-
Flüssigkeitsringpumpe: Die Anwendung von Wasserringpumpen, d. h. Pumpen
mit kreisendem, abdichtendem Flüssigkeitsring, als Entlüftungspumpe oder Kompressionspumpe,
ferner auch zum Fördern von Flüssigkeiten ist bekannt. Sie werden meist mit Elektromotoren
oder solchen Maschinen. für welche sie als Hilfsmaschine verwendet werden, gekuppelt.
Auch ihre direkte Verbindung mit Kreiselpumpen; für welche sie ein Hauptanwendungsgebiet
als Entlüftungspumpe darstellen, ist an sich bekannt. In den erstgenannten Fällen
bedeutet die Wasserringpumpe eine Vergrößerung und Verteuerung der Anlage; während
in allen Fällen ihre Wirkungsweise von einer aufmerksamen Bedienung abhängt. Besonders
bei niedriger Temperatur (im Winter) ist die Gefahr vorhanden, daß das Betriebswasser
einfriert, wodurch besondere Vorsichtsmaßregeln vorzusehen sind. Das Wasser darf
erst kurz vor Betriebsbeginn eingefüllt und muß nach Stillsetzung sofort abgelassen
werden. Bei ortsveränderlichenMaschinen(Feuerlöschpumpen usw.) ist außerdem die
Betriebsflüssigkeit stets mitzuführen oder heranzuschaffen und sind Schaltorgane
notwendig.
-
Diese Mißstände werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch beseitigt,
dJ zwecks ständiger Betriebsbereitschaft die Flüssigkeitsringpumpe als Maschinen-
oder Transmissi.onslager zur Aufnahme des radialen und axialen Wellendruckes bzw.
eines von beiden ausgebildet wird und ihre Betriebsflüssigkeit aus dem Ölraum des
Lagers entnimmt.
-
Das höchste zu erreichende Vakuum der Flüssigkeitsringpumpe richtet
sich nach der Temperatur der Betriebsflüssigkeit, d. h. ihr Wirkungsgrad ist von
der Temperatur der Betriebsflüssigkeit abhängig. Da nun als solche Lageröl verwendet
wird, und dieses höhere Temperaturen annehmen kann, ist es zweckmäßig; eine Kühleinrichtung
anzuordnen; die dies verhindert. Erfindungsgemäß ist daher zwischen dem Raum für
das Schmier- und Betriebsöl einerseits und der Lager-- bzw. Gehäusewandung der Pumpe
andererseits ein Raum angeordnet, der von Kühlwasser durchflossen ist. Lager, Ölraum
und Flüssigkeitsringpumpe werden dadurch je untereinander getrennt und bei Durchströmen
der Kühlflüssigkeit gleichzeitig gekühlt. Es wird dadurch die Wärmebildung und der
Wärmeaustausch unter den genannten Teilen gleichzeitig verhindert. Die Betriebsflüssigkeit
wird durch Kanäle, welche durch den Innenkühlraum führen, der Flüssigkeitsringpumpe
zugeführt.
-
Die Verwendung von Öl als Betriebsflüssigkeit in Flüssigkeitsringpumpen
sowie auch :das- Kühlen von solchen ist allerdings .bekannt. -.Die Verwendung von
Lageröl jedoch als $etriebstnittel und die Anordnung der Innenkühleinrichtung der
Entlüftungspumpe ist durchaus neu und eigenartig.
-
Um eine Vergrößerung des Lagers durch
die Ausbildung
desselben als Flüssigkeitsringpumpe zu vermeiden, wird gemäß vorliegender Erfindung
der Bund der Welle zur Aufnahme des Axialdruckes als Kreisel der Flüssigkeitsringpumpe
ausgebildet, wodurch eine Raumersparnis und Verbilligung erzielt wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
im Axialschnitt dargestellt, und zwar in Verbindung mit einer Kreiselpumpe.
