-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft Dachhimmelkomponenten
für Fahrzeuge,
insbesondere solche Dachhimmelkomponenten, die ein imprägniertes
Polyurethan-Substrat und mindestens ein Mehrschichtlaminat umfassen,
um das Substrat mit einem Verzierungsmaterial zu vereinigen. Diese
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Herstellen der
Dachhimmelkomponenten.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Dachhimmel werden üblicherweise
in Fahrzeugen eingebaut, um dem Dachbereich des Fahrzeuginnenraums
ein dekoratives Erscheinungsbild zu verleihen. In 2 ist ein Beispiel einer bekannten Dachhimmelkonstruktion
gezeigt, die im allgemeinen durch das Bezugszeichen 200 bezeichnet
ist.
-
Wie es in der 2 gezeigt ist, umfaßt der Dachhimmel 200 ein
relativ dickes steifes Substrat 202, das ein glasfaserimprägniertes
Material auf Polymerbasis, wie z. B. ein glasfaser-imprägniertes
Polyurethan, sein kann. Die dem Fahrzeuginnenraum (nicht gezeigt)
zugewandte Oberfläche
des Substrats 202 ist in der Industrie als sogenannte „A-Seite" bekannt. Bei der
gezeigten Ausführungsform
weist die A-Seite eine Barrierenschicht 204 auf, die mit der A-Seiten-Fläche des
Substrats 202 in Kontakt ist. Die Barrierenschicht 204 ist üblicherweise
aus einer Polyethylen-Folie hergestellt. Die Barrierenschicht 204 ist
zwischen dem Substrat 202 und einem Verzierungsgewebematerial 206 mit
einer Schaumstoffgegenplatte 208 eingefügt. Das Verzierungsgewebematerial 206 liegt
zum Fahrzeuginnenraum frei und verbirgt das Substrat 202 und
die Barrierenschicht 204 vor dem Blick.
-
An der entgegengesetzten Seite des
Substrats 202, in der Industrie auch als die sogenannte „B-Seite" des Substrats 202 bekannt,
ist eine weitere Barrierenschicht 210 angeordnet, die aus
einem ähnlichen
Material wie die Barrierenschicht 204 hergestellt sein
kann. Eine Schwingungsdämpfungsschicht (auch
als "Anti-Quietsch-Schicht" bekannt) 212 ist optional
zwischen der Barrierenschicht 210 und dem (nicht gezeigten)
Fahrzeugrahmen eingefügt,
um durch eine Relativbewegung zwischen dem Dachhimmel 200 und
dem Fahrzeugrahmen während
des Betriebs des Fahrzeugs bedingte Klapper- und Quietschgeräusche zu
minimieren. Die Schwingungsdämpfungsschicht 212 ist üblicherweise
aus einem Schaumpolymermaterial hergestellt.
-
Es ist bekannt, den Dachhimmel 200 in
der Weise herzustellen, daß die
Barrierenschichten 204 und 210 jeweils an gegenüberliegenden
Gießformen angeordnet
werden, und daß anschließend Schichten
aus Glasfasern auf den Barrierenschichten 204 und 210 angeordnet
werden, so daß die
Schichten aus Glasfaser einander gegenüberliegen, um dazwischen einen
Formhohlraum zu definieren. In einem nächsten Schritt werden Polyurethan-Zwischenstoffe wie
z. B. Polyol und Polyisocyanat gemischt und in die Form eingespritzt,
wobei das Polyurethan durch Formpressen ausgebildet wird, was zu
einer Verteilung der Glasfasern in dem Polyurethan-Substrat führt. Das
glasfaserimprägnierte
Substrat 202 mit vereinigten Barrierenschichten 204 und 210 wird
anschließend
aus der Form entfernt, nachbearbeitet und an der A-Seite mit dem Verzierungsgewebematerial 206 mit
der Schaumstoffgegenplatte 208 und an der B-Seite mit der
Schwingungsdämpfungsschicht 212 vereinigt.
