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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft Materialien,
die sich zur Verwendung bei der Beschichtung von Oberflächen, insbesondere
auf den Oberflächen
von Gestein, eignen, sowie ein Verfahren zur Behandlung von Oberflächen unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Materialien.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es wurde vorgeschlagen, eine Beschichtung
auf eine Gesteinsoberfläche
in einer Mine (Grube) aufzubringen, indem man eine wässrige Emulsion
eines organischen Polymeren aufsprüht und die Emulsion zur Koagulation
veranlasst, wodurch eine flexible Beschichtung in Form eines Films
oder einer Haut auf der Oberfläche
entsteht.
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Zu Polymeren, die für diesen
Zweck vorgeschlagen wurden, gehören
Polyurethane und Polychloropren. Das letztgenannte Produkt ist im
südafrikanischen
Patent 8203384 beschrieben.
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Kürzlich
wurde in WO-98/58886 eine Zusammensetzung, die zwei Bestandteile
umfasst, beschrieben. Bei einem Bestandteil handelt es sich um eine
wässrige
Emulsion eines organischen Polymeren, z. B. eines Copolymeren von
Ethylen und Vinylacetat. Beim anderen Bestandteil handelt es sich
um eine zementhaltige Zusammensetzung, die zur Absorption von Wasser
in einer Menge, die mindestens ihrem eigenen Gewicht entspricht,
befähigt
ist. Bei der beschriebenen zementhaltigen Zusammensetzung handelt
es sich um eine ettringitbildende Zusammensetzung, die Zement mit
einem hohen Gehalt an Aluminiumoxid, üblichen Portland-Zement und
Anhydrit enthält.
Bei der Verwendung werden die beiden Bestandteile auf eine Gesteinsoberfläche einer
Mine unter Bildung einer Beschichtung aufgesprüht. Dieses Patent beschreibt
ferner ein trockenes Gemisch von Feststoffen, das aus der zementhaltigen
Zusammensetzung und einer getrockneten Polymeremulsion gebildet
ist, wobei dieses Gemisch in der Mine mit Wasser versetzt wird.
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JP-A-61-040862A beschreibt Zusammensetzungen
zur Verwendung als dekorative Beschichtungen auf Böden und
Wänden,
wobei die Zusammensetzungen eine wässrige Polymeremulsion und
ein Gemisch aus zementhaltigen Komponenten, einschließlich Portland-Zement,
Tonerdezement und Gips, enthalten. Das Gesamtgewicht der zementhaltigen
Komponenten ist dabei immer größer als
das Gewicht der Polymerfeststoffe in der wässrigen Emulsion.
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Das deutsche Patent DE-33 02 4400
beschreibt Zusammensetzungen zur Bildung von Beschichtungshäuten auf
Böden und
Wänden,
wobei diese Zusammensetzungen eine wässrige Polymeremulsion und
ein ettringitbildendes Gemisch von zementhaltigen Komponenten, einschließlich Portland-Zement,
Gips und einen Tonerdezement, enthalten. Das Gesamtgewicht der zementhaltigen
Zusammensetzungen ist dabei immer größer als das Gewicht des Polymeren
in der Emulsion.
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Erfindungsgemäß zu lösende Aufgabe
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Die in der vorerwähnten Druckschrift WO-98/58886
beschriebenen Zusammensetzungen benötigen eine erhebliche Zeitspanne
bis zum Erreichen einer angemessenen Anfangsfestigkeit, typischerweise
nicht unter 24 Stunden. Während
die Beschichtung ihre Festigkeit entwickelt, ist aus Sicherheitsgründen Personen der
Zutritt zum behandelten Bereich nicht gestattet, so dass dieser
Teil der Mine somit für
die Produktion ausfällt.
