DE60015441T2 - Verfahren zum Pulverbeschichten von Gegenständen - Google Patents

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    • B05D1/06Applying particulate materials

Description

  • Diese Erfindung betrifft das Aufbringen einer Pulverbeschichtung auf ein Substrat, insbesondere auf ein wärmeempfindliches Substrat wie Holz und insbesondere Holzfaserplatten, und Schmelzen oder Schmelzen/Härten des aufgebrachten Beschichtungspulvers zur Bildung einer kontinuierlichen Beschichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung das Verringern der Rissbildung und anderer Makel von Beschichtungspulver-abgeleiteten Beschichtungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Verringern hinsichtlich dem Versagen oder dem Verringern von Fehlern in Beschichtungen an Kanten oder Ecken von Werkstücken, obwohl die Erfindung allgemein das Verringern des Versagens und der Fehler über die gesamte Beschichtung betrifft.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Pulverbeschichtungen, die bei Raumtemperatur trockene, fein verteilte, frei fließende, feste Materialien sind, haben in den letzten Jahren gegenüber flüssigen Beschichtungen aus mehreren Gründen beachtliche Popularität gewonnen. Zum Einen sind Pulverbeschichtungen anwender- und umweltfreundliche Materialien, da sie praktisch frei von schädlichen flüchtigen organischen Lösungsmittelträgern sind, die normalerweise in Flüssigbeschichtungen vorhanden sind. Pulverbeschichtungen geben daher wenig, falls überhaupt, flüchtige Materialien an die Umgebung ab, wenn sie ausgehärtet sind. Hierdurch werden Probleme, die mit der Freisetzung von Lösungsmittel in Zusammenhang stehen, wie sie bei Flüssigbeschichtungen auftreten, wie z.B. Luftverschmutzung und Gefahren für die Gesundheit des in Beschichtungsanwendungen involvierten Arbeiters, eliminiert.
  • Pulverbeschichtungen sind auch im Einsatz sauber und gut handlich. Sie werden in sauberer Weise über dem Substrat aufgetragen, da sie in trockener, fester Form vorliegen. Die Pulver werden im Falle eines Verschüttens einfach zusammengefegt und bedürfen keines speziellen Reinigens und keiner Eindämmungsmaßnahmen beim Verschütten, wie es für Flüssigbeschichtungen nötig ist. Die Arbeitshygiene wird damit verbessert. Es werden keine verschmutzten Flüssigkeiten eingesetzt, die an der Kleidung des Arbeiters und an der Beschichtungsausrüstung haften bleiben, was zu erhöhter Maschinenausfallzeit und Reinigungskosten führt.
  • Pulverbeschichtungen sind im Wesentlichen 100 %-ig recyclebar. Zuviel aufgesprühtes Pulver kann vollständig zurückgewonnen und der Pulverzuführung wieder rückgeführt werden. Dies gewährleistet sehr hohe Beschichtungswirkungsgrade und reduziert auch wesentlich die Menge an erzeugtem Abfall. Flüssigbeschichtungen werden während der Aufbringung nicht recycelt, was zu vermehrtem Abfall und erhöhten Kosten bei der Entsorgung von gefährlichem Abfall führt.
  • In der Vergangenheit wurden die meisten Pulverbeschichtungen auf Metallen durchgeführt, die hohen Temperaturen, bei denen viele herkömmliche Beschichtungspulver schmelzen und härten, standhalten können. In jüngerer Zeit sind jedoch mehrere Beschichtungspulver für Substrate wie Holz, Holzfaserplatten, bestimmte Kunststoffe, etc. entwickelt worden, die auf Beschichtungspulver angewiesen sind, die bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzen (im Falle von thermoplastischen Beschichtungspulvern) oder schmelzen und härten (im Falle von härtbaren Beschichtungspulvern). Beispiele für derartige Beschichtungspulver sind z. B. in den US-Patent Nrn. 5,824,373, 5,714,206, 5,721,052 und 5,731,043 zu finden. Niedrigtemperaturbeschichtungen verhindern das Verkohlen des Substrats und helfen, überschüssiges Entgasen von Feuchtigkeit zu verhindern.
