DE566783C

DE566783C - Process for the preparation of thelykinins

Info

Publication number: DE566783C
Application number: DEH125569D
Authority: DE
Original assignee: F Hoffmann La Roche AG
Current assignee: F Hoffmann La Roche AG
Priority date: 1931-02-17
Filing date: 1931-02-17
Publication date: 1932-12-21

Description

Verfahren zur Darstellung von Thelykininen Es ist bekannt, Thelykinine dadurch zu gewinnen, daß man Galle mit geeigneten organischen Lösungsmitteln, z. B. Äther, auszieht und den Extrakt zur weiteren Reinigung mit verdünnten Alkalien behandelt (schweizerisches Patent 138,442).Methods of Preparing Thelykinins It is known that thelykinins to gain by treating bile with suitable organic solvents, e.g. B. ether, and the extract for further purification with diluted alkalis treated (Swiss patent 138,442).

Wie gefunden wurde, kann man die Thelykinine auch dadurch der Galle entziehen, daß man diese, zweckmäßig nach vorheriger Ansäuerung und Verdünnung mit Wasser, mit geeigneten Adsorptionsmitteln, z. B. Tierkohle, ausrührt. Durch Behandeln der so gewonnenen Adsorbate mit geeigneten organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Chloroform oder Gemischen von solchen Lösungsmitteln, werden die Thelykinine wieder eluiert und können hernach mit verdünnten Alkalien weitergereinigt werden. Man kann die Adsorbate zuerst auch mit Lösungsmitteln behandeln, welche die Thelykinine nicht, aber andere adsorbierte Verbindungen, wie Sterine und Fette, herauslösen und so vorgängig der Eluierung der Thelykinine eine Reinigung derselben vornehmen. Auf diese Weise erhält man die Thelykinine in guter Ausbeute und Reinheit in Form gelblicher, in Wasser unlöslicher Präparate, die stark oestrogen wirken.As has been found, the thelykinine can also be obtained from the bile withdraw that this, expediently after previous acidification and dilution with Water, with suitable adsorbents, e.g. B. animal charcoal. By treating the adsorbates obtained in this way with suitable organic solvents such as alcohols, Chloroform, or mixtures of such solvents, will restore the thelykinins eluted and can then be further purified with diluted alkalis. One can first treat the adsorbates with solvents which the thelykinins do not, but leach out other adsorbed compounds like sterols and fats and so on carry out a purification of the thelykinins prior to the elution. on in this way the thelykinins are obtained in good yield and purity in the form of yellowish, Preparations that are insoluble in water and have a strong estrogenic effect.

Gegenüber dem bekannten Verfahren zur Herstellung der Thelykinine bietet das vorliegende Verfahren den Vorteil, daß wesentlich kleinere Mengen organischer Lösungsmittel erforderlich sind und daher auch erlieblich kleinere Verluste an diesen Lösungsmitteln entstehen.Compared to the known process for the production of thelykinins The present process offers the advantage that much smaller amounts of organic Solvents are required and therefore also lower losses of these Solvents arise.

Es ist bereits bekannt, Körperflüssigkeiten, wie Harn, zum Zwecke der Wirkstoffgewinnung mit Kohle zu behandeln und darauf den Wirkstoff aus der Kohle mit wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln auszuziehen (britische Patentschrift 310 o56).It is already known to treat body fluids, such as urine, with charcoal for the purpose of obtaining active ingredients and then to extract the active ingredient from the charcoal with water-insoluble organic solvents (British patent 310 056).