-
Das voranstehend erläuterte herkömmliche Verfahren
zum Herstellen eines Dachhimmels unterliegt einigen Nachteilen,
die sich beträchtlich
auf die Wirtschaftlichkeit und die Produktivität auswirken. Im einzelnen liegt
es in der Natur der ein Polyurethan bildenden Reaktion zwischen
Polyisocyanat und Polyol, daß ein
Substrat mit Poren oder Fehlstellen an der Substrat-Oberfläche einschließlich der
A-Fläche
erzeugt wird. Die Poren werden vornehmlich während der Reaktion zwischen
Polyol, einem Katalysator, Wasser und Isocyanat erzeugt. Die Poren
können während des
anfänglichen
Aufschäumens
des Dachhimmels entstehen und/oder sie können nach dem Abkühlen des
Substrats 202 sichtbar werden. Das Abkühlen kann infolge der relativ
großen
Dicke des Substrats 202, die im Bereich von 4 mm bis 28
mm liegen kann, 24 bis 48 Stunden dauern.
-
Obwohl das Substrat 202 von
dem Innenraum durch die geformte Barrierenschicht 204 und das
Verzierungsgewebematerial 206 verborgen ist, neigen die
geformte Barrierenschicht 204 und das Verzierungsgewebematerial 206 dazu,
sich an die Kontur der A-Fläche
des Substrats 202 anzupassen. Folglich können Poren
in dem Substrat 202 unerwünschte Vertiefungen oder Löcher hervorrufen,
die sich in dem Verzierungsgewebematerial 206 ausbilden.
Diese Vertiefungen oder Löcher
sind vom Fahrzeuginnenraum her sichtbar und erfordern deshalb zusätzliche
Verarbeitungsschritte, um dem Dachhimmel ein akzeptables Aussehen
zu verleihen.
-
Zur Lösung des Problems von unerwünschten
Vertiefungen und Löchern
in dem Verzierungsgewebematerial 206 ist es üblich, das
Substrat 202 für mindestens
24 bis 72 Stunden nach dem Ausformen zu lagern, damit es ausreichend
abkühlen
kann, um ein Auftreten von Fehlstellen in der A-Fläche zu ermöglichen.
Nach dieser Lagerzeit werden die Fehlstellen entweder durch ein
Ausbessern verdeckt (unter Verwendung von bspw. einem Maschenband
aus Polypropylen). Alternativ hierzu, falls die Fehlstellen zu zahlreich
sind, wird das Substrat als Ausschuß ausgesondert.
-
Das Lagern, Prüfen bzw. Begutachten und das
Ausbessern der Substrate 202 ist zeitaufwendig und arbeitsintensiv
und erfordert beträchtlichen
Lagerraum. Des weiteren ist das Lagern der Substrate 202 für die Dauer
von 24 bis 32 Stunden nicht immer ausreichend, um Fehlstellen auf
der Substrat-Fläche zu
entdecken. Insbesondere die relativ große Dicke des Urethan-Substrats 202 verstärkt das
Problem, in der A-Fläche
des Substrats 202 Fehlstellen zu entdecken, da die Fehlstellen
manchmal erst nach einigen Tagen oder Wochen auftreten. In Fällen, in
denen der Dachhimmmel bereits an einen Kunden ausgeliefert worden
und/oder in einem Fahrzeug montiert ist, bevor die Vertiefungen
und Löcher
auftreten, kann daraus ein Teile-Rückruf und eine Demontage des
Fahrzeuginnern zum Entfernen von defekten Dachhimmeln resultieren,
was den Hersteller verärgert
und die Kosten steigen läßt. Des
weiteren hebt eine Begutachtung des Dachhimmels 202 nach
der Montage die Arbeitkosten weiter an.
-
Entsprechend entsteht nachhaltiger
Bedarf an einem Fahrzeugdachhimmel, der die Bildung von Vertiefungen
und Löchern
und die mit der Erkennung von Vertiefungen und Löchern in dem Dachhimmel verbundenen
Probleme elimiert oder zumindest beträchtlich reduziert. Ein solches
Verfah ren sollte geeignet umgesetzt werden können, ohne daß bedeutende
Modifikationen bzgl. bestehender Verfahren und Herstellgeräte erforderlich
sind.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, die voranstehend genannten Probleme bezüglich des
Stands der Technik zu lösen
als auch den zum Ausdruck gebrachten Bedarf zu erfüllen. Gemäß den Prinzipien
wird diese Aufgabe durch einen Dachhimmel gelöst, bei dem die Verstärkungsschicht,
die zwischen der A-Seiten-Fläche
des Substrats und einem Verzierungsgewebematerial eingefügt ist,
ein Mehrschichtlaminat umfaßt.
Das Mehrschichtlaminat weist mindestens eine Klebstoffschicht zum
Festkleben des Mehrschichtlaminats an das Verzierungsgewebe, eine
Barrierenschicht und eine Formerhaltungsschicht auf. Die Barrierenschicht
ist derart konstruiert und angeordnet, daß es ein Auslaufen des Polyurethans
oder von Polyurethan-Zwischenstoffen durch sie hindurch während der
Bildung des Polyurethans verhindert. Die Formerhaltungsschicht weist eine
genügende
Festigkeit auf, um zu verhindern, daß die Poren in dem Substrat
das äußere Aussehen des
Verzierungsgewebematerials beeinflussen.
-
Es wird hier auch ein Verfahren zum
Herstellen eines Dachhimmels vorgeschlagen, mit dem die voranstehend
erläuterten
Nachteile gelöst
werden und der vorstehend genannte Bedarf erfüllt wird. Wünschenswerterweise erfordert
die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
keine oder lediglich geringe Modifikationen in bezug auf herkömmliche Verfahrenseinrichtungen.
Somit sind lediglich geringe Ausgaben zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich.
-
Die voranstehend genannten erfindungsgemäßen Aspekte
lassen sich auf zahlreiche Fahrzeugtypen anwenden, einschließlich Personenkraftfahrzeuge,
Lastwagen, Transporter, Mehrzweckfahrzeuge und dergleichen.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Die beigefügten Zeichnungen erleichtern
ein Verständnis
der Erfindung durch Veranschaulichung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
und einen Vergleich derselben mit einem bekannten Dachhimmel. In
den Zeichnungen sind enthalten:
-
1 ist
eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dachhimmels.
-
2 ist
eine Querschnittsansicht eines bekannten Dachhimmels.
-
3 ist
eine schematische Ansicht einer beispielhaften Anordnung eines Dachhimmels
in einem Fahrzeug.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Nachfolgend wird nun im Detail auf
die Zeichnungen Bezug genommen, worin ein erfindungsgemäßer Dachhimmel
gezeigt und im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet
ist. Der Dachhimmel 100 weist ein relativ dickes steifes Substrat 102 auf,
das ein glasfaserimprägniertes
Material auf Polymerbasis sein kann, wie z. B. ein glasfaserimprägniertes
Polyurethan. Die Fläche
des Substrats 102, das dem (nicht gezeigten) Fahrzeuginnenraum
zugewandt ist, wird in der Industrie als die sogenannte A-Seiten-Fläche bezeichnet,
wohingegen die entgegengesetzte Fläche des Substrats 102, die
bei montiertem Dachhimmel 102 von dem Fahrzeuginnenraum
abgewandt ist, als die sogenannte B-Seiten-Fläche bezeichnet wird. Im allgemeinen liegt
die Dicke des imprägnierten
Substrats 102 bspw. in einem Bereich von ungefähr 4 mm
bis ungefähr
24 mm, und vorzugsweise in einem Bereich von 4 mm bis 18 mm. Typische
Dichten für
das imprägnierte
Substrat 102 liegen im Bereich von 48 kg/m3 bis
160 kg/m3 (3,0 bis 10,0 lbs/ft3).
-
An der A-Seiten-Fläche des
Substrats 102 ist ein Mehrschichtlaminat 120 positioniert,
das in der gezeigten Ausführungsform
aus einem Drei-Schicht-Laminat gebildet ist. Das Mehrschichtlaminat 120 ist
zwischen das Substrat 102 und einem Verzierungsgewebematerial 106,
das eine optionale Schaumstoffgegenplatte 108 aufweist
eingefügt.
Das Verzierungsgewebematerial 106, das bspw. aus Nylon,
Kunstseide, Polyester, Baumwolle oder Kombinationen dieser Stoffe
hergestellt sein kann, liegt zum Fahrzeuginnenraum frei und verbirgt
das Substrat 102 und das Laminat 120 vor dem Blick.
Die Dicke des Drei-Schicht-Laminats 120 kann in einem Bereich
von 0,025 mm bis 0,051 mm (d.h. 1,0 mils bis 2,0 mils, oder 0,0010
inch bis 0,0020 inch), und vorzugsweise in einem Bereich von 0,038
mm bis 0,051 mm (d.h. 1,5 mils bis 2 mils, oder 0,0015 inch bis 0,0020
inch) liegen.
-
Die erste Schicht des Drei-Schicht-Laminats 120 besteht
aus einer Klebstoffschicht 122, die das Mehrschichtlaminat 120 an
dem Verzierungsgewebe 106 und seiner optionalen Schaumstoffgegenplatte 108 festklebt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Klebstoffschicht 122 aus einem Ethylenvinylazetat gebildet,
obschon weitere weniger gute Klebstoffe, wie z. B. ein Polyethylen
verwendet werden können.
Im allgemeinen wird die Aufbringung der Klebstoffschicht 122 derart
gesteuert, um eine Dicke zu erzeugen, die, wenn als Konzentration über einen Querschnitt der
Klebstoffschicht 122 gemessen, in einem Bereich von 30
g/m2 bis 40 g/m2 liegt.
Die Ethylenvinylazetat-Schicht 122 ist vorzugsweise korona-behandelt,
d.h. flammbehandelt oder elektrisch oder elektrostatisch geladen,
so daß sie
einen Dyn-Wert von 46 bis 55, vorzugsweise von 47 bis 49 aufweist.
Die Klebstoffschicht 122 sollte eine Erweichungstemperatur
aufweisen, die geringer als die Temperatur ist, bei der sich das
Verzierungsgewebematerial 106 thermisch zersetzt, so daß die Klebstoffschicht 122 ohne
Verfärbung
des Verzierungsgewebematerials 106 erweicht oder geschmolzen
werden kann. Die Erweichungstemperatur der Klebstoffschicht 122 liegt
im allgemeinen vorzugsweise in einem Bereich von 99°C (210°F) bis ungefähr 104°C (220°F).
-
Die zweite Schicht des Laminats 120 ist
eine Barrierenschicht 124, deren Zweck es ist, ein Auslaufen
des Polyurethans und von Polyurethan-Zwischenprodukten durch sie
hindurch während
des Formgebungsverfahrens, wie z. B. einem Formpressen, bei dem
das Laminat 120 vor einem Einspritzen von Polyurethan-Zwischenstoffen
zum Ausbilden des Substrats in einer Gießform angeordnet wird, zu verhindern.
Die Barrierenschicht 124 ist vorzugsweise eine polyethylenumfassende
Folie, vorzugsweise mit Poren nicht größer als 25 μm. Andere Materialien wie z.
B. Polypropylen, Polyethylen-Polypropylen-Copolymer-Folien und weitere
Olefin-Polymere, Copolymere und Terpolymere können zum Einsatz kommen, solange
als diese Materialien die gewünschte Barrierenfunktion
bei einer geeigneten Dicke gewährleisten
und sie akzeptable Eigenschaften in bezug auf das Ausformen, der
Fluidität
und dem Erweichungspunkt aufweisen. Im allgemeinen ist das Aufbringen
der Barrierenschicht 124 derart gesteuert, um eine Dicke
zu erzeugen, die bei einer Messung als Konzentration über einen
Querschnitt der Barrierenschicht 124 in einem Bereich von
10 g/m2 bis 20 g/m2 liegt
und vorzugsweise den Wert von 16 g/m2 annimmt.
Der Streckungsgrad der Barrierenschicht 124 beträgt vorzugsweise
mindestens 40%.
-
Die dritte Schicht des Laminats 120 ist
aus einer Formerhaltungsschicht 126 gebildet, die eine ausreichende
Festigkeit aufweist, um zu verhindern, daß die Struktur der Formerhaltungsschicht 126 durch
die Poren in dem Substrat 102 beeinflußt wird. Die Formerhaltungsschicht 126 verhindert
somit, daß sich
das Verzierungsgewebematerial 106 an Poren in der A-Seiten-Fläche des
Substrats 102 anpaßt,
so daß das
Verzierungsgewebematerial 106 frei von Vertiefungen und
Löchern
ist. Im allgemeinen wird die Aufbringung der Formerhaltungsschicht 126 derart
gesteuert, um eine Dicke zu erzeugen, die bei einer Messung als
Konzentration über
einen Querschnitt der Formerhaltungsschicht 126 in einem
Bereich von 30 g/m2 bis 40 g/m2 liegt.
Die Formerhaltungsschicht 126 umfaßt vorzugsweise ein sogenanntes
spun-bondiertes
(oder "Vlies-") Polypropylen oder
Polyester. Spun-bondierte oder Vlies-Materialien sind in diesem
Zusammenhang als Materialien zu verstehen, bei denen bezüglich der
Richtungseigenschaften keine Unterschiede bestehen. In gleicher
Weise wie die Barrierenschicht 124 weist die Formerhaltungsschicht 126 vorzugsweise
einen Streckungsgrad von zumindest 40% auf. Der Barrierenschicht 124 und
der Formerhaltungsschicht 126 können Antioxidantien hinzugefügt sein.
-
Die Formerhaltungsschicht 126 des
Laminats 120, die vorzugsweise am nächsten an dem Substrat 102 angeordnet
ist, erfüllt
vornehmlich den Zweck, dem Laminat die meisten seiner physikalischen
Eigenschaften zu verleihen, obgleich die Barrierenschicht einen
ausreichend großen
Einfluß darauf
hat, um Unterschiede in Richtungseigenschaften des Laminats 120 hervorzurufen.
Das Laminat 120 weist wünschenswerterweise
eine Zugfestigkeit bzw. eine Biegefestig keit (ASTM D 882-83) im
Bereich von 2700 bis 2900 psi (18,62–19,99 × 106 N/m2) bzw. 2400–2600 psi (16,55– 17,3 × 106 N/m2) auf, wobei die
Zug- bzw. Biegesteifigkeit bevorzugt den Wert von 2800 psi (19,31 × 106 N/m2) bzw. 2500
psi (1,24 × 106 N/m2) annimmt.
Der Streckungsgrad (ASTM D 882-89) des Laminats 120 beträgt vorzugsweise
40– 60%,
wobei die Längsstreckung
vorzugsweise den Wert von 45 % und die Querstreckung vorzugsweise den
Wert von 56% annimmt. Die Reißfestigkeit (ASTM
D 1922-67) liegt vorzugsweise bei einem Wert von 512 ± 50 g/16
Lagen in Richtung der Längsachse
und bei 316 ± 50
g/16 Lagen in Richtung der Querachse.
