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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue, synergistische pharmazeutische
Zusammensetzung zur prophylaktischen Behandlung von Migräne, die
wässrige
Extrakte von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis in Kombination
mit pharmazeutisch annehmbaren, selektiven Additiven umfasst und
zur nasalen Verabreichung geeignet ist. Ein anderer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
dieser synergistischen pharmazeutischen Zusammensetzung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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A)
Migräne,
früher
als Hemikranie bekannt, ist eine der gewöhnlicheren Formen von Kopfschmerzen. Sie
ist durch ein unterschiedliches Krankheitsbild charakterisiert,
welches das Gehirn, die Augen und das autonome System einbindet.
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Migräne ist eine
krampfartige Störung,
charakterisiert durch Kopfschmerzanfälle, die oft zu Beginn einseitig
auftreten. Sie ist weiters mit Anorexie und manchmal mit Übelkeit
und Erbrechen verbunden. Störungen des
Sehsinns, der Gefühlswahrnehmung
und des motorischen Systems, aber auch Stimmungsschwankungen gehen
oft mit den vorangehend genannten Symptomen einher.
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Migräne betrifft
schätzungsweise
20 bis 25% der Bevölkerung,
wobei Frauen anfälliger
sind als Männer
[W.E. Waters, Headache, 18, 53–54
(1978); W.F. Stewart et al., Neurology, 44, 17–23 (1994); D.D. Celentano
et al., Headache, 32, 237–238
(1992)]. Alleine in den USA leiden 23 Millionen Menschen unter Migräne [W.F.
Stewart et al., JAMA, 267 (1), 64–69 (1992)]. Das üblicherweise
Alter für
einsetzende Migräne
liegt zwischen 5 und 30 Jahren, wobei jedoch die ersten Migräneanfälle üblicherweise
in der Pubertät
erlebt werden [S. Diamond et al., Clin. Symp., 41, 1–32 (1989)].
Der Häufigkeitsgrad
von Migräne
steigt mit dem Alter an, und das Vorherrschen weiblicher Patienten
wird bei Personen höheren
Alters deutlich. Hingegen gibt es eine überwiegende Anzahl männlicher
Erkrankungsfälle
bei Kindern unter 12 Jahren. Unter Schulkindern ist Migräne eine
der Hauptursachen für
Kopfschmerzen. Hier liegt der Häufigkeitsgrad
im Alter von 5 bis 15 Jahren bei 1 von 9 Kindern [A.A. Ishaq et
al., British Medical Journal, 309, 765–769 (1994)]. Vererbung spielt
hinsichtlich der Anfälligkeit
von Personen für
Migräneanfälle auch
eine Rolle [D.K. Ziegler et al., Cephalgia, 2, 125–134 (1982)].
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Es
wurde berichtet, dass über
80% der Migränepatienten
unter Beeinträchtigungen
in direktem Zusammenhang mit den Kopfschmerzen leiden [W.F. Stewart
et al., Cephalgia, 13 (Beilage 12), 41–46 (1993)]. Diese Beeinträchtigungen
drückten
sich in Form von direkten medizinischen Behandlungskosten und indirekter
Leistungsminderung aus. In den USA wird der jährliche Verlust, der diesen
Beeinträchtigungen
zuzuschreiben ist, auf mehr als 17 Milliarden Dollar geschätzt [G.
Deilssvoys & S.S.
Lazarus, Neurology, 44 (6 Beilage 4), 56–62 (1994)]. Es gibt immer
mehr Anzeichen dafür,
dass Migräneanfälle oft
mit der Lebensqualität
eines Menschen in Verbindung stehen. Migräne ist unter Schulkindern einer
der Gründe
für geringere
Aufmerksamkeit in der Schule oder Abwesenheit [A.A. Ishaq et al.,
British Medical Journal, 309, 765–769 (1994)].
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B)
Es wurden Fortschritte im Verständnis
der pathophysiologischen Aspekte von Migräne gemacht. Zahlreiche Theorien
bzw. Hypothesen wurden vorgebracht, um die klinischen Merkmale von
Migräne
zu erklären.
Manche dieser Aspekte werden in "Goodman's and Gilman's pharmacological
basis of Therapeutics" [9. Int.
Ausg. (1996) der McGraw-Hill Health Professions Divison in New York
(486–489)]
erläutert.
Andere Quellen sind:
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i)
Wolf (1940 & 1950)
schlug die Gefäßtheorie
vor, die besagt, dass Gefäßverengung
für das
Vorgefühl vor
Migräneanfällen und
Gefäßerweiterung
für die
Kopfschmerzen der Migräne
verantwortlich seien. Diese Theorie wurde nun durch die folgenden
detaillierten Studien über
zerebrale Blutströme
widerlegt [J. Olesen et al., Headache, 22, 242–248 (1982); Lancet, 2, 438–440 (1981)].
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ii)
Studien haben gezeigt, dass das Gefäßsystem des Trigeminus auch
ein Weg für
Kopfschmerzen ist. Die antidrome Stimulierung der Nervenfasern des
fünften
Kranialnervs C und die Freisetzung von vasoaktiven Neuropeptiden,
wie z.B. Substanz P, Calcitonin und Neurokinin A erzeugen neurogene
Entzündungen
im Wesentlichen in Form von Blutplättchenaggregation, Proteinaustritt
und Gefäßerweiterung,
die allesamt zu Kopfschmerzen führen.
Es wird angenommen, dass das Auftreten von Migräne eine erste neuronale Erscheinung
ist, die vom Gehirn ausgeht und von einer Welle kortikaler Wirkungen,
die sich ausbreitende Depression genannt werden, gefolgt wird. Diese
Impulse werden auf die perivaskulären Nervenenden übertragen,
wo es zu einer Ausschüttung
von Neurotransmittern kommt, die wiederum Gefäßerweiterung auslösen, was
schließlich
zu Kopfschmerzen führt
[N.H. Raskin, Headache, 28, 254–257
(1988); S.D. Silberstein, Neurology, 42 (Beilage 2), 6–10 (1992);
P.J. Goadsby et al., Ann. Neurol., 29, 91–94 (1991); C. Weiller et al.,
Nature Med., 1, 658–660
(1995)].
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iii)
Der Hirnstamm mit seinen aufwärts
und abwärts
verlaufenden neuronalen Verschaltungen, die aufwärts verlaufende schmerzmodulierende Übertragungen
vom Mittelhirn umfassen, wurde auch als wichtige Stelle erkannt,
die für
das Anhalten klinischer Merkmale von Migräne verantwortlich ist. Kürzlich ist
an der Untersuchung der Rolle von Serotonin in der Pathogenese von
Migräne
Interesse entstanden. Serotonin ist ein im Körper weit verbreitetes, biogenetisches
Amin. Sieben Arten von Serotoninrezeptoren, 5-HT1 bis 5-HT7, konnten
bisher identifiziert werden. Die Veränderungen im serotonergischen
Hirnstamm können
die kraniale Blutzirkulation verändern
und die vaskuläre
Phase dazu bringen, Kopfschmerzen zu verursachen. Diese neurovaskuläre Reaktion
führt nicht
nur zur Verengung oder Erweiterung intrakranialer und extrakranialer
Arterien, sondern aktiviert auch das vorangehend genannte schmerzauslösende Gefäßsystem
des Trigeminus [S.D. Silberstein, Headache, 34, 408–417 (1994);
M.A. Moskowitz, Ann. Neurol., 16, 157–168 (1994)].
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iv)
Für Nebenerscheinungen,
wie Übelkeit,
Erbrechen und eingeschränkte
gastrointestinale Motilität, die
in Verbindung mit Migräne
stehen, wurde vorgeschlagen, dass sie dopaminerge Hyperaktivität mit sich
bringen [S.J. Peroutka, Neurology, 49(5), 650–656 (1997)].
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Trotz
all der vorangehend genannten Fortschritte bleibt die Pathogenese
von Migräne
heute immer noch relativ unbekannt.
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C)
Migräne,
die ein mäßiger oder
schwerer Anfall sein kann, hält
4 bis 72 Stunden an. Die gewöhnlichen
Probleme, die mit diesen Anfällen
verbunden werden, sind Übelkeit,
Erbrechen und das zwingende Bedürfnis
der Erkrankten, den Schutz der Dunkelheit zu suchen. Ein Vorgefühl vor Anfällen tritt
bei unter Migräne leidenden
Personen auf, das sich erstrecken kann von Sehstörungen, teilweisem Verlust
der Sicht und Gefühlen
von Kribbeln.
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Die
International Headache Society (INS) schlug eine neue Klassifizierung
für Kopfschmerzerkrankungen
vor. Migräne
ohne Vorgefühle
wird als "Gewöhnliche
Migräne" und Migräne mit Vorgefühlen als "Klassische Migräne" bezeichnet [Headache
Classification Committee of IO HS, Cephalgia, 8 (Beilage 7), 1–96 (1988)].
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D)
Gängige
Verfahren zur Behandlung von Migräne bestehen im Wesentlichen
aus:
- – abortiver
(Akut-)Behandlung und
- – prophylaktischer
Langzeittherapie.
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Darüber hinaus
werden auch nicht pharmakologische Maßnahmen, wie die Aufklärung des
Patienten hinsichtlich verschiedener Aspekte der Migräne in die
Behandlung eingebunden; es soll sichergestellt sein, dass der Patient
regelmäßig Nahrung
zu sich nimmt; der Patient soll ermutigt werden, auf Tabakkonsum,
koffeinhaltige Getränke,
Alkohol, Schokolade und Nahrungsmittel, die Natriumglutamat beinhalten,
zu verzichten, und Nitrite werden auch als Teil der Behandlung miteinbezogen.
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ABORTIVE (AKUT-)BEHANDLUNG
VON MIGRÄNE
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Diese
Behandlung [K.M.A. Welch, New. Engl. J. Med., 329, 1476–1483 (1993)]
zielt darauf ab, dem Migräneanfall
ein Ende zu setzen oder ihn abzuschwächen. Dies wird durch Verabreichung
von Folgendem erreicht:
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(i)
Einfache Analgetika, wie Acetylsalicylsäure [L.L. Ross et al., Cephalgia,
2, 71–76
(1982)] und Acetaminophen [B.H. Peters et al., Am. J. Med., 74,
36–42
(1983)]. Diese Substanzen können
nur bei schwachen oder moderaten Migräneanfällen eingesetzt werden. Es
ist wichtig, dass die Analgetika im Falle eines Anfalls früh verabreicht
werden. Diese können
auch mit Antiemetika kombiniert werden, was jedoch mit Vorsicht
erfolgen soll.
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Übermäßige Verabreichung
dieser Art von Arzneimitteln jedoch führen zu neuerlichen Kopfschmerzen (N.T.
Mathew, Headache, 30, 634–638
(1990)].
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(ii)
Nichtsteroide Antiphlogistika (NSAIDs), wie z.B. Naproxennatrium
[K. Nestvold et al., Cephalgia, 5, 115–119 (1985)]; Ibuprofen [H.
Havanka-Kanniainen, Headache, 29, 507–509 (1989)]; Ketorolac [J.A.
