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Verfahren und Vorrichtung zur Messung der der Dosierung zugrunde zu
legenden wirksamen Strahlenstärke von Lampen für medizinische Strahlungszwecke Die
Verwendung von Lichtstrahlen zu medizinischen Zwecken leidet noch an dem Mangel,
daß man die wirksame Strahlungsstärke einer Lampe, d. h. nicht die der gesamten
Strahlungsenergie, sondern nur die der auf den Körper zur Wirkung kommenden Strahlungsenergie
entsprechende Strahlungsstärke, im einzelnen Verwendungsfall nicht mir nicht genau,
sondern nicht einmal in hinreichender Annäherung zutreffend beurteilen kann, um
die jeweils günstigste Dosis treffen zti können. Mag man auch bei einer neuen Lampe
in den Angaben der Herstellungsfirma eine einigermaßen brauchbare Unterlage für
die Dosierung besitzen, so kann man sich doch auf diese Angaben schon nach kurzem
-Gebrauch der Lampe nicht mehr verlassen, weil nämlich die wirksame Strahlungsstärke
mit dem Gebrauch erfahrungsgemäß schon sehr bald merkbar abnimmt, über das jeweilige
Maß der Abnahme aber jedes Urteil fehlt. Auch können die anfangs an sich zutreffenden
Angaben nichts hinreichend zuverlässiges über die wirksame Strahlungsstärke in dem
jeweiligen Gebrauchsabstand von der Lampe (Abstand der Lampe von dem zu bestrahlenden
Körperteil usw.) an dem jeweiligen Gebrauchsorte aussagen. In der Praxis bleibt
mithin dem sorgfältigen Arzt nichts anderes übrig, als unterhalb der jeweils günstigsten
Dosis zu bleiben, um sie mit Sicherheit nicht zu überschreiten, denn damit würde
man #lie Gefahr schädlicher, ja unter Umständen gefährlicher Überstrahlung laufen.
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Nun gibt es zwar schon Verfahren zur Messung der Strahlungsstärke,
sie sind aber, man denke z. B. an die Jodkalium-Stärke-Reaktion, wegen ihrer Umständlichkeiten,
wegen der Schwierigkeiten richtiger Wertung der Beobachtungen und wegen des Zeitaufwandes
für die einzelne Messung für den Gebrauch namentlich durch den praktizierenden Arzt
nicht brauchbar, und zudem sind sie auch bei weitem nicht zuverlässig und be= stimmt
genug, um den Arzt nun auch wirklich einen brauchbaren Begriff von der jeweiligen
Strahlungsstärke seiner Lampe geben zu können.
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Mit der Erfindung ist nun aber die Möglichkeit gegeben, die Strahlungsstärke,
und zwar gleich die wirksame Strahlungsstärke auf eine sehr einfache Weise mit einfachen
und billigen Geräten und in kurzer Zeit zuverlässig zu messen, so daß der Arzt erforderlichenfalls
sogar in jedem einzelnen Bedarfsfalle in die Lage versetzt ist, seine Lampe nachzuprüfen
und danach die Strahlung genau entsprechend den Bedürfnissen des Einzelfalles zu
dosieren.
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Das Verfahren verwendet die an sich bekannte Zersetzung von Superoxyden
o. dgl. Stoffen. Es mißt die zeitliche Menge der dabei sich abscheidenden Zersetzungsprodukte
und schließt daraus auf die wirksaine Strahlungsstärke. Vorzugsweise kommt
die
Zersetzung von Wasserstoffsuperoxyd (Perhydrol) und die Messung der dabei in der
Zeiteinheit entwickelten Sauerstoffmenge in Betracht.
