DE60017303T2 - Verfahren zur Entgasung von Polymeren - Google Patents

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Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren, genauer gesagt ein verbessertes Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Verunreinigungen aus thermoplastischen Polymeren.
  • Bei der Herstellung verschiedenster Polymere trifft meist das Problem auf, dass diese Verunreinigungen enthalten, die in aus den Polymeren hergestellten Endprodukten unerwünscht sind. Solche Verunreinigungen umfassen typischerweise Restmonomere, Lösungsmittel, die gegebenenfalls bei der Herstellung eines Polymers verwendet werden, und organische Spezies mit geringem Molekulargewicht, wie z.B. Dimere und Trimere, die während des Polymerisationsverfahrens entstehen können.
  • Ein wichtiger Bereich, auf den sich die vorliegende Erfindung insbesondere, aber nicht ausschließlich bezieht, betrifft die Herstellung von Polymeren und Copolymeren von Styrol, die durch ein kontinuierliches Massepolymerisationsverfahren gebildet werden, wodurch wünschenswerterweise Polymerprodukte erzeugt werden, die einen Styrol-Restmonomergehalt unter 150 ppm aufweisen und deren Gehalt an oligomeren Spezies, z.B. Styroldimeren, ebenfalls minimiert ist. Solche Produkte sind für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen von Nutzen, wo die Migration von Restmonomeren aus dem Polymer in das Lebensmittel zu Problemen wie unerwünschtem Geruch und/oder Geschmack (Verdorbenheit) führen kann.
  • Bei bekannten Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen wird ein geschmolzenes Polymer mit einer kleinen Menge einer inerten flüchtigen Substanz vermischt, die als Abziehmittel bekannt ist. Bekannte Abziehmittel umfassen Wasser, Methanol und Kohlendioxid. Das resultierende Gemisch wird durch ein Verteilerrohr in einen erhitzten Behälter gepumpt, der unter reduziertem Druck gehalten wird, wodurch die zugesetzte flüchtige Substanz zahlreiche Blasen in der geschmolzenen Polymermasse erzeugt. Das fördert das Ausdiffundieren von flüchtigen Verunreinigungen aus dem geschmolzenen Polymer, was durch die große Oberfläche der resultierenden schäumenden Masse unterstützt wird. Ein Beispiel für eine Anordnung zur Durchführung des oben genannten Verfahrens zum Entfernen von flüchtigen Be standteilen ist im Artikel "Application of an enhanced flash-tank devolatilisation system to a degassing extruder" von T.O. Craig, Advances in Polymer Technology, Bd. 10, Nr. 4, S. 323–325 (1990) geoffenbart.
  • Weitere bekannte Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren sind beispielsweise im US-Patent US-A-5.380.822 und in der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung EP-A-0.583.082 geoffenbart.
  • Das Einmischen des Abziehmittels in das geschmolzene Polymer kann in einem Extruder, noch bevorzugter in einem statischen Mischer, durchgeführt werden. Das Ziel besteht darin, das Abziehmittel im geschmolzenen Polymer stromauf vom unter reduziertem Druck stehenden Behälter (bekannt als Devolatilizer) fein zu dispergieren. Dieses Vermischen ist eine schwierige Aufgabe, weil die Viskosität des Abziehmittels typischerweise ein Millionstel der Viskosität der geschmolzenen Polymermasse beträgt und außerdem während des Mischschritts ausreichend hoher Druck aufrechterhalten werden muss, um sicherzustellen, dass das Abziehmittel nicht verfrüht verdampft. Solche eine verfrühte Verdampfung führt zu Einschlüssen aus Abziehmitteldampf in der Masse und verringert die Effizienz des Verfahrens zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen.
