-
Bluttransfusionsspntze Man kennt bereits Bluttransfusiönsspritzen"
bei denen das Blut erwärmt wird, um sein Gerinnen zu verhindern. Hierbei findet
aber keine Blutauffrischung, d. h. keine Anreicherung mit Sauerstoff, statt, so
daß dem Spender entnommenes, venöses Blut wieder als solches in den menschlichen
Körper eingeführt wird.
-
Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung, die die Übertragung des
Blutes von einem Individuum auf ein anderes oder die Autotransfusion nach vorhergehender
Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff gestattet. Das zugeführte Blut ist also nicht
mehr das venöse, sondern ist mit Sauerstoff aufgefrischt. Hierbei wird jede Embolie
vermieden,- jede Keimübertragung wird hintangehalten und eine vollkommene Vermischung
von Blut mit Sauerstoff gesichert.
-
Bisher erfolgte die Einführung von Sauerstoff in das Blut in der Weise,
daß mittels einer Nadel ein Stich in die Ader bewirkt und hierauf der Sauerstoff
mittels einer Spritze in die Ader eingespritzt wurde. Dieses Verfahren weist den
Übelstand auf, daß die Auflösung des Sauerstoffes im Blut nicht leicht regelbar
ist und daß in Anbetracht der sehr kleinen Berührungsfläche zwischen diesen Stoffen
eine sehr lange Zeit zur regelmäßigen und vollständigen Auflösung des Sauerstoffes
erforderlich ist, damit er nicht in den Blutgefäßen in. Form von Bläschen verbleibt,
die den Blutkreislauf behindern können.
-
Die Erfindung hilft allen diesen übelständen ab- und besteht zu diesem
Behufe in einer mit Zu- und Ableitungsorganen- für das Blut versehenen Spritze,
welche sich hauptsächlich dadurch kennzeichnet, daß sie mit einem Rührorgan versehen
ist, welches das Vermischen einer gewissen, durch 1?unktierung entnommenen Blutmenge
mit dem gleichfalls zugeführten Sauerstoff in der Weise gestattet, daß in den Blutkreislauf
mit Sauerstoff angereichertes, nicht geronnenes und keimfreies Blut aus der Spritze
eingeleitet wird. Hierbei sind Mittel vorgesehen, um den gasförmigen Sauerstoffüberschuß
nach außen oder sonstwie abzuleiten. Die Anschlußkanäle sind dabei beliebig regelbar.
-
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Fig. i die Spritze in Ansicht und teilweise im Schnitt und Fig.2 einen
Schnitt nach Linie II-II der Fig. i.
-
Die Spritze weist ein zweckmäßig aus Glas bestehendes zylindrisches
Gehäuse i auf, dessen einer dicht auf ihm aufsitzender Boden 2 Anschlußdüsen 3,
3a, 4 trägt, die nach außen auslaufen und durch Sperrschrauben
5,
5a' 6 absperrbar sind; die letzteren sind in allen ihren Stellungen durch Gegenmuttern
7, 7a, 8 feststellbar.
-
Am entgegengesetzten Gehäuscende ist ein Ring 9 vorgesehen, welcher
zwei Stifte io trägt, welche die Festlegung mittels Bajonettverschlusses o. dgl.
eines Bodens gestatten, derart, daß dieser rasch abgenommen und aufgesetzt werden
kann.
-
Im Gehäuse i ist ein Kolben 12 verschiebbar, der zwecks Sicherung
einer vollkommenen Abdichtung sorgfältig eingeschliffen ist. Der Kolben wird mittels
einer Stange 13 gehandhabt, welche den Boden i i in einer axialen Bohrung durchquert
und außen einen Ring 14 trägt. Die Stange 13 ist mit einem axialen Kanal 15
versehen, an den sich eine axiale Bohrung des Kolbens 12 anschließt, die am inneren
Ende kegelförmig erweitert ist (bei 16). Auf der dem Teil e zugewandten Seite trägt
der Kolben 12 .eine Ausnehmung 17. Eine über den größten Teil der Stange 13 vorgesehene
Nut 18 verbindet die kegelförmige Bohrung 16 mit dem Außenraum und läuft am oberen
Ende in einen Querschlitz i 8a aus.
-
Im Kanal 15 gleitet eine Stange 19, die am unteren Ende in einen konischen
Teil 19a ausläuft, der genau in die kegelstumpfartige Bohrung 16 paßt und in einen
Teller 2o übergeht, welcher mit der Ausnehmung 17 bündig liegt, sobald die Stange
19 sich, in der oberen Lage befindet, so daß der Kanal 15 dicht abgeschlossen wird.
In das obere Ende der Stange 19 ist ein die Nut 18 durchquerender Knopf 21 eingeschraubt,
welcher das Verschieben des Rührtellers 2o im Gehäuse i gestattet.
-
Mit dem Kolben 12 ist ein Röhrchen 21' verbunden, das auf der Innenseite
eine kleine Üffnung 22 hat, die durch eine Nadelschraube 23, die in der Röhrchenbohrung
lagert, ,absperrbar ist. Das Röhrchen durchquert den Boden 1 i und ist am äußeren
Ende mit einer nach außen mündenden Bohrung 24 versehen.
-
Am Boden i i sind Ringe $ 5 vorgesehen, die zum Festhalten der Spritze
beim Verschieben des Kolbens zwecks Ansaugens des Blutes und des Sauerstoffs sowie
zum Zurücktreiben des angereicherten Gemisches und beim Durchmischen dienen..
-
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Zunächst saugt man in die natürlich
zuvor sterilisierte Spritze, beispielsweise durch den Stutzen 3a, eine antikoagulierende
Lösung, beispielsweise citronensaure Sodalösung, ein (4 cmm einer ioprozentigen
Lösung für ungefähr ioo ccm Blut). Der eine der beiden Hauptanschlüsse - z. B. 3
- wird durch einen Gummischlauch mit einer Punktiernadel verbunden. Sodann wird
eine Venenpunktierung ausgeführt, um in die Spritze die gewünschte Blutmenge einzuführen,
worauf man die Ventilschraube 5 einschraubt, so daß der Stutzen 3 abgesperrt wird.
Mittels des an einen Sauerstoffbehälter angeschlossenen Stutzens 4 wird hierauf
eine entsprechende Sauerstoffmenge in die Spritze eingelassen und sodann mittels
der Schraube 6 dieser Anschlußstutzen abgesperrt.
-
Nunmehr wird der bis dahin in der oberen Lage festgelegte Rührei 2o
bewegt, so daß Blut und Sauerstoff durchgerührt werden, bis die Auflösung vollzogen
ist. Während die Schrauben 5, 6 geschlossen bleiben und das Röhrchen 21' nach oben
gerichtet ist, wird die Schraube 23 gelüftet und der Kolben 12 verschoben, so daß
der nicht aufgelöste Sauerstoff ausgetrieben wird. Treten zur Öffnung 24 Bluttropfen
aus, so wird das Schraubenventil 23 geschlossen.
-
Nunmehr kann nach abermaligem öffnen des Schraubenventils 5 das finit
Sauerstoff angereicherte Blut injiziert werden.
-
Will man nach Sauerstoffanreicherung nicht die Selbsttransfusion,
sondern die Transfusion des Blutes eines Subjekts auf ein anderes Subjekt, natürlich
nach Anreicherung mit Sauerstoff, vollziehen, so kann man einen zusätzlichen Anschlußstutzen
verwenden, -der ähnlich dem Anschluß 3a angeordnet ist.