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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer katalytisch aktiven, kohlenstoffhaltigen Kohle, und insbesondere
auf eine katalytisch aktive Kohle, die bei niedrigen Temperaturen
hergestellt und bei hoher Temperatur aktiviert wird.
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Die
Verwendung von kohlenstoffhaltiger Kohle als Katalysatoren in chemischen
Reaktionen ist allgemein bekannt. Anwendungen, die katalytische
Kohle verwenden, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern,
umfassen NOx-Reduktion, SOx-Oxidation, Chloraminentfernung,
Glyphosatherstellung, Peroxidzerstörung und Metalloid- und Nicht-Metalloid-Hydridoxidation,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Bei vielen dieser Anwendungen kann die Reaktionsgeschwindigkeit
durch den Grad der katalytischen Aktivität der Kohle beeinflußt werden.
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Die
bekannten Techniken zur Erhöhung
der katalytischen Aktivität
von kohlenstoffhaltigen Kohlen können
im allgemeinen in drei Methoden kategorisiert werden. Eine Methode
umfaßt
das Behandeln einer kohlenstoffhaltigen Hochtemperaturkohle nach
Beendigung der Wärmeverarbeitung,
die angewendet wird, um die Kohle herzustellen. Kohlenstoffhaltige
Hochtemperaturkohlen, auf die man sich in dieser Offenbarung bezieht, sind
die, die bei Temperaturen gleich oder größer als 700°C hergestellt werden. Beispiele
von solchen Hochtemperaturkohlen sind Aktivkohle und Holzkohle.
In einem Beispiel dieser Technik wird eine Hochtemperaturkohle mit
Metallionen imprägniert,
um die katalytische Leistung der Kohle bei NOx-Entfernungsanwendungen zu
verbessern. Es ist ebenso bekannt, daß das Aussetzen der Aktivkohle
dem Ammoniak in einer oxidierenden Umgebung die katalytische Aktivität von Kohlenstoff
erhöht.
Ebenso verbessert das Oxidieren einer Aktivkohle, gefolgt von inerter
Wärmebehandlung,
um die Sauerstoff-enthaltenden Gruppen von der Oberfläche des
Kohlenstoffes auszutreiben, die katalytische Leistung bei der SO2/SO3-Umwandlung.
Es ist außerdem
bekannt, daß die
katalytische oxidative Aktivität
einer Aktivkohle durch zunächst
Oxidieren des Kohlenstoffes und dann Erwärmen des oxidierten Kohlenstoffes
in Gegenwart von Stickstoff enthaltenden Gruppen, wie Harnstoff
oder Melamin, verbessert wird.
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Eine
zweite Methode zur Erhöhung
der katalytischen Aktivität
von kohlenstoffhaltigen Kohlen beginnt mit einem kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterial, das von Natur aus geeignet ist, einen hohen Grad
an katalytischer Aktivität
in den endgültigen
kohlenstoffhaltigen Kohlen zu ergeben. Ein derartiges Ausgangsmaterial wird
einfach thermisch verarbeitet, um die katalytisch aktiven Kohlen
herzustellen. Die Fachmänner
sind sich bewußt,
daß die
katalytische Aktivität
durch den Stickstoffgehalt des Ausgangsmaterials beeinflußt wird.
Beispielsweise werden reine stickstoffreiche Verbindungen, wie Hexamethylentetramin,
Polyacrylnitril oder Gelatine, wenn sie verkohlt und aktiviert werden,
kohlenstoffhaltige Kohlen mit katalytischer Aktivität herstellen.
Außerdem
ist das Vermischen von Ammoniumsalzen mit von Natur aus stickstoffarmem
Ausgangsmaterial, gefolgt von Verkohlen und Aktivieren, dahingehend
bekannt, die NOx-Reduktionsleistung der
Kohle darüber
hinaus zu verbessern, was ohne die Zugabe der Ammoniumsalze erreicht
wird. Ähnliche
Verbesserungen hinsichtlich der Zersetzung von Wasserstoffperoxid
werden mit einer Kohle realisiert, die durch Vermischen einer Stickstoff-enthaltenden
Verbindung, wie Harnstoff, mit einem stickstoffarmen Ausgangsmaterial,
wie Saccharose, vor dem Verkohlen und Aktivieren hergestellt wird.
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Eine
neuere Methode zur Erhöhung
der katalytischen Aktivität
von kohlenstoffhaltigen Kohlen umfaßt Modifikationen der thermischen
Verfahren, die zum Herstellen der Kohlen verwendet werden. Die katalytische Aktivität ist signifikant
durch Verkohlung und Oxidation eines stickstoffarmen bituminösen Materials,
gefolgt von Imprägnierung
der resultierenden Niedrigtemperaturkohle mit einer Stickstoff-enthaltenden
Verbindung vor oder während
des Aussetzens der Kohle Temperaturen von 700°C oder größer, verbessert worden. Die resultierende
kohlenstoffhaltige Hochtemperaturkohle kann dann auf den gewünschten
Grad durch jede bekannte Technik aktiviert werden. In dieser Methode
wird der Nutzen der ausgedehnten Oxidation des ver kohlten Produktes
vor der Imprägnierung
mit einer Stickstoff enthaltenden Verbindung gelehrt.
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Es
ist gezeigt worden, daß die
relative katalytische Aktivität
von kohlenstoffhaltigen Kohlen genau und leicht durch Bestimmen
der Fähigkeit
der Kohlen, die Zersetzung von Wasserstoffperoxid in einer wässerigen Lösung zu
katalysieren, klassifiziert werden kann, wie in US-Patent 5,470,748
(1995) dargestellt. Die Zersetzungsreaktion ist exotherm und verursacht
daher eine Erhöhung
der Temperatur der Lösung.
Unter einem definierten Bedingungsgefüge hängt die vergangene Zeit, um
75% der Temperaturveränderung
zu erreichen, die zur vollständigen
Zersetzung des Wasserstoffperoxids führt, oder „t-3/4-Zeit" ausschließlich von
der Fähigkeit einer
Kohle ab, die Wasserstoffperoxidzersetzungsreaktion zu katalysieren.