  • Die Verwendung von Wasser als Abziehmittel für verschiedene Polymere ist auf dem Gebiet der Erfindung weit verbreitet. Bekannterweise steigt die Wirksamkeit von als Abziehmittel beigemischtem Wasser nicht immer mit einer Erhöhung der Wassermenge. Wenn beigemischtes Wasser in einer Menge zugesetzt wird, die (bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung) 20-mal größer ist als die Menge des vorhandenen Reststyrols, sinkt seine Wirksamkeit deutlich. Diese Wirkung wird auf die Abkühlung und damit einhergehende Steigerung der Massenviskosität zurückgeführt, die durch den raschen Übergang des Wassers von einer anfänglichen dispergierten Flüssigkeitstropfenform zu Dampf verursacht wird. Dies ist in der Abhandlung "Static Devolatilisation Plants" von Darribere, Streiff und Juvet erläutert, die auf dem 6th International Workshop on Polymer Reaction Engineering in Berlin 1998 präsentiert wurde.
  • Die Verwendung von Kohlendioxid in seinem überkritischen Zustand als Abziehmittel beim Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren ist ebenfalls bekannt und beispielsweise in der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung EP-A-0.798.314 geoffenbart. Kohlendioxid ist besonders gut als Abziehmittel geeignet, da es unter überkritischen Bedingungen in geschmolzenem Polystyrol (und anderen Polymeren) teilweise löslich ist und diese Löslichkeit die Wirkung von CO2 auf die Entfernung von Verunreinigungen aus dem Polymer erhöht. Die Einmischung von Kohlendioxid in das geschmolzene Polymer erfordert sehr hohen Druck und intensives Verrühren, um die Bildung von Dampfeinschlüssen und die oben beschriebenen damit verbundenen Nachteile zu verhindern.
  • Aufgrund seiner extrem geringen Viskosität bei erhöhten Temperaturen und erhöhtem Druck ist außerdem das Feindispergieren von Kohlendioxid in einem geschmolzenen Polymer schwierig. Die EP-A-0.798.314 lehrt, dass die Menge an Kohlendioxid, die in das Polymer eingemischt wird, größer sein muss als die vorhandene Restmonomermenge, damit der Vorgang zufrieden stellend funktioniert, und dass der Zusatz eines Keimbildners zum Polymer besonders bevorzugt ist. Solche Keimbildner können sich jedoch nachteilig auf die Eigenschaften des Polymers auswirken, insbesondere wenn Durchsichtigkeit von Bedeutung ist.
  • Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Kohlendioxid als Abziehmittel beruht auf der Tatsache, dass es ein nichtkondensierbares Gas ist und darum der Vakuumquelle, die verwendet wird, um den reduzierten Druck im Devolatilizer-Behälter aufrechtzuerhalten, zusätzliche volumetrische Pumpleistung abverlangt. Das bedeutet, dass die Vakuumpumpen größer und teurer sind als in Fällen, in denen Wasser als Abziehmittel verwendet wird.
  • Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die oben genannten Nachteile bekannter Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren zu verbessern, während gleichzeitig die Vorteile der Verwendung von Wasser und Kohlendioxid als Abziehmittel bei der Entfernung von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren kombiniert werden.
  • Demgemäß wird in einem ersten Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus einem thermoplastischen Polymer bereitgestellt, umfassend das Vermischen des Polymers in geschmolzenem Zustand mit einer Lösung aus in Wasser gelöstem Kohlendioxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, das Leiten des Gemischs in einen Behälter, der unter einem niedrigeren Druck als Atmosphärendruck, vorzugsweise zwischen etwa 1 und 30 mmHg, gehalten wird, wodurch Verunreinigungen aus dem Polymer in das verflüchtigte Abziehmittel ausdiffundiert werden, und das Entfernen des verflüchtigten Abziehmittels mit den Verunreinigungen aus dem Gemisch.
  • In einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung ein Abziehmittel zur Verwendung beim Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren bereit, wobei das Abziehmittel eine Lösung aus in Wasser gelöstem Kohlendioxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung) umfasst.
  • Die vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Entdeckung, dass die Wirkung bei der Verwendung einer Kohlendioxidlösung in Wasser als Abziehmittel vorteilhafter ist als die separaten Verunreinigungen verringernden Wirkungen bei der Verwendung von Wasser und Kohlendioxid alleine als separate Abziehmittel im geschmolzenen Polymer.