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Mit dieser Reaktion ließ sich bisher eine auch nur einigermaßen zuverlässige
und praktisch einfache Messung nicht ermöglichen, weil keine hinreichend einfache
Beziehung zwischen der wirksamen Strahlungsstärke und der Sauerstofferzeugung in
der Zeiteinheit zur Verfügung stand, welche als Grundlage einer hinreichend einfachen
und zugleich hinreichend genauen Messung hätte dienen können. Nach eingehenden Versuchen
ist es nun aber gelungen, die zeitlichen Sauerstoffmengen zu der wirksamen Strahlungsstärke
auf so einfache Art in eine so außerordentlich einfache und zugleich zuverlässige
Beziehung zueinander zu bringen, daß sich selbst genaueste Messungen technisch auf
das einfachste durchführen lassen.
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Zunächst verlangt die Messung die genaueste Einhaltung der Größe der
bestrahlten Flüssigkeitsfläche, denn das Maß der Zersetzung in der Zeiteinheit stellt
sich bei gegebener Strahlungsstärke als proportional der bestrahlten Flächengröße
dar.
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In der praktischen Durchführung wird dieser Voraussetzung z. B. dadurch
Rechnung getragen, daß man ausschließlich die Oberfläche des Wasserstoffsuperoxydes
in dem jeweils benutzten Gefäß, sagen wir in dem Gefäß a des in den Abbildungen
beispielsweise dargestellten Gerätes, von der senkrecht darüber angebrachten Lampe
b bestrahlen läßt. Ist der Abstand der Lampe b von der Wasserstoffsuperoxydoberfläche
ein für allemal gegeben, so sind die Messungen von vornherein auf das genaueste
in solche Beziehung zueinander gebracht, daß bei gleicher Bestrahlungsdauer die
in der Flächeneinheit der Flüssigkeitsoberfläche durchschnittlich angreifenden Zersetzungskräfte
genau proportional der in der Raumeinheit befindlichen Anzahl Strahlen von je einer
Einheit der wirksamen Strahlungsstärke sind.
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Was die Messung der frei gewordenen Sauerstoffmenge angeht, so ist
diese auf verschiedene Weise möglich. Bei dem als Beispiel dargestellten Gerät wird
die Sauerstoffmenge abgefangen und ihre Raummenge gemessen. Das Gefäß a ist also
gasdicht zu schließen. Hierzu ist es mit einer Quarzplatte c von bestimmter Durchlässigkeit
gasdicht abgedeckt. Das Gas wird mittels des Rohres d -abgeleitet und in bekannter
Weise in einem wassergefüllten, umgestülpt in einem Wasserbehälter e stehenden Meßzylinder
f aufgefangen. Die abgelesene Raummenge des aufgefangenen Gases wird auf Einheitswerte
des Druckes, der Temperatur reduziert. Diese Reduktion läßt sich mit den wenigen
abgelesenen Werten (der Wasserhöhen, des Barometerstandes, der Wassertemperatur
usw.) aufs schnellste tabellarisch durchführen.
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Nach diesen Vorschriften allein lassen sich nun aber Messungen, welche
in gleichen Fällen immer wieder denselben Wert ergeben, ohne weiteres noch gar nicht
ermöglichen, vielmehr erhält man im allgemeinen gänzlich verschiedene Werte. Diese
Verschiedenheiten erwiesen die Versuche als Folgen einer sehr erheblichen Abhängigkeit
der zeitlichen Zersetzungsmenge von der Konzentration des Wasserstoffsuperoxydes
und einer Abhängigkeit von der Dauer der Bestrahlung.
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Diese Versuche ergaben im einzelnen, daß bei gegebener Strahlungsstärke
und gegebener Bestrahlungsfläche die in der Zeiteinheit erzeugte Sauerstoffmenge
mit der Konzentration der Wasserstoffsuperoxydlösung zunimmt, daß diese Zunahme
mit steigernder Konzentration aber allmählich abnimmt und von einer gewissen Konzentration
an mit weiterer Steigerung derselben konstant bleibt, wenn man die Bestrahlungsdauer
nicht über ein gewisses Maß steigen läßt, und daß sie wieder abnimmt, wenn man über
die gewisse Bestrahlungsdauer hinausgeht.
