DE60018938T2 - Zusammensetzung einer metallischen Kompositwerkstoffbeschichtung für Implantate - Google Patents

Zusammensetzung einer metallischen Kompositwerkstoffbeschichtung für Implantate Download PDF

Info

Publication number
DE60018938T2
DE60018938T2 DE2000618938 DE60018938T DE60018938T2 DE 60018938 T2 DE60018938 T2 DE 60018938T2 DE 2000618938 DE2000618938 DE 2000618938 DE 60018938 T DE60018938 T DE 60018938T DE 60018938 T2 DE60018938 T2 DE 60018938T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
implant
composition
implant according
core
particles
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2000618938
Other languages
English (en)
Other versions
DE60018938D1 (de
Inventor
Dr. Itzhak Shoher
Aharon Whiteman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority claimed from EP00122794A external-priority patent/EP1199049B1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60018938D1 publication Critical patent/DE60018938D1/de
Publication of DE60018938T2 publication Critical patent/DE60018938T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Implantat für zahnmedizinische oder medizinische Zwecke mit einer Oberflächenzusammensetzung aus einem Kompositmaterial mit einer Formulierung zur Verbesserung der Stabilität des Implantats und zur Stimulation des Knochenwachstums nachdem es chirurgisch in den Knochen eingesetzt wurde.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Ein Implantat ist eine Prothese, die chirurgisch in Skelettknochen eingesetzt wird. Im Dentalbereich stellt das Implantat die Verankerung zur Befestigung von Dentalrestaurationen dar. Das Dentalimplantat wird chirurgisch in eine Ausnehmung eingesetzt, die in einem zahnlosen Bereich des alveolaren Kieferknochens ausgebildet wird, um ein integraler Teil der Knochenstruktur zu werden. Anschließend wird zur Vorbereitung einer herkömmlichen Dentalrestauration als Ersatz für einen extrahierten natürlichen Zahn ein Anschlusselement an dem Implantat befestigt. In medizinischen Anwendungen wird das Implantat üblicherweise als orthopädisches Mittel zum Reparieren oder Ersetzen von beschädigten Skelettteilen und zum Stimulieren der Bruchheilung von Knochen verwendet. Nach dem chirurgischen Einsetzen des Implantats bedarf es einer längeren Heilungsperiode, um Knochenwachstum zu gewährleisten und die klinische Osseointergration zwischen Implantat und Knochen zu gewährleisten. Zu den Faktoren, welche die Assimilation des Implantats im Knochen und die Stimulation von neuem Knochenwachstum beeinflussen gehören die Dauer des Heilungszeitraums, das durchgeführte chirurgische Verfahren und die Konstruktion und Zusammensetzung des Implantats. Das Implantat muss aus biokompatiblem Material bestehen und ausreichend stabil für den beabsichtigten zahnmedizinischen oder medizinischen Einsatzbereich sein. Zu den herkömmlichen biokompatiblen Materialien, die zur Herstellung von Implantaten verwendet werden, gehören Edelstahl, Titan und deren Legierungen. Titanimplantate begünstigen nach chirurgischem Einbau in den Knochen nicht ohne Weiteres die Knochenregeneration an der Grenzfläche zwischen dem Implantat und dem Knochen und, falls ein ausreichender Zwischenraum vorhanden ist, kann es durch mikrobielle Lecks zu einer Anreicherung von Bakterien kommen, was letztlich zum klinischen Versagen des Implantats führt.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Erfindungsgemäß wurde festgestellt, dass die Stabilität eines Implantats und dessen Fähigkeit, Knochenwachstum insbesondere an der Grenzfläche zwischen Knochen und Implantat zu stimulieren beträchtlich verbessert werden kann, wenn man das Implantat aus einer biokompatiblen Materialzusammensetzung herstellt, die eine Außenfläche aufweist, welche aus wenigstens zwei unterschiedlichen biokompatiblen Metallkomponenten oder Metalllegierungskomponenten besteht, die sich in innigem Kontakt miteinander befinden. Im Hinblick auf die vorliegende Erfindung muss jede der unterschiedlichen Metallkomponenten oder Metalllegierungskomponenten, welche die Außenflächen des Implantats bilden, eine elektromotorische Kraft („EMK") aufweisen, die ausreicht, um zwischen den unterschiedlichen Metallkomponenten eine Potentialdifferenz von mehr als wenigstes 25 mV und vorzugsweise mehr als 100 mV zu erzeugen. Die unterschiedlichen Metallkomponenten müssen sich in innigem Kontakt miteinander befinden und wenigstens einen Teil der Oberfläche des Implantats umgeben, wobei jedoch vorzugsweise der gesamte Außenumfang des Implantats aus dieser Zusammensetzung besteht. Die Zusammensetzung der Außenfläche des Implantats sollte vorzugsweise wenigstens zwei oder mehr unterschiedliche Metalle oder Metalllegierungszuammensetzungen umfassen, von denen wenigstens 50 Gew.