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Durch pulsierende Bewegungen, beispielsweise den Puls, auszulösender,
elektrischer Stromschließer Die Schaffung eines einwandfrei arbeitenden Stromschließers
für Geräte zum Aufzeichnen pulsierender Bewegungen, insbesondere der Pulsfrequenz,
ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Einerseits muß durch die vielfach
nur sehr geringe pulsierende Bewegung eine genügend große Bewegung der Stromschlußteile
hervorgebracht werden, um ein sicheres Schließen und Unterbrechen des Kontakts zu
erzielen. Andererseits muß der Stromschließer leicht an den die pulsierende Bewegung
ausführenden Teil so angelegt werden können, daß er mit Sicherheit in Bewegung gesetzt
wird und nicht die pulsierende Bewegung behindert, z. B. den menschlichen Puls durch
zu starken Druck abdrosselt.
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Gemäß, der Erfindung erfolgt die Kontaktbildung durch Einwirkung der
zu untersuchenden pulsierenden Bewegung auf eine Kontaktflüssigkeits-, insbesondere
Quecksilbersäule, deren Spiegel in der Frequenz der zu beobachtenden Bewegung steigt
und fällt und dabei abwechselnd mit einem verstellbarem Gegenkontakt in und außer
Berührung tritt. Durch Verlegung der schwingenden Flüssigkeitssäule in. ein enges
Rohr, das von einem die Flüssigkeit enthaltenden größeren Raum ausgeht, auf den
durch den bewegten'Teil, z. B. durch Druck auf eine nachgiebige Wand (Membran),
eine verhältnismäßig starke Verdrängungswirkung ausgeübt wird, kann man eine kleine
pulsierende Bewegung in einen verhältnismäßig großen. Ausschlag der Flüssigkeitssäule
umsetzen.
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Eine besondere Einrichtung ist vorteilhaft vorgesehen, um solchen
Schwankungen im Stande der Kontaktflüssigkeitssäule Rechnung zu tragen, die nicht
durch die zu untersuchende Pulsation, sondern durch mehr oder weniger festes Anlegen
an den pulsierenden Teil hervorgebracht werden. Ohne eine solche Einrichtung könnte
unter Umständen der mittlere Stand der Flüssigkeitssäule ein solcher sein, daß trotz
der durch die Pulsation hervorgebrachten Schwankungen der feste Kontakt dauernd
mit ihr in oder außer Berührung stehen und infolgedessen keine Kontaktunterbrechung
oder -schließung stattfinden würde.
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Zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i zeigt die einfachste Ausführungsform teils in senkrechtem Schnitt,
teils in Ansicht.
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Abb. a zeigt einen vervollkommneten Kontaktschließer in gleicher Darstellungsart.
a ist ein mit Quecksilber gefülltes Gefäß, dessen Boden durch eine über einen Randwulst
p gespannte; mittels eines Drahtes oder Bindfadens g festgebundene Gummimembran
b gebildet wird. Der die Membran tragende Rand des Gefäßes a ist in der einen Richtung
vor-,
in der anderen zurückgewölbt. Er schmiegt sich dadurch gut an das Handgelenk ah
und hält die Membran so, daß sie sich mit -Spannung-an--den Puls anlegt. In einem
aufwärts ragenden Stutzen a' des Gefäßes ist ein enges Glasrohr c dicht befestigt,
das am oberen Ende durch eine Metallkappe d verschlossen ist. In die mit Muttergewinde
versehene Kapped ist ein in das Glasrohr c hineinragender Gewindestift e eingeschraubt.
Wird das Gefäß a mit der Membran auf den Puls aufgesetzt, so wird durch den Aufsetzdruck
Quecksilber aus dem Gefäß a in das Rohr c hineingedrängt, in welchem es unter der
Pulswirkung zwischen einem höchsten und tiefsten Stande schwingt.
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Das Gefäße ist mittels des .Drahtes m an den einen Pol, die Kappe
d mittels des Drahtes n an den anderen Pol der Stromquelle angeschlossen, deren
Stromkreis durch den Stromschließer gesteuert werden soll. Durch entsprechende Bemessung
des Anpressungsdruckes kann man erreichen, daß bei denn tiefsten, durch die Pulsationen
bedingten Stande die Quecksilbersäule den Stift e nicht berührt, während sie beim
höchsten Stande mit ihr in Berührung steht und den Strom. schließt. Es würde natürlich
grhivi.erig sein, allein durch Veränderung des Anlegedruckes am Puls die Quecksilbersäule
in die richtige Höhe zu bringen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, zunächst nur
eine rohe Einstellung. der Quecksilbersäule . durch den Anpreßdruck und die Feineinstellung
durch Verschrauben des Stiftes zu bewirken.
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Nun können aber während des Gebrauchs, z. B. durch geringe Bewegungen
des Patienten, bereits solche Änderungen im mittleren Stande des Quecksilbers eintreten,
daß entweder kein Stronischluß mehr oder keine Unterbrechung mehr . stattfindet.
