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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft elektrische Stimulationsvorrichtungen zum Gebrauch
beim Stimulieren von Körperorganen
und insbesondere implantierbare Vorrichtungen zur periodischen elektrischen
Gastrostimulation.
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In
letzter Zeit erweiterte sich das Gebiet der elektrischen Gewebestimulation
auf Geräte,
die den Magen mit Elektroden elektrisch stimulieren, die im Gewebe
implantiert sind. In bestimmten Studien wurde festgestellt, daß diese
Gastrostimulatoren Fettsucht erfolgreich bekämpfen. Wie diese Behandlung zur
Reduzierung von Fettsucht funktioniert, ist derzeit medizinisch
nicht völlig
verständlich.
Allerdings berichten erfolgreich behandelte Patienten über normale
Hunger- und Sättigungszyklen.
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Eine
Vorrichtung und ein Behandlungsverfahren zur Realisierung dieser
Therapie wurde in der US-A-5423872 beschrieben. Die in diesem Patent beschriebene
Vorrichtung stimuliert das Antrum pyloricum des Magens mit Folgen
von Stimulationsimpulsen während
eines Intervalls von etwa zwei Sekunden, gefolgt von einem "AUS"-Intervall von etwa
drei Sekunden. Siehe dazu auch die US-A-5690691 und US-A-5836994.
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In
der derzeitigen Schrittmachertechnik gibt es eine Anzahl von Merkmalen,
die für
die stimulierte Gewebe- oder Organart von Nutzen sind. Siehe dazu z.
B. die US-A-5607459 und EP-A-0626181. Schrittmacher, die z. B. Herz-
oder neurologisches Gewebe stimulieren, können normalerweise einen genauen, driftfreien
Kristalloszillator enthalten, um Echtzeitfunktionen, z. B. Impulserzeugung,
durchzuführen. Insbesondere
verwenden einige Herzschrittmacher eine Zeitreferenz, um die Tageszeit
mit einer 24-Stunden-Uhr zu verfolgen, um während des 24-Stunden-Zyklus
Daten zu protokollieren oder Schrittmacherparameter zu variieren. Ähnlich können neurologische
Stimula toren, z. B. ein von Cyberonics hergestellter neurologischer
Stimulator, die Tageszeit als Referenz verwenden, um eine oder mehrere
Impulsfolgen-Stimulationsperioden (die jeweils normalerweise einige
Minuten anhalten) zum Vagusnerv abzugeben, um Epilepsie zu behandeln.
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Die
Gestaltungs- und Betriebsbedingungen für einen Gastroschrittmacher
oder -stimulator unterscheiden sich wesentlich z. B. von denen für einen Herzschrittmacher
oder einen neurologischen Schrittmacher. Bei einem Gastrostimulator
für Gewichtsverlust
ist die Größe ein kleineres
Problem wegen der mit Fettsucht zusammenhängenden großen Anatomie. Freilich bleibt
eine lange Betriebslebensdauer eines implantierbaren Geräts ein wichtiges Merkmal,
betrachtet man die durch diese Therapie im Vergleich zu Herzschrittmachern
erforderliche erheblich höhere
Stromaufnahme. Da der implantierbare Impulsgenerator subkutan in
der Bauchwand liegen kann, ist es möglich, ein größeres Gerät zu verwenden,
darunter eine größere, langlebigere
Batterie.
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Außerdem kann
die Magenstimulation andere Stimulationspegel und -zyklen als jene
erfordern, die für
die Herzstimulation oder Nervenstimulation benötigt werden. Beispielsweise
kann bei einem neuromuskulären
Magengenerator der Stromverbrauch fünf bis sieben mal höher als
für einen
Herzschrittmacher sein. Den richtigen Energiewert zur Stimulation beizubehalten,
kann Energieanforderungen an die Lebensdauer der Batterie stellen.
Die Mitnahmekennwerte des Magengewebes können einen Zyklusbetrieb der
elektrischen Stimulation im komplexeren Zeitplänen als bisher erforderlich
notwendig machen. Beobachtungen früher Humanimplantate zeigten
eine überraschende
Zunahme der Impedanz der Elektroden-Gewebe-Grenzfläche von
etwa 700 Ohm zur Implantationszeit auf 1300 Ohm nach nur drei Monaten
nach Implantation. Bei konstantem Strom und erhöhter Impedanz kann die Spannungsaufnahme
aus der Batterie unannehmbar hoch sein.
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Somit
besteht Bedarf an der Optimierung des Betriebs von Gastroschrittmachern
oder -stimulatoren, um für
eine längere
Lebensdauer des Geräts und
damit für
eine längere
Therapie dauer ohne die Notwendigkeit wiederholter operativer Eingriffe
zu sorgen.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist, daß sie
eine Vorrichtung bereitstellt, bei der die Spannung oder der Strom
gesteuert werden kann, um die Nutzungsdauer einer in ihr verwendeten
Batterie zu verlängern.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die Datenparameter berechnen und speichern kann, um die Stimulationspegel
auf der Grundlage von Betriebsbedingungen zu verbessern.
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Vorteilhaft
ist in der Erfindung ferner, daß sie eine
Uhrfunktion bereitstellt, die ermöglicht, die Stimulationszyklen
des Gewebes langfristig zu programmieren und durchzuführen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden durch Bereitstellung von
Vorrichtungen zum Stimulieren von neuromuskulärem Gewebe des Gastrointestinaltrakts
durch Applizieren eines elektrischen Impulses am neuromuskulären Gewebe
erzielt. Der am Gewebe applizierte elektrische Impuls kann ein stromgesteuerter
Impuls oder ein spannungsgesteuerter Impuls je nach Zweckmäßigkeitsbewertung
durch den Fachmann sein. Im Fall eines Stimulators, der einen stromgesteuerten
Impuls appliziert, kann der Stimulator einen Spannungssensor aufweisen,
um die Spannung über
dem stimulierten neuromuskulären
Gewebe zu erfassen. Eine Spannungsschwelle wird durch den Schaltungsaufbau
bestimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Spannungsschwelle
einstellbar und eine Funktion des Strompegels sein, der am stimulierten
Gewebe angelegt wird.