Klapper et al., Headache, 31, 523–524 (1991)] und Indomethacin
[K.M.A. Welch, N. Engl. J. Med., 329, 1476–1483 (1993)], werden als Anfangstherapie
zur Behandlung von schwachen und mäßigen Anfällen eingesetzt. Die Kombination
von NSAIDs mit Ergotamintartrat wird auch zur Behandlung eingesetzt
(H.A. Saadah, Headache, 32, 523–524
(1992)].
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Diese
Arzneimittel sind, obwohl sie hinsichtlich der Schmerzerleichterung
bessere Wirkung zeigen als Placebos, mit potentiellen Nebenwirkungen
verbunden, wie z.B. Übelkeit,
Unterleibsschmerzen, Diarrhöe,
Benommenheit, Schläfrigkeit,
Wasseransammlung und Nephrotoxizität.
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(iii)
Weit verbreitet zum Einsatz kommen auch Arzneimittel, die zur Ergot-Familie
gehören.
Ergotamintartrat ist das bevorzugte Arzneimittel, da es gefäßverengende
Wirkung zeigt. Es ist wirksam bei mäßigen bis schweren Migräneanfällen, die
auf einfache oder kombinierte Analgetika nicht reagieren [Quality
Standards Sub-committee of American Academy of Neurology, Neurology,
45, 585–587
(1995)]. Es muss in einem frühen Stadium
des Anfalls eingenommen werden, um bessere Wirkung zu zeigen. Da
es schlecht absorbiert wird und die biologische Verfügbarkeit
bei oraler Verabreichung gering ist, wird das Arzneimittel bei symptomatischer Behandlung
zu meist rektal verabreicht [V.L. Perrin, Clinic Pharmacokinet.,
10, 334–352
(1985); S.W. Sander, Eur. J. Clin. Pharmacol., 30, 331–334 (1986)].
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Es
gibt jedoch auch hier häufiges
Auftreten von Nebenwirkungen, die sich auf 17 bis 41% jener Nebenwirkungen
belaufen, die bei der Verabreichung von NSAIDs beobachtet wurden.
Ergotamin verschlimmert also den Hang zur Übelkeit und Erbrechen. Kontraindikationen
sind Bluthochdruck, ischämische
Herzerkrankungen, periphäre
Gefäßerkrankungen,
Leber- und Niereninsuffizienz und Schwangerschaft [C. Hart, Modern Drug
Discovery, 20–31
(März/April
1999)]. Es darf nicht öfter
als zweimal wöchentlich
oder in einer größeren Menge
als 10 mg wöchentlich
verabreicht werden. Weitere Nebenwirkungen, wie Schläfrigkeit,
Müdigkeit
oder Ermüdung
und neuerliche Kopfschmerzen schränken den Einsatz dieser Therapie
noch weiter ein [S.D. Silberstein, Headache, 37 (Beilage 1), 15–25 (1997);
W.J. Meyler, Cephalgia, 16, 5–10
(1996)].
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Ein
anderes Ergot-Derivat, nämlich
Dihydroergotamin (DHE), ist andererseits sehr wirksam bei der Behandlung
von Migräne
[B.T. Hortone et al., "A
new product in the treatment of migraine: a preliminary report", Mayo Clin. Proc.,
20, 241–248
(1945)]. Es könnte
parental oder auch über
den nasalen Weg in Form einer Sprayformulierung verabreicht werden.
DHE hat laut Untersuchungen geringere Nebenwirkungen als Ergotamin
und wirkt rascher [M. Callaham et al., Headache, 26, 168–171 (1986);
P. Winner et al., Headache, 33, 417–475 (1993)]. Gewöhnlicherweise
wird es in Kombination mit Metaclopramid verabreicht [N.H. Raskin, Neurology,
36, 995–997
(1986)].
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DHA
wird jedoch aus unbekannten Gründen
nicht häufig
als Behandlungsmittel von Migräne
verschrieben.
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(iv) "Triptane", insbesondere von
Sumatriptan, werden geläufig
zur abortiven Behandlung von Migräne eingesetzt [S.J. Peroutka,
Headache, 30 (Beilage 1), 4–16
(1990); N.T. Mathew, Neurologic Clinics, 15(1), 61–83 (1997)].
Diese Verbindungsklassen sind 5-HT1-Rezeptor-Antagonisten, die oral
verabreicht werden können
[Eur. Neurol., 31, 306–313
(1991) oder subkutan verabreicht werden können [R.K. Cady et al., JAMA, 265,
2831–2835
(1991); Subcutaneous Sumatriptan International Study Group, New
Engl. J. Med., 325, 316–321
(1991)]. Sumatriptan wirkt rasch und sorgt für 70%-ige Schmerzerleichterung
im Fall eines Migräneanfalls
innerhalb einer Stunde im Vergleich zu weniger als 27%-iger Schmerzerleichterung,
die durch Placebo-Präparate erreicht
werden kann. Die Wirksamkeit bei oraler und subkutaner Verabreichung
von Sumatriptan ist ähnlich,
wobei jedoch die Wirkung bei oraler Verabreichung erst langsamer
einsetzt als bei subkutaner Verabreichung.
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Obwohl
Sumatriptan während
des Migräneanfalls
wirksam ist, hat dieses Arzneimittel keine Präventivwirkung im Fall anfänglicher
Migräne,
die sich durch Vorgefühle
ausdrückt.
[P.J. Goadsby et al., Lancet, 338, 782–783 (1991); M.L. Gross et
al., Headache, 34(10), 559–563
(1994); D. Bates et al., Neurology, 44, 1587–1592 (1994)]. Darüber hinaus
stellen die Nebenwirkungen, wie z.B. ein Gefühl von Schwere oder Enge in
der Brust, Brustschmerzen, Halsschmerzen, Gefühl von Kribbeln im Kopf oder
den Beinen, Übelkeit
und örtliches
Kribbeln an der Stelle der Injektion, die mit Sumatriptan einhergehen,
einschränkende
Faktoren dar [Subcutaneous Sumatriptan International Study Group,
New Engl. J. Med., 325, 316–321
(1991); V.E. Simmons et al., Rev. Contemp. Pharmacother., 5, 319–328 (1994)].
Es wird ebenfalls empfohlen, Frauen nach der Menopause, Männern über 40 Jahren,
Diabetes-Patienten, Rauchern und Patienten mit Gefäßrisikofaktoren, wie
Bluthochdruck, Hypercholesterinämie,
Fettleibigkeit und koronarer Herzkrankheit Sumatriptan nicht zu
verabreichen [W.S. Hills et al., Lancet, 341, 1564–1565 (1993)].
Darüber
hinaus kann Sumatriptan Patienten bis zu 24 Stunden nach Verabreichung
von Ergotamin oder Dehydroergotamin nicht verabreicht werden [R.T.
Kulbacka, Am. Pharm. NS, 34, 34–44
(1994); S. Diamond, Neurology, 45, 1039–1040 (1995)]. Weiters wurde
die gemeinsame Verabreichung von Sumatriptan und einem Monoaminoxidase-(MAO-)Hemmer
als Kontraindikation erkannt [S. Diamond, Neurology, 45, 1039–1040 (1995)].
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Andere
Triptane, nämlich
Zolimtriptan, Naratriptan und Rizatriptan, werden auch zur Behandlung
von Migräne
eingesetzt. Viele weitere stehen in verschiedenen Stadien klinischer
Versuche, die darauf abzielen, Sumatriptan durch Bereitstellen eines
kürzeren
Zeitmaximums, einer längeren
Halbwertszeit und guter oraler Bioverfügbarkeit, besseren Eindringens
in das ZNS und reduzierter Auswirkungen auf das Herz zu verbessern.
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Die
Daten der klinischen Studien zeigen jedoch, dass kaum Verbesserungen
erzielt wurden. Darüber hinaus
liegt die gesamte Wirksamkeitsrate von "Triptanen" bei nur etwa 65% im Fall von oraler
Verabreichung [R.B. Lipton, "The
triptans and beyond".
Im Programm für
das Symposium 1998 der American Association for the Study of Headache
in Scottdale; AASH Scottdale, AZ 1998, Nachtrag zur Tagesordnung].
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PROPHYLAKTISCHE BEHANDLUNG
VON MIGRÄNE
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Diese
Behandlung zielt darauf ab, einen Rückgang der Häufigkeit
und der Heftigkeit von Migräneanfällen zu
erreichen. Prophylaktische Behandlung ist angebracht, wenn die Migräneanfälle 2 bis
3 Mal monatlich auftreten [W.F. Stewart et al., JAMA, 267, 64–69 (1992)];
immer, wenn ein einzelner Anfall länger als 24–48 Stunden anhält [R.B.
Lipton et al., Neurology, 43, 6–10
(1993)]; wenn die Anfälle
heftig sind [P.E. Strang et al., Neurology, 44, 47–55 (1994)];
wenn durch abortive Behandlung nur unzulängliche Schmerzerleichterung
erreicht wird oder schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten [N.H.
Raskin, Headache, 28, 254–257
(1998)], oder wenn der Patient nicht fähig ist, psychisch [J.T. Osterhaus
et al., Pharmaco-economic, 2, 67–76 (1992)] mit dem Trauma
und den Einschränkungen,
die mit den Anfällen
einhergehen, umzugehen [H.C. Diener, Rev. Contemp. Pharmacother.,
35, 65–69
(1998)].
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Obwohl
manche abortive Mittel entwickelt wurden und eingesetzt werden,
ist die Anzahl der Mittel zur prophylaktischen Behandlung von Migräne unglücklicherweise
nicht groß.
Die Gruppe der Arzneimittel, die in klinischen Studien untersucht
und für
diesen Zweck angezeigt wurden, werden nachstehend zusammengefasst:
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(i)
Calciumkanal-Hemmer, wie Flunarizin und Verapamil. Obwohl sie zu
einem Rückgang
der Anfallshäufigkeit
führen,
weisen sie Nachteile auf, wie eine geringe Anfangswirkung, längere Verabreichungszeiten und
Kontraindikationen für
Patienten, die unter Bluthochdruck, hydropische Herzdekompensation,
Arrhythmie-Sinusknotensyndrom und Flimmern und Flattern der Arterien
leiden. Eine der bedeutenden Nebenwirkungen ist Obstipation [K.M.A.
Welch, New Engl. J. Med., 329, 1476–1483 (1993); T. Fullerton,
Pharmacy Pract., 6, 53–270
(1993)].
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(ii)
Obwohl Beta-Blocker, wie z.B. Proponolol, Metoprolol, Nadolol, Atenolol
und Timolol wirksam zur Verminderung der Anfallshäufigkeit
eingesetzt werden können
[P. Stensrud et al., Headache, 20, 204–207 (1980); P. Kangasniemi
et al., Cephalgia, 4, 91–96
(1984); R.E. Sr. Ryan et al., Headache, 23, 26–31 (1983); S. Diamond et al.,
Headache, 16, 24–27
(1976); J.W. Nadeluran et al., Headache, 26, 175–182 (1986)], ist ihre Wirkung
als prophylaktische Mittel nicht eindeutig, d.h. es ist nicht klar,
ob sie über
das System der Catecholamine oder über Serotonin-5-HT2-Rezeptoren
wirken. Darüber
hinaus weisen diese Verbindungen Kontraindikationen bei Patienten
auf, die unter Insulin-abhängiger
Diabetes, unter Asthma, chronischer verschließender Lungen- oder Herzthrombose
oder chronischer Lungen- oder Herzinsuffizienz, unter peripheren
Gefäßerkrankungen
oder dem Raynaud-Syndrom leiden oder schwanger sind. Das plötzliche
und abrupte Abbrechen des Beta-Blockers kann zu neuerlichen Kopfschmerzen
und anderen Nebenwirkungen, wie Lethargie, Depression, Impotenz
und Haarausfall führen.
