DE56175C - Sicherheitsvorrichtung für elektrische Leitungen - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung für elektrische LeitungenInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/08—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors
- H02H7/09—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors against over-voltage; against reduction of voltage; against phase interruption
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
(Massach., V. St. A.).
Bei der Verwendung von elektrischen Leitungen mit hoher Spannung entstehen häufig
Gefahren dadurch, dafs Nebenleitungen oder geeignete leitende Materialien gelegentlich mit
den ersteren in Verbindung kommen. Unter dieser Voraussetzung wird eine Person, deren
Körper eine Verbindung mit dem Erdboden herstellt, von der Nebenleitung bezw. dem
leitenden Material bei Berührung derselben einen gefährlichen Schlag erhalten, wenn gleichzeitig
von der Hauptleitung aus ein Erdschlufs stattfindet. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist es, genügenden Schutz und Sicherheit für alle die Fälle zu schaffen, in welchen durch
die Anordnung oder durch die Beschaffenheit der benachbarten Leiter eine solche Gefahr
entstehen kann.
Die Erfindung ist hauptsächlich für elektrische Stromvertheilungs - Anlagen bestimmt, in welchen
die Nebenleitungen von der Hauptleitung abgeleitet sind und eine geringere Spannung
haben, z. B. für Wechselströme, bei welchen die Vertheilung durch Transformatoren erfolgt,
und beruht dieselbe auf der Anwendung von Sicherheits-Nebenschlufs oder Erdschlufs, und
zwar in solcher Anordnung, dafs für gewöhnlich keine Verbindung von der secundären
oder Nebenleitung nach der Erde hin besteht, sondern eine solche erst stattfindet, wenn eine
Verbindung zwischen der primären und der secundären Leitung erfolgt, wobei das hohe
Potential der Hauptleitung auf die Nebenleitung übertragen wird. Das Wesentliche der
neuen Sicherheitsvorrichtung besteht in der Einschaltung eines Isolirblättchens in den Erdschlufs,
durch welches zwei Stromschlufsstücke oder Elektroden getrennt und von einander isolirt werden. Wird dagegen durch die hohe
Spannung des in die Nebenleitung übertretenden Stromes die dünne Isolirschicht durchschlagen
oder unwirksam gemacht, so findet eine elektrische Verbindung der beiden Stromschlufsstücke
und dementsprechend eine Abzweigung des Stromes nach dem Erdboden hin statt.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht
in schematischer Darstellung die Anordnung der Sicherheitsvorrichtung in einer secundären
Leitung.
Fig.. 2 zeigt gleichzeitig die Anwendung eines Condensators.
Fig. 3 erläutert eine Abänderung in der Anbringung des Sicherheitsschlusses.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Enden der secundären
Leitung mit dem Erdboden in Verbindung gebracht sind.
In Fig. ι bezeichnet α b die Hauptleitung
mit hoher Spannung, von welcher sich eine Zweigleitung nach der primären Spule P abzweigt.
Die secundöre, parallel zu P gewundene Spule S , dient zur Stromerzeugung in der
Nebenleitung für die Lampen L L. Zur Vermeidung des »kurzen Schlusses« sind sowohl
in die Haupt- als auch Neb.enleitung geeignete
Sicherungen ff/1/1 (Bleidrähte) eingeschaltet.
Von irgend einem Punkte der secundären Leitung aus (am besten der Mitte) ist eine Verbindung
mit dem Stromschlufsstück K hergestellt, welches durch eine dünne Schicht oder
ein Plättchen F aus isolirendem Stoff (geöltem Papier oder dergleichen) von dem Stromschlufsstück
G der Erdleitung bezw. Erdplatte E getrennt gehalten wird. Das Isolirplättchen F
bildet demnach einen Stromunterbrecher in der Verbindung zwischen der secundären Leitung
und der Erde.
So lange nun keine Verbindung zwischen der primären Spule P mit hoher Spannung
und der secundären Spule S, in der Ströme mit niederer Spannung inducirt werden, besteht,
findet auch keine Entladung statt, die darauf bestrebt ist, die Isolirplatte F zu durchschlagen
oder ihren Weg durch die letztere zu nehmen. Ist jedoch auf irgend eine Weise eine Verbindung
vorübergehend oder dauernd zwischen der Leitung α b oder Spule P und der secundären
Spule S hergestellt, so dafs das Potential der primären Leitung oder eines anderen Leiters
von der secundären Leitung aufgenommen wird, so. wird die Isolirschicht F infolge des
Bestrebens des Stromes, mit hoher Spannung nach der Erde hin auszuweichen, durchschlagen,
vorausgesetzt natürlich, dafs irgendwo in der primären Leitung α b ein genügender Elektricitätsverlust
existirt, um die Spannung zur nothwendigen Entladung nach der Erde hin
zu steigern/ Es ist unnöthig, zu erwähnen, dafs ein genügender Elektricitätsverlust oder elektrostatisches
Inductionsvermögen gewöhnlich bei einigermafsen langen Leitungen vorhanden ist.
