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Die
vorliegende Erfindung betrifft feste, Wärme entwickelnde, kosmetische
Zusammensetzungen zum Anfeuchten, die Kaolin enthalten und die zum
Abschminken und/oder zur Reinigung der Haut, der Schleimhäute und/oder
der Augen vorgesehen sind. Die Zusammensetzungen können sowohl
auf das menschliche Gesicht als auch den menschlichen Körper aufgetragen
werden und sind extrem weich. Die sich trocken anfühlenden
Zusammensetzungen, die wie ein verformbarer Feststoff aussehen,
müssen
vor der Anwendung angefeuchtet werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein kosmetisches Verfahren zum Abschminken
der Haut und/oder zur Reinigung der Haut.
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Abschminkmittel
für die
Haut liegen gewöhnlich
als Lotionen, Milche, Gele oder seltener als Crèmes vor. Die Konsistenz dieser
Produkte ist vom Hersteller vorgegeben, sodass der Anwender die
Konsistenz selbst nicht verändern
kann. Es kann jedoch je nach Anwender und in Abhängigkeit von der Gesichtspartie, die
abgeschminkt werden soll, vorteilhaft sein, wenn der Anwender selbst
die Konsistenz der Zusammensetzung, die er verwenden will, bestimmen
kann.
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Außerdem enthalten
die Zusammensetzungen zum Abschminken häufig Fettsubstanzen und insbesondere Öle, die
dazu dienen, die Fettsubstanzen der Schminkprodukte abzunehmen.
Durch die Ge genwart der Öle
fühlen
sich die Zusammensetzungen jedoch häufig fettig an und sind daher
für den
Anwender unangenehm.
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Es
besteht ein Bedürfnis
nach Zusammensetzungen zum Abschminken, deren Konsistenz von jedem Anwender
eingestellt werden kann und die gleichzeitig angenehm auf der Haut
sind.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine neue Zusammensetzung,
die insbesondere zum Abschminken und/oder zur Reinigung der Haut,
der Schleimhäute
und/oder der Augen geeignet ist und mit der den oben erwähnten Nachteilen
abgeholfen werden kann. Diese Zusammensetzung ist eine Wärme entwickelnde
Zusammensetzung, die bei der Anwendung angefeuchtet werden muss;
sie lässt
sich leicht auftragen, besitzt eine vollkommen unübliche Textur
und kann durch das Einarbeiten von Wasser nach Wahl des Anwenders
nach dem Anfeuchten mehr oder weniger fluide sein, wobei die Wassermenge
von der Menge der entnommenen, festen Zusammensetzung und der gewünschten
Konsistenz abhängt.
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Die
Erfindung betrifft eine feste, Wärme
entwickelnde, kosmetische Zusammensetzung zum Anfeuchten, die ein
Pulver und ein Bindemittel enthält,
wobei das Pulver feste Partikel eines expandierten Polymers und
Kaolin enthält
und wobei das Bindemittel mindestens ein Öl und in einer wirksamen Menge
einen oder mehrere Stoffe enthält,
die befähigt
sind, bei der Hydratisierung Wärme
zu entwickeln.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist insbesondere zum Abschminken und/oder zur Reinigung des menschlichen
Gesichts und genauer zum Abschminken und/oder zur Reinigung der
Haut, der Schleimhäute
und/oder der Augen vorgesehen. Sie liegt in Form eines verformbaren
oder modellierfähigen, trockenen
Feststoffs vor, der keine Flecken verursacht und einer weichen Bonbonmasse ähnelt (siehe
die Druckschrift US-A-3 682 659 bezüglich der Konsistenz von weicher
Bonbonmasse). Der Feststoff kann wie Knetmasse für Kinder modelliert werden.
Er kann leicht von Hand gebrochen werden, sodass nur die erforderliche
Produktmenge entnommen wird. Die Zusammensetzung kann insbesondere
einzeldosiert verpackt werden, was aus hygienischer Sicht besonders
vorteilhaft ist, beispielsweise in Form von kleinen Würfeln, Kugeln oder
Tetraedern.
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Aufgrund
der festen Textur besteht bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung nicht die
Gefahr, dass sie insbesondere beim Transport aus ihrer Verpackung
ausläuft.