  • Bei der Durchführung der Erfindung wird das Abziehmittel vorzugsweise mithilfe eines statischen Mischers eingebracht. Wenn der hydraulische Druck vom Einlass- zum Auslassende des statischen Mischers abnimmt, verdampft die Kohlendioxid-Wasser-Lösung sehr rasch, was mehrere Wasserblasen ergibt, die entlang des Mi schers zunehmend reicher an Kohlendioxid sind und im Gleichgewicht mit entsprechenden Flüssigkeitstropfen sind, die zunehmend reicher an Wasser sind.
  • Bei der Umsetzung des Verfahrens der Erfindung wird der Behälter unter reduziertem Druck, in den das Gemisch aus Polymer und Kohlendioxid-Wasser-Abziehmittel durch das Auslassende des statischen Mischers geleitet wird, vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 1 bis 30 mmHg gehalten. Typischerweise wird das Verfahren bei einem Druck von etwa 20 mmHg (oder weniger (z.B. 1 bis 20 mmHg (Torr)) gehalten. (1 mmHg = 1 Torr = 1,333 × 102 Pa.)
  • Typischerweise wird die Temperatur des Verfahrens, und somit des geschmolzenen Polymers, im Bereich von 200 bis 300 °C, vorzugsweise 220 bis 270 °C, insbesondere bei etwa 240 °C (z.B. 230 bis 250 °C) gehalten.
  • Die Kohlendioxidlösung, die das Abziehmittel der Erfindung darstellt, ist eine Lösung aus in Wasser gelöstem Kohlendioxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung), vorzugsweise 0,5 bis 5,0 Gew.-%, typischerweise etwa 1 Gew.-% (z.B. 0,5 bis 1,5 Gew.-%). Solche Kohlendioxidlösungen können mithilfe beliebiger geeigneter Verfahren hergestellt werden, wie sie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und weit verbreitet sind.
  • Die vorliegende Erfindung ist vor allem zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren und Copolymeren von Styrol geeignet. Solche Polymere weisen im Allgemeinen einen Restmonomergehalt auf, der verringert werden muss, damit sie für viele praktische Anwendungen geeignet sind.
  • Typischerweise ist die Polymerschmelze eine Schmelze aus einem oder mehreren Polymeren, die aus der aus folgenden Polymeren bestehenden Gruppe ausgewählt sind: Polystyrol, hochschlagzähes Polystyrol (HIPS), Styrol-Acrylnitril-Polymere (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymere (ABS), Styrol-Methyl-Methacrylat-Polymere, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymere (SMA) und Butadien-Styrol-Methylmeth acrylat-Polymere (MBS) und Gemischen eines der oben genannten Polymere, insbesondere von hochschlagzähem Polystyrol, mit Polyphenylenoxid. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung könnte jedoch auch mit anderen Polymeren durchgeführt werden, wie beispielsweise Polyamiden (z.B. Nylons) und aromatischen Polyestern, wie z.B. Polyethylenterephthalat und Polybutylenterephthalat.