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(iii)
Serotonin-5-HT2-Rezeptor-Antagonisten, wie Methysergid und Pizotylin
werden als prophylaktische Wirkstoffe zur Behandlung von Migräne eingesetzt.
Methysergid, ein Ergot-Derivat, ist wirksam, wenn die Anfälle schwerwiegend
sind, oft wiederkehren und der Patient auf andere Medikationen nicht
anspricht [D.A. Curran et al., J. Neurol. Neurosurg. Psychiatry,
27, 463–469
(1964); E. Pederson & Mollerice,
Clin. Pharmacol. Ther., 4, 520–526
(1966); K.M.A. Welch, New Engl. J. Med., 329, 1476–1483 (1993)].
Pizotylen, das Schmerzerleichterung bei Migräne herbeiführen soll, besitzt darüber hinaus
antihistaminische und anticholinergische Eigenschaften.
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Nebenwirkungen,
wie Übelkeit,
Muskelkrämpfe,
Schmerzen, Hinken, Gewichtszunahme und Halluzinationen und andere
Komplikationen, wie idiosynkratische, retroperitoneale Fibrose werfen
jedoch in Verbindung mit Methysergid-Behandlungen die größten Bedenken
auf. Darüber
hinaus sind Kontraindikationen bei der Verabreichung von Methysergid
Bluthochdruck; Herz-Lungenerkrankungen, Leber-, Nieren- und Kollagenerkrankungen;
Thrombophlebitis, Ulkuskrankheit und Schwangerschaft (J.W. Lance
et al., Med. J. Aust., 2(22), 909–914 (1965); R. Seymour, Med.
J. Aust., 1, 59–60
(1968)]. Weiters sollte die Behandlung mit Methysergid, wurde sie
einmal begonnen, über
eine längere
Zeitspanne hinweg (4–6
Monate) fortgesetzt werden und sollte nicht plötzlich abgebrochen werden.
Der Einsatz von Pizotylin wird auch mit Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme
und Ermüdung
verbunden [R. Capildeo & F.C.
Rose, Headache, 22, 272–275
(1982); E.R. Lawrence et al., Headache, 17, 109–112 (1977); T.M. Spight et
al., Drugs, 3, 159–203
(1992)].
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(iv)
Trizyklische Antidepressiva, wie z.B. Amitriptylin und Nortriptylin,
werden verabreicht, wenn die Anfälle
durch Anspannung, Depression oder Schlaflosigkeit verschlimmert
werden. Dennoch verursachen diese Arzneimittel Schläfrigkeit,
anticholinergische Nebenwirkungen, wie Schwindel, Austrocknen der
Mundhöhle, verschwommene
Sicht, Harnretention und Herzarrhythmien, und in manchen Fällen zu
Gewichtszunahme. Diese Arzneimittel dürfen Patienten nicht verabreicht
werden, die unter Blutunterdruck, Glaucoma und Krampfanfällen leiden.
Weiters müssen
diese Arzneimittel bei älteren
Patienten mit Vorsicht verabreicht werden und dürfen nicht in Verbindung mit
Monoaminoxidase-Hemmern eingesetzt werden [Goodman's and Gilman's Pharmacological
basis of Therapeutics, 9. Ausgabe, Int. Ausg., von McGraw Hill Health
Profession Division, New York, 498 ff. (1996)].
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(v)
Monoaminoxidase-Hemmer, wie Phenelzin und Isocarboxazid werden nur
verabreicht, wenn der unter Kopfschmerzen leidende Patient auf Standardbehandlungen
nicht anspricht. Diese Arzneimittel haben die Fähigkeit, den Gehalt an endogenem
5-HT zu erhöhen, und
sind dadurch als Migräneprophylaxe
wirksam [Goodman's
and Gilman's Pharmacological
basis of therapeutics, 9. Ausgabe, 1. Ausgabe (1996) von McGraw Hill
Health Profession Division, New York, 499 ff. (1996)]. Dennoch schränken Nebenwirkungen,
wie Übelkeit, orthostatischer
Blutunterdruck und Schlaflosigkeit den Einsatzbereich dieser Arzneimittel
ein. Weiters sollte Phenelzin Patienten nicht verabreicht werden,
die nasale Dekongestionsmittel eingenommen haben.
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(vi)
Antiepileptika, wie Natriumvalproat, Valproinsäure und Divalprox-Natrium sind
wirksam, wenn Migräneanfälle mit
Krampfanfällen,
Manie oder Angstzuständen
verbunden sind [R. Jensen et al., Neurology, 44, 647–665 (1994);
N.T. Mathew et al., Arch. Neurol., 52, 281–286 (1995)]. Dennoch schränken die
negativen Nebenwirkungen, wie Übelkeit,
Hepatoxizität,
Alopecia, Tremor und Gewichtszunahme sowie andere Komplikationen,
da diese Arzneimittel die Blutstockung und -gerinnung beeinflussen,
den Einsatzbereich dieser Arzneimittel ein [S.D. Silberstein, Headache,
36, 239–242
(1996) und 36, 547–555
(1996)).
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(vii)
NSAIDs werden auch zur unterbrochenen Prophylaxe von Migräne eingesetzt.
Potentielle gastrointestinale und renale Komplikationen schränken jedoch
deren Einsatzbereich ein.
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Zusammenfassend
weisen die Verfahren nach Stand der Technik, die vorangehend erläutert wurden (sowohl
abortive als auch prophylaktische Verfahren) zur Behandlung von
Migräne
einen oder mehrere der folgenden Nachteile bzw. Unzulänglichkeiten
auf, die ihren Einsatzbereich einschränken. Diese sind:
- a. Mit den meisten Verfahren gehen Nebenwirkungen, wie Übelkeit,
Erbrechen, Krampfanfälle,
verschwommene Sicht, Hepatoxizität,
Blutunterdruck, Schlaflosigkeit, Lethargie, Depression, Impotenz,
Haarausfall und Gewichtszunahme, um nur einige zu nennen, einher.
- b. Der Großteil
der in den Behandlungen eingesetzten Arzneimittel darf Patienten,
die unter Bluthochdruck, Diabetes, Asthma, Herzthrombose oder -insuffizienz,
peripheren Gefäßerkrankungen,
dem Raynaud-Syndrom, Lungenerkrankungen, Kol lagenerkrankungen oder
anderen Erkrankungen leiden oder schwanger sind, nicht verabreicht
werden.
- c. Die Arzneimittel verursachen andere Komplikationen, wie Blutstockung
oder -gerinnung.
- d. Sie sind weder sicher noch wirksam.
- e. Sie können
nur in eingeschränkten
Zeitspannen verabreicht und nicht plötzlich abgesetzt werden.
- f. Sie weisen mangelhafte selektive Wirkung auf.
- g. Sie beeinflussen die Lebensqualität unter Migräne leidender
Menschen.
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Es
ist auch bekannt, dass Sapindus trifoliatus, bekannt als Ritha oder
Aristha, zur Familie der Sapindaceae gehört. Die Frucht dieser Pflanze
wird für
therapeutische Zwecke als Tonikum, Abführmittel, Brechmittel und schleimlösendes Mittel
eingesetzt [M.K. Nadkarni, The Indian Materia Medica, Vol. I, 2.
Ausgabe, 102–103
(1982), veröffentlicht
von Bombay Popular Prakashan, Bombay, Indien]. Es verfügt auch über entzündungshemmende
und schmerzlindernde Wirkung [Pharmacological investigations of
certain medicinal plants and compound formulations used in Ayurveda
and Siddha, 22–25
(1996), veröffentlicht
von CCRAS, New Delhi, Indien]. Auch wird es als Spermizid eingesetzt
und bei der Behandlung von Hämorrhoiden,
Hysterie und Epilepsie sowie gegen die Nidation.
-
Das
Perikarp der Frucht dieser Pflanze, das 62% der Frucht ausmacht,
besteht aus Glucose (10%) und Saponinen (11,5%). Die in der Frucht
vorhandenen Saponine ergeben bei saurer Hydrolyse Hederginin, D-Glucose,
L-Rhamnose und D-Xylose [The Wealth of India, Vol. IX, 227–229 (1998),
CSIR Publication, New Delhi, Indien).
-
Sapindus
trifoliatus hat einen scharfen und bitteren Geschmack. Es hat emetische
Wirkung, d.h. es führt
zu Übelkeit
und Erbrechen. Es verursacht auch eine Reizung der Magenschleimhaut,
wenn es oral verabreicht wird [P.V. Sharma, Dravyagunavignan (Hindi
Commentary), 8. Ausgabe, 384–386,
(1986); Chaukambha Bharati Publication, Varanasi, Indien; Pharmacological
investigations of certain medicinal plants and compound formulations
used in Ayurveda and Siddha, 22–25
(1996), veröffentlicht
von CCRAS, New Delhi, Indien].
-
Auch
ist bekannt, dass Emblica officinalis, bekannt als Amalaki, zur
Familie der Euphorbiaceae gehört. Die
Frucht, Blätter,
Rinde und Blüten
der Pflanze haben therapeutischen Wert. Die Frucht ist eine reiche
Quelle an Vitamin C und enthält
darüber
hinaus Tannine und andere chemische Komponenten.
-
Die
getrocknete Frucht der Emblica officinalis wird zur Behandlung von
Ulcus pepticum, Dyspepsie, Altern, allgemeiner Kraftlosigkeit und
Haarverlust eingesetzt [M.K. Nadkarni, The Indian Materia Medica,
Vol. I, 2. Ausgabe, 480–481
(1982), veröffentlicht
von Bombay Popular Prakshan, Bombay, Indien; Indian Herbal Pharmacopoeia,
Vol. II, 50–57
(1999), eine gemeinsame Veröffentlichung
von RRL, Jammu & IDMA,
Mumbai, Indien; P.V. Sharma, Dravyagunavignan (Hindi Commentary),
4. Ausgabe, 758–760
(1986), veröffentlicht
von Chaukambha Bharati, Varanasi, Indien. Auch wird sie als Kühlmittel
oder Blähungsmittel
eingesetzt. Auch ist davon bekannt, dass es kühlende und lindernde Wirkung
zeigt. Die Publikation mit dem Titel "Some Pharacological Effects of Emblica
Officionalis Gaertn Leaves Extract", European Journal of Pharmacology,
Vol. 183, 2266 (1990) schlägt
Emblica officinalis zur Behandlung von Kopfschmerzen, Fieber, Bluthochdruck
und Augenentzündungen
vor.