Es ist somit in hohem Grade wünschenswert,
die Zeitspanne, die verstreicht, bis die Beschichtung eine angemessene
Anfangsfestigkeit entwickelt, zu verkürzen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
Bereitstellung einer ettringitbildenden, zementhaltigen Zusammensetzung
gelöst,
die im Vergleich zu den vorstehenden Produkten einen höheren Anteil
an Calciumaluminat aufweist und die eine höhere Anfangsfestigkeit ergibt.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine härtbare Zusammensetzung
bereitgestellt, die Folgendes enthält:
- (i)
eine zementhaltige Zusammensetzung mit einem Gehalt an den folgenden
Komponenten:
- (a) 25 bis 95% Calciumaluminat
- (b) 0 bis 10% Kalk
- (c) 0 bis 50% Calciumsulfat,
wobei die Summe aus
(b) und (c) mindestens 5% beträgt
und die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht von (a), (b) und (c)
bezogen sind sowie die Anteile der Komponenten derart gewählt sind,
dass die Zusammensetzung bei der Hydratisierung in der Lage ist,
mindestens ihr eigenes Gewicht an Wasser zu absorbieren, und - (ii) eine wässrige
Emulsion eines organischen Polymeren, wobei die Menge von (ii) bezüglich (i)
derart gewählt
ist, dass das Gewichtsverhältnis
der Polymerfeststoffe zum Gesamtgewicht von (a), (b) und (c) 1 :
1 bis 2,5 : 1 beträgt,
oder
- (iii) ein organisches Polymeres in Form eines in Wasser dispergierbaren
Pulvers, wobei die Menge des organischen Polymeren derart gewählt ist,
dass ein Gewichtsverhältnis
von Polymerem zum Gesamtgewicht von (a), (b) und (c) von 1 : 1 bis
2,5 : 1 vorliegt.
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Vorteilhafte
Wirkung der Erfindung
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Der Vorteil bei der Verwendung der
vorstehend definierten, Calciumaluminat enthaltenden Zusammensetzung
besteht darin, dass sie es ermöglicht,
eine höhere
Anfangsfestigkeit zu erreichen. Eine der Anwendungsmöglichkeiten
für die
Zusammensetzung besteht im Ersatz von geschweißten Stahlgittern. Dieser Vorteil
ermöglicht
es, dass die Trägereigenschaften
von geschweißten
Stahlgittern rascher erreicht werden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der Ausdruck Calciumaluminat soll
nicht nur die Form von Calciumaluminat umfassen, die bei der Kurzbezeichnung
von Zement häufig
als CA bezeichnet wird, sondern auch andere aluminathaltige Zemente, die
als CA2, C3A, C12A7, C4AF
und C11A7CaF2 bezeichnet werden, sowie zusätzlich Calciumsulfoaluminat,
Calciumferroaluminat und Analoge davon.
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Das Calciumaluminat kann durch Zement
mit hohem Tonerdegehalt bereitgestellt werden, der gelegentlich
als "Ciment Fondu" bezeichnet wird,
der normalerweise etwa 40 bis 80 Gew.-% Calciumaluminat-Phasen (oder
40 bis 50% Calciumaluminat (CA)) enthält.
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Beim Kalk kann es sich um gebrannten
Kalk (CaO) oder gelöschten
Kalk (Ca(OH)2) handeln oder er kann durch üblichen
Portland-Zement, der bei der Hydratisierung Kalk freisetzt, bereitgestellt
werden.
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Das Calciumsulfat kann durch ein
Calciumsulfat enthaltendes Material, wie β-Anhydrit oder Gips, bereitgestellt
werden.
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Der Hinweis auf Calciumsulfoaluminat
in der Beschreibung bezieht sich auf reines Calciumsulfoaluminat
der Formel C4A3S*,
wobei C die Bedeutung CaO hat, A die Bedeutung Al2O3 hat und S* die Bedeutung SO3 hat.
Dieses Produkt wird gelegentlich als Kleinsche Verbindung bezeichnet
und kann auch als 3CaO·3Al2O3·CaSO4 geschrieben werden.
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Ettringit ist Calciumtrisulfoaluminat
mit 32 Molekülen
Kristallwasser. Es weist die Formel 3CaO·Al2O3·3CaSO432H2O auf. Ettringit
wird durch Hydratisierung von zementhaltigen Materialien mit einem Gehalt
an Calciumaluminat und Calciumsulfat hergestellt.
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Zur Erhöhung des Anteils an Ettringit
ist es bevorzugt, Calciumoxid und/oder Calciumhydroxid zuzusetzen,
das durch üblichen
Portland-Zement bereitgestellt werden kann, um zu gewährleisten,
dass 3CaO·Al2O3 während der
Hydratisierung in einer zur Bildung von Ettringit ausreichenden
Menge vorhanden ist.
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Sofern der Zusammenhang nichts anderes
erfordert, soll der Ausdruck Ettringit in der vorliegenden Beschreibung
Ettringit-Analoge einschließen.