Beispielsweise können
zwei Kohlen ähnliche
physikalische Adsorptionsfähigkeit
aufweisen, die beispielsweise hinsichtlich der Jodzahl gemessen
wird, weisen aber signifikant unterschiedliche t-3/4-Zeiten auf.
Die Jodzahl wird im Testverfahren TM-4 von Calgon Carbon Corporation,
Pittsburgh, Pennsylvania, beschrieben, und ist ein Zeichen der verfügbaren Oberfläche der
Kohle zur Adsorption. Kohlen mit geringen t-3/4-Werten sind dahingehend bekannt, zur
NOx-Reduktion, SO2-Oxidation,
Chloraminentfernung, Glyphosatherstellung, Peroxidzerstörung und
Metalloid- und Nicht-Metalloidhydridoxidation
nützlich
zu sein.
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Daher
ist es bekannt, daß die
Peroxidzersetzungsfähigkeit
einer Kohle, die aus einem stickstoffarmen kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial
hergestellt wurde, durch Kombinieren dieses Ausgangsmaterials mit Stickstoff-enthaltenden
Verbindungen vor der thermischen Verarbeitung verbessert werden
kann. Es ist ebenso bekannt, daß das
Verkohlen eines stickstoffarmen kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials
unter einer oxidierenden Umgebung, gefolgt von Imprägnieren
des oxidierten verkohlten Produktes mit einer Stickstoff-enthaltenden
Verbindung die Peroxidzersetzungsfähigkeit der endgültigen aktivierten
Kohle verbessern wird. Jedoch wird es nicht durch die Technik gelehrt
noch kann daraus geschlossen werden, daß das Kombinieren einer stickstoffreichen
Verbindung mit einem stickstoffarmen kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial
und dann Verkohlen des Gemisches in einer oxidierenden Umgebung
die Wasserstoffperoxidzersetzungsfähigkeit der endgültigen akti vierten
Kohle über
das hinaus, was ohne die oxidierende Umgebung oder umgekehrt ohne
die Zugabe der Stickstoff enthaltenden Verbindung erreicht wird,
verbessern wird. Der prinzipielle Nachteil, der in einem derartigen
Verfahren erwartet wird, würde
die Oxidation und der Verlust der Stickstoff-enthaltenden Verbindung
vor der Hochtemperaturbehandlung und der sich daraus ergebende Bedarf
an großen
Mengen dieser Materialien während
des Verarbeitens, um dem Endprodukt die notwendige katalytische
Aktivität
zu verleihen, sein. Wenn ein einmaliger und signifikanter t-3/4-Nutzen aus einem
derartigen Verfahren unter Verwendung der relativ kleinen Mengen
der Stickstoff-enthaltenden Verbindung erhalten werden könnte, würde das
Verfahren signifikante Kosten- und Leistungsvorteile gegenüber dem
Stand der Technik aufweisen. Beispielsweise bürden diese Verfahren des Standes
der Technik, die sich auf die Behandlung mit zusätzlichen Metallen beziehen,
um die katalytische Aktivität
zu erzeugen, eine Kostenbelastung aufgrund der speziellen Handhabung und
der mit den Metallen verbundenen Entsorgungsverfahren auf. Verfahren
des Standes der Technik, die sich auf die Verwendung von reinen
stickstoffreichen Verbindungen als Ausgangsmaterialien beziehen,
tragen ebenso eine Kostenbelastung aufgrund der hohen Kosten des
Ausgangsmaterials und des Risikos, das durch große Mengen an Cyanid und anderen
toxischen Materialien, die während
des thermischen Verarbeitens immer hergestellt werden, erzeugt wird.
Außerdem
sind Verfahren des Standes der Technik, die Hochtemperaturkohlen,
wie Aktivkohle oder Holzkohle, als Ausgangsmaterialien verwenden,
aufgrund der zusätzlichen
Verfahrensschritte, die benötigt
werden, um dem Endprodukt die katalytische Aktivität zu verleihen,
von Natur aus teurer.
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US-A-5,504,050
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer katalytisch aktiven,
kohlenstoffhaltigen Kohle, die zum schnellen Zersetzen von Wasserstoffperoxid
in wässerigen
Lösungen
fähig ist.
Eine ähnliche Kohle
wird in US-A-5,356,849 beschrieben.
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Folglich
ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Kohlen mit verbesserter
katalytischer Aktivität
bereitzustellen, die aus stickstoffarmen Ausgangsmaterialien ohne
die Verwendung von zusätzlichen
Metallen oder Nachbehandlungen von Hochtemperaturkohlen hergestellt
werden. Es ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
diese verbesserten Kosten- und Leistungsvorteile durch relativ geringe
und kostengünstige
Modifikationen von sowohl dem Ausgangsmaterial als auch den Verarbeitungsbedingungen,
die typischerweise zur Herstellung von Hochtemperaturkohlen verwendet
werden, bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ein Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Kohlen mit
signifikant katalytischer Aktivität aus stickstoffarmen Ausgangsmaterialien,
die bei niedrigen Temperaturen behandelt werden, wie in Anspruch
1 definiert. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfaßt
die Schritte des Behandelns eines stickstoffarmen kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterials durch Kombinieren oder Kontaktieren des stickstoffarmen
kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials mit einer Stickstoff enthaltenden
Verbindung oder Material, Verkohlen des behandelten kohlenstoffhaltigen
Ausgangsmaterials bei Temperaturen von weniger als 500°C in einer
oxidierenden Umgebung, und dann Aktivieren des resultierenden verkohlten
und oxidierten Produktes bei Temperaturen von größer als 500°C. Die vorliegende Erfindung
erfordert keine großen
Mengen der Stickstoff-enthaltenden Verbindung, um dem Endprodukt
ein signifikantes Niveau an katalytischer Aktivität zu verleihen.
Außerdem
wurde entdeckt, daß für eine gegebene
Menge der Stickstoff-enthaltenden Verbindung anfangs höhere Oxidationsniveaus
dem Endprodukt höhere
Niveaus an katalytischer Aktivität
verleihen können.