-
Flüssigkeitsringpumpe und Lager der Welle i sind in einem gemeinsamen
Gehäuse mit dem Kühlraum 2 und dem Ölraum 3 untergebracht. Der Kreisel 4. der Flüssigkeitsringpumpe
ist mit der Welle i fest verbunden und dient gleichzeitig als Bund der Welle i zur
Aufnahme des Axialdruckes. Zwischen Axiallager 5 und Gehäuse 6 der Flü.ssigkeitsringpumpe
ist ein ,Ringspalt 7 vorgesehen. Die Flüssigkeitsringpumpe ist durch einen Saugkanal
8 mit der höchsten Stelle eines zu entlüftenden Raumes g, z. B. dem Saugraum einer
Kreiselpumpe, verbunden. Beim Anlassen der Kreiselpumpe wird, da der Kreisel ¢ der
Flüssigkeitsringpumpe mit der Pumpenwelle fest verbunden ist, die Flüssigkeitsring-pumpe,
welche stets mit Betriebsflüssigkeit gefüllt ist, gleich mit in Betrieb gesetzt
und entlüftet darauf die Kreiselpumpe. Das Fördermittel tritt durch den Eingangskanal
i i in das Gehäuse 6 der Flüssigkeitsringpumpe ein. Es wird nun entsprechend der
durch den eingezeichneten Pfeil angedeuteten Drehrichtung des Schaufelkranzes C
in durch je zwei Schaufeln gebildeten Zellen zum Ausgangskanal i2 geführt. Die Zellen
werden abgedichtet durch den Flüssigkeitsring, welcher konzentrisch zur feststehenden
Gehäusewand rotiert. Durch den verschieden großen Abstand der Gehäusewand von den
rotierenden Schaufelenden erweitern bzw. verengen sich die Zellen, wodurch die Saug-
bzw. Verdichterwirkung hervorgerufen wird. Die gestrichelt angedeutete Schaufelstellung
zeigt die Grenze zwischen Saug und Druckraum. Das Fördermittel verläßt die Pumpe
durch den Ausgangskanal 12 und tritt durch die Stutzen 13 in den Behälter 3 ein,
wo sich die mitgerissene Flüssigkeit von der Luft scheidet, worauf sie wieder verwendet
wird. Die ausgezogenen Pfeile deuten den Eintritt, die gestrichelten Pfeile den
Austritt der Luft an. Die Flüssigkeisringpumpe kann nun entweder die sich abscheidende
Luft im Saugraum der Kreiselpumpe z. B. bei hohen Saughöhen durch den Saugkanal
8 dauernd absaugen, oder aber es kann, nachdem die Kreiselpumpe vollständig entlüftet
bzw. in Betrieb und der Saugkanal 8 abgeschlossen ist, das Gehäuse 6 der Flüssigkeitsringpumpe
durch irgendein Schaltorgan mit dem Ölraum 3 verbunden werden, worauf die Flüssigkeitsringpumpe
leerläuft, d. h. sie verbraucht keine Kraft. Die Schmierung der Flüssigkeitsringpumpe
erfolgt in diesem Falle durch .den Ringspalt 7, welcher mit dem Ölraum 3 verbunden
ist. Kühlraum 2 trennt Flüssigkeitsringpumpe 6, Ölraum 3 und Lager io je voneinander
und kühlt dieselben gleichzeitig.
-
Die Flüssigkeitsringpumpe kann in der Mitte oder an einem der beiden
Enden des Lagers angeordnet werden. Die Kühlflüssigkeit braucht nicht dem Kühlraum
des Lagers entnommen zu werden, sondern kann auch von diesem getrennt zugeführt
werden.
-
Die Flüssigkeitsringpumpe kann in jedem Maschinen- oder Transmissionslager
angeordnet werden und zu Entlüftungszwecken oder zur Förderung von Druckluft oder
Flüssigkeiten dienen.