DE60023678T2 - Optische mikroskopie und deren verwendung bei der untersuchung von zellen - Google Patents

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der optischen Mikroskopie und deren Anwendung bei der Untersuchung von Zellen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Zelle stellt die grundlegende Einheit von lebenden Organismen, d. h. von Tieren oder Pflanzen, dar. Die Untersuchung ihrer Struktur sowie der Zusammensetzung und der Funktion ihrer verschiedenen Bestandteile führt zu wertvollen Erkenntnissen über die komplizierten Vorgänge, die in integrierten biologischen Systemen ablaufen. Dazu sind Techniken erforderlich, die die Durchführung von Untersuchungen an Zellproben in Echtzeit, in nicht-invasiver Weise und in Lösungen, die die physiologischen Bedingungen nachahmen, ermöglichen, so dass die Funktionsfähigkeit der Zelle erhalten bleibt.
  • Die optische Mikroskopie (unter Verwendung von sichtbarem Licht) wurde in breitem Umfang zur Untersuchung von lebenden Zellen herangezogen. Jedoch ist die Auflösung durch Beugung auf etwa 200–250 nm begrenzt. Für genauere Untersuchungen besteht ein üblicherweise eingesetztes Verfahren in der Elektronenmikroskopie, wo es möglich ist, Bilder mit einer Auflösung von 10 nm zu erhalten, wobei aber die Probe vor der Abbildung fixiert werden muss. Somit ist es nicht möglich, ein Elektronenmikroskop zur Untersuchung von lebenden Zellen zu verwenden.
  • Eine weitere Technik mit hoher Auflösung beruht auf der Anwendung einer Rastersondenmikroskopie (SPM), bei der eine scharte Sondenspitze in unmittelbarer Nähe zu der zu untersuchenden Probe abgetastet wird. Die sich daraus ergebenen Wechselwirkungen und somit die chemisch/physikalischen Eigenschaften der Probe lassen sich als Funktion der Spitzenposition bezüglich zur Probe auftragen, wodurch man ein Profil dieser gemessenen Wechselwirkung erzeugt. Mitglieder der SPM-Familie, die üblicherweise zum biologischen Abbilden herangezogen werden, sind die atomfreie Mikroskopie (AFM), die Rasterionen-Konduktanzmikroskopie (SICM) und die optische Raster-Nahfeld-Mikroskopie (SNOM).
  • Bei der SNOM wird Licht in senkrechter Richtung in einer faseroptischen Sonde mit einer Auslassöffnung von Subwellenlängen-Abmessungen nach unten gekuppelt, wobei die Sonde oberhalb der Probenoberfläche abgetastet wird. Wechselwirkungskräfte zwischen der Spitze und der Probe werden dazu herangezogen, deren Trennabstand auf einem Wert unter den Subwellenlängen-Abmessungen der Apertur zu halten. Diese Anordnung ermöglich eine gleichzeitige Erzeugung von optischen und topographischen Bildern, deren Auflösung von der Größe der Auslassöffnung bzw. von der Größe der Spitze abhängt. Wie bei der optischen Weitfeld-Mikroskopie stehen bei SNOM sämtliche Kontrastmechanismen zur Verfügung und insbesondere ist eine chemische Abbildung unter Verwendung von fluoreszierenden Markierungen möglich. Obgleich es jedoch unkompliziert ist, Sonden mit kleineren Öffnungen herzustellen, ist die Bereitstellung von geringeren Trennabständen zwischen Spitze und Probe in einer Flüssigkeit (<60 nm) schwierig, und zwar aufgrund der Probleme bei der Bereitstellung eines zuverlässigen Verfahrens zur Steuerung des Sonden-Proben-Abstands. Dies ist auf eine Dämpfung von Schwingungen der Sonde, die im Feedback-Mechanismus verwendet wird, zurückzuführen.
  • Bei der SICM wird eine mit Elektrolyt gefüllte Glas-Mikropipette über der Oberfläche einer Probe, die sich in einem Bad aus einer Elektrolytlösung befindet, abgetastet (vergl. Hansma et al., Science, Bd. 243 (1989), S. 641–643). Der Trennabstand der Pipette von der Probe wird auf einem konstanten Wert gehalten, indem man den Ionenstrom, der durch die Pipettenöffnung fließt, steuert. Der Strom fließt zwischen zwei Elektroden: eine innerhalb der Pipette und die andere außerhalb der Elektrolytlösung. Für eine angelegte Vorspannung zwischen den Elektroden hängt das Ionen-Stromsignal von einer Kombination des Widerstands der Mikropipette (RP) und dem Zugangswiderstand (RAC) ab, bei dem es sich um den Widerstand entlang der konvergierenden Wege vom Bad zur Mikropipettenöffnung handelt. RP hängt vom Spitzendurchmesser und vom Konuswinkel der Mikropipette ab, während RAC in komplizierter Weise von den elektrochemischen Eigenschaften der Probe, der Geometrie und dem Trennabstand von der Sonde abhängt. Der RAC-Wert macht den Ionenstrom empfindlich gegenüber dem Pipetten-Proben-Trennabstand und ermöglicht eine Aufrechterhaltung des Abstands, so dass es nicht zu einem Kontakt kommt.