Die Oxidation des behandelten kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterials
kann während
oder nach der Verkohlung durchgeführt werden und wird gegebenenfalls
bei einem Niveau durchgeführt,
daß typischerweise
jenseits der Erfordernisse der Aktivkohleherstellung liegt. Es ist
festgestellt worden, daß die
resultierende aktivierte kohlenstoffhaltige Kohle eine beträchtliche
katalytische Aktivität
aufweist. Außerdem
kann jedes der bekannten Verfahren und Methoden zur Herstellung
von katalytisch aktiven, kohlenstoffhaltigen Niedrigtemperaturkohlen
in die vorliegende Erfindung einbezogen werden, um die katalytische
Aktivität
der resultierenden Kohle weiter zu verbessern.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck kohlenstoffhaltige Niedrigtemperaturkohle die kohlenstoffhaltige
Kohle, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, die bei einer Temperatur höher als 600°C aktiviert
wurde, beispielsweise aktivierte, katalytisch aktive Niedrigtemperaturkohle.
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In
der Praxis ist die Menge der Stickstoff-enthaltenden Verbindung,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, typischerweise
klein, vorzugsweise weniger als 15 Gew.-% des Kohlenstoff-enthaltenden
Materials, oder alternativ eine Menge, so daß die resultierende aktivierte,
katalytisch aktive, kohlenstoffhaltige Kohle das gewünschte Niveau
der katalytischen Aktivität
durch aufweist.
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Kohlenstoff-enthaltende
Materialien, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, umfassen Kohle mit einem breiten Bereich an Eigenschaften,
die normalerweise durch Fachmänner
der Kohleverwendung gemessen werden, Torf, Holz, Nußschalen
und Fruchtkerne, sind aber nicht darauf beschränkt. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Kohlenstoff enthaltende Material Kohle. Die
Stickstoff-enthaltende Verbindung ist jede organische oder anorganische
Stickstoff-enthaltende Verbindung. Beispiele von diesen Stickstoff-enthaltenden
Verbindungen umfassen Harnstoff, Melamin, Ammoniak, Ammoniumhydroxid,
Ammoniumsalze, Amine, Anilin, Gelatine und Polyacrylnitril. Wenn
die Stickstoff-enthaltende Verbindung in fester Form vorliegt, können das
Kohlenstoff-enthaltende Material und die Stickstoff-enthaltende Verbindung
zusammen mit einem geeigneten Bindemittel, wie Pech, wenn notwendig
oder erwünscht,
pulverisiert werden und das resultierende pulverisierte Produkt
wird zu Körnchen,
Scheiben, Kugeln, Pellets oder ähnlichen
physikalischen Formen geformt. Das resultierende geformte Material
wird dann verkohlt und durch Erwärmen
in einer oxidierenden Umgebung auf Temperaturen von weniger als
500°C oxidiert.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird das Kohlenstoff-enthaltende Material in Form von
Stücken
oder Körnchen
mit dem Stickstoff-enthaltenden Material vor oder während des
Verkohlungs- und Oxidationsschrittes in Kontakt gebracht. Die resultierende
kohlenstoffhaltige Niedrigtemperaturkohle wird dann durch Aussetzen
der Kohle ein oder mehreren von H2O, CO2 oder O2 bei einer
Temperatur größer als
500°C thermisch
aktiviert. Die Dauer des Aussetzens wird so ausgewählt, daß die resultierende
aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle eine Jodzahl von größer als
200 mg/g aufweist, wobei die Jodzahl gemäß dem Testverfahren TM-4 von
Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania bestimmt wird,
und ein Zeichen der verfügbaren
Adsorptionsoberfläche
der Kohle ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das kohlenstoffhaltige Material eine Kohle, zu
der weniger als 15 Gew.-% einer Stickstoff-enthaltenden Verbindung
mit mindestens einer Stickstoffunktionalität, in der der Stickstoff eine
Oxidationszahl von weniger als null aufweist, zugegeben wird. Diese Materialien
können
zusammen mit einem geeigneten Bindemittel, wie Pech, wenn notwendig
oder erwünscht, pulverisiert
werden und das pulverisierte Produkt wird zu Körnchen, Scheiben, Kugeln, Pellets
oder ähnlichen physikalischen
Formen geformt. Das resultierende geformte Material wird dann durch
Erwärmen
in einer oxidierenden Umgebung auf eine Temperatur von weniger als
400°C verkohlt.
Die resultierende kohlenstoffhaltige Niedrigtemperaturkohle wird
dann durch Aussetzen der Kohle irgendeiner Kombination aus H2O, CO2 oder O2 bei einer Temperatur größer als 500°C thermisch aktiviert. Die Dauer
des Aussetzens wird so ausgewählt,
daß die
resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle ein Jodzahl von
größer als
400 mg/g aufweist, wobei die Jodzahl gemäß dem Testverfahren TM-4 von
Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania, bestimmt wird
und ein Zeichen der verfügbaren
Adsorptionsoberfläche
der Kohle ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das kohlenstoffhaltige Material eine Kohle, zu
der weniger als 5 Gew.-% einer Stickstoff enthaltenden Verbindung
mit mindestens einer Stickstoffunktionalität, in der der Stickstoff eine
Oxidationszahl von weniger als null aufweist, zugegeben wird. Diese Materialien
können
zusammen mit einem geeigneten Bindemittel, wie Pech, wenn notwendig
oder erwünscht, pulverisiert
werden und das pulverisierte Produkt wird zu Körnchen, Scheiben, Kugeln, Pellets
oder ähnlichen physikalischen
Formen geformt. Das resultierende geformte Material wird dann durch
Erwärmen
in einer oxidierenden Umgebung auf eine Temperatur von weniger als
400°C verkohlt.
Die resultierende kohlenstoffhaltige Niedrigtemperaturkohle wird
dann durch Aussetzen der Kohle irgendeiner Kombination aus H2O, CO2 oder O2 bei einer Temperatur größer als 500°C thermisch aktiviert. Die Dauer
des Aussetzens wird so ausgewählt,
daß die
resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle ein Jodzahl von
größer als 600
mg/g aufweist, wobei die Jodzahl gemäß dem Testverfahren TM-4 von
Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania, bestimmt wird
und ein Zeichen der verfügbaren
Adsorptionsoberfläche
der Kohle ist.
