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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Katheter, der ein Distalende,
ein Körperteil
und zumindest ein sich durch das Körperteil in Längsrichtung
von einem nächstgelegenen
Ende zu einem Distalende erstreckendes Lumen umfasst, wobei das Körperteil
aus einer spiralförmig
gewundenen Reihe an multifilamenten, mit einer Dichtungsschicht
versehenen Drähten
besteht. Ein derartiger Katheter ist aus dem Patent US – A – 5 184
627 bekannt, in dem ein Steigungswinkel von ungefähr 15° bis 18° offenbart
wird.
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Katheter
für einen
medizinisch diagnostischen oder therapeutischen Gebrauch sind gut
bekannt. Es existiert eine große
Vielfalt an Kathetern zum perkutanen Einführen mithilfe der Seldinger Technik
in das Gefäßsystem,
um diagnostische oder therapeutische Ziele zu erreichen. Die Gefäße des peripheren
Gefäßsystems
weisen einen großen Durchmesser
und eine geringe Windung auf, das koronare Gefäßsystem ist um einiges kleiner
und gewundener und das Gefäßsystem
im weichen Gewebe des Gehirns und der Leber besitzt ein geringes Lumen
und ist sehr gewunden.
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Um
die verschiedenen Teile des Gefäßsystems
erreichen zu können,
muss der Katheter flexibel sein und seine Körperstärke beibehalten, wenn dieser
entlang einer gewundenen Bahn bewegt wird. Die widersprüchlichen
Anforderungen an die Flexibilität und
Körperstärke werden
bei Kathetern für
die interkraniale Katheterisierung, die für eine Vielzahl von diagnostischen
und eingreifenden neurologischen Techniken, die Lieferung von Kontrastmitteln,
Medikamenten oder gefäßschließenden Wirkstoffen
und die Behandlung von Tumoren, Aneurismata und AVS (Arterio – Venöse – Verschlüsse) einschließen, betont.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Katheter mit einer
Zuleitungsvorrichtung bereitzustellen, der in seinem Distalgebiet
sehr flexibel und trotzdem einfach vorzutreiben ist und die Fähigkeit wahrt,
Drehmomente zu übertragen.
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In
Betracht dessen ist der Katheter gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die Drähte
einen Steigungswinkel im Bereich von 26° bis 76° aufweisen.
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Durch
die Herstellung des Körperteils
aus einer Reihe von zwei oder mehreren Drähten, deren Reihe spiralförmig mit
einer ungefähr
der Breitensumme der angrenzenden Drähte in der Reihe entsprechenden
Steigung gewunden ist, können
die gewundenen Drähte
Drehmomente übertragen
und des weiteren in Achsrichtung des Katheters ausgerichtete Komponenten
zum Distalende treiben, wobei diese Anordnung im Hinblick auf die
Knickungsresistenz für
gut befunden wird. Wenn der Katheter stark gebogen wird, wahrt der
Querschnitt des Katheters seine kreisförmige Gestalt. Dieses stellt
einen ausgeprägten
Vorteil gegenüber
Kathetern nach dem Stand der Technik dar, die bei Verbiegen eine
ovale Form annehmen und daher eher zum Knicken neigen. Der Katheter
behält
wahrscheinlich auf Grund seiner ausgezeichneten Knickungsresistenz überraschenderweise
seine Fähigkeiten
zur Drehmoment- und Druckübertragung,
wenn dieser entlang einer gewundenen Bahn mit zwei oder mehreren
Schleifen bewegt wird.
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Wegen
der sehr hohen Flexibilität
und der Fähigkeit
zur Druck- und Drehmomentenübertragung und
Fähigkeit
zur Wahrung jeder dieser drei Charakteristiken sogar bei Einführung in
sehr gewundene Muster mit zwei oder mehreren Schleifen kann der Katheter
in sehr kleinen und entfernten Gefäßen genutzt werden wie etwa
tiefen Gehirnbereichen, die durch interkraniale Katheterisierung
erreicht werden.
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Wenn
erforderlich, kann die Flexibilität des Distalteils des Katheters
während
des Vorrückens entlang
einer gewundenen Bahn durch den Verzicht auf Führungsdrähte weiter erhöht werden.