-
Die
nasale Verabreichung von Sapindus trifoliatus ist angezeigt für die Behandlung
von Hemicrania [M.K. Nadkarni, The Indien Materia Medica, Vol. I,
2. Ausgabe, 1102–1103
(1982), veröffentlicht
von Bombay Popular Prakashan, Bombay, Indien]. Die im Allgemeinen
angewandte Therapie besteht aus der Herstellung einer wässrigen
Lösung
der aktiven Komponente und der nasalen Verabreichung dieser Lösung. Doku mentierte
Berichte sind nicht erhältlich,
die die Konzentration der aktiven Komponente, die erforderliche
Dosierung und die Länge
der Behandlung beschreiben würde.
Darüber
hinaus ist nicht klar, ob diese Formulierung heilende oder prophylaktische
Wirkung zeigen soll. Zusätzlich
muss die formulierte Lösung
permanent neu zubereitet werden, da sie keine nennenswerte Lagerfähigkeit
oder -beständigkeit
aufweist. Überdies
ist Ritha ein potentielles Reizmittel und verursacht Schäden und
schwere Reizungen der Nasenschleimhaut, wenn sie nasal verabreicht
wird. Diese Faktoren schränken
den Einsatzbereich von Ritha alleine für die Behandlung von Migräne weitgehend
ein.
-
Obwohl
manche Kombinationen von Sapindus trifoliatus mit Komponenten anderer
Pflanzenspezien bekannt sind, werden keine maßgebende Kombination aus Sapindus
trifoliatus und Emblica officinalis genannt [Herbal Drugs Industry:
a Practical Approach to Industrial Pharmacognosy, R.D. Chaudhri
Ed., Eastern Publishers, New Delhi, Indien (1996)].
-
Es
sollte also aus den vorangehenden Erläuterungen offensichtlich sein,
dass es keinen mit Berichten belegten Einsatz von Sapindus trifoliatus
in Verbindung mit Emblica officinalis zur Behandlung von Migräne gibt.
Darüber
hinaus wird erkannt, dass der einzige Einsatz von wässrigen
Extrakten von Sapindus trifoliatus Nachteile aufweist, da diese
Verabreichung mit schweren Schäden
und/oder Reizungen der Nasenschleimhaut einhergeht, was die Verabreichung
komplex und schwierig macht.
-
Somit
besteht Bedarf an einer Formulierung zur Behandlung von Migräne, die
die Lebensqualität
der unter Migräne
leidenden Personen verbessern und darüber hinaus die Nachteile, die
mit den herkömmlich
eingesetzten Therapien einhergehen, minimieren/eliminieren würde.
-
ZIEL DER ERFINDUNG
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Das
grundlegende Ziel der vorliegenden Erfindung ist, eine synergistische
Formulierung, die wässrige Extrakte
von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis sowie ausgewählte, pharmazeutisch
annehmbare Additive enthält,
in Form von wässrigen
Nasentropfen zur wirksamen prophylaktischen Behandlung von Migräne bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, eine synergistische
Formulierung wässriger
Extrakte von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis in Verbindung
mit ausgewählten,
pharmazeutisch annehmbaren Additiven zur prophylaktischen Behandlung
von Migräne
bereitzustellen, die sicher und wirksam einzusetzen ist, keine negativen
Nebenwirkungen aufweist und insbesondere die Möglichkeit einer Verletzung/Reizung der
Nasenschleimhaut bei nasaler Verabreichung vermeidet/reduziert.
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Ein
wiederum anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung einer synergistischen Formulierung bereitzustellen,
die wässrige
Extrakte von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis in Verbindung
mit ausgewählten,
pharmazeutisch annehmbaren Additiven enthält und zur prophylaktischen
Behandlung von Migräne,
die einfach, spezifisch und wirtschaftlich ist, eingesetzt wird.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung fanden heraus, dass eine wässrige Lösung, die
die Extrakte von Sapindus trifoliatus (in einer nach Stand der Technik
herkömmlich
eingesetzten Konzentration) und Emblica officinalis in Verbindung
mit ausgewählten,
pharmazeutisch annehmbaren Additiven enthält, eine Zusammensetzung bereitstellt,
die einen synergistischen Effekt in der prophylaktischen Behandlung
von Migräne
hat. Die erhaltene Formulierung ist nicht nur stabil, sondern verursacht
auch bei Verabreichung keine Schäden oder
Reizungen an der Nasenschleimhaut. Sie bringt darüber hinaus
keinerlei Nebenwirkungen mit sich und wird so den Ansprüchen einer
sicheren und wirksamen prophylaktischen Behandlung, die es bisher
nicht gab, gerecht.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird also eine synergistische, wässrige, pharmazeutische Zusammensetzung,
die zur nasalen Verabreichung geeignet ist, zur prophylaktischen
Behandlung von Migräne
bereitgestellt, die Folgendes umfasst:
- i. einen
Extrakt von Sapindus trifoliatus in einer Menge von 0,1% bis 1,0%
(Gew./Vol.);
- ii. einen Extrakt von Emblica officinalis in einer Menge von
0,1% bis 1% (Gew./Vol.);
- iii. pharmazeutisch annehmbare Additive, ausgewählt aus:
a)
einem Adstringens in einer Menge von 0,1% bis 0,6% (Gew./Vol.);
b)
einem Suspensionsmittel in einer Menge von 0,1% bis 3% (Gew./Vol.);
c)
einem Isotonierungsmittel in einer Menge von 0,85% bis 0,90% (Gew./Vol.);
d)
einem Konservierungsmittel in einer Menge von 0,1% bis 1% (Gew./Vol.);
e)
einem Maskierungsmittel in einer Menge von 0,05% bis 0,2% (Gew./Vol.);
f)
einem Antioxidans in einer Menge von 0,02% bis 0,08% (Gew./Vol.);
und
g) einem pH-Einstellmittel in ausreichender Menge, sodass
die Zusammensetzung einen pH von 3,5 bis 7,0 aufweist.
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Die
Konzentration sowohl von Sapindus trifoliatus als auch von Emblica
officinalis in der Lösung,
die eingesetzt werden kann, kann von 0,1% bis 1% (Gew./Vol.) der
abgeschlossenen Formulierung variieren. Sowohl die Ober- als auch
die Untergrenze der Konzentration weist auf ähnliche Wirksamkeit hin. Eine
reduzierte Konzentration verursacht jedoch minimale oder keine Reizung
der Nasenschleimhaut. Somit wird eine geringere Optimalkonzentration
der aktiven Komponenten bevorzugt. Gemäß dem bevorzugten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird eine synergistische, phar mazeutische
Zusammensetzung zur prophylaktischen Behandlung von Migräne bereitgestellt,
umfassend:
- das Sapindus trifoliatus in einer
Menge von 0,1% bis 1,0% (Gew./Vol.);
- das Emblica officinalis in einer Menge von 0,1% bis 1% (Gew./Vol.);
- das Adstringens in einer Menge von 0,1% bis 0,6% (Gew./Vol.);
- das Suspensionsmittel in einer Menge von 0,1% bis 3% (Gew./Vol.);
- das Isotonierungsmittel in einer Menge von 0,85% bis 0,90% (Gew./Vol.);
- das Konservierungsmittel in einer Menge von 0,1% bis 1% (Gew./Vol.);
- das Maskierungsmittel in einer Menge von 0,05% bis 0,2% (Gew./Vol.);
- das Antioxidans in einer Menge von 0,02% bis 0,08% (Gew./Vol.);
und
- das pH-Einstellmittel in ausreichender Menge, um den pH der
Lösung
im Bereich von 3,5 bis 7,0 zu halten.
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DETAILBESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Die
synergistische pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung, die wässrige
Extrakte von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis in Verbindung
mit pharmazeutisch annehmbaren, ausgewählten Additiven umfasst, stellt
ein sicheres, einfaches und wirksames Verfahren zur prophylaktischen
Behandlung von Migräne
bereit, die im Wesentlichen frei von Nebenwirkungen, wie Schäden/Reizung
der Nasenschleimhaut ist.
-
Die
Auswahl der geeigneten, pharmazeutisch annehmbaren Additive und
deren Konzentration in der Formulierung ist neu und zielt darauf
ab, Schäden/Reizungen
der Nasenschleimhaut zu vermeiden und auch die Wirksamkeit der Formulierung
in der prophylaktischen Behandlung von Migräne zu verbessern.
-
Aluminiumkaliumsulfat
(AlKO8S2), gewöhnlich bekannt
als Alaun, wird als Adstringens in der Formulierung eingesetzt.
-
Alaun
ist gewöhnlicherweise
in Präparaten,
wie Mundwasser oder Gurgelmittel und in dermatologischen Präparaten
enthalten. In der Arzneimittelzubereitung wird es auch als blutstillendes
Mittel eingesetzt.
-
Alaun
ist ein bekannter Reizstoff und Ätzmittel,
speziell in großen
Mengen. Es kann zu Zahnfleischnekrose und gastrointestinaler Hämorrhagie
führen
und kann negative Auswirkungen auf Muskel und Niere haben, wenn
es oral eingenommen wird. Aus diesen Gründen wird es im Allgemeinen
nicht in orale Präparate eingebunden.
-
Der
Einsatz von Alaun in nasalen Präparaten
ist aufgrund seiner Eigenschaften als Reiz- und Ätzmittel auch relativ unbekannt.
-
Im
vorliegenden Zusammenhang fanden die Erfinder auf unerwartete und überraschende
Weise heraus, dass Formulierungen, die ohne Alaun hergestellt werden,
zu Reizungen der Nasenschleimhaut führen, wenn sie nasal verabreicht
werden, während
ein wesentlicher Rückgang
dieser Reizung bemerkt werden konnte, wenn Alaun dem Präparat zugegeben
wurde.
-
Interessanterweise
wurde erkannt, dass die Intensität
und Dauer der Reizung mit dem Anheben der Alaunkonzentration in
der Formulierung rückläufig waren.
Dies steht im Gegensatz zur bisherigen Erkenntnis, dass Alaun eine
Reizstoffwirkung ausübt.
Dies wird in Tabelle 1 noch ausführlicher
illustriert, worin der direkte Zusammenhang zwischen der Reizung
der Nasenschleimhaut und der Alaunkonzentration in der Formulierung ersichtlich
ist. TABELLE
1 AUSWIRKUNG
DER ALAUNKONZENTRATION AUF DIE REIZUNG DER NASENSCHLEIMHAUT
-
Die
Alaunkonzentration, die in der Formulierung eingesetzt wird, kann
zwischen 0,1% und 0,6% (Gew./Vol.) der Formulierung liegen, wobei
die bevorzugte Konzentration im Bereich von 0,3% bis 0,4% (Gew./Vol.)
liegt.
-
Obwohl
sowohl die kalzinierte Form als auch die Dodecahydrat-Form von Alaun
eingesetzt werden können,
wird Letztere bevorzugt.
-
Suspensionsmittei
werden eingesetzt, um die gleichförmige Verteilung der aktiven
Komponenten in der Zusammensetzung aufrechtzuerhalten. Herkömmlich eingesetzte
Suspensionsmittel, wie Xanthan-Gummi, Guar-Gummi, Hydroxypropylmethylcellulose
und Hydroxypropylcellulose könnten
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
-
Xanthan-Gummi
ist hierbei am meisten bevorzugt. Xanthan-Gummi ist ein bioadhäsives Polysaccharid mit
einem Molekulargewicht von > 106. Es wird durch die Reinkultur-Fermentation
eines Kohlenwasserstoffs mit Xanthomonas campestris produziert.
