DE4445096C2 - Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen durch mikrobiologische Oxidation - Google Patents
Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen durch mikrobiologische OxidationInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekontaminieren von wäßrigen Schlämmen
durch Entfernen von anaerob gebildeten gasförmigen und/oder flüssigen Schadstoffen
durch mikrobiologische Oxidation.
In wäßrigen Schlämmen kommt es üblicherweise unter anaeroben Bedingungen zu
Reduktionsreaktionen, bei denen beispielsweise Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Methan
aber auch höhere Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Toluol gebildet werden.
Die so gebildeten Stoffe können zu einer erheblichen Geruchsbelästigung führen, insbesondere
durch Bildung von Schwefelwasserstoff und Mercaptanen. Außerdem sind viele dieser Stoffe
toxisch. Es besteht daher ein erheblicher Bedarf an Verfahren zum Entfernen von anaerob gebildeten
Stoffen aus wäßrigen Schlämmen bzw. zum Schutz des Wasserkörpers vor dem Eindringen
dieser Stoffe.
Wäßrige Abfallschlämme aus der Zellstoffindustrie können größere Mengen an Ligninderivaten
beispielsweise Alkalilignin, Ligninsulfonat und daneben auch noch Zellulose sowie Schwefelverbindungen
enthalten.
Werden solche Schlämme in größeren Mengen in wäßrigen Medien gelagert, so kann es unter
Luftabschluß zu anaeroben Prozessen kommen, bei denen sich toxische und geruchsbelästigende
Stoffe bilden. Dies ist z. B. in dem sogenannten Silbersee, einem Schlammteich der
Grube Johannes, bei Wolfen, Kr. Bitterfeld, Sachsen Anhalt der Fall, in dem lange Zeit ein
Schlamm-/Abwassergemisch eingeleitet wurde, das große Mengen an Ligninderivaten und
Zellulose enthielt. Insbesondere in der wärmeren Jahreszeit verursachen dabei die sauerstofffreien
Schlämme durch die oben diskutierten anaeroben Prozesse eine starke Geruchsbelästigung
und auch toxische Gefährdung der Umgebung.
Es ist ein Verfahren zum Dekontaminieren von wäßrigen Schlämmen durch Entfernung von
anaerob gebildeten gasförmigen und/oder flüssigen Schadstoffen durch mikrobiologische Oxidation
bekannt (DE 43 12 891), wobei die mikrobiologische Oxidation in einer Grenzschicht an
der Oberfläche des Schlammes in einem wassergefüllten oder wasserdurchströmten Bewuchskörper
durchgeführt wird, der aus einer horizontal und vertikal durchströmbaren Gitterstruktur
besteht, die ein Verhältnis von durch Mikroorganismen bewuchsfähiger Oberfläche zu
Grundfläche von 2 : 1 bis 10 : 1 und eine vertikale Durchströmhöhe von 1 bis 10 cm aufweist.
Dieses Verfahren ist in seiner Wirksamkeit unmittelbar auf die wenige Zentimeter starke Grenzschicht
zwischen Schlamm und Oberflächenwasser beschränkt. Eine effektive Einbeziehung
des Oberflächenwassers in den Dekontaminationsprozeß kann nicht stattfinden, da Besiedelungsflächen
für die Mikroorganismen fehlen. Gleichfalls ist das Verfahren für die Geruchsminimierung aufgetriebener Schlämme, die unmittelbar Kontakt zur Atmosphäre haben, nicht
geeignet, da die auf dem aufgetriebenen Schlamm aufgelegten Bewuchskörper austrocknen
würden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem gasförmige und/oder
flüssige Schadstoffe, die durch anaerobe Vorgänge gebildet worden sind aus ruhenden,
wäßrigen, unter und/oder über eine Wasserlamelle befindlichen Schlämmen entfernt werden
können und das Umgebungswasser in die Dekontaminierung einbezogen wird. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte
Ausgestaltungen des Verfahrens wider.
Die mikrobiologische Oxidation findet sowohl in einer Grenzschicht an der oberen Oberfläche
des Schlammes und in einem mit Wasser gefüllten bzw. von Wasser durchströmten Bewuchskörper
statt, der auf die Schlammschicht aufgelegt wird und in der darüberbefindlichen Wasserlamelle,
bzw. in der Grenzschicht zwischen aufgetriebenem Schlamm und Atmosphäre statt.
Das Verfahren arbeitet sehr effektiv und ist insbesondere für eine Langzeitsicherung von
wäßrigen, ligninhaltigen Schlammdeponien geeignet.