Das Körperteil
des Katheters kann zu der Stelle, an der das Transplantat abgesetzt
werden soll, wie ein Führungsdraht
manövriert
werden, weil es aus einer spiralförmig gewundenen Reihe an multifilamenten Drähten besteht,
und daher im Hinblick auf die Manövrierbarkeit die Anwendung
des Katheters zusammen mit einem Führungsdraht nicht erforderlich
ist. Wie auch immer kann ein Führungsdraht
eingesetzt werden, um den Einfluss der Katheterspitze auf die Gefäßwand zu
vermindern, da die Spitze dem Führungsdraht
eher folgen wird, wenn dieser von dem Katheter vorgerückt wird,
als dass der Katheter vorgerückt
wird. Es ist ein Vorteil des Katheters gemäß der vorliegenden Erfindung,
dass die Wand hauptsächlich
aus Drähten
besteht, die eine harte und relativ reibungsarme oder glatte innere
Oberfläche
darstellen, so dass ein Bauteil mit einem geringen Widerstand durch
das Lumen des Katheters vorangerückt
werden kann.
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Wenn
der Katheter ohne Führungsdraht
in einem Gebiet mit weichem Gewebe Verwendung findet, wird das Distalende
des Katheters mit einem Pufferteil, wie etwa einem weichen Obturator,
ausgestattet. Das Pufferteil verteilt die Kräfte der Katheterspitze auf
eine große
Fläche,
so dass Schäden
an der Gefäßwand vermieden
werden.
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In
einer Ausgestaltung wird die Reihe an Drähten aus 2 bis 12 spiralförmig gewundenen
Drähten,
bevorzugt aus 4 bis 8 spiralförmig
gewundenen Drähten,
hergestellt. Durch die Verwendung mehrerer Drähte kann deren Breitensumme
so angepasst werden, dass sie der gewünschten Steigung des Katheters
entspricht. Eine Reihe von mehr als 12 Drähten neigt dazu, sich zu krümmen, wenn
die Drähte spiralförmig in
der herkömmlichen
Wicklungsweise gewunden werden. Für Drähte mit rundem Querschnitt
wird die Anzahl von 4 bis 8 Drähten
in einer Reihe bevorzugt, für
flache Drähte
oder Drähte
mit ovaler Gestalt sind zwei bis drei Drähte in einer Reihe eher geeignet.
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Um
die einheitlichen und gut definierten Charakteristika des Katheters
entlang seiner Länge
zu fördern,
können
die Drähte
in der Reihe sehr nahe beieinander positioniert werden, so dass
sie sich gegenseitig unterstützen.
Auf diese Art und Weise kann eine mögliche Abweichung eines einzelnen Drahtstranges
durch die andere Drähte
in der Reihe auf ein Minimum reduziert werden. Obgleich die Drähte in der
Reihe auf übliche
Weise in eine spiralförmige
Bahn gewunden werden, kann ein Zwischenraum zwischen den Drehungen
der Drahtreihe auftreten.
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In
einer Ausgestaltung weisen die Drähte in der Reihe einen Steigungswinkel
im Bereich von 40° bis
65° auf.
Obwohl es möglich
wäre, andere
Steigungswinkel zu nutzen bieten in diesem Bereich gewählte Winkel
eine ausgewogene Lösung
für die
Anforderungen für
die gewünschte
hohe Flexibilität, eine
hohe Körperkraft
und eine feine Drehmomentenübertragung.
Der Bereich von 40° bis
65° ist
insbesondere nützlich,
um mit dem Katheter in sehr entfernte, kleine Gefäße wie etwa
in Blutgefäße im Gehirn
vorzudringen, wohingegen der Bereich von 35° bis 40° anwendbar ist, wenn eine besonders
hohe Flexibilität
eine vorherrschende Anforderung darstellt, und der Bereich von 70° bis 76° ist anwendbar, wenn
der Katheter gut vorangerückt
werden muss. Es ist natürlich
möglich,
unterschiedliche Steigungswinkel in verschiedenen Abschnitten des
Katheters zu wählen.
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Zur
Zeit des Windungsvorgangs des Körperteils
weisen die einzelnen Drähte
in der spiralförmig gewundenen
Reihe bevorzugt einen hauptsächlich runden
Querschnitt auf. Dies fördert
den Windungsvorgang dadurch, dass das Drehen eines Drahtes nicht
in einer Störung
in der Reihe resultiert.
