DE531956C - Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der Richtwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und Schallempfaenger - Google Patents
Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der Richtwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und SchallempfaengerInfo
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- H04B11/00—Transmission systems employing sonic, ultrasonic or infrasonic waves
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
19. AUGUST 1931
19. AUGUST 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 531 KLASSE 74 d GRUPPE
Electroacustic G.m.b.H. in Kiel*)
Während bei niederfrequentem Schall die Erzeugung gerichteten Schalles besondere Vorkehrungen
erfordert, liegt es bei hochfrequentem Schall kurzer Wellenlänge gerade umgekehrt.
Bekanntlich kann man eine völlig ungerichtete, also kugelförmige Ausbreitung von Schallwellen
mit einer einzigen Schallquelle nur erzielen, wenn man die Dimensionen der
strahlenden Flächen relativ klein zur ausgesandten Wellenlänge macht. Eine Ausnahme,
der mathematische Nullstrahler, d. h. eine Kugel mit conphas pulsierender Fläche, hat
bisher keine praktische Bedeutung erlangt. Andererseits zwingt die begrenzte spezifische
Belastbarkeit der zur Schallerzeugung benutzbaren Materialien (Metalle, Krystalle u. dgl.)
dazu, daß für bestimmte auszusendende Energiemengen bestimmte Mindestgrößen . der abstrahlenden
Flächen verwendet werden. Hieraus folgt für Schallstrahler zur Aussendung
hochfrequenter Schallenergie die bekannte Tatsache der Richtwirkung solcher Strahler, sofern
überhaupt nennenswerte Energiemengen erzeugt werden sollen. Das gleiche gilt für den
Empfang, denn auch hier ist die aufgenommene Energiemenge abhängig von der aufnehmenden
Fläche, und eine Verkleinerung dieser führt zu völlig ungenügenden Empfangsenergien.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Richtwirkung solcher hochfrequenten Schallstrahler
in ihrer Wirkung herabzusetzen oder aufzuheben, und löst sie, indem sie auf bekannte
äquivalente Mittel aus der Optik zurückgreift. Solche Mittel sind z. B. akustische Linsen,
Prismen, Gitter, Resonatoren o. dgl. und insbesondere auch Spiegel. Die Anwendung
akustischer Linsen und Reflektoren zum Zwecke der Änderung des Ganges akustischer Strahlen
war bekannt. Sie wurden jedoch stets nur zum Zwecke der Erzeugung gerichteten Schalles
aus !angerichtetem bzw. zur Änderung der Richtung eines Schallbündels angewendet,
während sie hier gemäß der Erfindung zur Verringerung oder Aufhebung der Richtung eines
an sich bereits gerichteten Schallbündels verwendet werden. Der Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß man in der bisher bekannten Weise größere Energiemengen in Form von
Schall an dem eigentlichen Strahler noch gerichtet erzeugen und sie dann in beliebiger
Weise über einen größeren oder kleineren Strahlungsbereich oder auch in Ebenen oder
allseitig !angerichtet verteilen kann·.
Die Möglichkeiten der praktischen Ausführung der Erfindung sind außerordentlich
zahlreich, ähnlich wie in der Optik. Es seien
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Werner Fuchs und Dr. Dr. Wilhelm Rudolph
in
Kiel.
als Ausführungsbeispiele nur vier besondere Fälle herausgegriffen, die auf der Verwendung
eines Reflektors und auf der Verwendung von brechenden Körpern beruhen, und zwar zeigt
Abb. ι Spiegel in Form von Kugelkalotten oder Mantelstücken eines Zylinders,
Abb.' 2 eine KonvexKnse,
Abb. 3 eine Kombination von Linse und Prismen,
Abb. 3 eine Kombination von Linse und Prismen,
ίο Abb. 4 eine Kombination mit Resonatoren,
alle in Verbindung mit einem stark gerichteten hochfrequenten Schallstrahler.
In Abb. ι bezeichnen ι, ι strahlende Kreisflächen
(Membranen), die in horizontalem Schnitt dargestellt sind. Sie senden je ein
Strahlenbündel 7, 7 aus, welches in größerer Entfernung auf je einen Konvexspiegel 2,2
fällt und von diesem zerstreut wird. Wenn es sich um Spiegel in Form einer Kugelkalotte
handelt, deren Krümmung und Ausdehnung so gewählt ist, daß die am Rand reflektierten
Strahlen senkrecht zur Hauptrichtung des Strahles austreten, dann erfolgt eine allseitig
gleichmäßige Zerstreuung im Raum. Bei Spiegehi, welche die Form eines Zylindermantels
mit senkrecht zur Blattebene stehender Hauptachse haben, erfolgt die Zerstreuung
hauptsächlich in einer horizontalen Ebene.
Bei dem Beispiel der Abb. 2 handelt es sich um eine Einrichtung zur teilweisen Verbreiterung
des Strahles. Die Schallsendermembran ist wieder bei 1 im Schnitt angedeutet, ebenso
das Strahlenbündel bei 7. Hier dient zixr Verbreiterung
des Strahlenbündels eine akustische Zerstreuungslinse 3, die wiederum als Kügellinse
oder als Zylinderlinse ausgebildet sein kann, je nachdem ob eine axialsymmetrische
Zerstreuung des Strahles oder eine Zerstreuung vorzugsweise in einer Ebene gewünscht wird.