Harn und Galle sind indessen zu verschiedene Ausgangsstoffe, als daß aus dem Gelingen einer Maßnahme beim Harn auf das gleiche Ergebnis bei der Galle geschlossen werden könnte. Schon die Wasserstoffionenkonzentration, die gerade bei der Adsorption von wesentlicher Bedeutung ist, ist bei der Galle und beim Harn verschieden. Sie beträgt bei der Galle 1o-8. beim Harn 1o-5. Noch größer ist der Unterschied hinsichtlich der chemischenZusammensetzung. Während neben wenig Salzen und Purinderivaten Harnstoff den Hauptbestandteil der Trockensubstanz des Harns ausmacht, finden sich in der Galle in größerer Menge gallensaure Salze, die im Harn fehlen. Bekanntlich sind gallensaure Salze ebenso wie Gallensäuren ausgezeichnete Lösungsmittel. Es war nicht vorauszusehen, daß sich trotz der Anwesenheit von gallensauren Salzen das Hormon der Galle ausziehen lassen würde.Urine and bile, however, are too different starting materials to be from the success of a measure in the urine to the same result in the bile could be closed. Even the hydrogen ion concentration that is currently at The essential importance of adsorption is different in the bile and in the urine. In bile it is 1o-8. in urine 1o-5. The difference is even bigger in terms of chemical composition. While in addition to little salts and purine derivatives Urea makes up the main component of the dry matter of urine in the bile in large quantities bile-acid salts, which are absent in the urine. As is well known Bile acid salts, like bile acids, are excellent solvents. It could not have been foreseen that despite the presence of bile salts the hormone would pull the bile off.

Weiter ist bekannt, daß weibliches Sexualhormon in der Galle enthalten ist (Berichte über die gesamte Physiologie und Experimentelle Pharmakologie Band 52, 193o, Seite 8oo, Abs. 5 und 6, sowie Seite 8oi, Abs. i) und daß das einmal adsorbierte weibliche Sexualhormon durch bestimmte Extraktionsmittel von demAdsorbens geschieden werden kann (Klinische Wochenschrift 1927, Seite 390 ff., besonders Seite 392, linke Spalte, Abs. 7). Damit stand aber noch keineswegs fest, daß sich das weibliche Sexualhormon nach dem beanspruchten Verfahren gewinnen lassen werde. Die bisherigen Untersuchungen haben ergeben, daß die aus verschiedenen Ausgangsstoffen dargestellten weiblichen Sexualhormone chemisch sich verschieden verhalten. Je nach dem chemischen Verhalten wechselt auch die Art ihrer Gewinnung. Ob tatsächlich chemisch voneinander verschiedene weibliche Sexualhormone bestehen oder ob das verschiedene chemische Verhalten auf die Verschiedenheit der Begleitstoffe zurückzuführen ist, kann hier unentschieden bleiben, da diese Sonderfrage für die Patentfähigkeit des vorliegenden Verfahrens nicht ausschlaggebend ist.It is also known that the female sex hormone is contained in the bile (Reports on the Entire Physiology and Experimental Pharmacology Volume 52, 193o, Page 8oo, Paragraphs 5 and 6, and Page 8oi, Paragraph i) and that the female sex hormone once adsorbed can be separated from the adsorbent by certain extraction agents (Klinische Wochenschrift 1927, page 390 ff., especially page 392, left column, paragraph 7). However, it was by no means certain that the female sex hormone could be obtained by the claimed method. The previous investigations have shown that the female sex hormones made from different starting materials behave chemically differently. Depending on the chemical behavior, the way they are obtained also changes. Whether there are actually chemically different female sex hormones or whether the different chemical behavior is due to the difference in the accompanying substances can remain undecided here, since this special question is not decisive for the patentability of the present process.

Z o n d e k (Klinische Wochenschrift 1925, Seite 2445, rechte Spalte; 1926, Seite 122o, rechte Spalte, 2. Absatz) beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung des weiblichen Sexualhormons aus Plazenten und Follikelsäften, bei dem im Verlaufe der Aufarbeitung die alkoholische Lösung eingedunstet und der Rückstand mit n/io-Essigsäure mehrfach heiß ausgezogen wird, wodurch man nach Filtration und Neutralisation eine injektionsfähige wässerige Hormonlösung erhält.Z o n d e k (Klinische Wochenschrift 1925, page 2445, right column; 1926, page 122o, right column, 2nd paragraph) describes a method of extraction of the female sex hormone from placenta and follicle juices, in which in the course the work-up, the alcoholic solution evaporated and the residue with n / io-acetic acid is pulled out several times hot, whereby one after filtration and neutralization injectable aqueous hormone solution.