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Die
Dichtungsschicht ist bevorzugterweise elastisch. Die Drähte sind
in einem weiten Bereich wechselwirkend verriegelt, weil mehrere
Drähte
in einer herkömmlichen
Bewegung gewunden werden und daher durch die anderen Drähte der
Reihe in der Reihe gehalten werden. Dennoch kann eine gegenseitige
Bewegung zwischen den Drähten
und insbesondere zwischen dem Distaldraht der einen Umdrehung und
dem nächstgelegenen
Draht in der folgenden Umdrehung auftreten. Die Dichtungsschicht
versiegelt die Zwischenräume
zwischen den Drähten,
so dass die Katheterwand lecksicher ist. Die Elastizität der Dichtungsschicht
ermöglicht
es, daß Drähte geringe
gegenseitige Bewegungen machen, so dass die exzellente Flexibilität der spiralförmig gewundenen
Reihe an Drähten
gewahrt wird, und sie ermöglicht
es, der Katheterwand desweiteren lecksicher zu bleiben, wenn sich
die Drähte
bewegen. Die Elastizität
ist ein spezieller Vorteil, wenn der Katheter zurückgezogen
wird, da die Zugbewegung dazu neigt, das Körperteil zu dehnen.
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Es
ist möglich,
die Dichtungsschicht nur auf der inneren Oberfläche des Körperteils aufzutragen, was
in einem Katheter mit sehr geringer Wanddicke relativ zu seinem
Durchmesser resultiert. Wenn ein geringfügig vergrößerter Durchmesser tragbar
ist, kann die Dichtung auch oder als Alternative auf der Außenseite
des Körperteils
platziert werden. Da die Dichtungsschicht dünn aufgetragen werden kann,
ist die Zunahme des Durchmessers relativ moderat. Die an der Außenseite
des Körperteils
aufgebrachte Dichtungsschicht kann zum Beispiel in einer Zunahme
des äußeren Durchmessers
des Katheterkörpers von
nicht mehr als 5 bis 15 Prozent resultieren.
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In
einer Ausgestaltung ist die Dichtungsschicht eine Beschichtung mit
geringer Reibung ist, wie etwa eine PTFE Schicht. Eine auf der Außenseite der
Katheterwand aufgetragene Beschichtung mit geringer Reibung trägt zur Reduzierung
der zum Vorandrücken
des Katheters in einem größeren Führungskatheter
oder in einer Hülle
notwendigen Kräfte bei,
hingegen eine auf der Innenseite der Katheterwand aufgetragene Beschichtung
zur Reduzierung der zum Vorandrücken
von, im Innern des Katheter vorangetriebenen Führungsdrähten oder anderen Mitteln notwendigen
Kräfte
führt.
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In
noch einer anderen Ausgestaltung ist die Dichtungsschicht eine hydrophile
Beschichtung. Solch eine Beschichtung kann üblicherweise auf die Außenseite
eines Katheters zur Verringerung der Hafttendenz des Katheters an
der Gefäßwand sein, wirkt
sich aber gemäß der vorliegenden
Erfindung zusätzlich
zum Gleiteffekt der Beschichtung auch auf die Versiegelung des Körperteils
vorteilhaft aus.
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Die
Dichtungsschicht ist bevorzugt dünn
und macht nur einen geringen Teil der Wanddicke des Körperteils
aus. Die Dicke der Beschichtung in der Mitte des Drahtes kann kleiner
sein als 0.1 mm sein. Bevorzugt ist sie kleiner als 0.02 mm. Es
ist möglich, die
Flexibilität
des Katheters durch eine maschinelle Bearbeitung der Drähte der
Reihe auf einen kleineren äußeren Durchmesser,
zum Beispiel durch Schleifen, in einem Bereich des Katheters zu
fördern.
Der Bereich kann sich entlang der gesamten Länge des Körperteils erstrecken, so dass
dem Bereich sehr präzise äußere Abmessungen
durch die Bearbeitung gegeben werden. In einer anderen Ausgestaltung
ist der Bereich ein Distalbereich, der durch eine maschinelle Bearbeitung
in eine konische Form mit abnehmendem äußeren Durchmesser in Distalrichtung
gebracht wird, wodurch der Katheter eine in Richtung des Distalendes
zunehmende Flexibilität
erhält,
was das Einführen
in sehr kleine Gefäße fördert. Der durch
die maschinelle Bearbeitung entstandene verringerte Querschnittsbereich
der Drähte
erhöht
die Biegeflexibilität
des Katheters, ohne dass dessen Fähigkeit zur Drehmomentenübertragung
beeinträchtigt wird.
