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Vorrichtung mit elektrischer Heizung und einem selbsttätigen Wärmeregler
zur Erzielung von Heilwirkungen durch Wärme, insbesondere als Wärmebett für frühgeborene
Kinder Zur Erzielung von Heilwirkungen irgendwelcher Art werden vielfach Verfahren
angewendet, die auf der Zuführung von Wärme in den zu behandelnden menschlichen
oder tierischen Körper beruhen. Dabei hängt in vielen Fällen die Gesundheit oder
sogar das Leben des Patienten von der Innehaltung eines bestimmten Wärmegrades ab.
Das ist besonders bei Frühgeburten der Fall, die im allgemeinen nicht imstande sind,
die notwendige Körperwärme selbst zu erzeugen oder genügend zu regeln.
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Die bisher für derartige Wärmeverfahren benutzten Vorrichtungen erfüllen
ihren Zweck nur sehr unvollkommen. Bei der bekannten Anwendung von Wärmeflaschen,
die von Zeit zu Zeit frisch aufgefüllt werden müssen, treten naturgemäß so große
Temperaturschwankungen auf, daß sich ein bestimmter Wärmegrad überhaupt nicht einstellen
läßt. Auch bei den bereits ausgeführten Vorrichtungen, bei denen der Körper durch
die Strahlungswärme von Glühlampen erhitzt wird, ändert sich der Wärmegrad zwischen
Grenzen, die weiter sind alsdienochalsphysiologischzulässigen. Durch Strahlungswärme
kann auch der Körper nur ungleichmäßig, nämlich nur an den der Strahlung ausgesetzten
Stellen, erhitzt werden.
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Für die Erwärmung von früh- und schwachgeborenen Kindern, bei deren
geringer Lebensenergie die Erwärmung durch äußere Hilfsmittel eine für das Weiterleben
und die Fortentwicklung ausschlaggebende Rolle spielt, sind nun bereits Einrichtungen
in Gebrauch, die auf Wärmezuführung durch Wärmeleitung beruhen. Bei diesen Einrichtungen
kann aber der Grad der erzeugten Wärme nicht eingestellt und die gelieferte Wärmemenge
nicht den Bedürfnissen der verschiedenen Kinder angepaßt werden. Weiterhin wird
dabei der Kopf des Kindes ebenso stark erwärmt wie der übrige Körper und vor allem
das Kind gezwungen, die in der Vorrichtung erhitzte Luft einzuatmen, was Infektionen
der Atmungsorgane begünstigt. Das Kind wird also einer Gefahrenquelle ausgesetzt,
die bei der großen Empfindlichkeit der Frühgeburten eine der Hauptursachen für die
verhältnismäßig hohe Sterblichkeitsziffer dieser an und für sich lebensfähigen Kinder
ist.
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Alle diese Nachteile vermeidet die Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird die zur Erzielung von Heilwirkungen benötigte
Wärme in an sich bekannter Weise durch eine Vorrichtung erzeugt, die elektrisch
geheizt und mit einem selbsttätigen Wärmeregler versehen ist. Nach der Erfindung
sind die Heizelemente der vorzugsweise in Form eines Wärmebettes oder einer Wanne
ausgebildeten Vorrichtung so angeordnet oder bemessen, daß verschiedenen Körperteilen
des Patienten Wärme von verschiedener Temperatur oder in verschiedener
Menge
zugeführt wird. Dabei wird die Atemluft des Patienten nicht miterhitzt.
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Die Vorrichtung erzeugt unabhängig von der Wachsamkeit des Pflegepersonals
eine stets gleichmäßige Wärme von bestimmter Temperatur. Zweckmäßig enthält die
Vorrichtung ein Organ von verhältnismäßig großem Wärmefassungsvermögen. Dieses Organ,
das vorteilhaft in der Nähe der Heizelemente angeordnet wird, wirkt einerseits gleichsam
als Wärmepuffer, d. h. es nimmt die Schwankungen der Wärmequelle in sich auf, und
anderseits als Wärmespeicher, der bei vorübergehend ausbleibender Heizung eine schädliche
Abkühlung des Körpers verhindert. Ferner ist es möglich, die einzelnen Heizelemente
des Apparats so zu bemessen oder anzuordnen, daß verschiedene Stellen des Körpers
verschieden stark erwärmt werden.
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In der Zeichnung ist ein als elektrisch geheiztes Wärmebett für Kinder,
insbesondere für Frühgeburten, gestaltetes Ausführungsbeispiel dargestellt..
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Zwischen dem mit einer Flüssigkeit von hohem Wärmefassungsvermögen,
beispielsweise Öl oder Wasser, ausgefüllten Doppelboden einer Wanne i befinden sich
die Heizelemente a und ein thermostatischer Regler 3. In der Wanne liegt eine Auflage
¢, die einige Schlitze besitzen kann, um sich möglichst eng an die heizende Wannenfläche
anzulegen.