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Der
Schaltungsaufbau vergleicht die erfaßte Spannung und die vorbestimmte
Spannungsschwelle. Wird festgestellt, daß die erfaßte Spannung die vorbestimmte
Spannungsschwelle erreicht oder übersteigt,
stellt der Schaltungsaufbau den spannungsgesteuerten Impuls so ein,
daß die
erfaßte Spannung
die vorbestimmte Spannungsschwelle nicht übersteigt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann dies durch Erzeugen eines Fehlersignals zwischen der erfaßten Spannung
und der Spannungs schwelle durch Verwendung von negativer Rückkopplungssteuerung
erreicht werden. Das Auftreten der erfaßten Spannung, die die vorbestimmte Spannungsschwelle
erreicht oder übersteigt,
kann als "Ereignis" zusammen mit der
Zeit gespeichert werden, zu der das Ereignis während des Impulsintervalls
und/oder während
der Behandlungsperiode auftrat.
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Weiterhin
sorgt der Schaltungsaufbau für
die Fähigkeit
zur Nutzung der Daten, die im Verlauf der Erfassungs- und Rückkopplungsfunktionen
erhalten werden. Zum Beispiel kann die Gesamtimpedanz anhand der
Spannungs- und Stromwerte berechnet werden. Eine Komponente der
Impedanz kann der Elektrodenwiderstand sein, und die zweite Komponente
kann die Polarisationskapazität
sein. Der Elektrodenwiderstand läßt sich
durch Dividieren der Spannung durch den gesteuerten Strom erhalten. Die
Kapazität
läßt sich
anhand des Stroms dividiert durch die Änderungsgeschwindigkeit der
Spannung erhalten. Die Rechenwerte des Widerstands und der Kapazität können auf
einem Speicherbauelement gespeichert oder auf einem Anzeigebauelement
angezeigt oder im Rückkopplungsverfahren
verwendet werden, um das Einstellinkrement für den stromgesteuerten Impuls
zu bestimmen.
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Ferner
kann der neuromuskuläre
Stimulator eine Echtzeituhr und einen programmierbaren Kalender
zum gezielten Anpassen der Stimulationswellenformparameter über die
Behandlungsperiode aufweisen. Die Echtzeituhr liefert Daten in Entsprechung zur
Tageszeit während
der Behandlungsperiode. Der programmierbare Kalender speichert Parameter,
die sich auf die Form der Stimulationswellenform beziehen. Jeder
der Parameter kann direkt oder indirekt auf die Tageszeit referenziert
sein. Ein Schaltungsaufbau, z. B. eine Steuerschaltung, appliziert
die Stimulationsimpulse, die durch die Parameter festgelegt sind,
zu den geeigneten Tageszeiten während
der Behandlungsperiode.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Parameter eine Zeitperiode sein, in deren Verlauf die elektrischen
Impulse appliziert werden. Die Zeitperiode kann durch eine Startzeit
und eine Dauer festgelegt sein. Ist die Zeitperiode so festgelegt,
kann die Schaltung den Stimulationsimpuls be ginnend mit der Startzeit
applizieren und damit für
die festgelegte Dauer fortfahren. Alternativ kann die Zeitperiode durch
eine Startzeit und eine Stoppzeit festgelegt sein. In einem solchen
Fall appliziert die Schaltung den Stimulationsimpuls beginnend mit
der Startzeit und fährt
mit dem Applizieren der Impulse bis zur Stoppzeit fort. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann die Zeitperiode durch eine Startzeit, eine erste Dauer im Hinblick
auf die Startzeit und eine zweite Dauer im Hinblick auf die erste
Dauer festgelegt sein. Die Schaltung kann den Stimulationsimpuls beginnend
mit der Startzeit und für
die erste Dauer fortgesetzt applizieren und anschließend die
Impulse während
der zweiten Dauer einstellen. Zusätzliche Parameter können eine
Zeitperiode in Entsprechung zur Impulsbreite für jeden Impuls während der
Folge elektrischer Impulse und eine Zeitperiode in Entsprechung
zum Impulsintervall zwischen jedem Impuls sein. Ein Parameter kann
auch eine Spannung in Entsprechung zur Impulshöhe für jeden Impuls in der Folge
elektrischer Impulse aufweisen.
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Die
Echtzeituhr und der programmierbare Kalender ermöglichen, daß die Stimulationswellenform über größere Zeitperioden
variiert. Zum Beispiel kann die Echtzeituhr Daten in Entsprechung
zu einer Woche während
der Zeitperiode liefern. Folglich kann die Wellenform so programmiert
sein, daß eine
unterschiedliche Wellenform während
jeder speziellen Woche in der Behandlungsperiode appliziert wird. Außerdem kann
die Echtzeituhr Daten in Entsprechung zum Wochentag während der
Behandlungsperiode liefern. Alternativ kann die Echtzeituhr Daten in
Entsprechung zu einem Monat des Jahres während der Behandlungsperiode
liefern, so daß die
Wellenform im Behandlungsverlauf von Monat zu Monat variieren kann.
Weiterhin kann die Echtzeituhr auch Daten in Entsprechung zum Tag
des Monats und/oder zum Tag des Jahres liefern.
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Obwohl
zuvor stromgesteuerte Impulse beschrieben sind, ist die Erfindung
auf Konstantspannungs- und spannungsgesteuerte Impulse gleichermaßen anwendbar.
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Weitere
Merkmale der Erfindung, ihre Beschaffenheit und verschiedene Vorteile
gehen aus den beigefügten
Zeichnungen und der folgenden näheren
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen hervor.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine vereinfachte Ansicht einer erfindungsgemäßen bevorzugten Ausführungsform.
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2 ist
eine vereinfachte schematische Ansicht einer Komponente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1.
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3 ist
eine vereinfachte schematische Ansicht einer Komponente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1.
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4 ist
ein Ablaufplan von Schritten beim Erstellen einer Tabelle von Spannungsschwellen
und zugeordneten Stromwerten gemäß der Erfindung.
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5 ist
ein Ablaufplan von Schritten beim Vergleichen erfaßter Spannungswerte
mit Spannungsschwellwerten gemäß der Erfindung.
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6(a) ist ein Zeitdiagramm einer erfindungsgemäßen Stromwellenform.
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6(b) ist ein Zeitdiagramm einer bekannten Spannungswellenform
in Entsprechung zum Zeitdiagramm von 6(a).
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6(c) ist ein Zeitdiagramm einer Spannungswellenform
in Entsprechung zum erfindungsgemäßen Zeitdiagramm von 6(a).
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7 zeigt
eine erfindungsgemäße Datenstruktur
zum Speichern von Parametern für
die Wellenform eines Stimulationsimpulses.
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8 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Datenstruktur.
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9 zeigt
noch eine weitere erfindungsgemäße Datenstruktur.
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10 zeigt
noch eine andere erfindungsgemäße Datenstruktur.
