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Freiluftschaltanlage Es sind Freiluftschaltanlagen entwickelt, bei
denen sich sämtliche Apparate, wie Trennschalter, Ölschalter usw., nebst ihren Antrieben
zu ebener Erde befinden, während die Sammelschienen an niedrigen Bockmasten oberhalb
der Apparate angeordnet sind (Flachbauweise). Ebenfalls bekannt sind Anlagen, bei
denen die ölgefüllten Apparate an besonderen Eisenkonstruktionen derart montiert
werden, daß der Platz unter denselben begangen werden kann (Hochbauweise).
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Zur Verminderung der Gebäudekosten bei in gemauerten Häusern mit mehreren
Stockwerken untergebrachten Innenanlagen sind dahingehende Vorschläge gemacht worden,
die im oberen Stockwerk untergebrachten Teile außerhalb des Gebäudes anzuordnen.
Es gelangen daher die Transformatoren und die Sammelschienen im Freien zur Aufstellung,
während die übrigen Apparate, wie Ölschalter Stromwandler, Meßtransformatoren, Relais
usw., in dem nunmehr nur aus einem Geschoß bestehenden Gebäude montiert werden.
Diese Anlagen entsprechen jedoch im Prinzip den in gemauerten Gebäuden untergebrachten
Stationen, bei denen man nur bezüglich des oberen Stockwerkes eine Änderung getroffen
hat, und haben mit dem Aufbau einer Freiluftanlage nichts gemein. Die Anlagekosten
sind auch gegenüber denen einer Freiluftanlage bedeutend höher. Ein weiterer Ausbau
derartiger Anlagen ist immer mit verhältnismäßig hohen Anlagekosten und einem großen
Zeitaufwand verbunden. Bei Freiluftanlagen ist es bisher üblich, die Antriebe für
die Schalter, Klemmenleisten usw. unmittelbar an den Apparaten selbst im Freien
in wasserdichten Kästen unterzubringen. Diese Anordnung bedingt aber Spezialausführungen
der in Frage kommenden Teile, die, abgesehen von höheren Anschaffungskosten, noch
mit weiteren Nachteilen, wie Schwitzwasserbildung, schlechte Zugänglichkeit bei
Wetterstürzen und im Winter sowie schlechter Kontrollmöglichkeit bei Regenwetter,
verbunden sind.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
bei einer nach der bekannten Bauweise (Flachbau- oder Hochbauweise) entwickelten
Freiluftstation durch Einziehen zweckentsprechend angeordneter leichter Wände zwischen
den Tragkonstruktionen der Sammelschienen und Trennschalter ein überdeckter Bedienungsgang
geschaffen wird. Hierdurch können normale, d. h. als Innenapparate ausgebildete
Schalterantriebe in den Bedienungsgang Verwendung finden. Es ist ferner möglich,
auch bei schlechtem Wetter, im Winter o. dgl. die in Frage kommenden Apparateteile
einer leichten Kontrolle zu unterziehen. Durch die Anordnung von Fensteröffnungen
innerhalb des Bedienungsganges sowie durch entsprechend ausgebildete Dachreiter
o. dgl. ist die Übersichtlichkeit der Anlage, vor allem der vom Bedienungsgang aus
zu schaltenden Trennschalter, Ölschalter u. dgl., in einwandfreier Weise gewährleistet.
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Die für Meß-, Steuer- und Signalzwecke erforderlichen Kabel, die in
den bisherigen Freiluftanlagen
als eisenbandannierte Kabel im Erdboden
verlegt zur Anwendung kommen, können bei einer Anlage gemäß der Erfindung in einem
unter dem Bedienungsgang leicht anzuordnenden Kabelkeller übersichtlich und jederzeit
zugänglich verlegt werden, wodurch es möglich ist, Kabel in gewöhnlicher Ausführung
zu verwenden. Eine mechanische Beanspruchung und somit Beschädigung der Kabel bei
der vorgeschlagenen Verlegungsart im begangbaren Kabelkeller ist nicht zu erwarten.
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Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens.
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Die in Hochbauweise ausgeführte Freiluftstation erhält durch Einziehen
leichter Wände zwischen den Tragkonstruktionen der Sammelschienen und Trennschalter
einen Bedienungsgang i. Dieser wird in geeigneter Weise mit durchsichtigem Material,
z. B. Glas, überdeckt und noch mit besonderen Dachreitern 2 versehen. Die Betätigungsschalter
3 und q. sind innerhalb dieses überdeckten Bedienungsganges angeordnet und. können
daher mit normalen Antrieben g und 6 versehen werden. Die gesamte Anlage ist vermittels
der Fenster 7 in einwandfreier Weise zu übersehen. Die in Frage kommenden Kabel
für Meß-, Steuer-und Signalzwecke sind in einem unterhalb des Bedienungsganges i
angeordneten gangbaren Kabelkeller ö verlegt.
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Der Erfindungsgedanke bleibt nicht auf die Hochbauweise von Freiluftanlagen
beschränkt, sondern kann auch in sinngemäßer Weise bei Flachbau- oder kombinierten
Anlagen zur Anwendung gelangen. Es ist auch gleichgültig, in welcher Höhe oberhalb
des Erdbodens der Bedienungsgang vorgesehen wird.
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Die Vergrößerung einer derartigen Anlage ist ohne großen Kosten- und
Zeitaufwand möglich, da die Fortführung des Bedienungsganges in einem weiteren Ausbau
keinerlei Schwierigkeiten bietet.