bläserplattformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält.
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2 zeigt
eine vergrößerte Querschnittsansicht
einer der Bläserplattformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
eine Unteransicht der Bläserplattform
aus 2.
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4 zeigt
eine axiale Querschnittsansicht der Bläserplattform aus 2.
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5 zeigt
eine Endansicht einer Bläserplattform,
die zwischen zwei benachbarten Bläserschaufeln angeordnet ist,
in einem normalen Betriebszustand.
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6 zeigt
eine Endansicht einer Bläserplattform,
die zwischen zwei benachbarten Bläserschaufeln angeordnet ist,
nach einem Einschlagereignis.
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen, in denen die gleichen Bezugszeichen in
den verschiedenen Ansichten die gleichen Elemente bezeichnen: 1 zeigt
ein beispielhaftes Mantelstromgasturbinentriebwerk 10,
das zum Antrieb eines Flugzeugs beim Flug (nicht gezeigt) verwendet
wird. Das Triebwerk 10 enthält eine Fan- oder Bläseranordnung 12,
die durch eine konventionelle Bläserwelle 14 gedreht
wird, die von einer konventionellen Niederdruckturbine (nicht gezeigt)
angetrieben wird. Die Bläseranordnung 12 enthält eine
Rotorscheibe 16, von der sich eine Vielzahl von in Umfangsrichtung
beabstandet angeordneten Bläser-
oder Rotorschaufeln 18 (von denen in 1 nur
eine gezeigt ist) radial auswärts
erstrecken. Die Rotorscheibe enthält jeweils axial beabstandete
Vorder- und Rückseiten 20 und 22 und
eine radial äußere Oberfläche 24,
die sich zwischen diesen erstreckt.
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Von
der Bläseranordnung 12 stromabwärts ist
ein konventioneller Boosterkompressor 26 angeordnet, der
axial mit Abstand angeordnete Leitschaufel- und Schaufelblattreihen
aufweist, wobei die Schaufelblätter
desselben an einer Boosterscheibe oder -welle 28 angebracht
sind. Die Boosterwelle 28 ist durch eine Vielzahl von Bolzen 30 ausreichend fest
an der Rückseite 22 der
Rotorscheibe angebracht. Ein konischer Spinner 32 ist an
der Vorderseite 20 der Rotorscheibe befestigt, um einen
aerodynamischen Strömungspfad
für Luft 38 zu
schaffen, die in die Bläseranordnung 12 eintritt.
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Die
vorliegende Erfindung enthält
eine Vielzahl von separaten Plattformen 34 (von denen in 1 nur
eine gezeigt ist), die zwischen den Bläserschaufeln 18 angeordnet
sind, wobei jede Plattform 34 zwischen jeweils benachbarten
Bläserschaufeln 18 und
radial außerhalb
der Rotorscheibe 16 angeordnet ist. Jede der Plattformen 34 weist
eine radial äußere Oberfläche 36 auf,
die sich zwischen den jeweils benachbarten Bläserschaufeln 18 erstreckt,
um gemeinsam eine innere Strömungspfadbegrenzung zum
Leiten von Luft 38 zwischen den Bläserschaufeln 18 zu
bilden. Dadurch wirken die Plattformen 34 zur Erhaltung
der Festlegung des Triebwerksströmungspfades
zwischen dem Spinner 32 und dem Booster 26.
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Mit
Bezug auf die 2 bis 4: eine
einzelne Bläserplattform 34 ist
in größerer Genauigkeit gezeigt.
Die Plattform 34 enthält
ein einheitliches einstückig
ausgebildetes Element 35, das einen tragenden Körperabschnitt 40 und
einen Strömungspfadoberflächenabschnitt 42 aufweist,
die in einer im Querschnitt im Wesentlichen T-förmigen Anordnung (siehe 4)
verbunden sind. Wie am besten in 2 zu sehen
ist, weist die Plattform 34 ein vorderes Ende 44,
das nahe bei der Scheibenvorderseite 20 angeordnet ist,
und ein axial gegenüberliegendes
hinteres Ende 46 auf, das nahe bei der Scheibenrückseite 22 angeordnet
ist. Der Körperabschnitt 40 trägt den größten Teil
zur Plattformmasse bei und verleiht der Plattform 34 die
notwendige Festigkeit zum Tragen ihrer zentrifugalen Belastung.