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Dieses Ergebnis führte nun zu dem Gedanken, daß eine bestimmte Strahlungsstärke
in der Flächeneinheit ein gewisses Höchstmaß an Zersetzung in der Zeiteinheit herbeiführen
könne, wenn die nötige Anzahl zersetzbarer Moleküle in der bestrahlten Flächeneinheit
vorhanden sei. Seien weniger solcher Moleküle vorhanden, so bleibe die Sauerstoffmenge
kleiner, seien gerade genug Moleküle vorhanden, so werde das Höchstmaß gerade erreicht,
und seien mehr Moleküle vorhanden, als eben für das Höchstmaß hinreiche, so werde
dies, eben da es ein Höchstmaß sei, doch nicht überschritten. So läßt sich dann
auch tatsächlich die Zunahme des zeitlichen Zersetzungsmaßes mit der Konzentration,
ferner die allmähliche Abnahme der Zunahme und schließlich auch ihr Gleichbleiben,
wenn diejenige Konzentration überschritten wird, mit deren Erreichen die Zunahme
gerade gleich Null wird, erklären. Und so läßt sich gleichfalls erklären, daß bei
geringerer Konzentration die zeitliche Zersetzungsmenge mit der Zunahme derBestrahlungszeit
abnimmt, wenn nicht die für das Höchstmaß gerade ausreichende Konzentration überschritten
ist, denn mit der Zersetzung nimmt die Anzahl der noch zersetzbaren Moleküle in
der Flächeneinheit, d. h. die Konzentration, ab.
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Zu diesen Versuchsergebnissen, welche darin gipfelten, eben daß sich
eine von Konzentrationsänderungen unabhängige zeitliche
Zersctzungsmenge
erreichen läßt, kommt dann noch das wichtige Ergebnis weiterer Versuche, wonach
auch eine für die praktische Verwertung brauchbare Beziehung zwischen den von den
Konzentrationsänderungen unabhängigen Zersetzungsmengen einerseits und den Strahlungsstärken,
insoweit sie auf den menschlichen Körper zur Auswirkung kommen, andererseits besteht.
Diese Beziehung ist sogar die denkbar einfachste und als Grundlage für die Messung
die denkbar günstigste, es besteht nämlich völlige Proportionalität der von der
Konzentration unabhängigen zeitlichen Zersetzungsmengen mit der wirksamen Strahlungsstärke.
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Dies ergaben Vergleiche mit quantitativ feststellbaren Auswirkungen
auf den menschlichen Körper.
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Damit waren die Grundlagen für ein denkbar einfaches Verfahren ermittelt,
für welches die eben aus diesen Grundlagen abgeleitete Vorschrift gemäß der Erfindung
gelten soll, eine Konzentration zu wählen, welche höher ist, als zur Erreichung
des der zu messenden Stärke entsprechenden Höchstmaßes der zeitlichenZersetzungsmenge
gerade erforderlich ist, denn in diesem Fall bleibt das Maß der zeitlichen Zersetzungsmenge,
welches der Messung zugrunde gelegt werden soll, erhalten.
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Aber dieses Maß bleibt auch dann nicht unter allen Umständen erhalten,
denn die Konzentration nimmt ja annahmegemäß infolge der Zersetzung ständig ab und
überschreitet daher, wenn auch nicht gleich, so doch nach einer gewissen Bestrahlungszeit
das für das Höchstmaß der zeitlichenZersetzungsmenge gerade erforderliche Konzentrationsmaß
nach unten. Man kann mit anderen Worten bei gegebener höherer Konzentration nur
für eine gewisse Zeit mit der Konstanz der zeitlichen Zersetzungsmenge rechnen.
Infolgedessen muß man, je höher die zu messende Strahlungsstärke ist oder eine je
größere Meßzeit gewählt werden soll, eine um so größere Konzentration anwenden.