% Edelmetalle sind, wobei bevorzugt zwischen 50 und 100 Gew.% Edelmetalle sind. Die Edelmetalle sollten ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Gold, Palladium, Platin und Iridium, wobei der Rest der unterschiedlichen Metallzusammensetzungen vorzugsweise ausgewählt ist aus den Elementen der 3 und. 4. Gruppe des Periodensystems der Elemente. Die elektromotorische Kraft von wenigstens 25 mV und optimalerweise mehr als 100 mV sollte zwischen den unterschiedlichen biokompatiblen Metallkomponenten und Metalllegierungskomponenten vorhanden sein. Es versteht sich, dass ein lebender Knochen porös ist und dass das Fluid, welches lebende Knochen durchdringt, bekanntermaßen elektrolytisch ist. Erfindungsgemäß fördert die Anwesenheit einer Kompositoberfläche derartiger unterschiedlicher Metalle die Integration in dem Knochen und beschleunigt neues Knochenwachstum an der Grenzfläche zwischen dem Implantat und dem Knochen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können in der Oberflächenzusammensetzung des Implantats im Hinblick auf eine weitere Stimulation des Knochenwachstums geeignete keramische und/oder nichtmetallische Bestandteile enthalten sein.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden an Hand der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung deutlich werden, wenn diese zusammen mit den beigefügten Zeichnungen gelesen wird, in denen
  • 1 ein Querschnitt einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats ist;
  • 2 ein Querschnitt entsprechend der 1 ist, wo zwei unterschiedliche Kompositlegierungen aneinandergrenzend auf der äußeren Oberfläche des Implantats verwendet werden;
  • 3 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats ist, welches aus zwei unterschiedlichen Kompositlegierungen besteht, die relativ zueinander in einer bevorzugten Anordnung auf der Außenfläche des Implantats angeordnet sind;
  • 3A ein vergrößertes Detail eines Abschnitts der Oberfläche der 3 zeigt;
  • 4 eine alternative Oberflächengeometrie der erfindungsgemäßen Komposit-Oberflächenzusammensetzung ist;
  • 4A und 4B verschiedene Muster der Komposit-Oberflächenzusammensetzung der 4 zeigen
  • 5A, 5B und 5C verschiedene Partikelanordnungen auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen Implantatkörpers zeigen;
  • 6 eine Darstellung einer bevorzugten Oberflächenmorphologie für die beschichteten Partikel des Oberflächenkomposits auf dem erfindungsgemäßen Implantat ist;
  • 7A, 7B, 7C, 7D, 7E und 7F verschiedene Oberflächentexturen des Kompositmaterials zeigen, welche erfindungsgemäß unterschiedlichste Muster von Oberflächenquerschnitten bilden; und
  • 8 eine graphische Darstellung des Potentials von 5 verschiedenen erfindungsgemäßen Kompositmaterialproben von unterschiedlichen Metallkomponenten zeigt.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die 1 bis einschließlich 8 beschrieben. In 1 erkennt man ein Implantat 10 im Querschnitt mit einem Körper 12 aus einem biokompatiblen Material, wie beispielsweise Titan, und einer Oberflächenbeschichtung 14 aus einer Kompositzusammensetzung aus wenigstens zwei unterschiedlich leitfähigen Metallen. Das Implantat kann jede beliebige gewünschte Geometrie aufweisen, damit es leichter chirurgisch in den Skelettknochen eingesetzt werden kann. Es versteht sich, dass obwohl die Ausbildung einer Oberflächenschicht 14 bevorzugt ist, auch das gesamte Implantat aus einer Kompositmaterialzusammensetzung aus unterschiedlichen Metallen oder Metalllegierungen hergestellt sein kann. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch bevorzugt, wenn auch nicht wesentlich, dass die Oberflächenbeschichtung 14 die gesamte Außenfläche des Implantatkörpers 12 umgibt.
