-
Die
Erfindung bezieht sich auf einen elektrisch leitfähigen, geflochtenen
Verbundwerkstoff, der eine hochtemperaturresistente Substanz umfasst, die
mit einer Kohlenstoffschicht bedeckt ist, und auf ein Verfahren
zur Herstellung des Verbundwerkstoffs.
-
Es
sind viele verschiedene Verfahren zur Beschichtung einer Oberfläche nichtmetallischer
Substanzen (z.B. Glas, Keramik, Quarz usw.) mit einer Kohlenstoffschicht
oder mit einer Schicht einer Kohlenstoffverbindung bekannt, welche
Kohlenstoff als einen Hauptbestandteil oder als ein Zusatzelement der
Verbindung enthält.
-
Es
ist ein Verfahren zum Aufbringen einer Kohlenstoffbeschichtung durch
thermisches Zersetzen eines organischen Materials zum Bilden von Kohlenstoff
als einem festen Zersetzungsprodukt bekannt, bei dem die Zersetzung üblicherweise
innerhalb eines porösen
Körpers
oder an einem porösen Körper durchgeführt wird,
nachdem der Körper
mit einem geeigneten organischen Material imprägniert wurde (
US 2,556,616 ). Dieses Verfahren wird
oft als Grundverfahren zur Herstellung eines Festkörper-Kohlenstoffwiderstandes
verwendet.
-
Als
Alternative hierzu kann das zersetzte Material auch ein Kohlenwasserstoffgas
sein (
US 2,057,431 oder
US 2,487,581 ), aus dem die
einen Körper
umgebende Atmosphäre
mindestens teilweise besteht. Im vorliegenden Fall dient ein Körper als ein
Substrat, und der Kohlenstoff wird je nach der Eigenschaft des Substratkörpers in
den Poren oder auf der Oberfläche
abgelagert. Wo ein Substrat mit einer glatten Oberfläche eingesetzt
wird, ist dieser Vorgang die Grundlage von mit Kohlenstoff beschichteten
Widerständen.
In der Regel ist nach einer thermischen Zersetzung abgelagerter
Kohlenstoff in der Form von Partikeln, hat eine relativ niedrige
Anhaftungskraft und muss daher physisch geschützt werden. Außerdem ist
bei der Verwendung einer gasförmigen Kohlenwasserstoffatmosphäre besondere Sorgfalt
geboten, weshalb es oft als für
ein industrielles Herstellungsverfahren nicht praktikabel eingeschätzt wird.
-
Das
US-Patent Nr. 4,210,431 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
einer glasartigen Kohlenstoffbeschichtung auf höchst feuerfesten Substanzen (z.B.
Glas oder Keramik). Gemäß diesem
Verfahren erfolgt die Ausbildung einer Kohlenstoffbeschichtung dadurch,
dass das Substrat, während
es heiß ist,
mit einem organischen Material (wie zum Beispiel Parafin, Wachse,
Olefine, Aromaten, Glykol, Teere und Asphalt) in flüssiger Form
in Kontakt gebracht wird. Als ein hauptsächliches Anwendungsgebiet ist
die Herstellung von Lichtleitersystemen zu nennen.