Diese sind in "Cement
Chemistry" von H.
F. W. Taylor, 2. Auflage, Herausgeber Thomas Telford (1997), definiert.
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Die Herstellung von Ettringit enthaltenden
Zusammensetzungen wird im GB-Patent 2 123 808 beschrieben, worin
Zementzusammensetzungen aufgeführt
werden, die zur Absorption von mindestens 2,5 Gewichtsteilen Wasser
pro Feststoffteil befähigt
sind und sogar ein Absorptionsverhältnis von 5 : 1 aufweisen, ohne
dass das freie Wasser austritt.
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Die Bildung von Ettringit enthaltenden
Zusammensetzungen wird ferner in EP-286 396 beschrieben, worin die
Bildung aus Gemischen, die Zement mit einem hohen Aluminiumoxidanteil
und Calciumsulfat enthalten, offenbart wird, wobei die Zugabe eines
wasserlöslichen
Fluorids bewirkt, dass die Zusammensetzung rasch härtet und
eine hohe Anfangsfestigkeit selbst dann entwickelt, wenn die Zusammensetzung
mit Wasser bei einem hohen Gewichtsverhältnis von Wasser zu Feststoffen
vermischt wird.
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Unter Zement mit einem hohen Gehalt
an Aluminiumoxid verstehen wir beliebige Zementarten, die unter
die Definition von Zement mit hohem Aluminiumoxidgehalt gemäß British
Standard 915, Teil 2, fallen, d. h. einen Zement, dessen Gehalt
an Aluminiumoxid nicht unter 32 Gew.-% liegt und der ein Verhältnis von
Aluminiumoxid zu Calciumoxid von 0,85 bis 1,3 : 1 aufweist. Zu geeigneten
Zementen gehören
Lafarge-Fondu-Zement
gemäß GB-Patent
1 505 417. Eine typische Analyse für einen derartigen Zement ist
nachstehend unter Bezugnahme auf das Gewicht angegeben:
38,5%
Calciumoxid
39,0% Aluminiumoxid
16,5% Eisenoxid und
4,0%
Siliciumdioxid
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Der Ausdruck "Mine" soll
in der vorliegenden Beschreibung sämtliche unterirdischen Arbeitsorte
umfassen, einschließlich
Tunnels und Steinbrüche.
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Die Erfindung lässt sich in der Bauindustrie
zur Behandlung von Gebäuden
anwenden, einschließlich Innen-
und Außenwände, Böden und
Decken.
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Bei Verwendung für den Grubenausbau in einer
Mine, z. B. als Ersatz für
Stahlgitter, handelt es sich bei dem Produkt um eine flexible Beschichtung
auf der Gesteinsoberfläche.
Unter flexibel ist die Fähigkeit
der Beschichtung zu verstehen, sich zu verformen und die Bewegung
von Gesteinsstücken
zu ermöglichen,
sowie die Fähigkeit
zur Aufnahme einer Belastung.
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Die wässrige Emulsion eines organischen
Polymeren, die gelegentlich im Stand der Technik als Polymer-Latexemulsion
bezeichnet wird, kann als Polymeres eines oder mehrere einer großen Anzahl
von Homopolymeren oder Copolymeren ethylenisch ungesättigter
Monomerer oder von natürlich
vorkommenden Polymeren enthalten. Zu Beispielen gehören Styrol,
Styrol-Butadien-Copolymere, Divinylstyrol, Methylmethacrylat, Copolymere
von Styrol und Methylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid, Acryl- und Acrylesterharze,
Vinylacetet und Copolymere davon mit Ethylen und anderen Olefinen
(Ethylen-Vinylacetat) und weich gemachte Vinylchlorid-Copolymere.
Geeignete Polymere sind im US-Patent
4 849 018 beschrieben.
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Es können auch Gemische von Polymeren
oder Copolymeren verwendet werden.
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Vorzugsweise wird ein Polymeres mit
einer Glasübergangstemperatur,
bezeichnet als Tg, von –50°C bis 50°C und insbesondere von –10°C bis 10°C verwendet.
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Weichmacher, wie Cereclor (ein chloriertes
Paraffin), Dibutylphthalat und Diethylenglykol, können zur Verbesserung
der Flexibilität
zugesetzt werden.