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Es
wird bevorzugt, dass der Katheter über zumindest einen 30 cm langen
Distalbereich einen maximalen Außendurchmesser von weniger
als 2.0 mm aufweist. Ein maximaler Durchmesser von 2 mm im Teil
des Katheters, der durch das Gefäßsystem vorgerückt wird,
ermöglicht
ein direktes perkutanes Einführen
nach der Seldinger Technik und eine einfache Navigation durch die
Biegungen in den größeren Gefäßen. Ein
maximaler Durchmesser von 1.00 mm erlaubt das Einführen in
relativ feine und kleine Gefäße, wie
in die externen und inneren Halsschlagaderarterien. Es ist ferner
möglich
das Maximum des äußeren Durchmessers
auf 0.75 mm zu setzen, wodurch ein einfaches Einführen des
Katheters in zum Beispiel die Leber oder andere weichen Gewebebereiche
ermöglicht
wird. Durch das Einhalten von 0.30 mm an maximalem Außendurchmesser
in einem Distalendbereich über
eine Länge
von zumindest 10 cm können
auch die entferntesten. Gefäßbereiche
erreichbar gemacht werden. Diese Gestaltung eignet sich exzellent
als Neuro – Mikrokatheter.
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In
einer anderen Ausgestaltung variiert die Anzahl von Drähten in
der spiralförmig
gewundenen Reihe an Drähten
entlang der Länge
des Katheters. Dies kann durch eine Verringerung der Anzahl der Drähte in der
Reihe während
des Windungsvorganges erreicht werden. Die geringere Anzahl an Drähten in
der Reihe kann dazu genutzt werden, die Drähte mit einem größeren Steigungswinkel
zu winden, was wiederum die Flexibilität des Katheters erhöht. Es wird
bevorzugt, dass die Anzahl der Drähte in Distalrichtung verringert
wird, so dass sich die Weichheit des Katheters erhöht, ohne
dass Materialien gewechselt oder mehrere einzelne Katheterstücke miteinander
verbunden werden müssen.
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Wenn
der Katheter lange Lumengefäßbahnen überspannen
muss, um die schwierigeren kleineren Gefäße zu erreichen, kann die spiralförmig an einem
nächstgelegenen
Teilstück
des Körperteils durch
ergänzende
röhrenförmige Glieder
wie etwa eine Kanüle
verstärkt
werden.
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Nachfolgend
werden Beispiele der Erfindung in größerem Detail mit Bezug auf
die sehr schematischen Zeichnungen näher beschrieben, in denen:
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1 eine
Seitenansicht eines Katheters gemäß einer bevorzugten Gestaltung
der vorliegenden Erfindung darstellt,
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2 und 3 vergrößerte Teilansichten des
Längsschnitts
von Gestaltungen des Katheters aus 1 sind,
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4 eine
Teilansicht eines Längsschnittets einer
Gestaltung zeigt, in der die Anzahl der Drähte entlang der Länge des
Katheters variiert,
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5 eine
vergrößerte Teil-
und Schnittansicht des Übergangs
zwischen zwei Kathetersegmenten mit Drähten unterschiedlichen Durchmessers
darstellt,
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6 eine
vergrößerte Ansicht
einer Gestaltung mit einem Pufferglied an der Katheterspitze ist,
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7 einen
Windungsvorgang an einer multifilamenten Reihe an Drähten veranschaulicht,
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8 ein
Kathetersegment mit verringertem Außendurchmesser zeigt, und
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9 eine
Illustration des im Gefäßsystem platzierten
Katheters darstellt.
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In
der nachfolgenden Beschreibung der veranschaulichten Gestaltungen
weisen dieselben Bezugsziffern auf Merkmale der gleichen Art hin.
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Ein
in 1 dargestellter Katheter wird im allgemeinen mit 1 gekennzeichnet
und weist ein Distalende 2 und ein Körperteil 3 auf, das
sich vom Distalende zu einem nächstgelegenen
Ende 4 erstreckt. Das Körperteil
besteht aus einer ersten spiralförmigen
multifilamenten Reihe an Drähten 5 und
weist ein sich zentral über
die Länge
erstreckendes Lumen 6 auf. Der Katheter ist für gewöhnlich an
beiden sowohl dem nächstgelegen
als auch dem distalen Ende offen, für bestimmte Anwendungen, wie
etwa bei einem Einzellumen – Ballon – Erweiterungskatheter,
kann die Distalendöffnung
mit Mitteln zum Unterbringen ausgestattet werden.