-
Außerdem ist
auch die Züchtung
dünner C60-Schichten
auf Metallsubstraten, insbesondere auf mit Silber oder Gold beschichteten
Glassubstraten bekannt. Die dünnen
C60-Schichten weisen einen hohen Grad der texturierten Kristallinität auf, wobei
eine Abscheidung im Vakuum mit einer hohen Abscheidungsrate, bei
einer beträchtlichen
Temperatur aufrecht erhalten wird. Ein bekanntes Verfahren gemäß dem US-Patent
Nr. 5,876,790 verwendet ein Vakuumverdampfungssystem, bei dem ein
Metallsubstrat bei einer hohen Temperatur während einer Abscheidung von
C60 auf das Substrat bearbeitet wird. Die dünnen C60-Schichten werden als
aktive Schichten in elektronischen Vorrichtungen, wie zum Beispiel Transistoren,
Fotovoltaikzellen, Solarzellen, integrierten Schaltkreisen, Sensoren,
Lichtemissionsvorrichtungen, Vorrichtungen für die Elektrofotografie, magnetischen
Aufzeichnungsscheiben und Supraleitern verwendet.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen neuen Verbundwerkstoff
bereitzustellen, der eine Kohlenstoffschicht oder Kohlenstoffverbindungsschicht,
wie in Anspruch 1 definiert, verwendet.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines neuen Verbundwerkstoffs bereitzustellen, wie
in 7 definiert, das eine beträchtliche
Verbesserung der technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften
des Herstellungsverfahrens sowie eine wesentliche Steigerung der
Qualität
des Endprodukts erlaubt.
-
Auch
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wie in Anspruch
4 definiertes Hochspannungskabel zu offenbaren.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird der Begriff Kohlenstoff so verwendet,
dass er sowohl Kohlenstoff als auch Kohlenstoff als ein Hauptelement enthaltende
Verbindungen bedeutet.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden elektrisch leitfähige Verbundwerkstoffe
zum Ausbilden eines mehrere Fasern enthaltenden Fadens mit zwei
oder mehr Fasern verwendet, wobei die Fasern, die aus Substanzen hergestellt
sind, die hohen Temperaturen, z.B. Temperaturen von 600°C, vorzugsweise
von 1000°C
widerstehen, des Fadens, mit einer dünnen Kohlenstoffschicht bedeckt
sind. Als ein Beispiel dieser hochtemperaturresistenten Substanzen,
die zur Herstellung der Fasern verwendet werden, können Werkstoffe
wie zum Beispiel Quarz, Basalt oder Asbest genannt werden. Zwei
oder mehr dieser Fäden können eine
Flechte bilden. Jede Kohlenstoffschicht hat ein spiegelartiges Aussehen
und bildet um jede Faser eine schlauchartige Ummantelung. Die Flechte kann
ein schraubenförmiges
System von Kohlenstoffschläuchen
bilden. Die Kohlenstoffschichten können die Struktur eines Kohlenstoff-Molekül-Gitterkäfigs, wie
zum Beispiel Strukturen, die auch als Fullerene bezeichnet werden,
aufweisen.
-
Der
elektrisch leitfähige
Verbundwerkstoff kann dadurch hergestellt werden, dass man ein Substrat,
das aus den Substanzen hergestellt ist, die hohen Temperaturen widerstehen
können,
durch eine Heizvorrichtung, insbesondere durch eine aktive Zone
eines Ofens bei einer geeigneten Temperatur von ungefähr 800° bis 1200°C laufen
lässt und
den Kohlenstoff auf dem hochtemperaturresistenten Substrat in der
aktiven Zone des Ofens ablagert. Eine Kohlenstoff enthaltende Substanz,
wie zum Beispiel eine organische Verbindung von Öl, Torfextrakt oder Erdölextrakt
wird vor der Erwärmung
auf das hochtemperaturresistente Substrat aufgebracht. Das hochtemperaturresistente
Substrat kann die Form einer Flechte aufweisen. Geeignete Strukturen
für das hochtemperaturresistente
Substrat, das vorzugsweise ein Quarzsubstrat ist, und den elektrisch
leitfähigen
Verbundwerkstoff sind auch solche, die aus der Textilindustrie bekannt
sind, d.h. eine beliebige geeignete Anzahl von Fäden, die in einer beliebigen
geeigneten Art und Weise verdrillt und/oder miteinander verflochten
sind. Die abzulagernde Kohlenstoffmenge kann durch die Geschwindigkeit
des Hindurchführens
des hochtemperaturresistenten Substrats durch die Heizvorrichtung,
insbesondere durch die aktive Zone, sowie durch das Laden der organischen
Verbindung oder durch die Temperatur in der aktiven Zone oder durch
die Konzentration der organischen Verbindung geregelt werden, wodurch
Eigenschaften, wie zum Beispiel die elektrische Leitfähigkeit,
variiert werden können.
