-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Einstellung der Brenneigenschaften eines
Brenngases und insbesondere des Brennwertes, der von einem Brenngasstrom,
speziell einem Strom aus einem fossilen Brennstoff vom Typ natürliches
Gas, befördert
wird.
-
Die Erfindung ist insbesondere auf
eine Regelung eines Brenngasstromes gerichtet, der von einem Netz
aus Versorgungsleitungen für
Industrieanlagen abgegeben wird, in welchen ein thermisches Verfahren
stattfindet, wobei die erfindungsgemäße Regelung vorzugsweise am
vorderen Ende dieses Netzes, in der Industrieanlage oder unmittelbar
davor erfolgt.
-
Die Industrieanlagen, auf welche
sich die Erfindung speziell richtet, sind Glasanlagen, in welchen Brenner
für natürliches
Gas verwendet werden, um für
das Erschmelzen (gegebenenfalls die Läuterung) von Glas im weitesten
Sinne zu sorgen, d.h. von anorganischen Zusammensetzungen, die zur
Herstellung von Flachglas (Floatglaslinien), Hohlglas (Flaschen,
Fläschchen),
Mineralwolle vom Typ Glas- bzw. Gesteinswolle, die für die Wärme- und/oder Schalldämmung vorgesehen
ist, Glasfasern, die zur Verstärkung
von polymeren Materialien dienen und als Verstärkungsfasern bezeichnet werden,
oder auch von Textilfasern verwendet werden.
-
Bei all diesen Anlagen ist es wichtig,
dass das Betriebsregime der Öfen
so konstant und gleichmäßig wie
möglich
ist, wobei ein nicht zu vernachlässigender
Parameter unter anderem die Eigenschaften des Brennstoffs, insbesondere
dessen Brennwert, sind, mit welchem die Brenner versorgt werden.
-
Dabei kann es jedoch vorkommen, dass
das Verteilungsnetz ein natürliches
Gas liefert, dessen Eigenschaften schwanken, dies aus verschiedenen Gründen, wobei
der am häufigsten
auftretende Grund darin besteht, dass das Netz mit natürlichen Gasen
mit unterschiedlichen Eigenschaften aus mehreren Lieferquellen versorgt
wird.
-
Es ist daher notwendig, korrigierend
einzugreifen, um diese Schwankungen des Brennwerts zu kompensieren.
-
Dabei bestand eine erste Art und
Weise der Regelung bisher darin, auf den Durchfluss des Brennstoffs
einzuwirken, indem dessen Brennwert nach dem oberen Grenzwert korrigiert
wird, indem sein Durchfluss vergrößert wird, oder nach dem unteren
Grenzwert korrigiert wird, indem sein Durchfluss durch Zumischen
eines unbrennbaren Gases verkleinert wird, wobei die Durchflusskorrekturen
in denselben Verhältnissen
wie die Schwankungen erfolgen, die am Brennwert des Brennstoffs
beobachtet werden. Diese Art und Weise der Regelung erlaubt es, die
in den Ofen gelangende Wärmemenge
auf dem Sollwert zu halten. Unabhängig davon, ob diese Regelung
manuell oder automatisch erfolgt, werden jedoch ihre Grenzen schnell
erreicht, so ist beobachtet worden, dass eine einfache Korrektur
des Brennwerts des zuströmenden
Gases durch proportionale Veränderung
des Durchflusses nicht zu einer perfekten Stabilisierung des Ofenregimes
führt,
wenn auch alle anderen Dinge sonst gleich bleiben. Dies lässt sich
möglicherweise
damit erklären,
dass die Durchflussschwankungen des Brennstoffs in den Brennern zu
weiteren Modifizierungen in der Art und Weise, auf welche die Verbrennung
stattfindet, insbesondere in der Weise, auf welche sich die Flamme
oberhalb der Glasschmelze entwickelt, führen.
-
In EP-A-0 075 369 wird eine Regelung
des Drucks eines Gasstroms gelehrt, welche Veränderungen des Volumendurchflusses
erfordert.
-
In
DE 1 234 160 B wird gelehrt, dass der Brennwert
eines Gases alternativ durch Zusetzen eines einen geringeren Wärmeinhalt
enthaltenden anderen Gases oder eines einen höheren Wärmeinhalt enthaltenden anderen
Gases korrigiert werden kann.
