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Vorrichtung zum Abtauen des Kühlsystems von Luftkühlanlagen Bei Kühlsystemen
von Luftkühlanlagen, bei denen die zu kühlende Luft an den vom Kältemittel durchströmten
Rohrschlangen entlang geführt wird, taut man bekanntlich die Kühlsysteme, die sich
mit Eis und Schnee bedecken, von Zeit zu Zeit dadurch ab, daß man durch die Kühlrohre
ein Heizmittel hindurchströmen läßt. Der Eisschlick, der sich bei diesem Abtauen
auf dem Boden des Gehäuses der Kühlsysteme sammelt, wird dann dadurch zum Schmelzen
gebracht, daß .man die zu kühlende Luft zunächst unter dem Gehäuseboden entlang
und darauf über den Eisschlick hinwegleitet. Hierdurch wird der Eisschlick zur Vorkühlung
der Kühlraumluft. ausgenutzt und das Abschmelzen des Eisschlicks beschleunigt. Wenn
aber die Kühlraumluft bereits eine unter o° liegende Temperatur hat, was bei Tiefgefrieranlagen
stets der Fall ist, so kann sie ein Abschmelzen des Eisschlicks nicht herbeiführen
und eher zu einer stärkeren Absetzung der isolierenden Eisschicht auf den Kühlsystemen
und zum Niederschlagen von Feuchtigkeit auf dem Kühlgut führen.
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Man hat auch schon von der Maßnahme, den Gehäuseboden des Kühlsystems,
auf den der Eisschlick niederfällt, zu beheizen, Gebrauch gemacht. Hierbei handelt
es sich je-
doch nicht allein um eine Beheizung zum Abschmelzen und Entfernen
des abgetauten Eisschlicks, sondern um eine allgemeineBeheizung des ganzen Gehäuses
zu dem Zwecke, das ganze Kühlsystem abzutauen. Bei dieser bekannten Vorrichtung
ist unter dem Xühlsystem und über der Auffangmulde eine Dampfheizung angeordnet,
die außer der Mulde das ganze Gehäuse erwärmt, in der das Kühlsystem untergebracht
ist. Eine Luftkühlanlage dieser Art hat den Nachteil, daß beim Abtauen sehr große
Wärmemengen aufgewendet werden müssen, weil auch die Wände der Kammer und der anschließenden
Kanalteile erwärmt werden müssen. Es werden also erhebliche Wärmemengen in den einzelnen
Teilen der Kühlanlage aufgespeichert, so daß bei der Wiederaufnahme des Kühlvorganges
zusätzliche Kälte zur Rückkühlung der erwärmten Wände aufgewendet werden muß.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die das Abschmelzen und Entfernen
des von dem Kühlsystem abgetauten Eisschlicks begünstigt. Zu diesem Zweck sind nach
der Erfindung unter der Auffangmulde unter dem Kühlsystem Kanäle vorgesehen, durch
die das Heizmittel vor seinem Eintritt in das Kühlsystem hindurchgeleitet wird.
Der Eisschlick schmilzt zum größten Teilbei der Berührung mit dem wärmeren Gehäuseboden,
und das Schmelzwasser kann durch eine Ablaufleitung sofort abfließen, so daß die
bei Tiefgefrieranlagen unter o° C abgekühlte Kühlraumluft nicht oder doch nur während
sehr kurzer Zeit Gelegenheit hat, sich mit Feuchtigkeit anzureichern. Etwa sich
ansammelnder Eisschlick kann von Hand vom Gehäuseboden entfernt werden, was keine
Schwierigkeiten bereitet,
da das Eis nicht am Boden anfriert. Die
Vorrichtung ist besonders bei Tiefgefrieranlagen verwendbar, bei denen der zum Auffangen
des Eisschlicks dienende Boden unterhalb der Kühlsysteme an der Eintrittsöffnung
für die Kühlluft in das Gehäuse der Kühlsysteme frei nach dem Kühlraum zu liegt,
weil an dieser Stelle die Luft des Kühlraumes, die sich während des Abtauens erwärmt,
auf einer großen Fläche die Möglichkeit hat, sich mit Feuchtigkeit anzureichern.
Bei solchen Anlagen können schädliche Niederschläge auf dem Kühlgut entstehen.
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Gegenüber- der bekannten Kühlanlage mit beheizter Auffangmulde zeichnet
sich die Vorrichtung nach der Erfindung dadurch aus, daß nur verhältnismäßig geringe
Wärmemengen einerseits beim Abtauen des Eisschlicks voll dem Kühlsystem, anderseits
bei dem Abschmelzen und Entfernen des herabgefallenen Eises aufgewendet zu werden
brauchen. Es bedarf hierbei nämlich keineswegs des Abschmelzens des gesamten Eises,
weil der herabgefallene Eisschlick leicht entfernt werden kann. Ferner werden beim
Abtauen nur diejenigen Teile der Kühlanlage erwärmt, die unbedingt zur einwandfreien
und schnellen Durchführung des Abtauens des Kühlsystems und des Abschmelzens des
abgetauten Eisschlicks erwärmt werden müssen. Insbesondere wird nicht die ganze
Kammer erwärmt.
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Der Fußboden des Kühlraumes hat bei Tiefkühlräumen eine so tiefe Temperatur,
daß beim Entfernen des Eisschlicks aus dem Gehäuseboden von Hand zur Beschleunigung
der Fortschaffung etwa auf den Fußboden fallender Eisschlick sofort festfriert.