-
Es
wird hierbei darauf hingewiesen, dass die Existenz der aktiven Zone
im Ofen ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung darstellt.
Die strukturellen Merkmale der aktiven Zone bestimmen wesentlich
die thermodynamischen und hydrodynamischen Bedingungen für einen
Verdampfungsvorgang insbesondere bei der Zersetzung von Kohlenstoff
aus der organischen Verbindung, sowie für einen Zersetzungsvorgang
von Kohlenstoff auf dem hochtemperaturresistenten Substrat.
-
Ein
bevorzugtes Anwendungsgebiet ist erfindungsgemäß das Aufbringen der genannten
elektrisch leitfähigen
Verbundwerkstoffe, zum Beispiel des Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs
als ein elektrisch leitfähiges
Element eines Spannungskabels, am günstigsten als ein Kernelement
in einem Widerstands-Hochspannungskabel.
Ein solches Hochspannungskabel kann zum Beispiel im Zündsystem
eines Verbrennungsmotors zum Einsatz kommen. Das Hochspannungskabel
kann Temperaturen standhalten, die wesentlich höher als der herkömmliche
Temperaturschwellenwert von 100° – 200°C sind. Während diese
höhere
Temperatur ein wichtiges Qualitätskriterium
für ein
derartiges Hochspannungskabel ist, wird auch die Oberflächenglätte der
leitfähigen
Schicht erhöht.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Hochspannungskabeln hat der Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff gemäß der vorliegenden
Erfindung eine ideal glatte, spiegelartige Oberfläche ihrer
leitfähigen
Schicht. Da auf der Oberfläche keine
Erhebungen oder scharfen Spitzen existieren, werden keine Ströme erzeugt,
die sich auf die Deckschicht des Kabels nachteilig auswirken würden.
-
Nicht
zuletzt wird am Hochspannungskabel gemäß der vorliegenden Erfindung,
genauer am elektrisch leitfähigen
Element eines solchen Kabels, keine Polymerisation oder Sinterung
durchgeführt, welche
die Leitfähigkeitseigenschaften
des Kabels nachteilig beeinflussen könnten.
-
Es
folgt eine Beschreibung eines Aspekts der vorliegenden Erfindung
im Einzelnen. Dem Erfinder der vorliegenden Erfindung ist es gelungen,
elektrisch leitfähige
Verbundwerkstoffe, insbesondere Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffe
in der Form einer Flechte herzustellen. Die Flechte, die einen Durchmesser
von ungefähr
einem Millimeter aufweisen kann, ist aus mehreren Quarz- oder Siliziumdioxidfäden zusammengesetzt.
Die Flechte wird durch einen noch zu beschreibenden technischen
Vorgang mit einer spiegelartigen Kohlenstoffschicht bedeckt. Es
wird darauf hingewiesen, dass der Kohlenstoff aufgrund des eingesetzten
technischen Verfahrens, auch wenn er auf die Flechte insgesamt angewendet wird,
auf jeder Faser der Fäden
einzeln abgeschieden wird. Auf diese Weise bildet die Kohlenstoffstruktur
ein schraubenförmiges
System dünner
Kohlenstoffröhren.
Dies verringert die Emission von Radiowellen mit Frequenzen von
30 – 1000
MHz beträchtlich.
-
Es
hat sich herausgestellt, dass die Kohlenstoffschichtstruktur zur
Familie der Kohlenstoffmolekülgitter-Käfigstrukturen
gehören
kann, die als Fullerene bezeichnet werden. Solche Kohlenstoffmolekül-Cluster
sind zur Ausformung röhrenförmiger "Bucky-Röhren"-Fasern fähig. Solche
Fasern haben eine fast perfekte Molekülstruktur und sind chemisch
stabiler als andere derzeit bekannte Fasern, insbesondere findet
bei ihnen keine Polymerisation statt, wenn sie elektrischen Strom
leiten.
