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Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Emanation in Behältnissen, Kapillaren usw.
Für medizinische und wissenschaftliche Zwecke besteht das Bedürfnis, die Emanation aus radioaktiven Präparaten-seien dies nun Radium oder Mesothor oder sonstige Emanation abgebende radioaktive Substanzen-in Behältnissen aufzufangen und zu : verschliessen, mit denen man entweder die Bestrahlungen vornimmt oder für Injektionszwecke den Emanationsinhalt verwendet oder in denen man für wissenschaftliche Zwecke mit dieser Emanation physikalische Untersuchungen durchführen kann.
Bei dem bisherigen Verfahren war es stets erforderlich, die Emanation von dem radioaktiven Präparat abzupumpen, und man hat dieserhalb entweder die radioaktiven Stoffe zwecks Abgabe der Emanation erhitzt oder gelöst oder mit kolloiden Substanzen verdünnt ; denn nur in diesem Zustande und bei diesen Bedingungen geben die Präparate eine hohe Ausbeute, berechnet auf die theoretischen Mengen an Emanation. Es war daher auch nicht möglich, aus verhältnismässig kleinen Mengen an radioaktiven Substanzen die Emanation mit einem wirtschaftlichen Ergebnis zu gewinnen. Man hatte deshalb grössere Mengen Radium in einzelnen Instituten angesammelt, aus denen dann die Emanation z. B. in Kapillaren eingepumpt wurde. Von diesen Stellen aus wurden dann die Krankenhäuser und Ärzte mit Emanationskapillaren versorgt.
Es bestand schon lange der Wunsch, die Emanation in einfacherer Weise an zahlreichen Stellen gewinnbar zu machen. Diese Aufgabe lässt sich erfindungsgemäss in einfacher Weise lösen.
Es wurde gefunden, dass man durch Diffusion aus gut emanierenden Radiompräparaten mit bester Aus- beute die Emanation in Behältnissen auffangen kann (Kapillaren usw. ), wenn diese mit einer Gas stark absorbierenden Substanz, wie z. B. Aktivkohle oder Silicagel usw., beschickt wird und man das Volumen des gut emanierenden radioaktiven Präparates möglichst klein nimmt. Es ist in dieser Beziehung erforderlich, sowohl das Präparat selbst klein zu machen als auch jeglichen toten Raum, der schädlich ist, zu vermeiden. Wenn man unter diesen Bedingungen arbeitet, kann man ohne Schwierigkeiten Ausbeuten von mindestens 90%, ja sogar auch von 95% und mehr an Emanation in den Behältnissen, Kapillarem usw., in den Absorptionsmitteln auffangen.
Zweekmässigerweise trennt man den Absorptionsraum von emanierenden Raum durch eine auch für schwere Gase leicht durchlässige Membran, wie z. B. dünne Pappe, Fliesspapier, Asbestpapier usw.
Ein zum Füllen von Kapillaren geeigneter Apparat wird beispielsweise in der beiliegenden Zeichnung gegeben. Die mit dem festen Absorptionsmittel gefüllte Kapillare 1 wird durch eine Fassung, die aus den einzelnen Teilen g, h1, und d besteht, möglichst luftdicht gefasst und auf den Teil a aufgesehraubt. Zwischen Kapillare und dem radioaktiven Präparat i befindet sich eine gasdurchlässige Platte h, um Substanzverluste und gegenseitige Verunreinigungen der Substanzen zu verhüten. Mittels des bewegten Stempel sk ist es möglich, verschieden grosse radioaktive Präparate zu verwenden und durch Druck auf einen möglichst kleinen Raum zusammenzupressen. Die Verschraubung c dient nur zum Abschluss des ganzen Apparates.
Es ist vorteilhaft, den freibleibenden Kanal b bei Anwendung kleinerer radioaktiver Präparate mit Wachs oder Paraffin auszufüllen, um jeglichen Verlust an Emanation zu vermeiden.
Auch der konische Teil f, der zum Fixieren des mit Emanation zu füllenden Behältnisses bzw.
Kapillare dient, ist auswechselbar, um verschieden geformte und verschieden grosse Kapillaren in demselben Apparat anwenden zu können. Dieser Apparat stellt nur ein Beispiel für die praktische Ausführung des Verfahrens dar. Man kann natürlich diesem Apparat die mannigfaltigsten Zusammenstellungen und Formen geben. Die stark emanierenden radioaktiven Präparate, die auf kolloide Substanzen verteilt
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sind, sind im allgemeinen zum Füllen von kleinen Behältnissen, wie Kapillaren usw., zu verdünnt und nehmen einen zu grossen Raum ein. Es ist daher für den vorliegenden Zweck notwendig, die Volumina zu verkleinern und zu Präparaten zu greifen, die verhältnismässig kleinen Mengen an Kolloidsubstanz besitzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Sammeln von Emanation in Behältnissen, Kapillaren usw., die mit einer Gas absorbierenden Substanz gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, dass man das Volumen des radioaktiven Präparates möglichst klein im Verhältnis zum Volumen des zu füllenden Behältnisses wählt.