DE596075C - Leimring fuer Obstbaeume o. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26. APRIL 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Ve 596075 KLASSE 45 k GRUPPE 2

F. Schacht G. m. b. H. in Braunschweig Leimring für Obstbäume ο. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. September 1932 ab

Zum Fangen schädlicher Insekten, z. B. des Frostnachtspanners, an Obstbäumen sind bereits Raupenleimringe bekannt, deren Leimschicht innerhalb eines längsgefalteten Streifens untergebracht ist. Der dazu benutzte Papierstreifen erhält in der Mitte eine Längsrille. Der Leim wird nur auf die eine durch die Längsrille abgegrenzte Hälfte aufgetragen, und zwar so, daß außen noch ein unbeleimter Längsstreifen verbleibt. Durch Zusammenfalten des ganzen Streifens, Glätten und Aufrollen desselben tritt der Leim auch auf die unbeleimt gebliebene Längshälfte gleichmäßig über. Der von der Rolle abgeschnittene Teil des Streifens wird vor Gebrauch aufgefaltet, so· daß die beleimte Seite bloßliegt. Der geöffnete Leimring wird mit einem Bindfaden oder Draht mit den unbeleimten Rändern am Baumstamm oben und unten festgebunden.

Beim Arbeiten mit diesem Leimring entstehen die Nachteile, daß das Auseinanderfalten des abgeschnittenen Stückes Schwierigkeiten bereitet und daß das Handhaben mit dem geöffneten Ring beim Festbinden infolge seiner von dem Falten herrührenden Neigung, sich wieder zusammenzufalten, schwerlich ohne Beschmutzen der Hände möglich ist. Nachteilig ist ferner, daß die Leimschicht nach der Befestigung des Bandes am Stamm sofort den Einflüssen der Witterung, wie Regen, Staub usw., ausgesetzt ist, so daß die Ringe erst kurz vor dem Auftreten der Schädlinge an die Bäume angelegt werden dürfen.

Die Erfindung hat einen fertigen Leimring zum Gegenstand mit einer innerhalb eines längsgefalteten Streifens abgedeckten Leimschicht, der dadurch gekennzeichnet ist, daß von dem gefalteten Deckstreifen in entgegengesetzter Richtung ein weiterer Faltstreifen ausgeht, der als Zugstreifen nach dem Anlegen und Festbinden des Leimrings zum Freilegen der Leimschicht dient. Dadurch, daß die Leimschicht auch während des Anlegens des Ringes am Baum bedeckt bleibt, ist ein Beschmutzen der Hände und Kleider ausgeschlossen.

Ein weiterer Vorzug des erfindungsgemäß gefalteten Ringes ist der, daß nach dem Anlegen desselben mit dem Freilegen der Leimschicht so· lange gewartet werden kann, bis die ersten Schädlinge, z. B. Frostspanner, auftreten. Trotz frühzeitigen Anlegens des Leimringes braucht der Raupenleim mit dem geringsten Aufwand an Zeit erst dann freigelegt zu werden, wenn seine höchsten fängigen Eigenschaften vorhanden sein sollen, während bei den bisher bekannten, frühzeitig angelegten Leimringen die Leimschicht schon durch Anflug von Staub, fallenden Blättern o. dgl. und durch die unter dem Einfluß der Luft erfolgende Selbsterhärtung ihre höchste Klebfähigkeit verloren hat. Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einer Ausführung dargestellt. Es zeigen

. Abb. ι die Ansicht eines aufgeklappten Leimrihgstreifens,

Abb. 2 die Art des Faltens des Streifens nach Abb. 1,

Claims (1)

1. Abb. 3 einen Querschnitt durch den angelegten Leimring mit verdeckter Leimschicht.

   Der Leimring ist in—bekannter Weise in der Mitte mit einer schraffiert gezeichneten Leimschicht bedeckt, so daß zwei breite Randstreifen a, b unbeleimt bleiben. Das Falten des· Leimrings geschieht in der Längsrichtung des Streifens entsprechend den gestrichelt gezeichneten Linien c, d, und zwar derart, daß der Streifen in der Linie c nach oben, in der Linie d dagegen nach unten gefaltet wird. Durch diese Art der Faltung kommen die beiden Hälften e. und/ des Leimrings so aufeinanderzüliegen, daß sie sich in bekannter "Weise völlig abdecken. Gleichzeitig entsteht aber ein Zugstreifen b, der bei dem an den Baum angelegten und festgebundenen Ring das nachträgliche Freilegen der Leimschicht ermöglicht.

   Beim Gebrauch wird der gefaltete Ring um den Stamm gelegt und an seinem oberen ungeleimten Randstreifen α festgebunden. Man kann dann durch leichtes Nachuntenziehen des Zugstreifens b die Leimschicht freilegen, wonach der Zugstreifen l· ebenfalls festgebunden wird.

   •Patentanspruch:

   Leimring für Obstbäume o·. dgl. mit einer Leimschicht innerhalb eines längsgefalteten Streifens, dadurch gekennzeichnet, daß von dem gefalteten Deckstreifen in entgegengesetzter Richtung ein weiterer Faltstreifen ausgeht, der als Zugstreifen nach dem Anlegen und Festbinden des Leimrings zum Freilegen der Leimschicht dient.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Berlin, gedruckt in der heIchsdruCkerei