  • Ein häufig auftretendes Problem bei der Beschichtung von Niedrigtemperatursubstraten wie Holz mit Beschichtungspulver ist die Ungleichmäßigkeit der Beschichtung in Bereichen des Substrats, die schwierig zu beschichten sind, wie z.B. die Kanten und Ecken von Küchenschranktüren. Ein häufig beobachteter Mangel an Kanten, Ecken und anderen Oberflächendiskontinuitäten ist die Rissbildung. Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen, könnte dieses Aufspringen an Kanten, Ecken, etc. das Ergebnis unterschiedlicher Wärmeausdehnung und -kontraktion des Substrats und der schmelzenden (im Falle von thermoplastischen Beschichtungspulvern), und schmelzenden und härtenden (im Falle von härtbaren Beschichtungspulvern) Beschichtungen sein. Beschichtungspulver für wärmeempfindliche Substrate wie z.B. Holz werden typischerweise bei Temperaturen zwischen ungefähr 93 und ungefähr 177°C (zwischen ungefähr 200 und ungefähr 350°F) und Beschichtungspulver für andere Substrate werden bei Temperaturen bis zu ungefähr 449°C (450°F) geschmolzen und gehärtet. Aus Pulverbeschichtungen erzeugte Beschichtungen sind des weiteren anfällig für die Rissbildung an Kanten und Ecken, da solche Beschichtungen relativ dick sind, typischerweise liegt die Dicke zwischen 75 und 250 Mikrometer (bzw. zwischen 3 und 10 mil).
  • Es ist daher eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Rissbildung von Beschichtungen, die auf Beschichtungspulver zurückgehen, insbesondere an Oberflächendiskontinuitäten, zu verringern.
  • Cellulosesubstrate wie Holz, Holzfaserplatten, etc. enthalten im Allgemeinen etwas Feuchtigkeit, z. B. zwischen ungefähr 3 und ungefähr 10 Gew.-%. Diese Feuchtigkeit ist für das elektrostatische Auftragen von Beschichtungspulver insofern vorteilhaft, da sie ermöglicht, dass das ansonsten nicht-leitfähige Material ausreichend elektrische Ladung für das wirksame elektrostatische Auftragen der Beschichtungspulver zusammenhält. Die Feuchtigkeit ist aber auch insofern nachteilig, dass Entgasung von Feuchtigkeit sowie Entgasung anderer flüchtiger Stoffe während des Schmelzens oder Schmelzens/Härtens zu Fehlern wie beispielsweise Kratern oder Bläschen in der Beschichtung führen kann. In einem Holzsubstrat von allgemein gleichmäßiger Dichte und Zusammensetzung kann das Entgasen relativ gleichmäßig über die gesamten Oberflächen und Kanten verteilt sein. In mittel- bis hochdichten Faserplatten, die in Oberflächenbereichen dichter sind als in den Innenbereichen, ist das Entgasen besonders an den bearbeiteten Kanten problematisch, da der weniger dichte, innere Kernbereich einen seitlichen Weg für entgasende flüchtige Verbindungen liefert.
  • Es ist daher eine weitere Aufgabe der Erfindung, Defekte in Substraten, die Wasser und andere flüchtige Chemikalien, die während des Schmelzens oder Schmelzens/Härtens des Beschichtungspulvers entgasen können, zu reduzieren.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden Substrate mit Kanten, Ecken, Profilen oder anderen Diskontinuitäten als sichtbare vordere Seite (front appearance side) auf eine nicht-sichtbare hintere Seite (rear non-appearance side) benachbart zu den Kanten, Ecken und anderen Diskontinuitäten der vorderen Oberfläche eingekerbt bzw. gerillt, z. B. geführt oder gebohrt. Das Beschichtungspulver wird auf die sichtbare, vordere Seite einschließlich der Kanten, Ecken und anderen Diskontinuitäten der Oberfläche aufgebracht. Das Einkerben in der Rückseite dient der Reduzierung der Rissbildung der geschmolzenen oder geschmolzenen und gehärteten Beschichtung.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden Substrate, die Feuchtigkeit und/oder andere flüchtige Verbindungen enthalten, auf einer nicht-sichtbaren Seite des Substrats ausreichend bearbeitet, um genügend Wege für das Entgasen an der nicht-sichtbaren Seite bereitzustellen, so dass durch das Entgasen verursachte Defekte in der Beschichtung auf der sichtbaren Seite minimiert oder eliminiert werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist eine Draufsicht einer vorderen oder sichtbaren Oberfläche eines Substrats, wie sie beispielsweise als Küchenschranktür dienen könnte.
  • 2 ist eine hintere oder nicht-sichtbare Oberfläche des Substrats von 1.
  • 3 ist eine Querschnittsansicht des Substrats entlang der Linie 3-3 von 1.