Der Bewuchskörper besteht aus einer Gitterstruktur, die sowohl horizontal als auch vertikal,
also in allen Raumrichtungen von Wasser und/oder feuchten Gasen durchströmbar ist.
Solche Gitterstrukturen müssen eine ausreichende Rauhigkeit und Formstabilität aufweisen,
die ein Bewachsen mit Mikroorganismen fördert. Geeignet sind natürliche und synthetische
einfache und/oder compoundierte Materialien in Form von Geweben, Gewirken, Geflechten,
Laminaten, Fliesen bzw. zu Gitterstrukturen formbaren Kunststoffen.
Die Gitterstruktur muß so beschaffen sein, daß sie auch nach dem Bewuchs mit Mikroorganismen
noch einen Durchtritt der zu oxidierenden Flüssigkeiten und Gase ermöglicht.
Die Öffnungsweite der Gitterstruktur bzw. deren Porengröße muß daher so bemessen sein,
daß das Verhältnis von durch Mikroorganismen bewuchsfähiger Oberfläche zu Grundfläche
der Gitterstruktur im Bereich von 2 : 1 bis 10 : 1 liegt, bevorzugt im Bereich von 2,5 : 1 bis 8 : 1
und besonders bevorzugt im Bereich von 3 : 1 bis 5 : 1. Dabei können die Öffnungsweiten (Porengrößen)
der einzelnen Gitterbestandteile etwa zwischen 15 und 1 mm schwanken, bevorzugt
zwischen etwa 12 und 2 mm. Bei der Verwendung von Drahtgeweben, die bevorzugt eingesetzt
werden, kann in einem Drahtgewebe durch Überlagerung der einzelnen Gitterstrukturen eine
unterschiedliche Öffnungsweite in dem oben angegebenen Bereich auftreten.
Um eine möglichst vollständige Oxidation der durch die Gitterstruktur nach oben durchtretenden
Stoffe, insbesondere der Gase, zu erreichen, soll die Gitterstruktur eine hinreichende vertikale
Durchströmhöhe aufweisen. Als geeignet haben sich Durchströmhöhen im Bereich von
1 bis 10 cm erwiesen, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 7 cm.
Eine Anreicherung des Wasserkörpers mit Luftsauerstoff nach bekannten Methoden, wie beispielsweise durch Eintragen von Luft mittels Pumpen, Venturidüsen oder Rotoren unterstützt
den mikrobiellen Oxidationsprozeß.
Die Gitterstruktur kann mit beliebigen Hilfsmitteln über dem zu dekontaminierenden Schlamm
angebracht werden, so beispielsweise mit Trägern, Stützen. Am einfachsten ist es, die Gitterstruktur
einfach auf die zu dekontaminierende Schlammschicht aufzulegen. Dazu ist es erforderlich,
daß die mittlere Raumdichte der Gitterstruktur nicht wesentlich höher liegt als die Dichte
der oberen Schlammschicht, da andernfalls die Gitterstruktur in die Schlammschicht einsinken
und damit ihre Wirksamkeit verlieren würde. Da aber Schlämme durch Sedimentation
häufig in ihren oberen Schichten nur mittlere Raumdichten wenig oberhalb von 1 aufweisen,
ist es in solchen Fällen zweckmäßig, wenn die Gitterstrukturen mittlere Raumdichten im Bereich
von etwa 1,01 bis 1,1 aufweisen, bevorzugt von etwa 1,02 bis 1,05. Sollten andererseits
durch eine starke Gasentwicklung in der Schlammschicht bei zu leichten Gitterstrukturen ein
Aufschwimmen stattfinden, so kann die mittlere Raumdichte der Gitterstruktur durch Beschweren
mit geeigneten Massen erhöht werden.
Der Bewuchskörper weist im Oberflächenwasser freischwebende/schwimmende Volumenvergrößerungen
mit regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Band- oder Fadenstrukturen mit gasgefüllten
Verdickungen auf, die von auf dem Schlamm aufliegenden Bewuchskörper bis zur Wasseroberfläche
reichen können und/oder die Schlammschicht zur Atmosphäre begrenzen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung besitzen die Verdickungen halbkugel- bis kugelförmige Gestalt
und erinnern in ihrem Erscheinungsbild über dem Formkörper an freischwebenden/schwimmenden
Blasentang. Durch die freischwebenden Volumenvergrößerungen wird die
Aufwuchsfläche für Mikroorganismen zusätzlich in den Stauwasserbereich gelegt, wodurch
die Dekontaminierung des Behandlungsareals verbessert wird.