  • Der optimale Spitzen-Proben-Trennabstand, der die Einführung von SICM als ein kontaktfreies Profilierungsverfahren für ausgearbeitete Oberflächen ermöglichte, entspricht der Hälfte des Spitzendurchmessers; vergl. Korchev et al., J. Microsc., Bd. 188 (1997), S. 17–23, sowie J. Biophys., Bd. 73, S. 653–658. Der Spitzenausgang wird im allgemeinen zur Erzeugung von topographischen Merkmalen und/oder Bildern des lokalen Flusses von Ionenströmen durch Poren an der Probenoberfläche herangezogen. Die räumliche Trennung, die unter Anwendung von SICM erreichbar ist, hängt von der Größe der Spitzenöffnung ab. Diese beträgt typischerweise 50 nm bis 1,5 μm. Dies führt zu einer entsprechenden Auflösung.
  • Zusammenfassende Darstellung der Erfindung
  • Um die angestrebte hohe Auflösung bei der mikroskopischen Untersuchung von lebenden und nicht-fixierten Zellen zu erreichen, wurde ein hybrides Raster-Ionenkonduktanz- und optisches Raster-Nahfeld-Mikroskop entwickelt. Das Mikroskop ist in Anspruch 1 definiert. Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Sonde, über die eine Testkomponente abgegeben werden kann; einen Sensor zum Erfassen eines Ionenstroms; und eine Einrichtung zur Steuerung der Position der Sonde relativ zum Objekt in Reaktion auf den Ionenstrom. Gemäß einem weiteren Aspekt bedient sich ein Verfahren zur Abbildung eines Gegenstands in einer flüssigen Umgebung durch Raster-Ionenkonduktanzmikroskopie einer Sonde, deren Abstand vom Gegenstand in Reaktion auf den Ionenstrom in der Flüssigkeit aufrechterhalten wird, wobei die Sonde eine Einrichtung zur Abgabe einer Testkomponente auf den Gegenstand umfasst.
  • Die vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf der Erkenntnis, dass SICM- und SNOM-Techniken komplementär sind (SICM als ein kontaktfreies Profilierungsverfahren und SNOM als eine Technik, die es ermöglicht, optische und chemische Informationen über eine Probe zu erhalten) und dass sie in vorteilhafter Weise in einer einzigen experimentellen Anordnung eingesetzt werden können.
  • Die Anwendung der neuartigen Vorrichtung ermöglicht eine quantitative Charakterisierung der Zelloberfläche mit hoher Auflösung und die gleichzeitige Aufzeichnung von topographischen und optischen Bildern. Ein spezielles Merkmal des Verfahrens besteht in einem zuverlässigen Mechanismus zur Steuerung des Abstands zwischen der Sonde und der Probe in der Flüssigkeit, z. B. einem physiologischen Puffer.
  • Das neuartige Verfahren wurde erstmals durch Aufzeichnung von Nahfeld-Bildern von lebenden Zellen (Herzmyozyten) dargelegt. Unkomplizierte Modifikationen an dem Instrument ermöglichen eine Fluoreszenzabbildung und eine höhere Auflösung.
  • Die Erfindung ermöglicht eine funktionelle Kartierung von Zellen. Beispielsweise ermöglicht sie eine Ionenkanal-Kartierung.
  • Durch die Erfindung ist es möglich, die Zelloberfläche in einer einzigen Abtastung abzubilden, indem man die Sonde dazu heranzieht, die Zelloberfläche im konfokalen Volumen des Mikroskops zu halten. Für eine biologische Abbildung von lebenden Zellen kann die Belichtung begrenzt werden, wodurch Schädigungen auf ein Minimum beschränkt und die Schwierigkeiten von intensiven Nahfeld-Lichtquellen, die bei SNOM verwendet werden, überwunden werden. Obgleich die Zelle ihre Gestalt verändern kann, stellt dies bei diesem konfokalen Oberflächenmodus kein Problem dar, da die Abbildung immer an der Oberfläche erfolgt.
  • Ein Merkmal der Erfindung besteht in ihrer Einfachheit. Beispielsweise können vorhandene konfokale Mikroskope leicht mit einer Pipette und einer entsprechenden Computersteuerung nachgerüstet werden.
