-
Filtertuchbefestigung bei Filterpressenplatten Die Befestigung von
Filtertüchern in Filterpressen wird schwierig, wenn es aus irgendwelchen Gründen
nicht mehr möglich ist, die Ränder der Tücher zwischen die einzellen Plattenränder
einzuklemmen, wie z. B. bei der Filtration von Lösungen, die leicht flüchtige Bestandteile
enthalten, da hierbei die Dochtwirknng der aus den Pressen heraushängenden Tücherränder
erhebliche Verluste an diesen Stoffen zur Folge haben würde.
-
Bisher hat man sich in diesen Fällen u. a. dadurch geholfen, daß bei
viereckigen Filterplatten eine ringsum laufende Nut vorgesehen wurde, in der das
Filtertuch durch Einklemmen mittels Dichtungsschnur befestigt wurde. Diese Ausführung
hat den Nachteil, daß an den Ecken der Platte das Filtertuch beim Abdichten Falten
schlägt und mehrfach aufeinander liegt. Das hat zur Folge, daß sich in ganz unkontrollierbarer
Weise in diesen Ecken Kanäle bilden können, durch welche trübe Flüssigkeit in das
Filtrat gelangt. Auch kann es hierbei leicht vorkommen, daß das Filtertuch durch
das Gewicht des daran hängenden Kuchens oder beim Entleeren und Putzen der Presse
stellenweise aus der Nut herausgezogen wird. Zur Vermeidung dieses Übelstandes,
der hauptsächlich bei Pressen größeren Formats auftritt, hat man auf das Filtertuch
Siebbleche aufgeschraubt, die im Masseraum, d. h. auf der Seite des Filtertuches,
auf der der Kuchen liegt, angeordnet wurden, und gegebenenfalls außerdem die Filterschicht
(Filz u. dgl.) durch undurchlässige Einlagen versteift. Diese Anordnung setzt aber
die wirksame Filterfläche herab, weil dort, wo die Siebbleche auf dem Tuch liegen,
die Masse nicht mit diesem in Berührung treten und demgemäß hier keine Flüssigkeit
durch das Filtertuch abgeben kann. Außerdem wird die Filtriergeschwindigkeit verlangsamt,
je mehr schwer durchlässiger Filterrückstand bei der Entleerung der Presse unvermeidlicherweise
in den Löchern des Siebbleches hängenbleibt. Das Auswechseln der Filtertücher ist
bei dieser Anordnung mit ringsum laufender Dichtungsschnur und mehr oder minder
daran hängen dem Filtertuch schwierig und zeitraubend und muß gewöhnlich dadurch
erfolgen, daß die einzelnen Platten aus der Presse herausgenommen und in horizontaler
Lage mit den neuen Tüchern belegt werden. Bei Verwendung von steifen Filtereinlagen
muß die Einlage durch aufgeschraubte Leisten gehalten und abgedichtet werden, da
es nicht möglich ist, die Filtereinlage durch die engere Öffnung, welche durch die
Innenfläche der Kammer
umschlossen wird, in eine ringsum laufende
Nut einzubringen. Diese Bauweise hat Ahnlichkeit und gemeinsame Nachteile mit den
Filterpressen (viereckigen und runden), bei denen die unversteiften Filtertücher
gegen ihre Unterlage durch Flacheisen und eine größere Anzahl von diese Flacheisen
an die Platten anpressenden Schrauben gehalten und abgedichtet werden. Das Auswechseln
der Filtertücher ist auch bei dieser bekannten Ausführungsform sehr zeitraubend.
Außerdem wird die nutzbare Filterfläche durch die erwähnten Flacheisen, deren Breite
durch den Kopfdurchmesser der verwendeten Schrauben bestimmt wird, stark verkleinert;
auch wird das Auswaschen der zwischen zwei benachbarten Flacheisen liegenden Kuchenmasse
erschwert, weil die Waschflüssigkeit zu diesem Teil des Kuchens nur schwer gelangen
kann. Auch wenn nur das unter dem Filtertuch befindliche Lochblech mittels solcher
Flacheisen befestigt wird, ist die Bauweise unzweckmäßig, weil meistens beim Ersetzen
der Filtertücher auch der hinter den Tüchern bzw. Lochblechen befindliche Raum gereinigt
werden muß.
-
Wenn die Filtereinlage bei Verwendung einer Rahmenpresse durch den
Rahmen angedrückt und abgedichtet wird, fällt die Einlage beim Öffnen der Presse
heraus oder muß wiederum mit Leisten 0. dgl. befestigt werden.
