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Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Pneumatikreifen, der eine Schicht,
vorzugsweise eine Innenseele, zur Verhinderung oder Verlangsamung
des Durchdringens von Luft aus der Innenkammer des Reifens in dessen
Restbereich aufweist. Die Innenseele besteht aus einer Butylgummizusammensetzung,
die eine Dispersion eines Stärke-/Weichmacherkompositmaterials
enthält.
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Hintergrund
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Ein
pneumatischer Gummireifen ist konventionell von ringförmiger Form
und umfasst eine Karkasse mit einem Hohlraum, dessen sein Verschließen typischerweise
mit einer starren Felge, auf der der Reifen zu montieren ist, vervollständigt wird.
Ein solcher Pneumatikreifen und solche Pneumatikreifen-/felgeneinheit
ist wohlbekannt.
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Die
Innenfläche
eines Pneumatikreifens, nämlich
eine Oberfläche
besagten Hohlraums, die manchmal als „Innenseele" bezeichnet wird,
ist typischerweise aus einer Elastomerzusammensetzung zusammengesetzt,
die dazu entworfen ist, das Durchdringen von Luft und Feuchtigkeit
aus dem vorgenannten Hohlraum, der zur inneren Luftkammer des Reifens
wird, in die Reifenkarkasse zu verhindern oder zu verlangsamen.
Derartige Reifen-Innenseelen sind den Fachleuten in dieser Technik
wohlbekannt.
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Butylgummi
ist typischerweise relativ undurchlässig für Luft und Feuchtigkeit und
wird oft als Hauptanteil der Reifen-Innenseelenzusammensetzung verwendet
und kann in Form von Butylgummi oder Halobutylgummi, wie beispielsweise
Brombutylgummi, vorliegen. Siehe beispielsweise US-A-3.808.177.
Während Butylgummi
eine geringere Menge von einem Dien abgeleiteter Einheiten, wie
beispielsweise Isopren, enthält, wird
er hierin nicht als dienbasierter Gummi betrachtet, da weniger als
15 Prozent seines Gehalts von einem Dienmonomer abgeleitet sind
und er daher mit einer viel langsameren Geschwindigkeit schwefelvulkanisiert als
dienbasierte Elastomere, die zumindest beispielsweise 30 Prozent
ihres Elastomergehalts von Dienmonomeren abgeleitet enthalten. Ein
solches Innenseelenkonzept ist den Fachleuten in dieser Technik
wohlbekannt.
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Entsprechend
ist es manchmal erwünscht,
eine bereits niedrige Luftdurchlässigkeit
einer Reifeninnenseele auf Basis von mit Rußschwarz verstärktem Butylgummi
und insbesondere Halobutylgummi zu verbessern.
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In
der Beschreibung dieser Erfindung bezieht sich der Begriff „phr", wo er hierin verwendet
wird, und entsprechend konventioneller Praxis, auf „Teile
eines jeweiligen Materials pro 100 Gewichtsanteilen Gummi oder Elastomer".
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In
der Beschreibung dieser Erfindung können die Begriffe „Gummi" und „Elastomer", wo sie hierin verwendet
werden, austauschbar verwendet werden, wenn nicht anderweitig vorgeschrieben.
Die Begriffe „Gummizusammensetzung", „Gummimischung" und „Gummiverbindung", wo sie hierin verwendet
werden, werden austauschbar benutzt, um auf „Gummi" zu verweisen, „der mit verschiedenen Bestandteilen
und Materialien vermischt oder gemischt wurde", und solche Begriffe sind den Fachleuten
in der Gummimisch- oder Gummiverbindungstechnik wohlbekannt.
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Der
Begriff „Rußschwarz", wie hierin verwendet,
bedeutet „Rußschwarzarten,
die Eigenschaften haben, die typischerweise bei der Verstärkung von
Elastomeren, insbesondere schwefelvulkanisierbaren Elastomeren,
genutzt werden".
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Ein
Verweis auf die Tg eines Elastomers verwendet auf dessen Einfriertemperatur,
die praktischerweise durch ein Differentialscankalorimeter bei einer
Erwärmungsrate
von 10°C
pro Minute bestimmt werden kann.
