DE458136C

DE458136C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von rohrfoermigen Koerpern, z.B. Kabelmaenteln

Info

Publication number: DE458136C
Application number: DEK94636D
Authority: DE
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1925-06-12
Filing date: 1925-06-12
Publication date: 1928-03-30

Description

Es ist vorgeschlagen worden, rohrförmige Körper, z. B. Kabelmäntel, in der Weise herzustellen, daß aus einem mit flüssigem Stoff gefüllten Behälter Stoff entnommen und in erstarrter Form zu einem Rohr gepreßt wird. Gemäß der Erfindung wird der flüssige Stoff im Stoffbad auf einen dem inneren Rohrdurchmesser entsprechenden Kern in festerer Konsistenz aufgewalzt. Das so gebildete Rohr wird durch die Walzbewegung selbst auf oder mit dem Kern vorgeschoben und durch eine den äußeren Durchmesser des Rohres formende Kaliberdüise hindurchgedrückt, wobei der überflüssige Stoff abgestreift wird und in das Stoffbad zurücktritt.

Das Verfahren eignet sich sowohl zur Herstellung von Rohren und anderen Hohlkörpern als auch ganz besonders zum Ummanteln von stangen-, seil- oder rohrförmigen

ao Körpern, z. B. von elektrischen Kabeln.

In der Zeichnung ist eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Walzvorrichtung in senkrechtem Schnitt veranschaulicht.

In den mit flüssigem Stoff gefüllten Behälter 1 ragt der Hohldorn 2 hinein, durch den der zu ummantelnde Körper 3 hindurchgeführt wird. Dem freien verjüngten Ende des Domes 2 gegenüber, in bestimmtem Abstand von ihm und gleichachsig zu ihm, ist eine Hohlform 4 am Behälter 1 befestigt. Der innere Durchmesser des verjüngten, der Dornspitze gegenüberstehenden Endes der Hohlform 4 entspricht dem äußeren Durchmesser des zu bildenden Mantels, so daß zwischen der Innenwand der Hohlform 4 und dem Körper 3 ein Spalt S verbleibt. In dem Zwischenraum zwischen Dorn 2 und Form 4 ist ober- und unterhalb des Körpers 3 je eine Wake 6 gelagert. Die Walzen 6 sind am Umfang mit im Querschnitt z. B. halbkreisförmigen RiI-len 7 versehen, deren Durchmesser dem äußeren Durchmesser des Mantels entspricht. Zu beiden Seiten des Körpers 3 berühren sich die Walzenaußenränder in der Mittelachse des Körpers (punktiert veranschaulicht). Die Walzen werden innen gekühlt und können zu diesem Zweck beispielsweise je mit einem Hohlraum 8 versehen sein. Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende:

Der Behälter 1 ist mit flüssigem Stoff gefüllt. Der Stoff umgibt den Dorn 2, die Walzen 6 und die Form 4. Auf den gekühlten Walzen 6 bildet sich eine Schicht von Stoff festerer Konsistenz. Durch den Grad der Kühlung oder die Umlaufgeschwindigkeit der Kühlflüssigkeit kann auch der Grad der Erstarrung geregelt werden. Werden die Walzen 6 in Pfeilrichtung χ in Umlauf gesetzt, so wird diese erstarrte Schicht zunächst in dem sich in der gleichen Richtung verjüngenden Spalt 9 zwischen den Walzen 6 und dem Dorn 2 vorgeformt und dann auf den Körper 3 aufgewalzt. Der hierbei gebildete rohrförmige Mantel 10 wird sofort nach seiner

Bildung durch die Walzbewegung in Richtung auf den Ringspalt 5 vorgeschoben. Beim Durchtreten durch den Ringspalt wirkt die Form 4 als Kalibriervorrichtung und streift vom Umfang des beim Walzen gebildeten Mantels den überschüssigen Stoff ab, der durch den Spalt 11 zwischen Form 4 und Walzen 6 in das Stoffbad zurückgeführt wird. Da die Walzvorrichtung in seitlicher Richtung wenig Platz einnimmt, können mehrere solcher Vorrichtungen in einem Behälter nebeneinander angebracht werden, so daß mehrere Rohrkörper gleichzeitig gepreßt werden können. Es können dann entweder auf einer gemeinsamen Welle nebeneinander mehrere Walzen angebracht sein oder eine mit mehreren Rillen versehene durchgehende Walze.

Die Bauart des Dorne 2, der Form 4, die Lagerung und der Antrieb der Walzen und ihre Kühleinrichtung können verschieden ausgeführt werden. Dorn 2 und Form 4 können in axialer Richtung verstellbar angeordnet werden. Die Umlaufgeschwindigkeit der WaI-zen kann regelbar gemacht werden. Es kann auch in den Walzenantrieb eine Gleitkupplung eingeschaltet werden, um bei Stockungen im Preßvorgang Beschädigungen der Teile oder des Kabels zu verhindern. An Stelle des als Ausführungsbeispiel veranschaulichten halbkreisförmigen Querschnitts der Walzenrillen und des kreisförmigen Querschnitts des Körpers 3 kann auch irgendeine andere walzbare Ouerschnittsform gewählt werden.

Claims

Patentansprüche:

ι . Verfahren zur Herstellung von rohrförmigen Körpern, z. B. Kabelmänteln, aus Stoffen, die durch Temperaturveränderung in ihrer Konsistenz geändert werden können, und die in flüssiger Form zugeführt und in einem Erstarrungszustand gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch in einem den flüssigen Stoff enthaltenden Behälter angeordnete, von innen gekühlte Walzen der Stoff in Form erstarrter Streifen auf einen Kern, z. B. ein Kabel, in Achsrichtung aufgewalzt, und daß der Kern mit dem Mantel durch die Walzbewegung selbst durch eine Vorrichtung zum Nachformen hindurchgedrückt wird, während der überschüssige, beim Walzen oder Nachformen abgestreifte erstarrte Stoff unmittelbar in das flüssige Bad zurücktritt.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem zur Aufnahme des zu ummantelnden Kerns in dem mit flüssigem Stoff gefüllten Behälter fest angeordneten Hohldorn und einer mit diesem Dorn gleichachsigen, ihm im Stoffbad mit Abstand gegenüberstehen-den Hohlform, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zwischenraum zwischen Dorn (2) und Hohlform (4) ein mit Kaliberrillen versehenes, vom flüssigen Stoff umgebenes Walzenpaar (6) angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.