Es ist in kaltem und warmem Wasser sehr leicht löslich und gegenüber Lackmus
neutral. Es wird in pharmazeutischen Präparaten und Nährpräparaten
als Emulgator, Verdickungsmittel und Stabilisator eingesetzt. Darüber hinaus
ist es bekanntlich nicht verträglich
mit Tanninen und Saponinen (den Hauptkomponenten von Emblica officinalis
und Sapindus trifoliatus).
-
Wird
Xanthan-Gummi in der vorliegenden Erfindung aufgrund seiner Binde-
und Hafteigenschaften eingesetzt, so hilft er, die wässrigen
Nasentropfen auf die Nasenschleimhaut auszurichten und verhindert
somit ein Ausbreiten des Präparats.
So werden alle Komponenten der Formulierung an der Wirkungsstelle
der Verabreichung festgehalten, was nicht nur zu höchster Wirksamkeit
führt,
sondern auch Reizungen der Schleimhäute und Nebenwirkungen, wie Übelkeit
und Erbrechen, die mit den nach dem Stand der Technik praktizierten
Therapien einhergehen, minimiert oder gar nicht verursacht.
-
Die
Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis umfassende Formulierung
ist stark zersetzungsanfällig und
neigt stark zu mikrobieller Kontamination, wodurch die Stabilität des formulierten
Produkts und die Haltbarkeit reduziert werden. Diese Nachteile werden
durch Einsatz eines Konservierungsmittels im Präparat der Erfindung vermieden.
-
Obwohl
prinzipiell jedes pharmazeutisch annehmbares Konservierungsmittel
eingesetzt werden könnte,
muss das für
das Präparat
eingesetzte so beschaffen sein, dass es nicht nur die Zusammensetzung
stabilisiert, sondern auch den produzierten, synergistischen Effekt
unterstützt.
Darüber
hinaus sollte es sich nicht mit anderen Komponenten der Formulierung
umsetzten und sollte seine Wirkung nicht verlieren.
-
So
fanden die Erfinder der vorliegenden Erfindung heraus, dass der
Einsatz von Benzalkoniumchlorid als Konservierungsmittel die wässrige Lösung basisch
macht, die nicht nur unter Schütteln
stark schäumt,
sondern auch zu Reizungen der Schleimhäute führt. Darüber hinaus schränkt seine
Unverträglichkeit
mit Substanzen, die Aluminium enthalten, seine Einsatzfähigkeit
in Verbindung mit Alaun ein.
-
Der
Einsatz von Natriumparaben und anderen Konservierungsmitteln, die
gewöhnlich
in Pharmazeutika und Nahrungsmitteln eingesetzt werden, verliehen
der Formulierung auch nicht den erwünschten synergistischen Effekt.
-
Unter
all den ausprobierten Konservierungsmitteln wurde nur Chlorbutol
einzeln oder in Kombination von Chlorbutol und Phenethylalkohol
als geeignet erkannt.
-
Chlorbutol
ist sowohl gegen gramnegative als auch grampositive Bakterien wirksam
und behält
einen stabilen sauren pH. Seine Wirksamkeit und Stabilität fallen
mit steigendem pH. Es löst
sich in Wasser nicht gänzlich
auf.
-
Chlorbutol
kann in der Formulierung in einer Konzentration von 0,1% bis 1,0%
(Gew./Vol.) eingesetzt werden, wobei eine Konzentration zwischen
0,4% und 0,8% (Gew./Vol.) bevorzugt ist.
-
Phenylethylalkohol,
das andererseits eine langsam wirkende, mäßige antibakterielle Substanz
ist, wird gewöhnlicherweise
mit anderen Konservierungsmitteln eingesetzt. Es ist wirksam gegen
sowohl grampositive als auch gramnegative Bakterien und ist in sauren
und basischen Lösungen
relativ stabil. Phenylethylalkohol ist in Wasser schlecht löslich, wird
jedoch in Kombination mit Chlorbutol wasserlöslich. Die Kombination weist synergistische
Wirkung mit Pseudomonas und Staphyloccocus aureus auf.
-
Die
von den Erfindern durchgeführten
Studien über
die Wirkung der Konzentration von Chlorbutol und Phenethylalkohol
in Verbindung mit dem Konservierungs-Effizienztest (in Tabelle II
mit KET abgekürzt)
brachten wichtige Resultate, die nachstehend in Tabelle II angegeben
sind. TABELLE
II WIRKUNG
DER KONZENTRATION VON CHLORBUTOL UND PHENYLETHYLALKOHOL
-
Chlorbutol
und Phenethylalkohol in einer Konzentration von 0,40% und 0,25%
(Gew./Vol.) sind jeweils am meisten bevorzugt.
-
Es
ist wichtig, dass der pH der Formulierungen zur nasalen Verabreichung
zwischen 3,5 und 7,0 gehalten wird, wobei ein pH im Bereich zwischen
3,5 und 5,5 am meisten bevorzugt ist. Der pH kann durch Einsatz
von Basen, wie z.B. Natriumhydroxid, Natriumphosphat, Natriumcitrat,
Natriumcarbonat und Natriumascorbat, eingestellt werden. Natriumcitrat
ist hierbei am meisten bevorzugt.
-
Ein
weiterer wichtiger Vorteil, den pH im bevorzugten Bereich zu halten,
ist, dass sich die Wirkung des Konservierungsmittels in der Formulierung
so nicht verändert.
-
Obwohl
die Nasenschleimhaut einer relativ großen Bandbreite an Isotonie
der Nasentropfen standhalten kann, wurde herausgefunden, dass eine
Lösung
mit einer Isotonie von 0,9% am besten geeignet ist, da sie keine
Reizungen der Nasenschleimhaut verursacht. Stark hypo- oder hypertonische
Lösungen
verursachen schwere Reizungen. Die bevorzugte Isotonie von 0,9%
wird am besten durch Zugabe eines Isotonierungsmittels, wie Natriumchlorid,
erreicht.
-
Ein
Maskierungsmittel wird der Formulierung zugegeben, um jegliche freien
Metallionen, die in der wässrigen
Formulierung vorhanden sind, zu entfernen, da diese Reizungen verursachen
können.
Maskierungsmittel, wie Dinatrium-EDTA binden die freien Metallionen
sehr leicht in einem Komplex. Darüber hinaus wirkt Dinatrium-EDTA
als Antioxidans und vermeidet so jegliche farblichen Veränderungen.
Es verbessert auch die Stabilität
der Formulierung.
-
Um
jegliche Färbung
der Formulierung während
der Lagerung zu vermeiden, wird vorzugsweise ein Antioxidans zugegeben,
das diese Färbung
unterbindet. Natriummetabisulfit wird vorzugsweise eingesetzt. Wird
dieses Antioxidans nicht zugegeben, so verändert sich die Farbe der Lösung von
anfänglicher
Farblosigkeit zu Strohgelb oder Dunkelgelb innerhalb eines Monats
und zu dunkelbraun innerhalb drei Monate. Die Zugabe von Natriumbisulfit
dämmt diese
Farbveränderung
ein. Es kann in einer Konzentration im Bereich von 0,020% bis 0,080%
(Gew./Vol.) der Zusammensetzung eingesetzt werden. Ein Bereich von
0,04% bis 0,05% ist hierbei am meisten bevorzugt.
-
Eine
tabellarische Aufstellung der Farbveränderung in Abhängigkeit
von der Konzentration von Natriummetabisulfit wird nachstehend in
Tabelle III angeführt. TABELLE
III WIRKUNG
DER NATRIUMMETABISULFIT-KONZENTRATION HINSICHTLICH DER FÄRBUNG DER
FORMULIERUNG
-
Die
synergistische Wirkung der prophylaktischen Behandlung von Migräne mittels
Verabreichung einer Formulierung zur nasalen Verabreichung der vorliegenden
Erfindung wurde wie folgt bestätigt.
-
Es
ist bekannt, dass Peptid-Bradykinin durch Freisetzen von Prostaglandinen
und Neuropeptiden, wie z.B. Substanz P und Calcitonin, zu Austreten
von Flüssigkeiten,
Gefäßerweiterung
und neurogenen Entzündungen
führt,
die alle Schmerzen und Kopfschmerzen verursachen [A. Esbersberger
et al., Neuroscience, 89, 901–907
(1999); M.A. Mowkowitz, Neurol. Clinic, 4, 801–815 (1990)]. Bei Tiermodellen
wird angenommen, dass intramuskuläre Injektion von Bradykinin
einen beginnenden Migräneanfall
verursacht [K. Jensen, Acta. Neurol. Scand., Beilage 147, 1–27 (1993)].
-
Die
Rolle/Auswirkung von Bradykinin bei neurogenen Entzündungen/Migräne führte im
klinischen Bereich zu Interesse an Bradykinin-Antagonisten zur prophylaktischen
Behandlung von Migräne.
-
Die
Wirksamkeit der herkömmlichen
Therapieanwendung, die zur Behandlung von Migräne eingesetzt werden, steht
anscheinend mit dem neuronalen Entzündungsprozess in Verbindung.
Eine sichere und wirksame Therapie, die das Hemmen von Bradykinin
umfasst, ist in der Behandlung von Migräne relativ unbekannt.
-
Auf
der Grundlage von selektiven Studien über Liganden verschiedener
Pflanzenextrakte und deren Rolle in der Hemmung von Bradykinin wurden
zwei Pflanzenarten, nämlich
Emblica officinalis und Sapindus trifoliatus seitens der Erfinder
der vorliegenden Studie ausgewählt.
-
Es
wurde herausgefunden, dass einen wässrigen Extrakt, das Sapindus
trifoliatus und Emblica officinalis einzeln enthält und über die Schleimhaut verabreicht
wurde, eine 8,3%-ige Hemmung von Bradykinin auslöst; wurde die Formulierung
der vorliegenden Erfindung, das Gemisch aus Sapindus trifoliatus
und Emblica officinalis gemeinsam mit ausgewählten Additiven umfassend, über die
Nasenschleimhaut verabreicht, so wurde herausgefunden, dass der
Hemmprozentsatz synergistisch fast um das Vierfache verbessert wurde
und sich auf 33,48% belief. Das Ergebnis wird ausführlicher
in der beiliegenden 1 dargestellt.
-
So
ist also die neue Erkenntnis der vorliegenden Erfindung, dass die
Kombination aller Komponenten in der Formulierung, die als Bradykinin-Antagonist
wirkt, Schmerzen verhindert/erleichtert, wobei sie einen synergistischen
Effekt zur Vorbeugung von Migräne
bereitstellt.