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Zu der Frage, welche Konzentrationen zu wählen sind, das Folgende
Arbeitet man etwa mit Geräten der dargestellten Art, welche eine gewisse, nicht
sehr kleine Meßzeit bedingen, so liegt diejenige Konzentration, bei welcher mit
den üblichen Lampen in den üblichen Abständen von den Lampen das spezifische Höchstmaß
der Sauerstofferzeugung in der Zeiteinheit erreicht wird, etwa zwischen 8 und 1z
%. Diese Konzentration muß überschritten sein, um der Konstanz der Sauerstofferzeugung
in der Zeiteinheit für die bei Benutzung solcher Geräte erforderliche Meßzeit sicher
zu sein.
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Die obere Grenze bildet die Höchstkonzentration (gegen 30 °/o), in
welcher Wasserstoffsuperoxyd im Handel erhältlich ist.
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Nach den Versuchen empfiehlt sich für die Praxis im allgemeinen, die
Höchstkonzentration anzuwenden. In diesem Falle kann man jedenfalls sicher sein,
daß die zeitliche Zersetzungsmenge, wenn sie einmal konstant geworden ist, selbst
in den praktisch vorkommenden längsten Versuchszeiten konstant bleibt. Zudem vermeidet
man so alle Umständlichkeiten und Schwierigkeiten der Versuchsvorbereitungen, wie
des Verdünnens usw., und alle Fehlerquellen, welche durch das Verdünnen usw. hineinkommen
könnten.
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Man erreicht das der Strahlungsstärke entsprechende Höchstmaß der
Zersetzung in der Zeiteinheit, wie die Versuche ergeben haben, nicht gleich, sondern
erst nach einer gewissen Zeit, innerhalb welcher die Zersetzungsmenge in der Zeiteinheit
mehr oder weniger schnell, eben bis zu dem dann konstant bleibenden Höchstmaß, zunimmt.
Man muß also zunächst abwarten, bis die Zersetzungsmenge konstant geworden ist und
soll erst dann aus ihr Schlüsse auf die Strahlungsstärke ziehen. Aus diesem Grunde
kann es gegebenenfalls zweckmäßig sein, nicht die Höchstkonzentration, sondern eine
Konzentration zwischen dieser und der oben umschriebenen unteren Konzentrationsgrenze
zu wählen.
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Die Messungen können so durchgeführt werden, daß man bei einer ersten
Messung bestimmte Strahlen durch ein Filter abfängt, z. B. die ultravioletten Strahlen
der Lampe durch Glasscheiben, und daß man bei einer zweiten im übrigen genau gleichen
Messung die gesamte Lampenstrahlung durch eine planparallele, etwa die den Flüssigkeitsbehälter
abdeckende Ouarzplatte zur Wasserstoffsuperoxydlösunggelangen läßt. Aus der Differenz
ergibt sich dann das Maß des Anteiles der bestimmten Strahlen, im obigen Beispiel
der ultravioletten Strahlen, an der Gesamtstrahlung. Diese Vergleichsmessung ist
von besonderer Wichtigkeit, denn die Abnahme der Strahlungsstärke mit dem Gebrauch
der Lampe kann für den hauptsächlich wirksamen ultravioletten Anteil ein anderer
als für den sichtbaren Anteil der Strahlung sein.
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Aus solchen Vergleichen lassen sich die Fehler, welche die Absorbtion
der Quarzplatte, der Glasplatte oder anderer Filter hineinbringt, z. B. dadurch
heraushalten, daß man bei gegebenem Filter, etwa der Glasplatte, der Ouarzplatte
solche Beschaffenheit und Dicke gibt, daß sie die sichtbaren Strahlen in genau dem
Maße absorbiert wie die Glasplatte.
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Man kann bei der Messung der Stärke der sichtbaren Strahlen für sich
allein aber auch die Ouarzplatte im Strahlenweg lassen und
lediglich
die Glasplatte oder das sonstige Strahlenfilter auf sie legen. Nimmt man dabei für
die Glasplatte eine Glassorte von möglichst geringer Absorbtion der sichtbaren Strahlen
und gibt man der Platte eine sehr geringe Dicke, so ist der Fehler, welcher durch
die zusätzliche Absorbtion der sichtbaren Strahlen in den Vergleich hineinkommt,
so gering, daß man ihn vernachlässigen kann. Übrigens kann man ihn auch durch besondere
Versuche ein für alle Male auswerten und ihn dann jeweils rechnerisch (etwa tabellarisch)
herausbringen.
