DE53785C

DE53785C - Herstellung von Maschinentheilen aus poröser Formkohle

Info

Publication number: DE53785C
Application number: DENDAT53785D
Authority: DE
Original assignee: SOCIETE lacombe & ClE. in Levallois-Perret
Anticipated expiration: 1909-11-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. November 1889 ab.

Zur Herstellung von Maschinentheilen, welche einer Schmierung bedürfen, als Lagerschalen, Gleitstücken, Excenterscheiben, Vertheilungs_r Schiebern u. s.w., soll Formkohle ohne Benutzung metallener Theile verwendet werden. Bei der Reibung von Metall auf Metall tritt starke Erwärmung ein, und die reibenden Theile greifen einander so stark an, dafs sie sich so zu sagen gegenseitig einfressen, deshalb müssen solche Theile regelmäfsig geschmiert werden. Auch bei Lagern aus Metall mit zahlreichen Bohrungen, die mit Graphitstiften ausgefüllt wurden, reibt sich Metall an Metall, was die genannten Uebelstä'nde zur Folge hat.

Um diesen Uebelständen abzuhelfen, soll für solche reibenden Theile oder Reibflächen kein Metall, sondern eine harte und selbstschmierende Kohlenmasse angewendet werden, welche man bei deren Porosität auch noch mit Schmiermitteln tränken kann, die an den reibenden Stellen besser haften als an glatten Metallflächen.

Lagerschalen werden nach vorliegender Erfindung aus Blöcken gefertigt, welche durch Formung oder Pressung (Strang-, Walzen- oder Stempelpressung) aus Form kohle hergestellt sind. Dazu kann man natürlichen oder künstlichen Graphit, Koks u. s. w., den einen oder anderen dieser Stoffe allein oder in Mischung mit einander, z. B. in folgender Weise benutzen.

Man mischt 60 Theile Gaskoks, 20 Theile Rufsschwarz und ι ο Theile Graphit in fein gepulvertem Zustande und bindet diese Mischung

z. B. durch Theer. Nachdem dieselbe gut durchgearbeitet ist, wird die erhaltene Paste in Formen gebracht und einem sehr hohen Druck ausgesetzt; auch kann man diese Paste z. B. durch Strangpressung formen. Darauf erhitzt man die geformte Masse unter Luftabschlufs etwa bis Weifsglut. Die so erhaltene, äufserst harte und feste Masse glättet und polirt man an den der Reibung auszusetzenden Stellen. Je nach dem gewünschten Grad der Härte oder der schmierenden Eigenschaften kann man die angegebenen Verhältnisse ändern und auch ein anderes Bindemittel an Stelle des Theers benutzen, aufserdem noch andere Stoffe zusetzen , deren, wesentlicher Grundstoff der Kohlenstoff ist, wenn nur keine metallenen Theile zur Anwendung kommen. Derartige Lagerschalen können sich gelegentlich stark erhitzen, ohne grofse Unzuträglichkeiten herbeizuführen. Ferner sind sie durchaus unoxydirbar und, falls man von einer Schmierung nicht gänzlich absehen will, wegen ihrer Porosität leicht zu schmieren. Die Herstellung von Gleitstücken, Schiebern, Excenterscheiben und anderen Maschinentheilen unterscheidet sich von der beschriebenen der Lagerschalen nur durch die Formgebung.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Die Herstellung von Maschinen- bezw. Mechanismustheilen, welche für gewöhnlich einer Schmierung bedürfen, als Lager, Schieber, Gleitstücke, Excenterscheiben und

dergleichen, gekennzeichnet durch die Anwendung von Formkohle für die Reibungsflächen ohne Benutzung metallener Theile für dieselben in der Art, dafs man Kohlenstoff, wie Graphit, Koks, Rufsschwarz, in Verbindung mit einem Bindemittel, wie Theer, in die bestimmte Form unter hohem Druck prefst und dann unter Luftabschlufs glüht.

Maschinen- bezw. Mechanismustheile, deren Reibungsflächen aus Formkohle ohne metallene Theile hergestellt sind.