  • Im Allgemeinen umfassen die Polymere, die gemäß vorliegender Erfindung behandelt werden können:
    • (i) 100 bis 30, vorzugsweise 100 bis 50, insbesondere 100 bis 70, Gew.-% eines oder mehrerer Monomere, die aus der aus unsubstituierten oder mit einem C1-4-Alkylrest substituierten C8-12-Vinylaromaten-Monomeren bestehenden Gruppe ausgewählt sind; und
    • (ii) 0 bis 70, vorzugsweise 0 bis 50, insbesondere 0 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Monomere, die aus der aus C1-4-Alkylestern von Acryl- oder Methacrylsäure; Acrylnitril und Methacrylnitril; und im Falle des besonders bevorzugten Bereichs Maleinsäureanhydrid bestehenden Gruppe ausgewählt sind (d.h. SMA-Polymere umfassen typischerweise 5 bis 25, vorzugsweise 5 bis 15, Gew.-% Maleinsäureanhydrid, und der Rest besteht aus einem oder mehreren der oben genannten Vinylaromaten-Monomere, insbesondere Styrol);
    wobei die Polymere auf 0 bis 40, vorzugsweise 0 bis 20, Gew.-% eines oder mehrerer Kautschukpolymere aufgepfropft werden, die aus der aus einem oder mehreren konjugierten C4-6-Diolefinmonomeren und -polymeren, die 20 bis 80, vorzugsweise 40 bis 60, Gew.-% eines oder mehrerer C8-12-Vinylaromaten-Monomere und 80 bis 20, vorzugsweise 60 bis 40, Gew.-% eines oder mehrerer konjugierter C4-6-Diolefine enthalten, bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
  • Geeignete Vinylaromaten-Monomere umfassen Styrol, α-Methylstyrol und p-Methylstyrol. Geeignete Ester von Acryl- oder Methacrylsäure umfassen Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Methylacrylat, Ethylacrylat und Butylacrylat. Geeignete konjugierte Diolefinmonomere umfassen Butadien und Isopren. Besonders bevorzugterweise ist die Polymerschmelze Polystyrol oder hochschlagzähes Polystyrol (HIPS).
  • Die vorliegende Erfindung wurde in Bezug auf die Entfernung von flüchtigen Bestandteilen aus einer Polymerschmelze aus Polystyrol beschrieben. Sie kann jedoch auch mit Schmelzen aus anderen Polymeren, wie z.B. Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymeren (ABS), Styrol-Acrylnitril-Polymeren (SAN), Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymeren (SMA) und Polymergemischen umgesetzt werden. Insbesondere nützlich ist die vorliegende Erfindung, wenn Polymere lösungsgemischt werden. Das heißt, mischbare Lösungen aus zwei Polymeren werden vermischt und das/die Lösungsmittel wird/werden entfernt. In solchen Fällen ist es oft wünschenswert, das/die Lösungsmittel möglichst vollständig zu entfernen.
  • Ein im Handel erhältliches Gemisch, für das die vorliegende Erfindung von Nutzen sein könnte, ist ein Gemisch aus Polyphenylenoxid und Polystyrol oder ein Gemisch aus Polyphenylenoxid und hochschlagzähem Polystyrol. Typischerweise beträgt das Gewichtsverhältnis zwischen Polystyrol und Polyphenylenoxid 90:10 bis 10:90, vorzugsweise 70:30 bis 10:90.
  • Das Verfahren der Erfindung kann unter Verwendung beliebiger geeigneter Geräte durchgeführt werden. Ein Beispiel ist im oben genannten Artikel von T.O. Craig in Advances in Polymer Technology, Bd. 10, Nr. 4, S. 323–325 (1990) geoffenbart, der durch Verweis hierin aufgenommen ist.
  • In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist eine Verringerung des Gehalts an Verunreinigungen, insbesondere an Restmonomeren, auf typischerweise unter 150 ppm, vorzugsweise 100 ppm, insbesondere 75 ppm möglich. Die Verunreinigungswerte können leicht mithilfe eines Gaschromatographen gemessen werden, wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt ist. Der Begriff "ppm" steht hierin für Teile pro Million Teile, bezogen auf die jeweilige gesamte Zusammensetzung.
  • Nachstehende sind als Beispiele bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf verschiedene Aspekte sowie Veranschaulichungen ihrer Vorteile im Detail beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird, worin:
  • 1 eine schematische Darstellung eines typischen Geräts zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen zur Verwendung bei der Umsetzung des Verfahrens der Erfindung ist.