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Über das Gerät im einzelnen noch das Folgende: Die Wände des Gefäßes
a sollen bis auf die Abdeckplatte c für alle Strahlen undurchlässig sein, welche
eine Zersetzung des Wasserstoffsuperoxydes herbeiführen können. Oder man bringt
das Gefäß a., wie gemäß -Abb. 2, innerhalb eines undurchlässigenKastens unter.
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Zur Füllung und zum Gefüllthalten des Gefäßes a" die Flüssigkeitsoberfläche
habe zweckmäßig immer dieselbe Höhe und sei möglichst nahe der Abdeckplatte c, möge
man ein Rohr lt vorsehen, welches jeweils mit einer Füllvorrichtung verbunden werde
oder dauernd mit ihr in Verbindung sei. Das oben offene Steigrohr i, mit Wasser
oder einer anderen Flüssigkeit, diene zur Beurteilung des Druckes in dem Gasraum
über der Wasserstoffsuperoxydlösung.
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Bei der Ausführungsform nach der Abb. 2 kann das Rohr d, durch welches
der entwikkelte Sauerstoff zum Meßzylinder f gelangt, zugleich zur Füllung des Gefäßes
a mit Wasserstoffsuperoxyd dienen. Es ist dann zwischen dem Gefäß a und der Meßzylindervorrichtung
noch eine Füllvorrichtung, etwa ein anschließender Trichter o. dgl., zwischenzuschalten,
welche nach dem Füllen derart abschaltbar oder abschließbar ist, daß danach das
Rohr d nur der Leitung des Sauerstoffes nach dem Meßzy linder f dient.
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Das Füllen des Gefäßes a mit Wasserstoffsuperoxy dlösung vermittels
des Rohres d erfolgt zweckmäßig bei abgenommener Platte c. Ist das Gefäß a gefüllt,
so wird es mit der aufgelegten Deckplatte c von der Seite aus (in der Abb. 2 von
rechts nach links) in den Kasten g geschoben und in denselben von der unter Wirkung
der Federn k und l stehenden Platte in nach oben gegen die Deckelplatte des Kastens
g gedrückt, so daß diese die Deckplatte c fest auf die abgeschliffene und mit einem
Dichtungsmittel, z. B. Paraffin, bestrichene Randfläche des Gefäßes a drückt.
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Die Deckelplatte des Kastens g ist z. B. genau entsprechend der inneren
Weite des Gefäßes a. ausgeschnitten, so daß die Flüssigkeitsoberfläche in ihrer
ganzen Ausdehnung dem Zugang der Strahlung senkrecht von oben her offen ist.
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Das Stück n im Kasten g dient als Anschlag zur genauen Begrenzung
der Einschiebtiefe des Gefäßes a in den Kasten g. Es mögen zudem noch entsprechende
Führungen längs der inneren Seitenwände im Kasten g vorgesehen sein, welche dem
Gefäß cs beim Einschieben die genaue Lage nach den Seiten hin geben.
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Für die Genauigkeit der Messungen kommt es im hohen Maße darauf an,
daß die durchschnittliche Richtung der von der Lampe b kommenden Strahlen die Deckplatte
c senkrecht durchläuft und das Gesamtstrahlenbündel symmetrisch zur senkrechten
Mittelachse des Gefäßes a. angeordnet ist. Zur Erfüllung dieser Forderungen möge
man die Lampe b genau senkrecht oberhalb des Gefäßes ca und so anordnen, daß die
Hauptsache der Strahlung der Lampe mit der senkrechten Mittelachse des Gefäßes a
zusammenfällt, und möge man ferner die Deckplatte c, etwa mit einer Libelle, genau
horizontal richten. Hierzu wird, was das Richten der Deckplatte c angeht,@ beispielsweise
vorgeschlagen, den Kasten g so auszubilden, daß er, auch schon ehe das Gefäß c,
eingeschoben ist, etwa mittels einer entsprechend an ihm angebrachten Libelle auf
genaue Horizontalität der Unterfläche seiner Deckelplatte einstellbar ist. Die Deckplatte
c des Gefäßes a ist dann ohne weiteres genau horizontal gerichtet, wenn sie mit
dem Gefäß a in den Kasteng eingeschoben ist. Man kann dann ohne weitere Richtarbeit
sofort mit dem Meßversuch beginnen.
