DE4443956A1 - Siliciumnitrid-Pulver und Siliciumnitrid enthaltende wässrige Aufschlämmung - Google Patents
Siliciumnitrid-Pulver und Siliciumnitrid enthaltende wässrige AufschlämmungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Siliciumnitrid-Pulver, aus dem
leicht eine Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschläm
mung mit einer niedrigen Viskosität hergestellt werden
kann, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung eines
gesinterten Siliciumnitrid-Formkörpers geeignet ist, sowie
eine Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschlämmung, die
ein solches Siliciumnitrid-Pulver enthält und eine nied
rige Viskosität aufweist.
Da Keramikmaterialien auf Siliciumnitrid-Basis eine hohe
Festigkeit und eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und
Schlagfestigkeit bzw. Schlagzähigkeit aufweisen, sind sie
in jüngster Zeit in den Vordergrund gerückt als Hochtempe
ratur-Baumaterialien für Teile von Gasturbinen, Teile von
Automobilmotoren und dgl.
Ein solcher gesinterter Siliciumnitrid-Formkörper wird im
allgemeinen hergestellt durch Formung eines Formkörpers
mit der gewünschten Gestalt aus einem Siliciumnitrid-Pul
ver und nachfolgendes Sintern desselben. Als Verfahren zur
Herstellung eines Formkörpers aus einem Siliciumnitrid-
Pulver sind bekannt das isostatische Kaltpreß-Formverfah
ren, das Strangpreß-Formverfahren, das Warmpreß-
Formverfahren, das Spritzgieß-Formverfahren und das
Schlickergieß-Formverfahren und dgl.
Fast alle Verfahren zum Formen von Keramikmaterialien um
fassen eine Stufe der Herstellung einer Aufschlämmung, die
ein Ausgangsmaterial-Pulver enthält.
So werden beispielsweise bei dem isostatischen Kaltpreß-
Formverfahren und dem Strangpreß-Formverfahren und dgl.
sprühgetrocknete Körnchen (Granulate) mit einer hohen
Fließfähigkeit (Fluidität) als Ausgangsmaterial, das ge
formt werden soll, verwendet. Wenn Körnchen (Granulate)
mit einer geringen Fließfähigkeit (Fluidität) verwendet
werden, wird der Formkörper inhomogen (da er unterschied
liche Dichten in den ihn aufbauenden unterschiedlichen
Teilen aufweist) mit der Folge, daß er sich beim Sintern
ungleichmäßig kontrahiert, so daß er sich verformt oder
eine Rißbildung auftritt.
Zur Herstellung von Körnchen (Granulaten) durch
Sprühtrocknen einer Aufschlämmung soll die Aufschlämmung
eine Fließfähigkeit (Fluidität) aufweisen, die innerhalb
eines geeigneten Bereiches liegt. Im allgemeinen wird die
Viskosität der Aufschlämmung so eingestellt, daß sie in
nerhalb des Bereiches zwischen 50 und 500 mPa·s (cP), vor
zugsweise zwischen 100 und 400 mPa·s (cP), liegt. Eine
Aufschlämmung mit einer zu hohen Viskosität ist ungünstig.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß dann, wenn eine Auf
schlämmung mit einer derart hohen Viskosität in den Zer
stäuber einer Trocknungsvorrichtung eingeführt wird, diese
die Rohrleitung, die sie passiert, verstopft oder den Aus
laß, aus dem sie zerstäubt wird, verstopft. Wenn dagegen
eine Aufschlämmung mit einer zu niedrigen Viskosität durch
Sprühtrocknen zu Körnchen (Granulaten) geformt werden
soll, präzipitieren die darin vorhandenen groben Teilchen
in der Rohrleitung (dem Durchgang) so daß die Zusammenset
zung der getrockneten Körnchen ungleichmäßig wird. Außer
dem sind die getrockneten Körnchen (Granulate) zu klein
und sie verlieren ihre Fließfähigkeit (Fluidität).
Wenn eine Aufschlämmung, die durch Sprühtrocknen getrock
net werden soll, eine hohe Viskosität aufweist, wird des
halb ein Lösungsmittel zugegeben, um den Pulver-Mengenan
teil (dargestellt durch das Verhältnis zwischen dem Pul
vervolumen und dem Lösungsmittelvolumen) in der Aufschläm
mung zu verringern, wodurch die Viskosität der Aufschläm
mung so verändert wird, daß sie innerhalb des geeigneten
Bereiches liegt. Andererseits wird dann, wenn eine Auf
schlämmung, die durch Sprühtrocknen getrocknet werden
soll, eine niedrige Viskosität aufweist, Pulver zugegeben,
um den Pulver-Mengenanteil in der Aufschlämmung zu erhö
hen, wodurch die Viskosität der Aufschlämmung so verändert
wird, daß sie innerhalb des geeigneten Bereiches liegt.