-
Interessanterweise
fanden die Erfinder keinerlei Berichte darüber, dass eines der Additive
oder eine Kombination aller Additive, die in der Formulierung eingesetzt
werden, eine antagonistische Eigenschaft gegen Bradykinin hätte, was
wiederum die unerwartete, synergistische Wirkung, die durch die
Formulierung der Erfindung bewiesen wird, untermauert.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer synergistischen pharmazeutischen Zusammensetzung
zur prophylaktischen Behandlung von Migräne bereitgestellt, das ein
Verfahren zur Herstellung einer synergistischen pharmazeutischen
Zusammensetzung zur prophylaktischen Behandlung von Migräne umfasst,
umfassend:
- i. die Extraktion von Wirkstoffen
aus dem Perikarp der Frucht von Sapindus trifoliatus und der getrockneten Frucht
von Emblica officinalis nach Schritten des Einweichens in Wasser
und der Filtration, das Zusetzen von pharmazeutisch annehmbaren
Additiven, die aus einem Suspensionsmittel, einem Isotonierungsmittel, einem
Konservierungsmittel, einem Maskierungsmittel, einem Antioxidans
und einem Adstringens ausgewählt
sind, in einer oder mehreren der folgenden Phasen:
a) vor dem
Einweich- und Filtrationsschritt;
b) nach dem Einweich- und
Filtrationsschritt;
c) nach dem Einweichen, aber vor dem Filtrieren;
und
- ii. das abschließende
Einstellen des pH der Lösung
mit einem pH-Regler, um den pH im Bereich von 3,5 bis 7,0 zu halten,
und das Einstellen der gewünschten
Konzentration der Lösung.
-
Der
Einweichschritt wird vorzugsweise in einer Zeitspanne von 1 bis
8 Tagen, und am meisten bevorzugt in einer Zeitspanne von 7 Tagen,
durchgeführt.
-
Gemäß einem
wiederum anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann im Verfahren
zur Herstellung der synergistischen pharmazeutischen Zusammensetzung
der Schritt der Extraktion von Wirkstoffen durch Kochen der Wirkstoffe
in Wasser, um das Extraktionsverfahren zu erleichtern, und durch
anschließendes Abkühlenlassen
dieser Wirkstoffe durchgeführt
werden.
-
Die
Filtrierhilfsmittel, die eingesetzt werden können, umfassen Talk, Holzkohle
und Hyflo Supercel, wobei ein Bett für all diese Hilfsmittel aus
Polypropylenvlies hergestellt wird. Unter diesen ist Hyflo Supercel
am meisten bevorzugt.
-
Die
Wirkstoffe, nämlich
Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis, können in grober Form als solche eingesetzt
oder vor Einsatz pulverisiert werden. Die Formulierung, sowohl jene,
die auf Rohmaterialien, als auch jene, die auf pulverisierten Materialien
basiert, weist auf keine signifikanten Unterschiede in der Konzentration
der Wirkstoffe und der in der Lösung
zurückgehaltenen
Additive hin. Die groben Komponenten werden als solche bevorzugt,
da die zur Filtration der Formulierung benötigte Zeit unter Einsatz des
pulverisierten Materials höher
ist.
-
Die
vorangehend beschriebenen Details zum Verfahren veranschaulichen
deutlich, dass die Extraktion von Wirkstoffen sowohl unter kalten
Bedingungen als auch unter Kochen (heißen Bedingungen) durchgeführt werden
kann. Das Kälteverfahren
wird jedoch dem Wärmeverfahren
vorgezogen, da beim Wärmeverfahren
nennenswerte Sedimentation und mikrobielle Kontamination auftreten,
während
beim Kälteverfahren
der Sedimentationsgrad geringer ist und, was äußerst wichtig ist, keine mikrobielle
Kontamination stattfindet.
-
Eine
andere wichtige Eigenschaft des Verfahrens ist, dass während der
gesamten Zeit des Einweichschritts das gesamte System mit Stickstoff
gespült
wird. Nach Filtration der Lösung
wird die Flasche, worin die formulierte Lösung gelagert wird, auch mit
Stickstoff ausgespült,
bevor sie hermetisch abgeschlossen wird. Dies stellt sicher, dass
Luftoxidation minimiert wird und die Stabilität und Lagerbeständigkeit
des Produkts verbessert werden. Darüber hinaus wird das zur Herstellung
eingesetzte Wasser vorzugsweise gekocht, bevor es eingesetzt wird.
-
Die
Bedeutung des Ausspülens
des gesamten Systems mit Stickstoff spiegelt sich in der Färbung des Produkts
wider. Wird kein Stickstoff durch das System durchperlen gelassen,
so verändert
sich die Farbe der Formulierung innerhalb von drei Monaten zu Gelb,
was auf Zersetzung hindeutet. Bei Chargen, bei denen das System
konstant unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten wird, werden sogar
nach drei Monaten keine Farbveränderungen
festgestellt.
-
Das
Antioxidans kann zu Beginn des Verfahrens gemeinsam mit den Wirkstoffen
oder am Ende des Verfahrens zugegeben werden, also bevor die Endformulierung
in Flaschen abgefüllt
und darin verschlossen wird. Zwischen den beiden Verfahren wird
kein Unterschied hinsichtlich der Farbe und Stabilität der Formulierung
festgestellt.
-
Die
mittels Kälteverfahren
hergestellte Formulierung ist unter beschleunigten Bedingungen bei
40°C bis
zu sechs Monaten und unter normalen Bedingungen bei Raumtemperatur
bis zu achtzehn Monaten stabil. Solch eine Stabilität wird in
Formulierungen von Sapindus trifoliatus nach dem Stand der Technik
nicht erreicht.
-
Die
Konzentration aller Komponenten und Additive in der Formulierung
wurden mittels Standardverfahren festgelegt.
-
Die
besonderen Eigenschaften und Vorteile des eingesetzten Herstellungsverfahrens
sind Folgende:
- – Das Einweichen der Wirkstoffe
mit oder ohne andere Additive in Wasser über eine festgelegte Zeitspanne hinweg
(ein bis acht Tage) stellt sicher, dass sowohl die Wirkstoffe als
auch die Additive in der erwünschten Konzentration
in der wässrigen
Lösung,
die nach Filtration des Gemischs erhalten wird, zurückgehalten werden.
- – Die
Verwendung eines Filtrierhilfsmittels zur Filtration der Lösung stellt
sicher, dass weder die Wirkstoffe noch die zugegebenen Additive
im Filterkissen zurückgehalten
werden, und fördert
auch nicht das Pilzwachstum.
- – Das
Einweichen der Wirkstoffe mit oder ohne Additive erfolgt in einem
abgeschlossenen Behälter,
der sicherstellt, dass es zu keiner mikrobiellen Kontamination des
Produkts kommt.
- – Die
verbleibenden Additive können
der filtrierten Lösung
zugegeben werden, und erwünschter
pH und Verdünnung
könnten
eingestellt werden, um die in Tabelle IV beschriebenen, nicht einschränkenden
Formulierungen herzustellen.
- – Die
so hergestellten Formulierungen werden genormt, und die Konzentration
jedes Wirkstoffes und jedes Additives werden mittels geeigneter
Verfahren bestimmt, um sicherzustellen, dass Formulierungen mit übereinstimmender
Zusammensetzung hergestellt werden.
- – Die
so hergestellten Formulierungen sind bei Raumtemperatur bis zu achtzehn
Monaten stabil und verbessern ihre Wirksamkeit in der prophylaktischen
Behandlung von Migräne.
- – Da
in der Formulierung die wasserlöslichen
Anteile von Sapindus trifoliatus und Emblica officinalis eingesetzt
werden, sind Oberflächenwirkstoffe
für Nasentropfen
nicht erforderlich.
-
Details
der Erfindung, ihre Ziele und Vorteile werden nachstehend in Verbindung
mit nicht einschränkenden,
beispielhaften Ausführungsformen
der synergistischen pharmazeutischen Zusammensetzung zur prophylaktischen
Behandlung von Migräne
und deren Herstellungsverfahren näher erläutert.
-
BEISPIELE
-
Beispielhafte
Formulierungen der synergistischen pharmazeutischen Zusammensetzung
der Erfindung wurden, wie nachstehend im Detail beschrieben, hergestellt.
Zu diesem Zweck wurden typische Formulierungen, die im Detail in
den Formulierungen 1 bis 14 aus Tabelle IV beschrieben sind, durch
das nachstehend beschriebene Verfahren hergestellt:
-
Die
erforderlichen Mengen an Isotonierungsmittel, Adstringens, Maskierungsmittel,
Konservierungsmittel und Antioxidans werden in einer ausreichenden
Menge Wasser gelöst,
die vor Zugabe mit Stickstoff gespült wird. Die erwünschte Menge
des Perikarps von Sapindus trifoliatus und der getrockneten Früchte von Emblica
officinalis werden der Lösung
zugegeben, und das Gemisch wird 30 Sekunden lang gerührt. Die
Lösung
wird in einem gut verschlossenen Behälter (der vor dem Abdichten
mit Stickstoff ausgespült
wird) sieben Tage zur Mazerierung aufbewahrt. Am achten Tag wird
der Inhalt durch ein Nylontuch durchsickern gelassen, und das Filtrat
wird erneut durch eine Filterpresse durchlaufen gelassen, die Polypropylenvlieskissen
enthält, die
Hyflo Supercel als Filtrierhilfsmittel einsetzen.
-
Kochendem
Wasser wird die erforderliche Menge an Suspensionsmittel allmählich zugegeben,
und das Gemisch wird gut durchgemischt, um eine gleichförmige Dispersion
zu erhalten. Die Suspension wird auf Raumtemperatur abgekühlt.
-
Die
davor erhaltene Lösung,
welche die Wirkstoffe enthält,
wird mit der wässrigen
Suspension des Suspensionsmittels unter Rühren unter Stickstoffatmosphäre vermischt.
Ist dies nicht schon früher
geschehen, so wird nun ein Antioxidans zugegeben. Der pH der Lösung wird überprüft und mit
einem pH-Regler auf 4,5 bis 5,0 eingestellt. Das erwünschte Endvolumen
der Lösung
wird durch Zugabe von gereinigtem Wasser eingestellt.
-
Die
wässrige
Lösung
wird in bernsteinfarbene Flaschen gefüllt, die vor dem dichten Verschließen mit Stickstoff
ausgespült
wurden.
-
Die
Konzentration jeder einzelnen Komponente der Lösung wird mittels geeigneter
Verfahren, die vorangehend erwähnt
wurden, bestimmt.
-
Die
Wirksamkeit und Toxizität
der zuvor hergestellten Formulierung VIII wurde an Menschen und
Tieren getestet. Details hierzu werden nachstehend angeführt.
-
STUDIEN ZUR TOXIZITÄT
-
Studie zur akuten oralen
Toxizität
bei Ratten
-
Die
Formulierung wurde auf akute orale Toxizität bei Sprague-Dawley-Ratten
getestet. Der Testgegenstand, verdünnt in Wasser, wurde oral über Sondenernährung als
einmalige Dosis an Gruppen von fünf
männlichen
und fünf
weiblichen Ratten in einer Dosis von 5000 mg/kg Körpergewicht
als Grenzwertprüfung
verabreicht. Die Tiere wurden 14 Tage lang nach der Verabreichung
der Dosis auf Sterblichkeit und Vergiftungsanzeichen hin beobachtet,
und ihr Körpergewicht
wurde ebenfalls aufgezeichnet. Eine Nekropsie wurde an allen Ratten
am Ende der Studie durchgeführt.
-
Die
Formulierung verursachte während
der Beobachtungszeit unter den behandelten Ratten keine Mortalität. Keine
Vergiftungsanzeichen wurden bei den Ratten nach der Behandlung festgestellt.