-
Im Dokument PATENT ABSTRACTS OF JAPAN,
Bd. 017, Nr. 395 (M-1451), 23. Juli 1993 (1993-07-23), wird eine
Art und Weise einer überstöchiometrischen
Sauerstoff-Überdosierung
während der
Verbrennung eines Gases, dessen Wobbe-Zahl konstantgehalten wird,
gelehrt.
-
Deshalb liegt der Erfindung als Aufgabe
zugrunde, eine verbesserte Art und Weise der Regelung des Brennwertes
eines Brenngasstroms zu entwickeln, die speziell darauf gerichtet
ist, jede Modifizierung, die durch die Regelung selbst in der Art
und Weise, auf welche die Verbrennung erfolgt, verursacht wird,
zu minimieren. Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Regelung bereitzustellen, welche die Stabilität des Betriebsregimes des
Ofens am besten gewährleistet,
wenn der Brennstoff vorgesehen ist, die Brenner eines Ofens vom Typ
Glasofen zu versorgen.
-
Der erfindungsgemäße Gegenstand besteht in einem
Verfahren zur Regelung des "Brennwertes" eines Stroms aus
einem Brenngas vom Typ fossiles Gas, der ein als "A" bezeichnetes Hauptbrenngas umfasst
und durch eine Rohrleitung strömt.
Er besteht darin, dass die Regelung wenigstens teilweise durch kontrollierte
Zugabe mindestens eines mit "B" bezeichneten Brenngases
mit einem Brennwert, der größer als
derjenige von "A" ist, zum Gasstrom
erfolgt.
-
Vorteilhafterweise ist das Gas A
Methan, CH4, aus welchem hauptsächlich der
fossile gasförmige
Brennstoff besteht, der unter der Bezeichnung Erdgas bekannt ist,
weshalb es dieser Brenngasstrom ist, auf welchen sich die erfindungsgemäße Regelung
vorzugsweise richtet (wobei die Erfindung aber mit den nötigen Abänderungen
auch auf andere Brenngasströme,
beispielsweise aus einem künstlich hergestellten
Gas, angewendet werden kann).
-
Erfindungsgemäß ist die Bezeichnung "Brennwert" im weitesten Sinne
und nicht streng zu verstehen: So kann, es sich um einen beliebigen
Parameter handeln, der auf dem Gebiet der Brenngasbereitstellung
bekannt ist, um die thermische Leistungsfähigkeit des Brenngases während des
Verbrennungsvorgangs quantitativ zu bewerten. Dabei kann es sich
um den oberen Brennwert (BWo) handeln, der
auf diesem Gebiet bekannt, als kWh/Norm-m3 ausgedrückt und
mit der Brennleistung durch die Relation Q = v·BWo (v
ist der Normvolumendurchfluss des Brenngases) verknüpft ist.
-
Weiterhin kann es sich auch um das
dimensionslose Verhältnis
von C/H des Brenngases handeln, das dem Verhältnis von Anzahl gesamter Kohlenstoffatome
zur Gesamtzahl Wasserstoffatome des Brenngases entspricht (beispielsweise
beträgt
im Fall des Methans, CH4, dieses Verhältnis von
C/H 1/4, d.h. 0,25). Auch kann es sich um die Wobbe-Zahl w handeln,
die mit dem BWo verknüpft ist durch die Relation:
W
= BWo/(d)1/2, mit
d Dichte des Brenngases.
-
Es kann auch die Brennleistungszahl
B verwendet werden, die sich definiert durch:
B = vL/(d)1/2, wobei vL die theoretische Luftmenge ist, die zur
Verbrennung von einem m3 Brenngas erforderlich
ist, und B eine dimensionslose Größe ist, wenn vL in
Luft pro Norm-m3 Brenngas angegeben wird.
-
Dabei ist eine gute Korrelation in
den Regelungen festgestellt worden, unabhängig vom gewählten Parameter,
wobei der Regelung, bei welcher die Wobbe-Zahl verwendet wird, die
auch im Gegensatz zum BWo die Dichteschwankungen des Gases berücksichtigt,
der Vorzug gegeben werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird daher eine Regelung nach
dem oberen Grenzwert angewendet, d.h., die es erlaubt, den Brennwert
des Brenngases zu steuern, indem mittels eines Gases, das einen
höheren Wärmeinhalt
als das Brenngas oder speziell als dessen Hauptgas hat, zu höheren Werten
hin eingestellt wird. (Dabei ist selbstverständlich bekannt, dass bei einem
natürlichen
Gas, das ein weit überwiegendes Gas,
Methan, enthält,
das im Allgemeinen mehr als 80 % des Erdgases ausmacht, die Nebenverbindungen
beispielsweise Spuren von Inertgas des Typs N2 oder
Kohlenwasserstoffe mit längeren
Ketten sind.) Vorzugsweise erfolgt die Regelung nur mittels eines solchen
Gases mit einem höheren
Wärmeinhalt.