  • Die Oberflächenbeschichtung 14 sollte aus wenigstens zwei unterschiedlichen biokompatiblen Metallkomponenten oder Metalllegierungskomponenten bestehen, die sich in innigem Kontakt miteinander befinden und die elektrisch leitfähig sind. Die Verteilung der Komponenten auf der Oberfläche des Implantats kann homogen oder inhomogen sein. Die Zusammensetzung jeder der Komponenten kann aus elementarem Metall (elementaren Metallen) oder aus Metalllegierungen bestehen und sollte wenigstens 50 Gew.% Edelmetalle umfassen, wobei zwischen 50 und 100 Gew.% bevorzugt sind. Die Edelmetalle sollten hauptsächlich auf eines oder mehrere der folgenden Metalle beschränkt sein: Gold, Palladium, Platin und Iridium. Der Rest der Zusammensetzung kann jedes Element oder eine Kombination der Elemente aus der 3. oder 4. Gruppe des Periodensystems der Elemente umfassen. Zusätzlich kann die Oberfläche geeignete keramische und/oder nicht metallische Bestandteile umfassen, die mit dem Elektrolyten reagieren können, um das Knochenwachstum weiter zu stimulieren und weitere Eigenschaften, wie beispielsweise die Festigkeit fördern. Die Oberflächenbeschichtung 14, wie sie oben definiert wurde, kann so über den Implantatkörper 12 geformt werden, das verschiedene geometrische Anordnungen bereitgestellt und verschiedene unterschiedliche Oberflächenmuster mit unterschiedlichen Oberflächentexturen gebildet werden, wie im Zusammenhang mit den 1 bis einschließlich 7 dargestellt ist. Darüber hinaus kann die Zusammensetzung der Oberflächenbeschichtung 14 ausgehend von zwei oder mehr zusammengepressten oder zusammengesinterten Metallpulverzusammensetzungen ausgehen oder, alternativ, von einer der Komponenten als Teil einer homogenen Matrix der anderen Komponente oder von den Komponenten, die als schichtartige Struktur der verschiedenen unterschiedlichen Schichtzusammensetzungen verbunden sind.
  • In 1 ist eine einzelne Beschichtung einer Oberflächenzusammensetzung 14 dargestellt, die ein Implantat 10 umgibt, wobei die Komposit-Oberflächenzusammensetzung 14 zwei oder mehr unterschiedliche Metalle oder Metallzusammensetzungen in innigem Kontakt miteinander enthält, wie dies oben bereits erläutert wurde, wobei jedes der unterschiedlichen Metalle oder der Metallzusammensetzungen eine elektromotorische Kraft „EMK" aufweist, die ausreicht, eine Potentialdifferenz zwischen den Metallen oder den Metallzusammensetzungen von wenigsten 25 mV und bevorzugt mehr als 100 mV zu erzeugen. 2 ist ein Beispiel eines Implantats 10, das mit zwei separaten, aneinandergrenzenden Oberflächenkomposits 1 und 2 beschichtet ist. Jedes Oberflächenkomposit ist eine Zusammensetzung der Elemente der oben erläuterten Oberflächenzusammensetzung 14, die demnach zwei oder mehr unterschiedliche Metalle oder Metalllegierungen in innigem Kontakt miteinander enthält, die eine Potentialdifferenz von vorzugsweise wenigstes 25 mV zwischen beiden unterschiedlichen Metallen oder Metalllegierungen in dem Komposit, sowie zwischen den Kompositzusammensetzungen 1 beziehungsweise 2 hervorrufen. Anders ausgedrückt kann die Potentialdifferenz nicht nur zwischen den unterschiedlichen Metallen in jeder Kompositzusammensetzung 1 und 2, sondern auch zwischen zwei Kompositzusammensetzungen 1 beziehungsweise 2 auftreten. Die unterschiedliche Zusammensetzung zwischen den Oberflächenkomposits 1 und 2 sorgt für eine unterschiedliche EMK durch Veränderung der Auswahl der unterschiedlichen Metalle und ihres Anteils zueinander und kann ebenfalls unterschiedliche Oberflächenmuster und Oberflächentexturen aufweisen.