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Nähere Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Ein
verbesserter neuromuskulärer
Stimulator ist in 1 dargestellt und allgemein
mit der Bezugszahl 10 bezeichnet. Der Stimulator 10 weist
einen implantierbaren Impulsgenerator 12, ein Zuleitungssystem 14 und
eine oder mehrere Elektroden 16 auf. Der Stimulator 10 kann
spannungsgesteuerte und/oder stromgesteuerte Stimulation so verwenden,
daß die Stromaufnahme
aus der Batterie begrenzt und eine genaue Bestimmung der Gesamtimpedanz,
u. a. Zuleitungswiderstand und Polarisationskapazität, möglich ist.
Somit kann die Wahrung im wesentlichen konsistenter Stromverbrauchswerte
die Langlebigkeit erheblich verbessern. Der Stimulator 10 kann Stromverbrauchsänderungen
begrenzen und kann Daten speichern, die dem Arzt zur Verfügung gestellt oder
verwendet werden können,
um Stimulationsparameter zu variieren. Zu gespeicherten Daten können z.
B. Fälle
des Auftretens einer Spannungs- und/oder Strombegrenzung während eines
Stimulationsimpulses gehören.
Meßparameter
können
gespeichert werden, um Stimulationspegel mit Betriebsbedingungen
zu korrelieren, um so einen konsistenten Stromverbrauch zu wahren,
was später
näher beschrieben
wird.
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Der
implantierbare Impulsgenerator 12 sorgt für eine Folge
elektrischer Impulse zum Magen S. Der implantierbare Impulsgenerator 12 kann
in der Bauchwand subkutan operativ implantiert sein. Die Elektroden 16 können in
Kontakt mit dem Gewebe des Magens installiert sein. Die Elektroden
können auf
der Außenfläche des
Magens positioniert, in der Magenwand implantiert oder auf der Innenfläche der Magenwand
positioniert sein. Beispielsweise können die Elektroden durch einen
in der US-A-5423872 beschriebenen Elektrokatheter am Gewebe befestigt sein.
Alternativ können
die Elektroden der Beschreibung in der gleichzeitig anhängigen PCT-Anmeldung PCT/US98/10402,
eingereicht am 21. Mai 1998, und der gleichzeitig anhängigen Anmeldung
Nr. 09/122832, eingereicht am 27. Juli 1998, jetzt US-A-6041258,
entsprechen. Als noch weitere Alternative können Elektroden im wesentlichen
der Beschreibung in der EP-A-1171198
und EP-A-1171196 entsprechen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen stromgesteuerten
und/oder spannungsgesteuerten Stimulatorschaltung ist in 2 gezeigt
und wird im folgenden als I/V-Schaltung 20 bezeichnet.
Normalerweise kann die I/V-Schaltung 20 im
implantierbaren Impulsgenerator 12 untergebracht sein.
Die I/V-Schaltung 20 kann die Stromaufnahme aus einer Batterie 22 begrenzen
und eine genaue Bestimmung der Gesamtimpedanz ermöglichen,
u. a. des Zuleitungswiderstands und der Polarisationskapazität.
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Weiterhin
verfügt
die I/V-Schaltung 20 über eine
Steuerschaltung 24, einen Spannungsvervielfacher 26,
einen Speicherkondensator 28, einen regulierten Schalter 32 und
einen Spannungs- und/oder Stromsensor und eine Rückkopplungssteuerung 34, um
den Schalter 32 zu regulieren. Die Magengewebestimulation
geschieht auf den Zuleitungen 14, die ihrerseits mit den
Elektroden 16 verbunden sind (1). Weiterhin
kann ein Speicher 25 zur Datenspeicherung vorgesehen sein,
und eine Anzeigeeinheit 27 zur Datenanzeige kann bereitgestellt
sein.
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Die
Batterie 22 kann so ausgewählt sein, daß sie bei
Implantation im Patient langlebige Kennwerte hat. Die Spannungssteuer-
und Stromsteuermerkmale der Erfindung können die Batterielebensdauer
weiter verlängern.
Vorzugsweise hat die Batterie eine Abgabekapazität von über 2,5 Amperestunden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
können
zwei Batterien vorgesehen sein.
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Der
regulierte Schalter 32 ist so gestaltet, daß er Strom-
und/oder Spannungspegel über
den gesamten Ausgangsstimulatorimpuls steuert, z. B. mit Hilfe von
kontinuierlicher Rückkopplung,
oder nur an der Vorderflanke, z. B. durch Auswählen der geeigneten Anfangsspannung
am Kondensator 28 auf der Grundlage von Vc – VSteuer oder Vc =
ISteuer × RElektrode.
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Die
Form der Strom- und/oder Spannungswellenform, die am Magengewebe
angelegt wird, ist einstellbar und wird durch eine digitale Einrichtung
in der Steuerschaltung 24 gesteuert, die normalerweise ein
Mikroprozessor ist oder diesen enthält.
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Die
Zeitsteuermerkmale der Steuerschaltung 24 sind in 3 veranschaulicht.
Durch Verwendung eines Kristalls 40 zur Steuerung eines
Oszillators 42 (der in einem Prozessor 44 oder
außerhalb
von ihm vorgesehen ist, der eine Eingabe 43 von der Steuerschaltung 24 empfangen
oder eine Ausgabe 45 liefern kann) wird Genauigkeit für einen
Echtzeittaktzähler 46 erreicht.
Alternativ können
der Oszillator 40 und eine Abwärtszählkette auch außerhalb
des Prozessors 44 vorgesehen sein und auch genutzt werden,
die Stimulationswellenform zu erzeugen. Normalerweise kann ein 32-
oder 100-Kilohertz-Taktkristall verwendet werden, um für Zeitsteuerung
zu sorgen. Die Stimulationsimpulsbreite beträgt normalerweise 100 bis 500
Mikrosekunden (10 bis 50 Schwingungen des 100-Kilohertz-Takts), und das Impulsintervall
kann 25 Millisekunden oder 2500 Schwingungen betragen. Die "Einschaltzeit", d. h. die Periode,
in der die Impulse appliziert werden, kann zwei Sekunden (200.000
Schwingungen) für
diese Wellenform betragen, und die "Ausschaltzeit", d. h. die Periode, in der keine Impulse
appliziert werden, kann drei Sekunden betragen. Nützlich ist
eine Zeitsynchronisation innerhalb des Prozessors 44. Ein
programmierbares Speicherbauelement, z. B. ein programmierbarer Kalender 48,
kann verwendet werden, unterschiedliche Zeiten während der Behandlungsperiode
zu verfolgen, z. B. Tageszeit, Wochentag usw.