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Um
das Gesamtgewicht der Plattform 34 zu verringern und dabei
eine ausreichende Festigkeit derselben zu erhalten, ist das einstückige Element 35 vorzugsweise
aus einem nichtmetallischen Verbundmaterial hergestellt. Ein geeignetes
Verbundmaterial wären
z.B. in ein Epoxidharz eingebettete Graphitfasern. Weiterhin ist
der tragende Körperabschnitt 40 ein
Hohlkörper,
der eine erste Seitenwand 50, eine zweite Seitenwand 52 und
eine radial innere Oberfläche 54 aufweist,
die sich zwischen den Seitenwänden 50, 52 erstreckt.
Der tragende Körperabschnitt 40 ist
sowohl an dem vorderen Ende 44 als auch an dem hinteren
Ende 46 offen. Die offenen Enden verhindern eine Ansammlung
von Fluiden, wie z.B. Regenwasser oder geschmolzenem Eis, innerhalb
des hohlen Körperabschnitts 40,
indem sie während
des Triebwerkbetriebs einen zentrifugalen Drainagepfad bereitstellen.
Um das Gewicht weiter zu verringern sind eine Anzahl von Gewichtsverringerungslöchern 48,
die in 2 in der ersten Seitenwand 50 gezeigt sind,
in jeder Seitenwand 50, 52 des tragenden Körperabschnitts 40 ausgebildet.
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Mit
Bezug auf 3: es wird erkannt, dass der
tragende Körperabschnitt 40 eine
gekrümmte Kontur,
die sich von dem vorderen Ende 44 zu dem hinteren Ende 46 erstreckt,
im Gegensatz zu einer geraden Wandanordnung aufweist. Diese Kontur
ist so gewählt,
dass sie im Wesentlichen zu der Kontur der benachbarten Bläserschaufeln 18 passt,
zwischen denen die Plattform 34 angeordnet wird. Das bedeutet,
dass die erste Seitenwand 50 des Körperabschnitts 40 eine
konvexe Krümmung
aufweist, die der konkaven Krümmung
der Druckseite ihrer benachbarten Schaufel eng folgt, und die zweite
Seitenwand 52 des Körperabschnitts 40 eine
konkave Krümmung
aufweist, die der konvexen Krümmung der
Saugseite der zu ihr benachbarten Schaufel eng folgt.
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Der
tragende Körperabschnitt 40 weist
auch ein vorderes Positionierungsanlageelement 56, das an
der radial inneren Oberfläche 54 in
der Nachbarschaft des vorderen Endes 44 befestigt ist,
und ein hinteres Positionierungsanlageelement 58 auf, das an
der radial inneren Oberfläche 54 in
der Nachbarschaft des hinteren Endes 46 befestigt ist.
Sowohl das vordere als auch das hintere Positionierungsanlagelement 56, 58 ist
aus einem beliebigen geeigneten elastischen Material, wie z.B. Gummi,
hergestellt und wirkt zur radialen Anordnung der Plattform 34 in Bezug
auf die Rotorscheibe 16, wie unten ausführlicher beschrieben wird.
Die Positionierungsanlageelemente 56, 58 sind
weiterhin mit der radial inneren Oberfläche 54 des Körperabschnitts 40 in
einer beliebigen geeigneten Weise, wie z.B. durch ein Klebemittel,
verbunden.
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Der
Strömungspfadoberflächenabschnitt 42 ist
einstückig
an dem radial äußersten
Ende des tragenden Körperabschnitts 40 ausgebildet,
um die radial äußere Oberfläche 36 der
Plattform 34 zu bilden, die die innere Strömungspfadbegrenzung
festlegt. Wie am besten in 4 zu sehen
ist erstreckt sich der Strömungspfadoberflächenabschnitt 42 seitlich (d.h.
in Umfangsrichtung) über
die jeweilige Seitenwand 50, 52 des tragenden
Körperabschnitts 40 hinaus,
um ein Paar von dünnen
Flügeln 60 zu
bilden. Die Flügel 60 erstrecken
sich von Schaufel zu Schaufel, um den Raum zwischen benachbarten
Schaufeln 18 vollständig
auszufüllen,
wodurch die innere Strömungspfadbegrenzung
zwischen dem Spinner 32 und dem Booster 26 aufrechterhalten
wird. Wie die Seitenwände 50, 52 des
Körperabschnitts 40 sind
die äußeren seitlichen
Ränder
der Flügel 60 mit
einer gekrümmten
Kontur versehen, die zu der Kontur der zugehörigen benachbarten Bläserschaufel 18 passt. Darüber hinaus
ist der äußere seitliche
Rand jedes Flügels 60 mit
einem elastischen Dichtungselement 62 versehen, um eine
Abdichtung gegen einen Luftleckfluss an der Bläserschaufel während des
Triebwerkbetriebs zu schaffen. Die Randdichtungen 62 sind
weiterhin vorzugsweise durch ein Filmklebemittel mit den Flügeln 60 verbunden
und sind aus einem geeigneten Material, wie z.B. Silikon hergestellt.
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Der
Strömungspfadoberflächenabschnitt 42 schafft
die notwendige Festigkeit, um die Anforderungen bzgl. einer Überdrehzahl
des Bläsers,
Ermüdungsbruch
mit Kurzzyklus und des Ansaugens zu erfüllen, aber die Flügel 60 sind
ausreichend dünn, damit
sie im Falle hart einwirkender Druckbelastungen zwischen einer Bläserschaufel 18 und
der Plattform 34, die während
eines Einschlagereignisses auftreten können, zerbrechlich sind. Wie
in 4 gezeigt weisen die Flügel 60 eine Dicke
t und einen Flügelüberhang
oder eine Breit L auf. Das Verhältnis
der Flügelbreite
L zu der Dicke t ändert
sich im Verlauf der Flügel 60 wegen
ihrer gekrümmten
Kontur. Vorzugsweise weist der hintere Abschnitt des Flügels 60, der
sich auf der konkaven Seite der Plattform 34 befindet,
ein Breite/Dicke-Verhältnis auf,
das größer oder
gleich 40 ist, um eine ausreichende Zerbrechlichkeit sicherzustellen.
Das Breite/Dicke-Verhältnis variiert
für die
anderen Bereiche der Flügel 60 zwischen 20 und 40.
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Weiterhin
ist auf der radial äußersten
Oberfläche
des Strömungspfadoberflächenabschnitts 42 eine
dünne Glasgewebeschicht 43 zum
Erosionsschutz angeordnet. Die Glasgewebeschicht 43 weist eine
gute Erosionsbeständigkeit
auf und hat im Falle einer Fremdkörpereinwirkung auch eine Opferfunktion.
Speziell ist eine Reparatur der Plattform typischerweise eine einfache
Maßnahme,
solange das Verbundmaterial der Plattform nicht in Folge eines Fremdkörpereinschlags
durchdrungen worden ist (d.h. solange nur die Glasgewebeschicht
beschädigt worden ist).
Eine Durchdringung des Verbundmaterials erfordert eine schwierigere
Reparatur oder einen Austausch der Plattform. Das einstückige Element 35 ist
für zusätzlichen
Erosionsschutz mit einer oder mehreren Schichten einer Hochglanz-Polyurethanfarbe
versehen.
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Wieder
mit Bezug auf 2: Es kann erkannt werden, dass
die Plattform 34 einen vorderen Anbauflansch 64,
der sich von dem vorderen Ende 44 axial auswärts erstreckt,
und einen hinteren Anbauflansch 66 aufweist, der sich von
dem hinteren Ende 46 axial auswärts erstreckt. Die vorderen
und hinteren Anbauflansche 64, 66 sind so eingerichtet, dass
sie jeweils vordere und hintere radial auswärts gerichtete Anschlagoberflächen 68 und 70 und
jeweils vordere und hintere axial ausgerichtete Anschlagoberflächen 72 und 74 bilden.
Jede Anschlagoberfläche 68, 70 weist
einen mit ihr verbundenen Verschleißstreifen auf, der aus einem
verschleißbeständigen Material,
wie z.B. einer Aramidfaser, kombiniert mit in ein geeignetes Gewebe
eingewobenen Polytetrafluoroethylenfasern besteht.
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Die
Plattform 34 wird von einem vorderen Trägerring 76 und einem
hinteren Trägerring 78 festgehalten.
Der vordere Trägerring 76 ist
ein ringförmiges
Element, das im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ist und ein radial inneres
Segment 80, ein radial äußeres Segment 82 und
einen Mittelabschnitt 84 enthält, der die beiden Segmente 80, 82 verbindet.
Das innere Segment 80 ist an seinem distalen Ende z.B.
durch eine Vielzahl von Bolzen mit der Vorderseite 20 der
Rotorscheibe 16 fest verbunden. Das radial äußere Segment 82 überlappt
den vorderen Anbauflansch 64 und liegt an der vorderen
radialen Anschlagoberfläche 68 an,
wodurch es das vordere Ende 44 der Plattform 34 gegen
eine radial auswärts gerichtete
Bewegung in Folge der Zentrifugalkraft durch die Rotation der Rotor scheibe 16 während des Triebwerksbetriebs
sichert. Weiterhin liegt das distale Ende des äußeren Segments 82 an
der vorderen axial gerichteten Anschlagoberfläche 72 an, um die Plattform 34 gegen
eine axiale Vorwärtsbewegung festzuhalten.
Der Mittelabschnitt 84 des vorderen Trägerrings 76 liegt
an dem hinteren Ende des Spinners 32 an. Wahlweise kann
der vordere Trägerring 76 ein
integraler Bestandteil des anderenfalls konventionellen Spinners 32 sein.
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Der
hintere Trägerring 78 ist
ein ringförmiges Element,
das im Querschnitt im Wesentlichen V-förmig ist und ein radial inneres
Segment 86 und ein radial äußeres Segment 88 enthält, die
an einem Schnittbereich, der einen Anschlag 90 bildet,
miteinander verbunden sind. Das innere Segment 86 ist an seinem
distalen Ende fest mit einem Anbauflansch 92 verbunden,
der an der Boosterwelle 28 ausgebildet ist. Der Anschlag 90 überlappt
den hinteren Anbauflansch 66 und liegt an der hinteren
radialen Anschlagoberfläche 70 an,
wodurch das hintere Ende 46 der Plattform 34 gegen
radial auswärts
gerichtete Bewegung in Folge der Zentrifugalkraft durch Drehung
der Rotorscheibe 16 während
des Triebwerksbetriebs festgehalten wird. Der Anschlag 90 liegt auch
an der hinteren axial gerichteten Anschlagoberfläche 74 so an, dass
die Plattform 34 gegen eine axiale Bewegung nach hinten
festgehalten wird.
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Während des
Einbaus der Plattform 34 positionieren das vordere und
hintere Positionierungsanlageelement 56, 58 die
Plattform 34 bezogen auf die Rotorscheibe 16 radial,
um den gewünschten
Abstand zwischen der Plattform 34 und der radial äußeren Oberfläche 24 der
Rotorscheibe 16 einzuhalten. Das vordere Positionierungsanlageelement 56 berührt das
innere Segment 80 des vorderen Trägerrings 76, und das
hintere Positionierungsanlageelement 58 berührt die
Boosterwelle 28. Das vordere und hintere Positionierungsanlageelement 56, 58 hindern
die Plattform 34 auch an einem Anschlagen gegen die Rotorscheibe 16,
die Boosterwelle 28 oder die vorderen und hinteren Trägerringe 76, 78.
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Mit
Bezug auf die 5 und 6: die Rotorscheibe 16 enthält eine
Vielzahl von in Umfangsrichtung mit Abstand angeordneten axialen
Schwalbenschwanzschlitzen 94, die sich von der äußeren Oberfläche 24 der
Scheibe radial einwärts
erstrecken, wobei die Scheibenabschnitte zwischen den Schwalbenschwanzschlitzen 94 auch
als Schwalbenschwanzstege bekannt sind. Jede der Bläserschaufeln 18 enthält einen
einstückigen
Wurzelbereich 96, der in der Form eines komplementären Schwalbenschwanzes
zum axialen Einsatz ausgebildet ist. Die Schwalbenschwanzwurzelbereiche 96 sind
in entsprechenden der Schwalbenschwanzschlitze 94 angeordnet,
um die Bläserschaufeln 18 an
der Rotorscheibe 16 zu befestigen. Wie in der Fachwelt
bekannt ist, sind die Schwalbenschwanzschlitze 94 und die
Wurzelbereiche 96 so ausgebildet, dass sie eine begrenzte
Drehung des Wurzelbereiches 96 innerhalb des Schwalbenschwanzschlitzes 94 als
Reaktion auf eine extreme Kraft zulassen, die auf die Schaufel 18 ausgeübt wird.
Diese Fähigkeit
der Schaufel zur Drehung verringert die Empfindlichkeit der Schaufel
gegen Schäden
durch Fremdkörper
(Foreign Object Damage) wesentlich.
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Wie
oben erörtert
weist der Körperbereich 40 eine
gekrümmte
Kontur auf, die der Kontur der benachbarten Bläserschaufeln 18 folgt.
Der geformte Körperbereich 40 erlaubt
eine stärkere
Schaufeldrehung bezogen auf die Schaufeldrehung, die bei konventionellen,
eine gerade Wandanordnung aufweisenden Bläserplattformen möglich ist,
indem harte Körperquetschkanten
bzw. -auflagepunkte zwischen der Plattform 34, den Bläser schaufeln 18 und
der Rotorscheibe 16 bei Einschlagereignissen vermieden werden.
Die gekrümmte
Anordnung vereinfacht auch den Einbau der Plattform 34.
Wie in 5 gezeigt, die die Bläseranordnung 12 unter
normalen Betriebsbedingungen darstellt, ist der tragende Körperabschnitt 40 dazu
bemessen und eingerichtet, einen angemessenen Abstand zu der Rotorscheibe 16 und den
benachbarten Schaufeln 18 einzuhalten, so dass die Fähigkeit
der Schaufel zur Drehung nicht durch eine Verbindung zwischen der
Plattform 34 und den Schaufeln 18 oder der Rotorscheibe 16 übermäßig behindert
wird. Wie in 6 gezeigt wird sich folglich,
wenn eine der Bläserschaufeln 18 (die
linke Schaufel in der Figur) von einem Fremdkörper getroffen wird, die Schaufel 18 innerhalb
ihres Schwalbenschwanzschlitzes 94 als Reaktion auf den
Einschlag drehen. Wenn sich die Schaufel 18 dreht, werden
die zerbrechlichen Flügel 60 abbrechen
und es der Schaufel 18 ermöglichen, sich im Rahmen ihres Drehvermögens, das
typischerweise etwa 18° umfasst,
zu drehen. Obwohl die Flügel 60 während eines
Einschlagereignisses zerdrückt
werden, bleibt der tragende Körperabschnitt 40,
der den größten Teil
der Plattformmasse enthält,
weitgehend intakt. Folglich geht nur sehr wenig von der Plattformmasse verloren,
so dass der größte Teil
der Funktion der Bildung einer inneren Strömungspfadbegrenzung erhalten
bleibt.
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Die
Plattform 34 wird vorzugsweise unter Verwendung eines Harzinjektionsverfahrens
(RTM) hergestellt, bei dem Fasern eines geeigneten Materials, wie
z.B. Graphit, in einer gewünschten
Ausrichtung auf einem Dorn so angeordnet werden, dass die gewünschte Form
des fertigen Teils angenähert
wird. Diese Vorform wird dann in einer Form angeordnet, die einen
Hohlraum aufweist, der zu der Form des einstückigen Elementes 35 passt.
Der Form wird neben der Oberfläche
der Vorform eine dünne
Glasgewebematte hinzugefügt,
die zu dem Strömungspfad oberflächenabschnitt 42 des
einstückigen
Elementes 35 wird. Der nächste Schritt besteht in der
Injektion eines Harzes, wie z.B. eines Epoxids, in die Form unter
einem moderaten Druck, um die Fasern zu imprägnieren. Die durch Harz imprägnierte
Vorform wird danach ausgehärtet,
wobei die Glasgewebematte zur Bildung der Glasgewebeschicht 43 gleichzeitig ausgehärtet wird.
Nach dem Aushärten
wird der Dorn entfernt, und das einstückige Element 35 wird
mit einer oder mehreren Schichten einer Hochglanz-Polyurethanfarbe
versehen.
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Nachdem
das einstückige
Element 35 fertiggestellt worden ist, werden die vorderen
und hinteren Positionierungsanlageelemente 56, 58 mit
der radial inneren Oberfläche 54 des
Körperabschnitts 40 verbunden.
Die Dichtungselemente 62 werden mit dem äußeren seitlichen
Rand jedes Flügels 60 verbunden,
und ein Verschleißstreifen
wird jeweils mit den vorderen und hinteren radial auswärts gerichteten Anschlagoberflächen 68, 70 der
vorderen und hinteren Anbauflansche 64, 66 verbunden.
Demnach ist dies ein relativ einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung einer leichtgewichtigen Bläserplattform
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Im
Vorangegangenen sind eine separate Bläserplattform aus Verbundstoff,
die die Drehbarkeit der benachbarten Bläserschaufeln nicht beschränkt, und
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Plattform beschrieben
worden.