  • In 3 werden zwei verschiedene Kompositlegierungen 3 und 4 als separate Schichten auf das Implantat 10 aufgetragen, um eine Anordnung zu bilden, bei der die zweite aufgezogene Legierung 4 schichtartige Bänder der Legierung 4 bildet, die so voneinander getrennt sind, dass die erste aufgezogene Legierung freigelegt wird. Die schichtartigen Bänder 4 können gleichmäßig voneinander beabstandet sein, so dass Abschnitte der Legierung 3 auf jeder gegenüberliegenden Seite freigelegt werden, wie dies in 3a dargestellt ist. Alternativ können die schichtartigen Bänder der Legierung 4 in einer kontinuierlichen spiralförmigen Anordnung über der Oberfläche der Legierung 3 angeordnet sein.
  • In 4 ist das Implantat 10 mit einer Oberflächenbeschichtung aus drei unterschiedlichen Schichten verschiedener Kompositlegierungen 5, 6 und 7 beschichtet, welche nacheinander als aneinandergrenzende Schichten, beispielsweise durch Verkleiden usw. gebildet werden. Die Oberflächenmuster jeder Beschichtung 5, 6 und 7 sind, wie aus den 4a beziehungsweise 4b hervorgeht, unterschiedlich.
  • Das Verfahren zur Herstellung der Oberflächenzusammensetzung 14 ist für die vorliegende Erfindung nicht entscheidend und folglich kann jegliche bekannte Technik zur Herstellung einer Beschichtung eingesetzt werden, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf: Umhüllen, Platieren, thermisches Sintern, Drucksintern, Plasmasprühen, Eindringen von Schmelzen oder deren Kombinationen. Das verwendete Beschichtungsverfahren beeinflusst die Teilchengröße der unterschiedlichen aufgezogenen Metalle und deren topographische Verteilung und Oberflächentextur. In dieser Hinsicht kann eine homogene oder inhomogene Verteilung der Kompositkomponenten auf der Oberfläche des Implantats vorliegen. Die Partikel jeder Kompositkomponente können in ihrer Größe zwischen 0,1 μm und einigen Millimeter variieren. Folglich kann jede Schicht einer Komposit-Oberflächenkomponente in der Dicke von 0,1 μm bis zu einigen Millimetern variieren.
  • Die 5A5C zeigen unterschiedlich beschichtete Partikelanordnungen auf der Oberfläche des Implantats 10. Es versteht sind, dass die Metallpartikel zur Beschichtung vorzugsweise eine irreguläre blättchenartige Morphologie haben sollten, wie dies in 6 gezeigt ist, und aus einem Metall oder mehreren unterschiedlichen Metallen in einer Metall- oder Metalllegierungsmatrix bestehen. Die 7A7F zeigen unterschiedliche Oberflächentexturen mit verschiedenen Erhebungen im Querschnitt, die entweder inhärent durch das verwendete Beschichtungsverfahren oder durch Modellieren der Oberfläche nach der Beschichtung gebildet werden können. Die Textur an der Oberfläche des Implantats kann glatt, rau, granular, gerillt oder gehämmert sein und kann jegliche Oberflächenkonfiguration und/oder irreguläre Oberflächengeometrie aufweisen.
  • Eine freistehende Struktur eines erfindungsgemäßen Oberflächenkomposits kann aus einem Gemisch von unterschiedlichen Metallen oder Metalllegierungen in partikulärer Form gebildet werden, welche dazu in die gewünschte geometrische Form kompaktiert oder druckgesintert werden. Wie oben beschrieben können zusätzliche Schichten auf der Oberfläche aufgebracht werden.