-
Die
Forschung an Fullerenen in den letzten fünf Jahren hat eine große Anzahl
von Ausnahmeerscheinungen bei den mechanischen, chemischen, magnetischen
und elektrischen Eigenschaften ergeben, einschließlich der
Tatsache der sogenannten Hochtemperatur-Supraleitfähigkeit.
Das Kristallgitter der Fullerene kann schrauben-röhrenförmig sein,
wofür es
bei organischen Verbindungen keine Vorbilder gibt.
-
Es
folgt eine Beschreibung eines möglichen Verfahrens
zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Verbundwerkstoffs, zum
Beispiel des Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs.
Eine Flechte oder Kordel aus hochtemperaturresistenten Fasern, in diesem
Beispiel Quarzfasern, wird in herkömmlicher Art und Weise hergestellt.
Die Anzahl der Fasern und/oder der Fäden, die zur Herstellung der
Flechte oder Kordel verwendet werden, sowie die Textileigenschaften
werden von den Bedingungen des technischen Prozesses und/oder durch
die Anforderungen an das Endprodukt bestimmt. Dann führt man
die Flechte durch ein Bad einer organischen Verbindung und hiernach
durch ein Rohr, das in einem Ofen so angeordnet ist, dass es die
aktive Zone des Ofens bildet. Die organische Verbindung kann ein Öl, ein Ölextrakt,
ein Torfextrakt, zum Beispiel Torfwachsteer oder eine Lösung dieser
Substanzen in einem geeigneten Lösungsmittel,
zum Beispiel Xylen, Ölxylen oder
Toluol sein. Die organische Verbindung oder die Lösung der
organischen Verbindung im Lösungsmittel
wird mit dem hochtemperaturresistenten Material, zum Beispiel dem
Quarzsubstrat, in Kontakt gebracht, und der Kohlenstoff wird bei
einer geeigneten Temperatur von ungefähr 800 – 1200°C darauf zersetzt. Der Kohlenstoff
wird auf die Oberfläche
der hochtemperaturresistenten Fasern abgeschieden, die ein Quarzsubstrat
sein können,
wodurch er hierauf in der Form einer Schicht kristallisiert.
-
Die
abzulagernde Kohlenstoffmenge kann durch die Auswahl der Durchlaufgeschwindigkeit
des Quarzsubstrats oder durch die Auswahl der Konzentration der
Verbindung oder durch Variieren der Temperatur in der Heizvorrichtung,
insbesondere in der aktiven Zone des Ofens, variiert werden. Bei
diesem Verfahren ist es möglich,
die physikalischen Eigenschaften der elektrischen Leitfähigkeit
des Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs in einem großen Bereich
zu variieren. Der Erfinder hat herausgefunden, dass der erfindungsgemäße Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff
zur Konstruktion eines Kabels besonders geeignet ist.
-
Es
gibt seit langem den Bedarf, Hochspannungskabel in Zündsystemen
von Verbrennungsmotoren vorzusehen. Die hohe Temperaturbeständigkeit solcher
Kabel sowie ein niedriger Pegel von Hochfrequenzemissionen sind
die wichtigsten Qualitätskriterien
eines solchen Kabels.
-
Der
Temperaturschwellenwert eines Kabels hängt meist von den Eigenschaften
der leitfähigen Schicht
ab. Die erfindungsgemäße Kohlenstoff-Quarz-Verbindung
hält einer
Temperatur von bis zu 800°C
und mehr stand.