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Die
folgenden Beispiele stellen die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dar. Im allgemeinen zeigen die Beispiele, daß die vorliegende
Erfindung mit einer Vielzahl an kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien
und Stickstoffenthaltenden Verbindungen praktiziert werden kann.
Außerdem
zeigen die Beispiele 4 und 5 die Wichtigkeit der Oxidation während der
Verkohlung, um nach der anschließenden Aktivierung der resultierenden
Kohle eine hohe katalytische Peroxidzersetzungsaktivität zu verleihen.
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Beispiel 1
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Eine
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech wurden zusammen pulverisiert und anschließend zu
Briketts gepreßt.
Die resultierenden Briketts wurden zerbrochen und auf ungefähr eine
Maschenzahl von weniger als 6 und eine Maschenzahl von größer als
20 klassiert (Siebe der US-Standard-Series). In der Gegenwart von großen Mengen
an überschüssiger Luft
wurde das gebildete und klassierte Material durch Erwärmen von 150°C auf 450°C bei einer
Geschwindigkeit von 100°C/Stunde
und Aufrechterhalten der Temperatur bei 450°C für drei weitere Stunden verkohlt
und oxidiert. Die Verkohlung und Oxidation wurden in einem Drehofen
durchgeführt.
Jede andere Erwärmungsvorrichtung,
die zum Bereitstellen einer kontrollierbaren Erwärmungsfolge fähig ist,
ist zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet. Einige
Beispiele von diesen anderen Erwärmungsvorrichtungen
sind direkt oder indirekt erwärmtes
Fließbett,
mehretagige Wanderbettöfen
oder Brennöfen
oder Kammeröfen.
Das verkohlte und oxidierte Produkt wurde bei einer Temperatur von
ungefähr 1.000°C aktiviert.
Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle wurde dann
auf Raumtemperatur unter fließendem
Stickstoffgas abgekühlt.
Obwohl Stickstoffgas in diesem Beispiel verwendet wurde, wird es
für den Fachmann
selbstverständlich,
daß andere
Inertgase, wie Argon, Helium oder Kohlendioxid, entweder einzeln oder
in Kombination mit Stickstoff in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
Die t-3/4-Zeit der resultierenden Kohle wurde dann gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 von US-Patent 5,470,748 bestimmt. Die Jodzahl derselben
Kohle wurde ebenso gemäß dem Testverfahren
Nummer TM-4, Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania
bestimmt. Die Ergebnisse des Tests werden in Tabelle 1 bereitgestellt.
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Beispiel 2
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Die
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech von Beispiel 1 wurden mit 10 Gew.-% Harnstoff
kombiniert. Das resultierende Gemisch wurde dann in der in Beispiel
1 beschriebenen Weise verarbeitet. Die t-3/4-Zeit und Jodzahl der
resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle wurden dann
gemäß den Testverfahren,
die in Beispiel 1 beschrieben werden, bestimmt. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 1 angegeben. Wie in Tabelle 1 gezeigt, ist die Jodzahl
der aktivierten Kohle von Beispiel 2 beinahe gleich der von Beispiel
1, was zeigt, daß die
physikalischen Adsorptionseigenschaften beider Kohlen sehr ähnlich sind.
Ebenso zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Kohle von Beispiel
2 zu der von Beispiel 1, wie in Tabelle 1 bereitgestellt, daß die katalytische
Aktivität
der Kohle von Beispiel 2 viel größer (d.
h. niedrigere t-3/4-Zeit) als die von Beispiel 1 ist. Deshalb führt die
vorliegende Erfindung, wie in Beispiel 2 praktiziert, zu einer signifikanten
Verbesserung der katalytischen Aktivität von aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohlen im Vergleich zu konventionell hergestellten Kohlen, wie in
Beispiel 1 praktiziert.
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Beispiel 3
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Die
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech von Beispiel 1 wurden mit 10 Gew.-% Melamin
kombiniert. Das resultierende Gemisch wurde dann in der in Beispiel
1 beschriebenen Weise verarbeitet. Die t-3/4-Zeit und die Jodzahl
der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle wurden
dann gemäß den Testverfahren, die
in Beispiel 1 beschrieben werden, bestimmt. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 1 bereitgestellt. Wie in Tabelle 1 gezeigt, ist die Jodzahl
der aktivierten Kohle von Beispiel 3 beinahe gleich zu Beispiel
1, was zeigt, daß die
physikalischen Adsorptionseigenschaften aller drei Kohlen sehr ähnlich sind.
Ebenso zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Kohle
von Beispiel 3 zu der von Beispiel 1, wie in Tabelle 1 angegeben,
daß die katalytische
Aktivität
der Kohle von Beispiel 3 viel größer (d.
h. niedrigere t-3/4-Zeit) als die von Beispiel 1 ist. Deshalb führt die
vorliegende Erfindung zu einer signifikanten Verbesserung der katalytischen
Aktivität
von aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohlen im Vergleich zu konventionell
hergestellten Kohlen.
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Ebenso
zeigen die Testergebnisse, daß Melamin
so effektiv wie Harnstoff in der Praxis der vorliegenden Erfindung
ist.
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Beispiel 4
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Eine
bituminöse
Kohle, 4 Gew.-% Pech und 4 Gew.-% Ammoniumsulfat wurden pulverisiert
und anschließend
zu Briketts gepreßt.
Die Briketts wurden zerbrochen und auf ungefähr eine Maschenzahl von weniger
als 6 und eine Maschenzahl von größer als 20 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). Ein Teil dieses Materials wurde in Gegenwart
von großen
Mengen an überschüssiger Luft
von 200°C
auf 450°C
bei einer Geschwindigkeit von 100°C/Stunde
erwärmt.
Das oxidierte, verkohlte Produkt wurde dann bei einer Temperatur von
ungefähr
1.000°C
aktiviert. Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle
wurde dann auf Raumtemperatur unter fließendem Stickstoffgas abgekühlt. Die
t-3/4-Zeit und die Jodzahl wurden dann gemäß den in Beispiel 1 beschriebenen
Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 angegeben.