  • Die folgenden fünf separaten Proben von Edelmetalllegierungszusammensetzungen wurden zur Messung der elektromotorischen Kraft EMK, die aus unterschiedlichen Legierungszusammensetzungen erzeugt werden kann und zur Überprüfung, ob die Potentiale sich wesentlich voneinander unterscheiden, getestet: Legierungsprobe 98/1 ist eine homogene Edelmetalllegierung der folgenden Zusammensetzung in Gew.%: Gold 35%; Palladium 32%; Platin 27%; Iridium 4% und Silber 2%.
  • Legierungsprobe 98/2 ist eine homogene Edelmetalllegierungszusammensetzung der folgenden Zusammensetzung in Gew.%: Gold 65%; Palladium 32%; Ruthenium 2%; Silber 0,5%; andere 0,5%.
  • Legierungsprobe 98/3 ist eine homogene Edelmetalllegierung der folgenden Zusammensetzung in Gew.%: Gold 94,5%; Palladium 1,5%; Silber 3% und Kupfer 1,0%.
  • Legierungsprobe 98/4 ist eine homogene Edelmetalllegierungszusammensetzung der folgenden Zusammensetzung in Gew-%: Gold 85%; Palladium 4,7%; Platin 4,0%; Silber 2,5%; andere 0,3%; und
    Legierungsprobe 98/5 ist eine homogene Edelmetalllegierung der folgenden Zusammensetzung in Gew.%: Gold 97% und Silber 3%.
  • Die Bestimmung der EMK für jede der oben genannten Legierungszusammensetzungen bezüglich einer Referenzelektrode basierte auf potentiodynamischen Anodenplots der fünf Legierungen in einer Standardzelle für elektrochemische Messungen. Diese Art der Bestimmung in einer Standardzelle stellt die Basis zur Messung der EMK für jede unterschiedliche Metallkomponente in der Oberflächenzusammensetzung 14, die das Implantat 10 umgibt, dar, und kann dazu dienen, die minimale Potentialdifferenz zwischen dem unterschiedlichen Metallkomponenten zu berechnen und das Vorliegen einer Potentialdifferenz von wenigsten 25 mV zu überprüfen.
  • Die Standardzelle wurde so konstruiert, dass der Einbau einer Testelektrode der Probenlegierung in eine Lösungskammer, zweier stangenförmiger Graphit-Hilfselektroden, einer Luggin-Kapillare mit Salzbrückenverbindung zu einer Calomel-Bezugselektrode (SCE) und eines Einlasses und Auslasses für Inertgas, sowie eines Thermometer ermöglicht wurde. Die aufgebaute elektrochemische Standardzelle wurde zum Test von jeder der fünf Legierungen unter Bedingungen verwendet, wie sie durch ASTM F746-94 empfohlen werden. Die Zelle wurde mittels eines Thermostates auf konstanter Temperatur gehalten. Das experimentelle Verfahren lief wie folgt ab:
    • 1. Die verwendete Elektrolytlösung war eine 0,9%ige NaCl-Lösung, wobei für jeden Test eine frische Lösung verwendet wurde.
    • 2. Die Graphit-Hilfselektroden, die Salzbrücke und andere Komponenten wurden in der Testzelle angeordnet.
    • 3. Die Temperatur der Lösung wurde auf 37 ± 1 °C durch Eintauchen in ein Wasserbad mit kontrollierter Temperatur eingestellt.
    • 4. Vor dem Eintauchen jeder Testprobe wurde der Sauerstoffgehalt in der Lösung reduziert, indem Argon für 0,5 Stunden eingeperlt wurde.
    • 5. Die Oberfläche der Arbeitselektrode wurde durch Nassschleifen mit SiC-Papier einer Körnigkeit von 240 und Nasspolieren mit Papier einer Körnigkeit von 66 und Spülen mit deionisiertem Wasser und anschließendem Trocknen vorbereitet.
    • 6. Die Testproben wurden an einem Elektrodenhalter montiert und in die Lösung getaucht.