-
Herkömmliche
leitfähige
Schichten eines Hochspannungskabels werden durch die Aufbringung
eines Graphits auf Polyvinyl- oder Glasfäden hergestellt. Die jeweiligen
Verbindungen können
keiner höheren
Temperatur als 200°C
standhalten. Im Gegensatz hierzu sind erfindungsgemäße Proben unter
der Verwendung herkömmlicher
Polymere und der elektrisch leitfähigen Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung gegenüber
einer wesentlich höheren
Temperatur als 200°C
beständig.
Unter der Verwendung modernster Polymere hat ein Kabel gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Wärmebeständigkeit
von 500 – 600°C.
-
Ein
zweites Qualitätskriterium
eines Hochspannungskabels ist die Oberflächenglätte der auf dem Substrat aufgetragenen
leitfähigen
Schicht. Herkömmliche
Kabel werden durch das Aufbringen einer Dispersion (einer Graphit
enthaltenden Mischung) auf einem Träger, gefolgt von der Polymerisation
der Mischung hergestellt. Die leitfähige Mischung wird vom Träger aufgesogen.
Bei diesem Verfahren entstehen vorstehende Teile oder Spitzen auf
der Oberfläche
der leitfähigen
Schicht, die Foucault-Ströme erzeugen,
die sich schädlich
auf die Deckschicht des Kabels auswirken. Im Gegensatz hierzu hat
der erfindungsgemäße Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff eine
ideal glatte, spiegelartige Oberfläche der leitfähigen Schicht.
-
Ein
drittes Qualitätskriterium
für ein
Kabel ist die Lebensdauer. Hochspannungskabel bekannter Konstruktion
erfahren bei der Leitung von Strom eine Polymerisation, welche die
Struktur zu einem solchen Grad "sintern" lässt, dass
die elektrisch leitfähige
Eigenschaft verändert
wird oder sogar vollständig verschwindet.
Herkömmliche
Kabel dieses Typs können
höchstens
ein Jahr betrieben werden. Beim erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Quarz-Verbundstoff
tritt unter den Bedingungen des Anliegens einer Hochspannung keine
Polymerisation auf.
-
Ein
viertes Qualitätskriterium
bei Kabeln sind niedrige Emissionspegel von Hochfrequenzrauschen (30 – 1000 MHz).
Wenn man die Tatsache betrachtet, dass moderne Transportmittel,
insbesondere moderne Automobile, eine große Anzahl elektronischer Systeme
oder Geräte
enthalten, die gegenüber
elektromagnetischer oder Hochfrequenzinterferenz sehr empfindlich
sein können, ist
es sehr wichtig, diese Art der Interferenz zu unterdrücken. Bei
dem den leitfähigen
Verbundwerkstoff, zum Beispiel den erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff
verwendenden Hochspannungskabel ist es möglich, die Hochfrequenz und/oder
elektromagnetische Interferenz im Wesentlichen zu unterdrücken.
-
Es
wurden Untersuchungen eines erfindungsgemäßen Hochspannungskabels in
Kombination mit einem Zündsystem
eines Verbrennungsmotors durchgeführt. Es wurden eine beträchtliche
Verringerung der elektromagnetischen und Hochfrequenzinterferenz
sowie eine beträchtliche
Erhöhung des
Temperaturschwellenwerts bewiesen. Außerdem ist eine Verringerung
des Brennstoffverbrauchs von mindestens 5 – 10% zu erwarten, was bei
Transportanwendungen des Verbrennungsmotors die Umweltfaktoren verbessert.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Die
Erfindung lässt
sich anhand der Beispiele der 1 bis 4 besser
verstehen. Es zeigt:
-
1 eine
vergrößerte Darstellung
einer Flechte aus einem erfindungsgemäßen elektrisch leitfähigen Verbundwerkstoff,
zum Beispiel einem Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff;
-
2 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hochspannungskabels
unter der Verwendung der Flechte von 1 als elektrisch
leitfähiges
Element;
-
3 ein
Schema eines Herstellungsverfahrens eines erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs;
und
-
4 eine
Laboranordnung zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Verbundwerkstoffs,
z.B. eines erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs.