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Zusammenfassung
und Praxis der Erfindung
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt dieser Erfindung wird ein Pneumatikreifen verschafft,
der eine Schicht zur Verhinderung von Lufteindringung (Innenseele)
enthält,
die, basiert auf 100 Gewichtsanteilen Gummi (phr), aus 100 Gewichtsanteilen
Halobutylgummi mit darin einer Dispersion, bestehend aus (A) 30
bis 70 phr Rußschwarz
und (B) 5 bis 30 phr eines Stärke/Weichmacher-Kompositmaterials,
besteht; wobei besagtes Stärkekompositmaterial
aus Stärke
und einem Weichmacher für
besagte Stärke
besteht; wobei besagte Stärke
aus Amyloseeinheiten zu Amylopectineinheiten in einem Verhältnis von
15/85 bis 100/0 besteht; wobei besagte Stärke einen Erweichungspunkt
gemäß ASTM Nr.
D1228 in einem Bereich von 180°C
bis 220°C
aufweist; wobei besagtes Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterial
einen Erweichungspunkt in einem Bereich von 110°C bis 170°C gemäß ASTM Nr. D1228 aufweist,
wobei das Gewichtsverhältnis
von Stärke
zu Weichmacher in einem Bereich von 0,4/1 bis 5/1 liegt, solange
dessen Erweichungspunkt in einem Bereich zwischen 110°C und 170°C liegt,
und wobei besagter Halobutylgummi ein halogeniertes Copolymer von
Isobutylen und zwischen 2 und 10 Gewichtsprozent Isopren ist, und
besagtes Isobutylencopolymer mit Chlor oder Brom halogeniert ist.
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Vorzugsweise
hat besagte Innenseele eine Dicke in einem Bereich von 2,5 bis 6
mm.
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Ein
signifikanter Aspekt der Erfindung ist die Verwendung einer Dispersion
eines partikelförmigen
Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterials
innerhalb des mit Rußschwarz
verstärkten
Butylgummis oder Halobutylgummis.
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Es
wird hierin in Betracht gezogen, dass das Hinzufügen der Dispersion des Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterials
die Verbesserung, oder Senkung, der bereits niedrigen Luftdurchlässigkeit
der butylgummibasierten Zusammensetzung bewirken kann.
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Daher
wird hierin auch in Betracht gezogen, dass eine neue, neuartige,
integrale Reifeninnenseele verschafft wird, die auch die Eigenschaft
einer relativ niedrigen Luftdurchlässigkeit aufweist.
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Dies
wird als signifikantes Abweichen von der vergangenen Praxis, einfach
Reifen-Innenseelen auf Basis von Rußschwarz-verstärktem Butyl
und Halobutyl vorzusehen, betrachtet.
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In
der Praxis wird hierin erwogen, dass Stärke einen zu hohen Erweichungspunkt
(beispielsweise zumindest 180°C
und üblicherweise
zumindest 200°C
und höher)
hat, um für
sehr viele Elastomerrezepturen für Reifen
nützlich
zu sein.
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Stärke-/Weichmacherkompositmaterialien
mit einem niedrigeren Erweichungspunkt haben ein größeres Potential
für die
Anwendung unter solchen Bedingungen zur Erzeugung einer Dispersion
innerhalb der Reifen-Innenseele
auf Basis von Rußschwarz-verstärktem Butyl
oder Halobutyl.
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US-A-5.672.639
als nächstliegendes
Dokument des Standes der Technik, 5.403.923, 5.358.430 und 4.900.361
offenbaren die Herstellung und Verwendung verschiedener Stärkezusammensetzungen
einschließlich
deren Verwendung für
verschiedene Reifenbestandteile.
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Unter
Stärke
wird hier eine Zusammensetzung verstanden, die als ein Kohlenhydratpolymer
dargestellt werden könnte,
das Wiederholungseinheiten von Amylose (Anhydroglucopyranoseeinheiten,
zusammengefügt
durch Glucosidbindungen) und üblicherweise
Amylopectin, eine verzweigte Kettenstruktur, aufweist, wie den Fachleuten
in dieser Technik wohlbekannt ist. Stärke besteht typischerweise
aus 25 Prozent Amylose und 75 Prozent Amylopectin. (The Condensed
Chemical Dictionary („Kleines
chemisches Wörterbuch"), 9. Ausgabe (1977),
nachgesehen von G.G.Hawley, veröffentlicht
durch Van Nostrand Reinhold Company, Seite 813). Stärke kann,
wie berichtet wird, ein Reserve-Polysaccharid in Pflanzen, wie beispielsweise
Mais (z.B. Maisstärke),
Kartoffeln, Reis und Weizen als typische kommerzielle Quellen sein.