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Geeignete Anteile der Emulsion an
Polymerfeststoffen betragen 5 bis 80%, vorzugsweise mindestens 25%,
z. B. 30 bis 70% und insbesondere 45 bis 65 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Emulsion.
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Das dispergierbare organische Polymere
wird zweckmäßigerweise
erhalten, indem man eine wässrige Polymeremulsion
trocknet, z. B. durch Sprühtrocknung.
Die getrockneten Polymeren stellen handelsübliche Produkte dar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Beschichtung einer Oberfläche, z.
B. einer Gesteinsoberfläche,
bereitgestellt, bei dem man
- (a) eine härtbare Zusammensetzung,
die die zementhaltige Zusammensetzung (i) und die wässrige Emulsion
eines organi schen Polymeren (ii) gemäß der vorstehenden Definition
enthält,
oder
- (b) eine härtbare
Zusammensetzung, die die zementhaltige Zusammensetzung (i) und das
getrocknete Polymere (iii) gemäß der vorstehenden
Definition enthält
und die mit Wasser versetzt worden ist,
auf die Oberfläche sprüht und den
Sprühvorgang
unter Bildung einer Beschichtung mit einer Dicke von mindestens
2 mm fortsetzt und die Beschichtung erhärten lässt.
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Wenn die organische Polymeremulsion
(ii) verwendet wird, kann es sich beim Wasser um Wasser handeln,
das bereits in der Emulsion (ii) vorhanden ist, wobei das Wasser
der wässrigen
Emulsion zur Hydratisierung der Zementkomponenten verwendet wird.
Gegebenenfalls oder vorzugsweise kann zusätzliches Wasser zugegeben werden.
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Wenn die getrocknete Polymeremulsion
(iii) zusammen mit der zementhaltigen Zusammensetzung (i) verwendet
wird, so ist es erforderlich, das Wasser, das zur Hydratisierung
der Zementkomponenten notwendig ist, zuzusetzen. Unabhängig davon,
ob die Emulsion oder die getrocknete Polymeremulsion verwendet werden,
beträgt
das Gewicht des Wassers vorzugsweise mindestens 50 Gew.-% der zementhaltigen
Zusammensetzung (i) und vorzugsweise mindestens 70% oder 90%. Anteile
an Wasser, die über
das Gewicht der zementhaltigen Zusammensetzung (i) hinausgehen,
können
verwendet werden, beispielsweise bis zum 2-, 3- oder sogar 5-fachen.
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Vorzugsweise wird der pH-Wert gesteuert,
indem man die Menge an Alkali/Säure
einstellt, um dadurch eine Einstellung der Härtungszeit vorzunehmen. Weitere
Zement-Beschleuniger
oder -Verzögerer
können
zugesetzt werden. Sofern es angestrebt wird, die Härtung einzuleiten
oder die Härtungsgeschwindigkeit
zu erhöhen,
kann dies durch Zugabe von Alkalien erfolgen. Die Zugabe wird zweckmäßigerweise
an oder in der Nähe der
Düse beim
Versprühen
des Gemisches vorgenommen. Eine Zugabe von starken Alkalien kann
zu einer fast sofortigen Härtung
führen.
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Die Zugabe eines gelbildenden Mittels,
z. B. eines Borats, kann die Gelbildung des Polymeren beschleunigen.
Die Geschwindigkeit der Gelbildung kann eingestellt werden, indem
man ein Borat von geeigneter Löslichkeit
auswählt.
Beispielsweise ist Calciumborat weniger löslich als Zinkborat und ergibt
eine längere Gelbildung
und somit eine längere
Bearbeitungszeit.
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Die Vorteile hiervon bestehen darin,
dass die Mischeinrichtung nicht periodisch, z. B. nach jeweils 2 bis
3 Mischvorgängen,
gereinigt werden muss und dass kontinuierliche "Placer" verwendet werden können.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren
zur Behandlung einer Gesteinsoberfläche in einer Mine bereitgestellt,
das das Aufsprühen
eines zementhaltigen Gemisches und einer organischen Polymeremulsion auf
die Oberfläche
umfasst, um auf der Oberfläche
einen Film von mindestens 2 mm Dicke zu bilden.