Dies ist erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Auffangmulde mit einer Schurre
zur fJberführung der Eismassen in ein unter die Schurre gefahrenes Fördergefäß versehen
ist. Es ist dann möglich, den Eisschlick mittels Kratzen restlos in das Fördergefäß
überzuführen und dadurch schnell aus dem Kühlraum zu entfernen, also ohne daß Eisschlick
auf den Fußboden des Kühlraumes fällt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht des
Kühlsystems während des Abtauens, Fig.2 ist ein senkrecht dazu geführter Schnitt
durch den Kühlraum mit dem eingebauten Kühlsystem; Fig. 3 und q. zeigen Abänderungsformen
der Fig. i und 2.
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Bei der in Fig. i und 2 dargestellten Luftkühlanlage ist das Kühlsystem
3 in dem Kühlraum 12 so eingebaut, daß es von diesem :Raum durch eine von dessen
Decke ausgehende Zunge 13 getrennt ist. Diese Zunge trägt an ihrem oberen Teil einen
Ventilator 14. Auf dem Fußboden 15 des Kühlraumes r2 ist unterhalb des Kühlsystems
3 eine Auffangmulde 4angeordnet. Die Zunge 13 reicht nicht bis zu der Auffangmulde
q., es verbleibt vielmehr eine Öffnung 16 für den Eintritt der zu kühlenden Luft,
die während des Kühlbetriebes durch den Ventilator 14 an dem Kühlsystem 3 vorbeigesaugt
wird.
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Die Auffangmulde q. ist durch einen muldenförmigen Hohlkörper io =gebildet,
der an einem Ende an einen Durchlauferhitzer :2 und am anderen Ende an das Kühlsystem
3 anschließbar ist. Ferner ist die Auffangmulde 4. mit einer Schurre 7 versehen,
welche frei in den Kühlraum 12 ragt.
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Während des Abtauens wird in bekannter Weise durch das Kühlsystem
3 mittels einer Solepumpe i warme Sole hindurchgedrückt, indem. in den Kreislauf
der Durchlauferhitzer 2 eingeschaltet ist. Der Schnee- und Eisbelag der Rohre des
Kühlsystems 3 fällt als Eisschlick 6 nach unten und sammelt sich in dem muldenförmigen
Hohlkörper io, der während des Abtauens von der warmen Sole durchflossen wird. Der
Hohlkörper io hatte zu Beginn des Abtauvorganges die normale Temperatur des Kühlsystems,
welche dieses System beim Kühlbetrieb hat. Die Temperatur des Hohlkörpers io steigt
durch die Beheizung mittels der warmen Sole schnell über diese normale Temperatur
des Kühlsystems, so daß der Eisschlick 6 sofort bei der Berührung mit den heißeren
Wandungen des Körpers io schmilzt, zum mindesten aber nicht anfriert. -Wenn man
daher den Wagen 8 unter die Schurre 7 fährt, kann man mit Hilfe der Kratzen 9 den
Eisschlick 6 schnell in den Wagen 8 überführen und mit diesem aus dem Kühlraum 12
entfernen.
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Die Luft in dem Kühlraum 12, welche sich während des Abtauvorganges
erwärmt, da sie durch die lange Öffnung 16 mit dem Raum in Verbindung steht, in
welchem sich das Kühlsystern 3 befindet, kann sich infolge der schnellen Entfernung
des Eisschlicks 6 nur unwesentlich mit Feuchtigkeit anreichern, wodurch vermieden
ist, daß sich auf den Kühlgütern, die auch während des Abtauvorganges sich noch
au _f der normalen Kühltemperatur befinden, Feuchtigkeit niederschlägt und die Beschaffenheit
der Kühlgüter beeinträchtigt. Dabei ist durch die Anordnung der Schurre 7 vermieden,
daß Eisschlick auf den Fußboden 15 des Kühlraumes 12 fällt und dort festfriert.
Es läßt sich also der Eisschlick 6 schnell und restlos aus dem Kühlraum 12 entfernen.
Sobald der Eisschlick 6 aus dem Kühlraum 12 herausgebracht -ist,
wird
der Kühlbetrieb wieder aufgenommen. wobei unter der Wirkung des Ventilators 14 die
Luft des Kühlraumes durch die Öffnung 6 hindurch eingesaugt, an dem Kühlsystem 3
vorbeigeführt und oben in gekühltem Zustande wieder in den Kühlraum hineingedrückt
wird. Infolge der Möglichkeit, den Eisschlick 6 schnell aus dem Kühlraum i a zu
entfernen, ist die Abtauzeit wesentlich verkürzt.
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In vorteilhafter Weise ist die zum Abtauen des Kühlsystems 3 dienende
warme Sole bei dieser Ausführungsform zugleich als Heizmittel für die Auffangmulde
ausgenutzt. Es kann aber auch ein elektrischer Heizkörper, Heißwasser oder Dampf
als Heizmittel dienen.
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Fig. 3 zeigt die mittelbare Beheizung des muldenförmigen Hohlkörpers
io. Durch den Hohlkörper sind Rohre i i hindurchgeführt, die von dem Heizmittel
durchströmt werden. In Fig. q._ sind die Heizkörper unmittelbar in das Mauerwerk
der Auffangmulde 4. eingebettet. Um das sich bildende Schmelzwasser ablaufen zu
lassen, ist vorteilhaft in der Auffangmulde q. eine Ablaufleitung 5 vorgesehen,
wie dies beispielsweise Fig. q. zeigt. Eine Verstopfung dieser Ablaufleitung durch
Einfrieren kann nicht eintreten, da auch diese Leitung durch das Heizmittel hinreichend
erwärmt ist.