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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erfassen des Auftretens
eines Zustands in einem atmenden Subjekt und auf die Erfassung und Bewertung
von Körperfluiden.
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Es
ist aus der Internationalen Veröffentlichung
WO 95/33848 bekannt, dass Mikroorganismen erfasst werden können, indem
bestimmte gasförmige
oder flüchtige
Spezies erfasst werden, die von den Mikroorganismen emittiert werden,
häufig als
ein Ergebnis eines metabolischen Prozesses in dem Mikroorganismus.
Die Internationale Veröffentlichung
WO 98/39470 beschreibt ein Verfahren zum Erfassen des Auftretens
von verschiedenen Zuständen
in einem atmenden Subjekt, bei dem bestimmte charakteristische Gasphasenspezies,
die in den emittierten Atemgasen vorhanden sind, erfasst werden
durch Verwendung einer Gassensorvorrichtung. Es wurde gefunden,
dass in der Praxis die mit diesem Verfahren erhaltenen Ergebnisse,
bei dem emittierte Gase direkt durch eine Gassensorvorrichtung erfasst werden,
weniger zuverlässig
und empfindlich als erwünscht
sind. Es wird angenommen, dass einer der Gründe für die bei dem Verfahren nach
WO 98/39470 auftretenden Schwierigkeiten der Umstand ist, dass ausgeatmete
Atemgase einen großen
Anteil von Wasserdampf enthalten. Viele Gassensorvorrichtungen – enthaltend
so genannte "elektronische
Nasen", die Anordnungen
von individuellen, häufig
ziemlich unspezifischen Gassensoren sind – sind empfindlich für Wasserdampf,
der dann eine Maskierungswirkung haben kann.
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Ein
wichtiges Anwendungsgebiet ist die Erfassung von Zuständen von
kritisch kranken Patienten, die künstlich beatmet werden. In
diesem Fall werden die vorbeschriebenen Probleme tatsächlich verschärft, da
Ventilatoren üblicherweise
feuchte Luft zu dem Patienten liefern.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ein verbessertes Verfahren vor, das
die vorstehend beschriebenen Probleme überwindet.
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Es
ist bekannt, dass eine Anzahl von Diagnosetest mit Rückenmarkflüssigkeit
(CSF) durchgeführt werden
kann, aber diese Test erfordern eine beträchtliche Zeitdauer (typischerweise
etwa 24 Stunden) und sind ungültig,
wenn die Probe aus CSF mit Serum kontaminiert ist.
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Leider
ist die Kontaminierung mit Serum nicht ungewöhnlich, da Proben aus CSF durch
eine etwas Risiko behaftete und ungenaue Prozedur gesammelt werden.
Weiterhin ist die Prozedur eine bestenfalls unangenehme und häufig sehr
schmerzvolle Erfahrung für
den Patienten. Somit ist es sowohl für den Patienten als auch für den Arzt
höchst
unerwünscht,
dass irgendeine Kontamination der Probe eine beträchtliche
Zeit nach der Extraktion der Probe erfasst wird, da die gesamte
Probengewinnungsprozedur dann mit einer beträchtlichen Verzögerung (nahezu
sicher an einem anderen Tag) wiederholt werden muss. Weiterhin besteht
eine mit der Gewinnungsprozedur verbundene Gefahr, da es möglich ist,
dass die das Gehirn schützende
Haut reißt.
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Die
vorliegende Erfindung nimmt sich der vorbeschriebenen Probleme an
und sieht eine schnelle Prüfung
der Qualität
einer Probe aus CSF vor. Die Prüfung
kann Ergebnisse liefern, während der
Patient noch körperlich
vorbereitet wird und für die
Gewinnungsprozedur verfügbar
ist, und weiterhin, während
der Patient noch mental vorbereitet ist, weitere Gewinnungsprozeduren
zu erleiden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Erfassen des Auftretens
eines Zustands in einem atmenden Subjekt vorgesehen, das die Schritte
aufweist:
Erhalten eines wässrigen
Kondensats aus von dem Subjekt ausgeatmeten Atemgasen;
Erfassen
bestimmter Spezies, die in dem wässrigen Kondensat
vorhanden sind; und
in Beziehung setzen der Anwesenheit dieser
Spezies mit dem Auftreten des Zustands.