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Die Beschichtung kann zur Bereitstellung
eines Ausbaus aufgetragen werden. Es wurde festgestellt, dass eine
Beschichtung mit einer Dicke von etwa 4 mm (z. B. etwa 3 bis 7 mm)
als Ersatz für
ein Drahtgitter verwendet werden kann, um ein Herunterfallen von
Abplatzungen und lockeren Gesteinsfragmenten in einer Mine zu verhindern,
z. B. als Ersatz eines Gitters, das in den USA als geschweißtes Drahtgitter
Nr. 7 bezeichnet wird. Die Beschichtung kann in Minen verwendet
werden, die als "Hartgesteinsminen" bekannt sind, z.
B. in Nickel- oder Goldminen und auch in Kohleminen.
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Die Beschichtungen können beispielsweise
verwendet werden, wenn Kohle gemäß dem Strecken- und
Pfeilerbau abgebaut wird, um die Größe der Pfeiler, die zum Stützen verbleiben,
kleiner zu machen und dadurch mehr Kohle zu gewinnen. Dies wird
erreicht, indem man die Beschichtung auf die Pfeiler aufsprüht und dadurch
ihre Tragfähigkeit
erhöht.
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Die Beschichtung kann auch zur Stabilisierung
der Strebstempel und zur Reparatur und Dichtung von Ventilationssteuerstrukturen
verwendet werden. Die Beschichtungen können auch aufgebracht werden,
um Wettereinwirkungen zu verringern oder zu verhindern, d. h. die
Erosion von frisch freigelegten Gesteinsoberflächen durch Luft in der Mine,
oder zur Unterdrückung
von Radongas in einer Uranmine oder zur Stabilisierung von Aufschüttungen,
z. B. in einem Steinbruch, zur Stabilisierung von Decken von Tunnels
oder dergleichen.
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Gemäß WO-98/58886 enthält die bevorzugte
zementhaltige Zusammensetzung 40 bis 52% üblichen Portland-Zement, 18
bis 28% Zement mit hohem Aluminiumoxidanteil und 27 bis 31% Anhydrit.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung haben sich Zusammensetzungen mit einem wesentlich geringeren
Gehalt an Portland-Zement, beispielsweise weniger als 20%, als vorteilhaft
erwiesen.
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Es wurde festgestellt, dass durch
Beschleunigung der Bildung von Ettringit und anderen Aluminat-hydraten
die tragenden Eigenschaften eines Gitters Nr. 7 in weniger als 24
Stunden erreicht werden können.
Es wurde festgestellt, dass durch Bildung großer Mengen an Ettringit und
anderen Aluminat-hydraten die Beschichtung die Brandtests gemäß US-ASTM (E162) und Underwriters
Laboratory of Canada CAN ULC S102 ohne Notwendigkeit eines chemischen
flammhemmenden Mittels besteht.
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1 und 2 zeigen die Vorrichtung,
die beim Mischen und Sprühen
zum Auftragen der erfindungsgemäßen Beschichtungen
verwendet werden.
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Gemäß 1 sind drei Leitungen 2, 4 und 6 mit
einer Kammer 7, die einer Sprühdüse 8 benachbart ist,
verbunden. Ein Vorgemisch aus Emulsion/Zement wird durch die Leitung 2 zugeführt. Luft
wird durch die Leitung 4 zugeführt, wo sie mit einem Beschleuniger
(sofern verwendet) aus der Leitung 6 vermischt wird, bevor
sie in Kontakt mit dem Emulsion/Zement-Gemisch kommt. Ein Sprühstrahl 10,
der Zement/Emulsion, Luft und Beschleuniger umfasst, wird aus der
Sprühdüse emittiert.
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Gemäß 2 ist trockenes Pulver 19, das
Zement und eine getrocknete Polymeremlusion umfasst, in einem Trichter 20 enthalten,
aus dem es durch eine horizontale Schnecke 22 in die Leitung 24 abgezogen
wird. Eine kontrollierte Wassermenge aus einer Dosiervorrichtung 25 wird
in die Leitung 24 eingeleitet und durch Einwirkung der
Schnecke 22 mit dem Pulver vermischt. Aus der Leitung 24 wird
das Gemisch unter Schwerkraftwirkung dem Gefäß 26 zugeführt, aus
dem es durch eine Moyno-Pumpe 27 abgezogen und sodann zu einer
(nicht dargestellten) Sprühvorrichtung
geleitet wird. Die Pumpe 27 läuft im Vergleich zur Zufuhr
des Gemisches in das Gefäß 26 schneller,
so dass die Verweilzeit im Gefäß 26 sehr
kurz ist. Eine derartige Anordnung ist als kontinuierlicher "Placer" bekannt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung kann die vorstehend definierte härtbare Zusammensetzung in Form
von zwei Aufschlämmungen
bereitgestellt werden, die beim Vermischen die vorstehend definierte
härtbare
Zusammensetzung ergeben.
