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Lautschriftträger für Tonerzeuger Bekanntlich gelingt es, auf photographische;m
Wege Schallschwingungen in der Weise zu fixieren, daß man auf einer bewegten, lichtempfindlichen
Schicht Lichtänderungen über einem @schmalen Spalt abbildet. Derartige Abbildungen
(photographische Phonogramme) können in vollkommenerer Form als Sprechplatten zur
Registrierung un=d beliebigen Verwendung von Schallvorgängen benutzt werden. Insbesondere
fußt die Erfindung des sprechenden Films auf dem Vorhandensein derartiger Schallträger.
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Als Träger diente bis=her der allgemein gebräuchliche, für kinemiatographische
Zwecke produzierte Celluloidfilm mit aufgegossener Chlor- oder Bromsilberschicht.
Für die Zwecke des sprechenden Films, dort also, wo es sich darum handelt, kinematographische
und Tonvorgänge gleichzeitig varzuffihren, hat sich dieses Materi=al infolge seiner
enermeri Festigkeit recht gut bewährt. Dagegen war bisher sein hoher Preis und seine
Feuergefährlichkeit ein Hinderungsgrund, d:aß der bandförmige Phonogrammträger aus
Cellu= lodd mit photographi=sch registrierten Frequenzen eine weitere allgemeinere
Anwendung, z. B. als höherwertiges Äquivalent für die Phonographenplatte, für I"'-onzertvorführungen
im Haus, in Gaststätten, im Rundfunk und für ähnliche Verwendungszwecke, bisher
noch nicht gefunden hat. Man hat zwar versucht, dieses Material durch billigeres
zu ersetzen, z. B. durch getränktes Papier u. dgl. Jedoch waren die physikalischen
Eigenschaften dieses- Mittels nicht so, daß sie technisch ein brauchbares Resultat
lieferten.
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Die vorliegende Erfindung löst das Problemeines billigen und nicht
explosiven photographischen Phonogramnmträgers als Ersatz für die Grammophonplatte,
und zwar wird erfindungsgemäß als Träger eine lichtempfindliche Cellulosehydratfolie
verwendet, z. B. das unter dem Wortzeichen »Cellophan« im Handel befin=dliche Material,
eine Viskos elösung, aus der durch Salmiak die Cellulose abgeschieden ist, die nachher
die Foren einer wasserhellenGlas autannimmt. DieseFolie ist hygroskopisch und kann
durchgängig oder nur an einer der Oberflächen mit lichtempfindlichen Lösunge=n so
durchsetzt werden, daß sie sich nachher für den Kopierprozeß eignet. Die Verwendung
von Lösungen, die in das Material eindringen, hat gegenüber dem Aufbringen von Emulsionsschichten,
das -selbstverständlich ebenfalls stattfinden kann, den Vorzug größerer Billigkeit,
Haltbarkeit und Einfachheit im Kopier- und Entwicklungsverfahren. Die Erfindung
besteht demnach lediglich in der Verwendung lichtempfindlicher Cellulosehydratfolien
als Lautschriftträger für Tonerzeuger.
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Als Stoffe eignen sich hierfür alle bisher für ähnliche Zwecke, z:
B. für die Herstellung von Pauspapieren, bekannt gewordenen Lösungen, die lichtempfindliche
Schichten zu bilden vermögen. Beispielsweise sei nur auf die Stoffe hingewiesen,
die beim negativen und positiven Blaudruckverfahren und beim
Eisensilberverfahren
Verwendung finden (Lösungen vonrAnmoniumferrieitrat, Blutlaugensalz, Caliumferricyanid,
Eisenchlorid und Silbernitrat). @I?ie einseitige Aufbringung der Schicht hat den
Vorzug, daß der lichtempfindliche Teil verhältnismäßig .dünn ist, so daß ein Ineinanderlaufen
der feinsten Aufzeichnungen infolge der Diffusion des Lichtes im Material während
des Belichtungsvorgangeis nicht zu befürchten ist. Das, Fehlen einer ausgesprochenen
lichtempfindlichen Schicht, wie sie beispielsweise beim Chlorbromsilberfilm vorhanden
ist, macht den Film gegenüber mechanischen Beschädigungen unempfindlich. Mit Rücksicht
auf die geringe Empfindlichkeit des Materials kann der Positivkopierprozeß nur in
der Weise erfolgen, daß der Kontakt zwischen denn Negativ (wozu sich der erfindungsgemäß
dargestellte Träger selbstverständlich nicht eignet) und dem Positiv längere Zeit
erhalten bleibt, wobei die Belichtungsstelle fortgesetzt durch ein Gebläse abgekühlt
wird. Dadurch, daß man zu gleicher Zeit in besonderen Kopiervorrichtungen von einem
.einzigen Negativ gleichzeitig eine größere Anzahl von Positivfilmen drukken läßt,
gleicht sich dieser Zeitverlust aus. Das nrach der Entwicklung leicht eintretende
Welligwerden des Materials kann durch Trocknen im gespannten Zustand und Tauchen
in dünne Zaponlösungen behoben werden.
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Die Form des neuem Phonograunmträgers ist beliebig. Die gebräuchlichste
dürfte die lineare oder bandförmige sein. jedoch würden sich auch aus ihm Platten
herstellen lassen, auf denen die Tonfrequenzen kreisförmig oder spiralig aufgezeichnet
sind.