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Es
wird hierin in Betracht gezogen, dass eine Entwicklung einer Stärke-/Weichmacherzusammensetzung, oder
-zusammensetzungen, mit einem Erweichungspunkt, der signifikant
niedriger liegt als der der Stärke
allein, ein leichteres Mischen und Verarbeiten der Stärke in konventioneller
Elastomerverarbeitungsausrüstung
gestattet.
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In
der Praxis ist es erwünscht,
dass der synthetische Weichmacher selbst mit der Stärke kompatibel ist
und einen Erweichungspunkt hat, der niedriger liegt als der Erweichungspunkt
der Stärke,
sodass er verursacht, dass das Erweichen des Gemischs aus Weichmacher
und Stärke
niedriger liegt als dasjenige der Stärke allein. Dieses Phänomen, dass
Gemische kompatibler Polymere mit unterschiedlichen Erweichungspunkten einen
Erweichungspunkt haben, der niedriger liegt als der höchste Erweichungspunkt
des individuellen Polymers bzw. Polymere in dem Gemisch, ist den
Fachleuten in dieser Technik wohlbekannt.
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In
einem Aspekt kann eine Senkung eines Erweichungspunkts für die Stärke die
Verwendung, beispielsweise, eines polymerartigen Weichmachers, wie
beispielsweise Poly(Ethylenvinylalkohol) mit einem Erweichungspunkt
von weniger als 160°C,
sein. Andere Weichmacher und deren Mischungen werden zur Verwendung
in dieser Erfindung erwogen, vorausgesetzt, dass sie Erweichungspunkte
haben, die niedriger liegen als der Erweichungspunkt der Stärke, und
vorzugsweise niedriger als 160°C,
was beispielsweise ein oder mehr Copolymere und hydrolysierte Copolymere
davon, gewählt
aus Ethylen-Vinylacetatcopolymeren,
mit einem Vinylacetat-Molgehalt zwischen 5 und 90, alternativ 20
bis 70, Prozent, Ethylen-Glycidalacrylat-Copolymere und Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
sein könnten.
Wie hier vorangehend erläutert,
werden auch hydrolysierte Formen von Copolymeren in Erwägung gezogen.
Beispielsweise können
die entsprechenden Ethylen-Vinyl-Alkoholcopolymere
und Ethylen-Acetat-Vinylalkohol-Terpolymere
in Erwägung
gezogen werden, solange sie einen Erweichungspunkt haben, der niedriger
als derjenige der Stärke
und vorzugsweise niedriger als 160°C ist.
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Im
allgemeinen beinhaltet das Vermischen der Stärke und des Weichmachers das,
was hierin als relativ starke chemische und/oder physikalische Wechselwirkungen
zwischen der Stärke
und dem Weichmacher angesehen oder dafür gehalten wird.
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Im
allgemeinen, wie hier vorangehend erläutert, besitzt das Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterial ein
angestrebtes Verhältnis
von Stärke
zu Weichmacher in einem Bereich von 0,4/1 bis 5/1, alternativ 1/1
bis 3/1, solange die Stärke-/Weichmacher-Zusammensetzung
den erforderlichen Erweichungspunktbereich aufweist und vorzugsweise
in der Lage ist, ein frei fließendes,
trockenes Pulver oder extrudierte Pellets zu sein, bevor es mit
dem Elastomer bzw. den Elastomeren vermischt wird.
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Während der
synthetische Weichmacher bzw. die synthetischen Weichmacher auf
Zimmertemperatur, oder auf 23°C,
eine viskose Natur haben können
und somit zum Zweck dieser Beschreibung als Flüssigkeit betrachtet werden,
kann der Weichmacher in der Tat eine viskose Flüssigkeit auf Zimmertemperatur
sein, da in Betracht gezogen werden muss, dass viele Weichmacher
polymerartiger Natur sind.
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Repräsentative
Beispiele für
synthetische Weichmacher sind beispielsweise Poly(Ethylenvinylalkohol),
Celluloseacetat und Diester zweiwertiger organischer Säuren, solange
sie einen Erweichungspunkt haben, der ausreichend unter dem Erweichungspunkt
der Stärke,
mit der sie kombiniert werden, liegt, sodass das Stärke/Weichmacher-Kompositmaterial
den erforderlichen Erweichungspunktbereich aufweist.