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Mit
weiterem Bezug auf 2 bilden die Elektroden 16 (1)
eine Impedanz für
die Stimulationsausgangsleitungen 14 der I/V-Schaltung 20. Diese
Impedanz kann sich aus zwei Komponenten zusammensetzen. Die erste
Komponente ist ein Widerstand infolge der Nutzenergieübertragung
von der Schaltung 20 zum stimulierten Gewebe S, und die zweite
Komponente ist eine Kapazität
in Reihe mit dem Widerstand infolge von Ionenübergang und Aufladung über die
Elektroden-Gewebe-Grenzfläche. 6(a) bis (c) zeigen die Effekte dieser Komponenten.
Wird ein Konstantstromimpuls durch die Elektroden 16 gemäß 6(a) gesendet, bewirkt die Widerstandskomponente,
daß eine
Spannung unmittelbar über
den Elektroden erscheint (6(b)).
Mit weiterem Stromfluß während des
Impulses lädt
sich die Kapazitätskomponente
auf, was zu einem stetigen Spannungsanstieg während des Impulses beitragen kann.
Wertmäßig können diese
beiden Komponenten von Patient zu Patient variieren. Für einen
individuellen Patienten können
sich diese Werte nach Transplantation auch ändern, was Folge solcher Faktoren
wie z. B. Lage der Elektrodenplazierung, Plazierungsverschiebungen, Änderungen
physiologischer Bedingungen an der Gewebegrenzfläche, anatomische Formänderungen
usw. ist.
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Beispielsweise
kann eine Kapazitätsänderung
bewirken, daß die
Spannung nahe der Hinterflanke des Konstantstromimpulses zunimmt,
ohne daß eine
entsprechende Zunahme der Stimulationsstärke vorliegt. Seinerseits kann
dies bewirken, daß erhöhte Energie
während
des Impulses abgegeben wird und dadurch die Batterieenergieentnahme
höher ist.
Im Fall eines Spannungsimpulses kann eine Widerstandsverringerung
einen Stromanstieg an der Vorderflanke des Impulses und eine damit
einhergehende erhöhte
Batterieenergieentnahme bewirken. Folglich wird die Batterieenergieentnahme
erfindungsgemäß dadurch
begrenzt, daß der
Strom und/oder die Spannung während
des Stimulationsimpulses begrenzt wird.
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Bei
einem Spannungsimpuls, der normalerweise durch Aufladen des Kondensators 28 auf
einen Spitzenwert und Einschalten des Schalters 32 auf seine
maximale Leitfähigkeit
erzeugt wird, ist die anfängliche
Spitzenstromentnahme nur durch die Schalterleitfähigkeit in Reihe mit der Leitfähigkeit
der Leiter 14 des Zuleitungssystems begrenzt.
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Die
I/V-Schaltung 20 kann hohe Batterieenergieentnahme infolge
von Impedanzverschiebungen begrenzen. Das Schließen des Ausgangsschalters 32 wird
durch die Sensor-/Steuereinheit 34 gesteuert. In der bevorzugten
Ausführungsform
sorgt die Sensor-/Steuereinheit 34 für ein neues Merkmal der Erfassung
sowohl der Spannung über
dem Schalter 32 als auch des Stroms durch ihn. Anweisungen
zur Form und Dauer der Stimulationswellenform werden von der Steuerschaltung 24 empfangen. Die
Rückkopplungssteuerung
in der Sensor-/Steuereinheit 34 vergleicht den Ist-Strom 341 und/oder
die Ist-Spannung 342 des Schalters 32 mit den
Wellenformanweisungen der Steuerschaltung 24. Aufgrund der
Differenz dieser beiden Signale erzeugt die Steuerschaltung 24 ein
Fehlersignal zum Steuern des Schalters 32 durch negative
Rückkopplung.
Diese Betriebsabläufe
lassen sich in einem digitalen oder analogen Modus oder in einer
Kombination daraus realisieren. Normalerweise ist der Schalter 32 ein analoges
Bauelement, weshalb ein Signal 343, das letztlich zum Steuern
des Schalters 32 erzeugt wird, ebenfalls analog sein kann.
Der digitale Anteil dieser Funktion könnte in der Steuerschaltung 24 mit
in Echtzeit digita lisierten Strom- und/oder Spannungsdaten 261 realisiert
sein, die durch die Sensor-/Steuereinheit 34 zugeführt werden.
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Ein
weiteres Merkmal des in Zusammenarbeit mit der Steuerschaltung 24 arbeitenden
Schalters 32 ist die Fähigkeit
zu detektieren, wann die Impulswellenform eine bestimmte Grenze
oder Schwelle in Spannung und/oder Strom erreicht oder übersteigt,
um dies als "Ereignis" zu markieren und
das Ereignis mit der Zeit zu protokollieren oder zu speichern, zu
der es auftrat. Dieser Ereignismarkierer zusammen mit der Zeit während der
Wellenform steht der Steuerschaltung 24 über die
Leitung 261 zur Verfügung.
Außerdem
kann die Steuerschaltung 24 so programmiert sein, daß sie detektiert,
wann die Grenze oder Schwelle während
eines speziellen Teils des Stimulationsimpulses, d. h. Vorderflanke,
Hinterflanke usw., erreicht wird.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Merkmal, das
in der I/V-Schaltung 20 ausgeführt ist,
besteht in verbesserter Genauigkeit des Betriebs des Spannungsvervielfachers 26.
Ein wichtiges neues Merkmal ist der zugefügte programmierbare Parameter
eines Spannungs- und/oder Stromgrenz- oder -schwellwerts in der
Festlegung durch den Arzt im Zusammenhang mit dem programmierbaren
Wert von Strom oder Spannung, darunter der Form des Stimulationsimpulses
(z. B. Anfangsstrom und/oder -spannung, Endstrom und/oder -spannung,
Startzeit, Stoppzeit, Dauer usw.).
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Der
programmierbare Strom- oder Spannungsschwellenparameter wird mit
anderen programmierbaren Informationen in der Steuerschaltung 24 gespeichert.
Eine Anweisung aufgrund dieses Parameters wird zum Spannungsvervielfacher 26 geführt, der
den Kondensator 28 auf eine große Anzahl von Spannungen aufladen
kann, die enge Wertabstände
haben. Beispielsweise würde
der Spannungsvervielfacher 26 durch die Steuerschaltung 24 angewiesen,
den Kondensator 28 auf eine Spannung aufzuladen, die geringfügig größer als
die programmierbare Spannungsgrenze oder -schwelle ist. Außerdem kann
der Spannungsvervielfacher 26 verwendet werden, um die
Wellenform in Zusammenarbeit mit der Sensor-/Steuereinheit 34 zu
steuern.