Außerdem
bringt ihre Aufbewahrung keine Probleme mit sich und ihre Verunreinigung
durch die Umgebung und/oder bei ihrer Handhabung durch den Verbraucher
ist relativ klein und jedenfalls deutlich geringer als bei vergleichbaren
Produkten des Standes der Technik. Es ist insbesondere nicht unbedingt
erforderlich, für
einen antimikrobiellen Schutz Konservierungsmittel einzuarbeiten.
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Unter
einer "Wärme entwickelnden
Zusammensetzung" wird
hier eine Zusammensetzung verstanden, durch die der Anwender bei
der Anwendung der befeuchteten Zusammensetzung auf die Haut ein
Wärmegefühl verspürt. Es handelt
sich um eine Zusammensetzung, die in Gegenwart von Wasser die Temperatur
des Gemisches augenblicklich um einige Grad (ein bis zehn Grad)
erhöhen
kann. Durch diese Wärmeentwicklung können die
Poren der Haut geöffnet
werden, sodass ein besseres Abschminken möglich ist.
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Die
Zusammensetzung ist praktisch wasserfrei, d. h., sie enthält im Allgemeinen
weniger als 10 Gew.-% und vorzugsweise weniger als 6 Gew.-% Wasser,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Da
es sich bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
um eine kosmetische Zusammensetzung handelt, die für eine topische
Anwendung dienen soll, enthält
sie ein physiologisch akzeptables Medium, d. h. ein Medium, das
mit der Haut, den Schleimhäuten,
den Augen und/oder den Keratinfasern verträglich ist.
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Die
festen Partikel des expandierten Polymers sind vorzugsweise expandierte,
thermoplastische Hohlpartikel eines Polymers oder Copolymers, das
aus einem Monomer oder Gemischen von Monomeren mit ethylenisch ungesättigter
Bindung gebildet wird.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Partikel können,
ausgehend von Monomeren mit ethylenischer Doppelbindung, hergestellt
werden, die für
die Haut nicht toxisch sind und die Haut nicht reizen.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
können
beispielsweise nach den Verfahren der Patente und Patentanmeldungen
EP-A-56219, EP-A-348372, EP-A-486080, EP-A-320473, EP-A-112807 und
US-A-3615972 hergestellt werden.
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Der
Hohlraum der Partikel enthält
im Prinzip ein Gas, bei dem es sich um Luft, Stickstoff oder einen Kohlenwasserstoff,
wie Isobutan oder Isopentan, handeln kann.
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Von
den Monomeren, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen, thermoplastischen,
expandierten Hohlpartikel verwendbar sind, können die Ester von Methacrylsäure oder
Acrylsäure,
wie Methylacrylat oder Methylmethacrylat; Vinylidenchlorid; Acrylnitril;
Styrol und seine Derivate; Butadien und seine Derivate, und deren
Gemische genannt werden.
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Es
können
beispielsweise Polymere oder Copolymere von Methylacrylat oder Methylmethacrylat;
Copolymere, die aus Styrol und Acrylnitril gebildet werden, und
Copolymere von Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder Vinylchlorid
verwendet werden.
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Vorzugsweise
wird ein Polymer oder Copolymer verwendet, das enthält: 0 bis
60% Vinylidenchlorid oder eines seiner Derivate; 20 bis 80% Acrylnitril
oder eines seiner Derivate, und 0 bis 50% eines (Meth)acrylmonomers
oder Styrolmonomers, wobei die Summe der prozentualen Mengen (auf
das Gewicht bezogen) 100 ergibt. Bei dem (Meth)acrylmonomer handelt
es sich beispielsweise um Methyl(meth)acrylat oder Ethyl(meth)acrylat.
Das Styrolmonomer ist beispielsweise das Styrol oder α-Methylstyrol.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Partikel sind noch bevorzugter Hohlpartikel eines expandierten Copolymers
von Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder Vinylidenchlorid, Acrylnitril
und Methylmethacrylat. Die Partikel können trocken oder hydratisiert
vorliegen.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
weisen vorteilhaft eine Partikelgröße von 1 bis 300 μm, beispielsweise
5 bis 200 μm,
vorzugsweise 10 bis 100 μm
und besser 15 bis 50 μm
auf.