Als Material für brechende Körper kommen an sich bekannte Materialien von abweichenden
Fortpflanzungseigenschaften für Schall gegenüber dem umgebenden Medium, im Wasser
z. B. Pech, gewisse Salze o. dgl., in Frage. Abb. 3 zeigt eine akustische Optik, ähnlich
der Scheinwerferoptik, die aus akustischen Linsen und akustischen Prismen zusammengesetzt
ist. Das von der Schallplatte I ausgehende Strahlenbündel 7 wird durch die Konkavlinse
4 und die Prismenkombination 5 und 6 seitlich zerstreut. Um hier eine doppelseitige
Wirkung zu erzielen, kann man dem Sender 1 je eine derartige zerstreuende Kombination auf
beiden Seiten zuordnen und so eine allseitige Zerstreuung im Räume oder in einer Ebene
erzielen, je nachdem· ob die Kombinationen kugel- oder zylinderförmig ausgeführt sind.
Ähnlich wirken Gitter- und Resonatorenkombinationen, bei denen die zerstreuende
Wirkung noch durch Mittel zum Einstellen der Schwingungsphase in ihnen reguliert werden
kann. Eine solche Einrichtung ist schematisch in Abb. 4 dargestellt, wo wiederum 1 den
Hauptstrahler und 7 den Schallstrahl desselben darstellt. Bei 10 sind Resonatoren, hier in
Gestalt von Schwingungsmembranen, angedeutet, die ihrer geringen Größe wegen jeder
für sich Strahlenbündel von'größerem Öffnungswinkel aussenden und somit und auch wegen
ihrer räumlichen Anordnung in einem größeren Raum strahlen. Sie werden vom Sender 1
erregt. ..Um nicht zu allzu kleinen Resonatoren
zu gelangen, kann man auch größere in einer Oberschwingung erregen.
Um die Verhältnisse für den Schallempfang zu übersehen, genügt es, die Strahlrichtung in
Gedanken umzukehren.
Falls, insbesondere für horizontale Schallausbreitung, aus irgendwelchen Gründen mit
nur einem Schallsender eine genügende Zerstreuung der Wellen nicht erreichbar ist, kann
man mehrere solcher Kombinationen in Winkeln übereinander anordnen, wie es in Abb. 3 punktiert
angedeutet ist.
Es kann davon abgesehen werden, weitere Beispiele zu erörtern, da sich alle weiteren
möglichen Ausführungsformen durch Übertragung der optischen Gesetze auf die akustischen
Wellenvorgänge ergeben. Als Sender finden zweckmäßig die bekannten Ausführungsformen,-die
nach der piezo-elektrischen Methode arbeiten, oder rein elektrische Schallsender
Verwendung. Die Erfindung ist vor allem geeignet für die Aussendung und Aufnahme von
Schallwellen im Wasser, wobei die dargestellten Einrichtungen an Schiffen vor allem an deren
Boden anzubringen sind. Um den Schiffsbetrieb gegebenenfalls nicht zu stören, müssen
sie aus- und einfahrbar eingerichtet sein.
Eine besondere Bedeutung besitzt die Einrichtung für den Echolotbetrieb, wo es bei
scharf gerichtetem Strahl häufig passiert, daß infolge von Schiffsbewegungen' der reflektierte
Strahl den Lotempfänger nicht trifft. Hier kann durch ein stärker konvergierendes Strahlenbündel
eine erhebliche Verbesserung des Lotempfangs erzielt werden.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der RicMwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und Schallempfänger, dadurch gekennzeichnet, daß in den Weg der Schallstrahlen zwischen dem freien Schallfeld und dem Strahler des Schallerzeugers oder -empfängers an sich bekannte schallreflektierende, -brechende oder -beugende Mittel derart eingeschaltet sind, daß sie der Richtwirkung entgegenwirken.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Kombination eines oder zweier gerichteter Schallstrahler mit einem oder zwei konvexen Kreis- oder Zylinderspiegeln (Abb. i).
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination eines gerichteten Schallstrahlers mit einer oder mehreren Zerstreuungslinsen (Abb. 2 und 3).
- 4. Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Kombination eines gerichtet wirkenden Strahlers mit einer zerstreuenden Zusammenstellung von schallbrechenden Linsen, Prismen, Resonatoren ■ oder Gittern (Abb. 3 und 4).
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Anordnung eines doppelseitig gerichtet wirkenden Strahlers mit je einer zerstreuenden Vorrichtung an entgegengesetzten Seiten (Abb. 3).
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kombinationen von gerichteten Strahlern mit Zerstreuungsvorrichtungen in Winkern zueinander und gegebenenfalls gegeneinander versetzt angeordnet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE39337D DE531956C (de) | 1929-06-04 | 1929-06-04 | Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der Richtwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und Schallempfaenger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE39337D DE531956C (de) | 1929-06-04 | 1929-06-04 | Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der Richtwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und Schallempfaenger |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE531956C true DE531956C (de) | 1931-08-19 |
Family
ID=7078588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE39337D Expired DE531956C (de) | 1929-06-04 | 1929-06-04 | Anordnung zur Verminderung oder Aufhebung der Richtwirkung hochfrequenter, insbesondere ultrasonorer Schallerzeuger und Schallempfaenger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE531956C (de) |
-
1929
- 1929-06-04 DE DEE39337D patent/DE531956C/de not_active Expired
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