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Beispiel 5
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Ein
zweiter Teil des klassierten Materials von Beispiel 4 wurde in Gegenwart
von großen
Mengen an überschüssiger Luft
von 200°C
auf 450°C
bei einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde
erwärmt.
Aufgrund des Unterschieds in den Erwärmungsgeschwindigkeiten war
das Luftaussetzen das doppelte wie in Beispiel 4. Alle ande ren Bedingungen
waren dieselben. Deshalb wird das verkohle Produkt stärker oxidiert
als das verkohlte und oxidierte Produkt von Beispiel 4. Das verkohlte
oxidierte Produkt wurde dann bei einer Temperatur von ungefähr 1.000°C aktiviert.
Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle wurde dann
auf Raumtemperatur unter fließendem
Stickstoffgas abgekühlt.
Wie in Tabelle 2 gezeigt, sind die Jodzahlen der aktivierten Kohlen
von beiden Beispielen beinahe gleich, was darauf hindeutet, daß die physikalischen
Adsorptionseigenschaften von beiden Kohlen sehr ähnlich sind. Ebenso ist die
t-3/4-Zeit des Produktes von Beispiel 5 niedriger (d. h. höhere katalytische
Aktivität)
als die des Produktes von Beispiel 4. Deshalb wurde gezeigt, daß die erforderliche
Oxidation der vorliegenden Erfindung eine signifikante Wirkung auf
die Entwicklung der katalytischen Aktivität der resultierenden aktivierten,
kohlenstoffhaltigen Kohle aufweist. Dieses Beispiel zeigt ebenso, daß die resultierenden
katalytischen Aktivitäten
(wie durch die t-3/4-Zeit bewiesen) der erfindungsgemäßen aktivierten,
kohlenstoffhaltigen Kohlen vom Ausmaß der Oxidation abhängen und
sich damit erhöhen.
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Beispiel 6
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Eine
subbituminöse
Kohle wurde auf eine Maschenzahl von ungefähr weniger als 6 und eine Maschenzahl
von größer als
20 klassiert (Siebe der US-Standard-Series). In der Gegenwart von
großen
Mengen an überschüssiger Luft
wurde das klassierte Material durch Erwärmen von 100°C auf 200°C bei 200°C/Stunde, 200°C auf 250°C bei 33°C/Stunde,
250°C für 4,5 Stunden,
250°C auf
450°C bei
200°C/Stunde
verkohlt und oxidiert. Das verkohlte und oxidierte Produkt wurde
bei einer Temperatur von ungefähr
1.000°C
aktiviert. Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle
wurde dann auf Raumtemperatur unter fließendem Stickstoffgas abgekühlt. Die
t-3/4-Zeit und die Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlen stoffhaltigen
Kohle wurde gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 3 bereitgestellt.
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Beispiel 7
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Die
subbituminöse
Kohle von Beispiel 6 wurde gemäß der in
Beispiel 6 beschriebenen Weise klassiert. Das resultierende klassierte
Material wurde dann mit einer wässerigen
Lösung
aus Harnstoff kombiniert und bei 105°C getrocknet. Das resultierende
getrocknete Material enthielt ungefähr 8 Gew.-% Harnstoff. Das
resultierende imprägnierte
Material wurde dann in derselben in Beispiel 6 beschriebenen Weise
thermisch verarbeitet. Die t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden
aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 3 angegeben. Wie in Tabelle 3 gezeigt, ist die
Jodzahl der aktivierten Kohle von Beispiel 7 beinahe gleich der
von Beispiel 6, was zeigt, daß die
physikalischen Adsorptionseigenschaften von beiden Kohlen sehr ähnlich sind.
Ebenso zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Kohle
von Beispiel 7 zu der von Beispiel 6, wie in Tabelle 3 bereitgestellt, daß die katalytische
Aktivität
der Kohle von Beispiel 7 viel größer (d.
h. niedrigere t-3/4-Zeit) als die von Beispiel 6 ist. Deshalb führt die
vorliegende Erfindung, wie in Beispiel 7 praktiziert, zu einer signifikanten
Verbesserung der katalytischen Aktivität der aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle im Vergleich zu konventionell hergestellter Kohle von Beispiel
6.
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Beispiel 8
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Braunkohle
wurde auf eine Maschenzahl von ungefähr weniger als 6 und eine Maschenzahl
von größer als
20 klassiert (Siebe der US-Standard-Series). In der Gegenwart von
großen
Mengen an überschüssiger Luft
wurde das klassierte Material durch Erwärmen von 100°C auf 200°C bei 200°C/Stunde,
200°C auf
250°C bei 33°C/Stunde,
250°C für 4,5 Stunden,
250°C auf
450°C bei
200°C/Stunde
verkohlt und oxidiert. Das verkohlte und oxidierte Produkt wurde
dann bei einer Temperatur von ungefähr 1.000°C aktiviert. Die resultierende
aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle wurde dann auf Raumtemperatur
unter fließendem
Stickstoffgas abgekühlt.
Die t-3/4-Zeit und die Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 4 bereitgestellt.
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Beispiel 9
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Die
Braunkohle von Beispiel 8 wurde gemäß der in Beispiel 8 beschriebenen
Weise klassiert. Das resultierende klassierte Material wurde dann
mit einer wässerigen
Lösung
aus Harnstoff kombiniert und dann bei 105°C getrocknet. Das resultierende
getrocknete Material enthielt ungefähr 8 Gew.-% Harnstoff. Das
resultierende getrocknete Material wurde dann in der in Beispiel
8 beschriebenen Weise thermisch verarbeitet. Die t-3/4-Zeit und
Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle
wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt und werden in Tabelle
4 angegeben. Wie in Tabelle 4 gezeigt, ist die Jodzahl der aktivierten
Kohle von Beispiel 9 beinahe gleich zu der von Beispiel 8, was darauf
hindeutet, daß die
physikalischen Adsorptionseigenschaften der beiden Kohlen sehr ähnlich sind.