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Die
Dichte der Partikel liegt vorzugsweise im Bereich von 15 bis 200
kg/m3, besser 40 bis 120 kg/m3 und
noch besser 60 bis 80 kg/m3.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Partikel sind beispielsweise Mikrosphären eines expandierten Terpolymers
von Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Methacrylat, die unter der
Marke EXPANCEL von der Firma Nobel Casco mit den Bezeichnungen 551
DE 50 (Partikelgröße etwa
40 μm),
551 DE 20 (Partikelgröße etwa 30 μm und Dichte
etwa 65 kg/m3), 551 DE 12 (Partikelgröße etwa
12 μm),
551 DE 80 (Partikelgröße etwa
80 μm) und
461 DE 50 (Partikelgröße etwa
50 μm) im
Handel angeboten werden. Es können
außerdem
die Mikrosphären
verwendet werden, die aus dem gleichen expandierten Terpolymer bestehen
und eine Partikelgröße von etwa
18 μm und
eine Dichte von etwa 70 kg/m3 besitzen,
welche im Folgenden als EL 23 bezeichnet werden.
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Die
festen Partikel des expandierten Polymers liegen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Konzentrationen von beispielsweise 2 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise
2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vor.
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Die
Zusammensetzung enthält
außerdem
Kaolin, mit dem das Sebum und die auf der Haut vorhandenen Fettsubstanzen
gut entfernt werden können
und das gleichzeitig Weichheit einbringt. Die Kaolinmenge kann in
weiten Bereichen schwanken; sie kann beispielsweise im Bereich von
0,5 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 1 bis 16 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
in dem Bindemittel in einer wirksamen Menge einen oder mehrere Stoffe,
die bei der Hydratisierung der Zusammensetzung Wärme entwickeln können. Der
Stoff, der befähigt
ist, Wärme
zu entwickeln, kann insbesondere unter den Polyolen mit mindestens
2 Hydroxygruppen und mindestens 3 Kohlenstoffatomen und unter den
(aktivierten oder nicht aktivierten) Zeolithen ausgewählt werden.
Dieser Stofftyp weist die Besonderheit auf, chemisch mit Wasser
exotherm zu reagieren. Da eine exotherme Reaktion stattfindet, ist
es wünschenswert,
dass die Zusammensetzung praktisch wasserfrei ist (weniger als 6
Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung).
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Von
den Polyolen mit mindestens 2 Hydroxygruppen und mindestens 3 Kohlenstoffatomen
kommen insbesondere Glycerin, Diglycerin, Propylenglykol, Butylenglykol,
Hexylenglykol, Polyethylenglykol und die Polyethylenglykole mit
einer Molmasse unter 600, wie PEG-8, die Zucker, wie Sorbit, und
deren Gemische in Betracht.
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Von
den Zeolithen (Silicoaluminate) können beispielsweise die Zeolithe
A, die Zeolithe X, beispielsweise die von der Firma Fluka und der
Firma Union Carbide im Handel erhältlichen Zeolithe, die Zeolithe
MAP, beispielsweise die in der Druckschrift EP-A-384070 beschriebenen
Zeolithe, und die aktivierten Zeolithe A, beispielsweise die in
der Druckschrift EP-A-187912 beschriebenen Zeolithe, angegeben werden.
Die Kationen, die in den verwendeten Zeolithen vorliegen, umfassen
insbesondere Na, K, Ca, Zn, Mg, Li, Cu und deren Kombinationen.
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Die
Menge des Stoffes oder der Stoffe, die Wärme entwickeln können, sollte
so sein, dass der Anwender bei der Anwendung der Zusammensetzung
nach der Hydratisierung eine deutliche Erwärmung verspürt. In der Praxis ist der Wärme entwickelnde
Stoff im Allgemeinen in einer Menge von 10 bis 65 Gew.-% und besser
15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
mindestens ein Öl.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise mindestens ein Öl
zum Abschminken, das unter den Fettsäureestern mit mindestens 12
Kohlenstoffatomen und den Kohlenwasserstoffölen mit verzweigter Kette ausgewählt ist.