Behandelt man Galle bzw. Gallenlipoide auf diese Weise, so sind die gewonnenen Lösungen hormonfrei.If you treat bile or bile lipoids in this way, they are obtained solutions hormone-free.

Selbst aus Ausgangsstoffen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung weitgehende Ähnlichkeit aufweisen, wie der Urin trächtiger Tiere und der Harn schwangerer Frauen, lassen sich die weiblichen Sexualhormone nicht in gleicher Weise gewinnen. Es war deshalb nicht zu erwarten, daß aus chemisch ganz verschiedenen Ausgangsstoffen, wie Harn und Galle, mit dem gleichen Adsorptionsmittel weibliche Sexualhormone gewonnen, werden können. Was aber für die Adsorption gilt, ist auch für die Elution zutreffend, also für die Art und Weise, wie das einmal adsorbierte weibliche Sexualhormon wieder von dem Adsorbens abgetrennt werden kann. Beispiel 2,51 Rindergalle werden mit der gleichen Menge Wasser und 70 ccm Eisessig versetzt und in diese Mischung unter gutem Rühren allmählich im Verlaufe von 2 Stunden in kleinen Mengen Tierkohle, im ganzen ungefähr 5o g, eingetragen. Nachdem das Rühren noch einige Stunden fortgesetzt worden ist, wird die Kohle abgetrennt, mit Wasser gut gewaschen, getrocknet und mit einer Mischung von Petroläther und Äther ausgezogen. Der nach dem Verdampfen des Lösungsmittels zurückbleibende Rückstand stellt ein gelbes, stark cholesterinhaltiges Fett dar, das höchstens Spuren von Thelykininen. enthält. Nunmehr extrahiert man die Kohle mit Alkohol, dampft diesen Auszug zur Trockne, löst den Rückstand in Äther und schüttelt die ätherische Lösung mit Sodalösung und Wasser aus. Dann destilliert man nach dem Trocknen der Lösung den Äther ab und erhält etwa 0,5 g eines in verdünntem Alkohol und wässerigen Cholatlösungen löslichen Produktes, das stark oestrogen wirkt.The female sex hormones cannot even be obtained in the same way from starting materials that are largely similar in their chemical composition, such as the urine of pregnant animals and the urine of pregnant women. It was therefore not to be expected that female sex hormones could be obtained from chemically very different starting materials, such as urine and bile, with the same adsorbent. What is true for adsorption is also true for elution, i.e. for the way in which the female sex hormone, once adsorbed, can be separated from the adsorbent again. Example 2.51 of bovine bile are mixed with the same amount of water and 70 cc of glacial acetic acid and gradually added to this mixture over the course of 2 hours in small amounts of animal charcoal, about 50 g in total, with thorough stirring. After stirring has been continued for a few hours, the charcoal is separated off, washed well with water, dried and extracted with a mixture of petroleum ether and ether. The residue left after evaporation of the solvent is a yellow, high-cholesterol fat with at most traces of thelykinins. contains. Now extract the charcoal with alcohol, evaporate this extract to dryness, dissolve the residue in ether and shake out the ethereal solution with soda solution and water. Then, after the solution has dried, the ether is distilled off and about 0.5 g of a product which is soluble in dilute alcohol and aqueous cholate solutions and has a strong estrogenic effect is obtained.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Method for the preparation of thelykinins, thereby characterized in that one expediently bile after acidification and dilution with water with adsorbing substances, the adsorbate with suitable organic solvents and the extracts obtained are further purified in a known manner.

2. Procedure for the preparation of thelykinins according to claim i, characterized in that the Adsorbate is treated with solvents prior to extraction of the Thelykinine, which not solve this.