Ebenso zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Kohle
von Beispiel 9 zu der von Beispiel 8, wie in Tabelle 4 angegeben,
daß die katalytische
Aktivität
der Kohle von Beispiel 9 viel größer (d.
h. niedrigere t-3/4-Zeit) als die von Beispiel 8 ist. Deshalb führt die
vorliegende Erfindung zu einer signifikanten Verbesserung der katalytischen
Aktivität
von aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohlen, wie in Beispiel 9 veranschaulicht,
im Vergleich zu konventionell hergestellten Kohlen, wie in Beispiel
8 veranschaulicht.
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Beispiel 10
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Eine
Anthrazitkohle und 19 Gew.-% Bindemittel wurden pulverisiert. Das
resultierende pulverisierte Material wurde mit Wasser kombiniert
und zu Pellets mit einem ungefähren
Durchmesser von 4 mm geformt. In der Gegenwart von großen Mengen
an überschüssiger Luft
wurde das pelletisierte Material durch Erwärmen von 80°C auf 300°C bei 132°C/Stunde, 300°C auf 480°C bei 108°C/Stunde
und dann Aufrechterhalten der Temperatur bei 480°C für 0,8 Stunden verkohlt und
oxidiert. Das verkohlte und oxidierte Produkt wurde dann bei einer
Temperatur von ungefähr
1.000°C
aktiviert. Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle
wurde dann auf Raumtemperatur unter fließendem Stickstoffgas abgekühlt. Die
t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 5 gezeigt.
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Beispiel 11
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Das
pulverisierte Gemisch aus Anthrazitkohle und Bindemitteln von Beispiel
10 wurde mit Wasser und Harnstoff kombiniert und zu Pellets mit
einem ungefähren
Durchmesser von 4 mm geformt. Der Harnstoffgehalt des resultierenden
pelletisierten Materials betrug 6,6 Gew.-%. Das pelletisierte Material
wurde der thermischen Verarbeitung, wie in Beispiel 10 beschrieben,
unterzogen. Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle
wurde dann auf Raumtemperatur unter fließendem Stickstoffgas abgekühlt. Die
t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 5 gezeigt. Wie in Tabelle 5 gezeigt, sind die
Jodzahlen der aktivierten Kohlen der Beispiele 11 und 12 beinahe
gleich, was zeigt, daß die
physikalischen Adsorptionseigenschaften von beiden Kohlen sehr ähnlich sind.
Ebenso zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Hochtemperaturkohle
von Beispiel 11 zu der von Beispiel 10, daß die katalytische Aktivität der Kohle
von Beispiel 11 viel größer (d.
h. niedrigere t-3/4-Zeit) als die von Beispiel 10 ist. Deshalb führt die
vorliegende Erfindung zu einer signifikanten Verbesserung der katalytischen
Aktivität
einer aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle (Beispiel 11) im Vergleich
zu konventionell hergestellter Kohle (Beispiel 10), wenn das Ausgangsmaterial
eine Anthrazitkohle ist. Außerdem
wird beobachtet, daß diese
signifikante Verbesserung mit anderen körnigen Materialien erhalten
werden kann.
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Beispiel 12
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Eine
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech wurden pulverisiert und anschließend zu
Briketts gepreßt. Die
resultierenden Briketts wurden zerbrochen und auf ungefähr eine
Maschenzahl von weniger als 6 und eine Maschenzahl von größer als
20 klassiert (Siebe der US-Standard-Series). In der Gegenwart von
großen
Mengen an überschüssiger Luft
wurde das gebildete und klassierte Material durch Erwärmen von
200°C auf
450°C bei
einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde
und Aufrechterhalten der Temperatur bei 450°C für zwei weitere Stunden verkohlt
und oxidiert. Das verkohlte und oxidierte Produkt wurde bei einer
Temperatur von ungefähr 1.000°C aktiviert.
Die resultierende aktivierte, kohlenstoffhaltige Kohle wurde dann
auf Raumtemperatur unter fließendem
Stickstoffgas abgekühlt.
Die t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle wurden gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Testverfahren bestimmt und in Tabelle 6
bereitgestellt.
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Beispiel 13
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Die
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech von Beispiel 12 wurden mit 8 Gew.-% Toluendi-isocyanatharz
kombiniert. Das Harz ist eine Stickstoff-enthaltende Verbin dung.
Das resultierende Gemisch wurde dann in der in Beispiel 12 beschriebenen
Weise verarbeitet. Die t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden
aktivierten, kohlenstoffhaltigen Kohle wurde gemäß den in Beispiel 12 beschriebenen
Testverfahren bestimmt und in Tabelle 6 bereitgestellt. Wie in Tabelle
6 gezeigt, ist die Jodzahl der aktivierten Kohle von Beispiel 13
beinahe gleich der von Beispiel 12, was zeigt, daß die physikalischen
Adsorptionseigenschaften von beiden Kohlen sehr ähnlich sind. Ebenso zeigt der
Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Hochtemperaturkohle von
Beispiel 13 zu der von Beispiel 12, wie in Tabelle 6 dargestellt,
daß die
katalytische Aktivität
der Kohle von Beispiel 13 viel größer (d. h. niedrigere t-3/4-Zeit)
als die von Beispiel 12 ist. Deshalb führt die vorliegende Erfindung
zu einer signifikanten Verbesserung der katalytischen Aktivität von aktivierten,
kohlenstoffhaltigen Kohlen, wie durch Beispiel 13 veranschaulicht,
im Vergleich zu konventionell hergestellten Kohlen, wie durch Beispiel
12 veranschaulicht.
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Die
folgenden Beispiele 14 und 15 zeigen die bessere katalytische Aktivität eines
erfindungsgemäßen Produktes
im Vergleich zu dem, das durch ein Verfahren des Standes der Technik
hergestellt wurde.