-
Selbstverständlich kann das Mehrschichtlaminat 120 weitere
Schichten einschließlich
mehr als einer der Schichten 122, 124 und 126 umfassen,
solange die weiteren Schichten die voranstehend erläuterten
Funktionen der Schichten 122, 124 und 126 nicht
stören
bzw. beeinflussen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
läßt sich
das Laminat 120 wie nachstehend erläutert herstellen. Die Vlies-Formerhaltungsschicht 126 wird
mit einer ungefähren
Dicke von 0,13 mm bis 0,15 mm (5 bis 6 mils, oder 0,005 inch bis
0,006 inch) auf die Barrierenschicht 124 extrudiert. Die
Schichten 124 und 126 werden anschließend durch
einen Walzenspalt laufen gelassen, um eine gewünschte Foliendicke von ungefähr 0,025
mm bis 0,051 mm (d.h. 1,0 mils, oder 0,0010 inch bis 0,0020 inch)
zu erzielen, wodurch ein Zwei-Schicht-Laminat gebildet wird. Die Schichten 124 und 126 durchlaufen
anschließend eine
Reihe von Abschreckwalzen, gefolgt von einer Reihe von Heizelementen,
um das Zwei-Schicht-Laminat zu erwärmen. Nach dem Ausbilden des Zwei-Schicht-Laminats
wird die Klebstoffschicht 122 auf das Zwei-Schicht-Laminat,
bestehend aus den Schichten 124 und 126, aufgetragen,
und anschließend
mit den Schichten 124 und 126 durch eine Reihe von Heizwalzen
geschickt, die die Klebstoffschicht 122 zusammendrücken und
sie auf die Schicht 124 laminieren, um somit das Drei-Schicht-Laminat 120 bereitzustellen.
Das Drei-Schicht-Laminat 120 wird abgekühlt und optional geschnitten
und/oder für
eine temporäre
Lagerung aufgerollt.
-
An der entgegengesetzten Seite des
Substrats 102, die in der Industrie auch als die sogenannte „B-Seite" des Substrats 102 bekannt
ist, ist eine Barrierenschicht 110 positioniert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Barrierenschicht 110 eine sogenannte "Rochelle"(Polyethylen-Copolymer)-Folie,
die von der Firma "Rochelle
Plastics of Rochelle, Illinois" bezogen
werden kann und eine Glasumwandlungstemperatur Tg von 83°C aufweist.
Erfindungsgemäß können auch
andere Materialien als die Barrierenschicht 110 verwendet
werden, einschließlich
dem voranstehend erläuterten
Mehrschichtlaminat als Barrierenschicht 110. Eine Schwingungsdämpfungsschicht 112 ist
optional zwischen der Barrierenschicht 110 und dem (nicht
gezeigten) Fahrzeugrahmen eingefügt,
um durch eine Relativbewegung zwischen dem Dachhimmel 100 und
dem Fahrzeugrahmen verursachte Klapper- und Quietschgeräusche zu minimieren. Eine typische
Schwingungsdämpfungsschicht 112 ist
aus einem flamm-laminierten Polyether der Güteklasse 11330XXX gebildet, das
von der Firma "General
Foam of East Rutherford, N. J." bezogen
werden kann. In diesem Zusammenhang ist das Schwingungsdämpfungsmaterial 112 als ein
Material zu verstehen, das ein Baumwollstoffmaterial einschließt, wie
z. B. ein Material, das entweder (a) eine Zwei-Schicht-Struktur
aufweist, die aus einer Vlies-Polypropylen-Folie und aus einer Folie
aus Polypropylen, Polyethylen oder einem Copolymer aus Polypropylen-Polyethylen
besteht, oder (b) ein Drei-Schicht-Laminat aufweist, das aus zwei Vlies-Polypropylen-Folien
besteht, die eine Folie aus einem Polypropylen, einem Poly ethylen
oder einem Polypropylen-Polyethylen-Copolymer beidseitig umfassen.