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Zum
Beispiel kann der Katheter gemäß der Erfindung
ein Ballon – Erweiterungskatheter
sein, der zur perkutanen transluminalen Koronargefäßplastie genutzt
wird, ein Gefäßgrafiekatheter,
ein medikamentliefernder Katheter, ein Führungskatheter, ein Infusionskatheter,
oder dgl.
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Die
Drähte 5,
die in der spiralförmig
gewickelten multifilamenten Reihe genutzt werden, bestehen aus einem
linear elastischen Material wie etwa Edelmetall, Titan oder Tantalum
oder aus einer superelastischen Legierung wie etwa Nitinol. Bevorzugt weisen
die Drähte
eine Bruchfestigkeit im Bereich von 1800 bis 2700 N / mm2 auf. Höhere oder
niedrigere Werte sind auch möglich.
Das Körperteil 3 des Katheters
wir durch das Platzieren einer Gruppe von zwei bis zwölf Drähten in
einer Reihe nebeneinander hergestellt, zum Beispiel gemäß dem gewünschten Steigungswinkel,
wonach die Gruppe an Drähten
in einer allgemeinen Bewegung in das Körperteil gewunden wird. Weil
eine Reihe an Drähten
gewunden wird, ist der einzelne Draht in seiner Beweglichkeit durch
die anderen Drähte
eingeschränkt
und wird plastisch in eine permanent spiralförmige Form gebogen, die ohne
irgendwelche weiteren Einschränkungen
als die verbleibenden Drähte
in der Reihe gehalten werden. Der Windungsvorgang kann am inneren Ende
eines röhrenförmigen Haltegliedes
durchgeführt
werden, in das die Reihe an Drähten
durch Rotieren und gleichzeitiges Drücken der Drähte gegen die Innenseite der
Halterung eingeführt
wird. Die gewundenen Drähte
treten dann an dem anderen Ende der Halterung wieder aus. Dieses
stellt einen Drahtkörper
mit einem genauen Außendurchmesser
her.
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Alternativ
kann der Windungsvorgang über ein
Mandrel 7 durchgeführt
werden. 7 veranschaulicht den Windungsvorgang
einer Reihe A aus vier identischen Drähten 5. Nach dem Windungsvorgang
kann das Mandrel mitsamt der gewickelten Drähte eine Hitzebehandlung zur
Beseitigung übriger Belastungen
der Drähte
ausgesetzt werden. Zum Beispiel kann die Hitzebehandlung über zwei
Stunden in einem Ofen bei einer Temperatur um 500° C vor sich
gehen. Im Allgemeinen kann die Temperatur im Bereich von 400° C bis 600° C liegen
und die Haltezeit bei der Temperatur mehrere Stunden z.B. 20 oder
mehr Stunden, andauern. Nach der Hitzebehandlung wird das Mandrel
von den Drähten
gelöst. Die
sich ergebende spiralförmig
gewundene multifilamente Reihe an Drähten hält auch unter großen Drehmomenten,
Verbiegungen oder Drücken
ihre gemeinsame Stellung, wahrscheinlich weil jeder einzelne Draht
durch die angrenzenden Drähte
in der Reihe gehalten wird. Der Windungsvorgang kann derart beeinflusst
werden, dass die Windungen sich gegenseitig berühren. Bevorzugt wird dieser
jedoch so ausgeführt,
dass sich ein Zwischenraum B zwischen den Umdrehungen bildet (2).
Der Zwischenraum erleichtert das Verbiegen des Körperteils in engen Biegungen.
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Die
Größe des Steigungswinkels
a hängt vom
Durchmesser der Drähte,
dem Durchmesser des Körperteils 3 und
der Anzahl der Drähte
in der Reihe ab. Der am meisten bevorzugte Steigungswinkel a für den Katheter
liegt im Bereich von 40° bis
60° oder
50° bis
70°. Wie
auch immer ist die Kombination aus Drehmomentübertragung, Druckübertragung und
Querschnittsflexibilität
im Bereich von 50° bis
68° gut
ausbalanciert. Der Durchmesser d des Drahtes liegt üblicherweise
im Bereich von 0.06 mm bis 0.75 mm, und liegt bevorzugt im Bereich
von 0.15 mm bis 0.45 mm.