Dabei wird von der Regelung der Volumendurchfluss des so geregelten
Gasstromes nicht oder nur sehr wenig verändert.
-
Dieser Typ einer Regelung hat viele
Vorteile. Der Hauptvorteil besteht darin, dass eine deutliche Verbesserung
der Stabilität des
Betriebs des Ofens festgestellt wird, der mit Brennern ausgerüstet ist,
die mit dem so geregelten Brenngas versorgt werden. Die Erklärung dafür könnte sein,
dass es diese Art und Weise einer Regelung erlaubt, den einströmenden Wärmedurchsatz
zu steuern, ohne den Volumendurchfluss deutlich zu verändern und
daher ohne die aeraulischen Eigenschaften der Flamme (beispielsweise
Länge und
Geschwindigkeit) zu modifizieren.
-
Ein weiterer wichtiger und vollkommen
unerwarteter Vorteil betrifft die Emission von NOx-Gasen durch
die Öfen,
deren Brenner so geregelt werden, wobei festgestellt worden ist,
dass eine Regelung nach dem oberen Grenzwert, wie sie erfindungsgemäß durchgeführt wird,
eine deutliche Verringerung der NOx-Emissionen
durch die Öfen
erlaubt, was für die
Umwelt ein äußerst positiver
Punkt ist.
-
Weiterhin kann, indem so der Brennwert
des Brenngases nach dem oberen Grenzwert geregelt wird, der spezifische
Energieverbrauch eines Ofens vom Typ Glasofen, der auf bekannte
Weise in Kilowattstunden pro Tonne Glas ausgedrückt wird, gesenkt werden. Diese
Energieeinsparung stellt den dritten beträchtlichen erfindungsgemäßen Vorteil
dar, und dies umso mehr, als er es erlaubt, die von der erfindungsgemäßen Regelung
verursachten Kosten, insbesondere die des eingeleiteten Gases B
vom Typ Propan, beträchtlich
zu senken.
-
Vorteilhafterweise wird das Gas B
aus Kohlenwasserstoffen mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen ausgewählt, die
gesättigt
sind oder mindestens eine ungesättigte
Bindung aufweisen. Er kann geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
enthält
er zwei bis sechs Kohlenstoffatome und liegt insbesondere in Form
von Propan oder n-Butan vor. Vorzugsweise wird ein Brennstoff gewählt, der
ohne weitere Behandlung unter den Druck- und Temperaturbedingungen,
welchen der zu regelnde Brenngasstrom ausgesetzt ist, als Gas vorliegt.
Auch die Kosten des gewählten
Kohlenwasserstoffs und dessen Verfügbarkeit spielen eine Rolle.
-
Dabei kann es sich ganz allgemein
um ein Erdölgas,
d.h., das bei der Erdölraffination
anfällt, insbesondere
auf der Basis von Propan oder n-Butan, handeln (dabei ist selbstverständlich,
dass diese Erdölgase,
wenn sie einen Hauptbestandteil wie Propan oder Butan haben, auch
weitere Nebenbestandteile, beispielsweise Propen und Buten, wie
bekannt, enthalten können)
.
-
Ohne in die Details eines Organigramms
der Regelung gehen zu wollen, lässt
sich feststellen, dass an der erfindungsgemäßen Regelung vorzugsweise folgende
Stufen beteiligt sind:
- a) Messen des Brennwertes
BWu des Brenngasstroms,
- b) Vergleichen dieses Brennwertes BWu mit
einem oberen Sollwert BWo und
- c) erforderlichenfalls Erhöhen
des Brennwerts BWu auf den oberen Sollwert
BWo durch Zusatz einer geeigneten Menge
des Gases B zum Brenngasstrom.
-
Dabei sind viele Abwandlungen möglich.
-
So kann man sich dafür entscheiden,
gegebenenfalls ständig
wenigstens einen Mindestdurchfluss des Gases B in den Brenngasstrom
zu leiten und daher mit einem B-Zusatz innerhalb eines Durchflussbereichs
zu regeln, der von Qmin (Mindest durchfluss)
bis zu Qmax (maximaler Durchfluss) mit Qmin gleich Null oder einem positiven Durchflusswert
geht.