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Die für die Strahlung offene Öffnung entsprechend der inneren Weite
des Gefäßes a stellt der Fläche nach die größte bestrahlbare Meßfläche des Gerätes
dar. Man kann nun aber auch noch Blenden von geringerer öffnungsweite anordnen,
um damit die bestrahlte Fläche gegebenenfalls dem jeweilig gewünschten Versuchsbedingungen
entsprechend kleiner halten .zu können.
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In Abb. r ist eine Blende o mit zwei verschieden großen Ausschnitten
vorgesehen. Der eine Ausschnitt (der sich gerade über der Deckplatte c befindet)
habe z. B. eine Ausschnittgröße, von einem Viertel der Gesamtfläche der Flüssigkeit,
der andere Ausschnitt (der in der Abbildung nicht benutzt ist) betrage seiner Flächengröße
nach wieder nur ein Viertel des gerade benutzten Ausschnittes.
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Da nun die durchschnittliche Strahlenrichtung senkrecht zur Deckplatte
c ist, nicht aber alle Strahlen senkrecht durch sie hindurchgehen, dazu müßte ja
die Leuchtfläche der Lampe im Vergleich zu ihrem Abstand vom Gerät sehr klein sein,
so wird bei Benutzung von Blendenausschnitten von geringerer Flächengröße,
als
die Flüssigkeitsoberfläche hat, die bestrahlte Flüssigkeitsfläche nicht genau gleich
sein der Flächengröße des Blendenausschnittes. Vielmehr wird man noch mit einer
gewissen Streuung darüber hinaus rechnen müssen. Diese Streuung bedingt einen um
so geringeren Fehler in der Proportionalität der zeitlichen Zersetzungsmenge mit
den Flächengrößen derBlendenausschnitte, je größer diese sind und je kleiner ihr
Abstand von der bestrahlten Flüssigkeitsoberfläche ist. Daraus ergibt sich die Vorschrift,
den Abstand der Flüssigkeitsoberfläche von der Deckplattec so klein wie nur möglich
zu halten und die Blende unmittelbar auf der Deckplatte c anzuordnen. Dann kann
man bei nicht zu kleinen Blendenöffnungen mit einer hinreichenden Proportionalität
der Zersetzungsmengen mit den üfnungsflächengrößen rechnen.
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Übrigens ist man keineswegs unter allen Umständen darauf angewiesen,
daß völlige Proportionalität besteht, denn einmal wird es sich vielfach, insofern
sie miteinander in Vergleich zu ziehen sind, um Messungen mit immer gleich großerBlendenöffnung
handeln und zweitens kann man die Abweichungen von der Proportionalität für ein
und dasselbe Gerät ja auch ein für allemal empirisch bestimmen und von Fall zu Fall
rechnerisch berücksichtigen oder die Blendenqffnungen empirisch urn so viel kleiner
ausbilden, als man sie rechnerisch wertet, so daß im Ergebnis die Proportionalität
gewahrt ist. Dies setzt natürlich Gleichheit des Streuungswinkels voraus, bei gleichen
Lampenabmessungen also immer gleichen Lampenabstand.
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Legt man aber gegebenenfalls auf möglichst vollkommene Proportionalität
der zeitlichen Zersetzungsmengen mit den wirklichen BlendenöffnungenWert, so kann
man sie auch mit hoher Annäherung erreichen, und zwar dadurch, daß man die Blende
innerhalb des Gefäßes a möglichst dicht oberhalb der Flüssigkeitsfläche anordnet.