-
Auf
die Bezugszeichen in den Zeichnungen wird in der Bezugszeichenliste
eingegangen.
-
1 ist
eine vergrößerte Darstellung
einer Flechte 12, die einen elektrisch leitfähigen Verbundwerkstoff,
z.B. einen Kohlenstoff-/Kohlenstoffverbindungs-Quarz-Verbundwerkstoff 1, darstellt,
der aus einer Flechte von Fäden 10 besteht,
die aus Bündeln von
Fasern 11, zum Beispiel Kohlenstoff- oder Kohlenstoffverbindungs-Quarz-Verbundfasern,
bestehen.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein elektrisch leitfähiger Verbundwerkstoff, z.B.
ein Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff 12 aus Quarzfäden 10 gebildet,
die aus einer Vielzahl von Fasern bestehen, wobei die Quarzfasern 11 der
Fäden 10 mit
einer dünnen
Schicht Kohlenstoff oder Kohlenstoffverbindung bedeckt sind. Mehrere
Quarzfäden 10,
die aus einer Vielzahl von Fasern bestehen, bilden eine Flechte 12,
die einen Durchmesser von ungefähr
einem Millimeter hat. Jede dünne
Schicht aus Kohlenstoff hat eine äußere Erscheinung in der Art
eines Spiegels und bildet eine "Röhre" auf der jeweiligen Quarzfaser 11.
Auf diese Weise bildet der wirksame Teil der Kohlenstoff-Quarz-Flechte 12 ein
helixförmiges
System dünner
Kohlenstoff-"Röhren", wobei jede Kohlenstoff-"Röhre" die Struktur eines röhrenförmigen Kohlenstoff-Molekül-Gitterkäfigs, wie
zum Beispiel eines Fullerens, aufweisen kann.
-
Im
Gegensatz zum Stand der Technik weisen die Kohlenstoffschichten
auf den Quarzfasern 11 eine wesentlich bessere Anhaftung
als Kohlenstoffschichten auf herkömmlicherweise verwendeten Substraten
auf (zum Beispiel Glas oder Keramik oder metallbeschichtetes Glas
oder Polymer-Substrate). Geeignete Zusatzstoffe in der Kohlenstoffverbindung können diese
anhaftende Eigenschaft noch unterstützen. Trotzdem wird der neue
Verbundwerkstoff in einer einfacheren und billigeren Art und Weise
als bisherige Verbundwerkstoffe hergestellt.
-
Die
bevorzugte Anwendung oder Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht in der Anwendung des genannten Verbundwerkstoffs, z.B. des
Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs als ein elektrisch leitfähiges Element 12 eines
Spannungskabels, insbesondere eines Hochspannungskabels, wie es
in 2 gezeigt ist. Ein solches Hochspannungskabel 11 – 15 ist
zum Beispiel in einem Zündsystem
eines Verbrennungsmotors nützlich. Das
Hochspannungskabel 11 – 15 kann
Temperaturen standhalten, die wesentlich höher als der herkömmliche
Temperaturschwellenwert von 100 – 200°C sind. Der Temperaturschwellenwert
ist zwar eines der wichtigsten Qualitätskriterien für ein Hochspannungskabel,
doch wird auch die Glätte
der Oberfläche
der leitfähigen
Schicht ebenfalls verbessert. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Hochspannungskabeln hat der Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff gemäß der vorliegenden
Erfindung eine ideal glatte, spiegelartige Oberfläche seiner
leitfähigen
Schicht. Da hervorstehende Teile oder Spitzen auf der Oberfläche fehlen,
werden keine Ströme
erzeugt, welche sich auf die Deckelemente 13 – 15 des
Kabels negativ auswirken würden.