Wenn jedoch eine Aufschlämmung mit einem niedrigen Pulver-
Mengenanteil durch Sprühtrocknen getrocknet wird, entste
hen Körnchen (Granulate) mit Vertiefungen oder Doughnut
artige Körnchen, was zur Folge hat, daß die Fließfähigkeit
(Fluidität) der resultierenden Körnchen (Granulate)
schlecht wird. Außerdem ist eine große Wärmemenge erfor
derlich, um das Lösungsmittel aus der Aufschlämmung zu
verdampfen, so daß der Produktionswirkungsgrad niedrig
ist. Dies ist vom Standpunkt der Produktivität aus be
trachtet ungünstig.
Es ist daher erforderlich, eine Aufschlämmung mit einem
möglichst hohen Pulver-Mengenanteil herzustellen und sie
durch Sprühtrocknen zu trocknen unter Bildung von kugel
förmigen Körnchen, die eine gute Fließfähigkeit (Flui
dität) aufweisen.
Auch eine Aufschlämmung, die durch Schlickergießen geformt
werden soll, sollte eine geeignete Viskosität aufweisen.
Sie wird im allgemeinen so eingestellt, daß die Viskosität
innerhalb des Bereiches zwischen 50 und 500 mPa·s (cP),
vorzugsweise zwischen 100 und 400 mPa·s (cP), liegt. Wenn
die Viskosität der Aufschlämmung zu hoch ist, gelangt die
Aufschlämmung, die eine derart hohe Viskosität hat, kaum
in die feinen Teile der Gießform und die Entfernung der
überschüssigen Aufschlämmung aus der Form wird schwierig
und außerdem reißt (zerbricht) der Formkörper häufig, wenn
er getrocknet wird. Wenn dagegen eine Aufschlämmung, die
eine zu niedrige Viskosität aufweist, durch Schlickergie
ßen geformt wird, tritt eine Präzipitation der in der
Aufschlämmung vorhandenen groben Teilchen während der
Eindickungsstufe auf, so daß der Formkörper eine ungleich
mäßige Zusammensetzung hat. Außerdem tritt die Aufschläm
mung, die eine solche niedrige Viskosität aufweist, häufig
aus der Verbindungsstelle der unterteilten Formkörper
(Düsen) aus.
Aus diesen Gründen soll dann, wenn die durch Schlickergie
ßen zu formende Aufschlämmung eine hohe Viskosität auf
weist, dieser ein Lösungsmittel zugesetzt werden, um den
Pulver-Mengenanteil zu verringern, um dadurch die Viskosi
tät der Aufschlämmung so zu verändern, daß sie innerhalb
eines geeigneten Bereiches liegt. Wenn jedoch die Auf
schlämmung eine niedrige Viskosität aufweist, soll dieser
Pulver zugesetzt werden, um den Pulver-Mengenanteil zu er
höhen, um dadurch der Aufschlämmung eine Viskosität zu
verleihen, die innerhalb eines geeigneten Bereiches liegt.
Wenn andererseits eine Aufschlämmung mit einem niedrigen
Pulver-Mengenanteil zum Schlickergießen verwendet wird,
ist die Eindickungsgeschwindigkeit so niedrig, daß die
Gießzeit verlängert wird. Dies ist im Hinblick auf die
Produktivität ungünstig. Außerdem schrumpft der Formkörper
stark und beim Trocknen und Sintern tritt häufig eine Riß
bildung (Zersplittern) auf.
Es ist daher erforderlich, eine Aufschlämmung mit einem
möglichst hohen Pulver-Mengenanteil herzustellen.
Wie oben angegeben, wird empfohlen, eine Aufschlämmung mit
einer niedrigen Viskosität herzustellen, die gleichzeitig
einen begrenzten niedrigsten Lösungsmittel-Gehalt auf
weist, durch Erhöhung des Verhältnisses zwischen Ausgangs
material-Pulver und Lösungsmittel darin, da eine Auf
schlämmung, die dieser Bedingung genügt, leicht zu einem
Formkörper mit einer hohen Qualität geformt werden kann.