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Die Speisung der Heizelemente a erfolgt über den Regler 3 vom Netz
5 aus, und zwar entweder unmittelbar oder mit Verwendung eines Transformators 6,
der die Netzspannung auf einen niederen, unter der Grenze der Gefährlichkeit bleibenden
Wert bringt. Sekundärseite des Transformators 6, Heizelemente a und Regler 3 sind
in Reihe geschaltet. In dem gleichen Stromkreis kann parallel zu einem Widerstand
7 eine Glühlampe 8 von geringer Spannung angeordnet sein, deren Aufleuchten und
Verlöschen eine Kontrolle der Vorrichtung ermöglicht.
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Das zu erwärmende Kind wird mit dem Kopf dem Ende g zu in die Wanne
gelegt und mit einem Tuch überdeckt, das den Kopf frei läßt, so daß das Kind stets
frische und normal warme Zimmerluft atmen kann. Da sich unter dem Ende g der Wanne
erfindungsgemäß keine Heizelemente befinden, wird der Kopf des Kindes weniger erwärmt
als der übrige Körper.
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Ein derartiges Wärmebett erfüllt alle an eine solche Vorrichtung zu
stellenden Bedingungen in denkbar vollkommenem Maße: Das Kind wird allseitig von
einer Wärmequelle umgeben, die imstande ist, eine völlig gleichmäßige Wärme abzugeben.
Die in einem solchen Wärmebett auftretenden Temperaturschwankungen betragen höchstens
einige Zehntel Grad Celsius. Sie bleiben also innerhalb der als physiologisch zulässigen
Schwankungsgrenzen. Bei geeigneter Ausführung des Reglers ist es ferner möglich,
den Grad der zugeführten Wärme auf die verschiedenen Kinder jeweils passend einzustellen,
was bei der ungleichen Fähigkeit der Kinder, ihre Körperwärme zu halten oder zu
regeln, von großer Bedeutung ist. Schließlich ist die Bedienung der Vorrichtung
völlig gefahrlos und so einfach, daß sie von wenig erfahrenen Pflegern auch in Privathäusern
ausgeführt werden kann, und daß selbst bei unsachgemäßer Behandlung oder bei unerwarteten
Zwischenfällen eine Schädigung des Kindes weder durch überhitzung noch durch Untererwärmung
mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
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Die Erfindung kann in allen Fällen Verwendung finden, in denen durch
Wärme irgendeine Wirkung auf den Körper erzielt werden soll. Das als Ausführungsbeispiel
beschriebene Wärmebett kann beispielsweise auch als Schwitzbad oder dazu dienen,
den Körper des Kindes bei Bestrahlungen, besonders in ungenügend geheizten Räumen,
zu erwärmen, wobei dem Zweck entsprechend das Kind unzugedeckt bleibt.
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Die Vorrichtungen können auch in verschiedener Weise ausgeführt sein.
So kann z. B. bei der wannenförmigen Ausbildung der Vorrichtung die Wanne aus einem
festen Körper bestehen oder ihre Doppelwand von festen oder flüssigen Stoffen von
großem Wärmefassungsvermögen ausgefüllt sein.
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Es ist ferner möglich, die einzelnen Heizelemente in an sich bekannter
Weise unterhalb der gesamten Heizfläche zu verteilen und sie wahlweise ein- und
ausschaltbar oder regelbar zu machen. Bei dem im Ausführungsbeispiel beschriebenen
Wärmebett mit doppelwandiger Metallwanne kann die'#Värmeabgabe der Außenwand an
die umgebende Luft dadurch möglichst vermieden werden, daß man die Wanne in bekannter
Weise mit einem wärmeisolierenden Mantel umgibt.
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Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Wärmespender des Apparats so
auszubilden oder anzuordnen oder die in ihnen in Wärme umgesetzte Energie so zu
bemessen, daß die im Falle des Versagens der Temperaturregelung auftretende Höchsttemperatur
unterhalb der Gefährlichkeitsgrenze liegt.
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Bei elektrischer Ausführung der Vorrichtung wird man im allgemeinen
den Strom aus dem Netz entnehmen, wobei die Spannung an der Vorrichtung auf irgendeine
bekannte Weise auf einem gefahrlos niedrigen Wert gehalten werden kann.
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Es ist ferner ohne weiteres möglich, Alarmvorrichtungen so anzuordnen,
daß sie bei nicht
ordnungsgemäßem Arbeiten des Apparats, etwa bei
zu langem Ausbleiben des Stromes, ansprechen.