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Beispiel 14
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Eine
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech wurden pulverisiert und anschließend zu
Briketts gepreßt. Die
resultierenden Briketts wurden zerbrochen und auf eine Maschenzahl
von ungefähr
weniger als 6 und eine Maschenzahl größer als 20 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). In der Gegenwart von großen Mengen an überschüssiger Luft
wurde das gebildete und klassierte Material durch Erwärmen von
150°C auf
450°C bei einer
Geschwindigkeit von 150°C/Stunde
und Aufrechterhalten der Temperatur bei 450°C für zwei weitere Stunden verkohlt
und oxidiert. Das verkohle und oxidierte Produkt wurde dann abgekühlt, mit
einer wässerigen Lösung aus
Harnstoff imprägniert
und dann in einer Weise ähnlich
der von Beispiel 2 des US-Patents 5,504,050 getrocknet. Das resultierende
getrocknete Material enthielt ungefähr 7 Gew.-% Harnstoff. Das
resultierende Harnstoff-imprägnierte
Material wurde dann bei einer Temperatur von ungefähr 1.000°C aktiviert und
dann auf Raumtemperatur unter fließendem Stickstoffgas abgekühlt. Die
t-3/4-Zeit der resultierenden Kohle wurde dann gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 des US-Patents 5,470,748 bestimmt. Die Jodzahl derselben
Kohle wurde ebenso gemäß dem Testverfahren
Nummer TM-4, Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania,
bestimmt. Die Ergebnisse werden in Tabelle 7 angegeben.
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Beispiel 15
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Die
bituminöse
Kohle und 4 Gew.-% Pech von Beispiel 14 wurden mit 10 Gew.-% Harnstoff
kombiniert und anschließend
zu Briketts gepreßt.
Die resultierenden Briketts wurden zerbrochen und auf eine Maschenzahl
von ungefähr
weniger als 6 und eine Maschenzahl größer als 20 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). Das resultierende gebildete und klassierte
Material wurde dann verkohlt und oxidiert, dann Harnstoff-imprägniert und
getrocknet, dann aktiviert und in der in Beispiel 14 beschriebenen
Weise abgekühlt.
Die t-3/4-Zeit und Jodzahl der resultierenden aktivierten, kohlenstoffhaltigen
Kohle wurden dann gemäß den in
Beispiel 14 beschriebenen Testverfahren bestimmt. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 7 bereitgestellt. Wie in Tabelle 7 gezeigt, ist
die Jodzahl der aktivierten Kohle von Beispiel 15 vergleichbar zu
der, die in Beispiel 14 angegeben wird, was zeigt, daß die physikalischen
Adsorptionseigenschaften der zwei Kohlen sehr ähnlich sind. Ebenso ist die
katalytische Aktivität
der Kohle von Beispiel 14 hoch, wie durch die t-3/4-Zeit bewiesen.
Jedoch zeigt der Vergleich der t-3/4-Zeit der aktivierten Kohle
von Beispiel 15 zu der von Beispiel 14, wie in Tabelle 7 angegeben,
daß die
katalytische Aktivität
der Kohle von Beispiel 15 sogar größer (d. h. niedrigere t-3/4-Zeit)
als die von Beispiel 14 ist. Deshalb stellt die vorliegende Erfindung,
wenn sie zusammen mit den Verfahren des Standes der Technik, die
katalytisch aktive Kohlen herstellen, praktiziert wird, höhere katalytische
Aktivität
bereit bereit, als es andernfalls die Abwesenheit der Erfindung
tun würde.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Praxis der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung einer Velzahl an anderen Kohlenstoff-enthaltenden
Ausgangsmaterialien.
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Beispiel 16
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Eine
deutsche Braunkohle wurde zerbrochen und auf eine Maschenzahl von
ungefähr
kleiner als 6 und eine Maschenzahl von größer als 16 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). Die klassierte Kohle wurde in einem Ofen
bei 105°C
für 3 Stunden
getrocknet. Ein Teil (bezogen auf das Gewicht) der getrockneten
klassierten Kohle wurde mit einem Teil (bezogen auf das Gewicht)
der wässerigen
Ammoniumhydroxidlösung
(9,3 bis 10 Gew.-%) imprägniert.
Die imprägnierte
Braunkohle wurde bei Raumtemperatur für ungefähr 16 Stunden luftgetrocknet.
Die luftgetrocknete imprägnierte
Braunkohle wurde mit einem fließenden
Gemisch aus Luft und Ammoniak (ungefähre Konzentration von 14 Vol.-%)
in einem Drehofen bei einer Fließgeschwindigkeit von etwa 2,2
Litern/Minute alle 100 g der luftgetrockneten imprägnierten
Braunkohle, die in den Drehofen eingebracht wurde, kontaktiert.
Die Behandlung wurde bei ungefähr
300°C 5
Stunden durchgeführt.
Obwohl Luft in diesem Beispiel als oxidierendes Gas verwendet wurde,
können
andere Sauerstoff enthaltende Gase anstelle von oder in Kombination
mit Luft in der vorliegenden Erfindung in einer äquivalenten Menge verwendet
werden, um dieselben gewünschten
Ergebnisse zu erreichen. Die behandelte Braunkohle wurde bei ungefähr 700°C 10 Minuten
unter einem Strom von Stickstoffgas entgast. Obwohl Stickstoff in
diesem Beispiel zur Entgasung verwendet wurde, ist es für einen
Fachmann selbstverständlich,
daß inerte
oder sauerstoffarme Gase anstelle von oder in Kombination mit Stickstoff
verwendet werden können.
Das entgaste Produkt wurde dann in Dampf bei ungefähr 950°C auf drei
Niveaus scheinbarer Dichte („AD") aktiviert, wie
gemäß dem Testverfahren
7 von Calgon Carbon Corporation, Pittsburgh, Pennsylvania, gemessen,
was zu katalytisch aktiven, kohlenstoffhaltigen Kohlen führt. Die
t-3/4-Zeiten der
Kohlen wurden gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 von US-Patent 5,470,748 bestimmt und in Tabelle 8
gezeigt.
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Beispiel 17
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Ein
anderer Teil der klassierten, ofengetrockneten, deutschen Braunkohle
von Beispiel 16 wurde in einem Drehofen bei ungefähr denselben
Bedingungen, wie sie in Beispiel 16 verwendet wurden, behandelt.
Die behandelte Braunkohle wurde bei ungefähr 700°C 10 Minuten entgast, dann in
Dampf bei ungefähr
950°C aktiviert,
um katalytisch aktive Kohlen mit verschiedenen ADs herzustellen.