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Der
Prozessor in der Steuerschaltung 24 kann den Spannungsvervielfacher 26 auf
eine geringere Spannung einstellen, um die programmierte Begrenzung
zu erreichen und dadurch Batteriestrom einzusparen. Der Spannungsvervielfacher 26,
der eine Schalter-Kondensator-Anordnung aufweisen kann, kann die
Batteriespannung VB in ganz- oder halbzahligen
Vielfachen erhöhen
oder verringern, z. B. 1/2 VB, 3/2 VB, 2 VB, 3 VB usw. Alternativ kann der Spannungsvervielfacher 26 ein
Transformator sein oder diesen enthalten, gewöhnlich im Rücklaufmodus, um die Batteriespannung
VB zu ändern
und die notwendige Spannung beizubehalten, z. B. so, daß VB > Iprog + RElektrode gilt.
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Die
Ausführungsform
der I/V-Schaltung 20 ermöglicht viele programmierbare
Betriebsmodi, u. a. den Konstantstrom- und -spannungsabgabemodus, wobei
der Schalter 32 auf maximale Leitfähigkeit eingeschaltet ist.
Zu einem der zusätzlichen
Modi gehört ein
Konstantstrom oder eine stromgesteuerte Wellenform mit einer separat
programmierbaren Spannungsgrenze oder -schwelle. In diesem Modus
kann der erfaßte
Strom 341 verwendet werden, den Schalter 32 durch
negative Rückkopplung
zu regulieren. Zum Beispiel wird die erfaßte Spannung 342 mit
der programmierbaren Spannungsgrenze verglichen. Erreicht diese
erfaßte
Spannung 342 diese programmierbare Spannungsgrenze, kann
die Rückkopplung modifiziert
werden, um die erfaßte
Spannung 342 an dieser Grenze zu halten. Verständlich ist,
daß je
nach Zweckmäßigkeitsbewertung
durch den Fachmann die Rückkopplung
die Spannung an der Grenze halten, etwas unter der Grenze halten
oder verhindern kann, daß die
Spannung die Grenze übersteigt.
Ein weiterer Betriebsmodus ist eine Konstantspannungs- oder spannungsgesteuerte
Wellenform mit einer separat programmierbaren Stromgrenze. In diesem Modus
kann die erfaßte
Spannung 342 verwendet werden, den Schalter 32 mit
negativer Rückkopplung zu
regulieren. Der erfaßte
Strom 341 wird mit der programmierbaren Stromgrenze verglichen.
Erreicht dieser erfaßte
Strom 341 die Grenze, kann die Rückkopplung modifiziert werden,
um den Strom an dieser Grenze zu halten. Normalerweise kann die
Anfangsspannung am Kondensator 28 durch die Steuerschaltung 24 so
eingestellt sein, daß sie
die erforderliche Minimalspannung ist. Ist z. B. der Konstantstromimpuls
auf 10 Milliampere programmiert und beträgt die größte Gesamtimpedanz 700 Ohm,
würde die
Anfangsspannung des Kondensators 28 auf eine Spannung etwas über sieben
Volt eingestellt, so daß die
Spannung über
dem Kondensator 28 am Ende des Impulses sieben Volt wäre.
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Bestimmte
erfindungsgemäße Betriebsmodi erfordern
möglicherweise
nicht den Gebrauch spezieller Elemente, die in der I/V-Schaltung 20 anhand von 2 beschrieben
sind. Zum Beispiel kann im Fall von Konstantstrom oder einer stromgesteuerten Wellenform
die Spannungsbegrenzung auch ohne Spannungserfassungseinrichtung
in der Steuerschaltung 24 durch Laden des Kondensators 28 auf den
programmierten Spannungsgrenzwert erreicht werden. Eine Begrenzung
der Spannung wird erreicht, da die Spannung über 28 theoretisch
die Maximalspannung ist, die über
dem Ausgang 14 auftreten kann. In diesem Fall kann eine
Ereignisdetektion (gemäß der vorstehenden
Beschreibung) realisiert werden, indem Sättigung oder der Zustand maximaler
Leitfähigkeit
des Schalters 32 detektiert wird. Im Fall von Spannungsabgabe,
bei der der Schalter 32 auf maximale Leitfähigkeit
eingeschaltet ist, findet keine Spannungsregulierung statt, weshalb
die Spannungserfassung von 24 nicht notwendig ist. Allerdings
erfolgt eine Stromerfassung, um den Strom in diesem Fall zu begrenzen.
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Ein
weiteres Merkmal der bevorzugten Ausführungsform der I/V-Schaltung 20 ist
die Fähigkeit eines
gespeicherten Programms oder einer Subroutine in der Steuerschaltung 24,
eine Folge stromgesteuerter (und/oder spannungsgesteuerter) Impulse in
Zuordnung zu einer Folge von Spannungs-(und/oder Strom-)Grenzwerten
zu erzeugen, um resultierende Grenzereignisdaten zu interpretieren
und dadurch die induzierte Spannungs-(und/oder Strom-)Wellenform
zu messen. Die I/V-Schaltung 20 kann diese Form zwecks
anschließender
Telemetrie für
den Kliniker speichern und die Form analysieren, um Impedanzwerte
zu berechnen, darunter Widerstands- und/oder Kapazitätskomponenten,
was später
näher beschrieben
wird.
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Ein
zusätzlicher
erfindungsgemäßer Aspekt ist
die minimale Energiekapazität
der Batterie 22. Um eine Langzeittherapie zu erreichen,
z. B. für
eine drei- bis fünfjährige Peri ode,
sind die zuvor beschriebenen energiebegrenzenden Merkmale vorzugsweise
mit mindestens einer Gesamtbatteriekapazität von 10 Wattstunden kombiniert.
Bei Lithiumbatterien sollte der entsprechende abgabefähige Gesamtstrom
vorzugsweise drei Amperestunden betragen.
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Anhand
von 4, 5 und 6(a) bis 6(c) wird der Betrieb der I/V-Schaltung 20 beschrieben. 4 veranschaulicht
ein Verfahren zum Festlegen der Werte der oberen Grenzspannung Vmax. Als Ergebnis der Durchführung der
Schritte von 4 wird eine Datentabelle erstellt,
die Stromwerte oberen Spannungsgrenzen oder -schwellen Vmax zuordnet. Die Echtzeituhr wird so programmiert,
daß stromgesteuerte
Werte zu bestimmten Zeiten während
der Behandlungsperiode am Gewebe appliziert werden. Nach Implantation
des Stimulators kann die Spannung für jeden programmierten Stromwert
gemessen werden, und eine Spannungsgrenze kann für jeden Stromwert festgelegt
werden. Im Schritt 50 wird eine Anfangstestspannungsgrenze
eingestellt, z. B. Vlim. Der stromgesteuerte
oder Konstantstromimpuls wird im Schritt 52 appliziert.