Hierzu sind beispielsweise im Gefäß a der Abb. z von der Innenwand nach innen vorspringendeWulstep
vorgesehen, auf welche die jeweils benutzte Blende q gelegt werden kann.
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Über die Messungen noch das Folgende: Der Abstand der Lampe b von
der Oberfläche der Wasserstoffsuperoxydlösung werde, wenn unmittelbar die auf den
Körper zur Wirkung kommende Stärke gemessen werden soll, gleich dem Gebrauchsabstand
gehalten. Dann fallen von vornherein alle Unbestimmtheiten, insbesondere infolge
der Verschiedenlieit des Absorbtionsvermögen.s des Luftzwischenraumes, heraus.
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Was die bloße Abhängigkeit der Strahlungsstärke vomAbstand angeht,
so kann man sie übrigens durch Versuchsreihen ein für allemal ermitteln.- Man ist
dann in der Lage, aus dem Ergebnis jeweils nur einer Messung in einem bestimmten
Abstand auf die Stärke in allen anderen Abständen hinreichend genau zu schließen.
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In manchen Gebrauchsfällen blendet man die Lampe bis auf eine gewisse
Durchgangsöffnung für die Strahlen ab und läßt das Strahlenbündel auf einen durch
Abblenden begrenzten Teil des Körpers einwirken. Um für diese Fälle ein Maß für
die tatsächlich zur Wirkung kommende Strahlungsstärke zu gewinnen, muß man die Lampe
sowie auch die Wasserstoffsuperoxydfläche in genau der gleichen Weise abblenden
und auch den gleichen Abstand einhalten.
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Man hat dann also zwei Blenden anzubringen, eine in Nähe der Lampe
und eine eben über der Wasserstoffsuperoxydlösung oder über der Deckplatte c. Ist
dabei der Abstand der beiden Blenden voneinander im Vergleich zu den öffnungen der
Blenden groß, ein Vielfaches der letzteren, so ist angenähert der Fall verwirklicht,
daß die sämtlichen Strahlen des Bündels einander parallel sind und senkrecht zur
Deckplatte c und zur Wasserstoffsuperoxydfläche .verlaufen. So ausgeführte Messungen
können daher auch dazu dienen, das Gerät zu eichen und im Vergleich mit Messungen,
bei welchen nur eine Blende über der Wasserstoffsuperoxydlösung angeordnet ist,.
das Wirkungsmaß der Streuung zu bestimmen.
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Die Strahlungsstärke einer Lampe wird erst eine gewisse Zeit nach
dem Einschalten konstant. Während des Einbrennens der Lampe kann natürlich auch
die zeitliche Zersetzungsmenge noch nicht konstant werden. Man wartet.daher zunächst
noch mit der Messung und hält durch Abblenden die Strahlung so lange noch von dem
Gerät fern.
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Es muß sich auch das Meßgerät erst einstellen, denn, wie schon oben
ausgeführt, geht auch bei konstanter Strahlungsstärke noch eine gewisse Zeit darauf
hin, bis die zeitliche Zersetzungsmenge konstant wird. Zum Teil wird dies darauf
zurückzuführen sein, daß mit der Bestrahlung sich auch der Wärmezustand desGerätes
mit Inhalt ändert und einem neuen Gleichgewichtszustand zustrebt, zum anderen Teil.
mögen aber noch andere Wirkungen mitspielen, welche gleichfalls allmählich ins Gleichgewicht
kommen. Darauf weist insbesondere die Tatsache hin, daß bei gegebener Strahlungsstärke
die Einstellzeit (d. h. die Zeit bis zum Konstantwerden der zeitlichen Zersetzungsmenge)
mit der Konzentration zunimmt.
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Die Einstellzeit der Lampe kann man gegebenenfalls, wenigstens zum
Teil, für die Einstellung des Gerätes benutzen, so daß sich
nach
Inbetriebnahme' der Lampe baldiger die eigentliche Messung der Strahlungsstärke
beginnen läßt.