-
Entsprechend einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die erfindungsgemäße Regelung
folgende Charakteristika besitzen:
- – sie umfasst
zunächst
einen "schnellen" Regelkreis, der
den gemessenen Durchfluss des Gemischs A + B derart steuert, dass
die eingeleitete Menge des Gases B proportional zum Durchfluss des
Gases A selbst im Fall einer plötzlichen
Veränderung
des verbrauchten Durchflusses bleibt (beispielsweise beim Zünden oder
Anhalten der Brenner); diese automatische Regelung kann von einem
Regler realisiert werden, dessen Sollwert proportional zum Durchfluss
des Gemischs ist (aus Gründen
der Vereinfachung ist unter dem "Gemisch
A + B" das Gemisch
aus dem Brenngasstrom, der hauptsächlich auf der Basis des Gases
A ist, und dem Strom aus dem Gas mit einem höheren Brennwert mit im Allgemeinen
einem Hauptgas vom Typ Propan und gegebenenfalls anderen Nebengasen
zu verstehen, selbst wenn das Gas A tatsächlich der gesamte Brenngasstrom
ist, der die gasförmige
Hauptverbindung A umfasst; in diesem Dokument können so unterschiedslos A und
B als eigene und spezifische gasförmige Verbindungen oder als
Brenngasströme,
die diese spezifischen Verbindungen plus weitere Nebenverbindungen
enthalten, verstanden werden), und
- – sie
umfasst anschließend
einen "langsamen" Regelkreis, dessen
Aufgabe es ist, dem gesamten System zur Regelung des Brennwerts
Genauigkeit zu verleihen; dieser Regelkreis kann automatisch den
Sollwert des "schnellen" Regelkreises (durch
einen Proportionalitätsfaktor)
aus der kontinuierlich gemessenen Differenz zwischen dem Brennwert
des Gemischs und dem gewählten
Sollwert ermitteln.
-
Für
die Messung des Brennwerts des Brenngasstroms sind insbesondere
zwei Arten und Weisen möglich:
- – direkte
Messung, bei welcher eine Messeinrichtung vom Typ Kalorimeter verwendet
wird, die eine direkte Ablesung des zu regelnden Parameters kontinuierlich
erlaubt; eine solche Einrichtung ist beispielsweise im Patent EP-0
326 494 A1 beschrieben, und
- – dieselbe
Information kann aus der chemischen Analyse des Brenngasstroms erhalten
werden; dabei kann insbesondere ein Gaschromatograph verwendet werden,
der mit einer Recheneinrichtung gekoppelt ist, die aus der chemischen
Analyse des Gases dessen Brennwert ableitet; diese Messungen können beispielsweise
alle drei Minuten durchgeführt
werden.
-
Es besteht ein Interesse daran, den
Brennwert so häufig
wie möglich
einzustellen, wobei man von den zur Verfügung stehenden Mitteln, insbesondere
den den Brennwert des Gases messenden Mitteln, abhängig bleibt.
-
Vorteilhafterweise beträgt die Reaktionszeit der
zuvor genannten Regelkreise beispielsweise einige Sekunden für den "schnellen" Regelkreis und 1 bis
3 Minuten für
den "langsamen" Regelkreis, wenn ein
Kalorimeter, und bis zu 5 bis 15 Minuten, wenn ein Gaschromatograph
eingesetzt wird. Um eine Vorstellung von der Größenordnung zu vermitteln, kann festgestellt
werden, dass man mit einem Kalorimeter einen Messwert mit einer
Ungenauigkeit von 1 bis 2 % und mit einem Gaschromatographen einen
Messwert mit einer Ungenauigkeit von 0,5 bis 1 % erhält. Der
Gaschromatograph ist daher etwas präziser, erlaubt aber keine kontinuierliche
Messung. Es ist jedoch festgestellt worden, dass im Allgemeinen
die schnellsten Schwankungen der Verbrennungseigenschaften der Ströme aus Brenngas
vom Typ natürliches
Gas mindestens 15 bis 20 Minuten brauchen, weshalb es die Verwendung
eines Gaschromatographen erlaubt, sie problemlos zu erfassen.