Das Körpergewicht
der behandelten Ratten blieb während
der Beobachtungszeit konstant.
-
Die
Studienresultate zeigten im Rahmen der abschließenden Nekropsie keine groben
pathologischen Veränderungen
an den behandelten Ratten auf. Die mittlere letale Dosis (LD50)
der Formulierungstropfen bei oraler Verabreichung in Form einer
einmaligen Dosis bei Sprague-Dawley-Ratten lag laut den Studien
bei mehr als 5000 mg/kg Körpergewicht.
-
Studie zur Toxizität bei subkutaner
intranasaler Verabreichung an Ratten
-
Eine
Studie zur Toxizität
bei subkutaner intranasaler Verabreichung wurde an Gruppen von sechs Sprague-Dawley-Ratten
(männliche
und weibliche Ratten) durchgeführt.
Die Formulierung wurde intranasal täglich in einer Dosis von 0,
5, 25 oder 50 μl
28 Tage lang verabreicht, und die Tiere wurden am neunundzwanzigsten
Tag zur Auswertung der Toxizität
getötet.
-
Alle
Hinweise auf Mortalität
und Zeichen von Abnormalitäten
bezüglich
Gesundheitszustand, Körpergewicht
und Nahrungsaufnahme wurden während
des Versuchszeitraums aufgezeichnet. Am Ende dieses Zeitraums wurden
Laboruntersuchungen an Blut und Urin durchgeführt. Alle Tiere, die während der
Studie starben oder am Ende des Versuchszeitraums getötet wurden,
wurden einer kompletten Nekropsie unterzogen, und das Gewicht bestimmter
Organe wurden aufgezeichnet. Eine histopathologische Auswertung
wurde an allen im Protokoll gelisteten Geweben von Kontrollratten
und Ratten der 50-μl-Gruppe
durchgeführt.
-
Es
wurde beobachtet, dass bei keiner der mit der in Dosen von 5 μl, 25 μl oder 50 μl verabreichten Formulierung
behandelten Ratten Mortalität
festgestellt wurde. Es wurden auch keinerlei abnormale klinische Vergiftungsanzeichen
bei den mit verschiedenen Dosen behandelten Ratten beobachtet.
-
Die
Menge der Nahrung, die von den Ratten der Behandlungsgruppen sowie
von jenen der Kontrollgruppen aufgenommen wurde, war in allen Fällen vergleichbar.
Die mit verschiedenen Dosen behandelten Ratten der Behandlungsgruppen
zeigten im Laufe der Studie normale Körpergewichtszunahme-Muster.
-
Der
Vergleich zeigt, dass kein Unterschied bezüglich der mittleren hämatologischen
Werte zwischen männlichen
und weiblichen Tieren, denen die Formulierung verabreicht wurde,
besteht. Die Plasmakonzentrationen der Gesamtproteine, Alanin-Aminotransferase,
Aspartat-Aminotransferase, alkalische Phosphatase, Harnstoffstickstoff
und Glucose bei den männlichen
und weiblichen Ratten, denen die Formulierung verabreicht worden
war, unterschied sich nicht von jenen der Kontrollgruppe. Physikalische,
chemische und mikroskopische Untersuchung der Urinproben von den
männlichen
und weiblichen Ratten, denen die Formulierung verabreicht worden
war, zeigten im Vergleich zu den Werten der Kontrollgruppe keine
signifikanten Veränderungen.
-
Keine
signifikanten Unterschiede wurden im absoluten und relativen Gewicht
von Leber, Niere, Nebenniere, Hirn, Milz, Lunge und Hoden der männlichen
und weiblichen Ratten, denen die Formulierung verabreicht worden
war, und der Kontrolltiere beobachtet.
-
Die
Verabreichung der Formulierung in der Menge von 5 μl, 25 μl und 50 μl führte zu
einer leichten subkutanen Entzündungsreaktion
in der Nasenhöhle
der behandelten Ratten.
-
Im
Hinblick auf die Erkenntnisse der vorliegenden Studie kann geschlossen
werden, dass die intranasale Verabreichung der Formulierung an Sprague-Dawley-Ratten,
einmal täglich
28 Tage lang, nur leichte subakute Entzündungsreaktionen in der Nasenhöhle bei
einer Dosis von 5 μl
und darüber
auslöste.
-
Studie zur Reizung der
Schleimhaut
-
Diese
Studie wurde in Neuseeland mit Kaninchen nach dem Verfahren nach
J.H. Draize (1965) durchgeführt.
Der Testgegenstand (0,01 ml) wurde in den unteren Bindehautsack
des linken Auges eingeträufelt, während das
rechte Auge als Kontrolle bei jedem Tier diente. Die Augen der ersten
drei Kaninchen wurden mit 20 ml lauwarmem Wasser vier Sekunden lang
nach dem Einträufeln
des Testgegenstandes gewaschen. Die Augen der restlichen drei Kaninchen
blieben ungewaschen.
-
Die
Reizung der Bindehaut, der Iris und der Hornhaut wurde nach 24,
48, 72 und 96 Stunden und sieben Tage nach der Behandlung nach dem
Draize-Verfahren bewertet. Es wurde beobachtet, dass der Testgegenstand
keine Wirkung an der Hornhaut, der Iris und der Bindehaut zeigte.
Die Augen der behandelten Kaninchen sahen während des gesamten Versuchszeitraums
von sieben Tagen normal aus.
-
Diese
Erkenntnisse lassen vermuten, dass die Formulierung als Formulierung
klassifiziert werden kann, die keine Reizreaktion an den Schleimhäuten von
Kaninchen auslöst.
-
Die
Formulierung gemäß den Formeln
VII, IX und X aus Tabelle IV wurde nach Wirksamkeit und den Ergebnissen
klinischer Untersuchungen ausgewählt
und standardisiert. Die Verabreichung der Formulierungen zeigte
nur leichte oder keine Reizung bei den Versuchstieren, und die Formulierung
nach Formel X wurde zur Bewertung der Wirksamkeit der Formulierung
an Menschen herangezogen.
-
KLINISCHE STUDIEN
-
OFFENE KLINISCHE STUDIEN
-
Ein
offener klinischer Versuch wurde zur Untersuchung der Wirksamkeit
an Patienten durchgeführt,
die unter chronischer Migräne
litten. Die Versuche wurden von zwei verschiedenen Forschern getrennt
und unabhängig
voneinander durchgeführt.
Eine Gesamtzahl von 30 Patienten wurde in die Versuche eingebunden
(15 Patienten in jedem Untersuchungszentrum).
-
Patienten
mit typischer Migräne,
die zumindest 4–5
Anfälle
monatlich hatten, wurden ausgewählt
und nach schriftlicher Einverständniserklärung in
den Versuch eingebunden. Der Zweck des Versuchs wurde den Patienten
auch erklärt.
Patienten mit monatlicher Migräne
wurden aus dem Versuch ausgeschlossen.
-
Die
Formulierung wurde nasal verabreicht: ein Tropfen pro Nasenloch
zweimal täglich
einen Monat lang. Die Patienten wurden 0, 2, 4, 6, 8 und 12 Wochen
nach der Behandlung bewertet. Die Parameter für diese Bewertung waren: i)
Anzahl der Anfälle,
ii) Intensität
der Symptome, gemessen als: leicht-1, mäßig-2 und schwer-3, iii) Auftreten
von Übelkeit
und Erbrechen und iv) Dauer der Schmerzen.
-
Den
Patienten wurde ein Tagebuch gegeben, damit sie die zuvor genannten
Beobachtungen aufzeichnen und so bewahren konnten.
-
Das
Ergebnis zeigte, dass die Verabreichung von Nasentropfen eine Verbesserung
bei dreiundzwanzig Patienten (77%) ergab, während sieben Patienten (23%)
keine Verbesserung zeigten. Die Anzahl der vierzehntägigen Anfälle wurde
am Ende von drei Monaten von 5,33 auf 1,53 reduziert (Tabelle V
und 2), und auch der Intensitätsgrad der
Anfälle
wurde von 2,43 auf 0,73 reduziert (Tabelle V und 3).
-
Insgesamt
brachte die Formulierung eine Verbesserung bei dreiundzwanzig von
dreißig
Patienten. Diese Verbesserung wurde bei zehn Patienten (33,3%) als
ausgezeichnet, bei sechs Patienten (20%) als sehr gut, bei drei
Patienten (10%) als gut und bei vier Patienten (13,33%) als einigermaßen gut
bewertet (Tabelle VI). TABELLE
V Wirkung
der Formulierung nach Formel X bei Patienten mit chronischer Migräne
TABELLE
VI Wirkung
der Formulierung nach Formel X hinsichtlich der allgemeinen Verbesserung
-
Die über die
Nase verabreichte Formulierung zeigte keinerlei Nebenwirkungen oder
Reizungen der Schleimhäute
bei den Patienten. Aus den Ergebnissen der klinischen Tests ist
zu schließen,
dass die Nasentropfen wirksam und sicher zur prophylaktischen Behandlung
von Migräne
sind.
-
MULTIZENTRISCHER DOPPEL-BLINDVERSUCH
IM RAHMEN EINER KLINISCHEN STUDIE
-
Weitere
klinische Studien wurden durchgeführt, um die obigen Erkenntnisse
zu bestätigen.
-
Das
Ziel dieser Studie war, die Wirksamkeit und Verträglichkeit
der Formulierung als prophylaktische Monotherapie im Vergleich zu
einem Placebo bei Migräne-Patienten
auszuwerten. Patienten wurden gemäß den folgenden Kriterien in
die Studie eingebunden: jene, die zwischen 15 und 60 Jahren alt
waren und laut International Headache Society Classification(IHSC)-Richtlinien
an Migräne
litten; jene, die zumindest seit 6 Monaten, zumindest zweimal monatlich
oder öfter,
akute Migräneanfälle hatten;
Frauen im gebärfähigen Alter, die
während
der Studie Verhütungsmittel
einnehmen und jene, die keine andere prophylaktische Therapie während des
Untersuchungszeitraums oder zumindest ein Monat vor der Studie machten.
Eine detaillierte HNO-Untersuchung wurde vor der Studie durchgeführt, um
jegliche Nasenpathologie ausschließen zu können. Jeder Patient gab eine
schriftliche Einverständniserklärung ab.
-
Patienten
mit mehr als 8 Anfällen
monatlich, mit instabiler Angina, Bluthochdruck, Herzversagen, schwerem
Versagen der linken Herzkammer, atrophischer Rhinitis, nasaler Polyposis,
Patienten, die ein prophylaktisches Arzneimittel innerhalb des letzten
Monats vor der Studie eingenommen hatten, Patienten mit psychischen
Störungen,
schwangere/stillende Mütter,
Patienten mit Glaucom oder der Parkinson-Krankheit wurden von der Studie ausgeschlossen.
-
Diese
Studie, eine multizentrische, randomisierte, Placebo-kontrollierte
Doppel-Blindstudie (Testformulierung im Vergleich zu angepasstem
Kochsalzlösungs-Placebo)
wurden in fünf
Untersuchungszentren durchgeführt.