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Um
die Spitze des Katheters auf einem Monitor besser darstellbar machen
zu können,
ist es wünschenswert,
irgendeine Art an Radiopaque Material zu verwenden wie etwa Platin
oder Gold. Die Spitze kann eine kreisförmige Form besitzen und in
einer vorbestimmten Entfernung vom Distalende 2 angeordnet
sein, oder das Endteilstück
der Distalspitze kann mit Mitteln zum Markieren zur Sichtbarmachung unter
Röntgenstrahlung
ausgestattet sein wie zum Beispiel einer Goldschicht oder einer
Goldfaden.
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Der
Katheter kann mit einem einheitlichen Durchmesser entlang seiner
Länge hergestellt
werden. Für
den Fall, dass der Katheter einen in Richtung des Distalendes abnehmenden
Durchmesser aufweist, kann ein vorgefertigter Katheter mit einheitlichem
Durchmesser in die gewünschten
Abmessungen geschliffen werden.
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Als
eine Alternative oder Ergänzung
zum Schleifen kann der Katheter aus mehreren Segmenten zusammengesetzt
werden, in denen die Drähte untereinander
verschiedene Durchmesser und Querschnittsflächen aufweisen. In einem nächstgelegen Teilstück 8 können die
Drähte
einen größeren Durchmesser
aufweisen als die Drähte
in einem Distalteilstück 9.
Die Teilstücke
können
in axialer Verlängerung
durch Laserverschweißen 10,
wie in 5 dargestellt, Verlöten, Verankerung oder auf andere
Weise wie gegenseitiges geometrisches Zusammenschließen wie
etwa Presspassen eines Teilstücks
in das Lumen des anderen Teilstücks
oder Verbinden der Teilstücke
in axialer Verlängerung
mit Fäden
oder Vernähen
miteinander verbunden werden.
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Wenn
der Katheterkörper
aus mehrerer Teilstücken
hergestellt wird, sind die inneren Lumen der Teilstücke bevorzugt
gleicher Größe, was
den Vorteil mit sich bringt, dass ein voranrückender Führungsdraht sich nicht an einer
Stufe in der inneren Wand des Körperteils
verhaken kann.
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In
der in 4 veranschaulichten Gestaltung variiert die Anzahl
an Drähten
in der spiralförmig
gewundenen Reihe an Drähten
entlang der Länge
des Katheters. Während
des Windungsvorgangs wir die Anzahl der Drähte in der Reihe einer nach
dem anderen zu den Zeitpunkten reduziert, an denen die einzelnen
Teilstücke
einer bestimmten Anzahl an Drähten
die gewünschte
Länge erreicht
haben. Das mit VI bezeichnete Teilstück weist sechs Drähte in einer Reihe
auf, und die mit V, IV, und III markierten Teilstücke weisen
jeweils fünf,
vier und drei Drähte
in einer Reihe auf. Jedes Mal, wenn ein Draht aus der Reihe ausgelassen
wird, wird die Steigung kürzer
und der Steigungswinkel wächst
zu einem sogar noch flexibleren fortlaufenden Teilstück an. Der
Vorteil dieser Gestaltung ist, dass die sich in das Distalendteilstück erstreckenden
Drähte
von dem Distalende bis zum nächstgelegenen
Ende durchgehen, wodurch die Teilstücke nicht miteinander verbunden
werden müssen.
Es ist möglich,
die Drahtenden der nicht durchgängig verlaufenden
Drähte
auf den anderen Drähten
durch Verschweißen,
Löten,
etc. zu sichern.
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Ein
Schleifvorgang kann ebenfalls zur Herstellung eines spitz zulaufenden
Teilstücks 11 im
Körperteilstück 3 genutzt
werden. Die Spitze kann sich entlang einer wesentlichen Länge des
Körperteils
erstrecken. Im Spitzenteilstück
nimmt der Durchmesser in Richtung des Distalendes ab. Wegen der
Spitze erhält
der Katheter eine stufenweise erhöhte Querflexibilität und eine
erhöhte
Weichheit, wobei aber Körperstärke und
Drehmoment nichts desto trotz erstaunlich gut an das Distalende übertragen werden.