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Die beiden Aufschlämmungen
können
eine erste Aufschlämmung,
die Calciumaluminat, Calciumsulfat und Polymeremulsion ent hält, und
eine zweite Aufschlämmung,
die Kalk und Polymeremulsion enthält, umfassen.
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Die erste Aufschlämmung kann einen Verzögerer für die Zementreaktion
und die zweite Aufschlämmung
einen Beschleuniger für
die Zementreaktion enthalten.
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Es können im Wesentlichen das gesamte
Calciumaluminat und im Wesentlichen das gesamte Calciumsulfat, die
zur Bildung der vorstehend definierten härtbaren Zusammensetzung erforderlich
sind, in der ersten Aufschlämmung
bereitgestellt werden. Es kann im Wesentlichen der gesamte Kalk
in der zweiten Aufschlämmung
enthalten sein. Die einzelnen Aufschlämmungen enthalten eine ausreichende
Menge an Polymeremulsion, um die Beweglichkeit zu gewährleisten.
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Nachstehend wird die Erfindung durch
die folgenden Beispiele beschrieben.
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Die in den folgenden Beispielen erhaltenen
Beschichtungen erreichen in weniger als 24 Stunden eine angemessenen
Festigkeit.
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Beispiel 1
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Herstellung
einer zementhaltigen Zusammensetzung
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Eine zementhaltige Zusammensetzung
wurde aus den folgenden Komponenten hergestellt:
Komponenten | Gewichtsteile |
Rockfast-Zement | 50 |
beta-Anhydrit | 32 |
üblicher
Portland-Zement | 16 |
Lithiumcarbonat | 0,3 |
Polysaccharid
als Mittel zur Verhinderung des Ausblutens | 0,6 |
gelöschter Kalk | 0,5 |
Nylonfasern | 0,1 |
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Die vorstehende Komponenten, bei
denen es sich durchweg um trockene Pulver handelt, wurden in einem
Taumelmischer vermischt.
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Zugabe einer
Emulsion und Auftragen auf eine Grubenwand zur Bildung einer Beschichtung
mit hoher Anfangsfestigkeit
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Die vorstehende Zusammensetzung wurde
mit einer Polymeremulsion in Form von Elvace 735 (Ethylen-Vinylacetat-Emulsion der Firma
Reichhold mit einem Gehalt an 54,5 Gew.-% Polymerfeststoffen mit
einer Glasübergangstemperatur
Tg von 0°C)
im Verhältnis
von 2,5 Gewichtsteilen Emulsion auf 1 Gewichtsteil Zementzusammensetzung
vermischt. Die Zementzusammensetzung und die Polymeremulsion wurden
getrennt einem Mischgefäß zugeführt, und
sodann 1 Minute vermischt. Das Gemisch wurde aus dem Mischgefäß durch eine
progressive Hohlraumpumpe, z. B. eine Moyno-Pumpe, abgezogen und
in die in 1 dargestellte
Vorrichtung geleitet. Das Gemisch wurde auf eine Gesteinsoberfläche in einer
Mine gesprüht,
um auf der Oberfläche
einen Film von etwa 4 mm Dicke zu bilden. Das Gemisch wies eine
Einsatzdauer von etwa 30 Minuten auf und bestand nach 4 Stunden
den CANMET-Festigkeitstest
für ein
geschweißtes
Drahtgitter Nr. 7 (2,2 t Belastung).
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Beipiel 2
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Langsam härtende Zusammensetzung
unter Zugabe eines Beschleunigers an der Düse
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Herstellung
eines Trockenpulvers
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Eine trockene Zusammensetzung wurde
aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Komponenten | Gewichtsteile |
trockenes
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeres | 625 |
Rockfast
450-Zement | 350 |
Citronensäure (Zementverzögerer) | 5 |
Lithiumcarbonat
(Beschleuniger) | 2,5 |
üblicher
Portland-Zement | 50 |
Zinkborat
(gelbildendes Mittel) | 5 |
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Die vorstehenden Komponenten wurden
in einem Taumelmischer vermischt. Das Gemisch wurde mit einer solchen
Wassermenge versetzt, dass sich ein Gewichtsverhältnis von Wasser zu Feststoffen
von 0,4 bis 1 ergab, und in der in 2 dargestellten
Vorrichtung vermischt.
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Das auf diese Weise gebildete Gemisch
wies zunächst
einen pH-Wert von etwa 5 bis 6 und eine Härtungszeit von mehreren Stunden
auf. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von gesättigter Natriumcarbonatlösung an
der Sprühdüse auf etwa
7 erhöht.
Gleichzeitig wurde Kalk aus dem üblichen
Portland-Zement freigesetzt. Dies hatte ebenfalls eine pH-erhöhende Wirkung.
Der Zweck der Anhebung des pH-Werts auf mindestens 7 bestand darin,
die Härtung
des Zements zu stimulieren und die Gelbildung des Polymeren zu fördern.
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Das erhaltene Gemisch wies eine Härtungszeit
von etwa 20 bis 30 Sekunden auf.
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Das Gemisch wurde auf eine Grubendecke
durch Versprühen
zu einer Filmdicke von etwa 4 mm aufgetragen.
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Im Hinblick auf die vorerwähnte äußerst kurze
Gelzeit ergibt die Beschichtung fast momentan eine gewisse Stützwirkung.
Es weist ferner sehr gute Baueigenschaften auf und kann bei sehr
hohen Feuchtigkeiten, z. B. bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von mehr als 95%, verwendet werden.
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Durch Einstellung des pH-Werts und
der Boratkonzentration ist es möglich,
die Gelbildungszeit zu steuern und dadurch die Verarbeitungszeit
des Gemisches auf mindestens 1 Stunde zu verlängern. Ein Vorteil der getrockneten
Polymeremulsion besteht darin, dass sie frostsicher ist.
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Beipsiel 3
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Hohe Anfangsfestigkeit
zusammen mit flammhemmender Beschaffenheit
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Eine zementhaltige Zusammensetzung
mit einem Gehalt an den folgenden Bestandteilen wurde hergestellt:
Komponente | Gewichtsteile |
Zement
mit hohem Anteil an Aluminiumoxid | 49,24 |
Lithiumcarbonat | 0,1 |
Nylonfasern | 0,1 |
Citronensäure | 0,12 |
Polysaccharid | 0,69 |
gelöschter Kalk | 0,49 |
üblicher
Portland-Zement | 16,41 |
beta-Anhydrit | 32,85 |
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Die vorstehenden Komponenten wurden
in einem Taumelmischer vermischt.
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Das dadurch gebildete Gemisch wurde
mit dem 2,5-fachen seines Eigengewichts an Elvace 735-Emulsion (54,5%
Feststoffe) vermischt und auf die Grubendecke einer Nickelmine aufgesprüht, um eine Beschichtung
mit einer Dicke von etwa 4 mm zu bilden.
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Die Beschichtung, die einen hohen
Anteil an Ettringit enthielt, wurde getestet. Es wurde festgestellt, dass
sie den Test auf flammhemmende Beschaffenheit gemäß US-ASTM
(E162) und den Test gemäß Underwriters
Laboratory of Canada CAN ULC S102 bestand. Dies stellt einen Vorteil
gegenüber
herkömmlichen
Zusammensetzungen dar, bei denen die Zugabe eines chemischen feuerhemmenden
Mittels zu der Zusammensetzung erforderlich ist. Die Beschichtung
wies nach 8 Stunden eine Festigkeit auf, die gleichwertig mit einem Drahtgitter
Nr. 7 war.
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Beispiel 4
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Ein trockenes Pulver mit einem Gehalt
an den folgenden Bestandteilen wurde hergestellt:
Komponente | Gewichtsteile |
getrocknetes
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeres | 62 |
Rockfast
450-Zement | 21 |
beta-Anhydrit | 7 |
üblicher
Portland-Zement | 9 |
Lithiumcarbonat | 0,2 |
Citronensäure | 0,2 |
Calciumborat-Pulver | 0,5 |
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Das Pulver wurde unter Verwendung
der in 2 dargestellten
Vorrichtung mit Wasser zur Erzielung eines Verhältnisses von Wasser zu Feststoffen
von 0,5 vermischt und auf eine Gesteinsoberfläche gesprüht, um eine Beschichtung mit
einer Dicke von etwa 4 mm zu bilden.