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Vorzugsweise
wird der synthetische Weichmacher aus zumindest einem der Stoffe
Poly(ethylenvinylalkohol) und Celluloseacetat gewählt.
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Beispielsweise
könnte
der vorgenannte Poly(ethylenvinylalkohol) durch Polymerisieren von
Vinylacetat hergestellt werden, um ein Poly(vinylacetat) zu bilden,
das dann hydrolysiert wird (säure-
oder basenkatalysiert), um den Poly(ethylenvinylalkohol) zu bilden.
Eine solche Reaktion von Vinylacetat und Hydrolysieren des resultierenden
Produkts ist den Fachleuten in dieser Technik wohlbekannt.
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Beispielsweise
können
Vinylalkohol-/Ethylen(60/40-Molverhältnis)-Copolymere
in Pulverform mit verschiedenen Molekulargewichten und Kristallzuständen, wie
beispielsweise einem Molekulargewicht von 11.700 bei einer durchschnittlichen
Partikelgröße von 11,5
Mikron oder einem Molekulargewicht (Gewichtsdurchschnitt) von 60.000
bei einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von weniger als
50 Mikron, erhalten werden.
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Es
können
dann verschiedene Mischungen von Stärke und Ethylenvinylalkoholcopolymeren
hergestellt werden, gemäß den Fachleuten
in dieser Technik wohlbekannten Mischprozeduren. Beispielsweise könnte die
in US-A-5.403.374, „Eine Polymerzusammensetzung
einschließlich
destrukturierter Stärke
und Ethylencopolymer" aufgeführte Prozedur
angewandt werden.
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Es
könnten
andere Weichmacher hergestellt werden, beispielsweise und so lange,
als sie die geeignete Tg- und
Stärkekompatibilitätsanforderungen
aufweisen, durch Reagieren von ein oder mehr geeigneten organischen
zweiwertigen Säuren
mit aliphatischen oder aromatischen Diol(en), in einer Reaktion,
die manchmal als „Esterifizierungs-Kondensationsreaktion" bezeichnet werden
könnte.
Solche Esterifizierungsreaktionen sind den Fachleuten in dieser
Technik wohlbekannt.
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In
der Praxis kann das besagte Kompositmaterial aus Stärke und
synthetischem Weichmacher typischerweise einen Feuchtigkeitsgehalt
in einem Bereich von null bis dreißig, alternativ ein bis sechs,
Gewichtsprozent aufweisen.
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Die
Stärke,
wie hier vorangehend erläutert,
wird als typischerweise aus Amyloseeinheiten und/oder Amylopectineinheiten
bestehend verstanden. Dies sind wohlbekannte Bestandteile von Stärke. Typischerweise
versteht es sich hierin, dass die Stärke aus einer Kombination der
Amylose- und Amylopectineinheiten in einem Verhältnis von 25/75 zusammengesetzt
ist, jedoch kann die Stärke
auch vollständig
aus Amyloseeinheiten bestehen. Ein etwas breiterer Bereich von Verhältnissen
von Amylose- zu Amylopectineinheiten wird hierin angeführt, um
eine Stärke
für das
Stärke-Kompositmaterial
zu verschaffen, die etwas unterschiedlich mit dem Weichmacher reagiert.
Beispielsweise wird hierin erwogen, dass geeignete Verhältniswerte
zwischen 20/80 und 100/0 liegen können, obwohl 15/85 bis 35/63
als ein geeigneterer Bereich betrachtet wird.
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Die
Stärke
kann typischerweise aus natürlich
vorkommenden Pflanzen, wie hier vorangehend angedeutet, erhalten
werden. Die Stärke-/Weichmacherzusammensetzung
kann in verschiedenen partikelförmigen Formen
vorliegen, wie beispielsweise Kurzfasern, Kügelchen oder Makromoleküle, die,
in einem Aspekt, etwas von dem Verhältnis von Amylose zu Amylopectin
in der Stärke
als auch dem Weichmachergehalt in dem Kompositmaterial abhängen können.
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Die
relative Bedeutung, falls vorhanden, solcher Formen der Stärke ist
der Unterschied in ihrer mit der Füllmittelmorphologie zusammenhängenden
Verstärkung.