  • Beschreibung der Zeichnung
  • Eine Mikropipette des Typs, der erfindungsgemäß verwendet werden kann, ist in 1 der beigefügten Zeichnung dargestellt. Die 2A und 2C erläutern, in welcher Weise ein nicht-modulierter Ionenstrom zur Steuerung der Sondenposition über einer Probe verwendet werden kann. Die 2B und 2C erläutern, wie eine Feedback-Steuerung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet werden kann. 3 zeigt eine weitere Anordnung von Komponenten, die sich zur erfindungsgemäßen Anwendung eignet. 4 zeigt die Ergebnisse des Nachweises von einzelnen KATP-Kanälen in Ratten-Kardiomyozyten-Sarkolemm.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Der Ausdruck "Testkomponente" wird hier zur Beschreibung beliebiger chemischer oder physikalischer Einheiten herangezogen, die am Beobachtungsort abgegeben werden können und die entweder als solche beobachtbar sind oder eine beobachtbare Reaktion erzeugen können. Beispielsweise kann es sich bei der Testkomponente um Licht handeln; es kann ein Laser bereitgestellt werden, so dass beispielsweise kohärentes Licht über die Sonde auf eine Zelloberfläche gerichtet werden kann. Alternativ kann möglicherweise in Kombination mit einer Laser-Quelle die Sonde an ihrer Spitze ein Material, z. B. einen durch Licht aktivierbaren Farbstoff, enthalten, der in situ Licht erzeugen kann. Die äußere Oberfläche der Sonde kann beschichtet sein, z. B. mit einer Metallschicht, um ein Austreten von Licht zu verhindern.
  • Eine geeignete Mikropipette ist schematisch in 1 dargestellt. Sie umfasst einen Pipettenkörper 10 mit der Metallbeschichtung 11 an ihrer Spitze. Laser-Licht aus einer Quelle (nicht abgebildet) wird in einer Faseroptik nach unten geführt.
  • Dabei ist beispielsweise eine Mikropipette mit einem oder mehreren Fluorophoren gefüllt und wird mit einem Laser angeregt. In einem Fall kommt der Laser im Mikroskopobjektiv nach oben. Dies erzeugt eine lokale Lichtquelle, da der Laser auf die Pipettenspitze fokussiert ist. Ferner ist der Farbstoff konzentriert, so dass die Eindringtiefe des Laser-Lichts in die Lösung sehr gering ist. Der Farbstoff steht unter Druck und tritt somit langsam aus der Pipette aus, wobei Schwierigkeiten mit einer Photobleichung vermieden werden. Diese Vorgehensweise kann zur Abbildung im Nahfeld herangezogen werden. Eine Metallbeschichtung ist nicht erforderlich.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Testkomponente um ein chemisches Reagenz. Dieses Reagenz kann direkt oder indirekt wirken. Beispiele für Reagenzien, die eine direkte Wirkung ausüben, sind Reagenzien, die Fluoreszenz, Biolumineszenz oder Chemilumineszenz hervorrufen. Somit kann beispielsweise eine Mikropipette zur Abgabe von Luciferin geeignet sein, auf das durch Luciferase in Gegenwart von ATP und Magnesiumionen unter Erzeugung von Licht mit einem Peak bei 568 nm eingewirkt wird. Magnesium kann in der Lösung bereitgestellt werden und sämtliche übrigen Reagenzien in der Pipette, so dass Licht lokal durch die Umsetzung erzeugt wird. Keine Beschichtung ist erforderlich, um die Nahfeld-Lichtquelle zu erzeugen. Eine rasche Verdünnung von Reagenzien, nachdem diese aus der Pipette ausgetreten sind, bedeutet, dass Licht an der Spitze erzeugt wird und die Auflösung durch die Öffnung der Pipette festgelegt wird.
  • Zu weiteren geeigneten Reagenzien gehören Moleküle, die ihre Fluoreszenz mit der Variation eines speziellen Parameters, z. B. des pH-Werts, der Konzentration, beispielsweise von Ca, oder des Potentials verändern. Eine lokale Anwendung von geeigneten Reagenzien und eine Anregung des Fluorophors ermöglicht eine lokale Erfassung dieses Parameters, z. B. die Kartierung von Kanälen oder Protonenpumpen.
  • Beispiele für Reagenzien, die indirekt wirken, sind solche, die bei Abgabe auf die Zelle im Innern der Zelle als Folge einer Transduktion eine Veränderung hervorrufen. Diese Änderung wird nachgewiesen. Dieser Effekt kann natürlicherweise durch die Signalkaskade verstärkt werden.
  • Insbesondere kann die Pipette einen Liganden oder einen Arzneistoff enthalten. Dieses Produkt wirkt auf einen Rezeptor an der Zelloberfläche ein oder bindet an diesen. Im Innern der Zelle erfolgt als Ergebnis der Signal-Transduktionskaskade eine Veränderung in der Konzentration eines zweiten Messengers, z. B. der Calciumkonzentration in der Zelle. Es erfolgt eine Amplifikation des Bindungsereignisses durch die Kaskade, wobei ein Enzym angeschaltet wird, das zahlreiche Produktmoleküle erzeugt, die wiederum auf zahlreiche andere Enzyme und dergl. einwirken, so dass ein Bindungsereignis zu einer großen Veränderung führt. Dieses in natürlicher Weise verstärkte Signal wird nachgewiesen, z. B. durch eine Fluoreszenzfärbung, wie Fluor-3, das Calcium in der Zelle bindet, und kann zur Messung der Calciumkonzentration herangezogen werden. Eine große Veränderung in Bezug auf Calcium ist ersichtlich, wenn sich die Pipette über dem Rezeptor befindet. Da Calcium den gebräuchlichsten Messenger, der von der Zelle verwendet wird, darstellt, stellt dies ein allgemeines Verfahren dar. Das Verfahren bedient sich nicht der Verwendung von fluoreszierend markierten Antikörpern, um nachzuweisen, wo sich ein Rezeptor befindet. Antikörper, insbesondere monoklonale Antikörper, lassen sich schwer erzeugen und können insofern Schwierigkeiten bereiten, als sie in der Zelle interniert werden. Weitere Fluoreszenzmarker können für andere übliche Messenger in der Zelle verwendet werden, z. B. cAMP.
  • Die vorliegende Erfindung lässt sich durch eine Modifikation eines existierenden SICM-Systems erläutern, und zwar um eine gleichzeitige Erzeugung von SICM- und SNOM-Bildern von lebenden Herz-Myozytenzellen zu ermöglichen. Um die Eignung einer derartigen Vorrichtung zu erläutern, wurden Herz- Myozytenzellen hauptsächlich aus zwei Gründen ausgewählt. Erstens sind sie aus hellen und dunklen Banden von Materialien/Streifen zusammengesetzt, die periodisch alle 2,1 μm auftreten, was ihnen ein eindeutiges Erscheinungsbild verleiht und sie zu einem guten Modellsystem für Untersuchungen macht. Zweitens (was noch wichtiger ist) stellen sie Herzmuskelkammern dar, die sich in synchroner Weise zusammenziehen, um die entscheidende Pumpwirkung zur Zirkulation des Bluts in den restlichen Körper zu erzeugen. Diese Zellen wurden bisher unter Anwendung von SICM untersucht (Korchev et al., a.a.O.).
  • Die hier vorgelegten Experimente liefern die ersten Bilder von lebenden Zellen, die durch optische Raster-Nahfeld-Mikroskopie aufgenommen worden sind und die zeigen, dass die Raster-Ionenkonduktanzmikroskopie einen zuverlässigen Kontrollmechanismus für die SNOM-Abbildung von lebenden Zellen darstellt. Die Abbildungen von Kardiomyozyten weisen die weitgehend anerkannten Strukturen und Abmessungen auf, die beispielsweise mit den Ergebnissen der Elektronenmikroskopie vergleichbar sind. Im Vergleich dazu besteht ein wichtiger Vorteil der Erfindung darin, dass die Zellen nicht fixiert und lebend sind.
  • Obgleich ein einfaches hybrides SICM-SNOM-Instrument sich bereits als leistungsfähiges Untersuchungswerkzeug eignet, lassen sich unkomplizierte Modifikationen vornehmen, um dessen Empfindlichkeit und Auflösung zu verbessern. Zunächst können kleinere beschichtete Pipetten sowohl die SICM- als auch SNOM-Auflösung verbessern und die Stärke der optischen Signale erhöhen, indem man die Nahfeld-Sonde näher an die Probe bringt. Beispielsweise lassen sich hochauflösende SNOM-Sonden herstellen, indem man eine Mikropipette zur Abbildung in Luft unter Anwendung von Kraftkontrolle zuspitzt und beschichtet (Harootunian et al., 1986). Es wurde eine optische Auflösung von weniger als 100 nm erzielt. Dies bedeutet, dass die Herstellung von Nahfeld-Sonden mit höherer Auflösung für SICM-SNOM möglich ist. Unter Verwendung eines Objektivs mit höherer numerischer Apertur zum Sammeln von Licht lässt sich eine weitere Verstärkung des optischen Signals erreichen. Diese Verbesserungen ermöglichen eine Fluoreszenzabbildung und beschränken Schwierigkeiten in Bezug auf Photobleichung und Photoschädigung durch Arbeiten mit einer minimalen Laser-Intensität auf ein Minimum. Die Photoschädigung von lebenden Zellen erfolgt leichter als die von fixierten Zellen, so dass eine Verringerung der erforderlichen Laser-Intensität wichtig ist, um mehrfache Abtastvorgänge im Laufe der Zeit durchführen zu können. Diese Verbesserungen sollten es ermöglichen, gleichzeitig SICM- und SNOM-Abbildungen von lebenden Zellen mit einer Auflösung, die besser als 100 nm ist, zu erhalten.
  • Insbesondere ist es durch Verwendung des Ionenstroms zur Steuerung des Abstands zwischen einer beschichteten Mikropipette und der Probe möglich, gleichzeitig optische und SICM-Abbildungen zu erhalten. Die optischen Abbildungen werden im Nahfeld erhalten. Dies scheint somit ein zuverlässiger Weg zur Durchführung von SNOM-Abbildungen von lebenden Zellen zu sein. Dies wurde zum ersten Mal erreicht. Unkomplizierte Verbesserungen des Instruments sollten eine Fluoreszenzabbildung ermöglichen und eine höhere Auflösung gestatten. Eine Kombination mit einer Fluoreszenzabbildung kann die bildliche Darstellung von Rezeptoren und Kanälen an der Oberfläche von lebenden Zellen und die Verfolgung von Änderungen in Reaktion auf spezifische Reize ermöglichen. Das neuartige Verfahren der SICM-SNOM-Abbildung von lebenden Zellen weist einen breiten Bereich von Anwendungsmöglichkeiten in der Biologie auf.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein frequenzmoduliertes Abtastverfahren für ein Raster-Ionenkonduktanzmikroskop (SICM) verwendet. Dies kann Mittel zur Vibration einer SICM-Sonde in vertikaler Richtung (Z) und zur Modulation für eine Feedback-Kontrolle des Mikroskops umfassen.
  • 2A und 2B zeigen in schematischer Weise eine Mikropipette 20 (ferner in punktierten Umrissen in 2B) in einem Elektrolyt 21 innerhalb eines Gefäßes 22 mit einer Probe 23 auf dessen Boden. Elektroden 24 und 25 sind über eine Schaltung verbunden, die ein Messgerät 26 zur Bereitstellung einer Feedback-Kontrolle (durch den Pfeil dargestellt) umfasst. 2C zeigt den Strom der Spitze als Funktion des Trennabstands von Probe und Spitze.
  • Bei herkömmlichen SICM-Mikroskopen wird ein nicht-modulierter Ionenstrom (IDC) (2A und 2C) verwendet, um die Sondenposition über der Probe zu steuern. In diesem Fall rufen beliebige Änderungen im durch die Mikropipettenspitze fließenden Ionenstrom, die nicht durch Sonden/Proben-Wechselwirkungen hervorgerufen worden sind (Veränderungen der Ionenkonzentration, Wechselwirkung der Mikropipettenspitze mit Verunreinigungsteilchen in wässrigen Lösungen, Drift des Elektrodenpotentials und dergl.), Artefakte hervor oder bewirken eine Zerstörung der Probe und der Mikropipette. Beim frequenzmodulierten Modus des SICM-Betriebs erzeugt die Bewegung der Mikroskopspitze (ΔZ) einen modulierten Strom (IMOD). Dieser IMOD wird nur erzeugt, wenn die Sonde die Probe erfasst, und wird zur Feedback-Kontrolle des Mikroskops verwendet; vergl. die 2B und 2C (Insert). Die Feedback-Kontrolle bedient sich beispielsweise hauptsächlich des frequenzmodulierten Abtastverfahrens, da dieses eine Reihe von zusätzlichen Vorteilen gegenüber einem nicht-modulierten Modus bietet: höheres Signal-Rausch-Verhältnis; höhere Stabilität (Fähigkeit zum Betrieb in einem starken Gradienten des Elektrolyten und mit hohen IDC-Drift); höhere Abtastgeschwindigkeit; Erhöhung der seitlichen Empfindlichkeit.
  • Ein typisches SICM-System umfasst Komponenten, die in allen SPMs auftreten, nämlich eine Abtastsonde, piezoelektrisch betätigte Abtastelemente, Steuerelektronik und einen Rechner. Diese Komponenten können in ein umgekehrtes Mikroskop ein- oder angebaut werden, z. B. Diaphot 200 (Nikon Corporation, Tokio, Japan).
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Weitere Nachweise für die Eignung der Erfindung ergeben sich indirekt aus Lewis et al., Applied Physics Letters, Bd. 75(17) (1999), S. 2689–2691. Dabei wird AFM zur Steuerung der Chromätzung verwendet.
  • Beispiel 1
  • SICM-Sonden wurden durch Ausziehen von Borsilicatglas zu Mikrokapillaren mit einem Außendurchmesser von 1,0 mm und einem Innendurchmesser von 0,58 mm unter Verwendung eines Mikropipetten-Ziehgeräts auf Laser-Basis (Modell P-2000, Sutter Instrument Co., San Rafael, CA, USA) hergestellt. Damit lassen sich in reproduzierbarer und einfacher Weise Sonden mit Konuslängen und Spitzendurchmessern von 200 nm, 400 nm bzw. 1,0 μm herstellen.
  • Eine dreidimensionale und hochpräzise Bewegung der Sonde relativ zur Probe wird unter Verwendung einer piezoelektrischen Translationsstufe (Tritor 100, Piezosystem Jena, Deutschland), auf der die SICM-Sonde befestigt ist, erreicht. Die Stufe weist einen Bereich von 100 μm in den x-, y- und z-Richtungen auf, so dass ein Abtasten über biologischen Proben mit Merkmalen, die bis zu 30–50 μm reichen, ermöglicht wird. Die für die Deformation des piezokeramischen Materials erforderliche hohe Spannung, die die Bewegung der Bühne erleichtert, wird durch Hochspannungsverstärker (Piezosystem Jena, Deutschland) bereitgestellt. Diese Verstärker reagieren auf entsprechende Signale, die durch die Steuerelektronik erzeugt werden, um die Piezo-Translationsbühne zu bewegen und die Bewegung der Spitze relativ zur Probe zu erreichen. Zusätzlich zur Verbindung mit der Hardware des Mikroskops ist die Steuerelektronik mit einem Rechner verbunden, der die Sammlung von Daten und die Bildanalyse ermöglicht. Die Hardware und Software für die Steuerung und die Sammlung von Daten werden von der Fa. East Coast Scientific (Cambridge, UK) hergestellt.