-
Außerdem läßt sich ohne selbständige Befestigung der Einlage der gute
Zustand der Abdichtung an der notwendigerweise geschlossenen Presse nicht mehr kontrollieren
bzw. eine Undichtheit kaum auffinden und beseitigen.
-
Durch die Erfindung werden die Mängel der bisherigen Filtertuchanordnungen
dadurch beseitigt, daß die in an sich bekannter Weise aus Tuch und Einsetzträger
gebildeten Filtertuchelemente mittels an sich bekannter Dichtungsschnüre in Aussparungen
von rahmenförmigen Seitenteilen eingesetzt sind, die mit einer mittleren Stützplatte
durch Schrauben zu einer dreiteiligen Filterpressenkammerplatte zusammengefügt sind.
Die Bauweise gibt die Möglichkeit, das Filtertuch nur an seinen Rändern auf einem
besonderen, von der Filterplatte getrennten Träger zu befestigen, indem z. B. die
Ränder des Tuches über eine Lochblechtafel gelegt und an den äußersten Lochreihen
festgenäht oder durch Annageln, Kleben o. dgl. mit dem Rand des Trägers verbunden
werden.-Die Träger liegen dabei auf der dem Masseraum abgegewandten Seite des Filtertuches,
so daß eine Behinderung des Filtrationsvorganges durch die Anordnung der Träger
nicht eintreten kann. Die zugehörigen Platten besitzen an der Innenfläche der Wand
eine rings um die Auflagfläche der Filtereinlage laufende Nut, welche zum Einbringen
der Filtereinlage in verschiedener Weise durch Wegnehmen eines Teiles der die Nut
bildenden Fläche für die mehr oder minder steife Filtereinlage zugänglich gemacht
und nachher wieder vervollständigt werden kann. Die Abdichtung der Filtereinlage
gegen die Platte erfolgt in der Nut mittels der üblichen Dichtungsschnur, welche
jedoch, da sie das Filtertuch u. dgl. nicht festhalten oder gegen das Herausziehen
sichern muß, nur verhältnismäßig schwach gepreßt in der Nut zu liegen braucht. Die
Abdichtung an den Ecken wird durch Faltenbildung am Filtertuch nicht mehr gestört,
weil etwaige beim Umschlagen des Filtertuches auf der Ablaufseite des Trägers entstehende
Falten in dem Filtratraum zu liegen kommen statt wie bei den bekannten Konstruktionen
unter der Dichtungsschnur.
-
Die mit der Abdichtung des Filtertuches am Massekanal mittels der
üblichen Verschraubungen verbundenen Nachteile werden gemäß der Erfindung durch
eine besondere Ausbildung des Filtertuchschlosses vermieden.
-
Das Schloß besteht nicht, wie bisher üblich, aus zwei mit Außen- bzw.
Innengewinde versehenen Hälften, welche beim Zusammenschrauben das Filtertuch gegen
die Platte pressen, sondern aus zwei Klemmringen, die mittels normaler Maschinenschrauben
zusammengepreßt werden. Dadurch wird die störende Faltenbildung am Filtertuch vermieden,
die sonst durch Mitnehmen des Tuches beim gegenseitigen Drehen der gewöhnlichen
Schloßhälften eintritt. Außerdem sind keine Spezialschlüssel erforderlich, und die
durch feste Bestandteile des Filtergutes verschmierten Schrauben lassen sich infolge
des bedeutend kleineren Durchmessers leichter drehen. Bei Bruch an den Schrauben
ist Ersatz ohne weiteres zu erhalten.
-
Am Massekanal jeder Platte ist ferner nach der Erfindung ein Bügel
angeordnet, der z. B. T-förmigen Querschnitt haben kann und in den Massekanal der
nächsten Platte hineinragt. Beim Öffnen der Presse wird durch diesen Bügel der Teil
der Filterrückstände, der in den Massekanälen sitzt und darin gewöhnlich so fest
haftet, daß er bisher mit geeigneten Werkzeugen besonders herausgeholt werden mußte,
ohne weiteres mit herausgezogen, wodurch das Entleeren der Presse vereinfacht und
die Gefahr der Beschädigung der Filtertücher und Platten beseitigt wird.
-
Auf der Zeichnung ist an Hand von einigen Beispielen erläutert, wie
die Erfindung ausgeführt sein kann.