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Die
Fettsäureester
mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen sind vorzugsweise Ester, die
aus einem Alkohol mit gerader oder verzweigter Kette und 1 bis 17
Kohlenstoffatomen und einer Fettsäure mit gerader oder verzweigter
Kette, die mindestens 12 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 14 bis
22 Kohlenstoffatome enthält, gebildet
werden. Es handelt sich vorzugsweise um Mono- oder Diester. Diese
Ester weisen vorzugsweise keine ungesättigte Bindung und/oder keine
Ether- oder Hydroxygruppe auf. Noch vorteilhafter handelt es sich um einen
gesättigten
Ester, der weder eine Ethergruppe noch eine Hydroxygruppe enthält.
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Der
Fettsäureester,
der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
als Öl
zum Abschminken verwendet wird, kann daher insbesondere unter 2-Ethylhexylpalmitat
(oder Octylpalmitat), 2-Ethylhexylmyristat (oder
Octylmyristat), Isopropylpalmitat, Isopropylmyristat, Diisopropyladipat,
2-Ethylhexylhexanoat, Ethyllaurat, Methylmyristat, Octyldodecyloctanoat,
Isodecylneopentanoat, Ethylmyristat, Myristylpropionat, 2-Ethylhexyl-2-ethylhexanoat,
2-Ethylhexyloctanoat,
2-Ethylhexylcaprat/caprylat, Methylpalmitat, Butylmyristat, Isobutylmyristat,
Ethylpalmitat, Isohexyllaurat, Hexyllaurat, Isopropylisostearat
und deren Gemischen ausgewählt werden.
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Das
als Öl
zum Abschminken verwendbare Kohlenwasserstofföl mit verzweigter Kette kann
insbesondere unter den Ölen
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und beispielsweise unter Isohexadecan,
Isododecan, den Isoparaffinen und deren Gemischen ausgewählt werden.
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Die
Zusammensetzung kann außerdem
neben den oben erwähnten Ölen noch
andere Öle
enthalten. Diese Öle
können
unter den Mineralölen,
wie Paraffinöl
und Vaselineöl;
den Ölen
tierischer Herkunft, wie Perhydrosqualen; den Ölen pflanzlicher Herkunft,
beispielsweise Süßmandelöl, Avocadoöl, Ricinusöl, Olivenöl, Jojobaöl, Sesamöl, Erdnussöl, Traubenkernöl, Rapsöl, Kopraöl, Haselnussöl, Palmöl, Aprikosenkernöl, Calophyllumöl, Reiskleieöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Safloröl, Passionsblumenöl, Roggenöl, Sheabutter
und der flüssigen
Fraktion von Sheabutter; syn thetischen Ölen, wie Triglyceriden von
Fettsäuren;
Siliconölen,
beispielsweise Cyclomethiconen, Polydimethylsiloxanen, die flüchtig und/
oder nicht flüchtig
sind, oder auch Phenyldimethylsiloxanen, und deren Gemischen ausgewählt werden.
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Das Öl oder die Öle können in
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
beispielsweise in einem Mengenanteil von 10 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise
30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann außerdem
vorteilhaft einen oder mehrere reinigende und/oder schäumende,
grenzflächenaktive
Stoffe enthalten, wobei es sich um nichtionische, anionische, kationische
und/oder amphotere, grenzflächenaktive
Stoffe handeln kann. Sie können
in einer Menge von beispielsweise 0,1 bis 15% des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung und vorzugsweise 1 bis 10% verwendet werden.
Der grenzflächenaktive
Stoff oder die grenzflächenaktiven
Stoffe liegen vorteilhaft in Pulverform mit einer Partikelgröße von 5
bis 50 μm
und besser 10 bis 20 μm
vor. Es kann sich auch um eine Paste handeln, die etwa 50 Gew.-%
Wasser enthält.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren,
nichtionischen, grenzflächenaktiven
Stoffen können
beispielsweise die Kondensate von Alkylenoxiden und Alkylphenolen,
wie ethoxyliertes Octylphenol, beispielsweise die unter der Bezeichnung
Triton X45 von der Firma Rohm & Haas
im Handel angebotenen Produkte, die Kondensate von Ethylenoxid,
Propylenoxid und Ethylendiamin; die Alkylpolyglucoside; Ether von
Fettalkoholen und Polyolen, wie beispielsweise der Po lyglyceryl-3-hydroxylaurylether
(CTFA-Bezeichnung), der unter der Bezeichnung Chimexane NF von der
Firma Chimex erhältlich
ist, und deren Gemische angegeben werden.