Für die Abdeckung von aufgetriebenem Schlamm ist es vorteilhaft, wenn die Bewuchskörper
mit den freischwebenden/schwimmenden Volumenvergrößerungen überlappend vom Wasserbereich
über die aufgetriebenen Schlammflächen verlegt werden und die Volumenvergrößerungen
aus Materialien mit Kapillarwirkung bestehen, die die notwendige Feuchte für den
mikrobiellen Aufwuchs garantieren.
In der Gitterstruktur und in den freischwebenden/schwimmenden Volumenvergrößerungen
siedelt sich sehr schnell der aus der üblichen Abwassertechnik bekannte biologische Rasen an,
was durch Animpfen noch beschleunigt werden kann. Das Charakteristikum dieses biologischen
Rasens ist insbesondere eine komplexe Besiedlung mit Bakterien, Einzellern und Kleintieren bis
hin zu Würmern, die für eine Auflockerung des biologischen Rasens sorgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle Schlämme, die anaerob gebildete flüssige
oder gasförmige Schadstoffe oder Schadstoffe, die sich in diese Formen überführen lassen,
enthalten. Insbesondere fallen hierunter Schlämme aus Gewässern, die im biologischen Sinne
tot sind, in denen also das Sauerstoffangebot so gering ist, daß sich Schadstoffe durch anaerobe
Prozesse bilden.
Eine spezielle Anwendung findet das Verfahren bei der Dekontamination von ligninhaltigen
Schlämmen, wie sie bei der Zellstoffproduktion anfallen, insbesondere wenn diese Schlämme
längere Zeit gelagert wurden, wodurch anaerobe Prozesse begünstigt wurden. Dies ist beispielsweise
beim sogenannten "Silbersee" bei Bitterfeld der Fall, in dem seit vielen Jahren Schlämme
deponiert wurden, die aus Ligninderivaten, Cellulose, Asche und Kalkschlamm bestehen und
außerdem einen erhöhten Gehalt an Schwermetallen aufweisen. Der Schlamm zeigt einen
Wasserüberstand von bis zu etwa einem Meter auf. Insbesondere in der wärmeren Jahreszeit
kommt es hier zu einer erheblichen Geruchsbelästigung und toxischen Gefährdung der Anlieger
durch anaerob gebildete Gase, wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Schwefelkohlenstoff
und Toluol.
Bei der Dekontamination dieser Schlämme hat sich eine "Biomatte" als besonders geeignet
erwiesen, die aus einem Drahtgewebe aus Polyester-Drähten besteht.
Das gewebte Gitter ist aus Hochmodul-Polyestergarnen gefertigt und hat eine mittlere Maschenweite
von 20×20 mm. Die Dicke (=Durchströmhöhe) beträgt 20 mm. Das Verhältnis
von bewuchsfähiger Oberfläche zu Grundfläche beträgt etwa 4 : 1.
Diese Matte wurde mit einem Laminat, bestehend aus einem 3 mm starkem, gelochten Polyesterfließ
und regelmäßig angeordneten Polyesterkräuselkreppbändern, von einem Meter Länge,
die alle 10 cm eine gasgefüllte Verdichtung aufweisen, thermisch verbunden. Die Bänder waren
räumlich zueinander in einem Abstand von 10 cm angebracht. Jedes Band hatte eine Dicke
von 1,5 mm und eine Breite von 6 mm. Der Durchmesser der Verdickungen betrug etwa 5 mm
in der Dicke.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Beispiel erläutert.
Eine Schlammprobe aus dem "Silbersee", der Grube Johannes bei Bitterfeld, hatte folgende
Zusammensetzung:
8 Gew.-% Ligninderivate
5 Gew.-% Cellulose
87 Gew.-% Wasser
5 Gew.-% Cellulose
87 Gew.-% Wasser
Der Feststoffgehalt betrug 13 Gew.-%, der pH-Wert 6,1.