Außerdem
ist das Hochspannungskabel, welches die erfindungsgemäß hergestellten
Verbundwerkstoffe verwendet, dazu fähig, die elektromagnetische
und die Hochfrequenzinterferenz im Wesentlichen zu unterdrücken.
-
Das
leitfähige
Element 12 des Hochspannungskabels gemäß 2 wird durch
ein im Zusammenhang mit 3 und 4 zu beschreibendes Verfahren
hergestellt.
-
Zu
seiner Verwendung als ein Hochspannungskabel wird das leitfähige Element 12 mit
einer Schutzbeschichtung oder Versiegelung 13 bedeckt, die
vorzugsweise aus Materialien wie zum Beispiel Polymeren, hergestellt
ist, die hohen Temperaturen und mechanischen Belastungen, wie zum
Beispiel Biegen und Strecken standhalten. Solche Polymere sind im
Stand der Technik bekannt. Gemäß 2,
ist die Versiegelung 13 von einer Isolierschicht, wie zum Beispiel
einer Flechte 14 aus Glasfäden bedeckt. Die Glasfadenflechte 14 dient
als Isolier- und
Verstärkungselement
des Kabels das in einer bekannten Art und Weise durch eine Ummantelung 15 geschützt ist.
-
3 zeigt
ein Schema des bevorzugten Verfahrens zur Herstellung eines textilartigen,
elektrisch leitfähigen
Verbundwerkstoffs, zum Beispiel des Kohlenstoff-/Kohlenstoffverbindungs-Quarz-Verbundwerkstoffs.
Ein Textilsubstrat 1 aus einem hochtemperaturresistenten
Material (z.B. eine Quarzflechte) wird von einem Eingangspaket 1 mittels
eines Zugmechanismus durch ein Bad 2 gezogen, in dem eine
Lösung
einer organischen Verbindung enthalten ist, die zum Beispiel ein Öl, insbesondere
ein Rohöl, ein Ölextrakt
oder ein Torfextrakt, zum Beispiel ein Teer aus Torfwachs, sein
kann. Nachdem es mit dieser Lösung
gesintert bzw. imprägniert
ist, wird das Textil, z.B. das Quarzsubstrat 1 in eine
aktive Zone 4 eines Ofens 3 geführt bzw.
durch sie hindurchgezogen, wobei es dem Einfluss einer Wärmeenergiequelle,
zum Beispiel einer Temperatur von 800 – 1200°C, ausgesetzt wird. Auf seinem
Weg in die aktive Zone 4 des Ofens 3 wird das
Lösungsmittel
der Lösung,
die aus dem Bad 2 stammt, zur Gänze oder teilweise verdampft.
Wenn das Quarzsubstrat 1 durch die aktive Zone 4 gelangt,
erfolgt eine Zersetzung des Kohlenstoffs und/oder der Zusatzstoffe
aus der organischen Verbindung, gefolgt von einer Abscheidung des
Kohlenstoffs oder der Kohlenstoffverbindung auf dem Textil, z.B.
auf dem Quarzsubstrat 1, in einer solchen Art und Weise,
dass ein textilartiger, elektrisch leitfähiger Verbundwerkstoff, zum
Beispiel ein Kohlenstoff-/Kohlenstoffverbindungs-Quarz-Verbundstoff 5 bzw.
das leitfähige
Element 12 gebildet wird. Die aktive Zone 4 des
Ofens 3, die anhand von 4 noch näher beschrieben
wird, ist so konstruiert, dass eine qualitativ hochwertige Beschichtung
von Kohlenstoff auf einem Quarzsubstrat (z.B. auf einer Quarzflechte 1)
erzielt wird. Die Kohlenstoffbeschichtung oder -schicht kann auch
Zusatzstoffe enthalten, die ebenfalls zersetzt und abgeschieden
werden können
und aus der Lösung
der organischen Verbindung in dem Bad 2 stammen.