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Von
den anionischen, grenzflächenaktiven
Stoffen kommen beispielsweise die Polyalkylenglykolether von Fettalkoholen;
die Taurate; die Acyllactylate, wie Natriumstearoyllactylat (z.
B. Pationic SSL von der Firma Maprecos); die Alkylsulfate, wie Natriumlaurylsulfat
(Sipon LCS von der Firma Henkel); die Glycerylalkylsulfate, wie
Natriumcocoglycerylsulfat (von der Firma Nikko unter der Bezeichnung
Nikkol SGC-80N im Handel); die polyethoxylierten Alkylsulfate; die
Alkylethersulfate, wie Monoethanolaminlaurylethersulfat; die Al-kylethercarboxylate;
Monoalkyl- oder Dialkylphosphate, beispielsweise das Arginin-2-monohexyldecylphosphat (MAP-16G-ARG
von der Firma Kao Chemicals); die ethoxylierten Alkylphosphate;
die N-Acylsarcosinate,
wie beispielsweise Natriummyristoylsarcosinat (beispielsweise Nikkol
Sarcosinate MN von der Firma Nikko); die N-Acylglutamate, beispielsweise Natriumlauroylglutamat
(wie Amisoft LS11 von der Firma Ajinomoto); die Acylisethionate,
beispielsweise Natriumcocoylisethionat, das insbesondere von der
Firma Jordan vertrieben wird (Jordapon CI); die Polysorbate; die
Succinamate; Seifen, wie Kaliumlaurat, Kaliummyristat, Kaliumpalmitat oder
Kaliumstearat und deren Gemische in Betracht.
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Amphotere
oder zwitterionische, grenzflächenaktive
Stoffe sind beispielsweise etwa Betaine und Betainderivate; Sultaine
und Sultainderivate; Imidazoliniumderivate, beispielsweise Dinatriumcocoamphodiacetat,
und deren Gemische.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren,
kationischen, grenzflächenaktiven
Stoffen können
die Pyrrolidoncarboxylatderivate, beispielsweise PCA Ethylcocoylarginat
(Cation CAE von der Firma Ajinomoto), angegeben werden.
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Nach
einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung ist der grenzflächenaktive
Stoff ein amphoterer, grenzflächenaktiver
Stoff. Von den amphoteren, grenzflächenaktiven Stoffen kann insbesondere
das Dinatriumcocoamphodiacetat genannt werden, das als wässrige Paste
vorliegt und unter der Bezeichnung Miranol C2M von der Firma Rhodia
Chimie im Handel erhältlich
ist.
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Die
Zusammensetzung kann außerdem
einen oder mehrere lipophile Bestandteile enthalten, die gewöhnlich in
Zusammensetzungen zum Abschminken verwendet werden. Bei diesen Bestandteilen
handelt es sich insbesondere um Parfums, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
pH-Regulatoren, Maskierungsmittel, Füllstoffe, Farbstoffe, kosmetische
Wirkstoffe oder dermatologische Wirkstoffe oder deren Gemische.
Die Zusatzstoffe werden in Mengenanteilen verwendet, die für reinigende
und/oder pflegende Zusammensetzungen üblich sind, beispielsweise
in einer Menge von 0,01 bis 10% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Die Zusatzstoffe müssen
so gewählt
werden und in einer solchen Menge verwendet werden, dass sie die
für die erfindungsgemäße Zusammensetzung
gewünschten
Eigenschaften nicht beeinträchtigen.
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Als
Füllstoffe
kommen beispielsweise Talk und modifizierte oder nicht-modifizierte
Stärke
in Betracht.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Füllstoff
eine modifizierte Stärke
eingearbeitet. Von den modifizierten Stärkeverbindungen können beispielsweise
die mit Octenylbernsteinsäureanhydrid
veresterten Stärkeverbindungen
und insbesondere das "Aluminium
Starch octenyl succinate",
beispielsweise das unter der Bezeichnung DRY-FLO von der Firma NATIONAL
STARCH im Handel erhältliche Produkt;
vernetzte Maisstärke,
die unter der Bezeichnung RESISTAMYL E2 von der Firma AMYLUM im
Handel ist; mit einer Carboxymethylgruppe veresterte Kartoffelstärke, die
unter der Bezeichnung SUPRAMYL P 60 von der Firma AMY-LUM erhältlich ist;
mit einer Hydroxypropylgruppe veresterte Maisstärke, die unter der Bezeichnung
MERIGEL EF6 von der Firma AMYLUM erhältlich ist; verkleisterte,
mit Octenylbernsteinsäureanhydrid
und dann mit einer hydrophoben Gruppe modifizierte Stärke, die
unter der Bezeichnung NATROSORB HFB von NATIONAL STARCH im Handel
ist; vernetzte und acetylierte Maisstärke, die von der Firma CERESTAR
unter der Bezeichnung C* Flo 06205 angeboten wird, und vernetzte
Kartoffelstärke
angegeben werden, die von der Firma Avebe unter der Bezeichnung
PRIMOJEL erhältlich
ist.