Wird im Schritt 54 festgestellt, daß die Spannung Vlim erreicht
oder übersteigt,
fährt das
Verfahren mit dem Schritt 56 fort. Vmax kann
gleich Vlim eingestellt werden. Alternativ wird
Vmax als Wert berechnet, der größer als
der gemessene Wert Vlim ist, z. B. 125%
bis 150% des Meßwerts.
Im Schritt 56 wird der Rechenwert von Vmax gespeichert,
vorzugsweise in Tabellenform zusammen mit dem zugeordneten Stromwert.
Erreicht oder übersteigt
die Spannung nicht den aktuellen Wert von Vlim im
Schritt 54, so wird Vlim im Schritt 58 um
ein vorbestimmtes Inkrement reduziert, und das Verfahren wird wiederholt,
bis die Spannung den Wert von Vlim übersteigt.
Dieses Verfahren wird für
jeden stromgesteuerten Impulswert wiederholt, bis alle anwendbaren
Werte von Vmax berechnet und in einer Tabelle
gespeichert sind. Alternativ kann dieses Verfahren für einen
spannungsgesteuerten Impuls durchgeführt werden, um eine Tabelle
zugeordneter Stromgrenzen zu erstellen. In einem solchen Fall würde ein
Anfangswert einer Teststromgrenze im Schritt 50 festgelegt
und der spannungsgesteuerte Impuls im Schritt 52 angelegt.
Der erfaßte
Strom würde
mit der Teststromgrenze im Schritt 54 verglichen. Wird
festgestellt, daß der
erfaßte
Strom die Teststromgrenze erreicht oder überschreitet, kann im Schritt 56 eine Stromgrenze
festgelegt werden. Erreicht oder übersteigt der erfaßte Strom
nicht die Teststromgrenze, kann die Teststromgrenze im Schritt 58 gesenkt
werden, und das Verfahren der Schritte 52 bis 58 wird wiederholt.
Dieser Verfahrensablauf zum Erstellen einer Tabelle von Strom-/Spannungsgrenzen
ist nur exemplarisch, und erwogen ist, daß andere Testverfahren realisiert
werden können.
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5 zeigt
zusammen mit 6(a) bis 6(c) den
Betrieb der erfindungsgemäßen I/V-Schaltung 20 während der
Applizierung einer Stimulationswellenform am Gewebe. Der nachfolgende exemplarische
Verfahrensablauf wird für
einen stromgesteuerten Impuls mit einer programmierten Spannungsschwelle
beschrieben, aber ein ähnliches Verfahren
würde für einen
spannungsgesteuerten Impuls mit einer Stromschwelle durchgeführt.
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Im
Schritt 60 kann der stromgesteuerte Impuls am Magengewebe
angelegt werden. Die Folgesteuerung verschiedener elektrischer Impulse
erfolgt durch die Steuerschaltung 24, die zuvor anhand
von 2 beschrieben wurde. Gemäß einem Zeitdiagramm in 6(a) beginnt der exemplarische Stromimpuls bei
t1 und endet bei t2. (Die Dauer der verschiedenen Signale ist nicht
maßstäblich dargestellt und
kann jede Dauer sein, die dem Fachmann geeignet erscheint.) Der
Stromsteuerschalter 32 hält den Strom auf dem programmierten
Strom 64.
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Im
Schritt 62 wird ein Wert für eine obere Spannungsgrenze
festgelegt, d. h. Vmax. Der Wert von Vmax kann fest sein. Alternativ kann Vmax auf der Grundlage der Schaltungsbetriebsbedingungen,
z. B. der Größe des im
Schritt 60 angelegten Stroms, einstellbar oder programmierbar
sein. Ein Nachschlagen in den in 4 erstellten
Tabellendaten kann erfolgen, um einen Wert von Vmax festzulegen.
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Im
Schritt 66 mißt
die Sensor-/Steuereinheit 34 die erfaßte Spannung und bestimmt,
ob die Spannung die obere Spannungsgrenze Vmax erreicht
oder übersteigt.
Die Sensor-/Steuereinheit 34 kann so programmiert sein,
daß sie
Spannungsdatentelemetrie im Schritt 66 kontinuierlich mißt oder
periodisch speichert. Ein Zeitdiagramm der Spannung V über dem Gewebe
ist in 6(b) gezeigt. Infolge des Polarisationskapazitätseffekts
des Magengewebes steigt die Spannung über dem Magengewebe, wenn die
Schaltung versucht, konstanten Strom beizubehalten. Dadurch kann
die Spannung, anfangs auf einer Spannung 68 bei t1, auf
eine Spannung 70 bei t2 steigen. (6(a) bis 6(c) sind so ausgerichtet, daß in den Zeichnungen in der
gleichen Horizontalposition dargestellte Signale gleichzeitig auftreten.)
In 6(b) erreicht oder übersteigt
die Spannung die Spannungsgrenze Vmax 72 bei
t3.
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Der
Vergleich der Spannung mit der Spannungsgrenze Vmax (Schritt 66)
kann kontinuierlich während
des Stimulationsimpulses erfolgen. Alternativ kann der Spannungssensor 34 so
programmiert sein, daß die
Spannung mit der Spannungsgrenze Vmax an
der Vorderflanke des Stimulationsimpulses verglichen wird, d. h.
in einer Zeitperiode nahe t1. Gemäß einer weiteren alternativen
Ausführungsform kann
der Spannungssensor 34 so programmiert sein, daß er bestimmt,
ob die Spannung Vmax an der Hinterflanke
des Stimulationsimpulses erreicht oder übersteigt, d. h. in einer Zeitperiode
nahe t2.
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Wird
der Spannungsgrenzensensor 34 nicht ausgelöst, d. h.,
liegt die Spannung unter der Spannungsgrenze Vmax,
fährt der
Betrieb der Schaltung auf dem Pfad 74 des Ablaufplans von 5 fort,
und die Schaltung legt einen Stromimpuls am Gewebe je nach Anforderung
durch die Steuerschaltung an. Die Spannungsgrenze Vmax kann
im Schritt 62 auf einen neuen Wert festgelegt werden, wenn
Betriebsbedingungen dies erfordern, z. B. wenn sich der Stromimpuls ändert.