Außerdem enthielt der Schlamm u. a. folgende Schadstoffe:
Außerdem enthielt der Schlamm u. a. folgende Schadstoffe:
1200 mg/kg TS Blei
11000 mg/kg TS Zink
678 mg/kg TS Sulfat
19200 mg/kg TS Sulfid
44 mg/kg TS EOX
3,2 mg/kg TS Schwefelkohlenstoff
2,0 mg/kg TS Toluol
140 mg/kg TS Methanol
0,6 mg/kg TS Phenol
5,8 mg/kg TS Methylphenole
2,8 mg/kg TS Chlorphenole
11,1 mg/kg TS D-3 Caren
11000 mg/kg TS Zink
678 mg/kg TS Sulfat
19200 mg/kg TS Sulfid
44 mg/kg TS EOX
3,2 mg/kg TS Schwefelkohlenstoff
2,0 mg/kg TS Toluol
140 mg/kg TS Methanol
0,6 mg/kg TS Phenol
5,8 mg/kg TS Methylphenole
2,8 mg/kg TS Chlorphenole
11,1 mg/kg TS D-3 Caren
In einem durch Ölsperren eingehausten Areal mit den Abmessungen 25 m×15 m und etwa
50% der eingehausten Fläche mit aufgetriebenen Schlamm wurde vorstehend beschriebener
Bewuchskörper mit einer Fläche von 20 qm so eingebracht, daß jeweils die eine Hälfte den
Schlamm mit Freiwasserfläche und die andere Hälfte den aufgetriebenen Schlamm bedecken.
Der Wasserstand über dem Schlamm wurde vom Rand her durch einen Kleinbelüfter mit Luftsauerstoff
versorgt.
Der Schlamm hatte am Beginn der Behandlung einen intensiven Schwefelwasserstoffgeruch.
Nach 28 Tagen hatte sich in der Matte ein dichter biologischer Rasen gebildet, der im wesentlichen
aus Bakterien, Glockentierchen, Rädertierchen und Wimperntierchen bestand.
Der Luftraum über dem Wasser und über dem abgedeckten Schlamm hatte einen kaum
wahrnehmbaren Geruch nach Schwefelwasserstoff.
Claims (11)
1. Verfahren zum Dekontaminieren von wäßrigen Schlämmen durch Entfernung von anaerob
gebildeten gasförmigen und/oder flüssigen Schadstoffen durch mikrobiologische Oxidation in
einer Grenzschicht an der Oberfläche des Schlammes in einem feuchten und/oder wassergefüllten
oder wasserdurchströmten Bewuchskörper, der aus einer horizontal und vertikal durchströmten
Gitterstruktur besteht, die ein Verhältnis von durch Mikroorganismen bewuchsfähiger
Oberfläche zu Grundfläche 2 : 1 bis 10 : 1 und eine vertikale Durchströmhöhe von 1-10 cm
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der durchströmte Bewuchskörper freischwebende/
schwimmende Volumenvergrößerungen mit regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Band-
oder Fadenstrukturen mit gasgefüllten Verdickungen aufweist, die von auf dem Schlamm aufliegenden
Bewuchskörper bis zur Wasseroberfläche reichen können und/oder die Schlammschicht
zur Atmosphäre begrenzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickungen halbkugel- bis
kugelförmige Gestalt aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schwefelhaltige Schadstoffe enthaltender
wäßriger Schlamm eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Schwefelwasserstoff und/oder Sulfide enthaltender und/oder abgebender wäßriger Schlamm
eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzschicht von mit Sauerstoff
angereichertem Wasser durchströmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gitterstruktur des Bewuchskörpers
ein Drahtgewebe, -geflecht oder -gewirk eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freischwebenden Volumenvergrößerungen
aus Materialien mit Kapillarwirkung bestehen.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Drahtgewebe eine
Strukturmatte eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewuchskörper mit einem
Verhältnis von bewuchsfähiger Oberfläche zu Grundfläche von 3 : 1 bis 5 : 1 eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewuchskörper mit einer
Durchströmhöhe von 2 bis 7 cm eingesetzt wird.
11. Verwendung eines volumenvergrößerten Bewuchskörpers mit einem Verhältnis von bewuchsfähiger
Oberfläche zu Grundfläche von 2 : 1 bis 10 : 1 und einer Durchströmhöhe von 1 bis 10 cm
zur mikrobiologischen Oxidation von aus wäßrigen Schlämmen austretenden Produkten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944445096 DE4445096C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen durch mikrobiologische Oxidation |
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DE19944445096 DE4445096C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen durch mikrobiologische Oxidation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445096A1 DE4445096A1 (de) | 1995-07-27 |
DE4445096C2 true DE4445096C2 (de) | 1996-04-11 |
Family
ID=6536135
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944445096 Expired - Fee Related DE4445096C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen durch mikrobiologische Oxidation |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4445096C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4312891C1 (de) * | 1993-04-20 | 1994-04-28 | Inst Umwelt Analyse Gmbh | Verfahren zum Dekontaminieren von wässrigen Schlämmen |
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1994
- 1994-12-16 DE DE19944445096 patent/DE4445096C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4445096A1 (de) | 1995-07-27 |
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