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Der
Mengenanteil der modifizierten Stärke kann beispielsweise im
Bereich von 5 bis 40% und vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Wirkstoffen können
die antibakteriellen Wirkstoffe, wie Octopirox und Triclosan, die
Keratolytika, wie Salicylsäure,
essentielle Öle
und Vitamine, insbesondere lipophile Vitamine, angegeben werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist besonders zum Abschminken und/oder zur Reinigung der Haut, der
Schleimhäute
und/oder der Augen und ganz besonders zum Abschminken oder Reinigen
der Haut geeignet.
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Die
Erfindung hat auch die kosmetische Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zum Abschminken und/oder zur Reinigung der Haut, der Schleimhäute und/oder
der Augen zum Gegenstand.
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Wie
oben angegeben, liegt die erfindungsgemäße Zusammensetzung als deformierbarer
und daher modellierfähiger
Feststoff vor, von dem die gewünschte
Menge entnommen werden kann. Die entnommene Menge wird beispielsweise
in die hohle Hand gegeben und mit einer solchen Wassermenge versetzt,
dass die vom Anwender gewünschte
Konsistenz erreicht wird (insbesondere Crème oder Milch). Die Crème oder
Milch wird auf das Gesicht aufgebracht und mit Wasser abgewaschen.
Man erzielt eine besonders gute Abschminkwirkung, wobei das Abschminken
gleichzeitig sehr angenehm ist (keinerlei Spannen der Haut nach
dem Abschminken).
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Die
Erfindung betrifft auch ein kosmetisches Verfahren zum Abschminken
und/oder zur Reinigung der Haut, das darin besteht, die gewünschte Menge
einer oben definierten Zusammensetzung zu entnehmen, sie mit einer
für die
gewünschte
Konsistenz ausreichenden Wassermenge anzufeuchten, die hydratisierte
Zusammensetzung auf die Haut aufzubringen und schließlich mit
Wasser zu spülen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann mit beliebigen, dem Fachmann bekannten Mitteln hergestellt
werden, insbesondere durch einfaches Mischen der verschiedenen Bestandteile
und Formgebung in einer geeigneten Form. Sie wird jedoch vorteilhaft
durch Vermischen, Kneten und anschließendes Extrudieren in einem
Extruder hergestellt, vorzugsweise einem Doppelschneckenextruder,
wie den in den Druckschriften EP-A-605 284 und FR-A-2 715 306 beschriebenen
Extrudern, wobei sich bei diesen Extrudern die beiden Schnecken
in der gleichen Richtung drehen. Es kann auch das Verfahren durchgeführt werden,
das in der Druckschrift EP-A 651 991 beschrieben ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen
Zusammensetzung, das darin besteht, die verschiedenen Bestandteile
der Zusammensetzung in einem Extruder zu kneten und das gebildete
Gemisch zu formen.
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Die
verschiedenen Bestandteile der Zusammensetzung werden am Einlass
des Doppelschneckenextruders bei Raumtemperatur, vorzugsweise etwa
20°C, in
die Zufuhrzone eingebracht. Vorzugsweise werden die festen Bestandteile
am Kopf des Extruders zugegeben, wohingegen die flüssigen Bestandteile
seitlich zugeführt
werden. Das Ganze wird in den verschiedenen Bereichen des Extruders
geknetet, die vorzugsweise bei einer Temperatur von 15 bis 25°C gehalten
werden. Die erhaltene Masse wird dann zum Auslass des Extruders
gefördert
und durch eine Düse
extrudiert. Die Drehgeschwindigkeit der Schnecken liegt in der Größenordnung
von 400 bis 1000 U/min und vorzugsweise im Bereich von 550 bis 650
U/min.