  • In der Zeichnung der 1 ist eine schematische Darstellung eines typischen Geräts zu sehen, das zur Durchführung des Verfahrens zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen der Erfindung geeignet ist. Es umfasst einen Extruder 2, der mit einem statischen Mischer 4 verbunden ist, der wieder mit einem Schnellverdampfer (d.h. einem Devolatilizer-Behälter oder Fallstrang-Devolatilizer) 6 verbunden ist. Das Einlassende 4a des statischen Mischers 4 ist mit einem Einspritzventil ausgestattet, durch welches das Abziehmittel mithilfe einer geeigneten Dosierungspumpe zugeleitet werden kann. Geeignete Beispiele für Einspritzventile und Dosierungspumpen sind auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt. Das Auslassende 4b des statischen Mischers 4 ist mit einem perforierten Verteilerrohr 8 verbunden, das sich in den Schnellverdampfer 6 erstreckt. Der Schnellverdampfer 6 wird mithilfe einer Vakuumpumpe V bei reduziertem Druck, z.B. 20 mmHg, gehalten, wobei in einem Kühler 10 flüchtige Verunreinigungen, die aus dem Polymer entfernt wurden, sowie alle oder einige der kondensierbaren Komponenten des Abziehmittels kondensiert werden.
  • Ein Polymer, aus dem Verunreinigungen entfernt werden müssen, wird an einem Punkt P in das System eingeleitet, und das Abziehmittel wird an Punkt S kontinuierlich in den Polymerstrom eingespritzt. Der Extruder 2 verwandelt das eingeleitete Po lymer in eine geschmolzene Masse, die typischerweise eine Temperatur im Bereich von 200 bis 270 °C aufweist, und der Druck am Einlassende 4a des statischen Mischers 4 beträgt typischerweise etwa 15 MPa (150 bar). Bei einer handelsüblichen Polymerisation, bei der das Polymer geschmolzen wird, ist der Extruder nicht unbedingt notwendig oder kann durch eine Hochdruckpumpe ersetzt sein. Das geschmolzene Gemisch aus Polymer und Abziehmittel wird typischerweise mit einer Rate von etwa 100 kg/h bei einer Temperatur von etwa 240 °C durch den statischen Mischer geleitet.
  • Nachdem der statische Mischer 4 angeregt wurde, wird das Gemisch aus Polymer und Abziehmittel in den Schnellverdampfer 6 geleitet, der bei dem oben genannten reduzierten Druck gehalten wird, um im Schnellverdampfer 6 und im perforierten Verteilerrohr 8 findet die Entfernung von flüchtigen Bestandteilen statt, und die Verunreinigungen werden aus dem Polymer entfernt. Das behandelte Polymer tritt über die Zahnradpumpe 16 aus dem Schnellverdampfer 6 aus und wird zur Strangdüse und zum Pelletierer 18 geleitet.
  • Der Extruderzylinder 2, der statische Mischer 4 und der Schnellverdampfer 6 sind allesamt von einem Wärmeträgeröl-Mantel umgeben, der geregelte Temperaturen von bis zu etwa 250 °C aufrechterhalten kann.
  • Die Verwendung des oben genannten Geräts zur Durchführung des Verfahrens zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen der Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher veranschaulicht.
  • Beispiel 1
  • Das oben beschriebene Gerät wurde verwendet, um Styrol-Restmonomere aus Pellets aus kristallinem Polystyrol mit einem Fließindex von 2,0 g/10 Minuten (5 kg/Füllung, 200 °C) und einem Styrol-Restmonomergehalt von 800 ppm zu entfernen. Das Polystyrol wurde im Extruder in eine geschmolzene Masse umgewandelt und bei einer Temperatur von 240 °C mit einer Rate von 100 kg pro Stunde durch den statischen Mischer geleitet. Der Druck am Einlass des statischen Mischers betrug 15 MPa (150 bar). Das verwendete Abziehmittel war eine Lösung von 1 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung) Kohlendioxid in Wasser, die kontinuierlich mit einer Rate von 1 Gew.-% des Polymerstroms in den Polymerstrom eingespritzt wurde. Der Druck im Schnellverdampfer wurde bei 20 mmHg gehalten.
  • Das aus dem System entfernte und dem Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Bestandteilen und Pelletieren unterzogene Polystyrolpolymer wies einen Styrol-Restmonomergehalt (gemessen mithilfe von Gaschromatographie) von 50 ppm auf.