Die Ergebnisse der t-3/4-Zeitbestimmung werden in Tabelle 9 gezeigt.
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Beispiel 18
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Eine
chinesische Braunkohle wurde zerbrochen und auf eine Maschenzahl
von ungefähr
kleiner als 6 und eine Maschenzahl von größer als 16 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). Die klassierte Braunkohle wurde in einem
Drehofen bei 105°C
für 3 Stunden
getrocknet. Die getrocknete Braunkohle wurde in einem Drehofen in
einem fließenden
Strom eines Gemisches aus Luft und Ammoniak (ungefähre Ammoniakkonzentration
von 14 Vol-%) bei einer ungefähren
Fließgeschwindigkeit
von 1,2 Litern/Minute für
jeweils 100 g der getrockneten Braunkohle, die anfangs in den Drehofen
eingebracht wurde, behandelt. Die Behandlung wurde bei ungefähr 300°C 9 Stunden
durchgeführt.
Die behandelte Braunkohle wurde bei ungefähr 700°C 10 Minuten unter einem Strom
von Stickstoffgas entgast. Das entgaste Produkt wurde dann in Dampf
bei ungefähr
950°C auf
verschiedene Niveaus scheinbarer Dichte aktiviert. Die t-3/4-Zeiten
dieser aktivierten Produkte wurden gemessen und werden in Tabelle
10 gezeigt.
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Beispiel 19
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Das
Braunkohleprodukt, das mit dem Gemisch aus Luft und Ammoniak von
Beispiel 18 behandelt wurde, wurde direkt in Dampf bei ungefähr 950°C auf zwei
unterschiedliche Niveaus scheinbarer Dichten ohne Entgasen vor der
Aktivierung aktiviert. Die t-3/4-Zeiten der aktivierten Produkte
wurden gemessen und werden in Tabelle 11 gezeigt.
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Beispiel 20
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Eine
chinesische Braunkohle wurde zerbrochen und auf eine Maschenzahl
von ungefähr
kleiner als 6 und eine Maschenzahl von größer als 16 klassiert (Siebe
der US-Standard-Series). Die klassierte Braunkohle wurde in einem
Ofen bei ungefähr
105°C für 3 Stunden
getrocknet. Zwei Teile (bezogen auf das Gewicht) der klassierten
ofengetrockneten Braunkohle wurden mit einem Teil (bezogen auf das
Gewicht) wasserfreiem Ethylendiamin imprägniert. Das kombinierte Material
wurde in Luft bei Raumtemperatur für ungefähr 16 Stunden getrocknet. Die
luftgetrocknete, imprägnierte
Braunkohle wurde in einem Drehofen bei ungefähr 300°C 5 Stunden in einem Gemisch
aus Luft und Ammoniakgas bei einer ungefähren Fließgeschwindigkeit von 1,5 Litern/Minute
für jeweils
100 g der imprägnierten
Braunkohle, die in den Brennofen eingebracht wurde, behandelt. Dieses
behandelte Material wurde unter fließendem Stickstoffgas bei ungefähr 700°C 10 Minuten
entgast. Das entgaste Produkt wurde dann in Dampf bei ungefähr 950°C auf verschiedene
Niveaus scheinbarer Dichte aktiviert. Die t-3/4-Zeiten dieser aktivierten
Produkte wurden bestimmt und werden in Tabelle 12 gezeigt
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Beispiel 21
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Eine
bituminöse
Kohle und 4% (bezogen auf das Gewicht der bituminösen Kohle)
Kohlenteerpech wurden zusammen pulverisiert. Das resultierende Gemisch
wurde zu Briketts gepreßt.
Die Briketts wurden in körnige
Teilchen kleiner als ungefähr
Maschenzahl 6 und größer als
ungefähr
Maschenzahl 20 zerbrochen (Siebe der US-Standard-Series). Das klassierte
körnige
Material wurde in einem Drehofen in einem Gemisch aus Luft und Ammoniakgas
bei einer ungefähren
Fließgeschwindigkeit
von 1 Liter/Minute für
jeweils 100 g des körnigen
Materials behandelt. Diese Be handlung wurde bei ungefähr 300°C 5 Stunden,
350°C 0,5
Stunden, 400°C
0,5 Stunden und 450°C
0,25 Stunden durchgeführt.
Das behandelte körnige
Material wurde in Dampf bei ungefähr 950°C auf verschiedene Niveaus scheinbarer
Dichte aktiviert. Die t-3/4-Zeiten der aktivierten Produkte wurden
bestimmt und werden in Tabelle 13 gezeigt.
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Beispiel 22
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Eine
subbituminöse
Kohle aus Wyoming wurde zerbrochen, auf kleiner als Maschenzahl
6 und größer als
Maschenzahl 16 klassiert (Siebe der US-Series), und im Ofen bei
ungefähr
105°C 5
Stunden getrocknet. Ein Teil (bezogen auf das Gewicht) der ofengetrockneten
Kohle wurde mit 0,68 Gew.-Teilen wässerigen Ammoniumhydroxids
(Konzentration von 28 bis 30 Gew.-%) imprägniert. Die imprägnierte
Kohle wurde in Luft bei Raumtemperatur für etwa 16 Stunden getrocknet.
Die imprägnierte
und luftgetrocknete Kohle wurde in einem Drehofen bei ungefähr 400°C 5 Stunden
in einem Strom aus Luft und Ammoniakgas bei einer ungefähren Fließgeschwindigkeit
von ungefähr
1,9 Litern/Minute für
jeweils 100 g der imprägnierten
Kohle, die in den Drehofen eingebracht wurde, behandelt. Die behandelte
Kohle wurde in Dampf bei ungefähr
950°C auf
verschiedene Niveaus scheinbarer Dichte aktiviert. Die t-3/4-Zeiten
der aktivierten Produkte wurden bestimmt und werden in Tabelle 14
gezeigt.
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Während derzeit
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung ausführlich
beschrieben worden sind, kann die Erfindung innerhalb des Umfangs
der beiliegenden Ansprüche
anders ausgeführt
werden.