    • 7. Die Zelle wurde mit einem computergesteuerten Potentiostaten verbunden und das Korrosionspotential wurde 1 Stunde lang gemessen; nach diesem Zeitraum wurde ein Potentialscan gestartet. Der Strom wurde kontinuierlich aufgezeichnet, während das Potential vom Korrosionspotential hinauf bis auf +1V gegenüber der Calomel-Bezugselektrode geändert wurde. Es versteht sich, das die Anordnung der Standardzelle, wie sie zur Bestimmung der EMK für die erfindungsgemäße Metallkomponente oder Metalllegierungskomponente verwendet wurde, auch jede herkömmliche Standardzellenanordnung sein kann.
  • Aufzeichnungen des Potentials über der Zeit für jede der fünf Probenlegierungszusammensetzungen sind in 8 dargestellt und das am Ende von 1 Stunde nach Eintauchen in den Elektrolyt erreichte Gleichgewichtspotential ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst: TABELLE
    Getestete Probe EMK (im Gleichgewichtszustand) in mV
    Probenlegierung 98/1 –136
    Probenlegierung 98/2 98
    Probenlegierung 98/3 197
    Probenlegierung 98/4 174
    Probenlegierung 98/5 147
  • Die obige Tabelle belegt das EMK-Niveau, das in einer elektrochemischen Zelle unter Verwendung von unterschiedlichen Metalllegierungszusammensetzungen als Testelektrode erreicht werden kann. Um zu überprüfen, ob erfindungsgemäß eine Potentialdifferenz zwischen unterschiedlichen Metallzusammensetzungen in einer Kompositlegierung erzeugt werden kann, wurde ein weiterer Test durchgeführt, bei dem eine Kompositlegierung aus Partikeln der Probenlegierung 98/4 in einer amorphen Matrix der Probenlegierung 98/3 hergestellt wurde. Partikel der Probenlegierung 98/4 haben eine Größe von etwa 5 μm (Dicke) × 20 μm (mittlere Breite) × 30 μm (mittlere Länge) und wurden in eine amorphe Matrix der Probenlegierung 98/3 einlegiert. Diese Zusammensetzung wurde dann in der gleichen elektrolytischen Zelle, wie sie für jede der obigen Probenlegierungszusammensetzungen aufgebaut wurde, getestet, wobei das oben beschriebene Verfahren verwendet wurde. Die EMK Potentialdifferenz zwischen zwei Komponenten wurde zu 23 mV (Millivolt) bestimmt, wenn sie 1 Stunde nach Eintauchen in 0,9%ige wässrige NaCl-Lösung gemessen wurde. Um die Reaktion von Knochen und weichem Gewebe auf ein Implantat, das eine Oberfläche mit einer derartigen Zusammensetzung aufweist, im Vergleich zu einem herkömmlichen Metallimplantat zu testen, wurde die Oberfläche eines konventionellen Implantats unter Verwendung dieser Kompositlegierung bedeckt und das Implantat in ein Versuchstier eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Knochen und das weiche Gewebe günstiger auf eine derartige Oberfläche im Vergleich zu einer herkömmlichen Oberfläche reagieren.