  • Der Pipetten-Proben-Trennabstand wird auf einem konstanten Wert gehalten, indem man den Ionenstrom überwacht, der zwischen Ag/AgCl-Elektroden in der Mikropipette und der Elektrolytlösung, in die die Probe getaucht ist, fließt. Phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS-Lösung) wird sowohl zum Füllen der Mikropipette als auch als elektrophysiologisches Medium der Herz-Myozyten verwendet, so dass sich Konzentrationszellpotentiale und Flüssigkeitsverbindungspotentiale nicht einstellen. Der Ionenstrom wird für Gleichstromspannungen von 50 mV, die an die Elektroden angelegt sind, gemessen.
  • Er wird durch einen Hochimpedanz-Betriebsverstärker (OPA 129, Bull Brown International, USA) verstärkt und über einen Widerstand von 108 Ω in ein Spannungssignal umgewandelt. Das Signal wird sodann in die Steuerelektronik eingegeben, wo es für die Feedback-Kontrolle und die Datenermittlung verwendet wird.
  • Die Mikropipette befindet sich in einem speziellen, kundenorientierten Halter, der mit dem Stromverstärker und der Piezo-Translationsbühne zur Aufnahme des SICM-Kopfes zusammengebaut ist. Der SICM-Kopf ist am Arm des z-Translators des umgekehrten Mikroskops befestigt, der die grobe vertikale Positionierung der Mikropipette relativ zu der unmittelbar darunter angeordneten Probe erleichtert. Die Probe ist in einer Petri-Schale enthalten, die auf der Bühne des Mikroskops angeordnet ist. Die Bewegung der Probe relativ zur Mikropipette wird durch die x,y-Translationssteuerung der Bühne erreicht. Die Vorgänge zur Überwachung der vertikalen Position der Mikropipette relativ zu der Probe und die Auswahl eines Bereiches der Probe von Interesse kann an einem TV-Bildschirm über eine Videokamera (JVC TK-1280E, Viktor Company, Japan) betrachtet werden.
  • Es wurden Modifikationen vorgenommen, um gleichzeitige SICM- und SNOM-Abbildungen zu ermöglichen. Laser-Licht (Laser 2000 Ltd., UK) mit einer Wellenlänge von 532 nm wurde über eine multimodale Faser (FG-200-UCR; 3M Specialty Optical Fibers, West Haven, USA) mit der Mikropipette gekuppelt. Um das Licht der Apertur zu begrenzen, wurden 100–150 nm Aluminium auf die Wände der Pipette gedampft. Das gestreute Laser-Licht wurde über ein x60-Langdistanz-Objektiv gesammelt und über eine Übertragungsoptik einer PMT-Vorrichtung (D-104-814, Photon Technology International, Surbiton, England) zugeführt, um das optische Signal aufzuzeichnen. Während der Raster-Abtastung wurde dieses Signal über ein ADC-Gerät, das auch die z-Position der Probe aufzeichnete, an einem Daten-Empfangsrechner aufgezeichnet, um gleichzeitig optische und topographische Abbildungen der Probe unter Verwendung der Kontroll/Daten-Aufnahme-Hardware und -Software zu erhalten.
  • Myozyten von erwachsenen Kaninchen wurden unter Verwendung einer Lösung mit geringem Calciumgehalt (NaCl 120, KCl 5,4, MgSO4 5, Pyruvat 5, Glucose 20, Taurin 20, HEPES 10 und Nitrotriessigsäure 5 (mmol/Liter)), die einer vorherigen Sauerstoffbehandlung mit 100 % O2 unterzogen worden war, und Collagenase- und Protease-Enzymen gemäß den Angaben von Jones et al., Cardiovasc. Res., Bd. 24 (1990), S. 834–842, isoliert. Zellen wurden auf einem gläsernen Deckstreifen in einem Medium mit geringem Calciumgehalt bei Raumtemperatur abgebildet.
  • Optische und SICM-Abbildungen wurden gleichzeitig aufgezeichnet. Die Aufzeichnung von einem Satz von Abbildungen dauerte etwa 20 Minuten. Für die Mikropipette wurde durch Messung des Ionenstroms der Innendurchmesser auf etwa 500 nm geschätzt. Sie wurde während der Abbildung etwa 250 nm über der Oberfläche gehalten. Der geschätzte Außendurchmesser betrug 1 000 nm und umfasste das Glas und die Metallbeschichtung. Dies bedeutet, dass diese Abbildungen im Nahfeld aufgezeichnet wurden, und zwar in einem Abstand von weniger als der Wellenlänge des Lichts von der Probe mit einer Apertur mit einem Durchmesser, der vergleichbar mit der Wellenlänge des Lichts war.