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Die
Spezies können
erfasst werden durch Erfassen einer gasförmigen oder flüchtigen
Spezies mit einer Gassensorvorrichtung. Die gasförmigen oder flüchtigen
Spezies können
dieselben wie die in dem wässrigen
Kondensat vorhandenen Spezies sein – in diesem Fall können die
Spezies ausgetrieben oder einfach aus dem Kondensat verdampft werden.
Nichtflüchtige
können
abgeleitet oder anderweitig behandelt werden, um erfassbare gasförmige oder
flüchtige
Spezies zu ergeben.
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Die
Gassensorvorrichtung kann ein Massenspektrometer aufweisen. Die
Gassensorvorrichtung kann ein GC-MS aufweisen.
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Die
Gassensorvorrichtung kann zumindest einen Gassensor mit einem gasempfindlichen
Material, von dem sich eine elektrische oder piezoelektrische Eigenschaft
verändert,
wenn es einem Gas ausgesetzt wird, aufweisen. Das gasempfindliche
Material kann ein halbleitendes organisches Polymer sein.
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Die
Gassensorvorrichtung kann eine Anordnung von Gassensoren aufweisen.
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Das
wässrige
Kondensat kann von einem Ventilator erhalten werden.
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Der
erfasste Zustand kann eine intrapulmonale Infektion sein, die eine
Lungenentzündung
sein kann.
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Die
erfasste Spezies kann Ammoniak oder ein Amin sein.
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Verfahren
gemäß der Erfindung
werden nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben,
in denen:
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1 zeigt
Gaschromatographien, die mit einem GC-MS-System erhalten wurden,
das ein m/z-Verhältnis von
17 überwacht;
und
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2 ist
ein schematisches Diagramm einer Erfassungsprozedur zum Erfassen
von CSF.
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Gemäß einem
Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zum Erfassen des Auftretens
eines Zustands in einem atmenden Subjekt vor, das die Schritte aufweist:
Erhalten
eines wässrigen
Kondensats aus von dem Subjekt ausgeatmeten Atemgasen;
Erfassen
bestimmter Spezies, die in dem wässrigen Kondensat
vorhanden sind; und
In Beziehung setzen der Anwesenheit dieser
Spezies mit dem Auftreten des Zustands.
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Auf
diese Weise wird der Wasserdampf, der unausweichlich in ausgeatmeten
Atemgasen vorhanden ist und der ein Hauptproblem bei der Ausführung des
Verfahrens nach WO 98/39470 darstellt, tatsächlich vorteilhaft verwendet.
Es wurde gefunden, dass das Kondensat reich an vielen wichtigen
chemischen Spezies ist.
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Es
ist festzustellen, dass ausgeatmeter Wasserdampf im Wesentlichen
Körpertemperatur
hat und somit eine deutliche Tendenz zeigt, bei Berührung mit kühleren Oberflächen zu
kondensieren. Schemen zum Sammeln von Kondensat werden nachfolgend diskutiert.
Es ist möglich,
dass Wassertröpfchen,
die in einem ausgeatmeten Atem eines Subjekts getragen werden, einen
Teil des gesammelten Kondensats aufweisen können.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
die Spezies in dem Kondensat erfasst durch Erfassen einer gasförmigen oder
flüchtigen
Spezies mit einer Gassen sorvorrichtung. Vorausgesetzt, dass die
Spezies in dem Kondensat flüchtig
ist oder in der Lage ist, ausgetrieben zu werden, kann die Kondensatspezies
selbst in der Gasphase erfasst werden. Alternativ können im
Wesentlichen nichtflüchtige Spezies
abgeleitet oder in anderer Weise behandelt werden, um eine erfassbare
oder flüchtige
Spezies zu ergeben. Fettsäuren,
die gewöhnlich
auftretende Produkte des Metabolismus von Mikroorganismen sind,
können
für diesen
Zweck abgeleitet werden.
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Zahlreiche
Klassen von Gassensorvorrichtungen können verwendet werden. Die
Massenspektrometrie – möglicherweise
als Teil eines GC-MC-Systems – ist
eine bevorzugte Technik, wie nachfolgend näher beschrieben wird. So genannte "virtuelle Sensoren" können verwendet
werden. Andere Formen der Gaschromatographie können angewendet werden.
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Bei
einer anderen bevorzugten Methode weist die Gassensorvorrichtung
zumindest einen Gassensor mit einem gasempfindlichen Material auf, von
dem sich eine elektrische oder piezoelektrische Eigenschaft verändert, wenn
es einem Gas ausgesetzt wird.