  • Es wurden weitere Studien unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Implantatoberflächenzusammensetzungen durchgeführt, wobei die erste eine Kompositlegierung war, die aus Partikeln der Probenlegierung 98/2 in einer amorphen Matrix der Probenlegierung 98/5 hergestellt wurde. Genauer gesagt bestanden die Partikel der Probenlegierung 98/2 aus Flocken mit einer allgemeinen Teilchengröße von 2μm (Dicke) × 30μm (mittlere Breite) × 80μm (mittlere Länge), die in eine Matrix der Probenlegierung 98/5 einlegiert wurden. Zwischen den beiden Komponenten wurde ein EMK Potentialdifferenz von 99 mV gemessen. Ein herkömmliches Implantat mit einer Oberflächenzusammensetzung gemäß der obigen Kompositlegierung wurde hergestellt und an einem Tier getestet. Die Reaktion des Knochens und des weichen Gewebes wurden um die Implantatoberflächen herum als gut festgestellt. Eine zweite Kompositlegierung aus zwei Komponenten wurde aus Partikeln der Probenlegierung 98/1 in einer amorphen Matrix der Probenlegierung 98/5 hergestellt. Die Partikel der Probenlegierung 98/1 waren Flocken mit einer allgemeinen Partikelgröße von 0,1μm (Dicke) × 15μm (mittlere Breite) × 35μm (mittlere Länge). Die zweite Kompositlegierung aus zwei Komponenten erzeugten eine EMK Potentialdifferenz zwischen den beiden Komponenten von 283 mV. Wieder wurde ein herkömmliches Implantat mit einer Oberflächenzusammensetzung gemäß des obigen zweiten Komposits hergestellt und an einem Tier getestet. Der Knochen und das weiche Gewebe zeigten eine exzellente Reaktion in dem an die zweite Zusammensetzung angrenzenden Bereich. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse ist es offensichtlich, dass die EMK zwischen unterschiedlichen Metallkomponenten wenigsten 25 mV und vorzugsweise mehr als 100 mV und optimalerweise mehr als 250 mV betragen sollte. Das bevorzugte Implantat umfasst einen Kern mit wenigstens zwei unterschiedlichen Oberflächenzusammensetzungen wobei die ersten und zweiten Oberflächenzusammensetzungen aus einem Komposit aus mehreren Metallpartikeln bestehen, wobei die Partikel der ersten Oberflächenzusammensetzung eine so geringe Größe aufweisen, dass mehrere Partikel (wenigstens 10 Partikel und vorzugsweise mehr als 100 Partikel) in jedem Quadratmillimeter der Oberfläche des Kerns vorkommen und eine Geometrie mit einer mittleren Länge von weniger als 100 μm aufweisen, so dass eine EMK-Potentialdifferenz von wenigstens 25 mV zwischen den Partikeln der ersten und zweiten Zusammensetzung in jedem Quadratmillimeter der Kernoberfläche erzeugt werden.

Claims (9)

  1. Implantat (10) zur Stimulation und Beschleunigung der Knochenbildung an der Grenzfläche zwischen dem Implantat und dem Knochen, mit einem Kern, der wenigstens zwei unterschiedliche Oberflächenzusammensetzungen (1, 2; 3, 4; 5, 6) aufweist, wobei die ersten und zweiten Oberflächenzusammensetzungen von einem Compositmaterial aus mehreren Metallpartikeln gebildet ist, wobei die Partikel der ersten Oberflächenzusammensetzung so kleine Abmessungen haben, dass mehrere Partikel in jedem Quadratmillimeter der Oberfläche des Kerns vorkommen, wobei die Partikel der ersten Oberflächenzusammensetzung eine Geometrie mit einer mittleren Länge von weniger als 100 μm aufweisen, so dass sich eine Potenzialdifferenz EMK (elektromotorische Kraft) von wenigstens 25 mV zwischen den Partikeln der ersten und der zweiten Zusammensetzung in jedem Quadratmillimeter der Kernoberfläche einstellt.
  2. Implantat gemäß Anspruch 1, wobei die Potenzialdifferenz EMK zwischen der ersten und der zweiten Zusammensetzung wenigstens 100 mV beträgt.
  3. Implantat gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei jede Oberflächenzusammensetzung auf dem Kern eine Beschichtung bildet, die wenigstens einen wesentlichen Teil des Umfangs des Kerns bedeckt.
  4. Implantat gemäß Anspruch 3, wobei die Oberflächenzusammensetzungen Beschichtungen aus wenigstens zwei Verbundwerkstoffformulierungen bilden, die jeweils aus unterschiedlichen Metallen oder Metalllegierungen in einer schichtartigen Anordnung bestehen und aneinandergrenzende, wechselnde Lagen in Form von Bändern bilden, die voneinander entlang des äußeren Umfangs des Kerns beabstandet sind.
  5. Implantat gemäß Anspruch 3, wobei die Beschichtung wenigstens zwei Verbundwerkstoffformulierungen aus unterschiedlichen Metallen in einer schichtartigen Anordnung umfasst, wobei jede Verbundwerkstoffformulierung aneinandergrenzende, wechselnde Lagen in Form von Bändern bildet, die voneinander entlang des äußeren Umfangs des Kerns beabstandet sind.