  • Eine 20 × 20 μm-Abtastung der Oberfläche eines lebenden Kaninchen-Herzmyozyten ergab, dass die sarkomere Struktur klar sowohl in den SICM- als auch den SNOM-Abbildungen erkennbar war. Die optische Abbildung wurde offensichtlich nur an der Oberfläche der Zelle erzeugt, wie bei Anwendung einer Abtastsondentechnik zu erwarten war. In einem größeren Abtastbereich ergab sich eine hervorragende Entsprechung zwischen den optischen und den SICM-Abbildungen. Die geschätzte Auflösung betrug etwa 500 nm.
  • Beispiel 2
  • Dieses Beispiel erläutert erneut die fokale, hochgradig lokalisierte Anwendung von Ionen, Agonisten oder anderen Mitteln an einer Membran während einer Abtastung über die Mikroskop-Mikropipette. Eine Überwachung der elektrischen Reaktion der Zelle wird mit einer Pflasterklemm-Mikropipette durchgeführt. Diese Anordnung ist schematisch in 3 dargestellt.
  • Im einzelnen zeigt 3 in schematischer Weise eine Abtast-Mikropipette 30, deren Spitze sich in der Nähe eines Ionenkanals 31 in einer Zelle 32 befindet. Eine Pflasterklemm-Mikropipette 33 gewährleistet eine Aufzeichnung des Ionenkanalstroms.
  • In diesem Beispiel wird die Verteilung von ATP-geregelten K+-Kanälen (KATP-Kanälen) im Ratten-Kardiomyozyten-Sarkolemm untersucht. KATP-Kanäle spielen eine wichtige Rolle bei der Relaxation und Aufrechterhaltung von Kardiomyozyten während metabolischer Stresssituationen, wie Hypoxie oder Ischämie. Über deren Lokalisierung in der Zellmembran ist sehr wenig bekannt. Die experimentellen Bedingungen wurden so gewählt, dass intra- und extrazelluläre Lösungen keine K+-Ionen enthalten, und die intrazelluläre ATP-Konzentration wurde zur Gewährleistung einer maximalen Aktivierung von KATP-Kanälen verringert.
  • Vor den Messungen wurde die Zelle perfundiert und intrazelluläres und extrazelluläres K+ wurde durch Cs+ bzw. Na+ ersetzt. Die intrazelluläre Lösung enthielt kein ATP. Die Zelle wurde auf 0 mV geklemmt. Vor der Kanalkartierung wurde extrazelluläres Na+ kurzzeitig durch K+ ersetzt, um zu gewährleisten, dass die intrazelluläre ATP-Konzentration ausreichend nieder war, um einen starken, ATP-regulierten K+-Strom zu beobachten. Unter diesen Bedingungen, jedoch in Gegenwart von ATP, wird dieser Strom nicht beobachtet. Die Mikroskop- Mikropipetten-Sonde enthält durchgängige Ionen-K+ (1 M) und liefert beim Abtasten der Zelloberfläche K+-Ionen an eine stark lokalisierte Fläche unter der Mikropipettenspitze. Wenn die K+-Konzentration in der Nähe des aktiven Ionenkanals ansteigt, zeichnet die Pflasterklemmen-Mikropipette einen erhöhten K+-Strom auf (4A). Die punktierte Linie gibt den Nullstrom wieder.
  • Das beobachtete Ionenstromprofil ist kugelförmig, wie aus der Verteilung von K+-Ionen um die Mikropipettenspitze zu erwarten war. Der Maximalwert des negativen Stroms entspricht der Position der Abtast-Mikropipettenspitze, wenn sie sich genau über dem Ionenkanal befindet und ist proportional zur K+-Konzentration in der Mikropipette. Dieser Stromwert stimmt eng mit der Amplitude eines einzelnen KATP-Kanalstroms überein, der in unter ähnlichen ionischen Bedingungen untersuchten äußeren Pflastern beobachtet wurde (4B), wo die K+-Konzentration der Konzentration entspricht, die durch die Abtast-Mikropipette bereitgestellt wird.
  • Diese Vorgehensweisen ermöglichen den gleichzeitigen Erhalt von zwei Abbildungen (dargestellt als einzelne Profile quer über eine Herzmyozyten-Oberfläche, 4C + 4D). Eine Abbildung stellt die topographische Abbildung der Zelloberfläche dar (4C). Bei der anderen Abbildung handelt es sich um eine "Ionenstrom"-Abbildung (4D), wobei jeder Punkt dem Wert des Ionenstroms, der durch die Pflasterklemmen-Pipette gemessen worden ist, entspricht. Dieser Wert wird unter Verwendung der Koordinaten der Mikroskop-Mikropipettenspitze an der Zelloberfläche zum Zeitpunkt der Messung aufgetragen. Zwei direkt nach unten gerichtete Strompeaks, die den Positionen der einzelnen Ionenkanäle entsprechen, sind in 4D klar sichtbar. Die senkrechten Pfeile geben deren Positionen an der Herzmyozyten-Oberfläche an (4C).