Die Morphologie des Füllmittels
bestimmt in erster Linie die endgültige Form des Stärkekompositmaterials
innerhalb der Elastomerzusammensetzung; zusätzlich kann die Härte der
Mischbedingungen, wie etwa hohe Scherkraft und erhöhte Temperatur,
es gestatten, die endgültige
Füllmittelmorphologie
zu optimieren. Somit kann das Stärkekompositmaterial
nach dem Vermischen in Form von einer oder mehr hier vorangehend
beschriebenen Formen vorliegen.
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Es
ist wichtig, anzumerken, dass die Stärke von selbst von hydrophiler
Natur ist, was bedeutet, dass sie eine starke Tendenz aufweist,
Wasser zu binden oder zu absorbieren. Somit ist der Feuchtigkeitsgehalt
für die
Stärke
und/oder das Stärkekompositmaterial
hierin zuvor erläutert
worden. Dies wird in der Praxis dieser Erfindung als wichtige oder
wünschenswerte
Eigenschaft betrachtet, da Wasser auch etwas als Weichmacher mit
der Stärke
reagieren kann und sich manchmal mit dem Weichmacher selbst für das Stärkekompositmaterial
zusammenfügen
kann, wie etwa Polyvinylalkohol und Celluloseacetat, oder andere
Weichmacher, die ähnliche
Wirksamkeiten enthalten, wie etwa Ester von Polyvinylalkohol und/oder
Celluloseacetat oder jeder Weichmacher, der den Schmelzpunkt der
Stärke
herunterdrücken
kann.
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Es
können
verschiedene Qualitätsgrade
der Stärke/Weichmacherzusammensetzung
zur Verwendung bei verschiedenen Elastomerzusammensetzungen und
Verarbeitungsbedingungen entwickelt werden.
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Wie
hier vorangehend ausgeführt,
wird die Stärke
erachtet, typischerweise einen Erweichungspunkt von zumindest 180°C, üblicherweise
zumindest 200°C,
zu haben. Beispielsweise kann sie einen Erweichungspunkt in einem
Bereich von 200°C
bis 220°C
haben, was etwas von ihrem Verhältnis
von Amylose- zu Amylopectineinheiten und auch anderen Faktoren abhängt, und
somit wird sie nicht leicht weich, wenn der Gummi konventionell
gemischt wird, beispielsweise auf einer Temperatur in einem Bereich
von 140°C
bis 165°C.
Entsprechend verbleibt die Stärke
nach dem Mischen des Gummis in einer festen partikelförmigen Form,
obwohl sie unter den höheren
Scherkräften,
die beim Mischen des Gummis mit seinen Verbindungsbestandteilen
erzeugt werden, etwas länglich
werden kann. Somit bleibt die Stärke
großenteils
inkompatibel mit dem Gummi und ist typischerweise in der Gummizusammensetzung
in individuellen Bereichen vorhanden.
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Hierin
wird jedoch nun erwogen, dass das Vorsehen von Stärke in einer
Form eines Stärkekompositmaterials
aus Stärke
und einem Weichmacher besonders vorteilhaft ist bei der Verschaffung
einer solchen Zusammensetzung mit einem Erweichungspunkt in einem
Bereich von 110°C
bis 160°C.
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Die
Weichmacher können
typischerweise mit der Stärke
kombiniert werden durch, beispielsweise, geeignete physikalische
Mischprozesse, insbesondere Mischprozesse, die eine adäquate Scherkraft
bereitstellen.
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Die
Kombination von Stärke
und beispielsweise Polyvinylalkohol oder Celluloseacetat wird hierin
als ein „Kompositmaterial" bezeichnet. Obwohl
der exakte Mechanismus nicht vollständig verstanden sein könnte, glaubt
man, dass die Kombination nicht nur eine einfache Mischung ist,
sondern ein Ergebnis chemischer und/oder physikalischer Wechselwirkungen
ist. Man glaubt, dass die Wechselwirkungen zu einer Konfiguration führen, wo
die Stärkemoleküle mittels
der Amylose mit dem Vinylalkohol beispielsweise des Weichmachermoleküls reagieren,
um Komplexe zu bilden, wobei möglicherweise
Kettenverwicklungen mitbetroffen sind. Man glaubt, dass als Ergebnis
von Wasserstoffbindung die großen
individuellen Amylosemoleküle
an mehreren Punkten pro Molekül
mit den individuellen Amylopectinmolekülen verbunden sind (was anderweitig
ebenfalls in der Natur hydrophiler Wechselwirkungen sein könnte).