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Die
extrudierte Masse tritt aus der Düse in Form von Strängen aus,
deren Durchmesser durch die verwendete Düse vorgegeben wird und die
anschießend
geschnitten und verformt werden können, insbesondere zu Stäben oder
festen Stücken.
Es können
selbstverständlich
auch andere Formen realisiert werden, indem geeignete Düsen und
Vorrichtungen für
die Verformung zum Endprodukt, die an die gewünschte Form angepasst sind,
ausgewählt
werden.
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Die
extrudierte Masse kann außerdem
entwässert
und/oder zerkleinert und/oder verpresst werden. Die Entwässerung
wird vorteilhaft angewandt, wenn die Bestandteile der Zusammensetzung
als Lösung
oder als Dispersion in einem wässrigen
Medium zugegeben werden.
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Da
das gesamte Extrusionsverfahren bei Umgebungstemperatur in der Größenordnung
von 20 bis 25°C
durchgeführt
wird, ist es möglich,
wärmeempfindliche
Bestandteile vom Typ der Vitamine oder flüchtigen Öle zu verwenden.
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Die
temperaturempfindlichen Bestandteile können außerdem in jede beliebige Zone
des Extruders (am Kopf, in der Mitte oder am Ende) zugegeben werden,
da keine Zersetzung durch Wärmeeinwirkung
zu befürchten
ist. Es ist auch möglich,
einen Teil der Extrusion unter Inertgas (beispielsweise Stickstoff)
durchzuführen.
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Das
folgende, nicht einschränkende
Beispiel dient zur Erläuterung
und soll die Merkmale der Erfindung besser hervorheben. Die Mengenanteile
sind in Gewichtsprozent angegeben. Beispiel:
Wärme entwickelnde
Zusammensetzung zum Abschminken
– Disodium
Cocoamphodiacetate (mit 50% Wirkstoff) | |
(Miranol
C2M, von der Firma Rhodia Chimie im Handel) | |
(entsprechend
4,5% Wirkstoff) | 9% |
– PEG-8 | 16,8% |
– Propylenglykol | 16,8% |
– Vernetzte
Stärke
(PRIMOJEL von der Firma Avebe) | 16,2% |
– 2-Ethylhexylpalmitat | 11,8% |
– Isododecan | 15,2% |
– Kaolin | 9,8% |
– Expancel
551 DE 20 | 4% |
– Konservierungsmittel | 0,4% |
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Vorgehensweise
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Der
grenzflächenaktive
Stoff (Dinatrium Cocoamphodiacetate) und die Öle (2-Ethylhexylpalmitat und Isododecan)
werden vermischt (Phase A). Die Glykole werden ebenfalls vermischt
(Phase B). Die vernetzte Stärke
wird unter Rühren
in die Phase A eingearbeitet; anschließend gibt man die Phase B und
schließlich
das Kaolin zu. Das erhaltene Gemisch und das Expancel werden in
einen Extruder eingebracht, dessen Drehgeschwindigkeit 450 U/min
beträgt.
Das Produkt wird in dem Extruder mithilfe einer Düse geformt.
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Das
erhaltene Produkt ist eine nicht-klebrige, einfach modellierbare,
leicht benetzbare oder hydratisierbare Paste, die einfach aufzubringen
und abzunehmen ist, sich weich anfühlt und ein gutes Abschminkvermögen besitzt.
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Das
Produkt kann dann befeuchtet und anschließend insbesondere in der hohlen
Hand geknetet werden. Die Wassermenge hängt von der gewünschten
Konsistenz (mehr oder weniger fluide Zusammensetzung) ab und kann
das 6- bis 10-fache Volumen des Volumens der zur Reinigung entnommenen
Probe ausmachen.
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Beim
Aufbringen der Zusammensetzung auf das Gesicht verspürt man eine
leichte Wärmeentwicklung,
die gewährleistet,
dass die Poren der Haut geöffnet
und die Verunreinigungen freigegeben werden, wohingegen die Öle gewährleisten,
dass die fettigen Schminkprodukte abgenommen werden. Die Zusammensetzung
kann einfach mit Wasser entfernt werden.