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Wenn
der Katheter ohne einen Führungsdraht
vorgerückt
werden soll, kann das Distalende 2 mit einem weichen Pufferglied 12 mit
einem runden Distalende, das sich sanft auf die Gefäßwand auswirkt,
wenn der Katheter vorangedrückt
wird, ausgestattet werden. Ein Faden 14 kann sicher in
das weiche, biegsame Material des Pufferglieds 12 eingearbeitet
werden, so dass der Faden das Pufferglied mit dem Körperteil
des Katheters verbunden hält,
wenn das Pufferglied aus dem Lumen des Katheters herausgedrückt und
freigelassen wird.
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Die
gewundenen Drähte 5 sind
mit einer Dichtungsschicht 14 auf der Innenseite oder auf
der Außenseite
oder auf beiden Seiten des Katheterkörpers ausgestattet. Die Dichtungsschicht
ist relativ dünn
und besteht bevorzugt aus einem elastischen Material, das hydrophil
sein kann. Die Schicht erstreckt sich entlang der gesamten Länge des
Katheters und wird üblicherweise
aufgetragen, nachdem der Windungsvorgang und die Hitzebehandlung
des Katheterkörpers
durchgeführt
wurden. Zum Beispiel kann die Schicht aus PTFE auf die Außenseite
des Körperteils
auf dieselbe Weise aufgetragen werden wie die Dichtungsschicht,
die herkömmlicherweise auf
die Außenseite
eines Führungsdrahtes
aufgetragen wurde.
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Wenn
die Beschichtung auf die Außenseite und
Innenseite des Körperteils
aufgebracht werden soll, kann die Katheterlänge in ein Bad mit flüssigem Beschichtungsmaterial
getaucht werden, das dann trocknen kann.
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Die
Beschichtung kann ein hydrophiles Polymer umfassen, das aus einer
Gruppe ausgewählt wird,
die polyacrylates Copolymer umfasst, die Acrylsäure, Polymethacrylat, Polyacrylamid,
Poly (Vinyl Alcohol), Poly (Ethylen Oxid), Poly (Ethylen Imin), Carboxymethylcellulose,
Methylcelluslose, Poly (Acrylamid Sulphonsäure), Polyacrylonitril, Poly
(Vinyl Pyrrolidone), Agar, Dextran, Dextrin, Carrageenan, Xanthan
und Guar umfasst. Die hydrophilen Polymere können ionisierbare Gruppen wie
zum Beispiel Carboxylic- , Sulphonic- oder Nitric- Gruppen, umfassen.
Die hydrophilen Polymere können
durch eine geeignete Quereinbindungsverbindung über Kreuz verbunden sein. Ein
Kreuzbinder kann im allgemeinen zwei oder mehr funktionelle Gruppen
umfassen, die die Verbidung der hydrophilen Polymerketten stellen.
Der tatsächlich
verwendete Kreuzbinder hängt
vom verwendeten Polymersystem ab. Wenn das Polymersystem als freie
radikale Polymerisation polymerisiert wird, beinhaltet ein bevorzugter Kreuzbinder
zwei oder drei ungesättigte
Doppelbindungen.
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Nachfolgend
werden einige Beispiele an Kathetern gemäß der Erfindung veranschaulicht.
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Beispiel 1:
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Ein
Katheter wurde aus einer spiralförmig
gewundenen Reihe 4 an Drähten mit 0.35 mm Drahtdurchmesser
d hergestellt. Das Körperteil
der gewundenen Drähte
wies ursprünglich
einen äußeren Durchmesser
von 1.67 mm und ein inneres Lumen von 0.97 mm auf. Eine PTFE Beschichtung
mit einer minimalen Dicke von 0.1 mm wurde auf die Innenseite des
Katheters aufgebracht. Der Katheter wurde in eine komplex gebogene
Form eingebracht, die drei aufeinander folgende Schleifen mit einem
Schleifendurchmesser von 24 mm axial getrennt durch zwei Schleifen
mit einem Schleifendurchmesser von 18 mm und einer Anzahl weiterer,
eine komplexe Gefäßstruktur
darstellende Windungen umfasst. Daraufhin wurde das Körperteil
des Katheters bedient, und es stellte sich heraus, dass der Katheter
einfachst vor und zurück
bewegt sowie einfachst mit einem Drehmoment versehen werden konnte.
Danach wurde ein Führungsdraht
in Bezug zum Körperteil
vorwärts
gedrückt
und konnte einfachst hinter das Distalende des Katheters herausgedrückt werden,
ohne dass irgendeine wahrnehmbare Verbiegung oder Bewegung des Katheters
festzustellen war.