  • 4 ist eine Querschnittsansicht eines Faserplattenwerkstückes, das als dreischichtige Struktur gebildet und gemäß der Erfindung bearbeitet wurde.
  • 5 ist eine Draufsicht der hinteren oder nicht-sichtbaren Oberfläche eines Werkstücks, das auf eine alternative Weise gemäß der Erfindung bearbeitet wurde.
  • 6 ist eine Draufsicht der hinteren oder nicht-sichtbaren Oberfläche eines konturierten Werkstückes, in welchem eine konturierte Kerbe entlang der konturierten Kanten des Werkstückes gebildet wird.
  • 7 ist eine Draufsicht der hinteren oder nicht-sichtbaren Oberfläche eines Holzwerkstücks, die gemäß der Erfindung in einer Weise bearbeitet ist, dass das Entgasen zur vorderen oder sichtbaren Oberfläche des Werkstückes verringert ist.
  • Detaillierte Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
  • Die vorliegende Erfindung ist besonders auf Substraten anwendbar, die als eine „sichtbare Seite" (appearance side) und eine nicht-sichtbare Seite (non appearance side) aufweisend angesehen werden könnten und die auf der sichtbaren Seite einschließlich Kanten, Ecken und anderen Oberflächendiskontinuitäten zu beschichten sind. Viele Substrate fallen unter diese Beschreibung. Zum Beispiel Faserplatten für Küchenschranktüren oder günstige Möbel haben typischerweise eine Außenfläche, die für das Design beschichtet werden muss und eine Innenfläche, bei der das Design bedeutend weniger entscheidend ist. In anderen Werkstücken, wie z.B. Bodenformteilen ist eine nicht-sichtbare Seite vollständig bedeckt, wenn sich der Gegenstand an seiner Stelle befindet. Obwohl die vorliegende Erfindung beträchtliches, nichtfunktionelles Bearbeiten (bei dem es sich nicht um die Spannungsabbau- und Entgasungsabbaufunktionen der vorliegenden Erfindung handelt) beinhaltet, bedeutet dies nicht, dass das mechanische Bearbeiten die nicht-sichtbare Seite des Werkstückes beeinträchtigen muss und kann sogar so gestaltet sein, dass der Eindruck entsteht, dass es sich um ein beabsichtigtes ästhetisches Design handelt.
  • Die Erfindung betrifft allgemein jedes Substrat mit Kanten, Ecken oder anderen Oberflächendiskontinuitäten. Die Erfindung betrifft speziell wärmeempfindliche Substrate wie bestimmte Kunststoffe und Lignocellulosesubstrate bzw. Holzfasersubstrate. Lignocellulosematerial soll im Rahmen dieser Erfindung faserartiges Material einschließen, sei es solches das von Bäumen oder anderen Pflanzen stammt oder solches Material, das in seinem natürlichen Zustand vorliegt oder dessen Fasern, die abgetrennt, gefilzt und/oder komprimiert wurden. Das Lignocellulosematerial schließt daher neben Holz auch Hartfaserplatten, Faserplatten von mittlerer und hoher Dichte, Spanplatten, gereckte Faserbündelplatten, und Papier ein.
  • Bezüglich Papier kann die Erfindung nicht direkt auf das Papier selbst aufgetragen werden, sondern sie kann auf Papier-beschichtete Substrate aufgetragen werden.
  • Die Erfindung betrifft alle Arten von Beschichtungspulver, ungeachtet der Harzchemie. Die Erfindung betrifft thermoplastische Beschichtungspulver, die z. B. elektrostatisch auf ein Substrat aufgebracht und dann erwärmt, um das Pulver zu einer gleichmäßigen kontinuierlichen Schicht zu schmelzen, und gehärtet werden. Die Erfindung betrifft auch härtbare Beschichtungspulver, die auf ein Substrat z. B. elektrostatisch aufgebracht werden, und die anschließend erhitzt, um das Beschichtungspulver zu einer kontinuierlichen Schicht zu schmelzen, und ausgehärtet werden. Das Härten kann durch Wärme bzw. Hitze, UV-Licht oder durch eine Kombination von Wärme und UV-Licht erfolgen.