  6. Implantat gemäß Anspruch 5, wobei jede Beschichtung eine vorgegebene Oberflächentextur aufweist.
  7. Implantat gemäß Anspruch 4, wobei wenigstens eine der Oberflächenzusammensetzungen aus wenigstens 50 Gew.-% Edelmetallen oder Edelmetalllegierungen besteht.
  8. Implantat gemäß Anspruch 7, wobei die Edelmetalle ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Gold, Palladium, Platin und Iridium.
  9. Implantat gemäß Anspruch 8, wobei der Rest der Oberflächenzusammensetzung aus Metallen besteht, die aus der 3. und 4. Gruppe des Periodensystems der Elemente ausgewählt sind.
DE2000618938 2000-10-19 2000-10-19 Zusammensetzung einer metallischen Kompositwerkstoffbeschichtung für Implantate Expired - Fee Related DE60018938T2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
EP00122794A EP1199049B1 (de) 1998-08-10 2000-10-19 Zusammensetzung einer metallischen Komposit-Werkstoff-Beschichtung für Implantate

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60018938D1 DE60018938D1 (de) 2005-04-28
DE60018938T2 true DE60018938T2 (de) 2006-05-04

Family

ID=34400434

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000618938 Expired - Fee Related DE60018938T2 (de) 2000-10-19 2000-10-19 Zusammensetzung einer metallischen Kompositwerkstoffbeschichtung für Implantate

Country Status (2)

Country Link
AT (1) ATE291389T1 (de)
DE (1) DE60018938T2 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
ATE291389T1 (de) 2005-04-15
DE60018938D1 (de) 2005-04-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US6168633B1 (en) Composite surface composition for an implant structure
DE602005002353T2 (de) Metallimplantate
EP2046235B1 (de) Keramisches dentalimplantat
EP0224890B1 (de) Aktives Implantat
EP2640306B1 (de) Dental-implantatsystem und verfahren zur herstellung eines dental-implantatsystems
DE112009002477T5 (de) Verfahren zur Hersetellung von Elektroden für eine Stimulationsleitung
DE3639030A1 (de) Enossales implantat mit polykapillarer struktur
DE3640433C2 (de)
EP1941918A2 (de) Verfahren zur Herstellung einer korrosionshemmenden Beschichtung auf einem Implantat aus einer biokorrodierbaren Magnesiumlegierung sowie nach dem Verfahren hergestelltes Implantat
DE3123220A1 (de) Biologisch aktive glas- und glaskeramik-zusammensetzung sowie ein hiermit ueberzogenes implantat
DE3036520A1 (de) Verbundmaterial fuer prothesen
DE60202592T2 (de) Verfahren zur elektrochemischen abscheidung von tantal
EP1428551A1 (de) Stimulationselektrode, sowie deren Herstellung und Verwendung
Johnson et al. An in vitro and in vivo analysis of anodized tantalum capacitive electrodes: Corrosion response, physiology, and histology
EP3160580B1 (de) Kabelloser herzschrittmacher mit cermet-elektrode und herstellungsverfahren dafür
DE112015002155T5 (de) Osteosynthetisches Implantat
AlOtaibi et al. Corrosion behavior of two cp titanium dental implants connected by cobalt chromium metal superstructure in artificial saliva and the influence of immersion time
JP2002126071A (ja) インプラント構築物用の複合材料表面組成物
DE60018938T2 (de) Zusammensetzung einer metallischen Kompositwerkstoffbeschichtung für Implantate
DE102005013066B4 (de) Stimulationselektrode mit poröser Beschichtung, Verwendung und Herstellungsverfahren
WO1999065537A1 (de) Oberflächenimplantation und oberflächenbeschichtung für stents oder andere implantate
DE102010055175B4 (de) Verfahren zum Herstellen eines medizinischen Implantats und medizinisches Implantat
DE19645155A1 (de) Elektrode für die Implantation in Körpergewebe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung (I)
DE3328905A1 (de) Zahnprothese und verfahren fuer ihre herstellung
EP0262354B1 (de) Implantat aus Titan mit drahtförmigen Oberflächenstrukturen

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee