DE59914C - Vorrichtung zur ambulanten Behandlung schwer erkrankter Gliedmafsen und Rückenknochen - Google Patents

Vorrichtung zur ambulanten Behandlung schwer erkrankter Gliedmafsen und Rückenknochen

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DE59914C
DE59914C DENDAT59914D DE59914DA DE59914C DE 59914 C DE59914 C DE 59914C DE NDAT59914 D DENDAT59914 D DE NDAT59914D DE 59914D A DE59914D A DE 59914DA DE 59914 C DE59914 C DE 59914C
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rails
chest
longitudinal
diseased
straps
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DENDAT59914D
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F. HESSING in Göggingen bei Augsburg
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/01Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
    • A61F5/04Devices for stretching or reducing fractured limbs; Devices for distractions; Splints
    • A61F5/05Devices for stretching or reducing fractured limbs; Devices for distractions; Splints for immobilising
    • A61F5/058Splints
    • A61F5/05841Splints for the limbs

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Die vorliegende Erfindung stellt einen Verband für Schwerverwundete oder mit Fracturen oder anderen schweren Verletzungen oder Erkrankungen der -Knochen behaftete Personen dar, der die ambulante Behandlung dieser Kranken ermöglicht, folgeweise deren Transportfä'higkeit erleichtert und gleichzeitig, durch seine Verstellbarkeit dazu geeignet ist, in einigen wenigen Gröfsen oder Typen vorräthig gehalten zu werden, um im Bedarfsfalle sofort Verwendung zu finden. Er ist demgemäfs vorzugsweise in der Kriegschirurgie und für gröfsere Krankenanstalten oder chirurgische bezw. orthopädische oder ähnliche Anstalten bestimmt. Es ist bekannt, dafs der Erfinder seit langen Jahren gerade der ambulanten Behandlung schwerer Knochenerkrankungen seine Aufmerksamkeit zugewendet hat, weil die dadurch ermöglichte Bewegung der Kranken in freier Luft den Heilungsprocefs auf das Vortheilhafteste beeinflufst. Bisher mufste indefs für jeden Patienten ein besonderer Apparat nach einem vom Körper genommenen Modell gearbeitet werden, weil die Grundbedingung der ambulanten Heilmethode derartiger schwerer Erkrankungen eine den anatomischen Bau des erkrankten und der benachbarten Körpertheile vollständig und genau umschliefsende feste Bandage, gewissermafsen eine Einkapselung derselben ist. Infolge hiervon ist die Methode der ambulanten Behandlung trotz der anerkannten Erfolge des Erfinders . ·— von der Heilanstalt desselben zu Göggingen abgesehen — bisher nicht in gröfserem Umfange zur Anwendung gelangt.
Mit der vorliegenden Erfindung ist die allgemeine Anwendung, wenigstens für Kranke von im wesentlichen normalen Körperformen, also insbesondere für die Kriegschirurgie, die Knochenfracturen und andere acute schwere Knochenerkrankungen (also mit Ausschlufs der Anwendung für starke Deformationen) ermöglicht.
Die Apparate bestehen aus Stahlschienen, welche theils längs den Gliedmafsen, für welche sie bestimmt sind, sich an deren anatomischen Bau genau anschmiegend, theils quer zu den ersteren, sie fest zusammenhaltend, verlaufen.
Sie umschliefsen das betreffende Glied zu etwa zwei Dritttheilen, während das letzte Drittel durch eine Anzahl von Gurten mit Schnallen ersetzt ist. In dieser Weise ist für jeden Gliedtheil (Rücken, Achsel, Oberarm, Unterarm, Hand, Hüfte, Oberschenkel, Unterschenkel und Fufs) zunächst eine besondere Kapsel gebildet, welche den betreffenden Gliedtheil anatomisch genau und fest umschliefst, indem die Gurte mit Schnallen die geringen Unterschiede der Stärke der Gliedmafsen innerhalb der . Type oder Gröfsennummer ausgleichen, während auch die leichte Biegsamkeit der Stahlschienen ermöglicht, gewisse Anomalien zu berücksichtigen.
Die so hergestellten Theilgliederkapseln werden nun durch ihre eigenthümliche, im Anschlufs an die einzelnen Figuren der beiliegenden Zeichnungen nachstehend erläuterten Verbindungen zu denjenigen Verbänden zusammengesetzt, die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden. Diese Verbindungen ermöglichen gleichzeitig den Ausgleich der Gröfsenunterscbiede innerhalb der Typen oder
Gröfsennummern in der Längsrichtung (so dafs für das Gutsitzen des Hülsenverbandes an den Gliedrriafsen gesorgt ist), während dieselben auch die Fixirung des kranken Gliedes in jeder vom Arzte gewünschten Lage und demgemäfs die nothwendige Immobilisirung dieses Gliedes und dagegen die Beweglichkeit der vom Arzte nicht zu immobilisirenden Glieder ermöglichen.
Fig. ι stellt einen solchen Verband montirt auf einem rechten Beine dar; Fig. 2 einen solchen auf einer rechten Schulter, rechtem Arme und rechter Hand; Fig. 3 einen solchen um Rücken und Brustkorb.
Der Beinverband besteht, wie erwähnt, aus vier Schienenkapseln oder Körben für das Becken a, den Oberschenkel b, den Unterschenkel c und den Fufs d, die an sich jeder in der oben geschilderten Weise gebildet sind. Unter sich sind dieselben durch Schienen verbunden, welche entweder, den Gelenken entsprechend, mit Gelenken versehen sind, wo Beweglichkeit gewünscht wird, oder mit steifen Feststellschienen, wo Steif haltung erforderlich ist.
Die Verbindungsschienen sind ferner so -eingerichtet, dafs die Körbe nach dem Anlegen von einander entfernt werden können, so dafs man die Gestelle den Körperteilen anpassen . und dadurch Contreextension ausüben kann. Die Fig. 1 zeigt als Beispiel die Anordnung, dafs das Hüftgelenk beweglich, das Kniegelenk für die Beweglichkeit eingerichtet, nach Herstellung der erforderlichen Streckung aber in gerader Stellung durch die .Feststellschienen f immobilisirt, das Fufsgelenk endlich durch die Feststellschienen g ebenfalls immobilisirt ist, eine Anwendung, die der Arzt bei Fracturen des Unterschenkels oder des unteren Drittels des Oberschenkels wählen wird. Der Oberschenkelkorb und der Unterschenkelkorb sind durch die abnehmbaren Schienen e (in der Zeichnung, sieht man begreiflich nur die äufsere) mit einander verbunden. Durch eine Anzahl Schlitze in denselben und die Schrauben e1 e2eB e4 lassen sich die Körbe beliebig gegen einander einstellen. Hat die Schiene e, wie hier, ein Gelenk, so benutzt man eine zweite Schiene f, um dasselbe in jeder gewünschten Lage festzustellen.
Beim Fufsgelenk wird die Einstellung und die etwa erforderliche Contreextension durch die am Fufskorbe d angebrachten Schienen g gl hervorgebracht, welche in Führungen h h und h1 hl verschiebbar und durch Stellschrauben i i feststellbar sind. Die vorerwähnten Schienen sind am besten zu beiden Seiten der Gelenke anzubringen und befinden sich darum an der äufseren und inneren Seite des Fufses je zwei.
Dieser Verband wird in der Weise angelegt, dafs der Beckenkorb a, nachdem er dem Körperteile genau angelegt ist, durch zwei Riemen festgeschnallt wird. Der eine läuft über das Kreuzbeinloch von dem Drahtkorbe über den vorderen Rand der gesunden Seite, über den Leib nach dem Knopfe m und wird dort beliebig eingehängt. Der zweite Riemen läuft vom untersten Theile des Korbes über das Sitzbein, aufsteigenden Ast, ebenfalls zum Knopf in und wird dort beliebig eingehängt.
Der Oberschenkelkorb, der zwei Drittel des Oberschenkels umspannt, wird mit einer Anzahl Riemen über der vorderen Seite festgehalten. Ebenso werden der Unterschenkelkorb und der Fufskorb durch entsprechende Riemen festgeschnallt.
Anstatt Apparate mit Gelenken kann man auch solche ohne Gelenke verwenden, da, wo Steifhaltung unbedingt nothwendig ist. Auch kann man Apparate benutzen, die nur aus zwei oder drei Körben bestehen, wie Fufskorb, Unterschenkel- und Oberschenkelkorb, oder Beckenkorb, Oberschenkelkorb und Unterschenkelkorb, wo es sich nur um Erkrankungen etwa in der Mitte dieser Theile handelt und der Arzt die erzielte Immobilisirung und Versteifung ausreichend findet.
Beim Arm ist die Eintheilung und Anordnung eine ziemlich gleiche (Fig. 2), wie beim Bein.
Der Schulterkorb k wird mittelst eines oder einiger Riemen k' über der Brust und dem Rücken festgehalten. Der Oberarmkorb η ist mit dem ersleren durch die Schiene C gelenkig, zugleich aber feststellbar und verstellbar verbunden; der Unterarmkorb 0 ist mit dem Oberarmkorb durch Schiene ρ gelenkig, feststellbar und verstellbar verbunden und mit der Handschiene q versehen, welche ebenso wieder mit dem Unterarmkorb 0 verbunden sein kann.
Der Verband für den Brustkorb, dessen allgemeine Einrichtung der geschilderten für die übrigen Verbände entspricht, hat noch die Besonderheit, dafs er die Wirbelsäure dauernd während des Heilungsprocesses zu' entlasten bestimmt ist.
Die besondere Einrichtung für diese Entlastung besteht darin, dafs rechts und links am Becken zwei Tragschienen r angeordnet sind, die sich dem anatomischen Bau des Beckenknochenrandes anschliefsen. Sie verlaufen vom Steifsbein über das Kreuzbeinloch an der crista ossis ilei entlang und dann an dem vorderen Rande des Beckenknochens herab. Zwei weitere Schienen s schliefsen sich oben genau um die Achselhöhlen.
Von den unteren Schienen gehen beiderseitig je zwei Schienen r1 und r2 nach oben, und von der oberen Schiene s zwei Schienen s1 und s2 nach unten, welche sich decken und mittelst Stellschrauben in gewünschter Entfernung mit einander verbunden werden

Claims (1)

  1. können. Hiermit wird die Belastung der Wirbelsäule auf die tragfähigen Beckenknochen in deren ganzer Ausdehnung abgewälzt und von diesen getragen. Gleichzeitig ist damit die Verstellbarkeit des Verbandes in der Längsrichtung, sowie ferner die Ausübung der Confreextension ermöglicht.
    Im Uebrigen besteht diese corsetartige Bandage ebenfalls aus einer Anzahl dem Körper genau angepafster Längs- und Querschienen und den die Anschmiegbarkeit erhöhenden Schnallenbändern über die Brust.
    Ein nicht zu unterschätzender Nebenvortheil aller dieser Apparate ist der, dafs man zu jeder Stelle des erkrankten Gliedes jederzeit bequem und schnell heran kann, was bei den bisher üblichen Gyps- und ähnlichen Verbänden nicht möglich ist.
    Paten τ-An sp rüche:
    ι . Vorrichtung zur ambulanten Behandlung schwer erkrankter Gliedmafsen und Rückenknochen, bestehend aus den kranken und die benachbarten gesunden Körpertheile völlig einkapselnden, aus sich kreuzenden Schienen gebildeten und mittelst Gurte um den betreffenden Körpertheil festzuschnallenden - einzelnen Gestellen oder Körben (Fig. i. und 2, α b c d), welche unter sich entweder durch gelenkige oder durch steife, verstellbare Schienen (efgg1) lösbar verbunden sind, so dafs die Körbe und deren gegenseitige Lage allen Körpertheilen genau angepafst und letztere nach Bedarf unbeweglich gemacht werden können.
    2. Bei der unter i. bezeichneten Vorrichtung (für Brust und Rücken) die Verbindung eines aus Längs- und Querschienen bestehenden, durch Schnallenbänder zu befestigenden Brustkorbes mit der Einrichtung zur Entlastung der Wirbelsäule und der gleichzeitigen Ausübung der Contreextension und Immobilisirung, durch Anbringung je zweier verschiebbarer Längsschienen zwischen je einer rechten und linken Schiene, die vom Steifsbein über das Kreuzbeinloch, die crista ossis ilei und den vorderen Rand des Beckenknochens verläuft, und je einer Schiene, die sich um die rechte und linke Achselhöhle legt (Fig. 3).
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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