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Erreicht
oder übersteigt
aber die Spannung die Spannungsgrenze Vmax,
können
mehrere Betriebsschritte auch auftreten. Dargestellt sind Schritte 76, 78, 80 und 82 in
dieser Reihenfolge. Verständlich sollte
aber sein, daß die
Schritte 76, 78, 80 und 82 unabhängig sind
und je nach Zweckmäßigkeitsbewertung
durch den Fachmann in unterschiedlicher Reihenfolge oder gleichzeitig
auftreten können.
Bestimmte dieser Schritte können
auch entfallen, wenn dies zur Änderung
der Funktionalität
der Schaltung erwünscht
ist.
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Im
Schritt 76 wird das Auftreten des zuvor beschriebenen "Ereignisses", d. h. das Auftreten
einer Spannung, die die obere Spannungsgrenze Vmax erreicht
oder übersteigt,
gespeichert, z. B. im Speicher der Steuerschaltung. Im Beispiel
von 6(b) trat das Ereignis zur Zeit
t3 auf. Messen läßt sich
die dem Ereignis zugeordnete Zeit als Absolutzeitwert, d. h. Kalenderdatum
und Zeit, oder als abgelaufene Zeit seit Beginn der Behandlung oder
als abgelaufene Zeit seit Beginn des speziellen Stromimpulses. Das Auftreten
des Ereignisses kann in Telemetriedaten wie bei den Spannungsdaten
im Schritt 66 oben aufgenommen werden. Der Ereignisdatenpunkt
kann den Stromwert und die Spannung zu der Zeit aufweisen, zu der
das Ereignis auftrat, d. h. ein "Stromwert-Spannungsgrenzen-Paar".
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Mit
weiterem Bezug auf 5 können Daten im Schritt 78 berechnet
werden. Berechnen läßt sich z.
B. der Gesamtzuleitungswiderstand Reff als
Verhältnis
von Vmax dividiert durch den programmierten Strom
(Iprog). Zum Ereignisdatenpunkt kann auch
das Zuordnen des Stromwerts zum Elektrodenzuleitungswiderstand gehören, d.
h. als "Elektrodenwiderstandspaar". Dieser Datenpunkt
kann auch in den Telemetriedaten gespeichert werden. Von Nutzen
ist die Überwachung
des Zuleitungswiderstands bei der Vorhersage der Batterielebensdauer
des Stimulators. Wie zuvor beschrieben, bewirkt erhöhter Widerstand eine
erhebliche Spannungsaufnahme aus der Batterie mit einem damit einhergehenden
Rückgang
der Batterielebensdauer.
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Außerdem kann
die Polarisationskapazität anhand
der Daten berechnet werden, die in den o. g. Schritten ermittelt
wurden. Berechnen läßt sich
die Polarisationskapazität
z. B. als Verhältnis
des programmierten Stroms zur Änderungsgeschwindigkeit der
Spannung (d. h. CPolarisation – Iprog/dV/dt). Mit Hilfe der gemessenen Parameter
kann die Änderungsgeschwindigkeit
der Spannung anhand der Spannungsänderung zwischen der Spannung 68 an
der Vorderflanke t1 und der Spannung 70 an der Hinterflanke
t2 des Impulses sowie der während
des Impulses verstrichenen Zeit oder der Impulsbreite (d. h. t2 – t1) in Näherung bestimmt
werden. Die Berechnung der Polarisationskapazität liefert Informationen über den Batterieverbrauch,
wobei eine große
Kapazität
auf eine hohe Entnahme aus der Batterie verweist, die die Batterielebensdauer
reduziert. Außerdem
kann der Ereignisdatenpunkt eine Zuordnung zwischen Stromwert und
Polarisationskapazität
aufweisen. Dieser Datenpunkt kann auch in den Telemetriedaten gespeichert
werden.
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Im
Schritt 80 kann die Spannung mit Hilfe des Spannungsvervielfachers 26 eingestellt
werden. Zum Beispiel kann die Steuerschaltung 24 so programmiert
sein, daß sie
den Spannungsvervielfacher 26 einstellt, um die Spannung
in ganzzahligen oder gebrochenen ganzzahligen Inkrementen reduziert. Nachdem
gemäß 6(c) das Ereignis bei t3 auftritt, wird die Spannung
so eingestellt, daß sie
auf dem Pegel der Spannungsgrenze Vmax 72 bleibt,
etwas unter der Spannungsgrenze Vmax 72 liegt
oder Vmax 72 nicht übersteigt.
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Die
Berechnung von Zuleitungswiderstand und Polarisationskapazität im Schritt 78 kann
helfen, den Grad der Spannungseinstellung zu bestimmen, um die Spannung
unter Vmax zu halten. Ein großer Wert
des Elektrodenwiderstands oder der Polarisationskapazität kann auf
eine wesentliche Aufnahme aus der Batterie verweisen. Somit kann
eine wesentliche Einstellung der Spannung im Schritt 80 vorgenommen
werden. Umgekehrt können
kleinere Werte des Elektrodenwiderstands oder der Polarisationskapazität eine weniger
wesentliche Aufnahme aus der Batterie anzeigen, und eine kleinere
Einstellung kann vorgenommen werden, um die Spannung auf oder unter
Vmax zu halten.
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Im
Schritt 82 können
die in den Schritten 76 bis 80 gespeicherten oder
berechneten Ereignisdaten auf einem Anzeigeterminal oder in einer
Druckausgabe grafisch angezeigt oder aufgelistet werden. Das Verfahren
kann fortgesetzt werden, bis bestimmt wird, daß die Behandlung im Schritt 84 abgeschlossen
ist, wobei die Strom-/Spannungsbegrenzung zu dieser Zeit beendet
werden kann (Schritt 86).
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Wie
in 3 oben dargestellt ist, verfügt die I/V-Schaltung 20 über eine
Echtzeituhr 46, die Daten in Entsprechung zur Tageszeit
während
der Behandlungsperiode zuführt,
und einen programmierbaren Kalender 48, der programmiert
sein kann, die Parameter zu speichern, die die o. g. Impulsfolge
bilden. Die Parameter werden von der Steuerschaltung 24 beim
Bestimmen der Wellenform des Stimulationsimpulses verwendet. Die
Parameter entsprechen speziellen Zeiten während der Be handlung. Aus medizinischen
Beobachtungen geht hervor, daß Nahrungsaufnahme,
Verdauung und andere Gastrointestinalfunktionen zirkadian sind,
d. h. daß sie
in einem täglichen
24-Stunden-Rhythmus
ablaufen. Im Tagesverlauf gibt es bestimmte Perioden, in denen Magenfunktionen
weniger aktiv als zu anderen Tageszeiten sind. Daher kann der programmierbare
Kalender 48 für
erhöhte
Stimulation zu bestimmten Zeiten des Tages und verringerte Stimulation
zu anderen Zeiten des Tages sorgen. Neben anderen Nutzeffekten läßt sich
die Langlebigkeit des Geräts
infolge der Energieeinsparung dieser Programmierung steigern. So
können
die Stimulatoren 12 Stimulationsimpulse für einen
Bruchteil jeder Stunde abgeben, während der Patient wach ist.