  • Beispiel 2 (Vergleich)
  • Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber Wasser alleine, d.h. ohne gelöstes Kohlendioxid, als Abziehmittel verwendet wurde. Der Styrol-Restmonomergehalt im Polymer, aus dem flüchtige Bestandteile entfernt worden waren, betrug 150 ppm.
  • Beispiel 3 (Vergleich)
  • Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass entgastes Wasser, d.h. ohne gelöstes Kohlendioxid, als Abziehmittel verwendet wurde. Der Styrol-Restmonomergehalt im Polymer, aus dem flüchtige Bestandteile entfernt worden waren, betrug 160 ppm.
  • Beispiel 4 (Vergleich)
  • Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber 1 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des Polymers) Kohlendioxid alleine (ohne Wasser) als Abziehmittel verwendet wurde. Der Styrol-Restmonomergehalt im Polymer, aus dem flüchtige Bestandteile entfernt worden waren, betrug 160 ppm.
  • Beispiel 5 (Vergleich)
  • Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber 0,1 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des Polymers) Kohlendioxid alleine (ohne Wasser) als Abziehmittel verwendet wurde. Der Styrol-Restmonomergehalt im Polymer, aus dem flüchtige Bestandteile entfernt worden waren, betrug 500 ppm.
  • Beispiel 6 (Vergleich)
  • Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber kein Abziehmittel eingespritzt wurde. Der Styrol-Restmonomergehalt im behandelten Polymer betrug 500 ppm.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus einem thermoplastischen Polymer, umfassend das Vermischen des Polymers in geschmolzenem Zustand mit einem Abziehmittel, das eine Lösung aus in Wasser gelöstem Kohlendioxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung) umfasst, das Leiten des Gemischs in einen Behälter, der unter einem niedrigeren Druck als Atmosphärendruck gehalten wird, das Ausdiffundierenlassen der Verunreinigungen aus dem Polymer in das verflüchtigte Abziehmittel und das Entfernen des verflüchtigten Abziehmittels mit den Verunreinigungen aus dem Gemisch.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Abziehmittel mithilfe eines statischen Mischers mit dem Polymer vermischt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin der Behälter unter reduziertem Druck, in den das Gemisch aus Polymer und Kohlendioxid-Wasser-Abziehmittel geleitet werden, unter einem Druck im Bereich von 1 bis 30 mmHg gehalten wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Temperatur des geschmolzenen Polymers, bei der auch das Verfahren durchgeführt wird, im Bereich von 200 bis 300 °C gehalten wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, worin das Polymer ein Polymer oder Copolymer von Styrol ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, worin das Polymer Folgendes umfasst: (i) 100 bis 30 Gew.-% einer oder mehrerer Monomereinheiten, ausgewählt aus der aus C8-12-Vinylaromaten-Monomeren bestehenden Gruppe, die unsubstituiert oder mit einem C1-4-Alkylrest substituiert sind; und (ii) 0 bis 70 Gew.-% einer oder mehrerer Monomereinheiten, ausgewählt aus der aus C1-4-Alkylestern von Acryl- oder Methacrylsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril oder (falls diese Komponente (ii) in einer Menge von 0 bis 30 Gew.-% vorhanden ist) Maleinsäureanhydrid bestehenden Gruppe.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, worin das Polymer auf 0 bis 40 Gew.-% eines oder mehrerer kautschukartiger Polymere aufgepfropft wird, ausgewählt aus der Gruppe, die aus einem oder mehreren konjugierten C4-6-Diolefin-Monomeren und Polymeren, die 20 bis 80 Gew.-% eines oder mehrerer C8-12-Vinylaromaten-Monomere und 80 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer konjugierter C4-6-Diolefine umfassen, besteht.
  8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, worin der Restmonomergehalt im Polymer auf unter 150 ppm verringert wird.
  9. Verwendung einer Lösung aus in Wasser gelöstem Kohlendioxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung) als Abziehmittel beim Entfernen von flüchtigen Bestandteilen aus Polymeren.
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