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Die
Gassensorvorrichtung kann eine Anordnung aus Gassensoren aus halbleitendem
organischem Polymer aufweisen, wobei die Anwesenheit von Gasen durch Überwachen
der Veränderungen des
Gleichstromwiderstands dieser Sensoren erfasst wird. Derartige Vorrichtungen
werden beispielsweise hergestellte von AromaCan plc, Crewe, UK.
Es gibt viele halbleitende organische Polymere, die für derartige
Vorrichtungen geeignet sind: Beispiele enthalten Polypyrrol und
Polyindol und substituierte Varianten hiervon. Es ist eine Eigenschaft
eines derartigen Polymers, das die Adsorp tion von bestimmten (üblicherweise
polaren) Gasen messbare Leitfähigkeitsänderungen
ergeben, und daher können
derartige Gase erfasst werden durch Überwachen der Änderungen
des Gleichstromwiderstands des Polymers. Da jedes Polymer typischerweise
ziemliche Breitbandempfindlichkeiten zeigt, wird eine Anordnung
von Gassensoren verwendet. Dies ermöglicht eine selektive Identifizierung
eines breiten Bereichs von Gasen durch Erkennung des charakteristischen "Fingerabdrucks" der Antwort über die
Anordnung hinweg (siehe beispielsweise J. V. Hatfield, P. Neaces,
P. J. Hicks, K. C. Persaud und P. Travers, Sensors and Acuators
B, 18–19
(1994), 221–228).
Das Ausgangssignal der Sensoren kann durch Analysemittel analysiert
werden, die das Ausgangssignalmuster der Sensorantwort mit dem Auftreten
bestimmter Zustände
in Beziehung setzen. Die Analysemittel sind üblicherweise ein Computer oder
Mikroprozessor. Eine einzelne derartige Vorrichtung kann verwendet
werden, um eine Anzahl von Zuständen
zu erkennen. Die Verwendung eines trainierten neuronalen Netzwerks
ist in dieser Hinsicht besonders vorteilhaft.
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Es
ist auch möglich,
halbleitende organische Polymere durch Anlegen eines elektrischen
Wechselstromsignals an diese und Überwachen einer Impedanzgröße der Polymer
oder von Veränderungen einer
derartigen Impedanzgröße als Funktion
der Frequenz des angelegten elektrischen Wechselstromsignals abzufragen
(siehe beispielsweise Britisches Patent
GB 2 203 553 und M. E. H. Amrani,
R. M. Dowdeswell, P. A. Payne und K. C. Persaud, Proceedings of
Eurosensors X, Band 2, (1996), Seiten 665–668). Bei Anwendung dieser
Methode kann ein einzelner Sensor aus halbleitendem organischem Polymer
Informationen liefern, die solchen äquivalent oder sogar überlegen
sind, die von einer Anordnung derar tiger Sensoren, die durch die
Gleichstromwiderstandstechnik abgefragt werden, geliefert werden.
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Andere
Typen von Gassensoren, die ein gasempfindliches Material aufweisen,
können
verwendet werden, wie Vorrichtungen aus Metall-Oxid-Halbleiter (MOS),
Quarzsensoren oder mit akustischen Oberflächenwellen (SAW). Eine Anordnung,
die mehrere derartiger Vorrichtungen aufweist, kann verwendet werden.
Alternativ können
spektroskopische Techniken wie Infrarotspektroskopie angewendet werden.
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Ein
wichtiges, aber nicht einschränkendes Gebiet
der Anwendung ist die Erfassung von Zuständen bei schwerkranken Patienten,
die durch eine Ventilatorvorrichtung künstlich beatmet werden. Es gibt
zahlreiche Mittel, durch die das wässrige Kondensat gesammelt
werden kann. Beispielsweise kann ein herkömmlicher Ventilator so ausgebildet werden,
dass er ein leicht zugängliches
Tor vorsieht, aus dem das Kondensat herausgezogen werden kann. Ein
geeigneter Abzweigkanal von dem Hauptluftweg des Ventilators kann
vorgesehen sein. Ein kalter Finger oder eine ähnliche Vorrichtung kann enthalten
sein, um die Bildung des Kondensats zu fördern. Herkömmliche Ventilatoren sind mit
Aufnahmemitteln versehen, die zum Sammeln des Kondensats dienen:
in der Praxis hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, eine Probe
aus wässrigem
Kondensat aus diesem Aufnahmemittel herauszuziehen.