  • In den 13 ist ein Substrat 1 dargestellt, das aus Holz oder Faserplatte gebildet sein kann und welches als Tür für einen Küchenschrank dienen kann. Für derartige Substrate gilt, dass gegenwärtig großes Interesse besteht, auf diese Substrate Pulverbeschichtungen aufzubringen. Das gezeigte Substrat 1 ist rechteckig mit Kanten 2 und Ecken 3. Das gezeigte Substrat 1 wird auch mit einem Rillendesign 4 (grooved design) mit einer Außenkante 5 und einer Innenkante 6 gezeigt. Die in 1 gezeigte vordere Oberfläche 7 wird als sichtbare Oberfläche angesehen, während die in 2 gezeigte hintere Oberfläche 8 als nicht-sichtbare Oberfläche angesehen wird. Die Beschichtung soll auf die vordere Oberfläche 7, einschließlich der Kanten 2, Ecken 3 und Oberflächen 9 (3) aufgetragen werden. Beim Beschichten von Substraten findet häufig eine Rissbildung an Diskontinuitäten in der Oberfläche wie den Kanten 2, Ecken 3 und den Kanten 5 und 6 entlang des Rillendesigns statt.
  • Gemäß der Erfindung werden in der hinteren oder nicht-sichtbaren Oberfläche 8 des Substrats 1 Rillen bereitgestellt, die sich entlang der Oberflächendiskontinuitäten des Substrats erstrecken, einschließlich einer rechteckigen Rille 10 entlang den Kanten des Substrats, einer rechteckigen Rille 11 benachbart zu der Außenkante 5 des Designs 4 und einer rechteckigen Rille 12 benachbart zu der Innenkante 6 des Designs 4. Derartige Rillen 10, 11 und 12 können durch einen Plattenfräsapparat oder durch einen Sägenschnitt oder durch jede andere geeignete Methode zur mechanischen Bearbeitung eines Substrats erzeugt werden. Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen wird angenommen, dass die Rissbildung an den Oberflächendiskontinuitäten ein Resultat der durch unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten erzeugten Spannung zwischen der Beschichtung und dem Substrat ist. Dies bedeutet, dass wenn die Beschichtung von ihrer Schmelz- oder Schmelz/Aushärtungstemperatur abkühlt, die unterschiedliche Kontraktion der Beschichtung und des Substrats zu Rissen an den Kanten und Ecken führt. Es wurde jetzt im Rahmen dieser Erfindung gefunden, dass die Rillen 10, 11 und 12 die Rissbildung an den Ecken, Kanten und anderen Oberflächendiskontinuitäten verringern oder eliminieren, vermutlich durch Spannungsabbau.
  • Die Rillen 10, 11 und 12 müssten, um den Spannungsabbau bewirken zu können, in einem seitlichen Abstand X von den Oberflächendiskontinuitäten angeordnet sein, wobei dieser Abstand relativ gering ist. Dieser Abstand X wird von der Beschaffenheit des Substrats z. B. der Stärke und Flexibilität des Substrats abhängen, wird aber in Cellulosematerialien im Allgemeinen zwischen ungefähr 1 und ungefähr 25 cm, typischerweise zwischen ungefähr 2 und ungefähr 10 cm betragen. Natürlich darf der Abstand X nicht so klein sein, dass die strukturelle Integrität des Substrats beeinträchtigt wird.
  • In der Praxis werden der Abstand X sowie andere Bearbeitungsparameter wie z.B. die Tiefe der Bearbeitung, das Ausmaß der Bearbeitung, etc. von einer Reihe von Faktoren abhängen, wie z.B. der Beschaffenheit des Substrats, dem Feuchtigkeitsgehalt des Substrats, der Substratdichte, dem Substratdichteprofil, der An und Zusammensetzung des Beschichtungspulvers, Verarbeitungsparametern wie Temperatur und Schmelzzeit bzw. Schmelz/Aushärtzeit, etc. Das Bearbeiten gemäß der Erfindung auf einer nicht-sichtbaren Oberfläche zwecks Spannungsabbau oder um das Entgasen aus der nicht-sichtbaren Oberfläche zu erleichtern, muss von der mehr minimalen funktionellen Bearbeitung, die typischerweise bei der Herstellung eines Werkstücks umfasst ist, unterschieden werden. Ein Werkstück wird typischerweise für das nachträgliche Anbringen von Befestigungsmitteln wie Schrauben, Nägeln, Scharnieren, etc. maschinell bearbeitet, wobei dieses funktionelle maschinelle Bearbeiten im Allgemeinen aber nicht gleichmäßig über das Werkstück verteilt ist und für den Spannungsabbau und das Entgasen gemäß der Erfindung im Allgemeinen unzureichend ist. Unter „maschinelles Bearbeiten" ist im Rahmen dieser Erfindung maschinelles Bearbeiten im Wesentlichen weit über das Ausmaß von dem gemeint, das für funktionelle Zwecke erforderlich ist. Der Grad der „maschinellen Bearbeitung" und die Stellen der „maschinellen Bearbeitung", die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung erforderlich sind, werden im Allgemeinen empirisch ermittelt. Zum Beispiel wird, wenn beim Pulverbeschichten eines Werkstücks Defekte an den Ecken oder Kanten bemerkt werden, die maschinelle Bearbeitung gemäß der Erfindung in der nicht-sichtbaren Oberfläche durchgeführt werden, um so die Spannung abzuschwächen oder Entgasungswege in der nicht-sichtbaren Oberfläche des Werkstücks bereitzustellen.