Die nachfolgend beschriebene Programmierfähigkeit des Kalenders 48 ermöglicht die Anwendung
längerfristiger
Zirkadianvariationen, die für
den Patient gleichermaßen
nutzbringend sein und die Batterielebensdauer verlängern können.
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Mehrere
Impulsfolgenparameter können
in einem Speicher gespeichert werden, der dem programmierbaren Kalender 48 zugeordnet
ist. In 7 sind Musterdaten 90 für eine Behandlungsperiode gezeigt.
Die Daten 90 können
eine 24-Stunden-Periode
betreffen, z. B. "Tag
1" 92,
wozu Kalenderinformationen 94 gehören können. Die Impulsfolgen können als
Zyklen 96 gespeichert sein. Zu Impulsfolgenparametern können z.
B. gehören:
Startzeigen 98, Stoppzeiten 100, die Impulsbreite 102,
das Impulsintervall 104, die Dauer der applizierten Impulse
("Einschalt"-Periode) 106 oder
die Dauer, in der keine Impulse appliziert werden ("Ausschalt"-Periode) 108, sowie
die Spannung des Impulses oder die Impulshöhe 109. Der programmierbare
Kalender 48 empfängt Daten
von der Uhr 46 über
die Tageszeit und das Datum. Der programmierbare Kalender 48 kann
die zugehörigen
Parameter aus den Daten 90 erhalten und sie entsprechend
zum Prozessor 44 führen.
Das mit der Behandlung zusammenhängende "Datum" kann je nach erwarteter
Behandlungsdauer variieren. Zum Beispiel können im Datumsformat 110 (8)
die Daten dem Wochentag entsprechen (z. B. "Tag 1" 112 bis "Tag 7" 114). Jeder der Datenpunkte
in "Tag 1" 112 bis "Tag 7" ähnelt dem Datenpunkt 90.
Der programmierbare Kalender 48 kann in einem Sieben-Tage-Zyklus
funktionieren, wo bei der programmierbare Kalender auf "Tag 1" nach "Tag 7" in einer kontinuierlichen
Schleife 116 zugreift. So könnte jeder Tag der Woche eine
spezielle Abfolge von Parametern der Stimulationsimpulsfolge haben.
Als Ergebnis ist die Impulsfolge so programmiert, daß sie das
Magengewebe am gleichen Tag jeder Woche auf die gleiche Weise stimuliert.
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Gemäß 9 kann
sich das Datumsformat 120 auf einen einfachen, numerierten
Tag in einer periodischen Abfolge von Tagen beziehen, z. B. die
numerierten Tage des Jahres (d. h. "Tag 1" 122 bis "Tag 365" 124) oder die numerierten
Tage in einem Monat (z. B. "Tag
1" 112 bis "Tag 31", nicht gezeigt).
Danach würde
der Kalender 48 zum ersten Datenpunkt im Zyklus zurückkehren,
was ein Pfeil 126 zeigt. Gemäß 10 kann
das Datumsformat 130 hierarchisch sein und kann dadurch
Zwischenzeitperioden erkennen, z. B. Wochen 132 und/oder
Monate (nicht gezeigt) innerhalb einer Behandlungsperiode. Zum Beispiel
kann es erkennen, daß sich
die Behandlung in "Woche
2" 134 oder "Woche 3" 136 zusätzlich zur verstrichenen
Anzahl von Tagen befindet. Der Kalender 48 könnte so
programmiert sein, daß der
Impulsgenerator 10 für
eine Anzahl von Wochen ausgeschaltet wird. Danach kann der Generator
an einem Tag einer Woche eingeschaltet werden, im Verlauf der nächsten Woche
kann der Generator für
zwei Tage der Woche eingeschaltet werden usw. Jede Folge von Zyklen
(siehe 7) an einem bestimmten "Einschalt"-Tag könnte sich auch vom vorhergehenden "Einschalt"-Tag unterscheiden.
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Die
Programmierbarkeit der Impulsfolgen-Wellenformen auf der Grundlage
des Datums sorgt auch für
die Fähigkeit,
die o. g. Stimulationsimpulsfolge ein- oder auszuschalten, oder
Wellenformparameter über
zunehmend längere
ineinandergreifende Zeitperioden zu erhöhen oder zu verringern.
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Eine
alternative Ausführungsform
des zuvor beschriebenen neuromuskulären Stimulators weist einen
zusätzlichen
Modus zum Stimulieren des neuromuskulären Gewebes des Gastrointestinaltrakts auf.
Der neuromuskuläre
Stimulator appliziert eine Folge primärer elektrischer Impulse am
Gewebe gemäß der vorstehenden
Beschreibung. Diese elektrischen Impulse können während eines ersten Zeitintervalls
appliziert und können während eines
zweiten Zeitintervalls eingestellt werden. Eine sekundäre Folge
von Impulsen mit einer geringeren Spannung kann am Gewebe während des
zweiten Zeitintervalls angelegt werden, d. h. wenn die primären elektrischen
Impulse eingestellt sind. Gemessen wird der resultierende Strom,
der zwischen dem Stimulationselektrodenpaar fließt.
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Daten,
darunter z. B. der erfaßte
Strom, können
gemessen werden. Die Stromdaten können auf zeitliche Änderungen
hin analysiert werden. Anhand dieser Analyse lassen sich Statistiken
berechnen. Beispielsweise ist eine Statistik, die berechnet werden
kann, die Zeitperiode, in der sich die Änderungen der Stromdaten wiederholen.
Diese Zeitperiode kann verwendet werden, der peristaltischen Wirkung
des Gewebes nahezukommen. Erwünscht
kann sein, die Geschwindigkeit peristaltischer Aktivität zu ändern, d.
h. ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen oder zu erhöhen, indem
die Folge elektrischer Impulse auf der Grundlage der Statistiken
gemäß der vorstehenden
Beschreibung variiert wird.