-
Die Erfindung hat weiterhin die Vorrichtung zur
Regelung des "Brennwerts" eines Stroms aus
einem Brenngas vom Typ fossiles Gas, der ein als A bezeichnetes
Hauptgas enthält
und durch eine Rohrleitung strömt,
zum Gegenstand, wobei die Vorrichtung
- – elektronische/datenverarbeitende
Mittel zur Steuerung der Regelung,
- – mindestens
ein Mittel zum Messen des zu regelnden Brennwerts vom Typ Brennwertmesser oder
ein chemisches Analysengerät,
das mit einer geeigneten Recheneinrichtung gekoppelt ist, und
- – mindestens
ein Regelungsmittel in Form von mindestens einem Mittel zum Einleiten
einer modifizierten Menge eines Gases B mit einem höheren Brennwert
als dem von A in den Gasstrom, um den Brennwert BWu des
Brenngasstroms auf einen oberen Sollwert BWo zu
bringen, umfasst; wobei diese Vorrichtung vorteilhafterweise die Durchführung des
zuvor beschriebenen Verfahrens erlaubt.
-
Die Erfindung hat außerdem die
Anwendung des zuvor beschriebenen Verfahrens und der zuvor beschriebenen
Vorrichtung auf eine Regelung des Brennwerts eines Brenngasstroms
in einer Rohrleitung, die sich am Ende eines Gasversorgungsnetzes befindet,
das mit einer oder mehreren Lieferquellen versehen ist, und insbesondere
eines Brenngasstroms in einer Rohrleitung, die einen oder mehrere Brenner
mit Brenngas versorgt, die in einer Industrieanlage vom Typ Glasanlage
verwendet werden, zum Gegenstand.
-
Die Erfindung hat darüber hinaus
den Glasofen selbst, der mit Brennern ausgerüstet ist, die mindestens teilweise
mit einem Brenngas versorgt werden, das erfindungsgemäß geregelt
wird, zum Gegenstand.
-
Aus Gründen der Vereinfachung erfolgt
die Regelung in der Hauptleitung, die alle Brenner der Anlage mit
Brenngas versorgt, wobei jedoch nichts im Wege steht, die Regelung
in Nebenleitungen, an den Brennern oder nur an einigen von ihnen
durchzuführen.
-
Die Erfindung wird anschließend anhand
einer Ausführungsform
näher beschrieben,
die einen Glasofen vom Typ derjenigen betrifft, die bei der Herstellung
von Flachglas wie Floatglas verwendet werden. Dabei handelt es sich,
wie bekannt, um einen mit Umkehrung betriebenen Ofen, der mit zwei
seitlichen Regeneratoren ausgerüstet
ist und welcher in der Verteilung der Brenner, die hier mit einem
natürlichen
Gas als Brenngas betrieben werden, im Wesentlichen eine axiale Symmetrie
in Bezug auf die Längsachse
des Ofens aufweist. Wegen näherer
Einzelheiten kann man sich insbesondere aus dem Patent WO-98/02386
unterrichten.
-
Die Erfindung richtet sich jedoch
ganz allgemein auf einen beliebigen Typ eines Glasofens, in welchem
mit einem natürlichen
Gas betriebene Brenner verwendet werden, wie Kreislaufregeneratoröfen und
Flachglasöfen,
die ohne Regeneratoren und allgemein mit Brennern mit einem Brenngas
in Form von Sauerstoff (wovon ein Beispiel im Patent EP-0 650 934
beschrieben ist) betrieben werden. Dabei kann es sich auch um Öfen handeln,
die für
die Herstellung von Hohlglas, Mineralwolle oder Verstärkungsfasern
vorgesehen sind. In den Öfen,
die von der Erfindung profitieren können, können auch Tauchgasbrenner verwendet
werden, d.h., die derart konstruiert sind, dass die Brennflamme
oder die durch die Verbrennung entstehenden Gase sich in den zu
schmelzenden Glasrohstoffen entwickeln (ein Beispiel ist in den
Patenten US-3 260 587 und US-3 738 792 beschrieben).
-
Die Konstruktion der Brenner für den Glasofen
ist daher auch kein beschränkender
Faktor mehr und dem Fachmann bekannt.
-
Anschließend wird sehr schematisch
die Art und Weise der erfindungsgemäßen Regelung erläutert.
-
Wenn von einem Ofen mit seitlichen
Regeneratoren ausgegangen wird, so hat man zwei Reihen von Brenngasdüsen, die
sich in den beiden Seitenwänden
des Ofens einander gegenüber
stehen. Sie werden mit einem natürlichen
Gas von einer Hauptleitung versorgt, die sich am Ende eines nationalen
Versorgungsnetzes befindet. Die Erfindung schlägt vor, die Wobbe-Zahl (oder
den BWo) des Stroms aus natürlichem
Gas in dieser Rohrleitung an der Industrieanlage zu regeln.