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Das Gemisch wies eine Verarbeitungszeit
von 1 Stunde 40 Minuten auf, gewann aber nach der Härtung rasch
an Festigkeit.
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Bei Wiederholung des Beispiels ohne
Zusatz von Borat betrug die Verarbeitungszeit mehr als 3 Stunden.
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Bei Wiederholung unter Zugabe von
Natriumborat wurde festgestellt, dass die Verarbeitungszeit sehr kurz
wurde. Dies zeigt, dass die Länge
der Verarbeitungszeit durch Wahl eines Borats von geeigneter Löslichkeit
gesteuert werden kann.
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Ferner kann ein sehr gut lösliches
Borat, wie Natriumborat oder Borsäure an der Düse zugesetzt
werden oder ein Borat von geringerer Löslichkeit, wie Calciumborat,
kann beim Mischen der Komponenten zugegeben werden.
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Beispiel 5
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Herstellung
eines trockenen Pulvers
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Eine trockene Zusammensetzung wurde
aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
| Gew.-% |
Elvace
785-Pulver, EVA | 18,47 |
Wacker
RP547Z-Pulver, EVA | 43,32 |
Rockfast
450 CSA-Zement | 23,09 |
beta-Anhydrit | 9,84 |
üblicher
Portland-Zement | 4,62 |
Citronensäure | 0,05 |
Lithiumcarbonat | 0,23 |
Colemanit | 0,61 |
Polysaccharid | 0,74 |
Fasern | 0,03 |
Calciumhydroxid | keines |
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Die vorstehenden Komponenten wurden
in einem Taumelmischer vermischt und gemäß den Angaben in Beispiel 2
verwendet.
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Beispiel 6
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Herstellung
eines trockenen Pulvers
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Eine trockenen Zusammensetzung wurde
aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
| Gew.-% |
Elvace
785-Pulver, EVA | 48,58 |
Wacker
245-Pulver, EVA | 19,69 |
Secar
51, Zement mit hohem Aluminiumoxidanteil | 19,23 |
beta-Anhydrit | 5,11 |
üblicher
Portland-Zement | 4,81 |
Citronensäure | 0,02 |
Lithiumcarbonat | 0,20 |
Colemanit | 0,51 |
Polysaccharid | 1,53 |
Fasern | 0,01 |
Calciumhydroxid | 0,31 |
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Die Komponenten wurden in einem Taumelmischer
vermischt und gemäß den Angaben
in Beispiel 2 aufgebracht.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel beschreibt die Bildung
einer Beschichtung durch Vermischen von zwei Aufschlämmungen.
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Die einzelnen Aufschlämmungen
wurden jeweils aus einer Pulverzubereitung und einer flüssigen Emulsion
hergestellt. Ein sprühgetrocknetes
Polymeres kann an Stelle der flüssigen
Emulsion verwendet werden, wobei es erforderlich ist, die notwendige
Menge an Wasser zuzusetzen.
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Dieses Beispiel hat gegenüber den
Beispielen 1 bis 4 den Vorteil, dass die einzelnen Aufschlämmungen
eine lange Topfzeit aufweisen, was es ermöglicht, große Ansätze oder zahlreiche Ansätze herzustellen, ohne
die Mischeinrichtung zu reinigen.
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Nachdem die Aufschlämmungen
zusammengebracht worden sind, ergibt sich eine rasche Erhärtung. Dies
kann durch statisches Mischen in der Leitung erfolgen, wodurch ein
rascher Ausstoß des
Materials ermöglicht
wird.
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Die beiden Aufschlämmungen
enthielten die folgenden Komponenten. Teilangaben beziehen sich
auf das Gewicht.
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Die beiden Aufschlämmungen
wurden in den vorstehenden Verhältnissen
in einem statischen Mischer vermischt.
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Die Härtungszeit betrug 10 bis 15
Minuten.
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Die Zugfestigkeit betrug nach 1 Tag
1,17 MPa (170 psi) und nach 28 Tagen 4,28 MPa (620 psi).
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Ein Merkmal des vorstehenden Beispiels
besteht in der langen Topfzeit der Aufschlämmungen, die mehr als etwa
2 Stunden beträgt.