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Dies
wird hierin als vorteilhaft betrachtet; man glaubt, dass es durch
Variieren des Gehalts und/oder der Verhältniswerte natürlicher
und synthetischer Komponenten des Stärke-Kompositmaterials möglich ist,
das Gleichgewicht zwischen hydrophoben und hydrophilen Wechselwirkungen
zwischen den Stärkekomponenten und
dem Weichmacher zu ändern,
um es zum Beispiel dem Stärke-Kompositmaterialfüllmittel
zu gestatten, von der Form her von kugelförmigen Partikeln bis zu Kurzfasern
zu variieren.
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Das
folgende Beispiel ist zum weiteren Verständnis der Erfindung angeführt und
soll nicht einschränkend
sein. Die Anteile und Prozentsätze
sind gewichtsbezogen, falls nicht anders spezifiziert.
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BEISPIEL I
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Rußschwarzverstärkte Halobutyl-,
insbesondere Brombutyl-Gummizusammensetzungen
werden hergestellt, einschließlich
solcher Zusammensetzungen, die ein Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterial
enthalten.
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Die
Zusammensetzungen werden hierin als Proben A-C bezeichnet, wobei
Probe A eine Kontrollprobe ist, die eine Dispersion von Rußschwarzverstärkung enthält, und
die Proben B-C ebenfalls eine Dispersion von Stärke/Weichmacherkompositmaterial
enthalten.
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Insbesondere
wird die Gummizusammensetzung hergestellt, indem die Inhaltsstoffe
in einem internen Gummimischer unter hohen Schermischbedingungen
in zumindest einer vorbereitenden (nicht-produktiven) Stufe(n) ohne
freien Schwefel und Beschleuniger-Vulkanisiermittel vier Minuten
lang auf einer Temperatur von 150°C
gemischt werden.
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Anschließend, und
in der endgültigen
internen Gummimischstufe (produktive Mischstufe), werden Schwefel
und Beschleuniger-Vulkanisiermittel zwei Minuten lang auf einer
Temperatur von 100°C
mit der Gummimischung gemischt.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Gummizusammensetzungen mittels einer
sequentiellen Serie von ein oder mehr nicht-produktiven Mischstufen,
gefolgt von einer endgültigen
produktiven Mischstufe, ist den Fachleuten in dieser Technik wohlbekannt.
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In
der Praxis wird hierin erwogen, dass das Stärke/Weichmacher-Kompositmaterial
dazu neigt, zu schmelzen, eine Flüssigkeit zu bilden und etwas
homogen mit der Gummizusammensetzung vermischt zu werden, beginnend
auf 130°C
während
der Mischstufe, während
die Temperatur des Gemischs autogen auf die vorgenannten 150°C ansteigt.
Rezepturen für
die Proben A-C sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
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Die
Proben wurden auf einer Temperatur von 150°C 36 Minuten lang vulkanisiert.
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Physikalische
Eigenschaften der vulkanisierten Proben sind in der folgenden Tabelle
2 dargestellt.
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Luftdurchlässigkeitstest
durchgeführt
gemäß ASTM Nr.
D1434.
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Aus
Tabelle 2 ist deutlich ersichtlich, dass durch die Zugabe des Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterials
die Luftdurchlässigkeit
in Probe B und noch mehr in Probe C, im Vergleich zu Kontrollprobe
A, verringert ist.
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Dies
wird hierin als signifikant erachtet, da die Gummizusammensetzungen
der Proben B und C durch einen Zusatz von 10 phr des Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterials
eine Verringerung der Luftdurchlässigkeit
von mehr als zehn Prozent aufwiesen und von mehr als 20 Prozent
bei Zusatz von 20 phr des Stärke-/Weichmacher-Kompositmaterials.
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Es
ist in Tabelle 2 auch deutlich ersichtlich, dass die physikalischen
Eigenschaften von Zugstärke
und Elastizitätsmodus
der Proben B und C im Vergleich zu denen der Kontrollprobe A nicht
signifikant verändert waren.
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Dies
wird hierin ebenfalls als signifikant erachtet, da die Proben B
und C verbesserte Luftbarrierenmaterialien für Reifen-Innenseelen ohne Verlust
an Stärke
oder Verlängerungseigenschaften
darstellen.