Es ist praktisch schwierig, derartige Bewegungen jeweils durch schnelles Verschrauben
des Stiftes e auszugleichen. Um diese Unsicherheit der Kontaktbildung und Unterbrechung
auszuschließen, ist bei der Ausführung gemäß der Abb. z eine Einrichtung vorgesehen,
vermöge deren der Kontaktstifte allen Änderungen des mittleren Standes der Quecksilbersäule
selbsttätig folgt. Zu diesem Zwecke ist in einem in das Gefäß a eingesetzten weiten
Glasrohr e1 ein kurzes, kolbenartig in ihm geführtes Glasrohrstück c2 mit enger
Bohrung h untergebracht. - Zwischen dem Rohrstück c2 und der Wand des Röhres ei
ist gerade so viel Spielraum, daß sich zwar das Rohrstück frei bewegen kann, aber
unter den auftretenden Drücken kein Quecksilber unter Überwindung seiner Kohäsion
in den Spalt eindringen kann. Das -Rohre' ist wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach der Abb. i oben durch eine Kapped verschlossen. Jedoch ist der Schraubstift
e nicht unmittelbar in der Kappe d, sondern in einer Metallh lse#t verschraubbar,
die meiner glatten Bohrung der Kappe lose verschiebbar geführt ist. Die Hülse/ ist
fest mit dem Rohrstück c2 verbunden, in dessen Bohrung der Stift e um ein durch
Verschrauben des Stiftes regelbares Stück hineinragt. Ein am oberen Ende der Hülse/
befestigter Bundg begrenzt die Abwärtsbewegung des ganzen beweglichen Einsatzes'.
Die Quecksilberfüllung des Gefäßes a wird vorteilhaft so bemessen, daß bei. Nichtgebrauch
der Vorrichtung das Quecksilber etwas unterhalb der unteren Fläche des Rohrstückes
e2 steht und erst bei Ausübung eines gewissen Druckes in die Bohrung h gelangt.
In dieser kann es nur bis zu der Höhe ansteigen, die der dem Gewicht des ganzen
Einsatzes entsprechenden Eintauchtiefe des Rohrstückes entspricht. Es stellt sich
also, wenn man einen ruhenden Druck auf die Membran voraussetzt, der Quecksilberspiegel
in der Bohrung h auf eine ganz bestimmte Höhe .ein, jedoch ergeben sich trotzdem
durch die plötzlichen Druckschwankungen des Pulses entsprechende Schwankungen des
Quecksilberstandes, so daß man eine Stromunterbrechung und Stromschließung durch
geeignete Einstellung des Stiftes e :erhält.
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Wird nun durch stärkeres Aufdrücken der Membran b auf den Puls eine
stärkere Verdrängung von Quecksilber aus dem Gefäße herbeigeführt, so -wird der
ganze Einsatz so weit mit hochgenommen, daß die Quecksilbersäule wiederum den dem
Gewicht des Einsatzes entsprechenden Stand in der Bohrung einnimmt. Ist infolgedessen
der Stifte einmal einreguliert, so braucht daran nichts mehr geändert zu werden.
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Damit nun der Einsatz möglichst überhaupt nicht auf die durch den
Puls verursachten kleinen Druckänderungen anspricht, ist eine D.ämpfungsvorrichtung
vorgesehen. Diese besteht beispielsweise aus einem: über dem Glasrohrstück c2 angebrachten
Kegel i,
der von eirein Kranz von Kugeln j umgeben ist. Über den Kugeln ,trist
noch eine Fangscheibe k angebracht. Bei denn durch den Puls erzeugten kleinen Drucksteigerungen
bleibt infolge der Bremswirkung der Kugeln. gegen das Glasrohr ci der Einsatz unbeeinflußt,
während bei länger andauernden Druckänderungen, die sich. beispielsweise aus einem
stärkeren Anpressen des Gerätes an das Handgelenk ergeben, der Einsatz, dem Steigen
des Quecksilbers unter übdung der Reibung folgend, seine Höhenlage verändert. Die
Abwärtsbewegung kann unbehindert vor sich gehen, da das Bremsgesperre
i, j nur
einseitig wirkt. Dies ist wichtig, weil hierbei
die Abwärtsbewegung nur von dem geringen Gewicht des Einsatzes abhängt.
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Auch hier sind die Drähte m, n an das Gefäß a und die Kappe
d angeschlossen. Am unteren Ende der Hülse f und an der Kapp ed ist eine feine Drahtspirale,o
befestigt, vorteilhaft angelötet, um die Unsicherheit des Stromüberganges von der
Hülse f auf die Kappe d, in der die Hülse ganz lose geführt sein muß, zu vermeiden.
Die feine, lange Spirale .o bietet den Bewegungen des Einsatzes keinen nennenswerten
mechanischen Widerstand.