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Es
wurden Messungen bei wässrigen
Kondensaten durchgeführt,
die aus den Aufnahmemitteln in Ventilatoren, die zur Beatmung von
vier Patienten verwendet wurden, erhalten wurden. Zwei der Patienten
hatten Lungenentzündung,
die anderen zwei Patienten dienten als Quellen für Bezugskondensat. Proben wurden
hergestellt durch Verwendung von etwa 80 μl Kondensat und etwa 80 μl Natriumhydroxid.
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Die
Proben wurden in ein GC-MS-System verdampft, das eingestellt war,
um den m/z = 17-Kanal zu überwachen.
Dies ermöglichte
die Erzeugung von zu erfassendem Ammoniak. Messungen wurden auch
bei einer 1%-Lösung
von Ammoniumbromid durchgeführt.
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Die
sich ergebenden Chromatographien sind in 1 gezeigt. 1(a) und 1(d) entsprechen
den Bezugskondensaten und zeigen kein deutliches Signal im m/z =
17-Kanal. Die 1(b) und 1(e) entsprechen
den Kondensaten, die von Patienten mit Lungenentzündung erhalten
wurden. Eine deutliche Ammoniakerzeugung wird beobachtet. Beispielsweise zeigen
die 1(c) und 1(f) das
von der Ammoniumbromidlösung
erzeugte Ammoniaksignal. Es wird geschätzt, dass diese Lösung etwa
500 ppm Ammoniak in die Gasphase liefert.
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Das
Natriumhydroxid hebt den pH-Wert der Lösung an und treibt somit Ammoniak
aus. Es ist möglich,
dass das Natriumhydroxid kleine flüchtige Aminspezies austreiben
kann. Während
angenommen wird, dass die Spezies, die für Lungenentzündung charakteristisch
und in dem Kondensat vorhanden ist, Ammoniak selbst ist, ist es
möglich,
das Aminspezies zusätzlich
zu oder anstelle von Ammoniak vorhanden sein können.
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Weitere
Messungen wurden durchgeführt unter
Verwendung einer Anordnung aus Sensoren aus halbleitendem organischem
Polymer (Modell A32S, AromaScan plc, Crewe, UK). Es wurde eine Lösung hergestellt,
die 1 ml Wasser, 250 μl
wässriges Kondensat
und etwa 100 μl
Natriumhydroxid aufwies. Eine Analyse des gasförmigen Kopfraums oberhalb der
Lösung
wurde durchgeführt
unter Verwendung einer "Abstreif"-Technik, bei der
ein Trägergas über die
Oberfläche
der Lösung
hinweg geführt
wird und dann durch die Gassensoranordnung abgetastet wird. Die
Anwesenheit von Ammoniak wurde durch die Gassensoranordnung erfasst.
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Es
ist auch möglich,
gasförmige
oder flüchtige
Spezies durch eine "Durchperl"-Technik in die Gassensoranordnung
einzuführen,
bei der ein Trägergas
durch die Lösung
geblasen wird. Gasförmige oder
flüchtige
Spezies werden in dem Trägergas
mitgenommen, das nachfolgend über
die Anordnung von Sensoren strömt.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht nur auf das vorstehende
Beispiel beschränkt
ist. Beispielsweise können
andere ansteckende Zustände über Spezies
erfasst werden, die mit mikrobiologischer Aktivität verbunden
sind, wie kurzkettige Fettsäuren
oder Alkohole mit niedrigem Molekulargewicht. Mikroorganismen sind
in dem Kondensat vorhanden, und es ist möglich, diese Mikroorganismen
unter geeigneten Bedingungen zu inkubieren, um die Konzentration
von charakteristischen chemischen Spezies zu erhöhen. Nicht ansteckende Zustände wie
Vergiftung durch Alkohol oder andere Substanzen eines Missbrauchs
können
erfasst werden. Abhängig
von der Natur von charakteristischen flüchtigen "Markierungen" kann es zweckmäßig sein, Additive wie eine
Säure oder
eine alkalische Substanz hinzuzufügen, um die Freigabe einer oder
mehrerer charakteristischer flüchtiger
Substanzen zu bewirken oder zu verstärken. Eine tragbare Sammelvorrichtung
für das
wässrige
Kondensat kann vorgesehen sein, in die ein Subjekt hineinatmet, um
eine Probe zu erhalten. Eine Gassensorvorrichtung wie eine Gassensoranordnung
kann mit einer derartigen Vorrich tung integriert sein, oder alternativ kann
das Kondensat für
die Analyse zu der Gassensorvorrichtung transportiert werden. In
dem Fall eines Ventilators kann ein besonders angepasster Ventilator
vorgesehen sein, bei dem die Probe aus einer Position in enger Nähe zu dem
Patienten gesammelt wird. Selektive Medien können verwendet werden, um flüchtige Spezies
vor ihrer Erfassung einzufangen.