-
4 zeigt
ein Beispiel einer Laboranordnung zur Herstellung des Verbundwerkstoffs,
z.B. zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs 12.
Ein Quarzsubstrat 1 aus der Eingangsrolle 1a wird
durch eine Retorte 2a geleitet, die mit einem Öl oder mit
einer Xylen- oder Toluollösung
einer organischen Verbindung gefüllt
ist, die vorzugsweise ein Öl,
ein Ölextrakt
oder ein Torfextrakt, zum Beispiel ein Teer des Torfwachses, ist.
Danach gelangt das Quarzsubstrat 1 direkt oder nach einer
Richtungsänderung,
die durch ein Laufrad 6 erzielt werden kann, durch ein
in einem Quarzrohr 4a vorzugsweise senkrecht oder geneigt angeordnetes
Metallrohr 4b, wobei beide Rohre in einem elektrischen
Ofen 3a angeordnet sind. Das Metallrohr 4e und
das Quarzrohr 4a bilden die aktive Zone 4 des
Ofens, in dem die Vorgänge
des Zersetzens des Kohlenstoffs aus der organischen Verbindung,
des nachfolgenden Abscheidens auf dem Quarzsubstrat 1 und
der Bildung des Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoffs 12 stattfinden.
Ein Thermoelement 9 dient zur Regelung der Temperatur im
Ofen 3a oder innerhalb der aktiven Zone, welche durch das
Metall- und das
Quarzrohr 4b bzw. 4a des Ofens 3a gebildet
wird. Beim Herausführen
aus der aktiven Zone wird der Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff 12 bezüglich seines
elektrischen Widerstands mittels eines Kohlenstoffmessmittels 7 vermessen,
das vor (oder nach) Walzen 8 angeordnet ist, die als ein
Zug- oder Ziehmechanismus dienen können. Hiernach kann der Kohlenstoff-Quarz-Verbundwerkstoff 12 endlich
auf eine Produktrolle 5a aufgewickelt werden.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass die aktive Zone des Ofens bei der
Umsetzung der vorliegenden Erfindung eine wichtige Rolle spielt.
Die genaue Umsetzung der Konstruktion dieser aktiven Zone des Ofens,
insbesondere die Größe und die
Proportion des Metallrohrs 4b und des Quarzrohrs 4a sowie
ihre Neigung bestimmen wesentlich die thermodynamischen und hydrodynamischen
Eigenschaften der Prozesse, welche in der aktiven Zone stattfinden.
-
- 1
- Quarzsubstrat
(durch Flechtmaschine geliefert)
- 1a
- Eingangsrolle
mit Quarzsubstrat 1
- 2
- Bad
mit Lösung
einer organischen Verbindung
- 2a
- Retorte
mit Xylenlösung
eines Torfextrakts
- 3
- Ofen
- 3.a
- Elektroofen
(mit einer Calido-Drahtspirale als Heizelement)
- 4
- Aktive
Zone
- 4.a
- Quarzrohr
als Teil der aktiven Zone 4
- 4.b
- Metallrohr
als Teil der aktiven Zone 4
- 5
- Kohlenstoff-/Kohlenstoffverbindungs-Quarz-Verbundwerkstoff
- 5.a
- Produktrolle
für Verbundwerkstoff
- 6
- Umlenkrolle
- 7
- Kohlenstoffmessmittel
zum Messen des elektrischen Widerstands des Verbundwerkstoffs 12
- 8
- Walzen
- 9
- Thermoelement
- 10
- Faden
(Bündel
von Fasern)
- 11
- Faser
- 12
- Leitfähiges Element
(geflochtene Flechte oder Kordel mit Fasern 11 von Fäden 10,
die mit einer Kohlenstoff- oder Kohlenstoff-Verbindungs-Schicht beschichtet sind
- 13
- Schutzbeschichtung
(Versiegelung)
- 14
- Glasfadenflechte
(Isolator und/oder Verstärkung)
- 15
- Ummantelung