  • Einige besondere Probleme mit bestimmten Substraten sind zu erwähnen. Faserplatten von hoher oder mittlerer Dichte sind im Allgemeinen in der Nähe der Oberflächen wesentlich dichter als in den Innenbereichen. Ein derartiges Dichteprofil wird natürlicherweise in Faserplatten auftreten, die durch Komprimieren einer Faserzusammensetzung geformt werden. Diese Verteilung wird jedoch im Allgemeinen durch ein Design verstärkt. Typischerweise werden in der Herstellung vorgepresster Fasern drei Faserschichten bereitgestellt, um die Außenschichten mehr zu verdichten als die Innenschicht, wodurch eine Oberflächenfestigkeit erzeugt wird, und gleichzeitig das Gewicht im Kern verringert wird. Wenn solche Faserplatten zu Werkstücken, wie z. B. Küchenschranktüren geschnitten werden, wird die weniger dichte Kernschicht beansprucht werden. In solchen Stücken können die dichten Oberflächenschichten eine beträchtliche Barriere gegenüber dem Entgasen darstellen, was dazu führt, dass flüchtige Substanzen dazu neigen, durch einen Seitenweg zu den maschinell bearbeiteten Kanten des Werkstücks zu wandern, was bedeutsame Entgasungsprobleme an den Kanten verursacht. Dementsprechend wird das Bearbeiten eines solchen Werkstücks an seiner nichtsichtbaren Oberfläche eng benachbart zu der Kante, wie in den 13, nicht nur einen Spannungsabbau unterstützen, sondern wird auch Erleichterung beim Entgasen mit sich bringen. In Faserplatten mit dichteren Oberflächenbereichen und einer weniger dichten Kernschicht ist es erforderlich, eine Bearbeitung mindestens durch die dichte Oberflächenschicht an der nicht-sichtbaren Oberfläche des Werkstücks zu erzeugen. In einer bewusst als dreischichtiger Verbundstoff geformten Faserplatte wird dies durch die dichte Oberflächenschicht der nicht-sichtbaren Oberfläche erfolgen. In 4 ist ein Querschnitt eines Holzfaserplattenwerkstücks 40 veranschaulicht, das aus einem dreischichtigen Verbundstoff mit dichten Außenschichten 41 und einer weniger dichten Innenschicht 42 gebildet ist. Rillen 43 werden von einer nicht-sichtbaren Oberfläche 44 der Platte bis zu einer Tiefe, die sich durch die dichte Außenschicht 41 auf der nicht-sichtbaren Oberfläche erstreckt, geformt. In einer Faserplatte, in der ein Dichtegradient lediglich aufgrund des Verdichtungsprozesses gebildet wird, ist es im Allgemeinen ausreichend, maschinell bis zu einer Tiefe zu bearbeiten, bei der die Dichte 80 % oder weniger der Dichte der Oberfläche beträgt.
  • Während die 13 kontinuierliche Rillen zeigen, die benachbart zu Oberflächendiskontinuitäten gebildet wurden, kann weiteres maschinelles Bearbeiten dem gleichen Zweck dienen. In 5 ist eine nicht-sichtbare Oberfläche 51 eines Werkstücks 50 mit einem Muster von Aussparungen 52, die entlang der Kante des Werkstücks gebohrt wurden, dargestellt.
  • In 6 ist die nicht-sichtbare Oberfläche eines „nierenförmigen" Werkstücks 60, das als Tischplatte fungieren kann, dargestellt. Eine „nierenförmige" Rille 61 wird in der nichtsichtbaren Oberfläche 62 des Werkstücks zwecks Spannungsabbau und/oder zur Förderung der Entgasung gebildet. Ein solches konturiertes Werkstück wird typischerweise mit einer computergesteuerten Säge geschnitten. Die gleiche Computerführung kann eingesetzt werden, um einen Plattenfräsapparat dicht neben den Kantenkonturen des Werkstücks zur Bildung der Rille 61 zu führen.