Eine nicht randomisierte Einfach-Blindstudie (Testformulierung im
Vergleich zu Flunarizin) wurde in zwei der fünf Untersuchungszentren durchgeführt. Eine
interne Crossover-Studie wurde in drei der fünf Untersuchungszentren durch
Austauschen der Patienten der Testformulierungs- und Placebogruppen durchgeführt.
-
Die
Dauer der Studie belief sich auf acht Monate. Der Behandlungszeitraum
belief sich auf drei Monate. Patienten wurden später intern in den Gruppen ausgetauscht
(Testformulierung und Placebo), um weitere drei Monate behandelt
und weitere zwei Monate nachuntersucht zu werden. Ein Tropfen der
Testformulierung wurde in jedes Nasenloch zweimal täglich verabreicht,
einmal morgens und einmal abends. Ein Tropfen des Placebo-Präparats wurde
in jedes Nasenloch verabreicht, einmal morgens und einmal abends.
Flunarizin-Tabletten (10 mg) wurden einmal täglich oral verabreicht.
-
DETAILS DER STUDIE
-
Die
in die Studie eingebundenen Patienten wurden einer allgemeinen Untersuchung,
einer HNO-Untersuchung und Labortests unterzogen. Jedem Patienten
wurde ein Tagebuch gegeben, um Details zur Migräne, Migräneschübe, jegliche unerwünschte Nebenerscheinungen
(vor und nach der Behandlung) sowie Details bezüglich der getroffenen Behandlungsveränderungen
(sofern welche vorgenommen wurden) aufzuzeichnen. Dieselben Beobachtungen
wurden auch von den Untersuchenden aufgezeichnet.
-
Die
Patienten wurden angewiesen, wie sie die Details verschiedener visueller
Symptome, Übelkeit,
Erbrechen und Kopfschmerzen (nämlich
Zeit des Ansetzens der Symptome, Nachlassen, und jegliche herkömmlichen
Behandlungen) in ihrem Tagebuch aufzuzeichnen und nach Intensität (auf einer
4-Punkte-Skala) zu bewerten hat ten. Die im Tagebuch aufgezeichneten
Beobachtungen wurden jeden Monat des Untersuchungszeitraums kontrolliert.
-
Die
Wirksamkeit der prophylaktischen Behandlung wurde anhand der folgenden
Grundlage ausgewertet:
- – Zumindest 50% Rückgang der
Intensität
oder Dauer der Migräneanfälle (mittlere
Migränedauer
in Stunden) pro Monat am Ende einer 12-wöchigen Behandlung, verglichen
mit dem Ausgangszustand.
- – Rückgang der
Häufigkeit
der Anfälle
pro Monat unter Einsatz der Testformulierung und von Flunarizin,
verglichen mit Placebo (≥ 50%).
- – Arzneimitteleinnahme
zur Erleichterung der Symptome bei plötzlich auftretenden Anfällen in
drei Gruppen.
- – Zumindest
50%-iger Rückgang
oder mehr der Anfälle
bei Patienten, die auf die Testformulierung reagieren, verglichen
zum Rückgang
der Anfälle
bei Patienten, denen ein Placebo verabreicht wurde.
- – Die
Sicherheit der Testformulierung und die Einhaltung ihrer Einnahme
seitens der Patienten wurden aufgrund des Auftretens und der Intensität der Nebenwirkungen
in jeder Gruppe mit den Ergebnissen unter Placebo-Einnahme und die
Anzahl der Ausfälle
in jeder Gruppe mit jenen in der Placebo-Gruppe verglichen.
-
Ergebnisse
-
In
allen Untersuchungszentren schlossen insgesamt einhundertneunundsechzig
(169) Patienten die Behandlung nach der vollen Länge (3 Monaten) ab. Die Ausfallsrate
für die
Verabreichung einzelner Arzneimittel wird in Tabelle VII im Detail
angegeben. TABELLE
VII
-
Aus
den ausgewerteten Fällen
wurden achtzig (80) Patienten weiters zwischen den Gruppen der Formulierung
nach Formel X und der Placebo-Gruppe ausgetauscht. Dreiundsiebzig
(73) Patienten führten
die Therapie über
ihre gesamte Dauer durch.
-
Die
Ergebnisse des Versuchs wurden statistisch analysiert, wobei folgende
Parameter als Grundlage dienten:
- 1. Zumindest
50%-iger Rückgang
der Häufigkeit
der Migräneanfälle
- 2. Zumindest 50%-iger Rückgang
der Dauer der Migräneanfälle
- 3. Rückgang
der Intensität
der Migräneanfälle [Bewertungsklassen
waren keine (0), schwach (1), mäßig (2) und
schwer (3)]
- 4. Rückgang
des Ausmaßes
der Einschränkungen
hinsichtlich der Arbeitsfähigkeit
oder des Verlusts von Arbeitsstunden aufgrund von Migräneanfällen, bewertet
auf einer Vier-Punkte-Skala (0–3).
-
VERGLEICH ZWISCHEN FORMULIERUNG
NACH FORMEL X UND PLACEBO
-
1. HÄUFIGKEIT DER ANFÄLLE
-
i. Rückgang der Häufigkeit
der Anfälle
-
Es
wurde beobachtet, dass die Formulierung nach Formel X hinsichtlich
eines Rückgangs
der Häufigkeit
der Migräneanfälle von ≥ 50% am Ende
der dritten Nachuntersuchung signifikant besser wirkte war als Placebo
(Tabelle VIII). Es wurde ebenfalls beobachtet, dass die Formulierung
nach Formel X einen signifikanten Rückgang der mittleren Anfallshäufigkeit
bei jeder Nachuntersuchung brachte, während die Verabreichung von
Placebo zu keinem signifikanten Rückgang der mittleren Anfallshäufigkeit
führte. TABELLE
VIII PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER HÄUFIGKEIT
BEI DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 25,2 (p < 0,01)
-
ii. Crossover-Ergebnisse
-
Die
Formulierung nach Formel X zeigte signifikant bessere Resultate
als Placebo beim Vermindern der Anfallshäufigkeit um 50% oder mehr,
nachdem die Patienten zwischen der Gruppe der Formulierung nach
Formel X und der Placebogruppe ausgetauscht worden waren (Tabelle
IX). Darüber
hinaus wurde auch beobachtet, dass Patienten, die aus der Gruppe
der Formulierung nach Formel X in die Placebogruppe ausgetauscht wurden,
einen signifikanten Anstieg der Anfallshäufigkeit (p < 0,05) erfuhren. TABELLE
IX PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER HÄUFIGKEIT
AM ENDE DER SECHSTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 4,5 (p < 0,05)
-
II. DAUER DER ANFÄLLE
-
i. Rückgang der Dauer der Anfälle
-
Es
war kein signifikanter Unterschied zwischen der Formulierung nach
Formel X und Placebo bezüglich
des Rückgangs
der Dauer der Anfälle
festzustellen (Tabelle X). Es wurde beobachtet, dass sowohl die
Formulierung nach Formel X als auch Placebo einen signifikanten
Rückgang
der Dauer der Anfälle
am Ende jeder Nachuntersuchung zeigten. TABELLE
X PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER DAUER BEI DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 4,77 (p < 0,05)
-
ii. Crossover-Ergebnisse
-
Die
Formulierung nach Formel X zeigte eine signifikant bessere Wirkung
als Placebo bezüglich
des Rückgangs
der Dauer der Anfälle
um ≥ 50%
am Ende der sechsten Nachfolgeuntersuchung, d.h. nach dem Austauschen
der Patienten (Tabelle XI). TABELLE
XI PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER DAUER DER ANFÄLLE
AM ENDE DER SECHSTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 6,5 (p < 0,01)
-
III. INTENSITÄT DER ANFÄLLE UND
DURCH ANFÄLLE
VERURSACHTE EINSCHRÄNKUNGEN
-
Die
Formulierung nach Formel X zeigte eine signifikant bessere Wirkung
als Placebo hinsichtlich eines Rückgangs
um ≥ 50%
der Intensität
der Anfälle
und der mit den Anfällen
verbundenen Einschränkungen
am Ende der dritten Nachuntersuchung (Tabelle XII). TABELLE
XII PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER INTENSITÄT
DER ANFÄLLE
UND DER MIT DEN ANFÄLLEN
VERBUNDENEN EINSCHRÄNKUNGEN
AM ENDE DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 22 (p < 0,05)
Chi-Quadrat
(mit Yates-Korrektur) = 19,4 (p < 0,05)
-
VERGLEICH ZWISCHEN FORMULIERUNG
NACH FORMEL X UND FLUNARIZIN
-
1. HÄUFIGKEIT DER ANFÄLLE
-
i. Rückgang der Häufigkeit
der Anfälle
-
Es
gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Formulierung
nach Formel X und Flunarizin hinsichtlich eines Rückgangs
der Häufigkeit
der Migräneanfälle von ≥ 50% (Tabelle
XIII). Es wurde ebenfalls beobachtet, dass sowohl die Formulierung
nach Formel X als auch Flunari zin einen signifikanten Rückgang der
mittleren Anfallshäufigkeit
bei jeder Nachuntersuchung zeigten. TABELLE
XIII PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER HÄUFIGKEIT
BEI DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 2,3 (p > 0,05)
-
II. DAUER DER ANFÄLLE
-
i. Rückgang der Dauer der Anfälle
-
Es
war kein signifikanter Unterschied zwischen der Formulierung nach
Formel X und Flunarizin hinsichtlich eines Rückgangs der Dauer der Anfälle um ≥ 50% (p < 0,05) festzustellen
(Tabelle XIV). Es wurde jedoch beobachtet, dass, während die
Formulierung nach Formel X einen signifikanten Rückgang der Dauer der Anfälle am Ende
jeder Nachuntersuchung bewirkte, Flunarizin einen signifikanten
Rückgang
der Dauer der Anfälle
nur am Ende der zweiten und dritten Nachuntersuchung zeigte. TABELLE
XIV PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER DAUER AM ENDE DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 1,5 (p > 0,05)
-
III. INTENSITÄT DER ANFÄLLE UND
DURCH ANFÄLLE
VERURSACHTEN EINSCHRÄNKUNGEN
-
Ein
Vergleich der Formulierung nach Formel X und von Flunarizin zeigte
keinerlei statistische Unterschiede hinsichtlich des Verminderns
der Intensität
der Anfälle
und der mit den Anfällen
verbundenen Einschränkungen
(≥ 50% Rückgang)(p > 0,05) (Tabelle XV). TABELLE
XV PROZENTUELLER
RÜCKGANG
DER INTENSITÄT
DER ANFÄLLE
UND DER MIT DEN ANFÄLLEN
VERBUNDENEN EINSCHRÄNKUNGEN
AM ENDE DER DRITTEN NACHUNTERSUCHUNG
Chi-Quadrat (mit Yates-Korrektur) = 22 (p < 0,05)
Chi-Quadrat
(mit Yates-Korrektur) = 0,13 (p > 0,05)
-
Aus
den toxikologischen und klinischen Studien ist ersichtlich, dass
die Formulierung, die mittels der vorliegenden Erfindung erhalten
wird, ein sicheres und sehr wirksames Verfahren zur Vorbeugung von
Migräne und
sehr wirksam zur prophylaktischen Behandlung von Migräne ist.