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Anstelle
der Erfassung gasförmiger
und flüchtiger
Spezies in der Gasphase ist es möglich, Messungen
in der Flüssigphase
durchzuführen,
d.h., direkt bei dem Kondensat. Spektroskopische Techniken wie Infrarotspektroskopie
können
angewendet werden. Alternativ kann eine geeignete Prüfung des ELISA-Typs
in Betracht gezogen werden. Andere Möglichkeiten enthalten die Analyse
durch elektrochemische Techniken oder durch Messen der elektrischen
Impedanz, wie in der internationalen Veröffentlichung Nr. WO 98/46985
beschrieben ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zum Erfassen von
Körperfluiden
vor, das die Schritte aufweist:
Erfassen gasförmiger oder
flüchtiger
Spezies, die mit einer Flüssigkeitsprobe
assoziiert sind, mit einer Gassensorvorrichtung; und
in Beziehung
setzen der Anwesenheit der Spezies mit der Anwesenheit von Körperfluid.
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Das
Verfahren kann verwendet werden für die Bewertung der Reinheit
einer Probe eines Körperfluids,
in welchem gasförmige
oder flüchtige
Spezies, die mit der Probe von Körperfluid
assoziiert sind, mit der Gas sensorvorrichtung erfasst werden, und
die Anwesenheit dieser Spezies wird mit der Reinheit der Probe aus
Körperfluid
in Beziehung gesetzt.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das Körperfluid
CSF, in welchem Fall die Anwesenheit von Serum in Proben aus CSF
erfasst werden kann. Alternativ kann das Körperfluid Blut oder Serum sein.
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Wie
nachfolgend ersichtlich wird, ist es nicht wesentlich, dass die
Identität
der gasförmigen
oder flüchtigen
Spezies bekannt ist oder dass individuelle Komponenten des gasförmigen "Kopfraums" oberhalb der Probe
identifiziert werden.
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Die
Figur zeigt eine Probe aus CSF 10, die in einem Behälter 12 aufgenommen
ist. Typischerweise wird die Probe aus CSF 10 von einem
Patienten unter Anwendung bekannter Prozeduren erhalten und dann
kurz darauf erfasst. Oberhalb der CSF 10 befindet sich
ein gasförmiger
Kopfraum 14, der bestimmte gasförmige oder flüchtige Spezies
enthält,
die mit der CSF 10 assoziiert sind. Der Kopfraum 14 wird
durch eine Gassensorvorrichtung 16 in einer zweckmäßigen Weise
wie durch Pumpen abgetastet. Daten von der Gassensorvorrichtung 16 werden
durch Analysemittel 18, typischerweise einen Computer oder
einen Mikroprozessor analysiert.
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Bei
einer bevorzugten Methode weist die Gassensorvorrichtung 16 zumindest
einen Gassensor mit einem gasempfindlichen Material, von dem sich
eine elektrische oder piezoelektrische Eigenschaft ändert, wenn
es einem Gas ausgesetzt wird, auf.
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Die
Gassensorvorrichtung 16 kann eine Anordnung aus Gassensoren
aus halbleitendem organischem Polymer aufweisen, wobei die Anwesenheit von
Gasen durch Überwachung
von Veränderungen der
Gleichstromwiderstände
dieser Sensoren erfasst wird. Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise von
AromaScan plc, Crewe, UK, hergestellt. Es gibt viele halbleitende
organische Polymere, die für
derartige Vorrichtungen geeignet sind: Beispiele enthalten Polypyrrol
und Polyindol und substituierte Varianten hiervon. Es ist eine Eigenschaft
eines derartigen Polymers, dass die Adsorption von bestimmten (gewöhnlich polaren)
Gasen messbare Leitfähigkeitsänderungen
bewirkt, und daher können
derartige Gase erfasst werden durch Überwachen von Änderungen des
Gleichstromwiderstands des Polymers. Da jedes Polymer typischerweise
ziemliche Breitbandempfindlichkeiten zeigt, wird eine Anordnung
von Gassensoren verwendet. Dies erlaubt eine selektive Identifizierung
eines weiten Bereichs von Gasen durch Erkennen des charakteristischen "Fingerabdrucks" der Antwort über die
Anordnung hinweg (siehe beispielsweise J. V. Hatfield, P. Neaves,
P. J. Hicks, K. C. Persaud und P. Travers, Sensors and Actuators
B, 18–19 (1994)
221–228).