-
Konkret wird in der Zuleitung für den Ofen eine
Messleitung angebracht, durch welche mit einer gegebenen Häufigkeit
eine Probe des Brenngases entnommen werden kann, um dessen Eigenschaften (Wobbe-Zahl
oder BWo) entweder direkt mittels einer Messeinrichtung
vom Typ der in oben genanntem Patent EP-0 326 494 A1 beschriebenen
oder mittels eines Gaschromatographen zu messen. Bei Verwendung
eines Gaschromatographen beträgt
der optimale Abstand für
die Messungen drei Minuten, was es erlaubt, sehr schnell auf eine
schnelle Schwankung des Brennwerts des gelieferten natürlichen
Gases zu reagieren und die Wirksamkeit der Regelung in der Rohrleitung
zu kontrollieren. Hinter dieser Messleitung, die zum Messen der
Eigenschaften des Brenngasstroms erforderlich ist, ist eine Nebenzuleitung
für Propan
vorgesehen, die mit einem Mittel zur Durchflusssteuerung versehen
ist, wobei diese Nebenzuleitung entweder von einem Propanversorgungsnetz oder
einem Propanlagerbehälter
versorgt wird (und das betreffende Propan ein handelsübliches
Propan ist, das aus der Erdölraffination
stammt und beispielsweise bis zu 10 oder 20 % andere Nebenverbindungen,
im Allgemeinen andere Kohlenwasserstoffe wie Propen, enthalten kann).
-
Datenverarbeitende Mittel steuern
gleichzeitig die Einrichtung zur Messung der Wobbe-Zahl des Stroms
aus natürlichem
Gas und das Mittel zur Steuerung des Propandurchflusses, wobei ein
höchster Grenzwert
der Wobbe-Zahl (oder des BWo) erzwungen
wird. Dabei steuern die datenverarbeitenden Mittel kontinuierlich
durch Vergleich der gemessenen Wobbe-Zahl (oder des gemessenen BWo) mit dem Sollwert derart die Erhöhung oder
Senkung des Durchflusses des in die Hauptleitung eingeleiteten Propans,
dass der Messwert gleich dem Sollwert ist.
-
Wirtschaftlich ist es bevorzugt,
die einzuleitende Propanmenge maximal zu begrenzen, da deren Kosten
deutlich größer als
diejenigen des natürlichen
Gases sind. Somit ist eine Regelung nach dem oberen Grenzwert bevorzugt,
wobei, abgesehen von Schwankungen, kein Propan zu dem Strom aus
natürlichem
Gas zugesetzt wird. Es muss daher korrekterweise der maximale Sollwert
in Abhängigkeit
von dem bekannten Schwankungsbereich der Wobbe-Zahl (oder des BWo) (Bestimmung eines geeigneten "Regelungsrahmens") festgelegt werden.
-
Wie zuvor erläutert, ist nachgewiesen worden,
dass es die derartige Stabilisierung der Wobbe-Zahl (dieselbe Überlegung
lässt sich
beispielsweise auch auf den BWo oder das
Verhältnis
von C/H anwenden) am besten erlaubt, die Stabilität des Ofenregimes
zu erhalten. Da der Brennwert des handelsüblichen Propans etwa 2,5 Mal
höher als
derjenige des CH4 ist, des Bestandteils,
der im natürlichen
Gas weit überwiegt,
sind die Propandurchflüsse,
die zur Sicherstellung der Regelung erforderlich sind, klein und stören den
Brenngasstrom nur wenig.
-
Außerdem konnte nachgewiesen
werden, dass dieser Typ einer Regelung dazu führt, die NOx-Emissionen
des Ofens im Verhältnis
zu Standardregelungen zu senken, die beispielsweise darin bestehen,
das natürliche
Gas mit Luft zu verdünnen oder
den Durchfluss zu erhöhen.
Eine Regelung nach dem oberen Grenzwert des Brennwerts des Brennstoffs
im weitesten Sinne ist daher für
die Erhaltung der Umwelt vorteilhaft.
-
Schließlich wird durch die erfindungsgemäße Regelung eine Senkung des spezifischen Energieverbrauchs
des Ofens begünstigt,
da der thermische Wirkungsgrad des Ofens größer wird, was es erlaubt, die
Betriebskosten zu senken und so, wenigstens teilweise, die mit dem
Einleiten von Propan verbundenen Zusatzkosten aufzufangen.