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Beispiel 2:
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Ein
Katheter wurde aus einer spiralförmigen Reihe
aus fünf
Drähten
mit 0.30 mm Drahtdurchmesser d hergestellt. Der Windungsvorgang
eines ersten Teilstücks
des Körperteils
wurde mit einem äußeren Durchmesser
von 1.20 mm und einem inneren Lumen von 0.6 mm erzeugt. Ein anderes
Teilstück
wurde aus einer zweiten spiralförmig
gewundenen Reihe aus vier Drähten
mit 0.15 mm Drahtdurchmesser hergestellt. Dieses Teilstück wies
eine Länge
von 20 cm und einen äußeren Durchmesser
von 1.20 mm und einem inneren Durchmesser von 0.9 mm auf. Die Teilstücke wurden
durch Laserverschweißen
miteinander verbunden. Der Katheter wurde mit einer flexiblen Beschichtung
auf der Außenseite
ausgestattet. Der Katheter wurde durch ein komplex gebogenes Gefäßsystem
mit mehreren aufeinanderfolgenden, rückläufigen Biegungen in den Gefäßen mit
einem Lumen von nur 2 mm und weniger voranbewegt.
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Beispiel 3:
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Ein
Katheter wurde aus einer ersten spiralförmig gewundenen Reihe aus 8
Drähten
mit 0.075 mm Drahtdurchmesser d hergestellt. Der Windungsvorgang
wurde mit einem äußeren Durchmesser
von 0.25 mm und einem inneren Lumen von 0.1 mm durchgeführt. Das
Körperteil
wies eine Länge
von 160 cm auf und wurde mit einem hydrophilen Material aus Polyacrylamid
auf der Außenseite
beschichtet. Bei einer Überprüfung zeigten
sich keine Probleme. Nach dem Einsetzen des Katheters in ein sehr
komplexen Muster mit mehreren scharten Kurven (zum Beispiel in 9)
konnte ein Führungsdraht
unter nur geringer Reibung vorangetrieben werden und nach dem Entfernen
des Führungsdrahtes
eine Flüssigkeit durch
den Katheter ohne jegliches Auslaufen durch die Beschichtung eingeführt werden.
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Wenn
der Katheter in das Gefäßsystem
eingeführt
werden soll, wird zunächst
eine perkutane Punktierungsstelle hergestellt, zum Beispiel durch die
Seldinger Technik, oder eine existierende Punktierungsstelle wird
verwendet. Dann wird das Körperteil
des Katheters durch die Kanüle,
Hülle oder
ein hemostatisches Ventil an der Punktierungsstelle eingeführt und
der Katheter wird im Gefäßsystem
voran zur Transplantatverteilungsstelle bewegt und navigiert. Wegen
der hohen Flexibilität
und Fähigkeit
zur Druck- und Drehmomentsübertragung
des Katheters kann dieser ohne die Verwendung eines Führungsdrahtes
oder einer Hülle
zur Bewältigung
scharfer Kurven in der Bahn zur Transplantatverteilungsstelle geführt werden.
Wenn Gefäße mit großen Lumen überbrückt werden
müssen,
um das Gefäßsystem nahe
der Zielebene zu erreichen, kann es vorteilhaft sein, das nächstgelegene
Teilstück
des Katheters durch Einführen
durch eine Kanüle 14 (3)
oder eine andere Art an starrerer Struktur steifer zu machen.
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Der
Katheter gemäß der vorliegenden
Erfindung kann als herkömmlicher
Katheter genutzt werden. Dieser kann aber ebenso gut als eine Hülle mit einer
kürzeren
Länge als
ein herkömmlicher
Katheter verwendet werden.
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Einzelne
Merkmale der verschiedenen Gestaltungen können in weiteren Ausgestaltungen
gemäß der Erfindung
kombiniert werden. Es ist möglich, die
Dichtungsschicht als eine mehrlagige Beschichtung wie zum Beispiel
eine Grundierbeschichtung und eine Oberbeschichtung aufzutragen,
wobei die Grundierbeschichtung als eine den Drähten gute Bindungseigenschaften
verleihende Beschichtung ausgewählt
wird. Die Oberbeschichtung kann als Dichtung fungieren und eine
hydrophile glatte Beschichtung mit reibungsarmer Oberfläche umfassen.