  • Ein Holzsubstrat kann ein anderes Problem als ein Faserplattensubstrat darstellen. Holz hat im Gegensatz zu Faserplatten von hoher oder mittlerer Dichte eine Oberflächendichte, die gering genug ist, um flüchtige Verbindungen über die gesamte Oberfläche, im Allgemeinen entlang des Maserungsmusters zu entgasen. In 7 ist die nicht-sichtbare Oberfläche 71 eines Holzwerkstücks 70 veranschaulicht, das für ein Bodenformteil eingesetzt werden könnte. In dieses Werkstück wird eine Anordnung von Aussparungen 72 in die gesamte nicht-sichtbare Oberfläche des Werkstücks gebohrt, um das Ausgasen zu erleichtern. Eine derartige Anordnung von kreisförmigen Aussparungen könnte gleichzeitig unter Einsatz einer Anordnung von Bohrern geformt werden. Es kann sogar in einigen Fällen nützlich sein, eine nicht-sichtbare Form von Faserplatten mit einer Anordnung von Löchern zu perforieren, bevor die Platte zu ihrer Form zugeschnitten wird. Die Perforationen, die das Entgasen auf einer nicht-sichtbaren Seite erlauben sollen, brauchen nicht groß zu sein, und können sogar im Wesentlichen für das bloße Auge unsichtbar sein.

Claims (6)

  1. Auf einem Substrat mit einer sichtbaren vorderen Oberfläche, einer nichtsichtbaren hinteren Oberflächen und Diskontinuitäten der vorderen Oberfläche umfasst ein Verfahren zur Bildung einer kontinuierlichen Beschichtung auf der sichtbaren vorderen Oberfläche einschließlich der Diskontinuitäten der vorderen Oberfläche nicht-funktionelles gleichmäßiges Bearbeiten über die nicht-sichtbare hintere Oberfläche, das ausreicht, um die von der Beschichtung herrührende Belastung an den Diskontinuitäten der vorderen Oberfläche zu minimieren und austretende flüchtige Stoffe durch die nicht-sichtbare hintere Oberfläche herauszulassen, um eine gleichförmige kontinuierliche Beschichtungsbildung auf der sichtbaren vorderen Oberfläche einschließlich der Oberflächendiskontinuitäten zu fördern, Aufbringen von Pulverlack auf die sichtbare vordere Oberfläche einschließlich der Oberflächendiskontinuitäten, und Bilden einer glatten, kontinuierlichen Beschichtung aus dem aufgebrachten Pulverlack.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die so erhaltene nicht-funktionell bearbeitete Struktur auf der nicht-sichtbaren hinteren Oberfläche in einem seitlichen Abstand von zwischen etwa 1 und etwa 25 cm von den Oberflächendiskontinuitäten lokalisiert ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, worin die nicht-funktionell bearbeitete Struktur auf der nicht-sichtbaren hinteren Oberfläche in einem seitlichen Abstand von zwischen etwa 2 und etwa 10 cm von den Oberflächendiskontinuitäten lokalisiert ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Substrat eine dreilagige Faserplatte mit dichteren Oberflächenschichten und einer weniger dichten Innenschicht ist, und worin sich das nicht-funktionelle Bearbeiten zumindest durch die dichtere Oberflächenschicht auf der nicht-sichtbaren hinteren Oberfläche erstreckt.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Substrat ein Faserplattenwerkstück mit einem natürlichen Dichtegradienten von einer dichteren Oberfläche hin zu einem weniger dichten Inneren ist, der durch die Verdichtung der Faserzusammensetzung, die verwendet wurde, um das Faserplattenwerkstück zu bilden, verursacht wird und worin das nichtfunktionelle Bearbeiten bis zu einer Tiefe durchgeführt wird, bei der die Dichte etwa 80% oder weniger der Oberflächendichte beträgt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Substrat ein Holzwerkstück ist und das nicht-funktionelle Bearbeiten über die nicht-sichtbare hintere Oberfläche des Werkstücks verteilt wird, um das Entgasen von flüchtigen Stoffen weg von der nicht-sichtbaren vorderen Oberfläche des Werkstücks zu fördern.
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