Sobald die Isolirplatte F durchschlagen ist, findet eine directe Verbindung zwischen den
Stromschlufsstücken KG statt, die noch durch besondere Federanordnungen gegen einander
geprefst sein können. Die.Nebenleitung 5 ist dann verläfslich mit der Erde durch eine Leitung
verbunden, und es besteht keine Gefahr beim Berühren der Drähte der secundären Leitung,
da die betreffende Person bereits durch Verbindung der Stromschlufsstücke K G mit
einander aus dem Stromkreis ausgeschlossen ist.
Die Verbindung mit der Erde findet nicht eher statt, als bis die secundäre Spule einen
T.heil des Potentials der primären Spule erlangt hat, worauf ein augenblickliches Durchschlagen
der Isolirplatte erfolgt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist parallel zu der durch die Isolirplatte F unterbrochenen
Leitung ein Condensator eingeschaltet. Derselbe besteht aus Platten, welche bei C durch Isolirmasse in der gewöhnlichen
Weise getrennt sind. Die eine Platte steht mit der Erdleitung, die andere mit der secundären
Spule in Verbindung. In diesem Falle mag eine kleine elektrostatische Induction oder ein
Elektricitätsverlust zwischen der primären und secundären Leitung bestehen, ohne dafs die
Platte F durchschlagen wird. Sobald aber eine wirkliche Verbindung zwischen der primären
und der secundären Spule geschaffen ist, dann ist auch der Condensator nicht mehr ausreichend,
um das Potential der wechselnden Entladungen zu condensiren oder geringer zu machen und es findet sofort ein Durchschlagen
der Isolirplatte F statt, wodurch die Verbindung nach der Erde hin hergestellt ist.
Die zu den Lampen führenden Leitungen LL können in ähnlicher Weise mit Sicherheitsvorrichtungen
ausgerüstet sein, wie dies durch die punktirten Linien in Fig. 1 angedeutet ist.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind die Elektroden der von der Nebenleitung
kommenden Drähte 10, 10 durch Trennungsschichten F von den beiden Enden einer
Feder G getrennt, welche letztere mit der Erdplatte E verbunden ist, so dafs also betreffenden
Falles die Stromschlufsstücke unter einander und mit der Erde in Verbindung stehen.
Sobald ein Strom von hohem Potential in der secundären Leitung vorhanden ist, werden die
Isolirblätter FF durchschlagen. Es entsteht eine Verbindung nach dem Boden und dadurch ein
Kurzschlufs der secundären Leitung, welcher die Bleidrähte// oder/1/1 schmelzen läfst,
wodurch dann natürlich die Nebenleitung ausgeschaltet wird.
Bei der Anordnung in Fig. 3 befindet sich der Leiter / zwischen der primären und secundären
Spule.
Es ist augenscheinlich, dafs diese Anordnung bei allen Stromnetzen oder Leitungen angewendet werden kann, die in eine gefahrbringende
Verbindung mit einem Stromkreis, welcher Ströme von grofser Spannung führt, kommen können, und dafs ferner durch die
vorliegende Erfindung ein wirksamer Schutz erzielt wird, sobald die Sicherheits- oder Isolirplatte
F nicht zu dick oder zu schwer zu durchschlagen ist.
Als isolirender Stoff für die Isolirplatte F ist in der Beschreibung Papier angegeben
worden; es kann aber auch jeder andere isolirende Stoff verwendet werden, welcher sich
durch Einwirkung des Stromes in einen leitenden Zustand überführen läfst. Zu diesem
Zweck empfiehlt sich besonders eine dünne Bleioxydschicht, welche über eines der Stromschlufsstücke
K G gelegt wird. Wenn der Strom von hohem Potential seinen Weg durch die Bleischicht nimmt, so entsteht Hitze, welche
das Blei wegschmelzen macht, so dafs eine elektrische Verbindung der beiden Stromschlufsstücke
stattfinden kann.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι. Eine Sicherheitsvorrichtung für elektrische Leitungen, bestehend in der Anordnung einer besonderen Sicherheitsleitung, welche die secundären Leitungen oder andere leitende Materialien, die mit primären Leitungen in Verbindung gelangen, mit dem Erdboden verbindet, wobei die durch eine Isolirschicht F getrennten Elektroden K G der Erdleitung so dicht an einander angeordnet sind, dafs, wenn die Isolirschicht von dem Strome durchschlagen ist, die Elektroden in Contact verbleiben und einen dauernden Erdschlufs bewirken.
- 2. Bei der unter i. gekennzeicheten Sicherheitsvorrichtung die Anordnung von besonderen, die beiden Pole der Nebenleitung verbindenden Leitungen ι ο, ι o, deren Elektroden nach den Elektroden der Erdleitung (Fig. 4) geführt werden, welche letzteren so unter einander und mit der Erde verbunden sind, dafs ein »Kurzschlufs« für die Nebenleitung erzeugt wird, sobald die die Elektroden trennenden Isolirplatten von dem Strome durchschlagen sind.
- 3. Bei der im Anspruch 1. gekennzeichneten Sicherheitsvorrichtung die Anordnung eines mit je einer seiner Belegungen mit den Elektroden K und G verbundenen Condensators zu dem Zwecke, das selbstthätige Schliefsen der Erdleitung durch Anwendung eines Condensators von gröfserer oder geringerer Capacität regeln zu können.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=330651
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE56175C (de) |
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