-
Abb. I zeigt eine Filterplatte im Schnitt und Abb. 2 in teilweiser
Flächenansicht. Die Platte ist dreiteilig und setzt sich zusammen
aus
dem Mittelstück 19 (der eigentlichen l'latte) und den beiden rahmenförmigen Seitenstücken
20 und 21. Die drei Teile der Platte werden unter Zwischenlage von Dicht-ungen 22
durch Schraubenbolzen 23, Elappschrauben 0. dgl. zusammengehalten, so daß das Ganze
eine normale Kammerplatte bildet, welche an der Stelle der Dichtung 5 mit der nächsten
Platte zusammenstößt. Bei dieser Einrichtung können nach vollständigem oder teilweisem
Lösen der Schrauben 23 die als Träger für die nach hinten umgeschlagenen Filtertücher
3 dienenden Lochblech 4 von oben oder von der Seite eingesetzt werden.
-
Das Einschieben der Dichtungsschnur 12 in die Nut 8 erfolgt nach dem
Einsetzen des Trägers samt Tuch.
-
Bei dieser Ausbildung der Filterplatten lassen sich die Filtertücher
auch noch in etwas anderer Weise gegen die Platte abdichten (vgl. z. B. Abb. 3).
Die Tücher 3 sind hier ebenfalls auf den aus Lochblechen bestehenden Trägern 4 befestigt,
jedoch sind ihre überstehenden Ränder nicht umgelegt, sondern bedecken etwa die
halbe Breite der Dichtungen 2ß, 25, so daß sie ringsum zwischen den Teilen I9, 20,
21 der Filterplatten eingelilemmt werden können. Hierdurch wird naturgemäß eine
besonders gute Abdichtung der Tücher in der Presse erreicht, so daß gegebenenfalls
die Dichtungsschnüre I) auch fortfallen können.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4 und 5 erfolgt die teilweise
Öffnung der Xut 8 zwecks Einbringung des auf dem Träger 4 befestigten Filtertuches
3 dadurch, daß die Schiene 10 nach Lösen der Schrauben II entfernt wird. Die Filtertuchträger
können, da sie gut federnd und biegsam sind, zuerst in die beiden senkrechten Aussparungen
8 im Rand der Platte 2 eingesetzt werden, wollach sie unter Wiederausstreckung in
die ebene Form nach unten in die untere Sut 8 geschoben werden. Dadurch senkt sich
der obere Rand des Filtertuchträgers, worauf durch die Schiene 10 der fehlende obere
Teil der ringsum laufenden Nut ersetzt wird; durch Einbringen der Dichtungsschnur
12 in die Nut und den Spalt zwischen Platte 2 und Schiene 10 erfolgt dann die Abdichtung
des Älasseraumes.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 8 und g erfolgt das Anpressen des
Filtertuchträgers gegen die Plattenflächen I4 mittels Schienen 15 und Keile 16 in
den Aussparungen I7 der Platte 2. In den zum Einsetzen des Filtertuchträgers benötigten
Spielraum wird nach erfolgtem Einsetzen des Filtertuchträgers das Füllstück IS gelegt.
-
Das Einschieben der Filtertücher in die Presse z. B. von der Seite
oder von oben her wird auch möglich, wenn man, anstatt die Filterplatte dreiteilig
auszubilden, den Einpaß rand derselben mit zwei Schlitzen 27 und 28 ausstattet (Abb.
6 und 7). Diese Schlitze sind durch einen Deckel 29 verschließbar, der z. B. durch
Schrauben 3I an der Filterplatte befestigt wird. Zwischen Deckel und Filterplattenrand
werden zweckmäßig Dichtungen 30 eingelegt. Nach dem Einbringen der Filtertücher
in die Presse werden in die Schlitze zunächst Füllstücke 32 eingesetzt, damit die
Dichtungsschnüre 12 bequem eingelegt werden können, und darauf die Deckel 3I aufgeschraubt.
-
Aus Abb. 4 und 5 ergibt sich noch die Anordnung und Bauart des eingangs
erwähnten Filtertuchschlosses mit dem Reinigungsbügel. Das Filtertuchschloß besteht
aus den beiden Klemmringen 7a, die durch Schrauben 70 oder Keile zusammengepreßt
werden und dadurch die Ränder der dem Massekanal 6 entsprechenden Ausschnitte der
Filtertuchelemente 3, 4 beiderseits der Filterpressenplatte I festklemmen. Der Bügel
I3, der von der einen Platte (Abb. 4) in den Massekanal 6 der nächsten Kammerplatte
hineinragt, ist mit einem dieser Klemmringe7a verbunden, so daß beim Auseinandernehmen
der Presse die Rückstände aus den Massekanälen 6 durch die Bügel I3 entfernt werden.