Die Dicke des Vlies-Polypropylens ist vorzugsweise auf einen Wert
von 33,9 g/m2 (1 ounce/yard2)
eingestellt, wohingegen die Menge an Polyethylen und/oder Polypropylen
einen Wert von ungefähr
35,9 g/m2 (30 g/yard2)
annimmt.
-
Ein Verfahren zum Herstellen eines
Dachhimmels gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird nun im Detail beschrieben.
-
Das Substrat 102 wird in
einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt, indem eine Rochelle-Barrierenschicht 110 (eine
Polyethylen-Copolymer-Folie wie z. B. DOW 906, DOW 909 und
sogenannte Nolar-Folien) und eine Glasfaser-Schicht auf einer Fördereinrichtung
gestapelt werden und anschließend eine
erste Form einer Formpreßeinrichtung
mit den gestapelten Schichten beschickt wird. Eine geeignete Glasfaser-Rolle
kann von der Firma „Microfiber
of Shawnee, Ohio" unter
der Produktnummer N 754 bezogen werden, die vorzugsweise eine Dicke
von 0,2 mm bis 0,3 mm (d.h. 8–12
mils oder 0,008 inch bis 0,012 inch) aufweist. Eine separate Fördereinrichtung
transportiert das Mehrschicht-Laminat 120, auf dem eine
weitere Glasfaserschicht aufgebracht ist, zu einer zweiten Form
der Formpreßvorrichtung,
so daß die
Glasfaserschichten einander gegenüberliegen und dazwischen einen
Hohlraum bilden. In einem nächsten
Schritt werden Polyurethan-Zwischenstoff-Materialien, d.h. Polyol
und Isocyanat in die Form hineingesprüht und das Polyurethan formgepreßt. Der
Sprühvorgang
kann über
ein Standard-XY-Muster
durchgeführt
werden, wobei der Sprühkopf
in einem Abstand von 30,5 cm bis 61 cm (12 inch bis 24 inch) von
der Sprühfläche positioniert ist.
Typische Materialien für
Polyol bzw. Isocyanat sind RIMLINE 87335 bzw. RUBINATE 8700; beide Materialien
können
von der Firma "ICI
of Ster ling Heights, Michigan" bezogen
werden. Bezüglich
der einzelnen Materialien nimmt das Verhältnis (in Gramm) von Isocyanat
zu Polyol vorzugsweise den Wert von 0,541 : 1 ± 0,050 an. Aufgrund der hohen Reaktionsgeschwindigkeit
der Polyurethan-Zwischenstoffe in Verbindung miteinander ist der
Schritt des Einsprühens
der Materialien schnell durchzuführen,
vorzugsweise in einer Zeitdauer von weniger als 5 bis 10 Sekunden,
insbesondere von 5 bis 6 Sekunden. Die Zwischenstoffe können in
den Formhohlraum mit einer chemischen Temperatur von ungefähr 32°C ± 5°C (ungefähr 90°F ± 10°F) eingebracht
werden. Andere mögliche
Materialien für
Polyol bzw. Isocyanat sind das Polyol "BASF ELASTOFLEX TF-23640R" bzw. das Isocyanat "TF-23640T", welche Materialien
von der Firma "BASF,
Wyandotte, Michigan" bezogen
werden können.
In bezug auf diese weiteren möglichen
Materialien nimmt das Gewichtsverhältnis (in Gramm) von Isocyanat
zu Polyol vorzugsweise den Wert von 0,537 ± 0,040 an, wobei die Temperatur,
bei der die Zwischenstoffe in den Formhohlraum eingebracht werden,
vorzugsweise einen Wert von 26,7°C ± 2,7°C (80°F ± 5°F) annimmt.