Das Ausgangssignal der Sensoren kann durch die Analysemittel 18 analysiert
werden, die das Ausgangsmuster der Sensorantwort mit dem Zustand
der Probe 10 in Beziehung setzen. Die Verwendung eines
trainierten neuronalen Netzwerks ist in dieser Hinsicht besonders
vorteilhaft. Datenreduktions- oder Clusteranalyse-Techniken wie
Sammon-Mapping sind ebenfalls sehr nützlich, insbesondere für die Anzeige
von Unterschieden zwischen abgetasteten Kopfräumen. Dies ist nützlich für die Anzeige,
dass ein Kopfraum – und
damit die CSF-Probe – Unreinheiten
enthält.
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Es
ist auch möglich,
halbleitende organische Polymere abzufragen durch Anlegen eines
elektrischen Wechsel signals an diese und durch Überwachen einer Impedanzgröße der Polymere
oder von Veränderungen
einer derartigen Impedanzgröße als einer
Funktion der Frequenz des angelegten elektrischen Wechselsignals
(siehe beispielsweise Britisches Patent
GB 2 203 553 und M. E. H. Amrani,
R. M. Dowdeswell, P. A. Payne und K. C. Persaud, Proceedings and
Eurosensors X, Band 2, (1996) Seiten 665–668). Bei Anwendung dieser
Methode können Sensoren
aus einem einzigen halbleitenden organischen Polymer Informationen
liefern, die denjenigen äquivalent
oder tatsächlich überlegen
sind, die von einer Anordnung derartiger durch die Gleichstrom-Widerstandstechnik
abgefragter Sensoren erhalten werden.
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Andere
Typen von Gassensoren, die ein gasempfindliches Material aufweisen,
können
verwendet werden, wie Vorrichtungen mit Metall-Oxid-Halbleiter (MOS),
Quarzresonatoren oder für
akustische Oberflächenwellen
(SAW). Eine Anordnung, die mehrere derartiger Vorrichtungen aufweist,
kann verwendet werden. Alternativ können spektroskopische Techniken
wie eine Infrarotspektroskopie angewendet werden.
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Weitere
Typen von anwendbaren Gasfühltechniken
enthalten die Massenspektrometrie – möglicherweise als Teil eines
GC-MC-Systems – als
eine bevorzugte Technik, wie nachfolgend näher beschrieben wird. So genannte "virtuelle Sensoren" können verwendet
werden. Andere Formen der Gaschromatographie können angewendet werden.
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Üblicherweise
sind die erfassten gasförmigen
oder flüchtigen
Spezies gewöhnlich
in dem Kopfraum oberhalb der Probe vorhanden. Jedoch liegen die
Erwärmung
der Probe, die Säuerung
oder Behandlung mit Alkali oder die chemische Umwandlung einer in
der Probe vorhandenen Spezies in eine flüchtige Spezies oder jede andere
Prozedur zur Erzeugung gasförmiger
oder flüchtiger
Spezies aus der Probe innerhalb des Bereichs der Erfindung. In dem Fall
von CSF und Serum wird angenommen, dass es möglich ist, zwischen den beiden
Fluiden zu differenzieren, da CSF sauberer ist und Serum mit vielen
Mikroorganismen, deren metabolischen Produkten und weiteren Abfallprodukten
kontaminiert ist. Insbesondere wird angenommen, dass relativ hohe
Pegel von Ammoniak mit Serum assoziiert sind. Jedoch soll die Erfindung
nicht auf die Erfassung dieser Spezies allein oder durch die vorstehend
vorgeschlagene Erläuterung
beschränkt
sein.
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Typischerweise
wird die Probe aus CSF von einem Patent, das bekannte Prozeduren
anwendet, erhalten und kurz darauf erfasst. Auf diese Weise kann
der Erfolg (oder anderenfalls) der Prozedur sehr schnell gemessen
werden. Es ist möglich,
die Gassensorvorrichtung in die Ausrüstung einzubringen, die zum
Erhalten der CSF-Probe verwendet wird. Beispielsweise kann eine
Mikroanordnung aus Gassensoren in eine Spritze eingebracht werden,
um eine "intelligente
Spritze" zu erzeugen,
die in der Lage ist, die Reinheit der CSF-Probe zu bewerten.