  • Aktive Ionenkanäle befinden sich zeitweise in geschlossenem Zustand und können während einer kurzen Messperiode leicht unentdeckt bleiben. Um die Wahrscheinlichkeit des Nachweises eines einzelnen Kanals zu erhöhen, wurde der Strom während mehrerer Profilaufzeichnungen der Abtastung durch den gleichen einzelnen Kanal aufgenommen.
  • Eine Analyse einer großen Anzahl von Stromabbildungen ergab, dass die KATP-Kanäle ungleichmäßig verteilt sind und sich in lokalisierten Regionen des Herzmyozyten-Sarkolemm konzentrieren. Jede dieser Regionen oder "Cluster" sind durch Abstände von 2–6 μm voneinander getrennt und enthalten bis zu 10 aktive Ionenkanäle. Die Ionenkanäle innerhalb der "Cluster" weisen einen Abstand von 0,2–1 μm auf. Die KATP-Kanäle konnten an den gleichen Positionen im Sarkolemm während relativ langer Beobachtungsperioden (mehr als 40 min) aufgezeichnet werden. Ferner wurden die aktiven KATP-Kanäle nur in den "Bogen"-artigen Regionen des Sarkolemm beobachtet und nicht in den übrigen Teilen der Plasmamembran (z. B. in den Regionen von zellulären Kontakten). Dies lässt darauf schließen, dass die KATP-Kanäle in spezifischen Regionen des Sarkolemm vermutlich durch das Zytogerüst verankert sind und eine sehr geringe seitliche Mobilität aufweisen. Diese direkte Beobachtung steht in guter Übereinstimmung mit veröffentlichten Ergebnissen, die darauf hinweisen, dass eine gewisse Verknüpfung zwischen dem F-Actin-Zytogerüst und den KATP-Kanälen besteht; vergl. Yokoshiki et al., Pflugers Arch., 434–203 (1997).
  • Diese Technik kann zur Untersuchung der Verteilung von anderen Typen von Ionenkanälen in Kardiomyozyten herangezogen werden. Ferner ist diese Vorgehensweise allgemein bei der Untersuchung der funktionellen Lokalisierung von Ionenkanälen in intakten Zellmembranen unterschiedlicher Zelltypen anwendbar.

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Abbildung eines Gegenstands, umfassend eine Sonde (10, 12), die zur Abgabe einer Testkomponente geeignet ist; eine Einrichtung, um die Sonde im wesentlichen in senkrechter Richtung zur Oberfläche des Objekts in Schwingung zu versetzen; einen Sensor zum Erfassen eines Ionenstroms; eine Einrichtung zur Überwachung der Modulation des Ionenstroms, die sich durch die Vibration der Sonde ergibt, während die Sonde sich nahe an der Oberfläche befindet; und eine Einrichtung zur Steuerung des Abstands der Sonde von der Oberfläche in Reaktion auf die Modulation des Ionenstroms.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei es sich bei der Sonde um eine Mikropipette handelt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sonde eine Faseroptik (12) umfasst.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, die zusätzlich eine Laser-Lichtquelle umfasst.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Sonde an ihrer Spitze einen durch Licht aktivierbaren Farbstoff enthält.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die äußere Oberfläche der Sonde beschichtet ist, z. B. mit einer Metallschicht (11), um den Austritt von Licht zu verhindern.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sonde als Testkomponente eine Substanz enthält, die an der Oberfläche einer lebenden Zelle eine nachweisbare Veränderung hervorruft.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Substanz Fluoreszenz, Biolumineszenz oder Chemilumineszenz erzeugt.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sonde als Testkomponente eine Substanz enthält, die bei der Abgabe auf eine lebende Zelle eine nachweisbare Veränderung im Innern der Zelle hervorruft.
  10. Verfahren zur Abbildung eines Gegenstands in einer flüssigen Umgebung durch Raster-Ionenkonduktanzmikroskopie, bei dem eine Sonde (10) im wesentlichen in senkrechter Richtung zur Oberfläche des Gegenstands in Schwingung versetzt wird; ein Ionenstrom erfasst wird; die Modulation des Ionenstroms, die sich durch die Schwingung der Sonde ergibt, während sie sich nahe an der Oberfläche befindet; die Steuerung des Abstands der Sonde von der Oberfläche in Reaktion auf die Modulation des Ionenstroms; wobei die Sonde eine Einrichtung (12) zur Abgabe einer Testkomponente an den Gegenstand umfasst.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Sonde der Definition in einem der Ansprüche 2, 3 und 5 bis 9 entspricht.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Testkomponente der Definition in einem der Ansprüche 5, 7, 8 und 9 entspricht.
  13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei es sich bei der Testkomponente um Licht handelt.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, umfassend die Erzeugung von Licht, wobei der genannte Abstand kleiner als die Wellenlänge des Lichts ist.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei es sich bei dem Gegenstand um eine lebende Zelle handelt.
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