-
Gemäß bekannter Verfahrensschritte
beim Formpressen werden eine oder beide Formhälften in Richtung zueinander
in eine geschlossene Position bewegt, in der die Formhälften während des
Formpressens voneinander leicht beabstandet sind (z. B. mittels
Abstandselemente), damit das Urethan zu einer gewünschten
Dicke aufschäumen
kann. Während
der Reaktion der Polyurethan-Zwischenstoffe und des Aufschäumens des
Polyurethans verteilt sich das Glasfasermaterial in dem Polyurethan-Substrat
ausgehend von den gegenüberliegenden
Formhälften.
Das Formpressen dauert 1 bis 2 Minuten, vorzugsweise 60 bis 80 Sekunden,
obwohl die Ausformzeit von der Dicke des Schaumkomposits, d.h. von
seinem Querschnitt abhängen
kann. Die Temperatur der oberen bzw. der unteren Formhälfte kann beispielsweise
74°C ± 5°C (ungefähr 165°F ± 10°F) bzw. 63°C ± 5°C (ungefähr 145°F ± 10°F) betragen. Während des
Aufschäumens
verteilt sich das Polyurethan in dem Glasfasermaterial. Im allgemeinen
ist die Verteilung der Fasern innerhalb des Polyurethan-Substrats 102 nicht
homogen; es stellt sich eher eine höhere Konzentration von Glasfasern
an den entgegengesetzten Flächen
des Polyurethan-Substrats 102 ein.
-
Die Ausformzeit ist direkt abhängig von
der Menge an Urethan, die während
des Sprühvorgangs verwendet
wird, und von der Querschnittsdicke des zu füllenden Formhohlraums. Die
Zusammensetzung und das Gewicht der Glasfasern beeinflussen ebenfalls
die Zykluszeit und die Beschaffenheit des fertigen Produkts. Der
Gehalt an Bindemitteln liegt vorzugsweise in einem Bereich von 4,0
bis 6,5 Gew.-% der Glasfasern, und nimmt vorzugsweise von 5,0 Gew.-%
der Glasfasern an. Der Glasfaser-Gehalt liegt vorzugsweise in einem
Bereich von ungefähr 0,33
bis 0,50 Unzen pro ft2.
-
Das glasfaserimprägnierte Substrat 102 mit dem
daran verklebten Mehrschichtlaminat 120 und die Verstärkungsschicht 110 wird
anschließend
aus dem Werkzeug entfernt, nachbearbeitet und an der A-Seite mit
dem Verzierungsgewebematerial 106 mit der optionalen Schaumstoffgegenplatte 108 und
an der B-Seite mit der Schwingungsdämpfungsschicht 112 vereinigt.
Das Nachbearbeiten des überschüssigen Materials,
das im Stand der Technik als sogenannter Abfall bekannt ist, kann
durch eine Wasserstrahlbearbeitung erfolgen.
-
Die voranstehende ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
erfolgte zu Zwecken der Veranschaulichung und Beschreibung. Es ist
nicht beabsichtigt, daß diese
Beschreibung erschöpfend
ist oder die Erfindung auf die offenbarten genauen Ausführungsformen
einzuschränken.
Für den
Fachmann ergeben sich hierzu zahlreiche Modifikationen und Änderungsmöglichkeiten.
Die Ausführungsformen
wurden vor dem Hintergrund ausgewählt und beschrieben, um die
erfindungsgemäßen Prinzipien
und ihre praktische Umsetzung am besten zu erklären, so daß dadurch andere Fachleute
in die Lage versetzt werden, die Erfindung für zahlreiche Ausführungsformen
und mit zahlreichen Abänderungen
zu verstehen, die für
den jeweils betrachteten Anwendungsfall geeignet sind. Es ist beabsichtigt,
den Schutzbereich der Erfindung durch die nachfolgenden Ansprüche zu definieren. Hierdurch
ist die Erfindung nicht auf die erläuterten. Ausführungsformen
eingeschränkt.
Es versteht sich, daß die
vorstehend genannten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.