Da im allgemeinen jedoch einer Form-Aufschlämmung aus ei
nem Siliciumnitrid-Material ein Form-Bindemittel, wie Po
lyvinylalkohole, Polyethylenglycole, Acrylat-Copolymer-
Harze und dgl., zugesetzt wird, um die Gestalt des aus der
Aufschlämmung geformten Formkörpers aufrechtzuerhalten,
wird die Viskosität der Aufschlämmung erhöht als Folge der
Zugabe des Bindemittels, so daß es häufig schwierig ist,
die Viskosität der Aufschlämmung so einzustellen, daß sie
innerhalb eines geeigneten Bereiches liegt. Aus diesem
Grund mußte bisher die Menge an der Aufschlämmung zuge
setztem Bindemittel erhöht werden, um die Dimensionsgenau
igkeit des aus der Aufschlämmung geformten Formkörpers zu
verbessern. Wenn jedoch eine Aufschlämmung aus einem Sili
ciumnitrid-Pulver aus feinen Teilchen mit einer spezifi
schen Oberflächengröße von 5 bis 20 m²/g hergestellt wird,
dann wird die Viskosität der Aufschlämmung durch die
Zugabe des Bindemittels erhöht, wodurch einige Probleme
hervorgerufen werden beim Formen der Aufschlämmung zu ei
nem Formkörper.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die obengenannten
Probleme zu lösen und ein Siliciumnitrid-Pulver bereitzu
stellen, aus dem eine Siliciumnitrid enthaltende wäßrige
Aufschlämmung mit einer niedrigen Viskosität und mit einem
hohen Pulver-Gehalt auch dann, wenn ein Bindemittel dieser
zugesetzt wird, leicht hergestellt werden kann; Ziel der
Erfindung ist außerdem die Bereitstellung einer Silicium
nitrid enthaltenden wäßrigen Aufschlämmung mit einer nied
rigen Viskosität, die ein solches Siliciumnitrid-Pulver
enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein
Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen mit einer spezifischen
Oberflächengröße von 5 bis 20 m²/g, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß dann, wenn eine wäßrige Lösung von Poly
vinylalkohol mit einem mittleren Polymerisationsgrad X und
einem Verseifungsgrad Y (Mol-%) an dem Pulver adsorbiert
wird, die Sättigungsadsorptionsmenge bei 20°C nicht höher
ist als die Adsorptionsmenge, die durch die folgende nume
rische Formel (1) dargestellt wird:
Adsorptionsmenge (mg/m²) = 0.000112X+0.523Y/100-0.207 (1)
Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Siliciumnitrid
enthaltende wäßrige Aufschlämmung, die durch Dispergieren
des obengenannten Siliciumnitrid-Pulvers und eines Form-
Bindemittels in Wasser hergestellt wird.
Da das erfindungsgemäße Siliciumnitrid-Pulver eine geringe
Menge an daran adsorbiertem Polyvinylalkohol aufweist, ist
es möglich, daraus eine Siliciumnitrid-Form-Aufschlämmung
mit einer niedrigen Viskosität herzustellen.
Es wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die
Gründe festzustellen, warum die Viskosität einer Auf
schlämmung, die ein Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen mit
einer spezifischen Oberflächengröße von 5 bis 20 m²/g und
ein Form-Bindemittel enthält, erhöht wird durch Zugabe des
Bindemittels bei der Herstellung der Aufschlämmung, und
als Ergebnis wurde gefunden, daß die Viskosität der Aus
gangsmaterial-Aufschlämmung unter der Kontrolle der Ad
sorptionsmenge von Polyvinylalkohol als Bindemittel an dem
Siliciumnitrid-Pulver steht. Im einzelnen wird dann, wenn
Polyvinylalkohol der Aufschlämmung zugesetzt wird, erster
an den Oberflächen der Teilchen in letzterer adsor
biert, wodurch das Oberflächenpotential der Teilchen her
abgesetzt wird oder die Oberflächen der Teilchen mit hy
drophoben Gruppen beschichtet werden, wodurch die Affini
tät zwischen den resultierenden Teilchen und dem Lösungs
mittel verschlechtert wird, was zur Folge hat, daß die
Viskosität der Aufschlämmung ansteigt.
Der Mechanismus der Adsorption von Polyvinylalkohol an den
Oberflächen der Siliciumnitrid-Teilchen wird nachstehend
näher erläutert:
Im allgemeinen steht die Löslichkeit von Polyvinylalkohol in Wasser unter der Kontrolle des mittleren Polymerisati onsgrades und des Verseifungsgrades des Polymers. Polyvi nylalkohol weist eine Reihe von hydrophilen Hydroxylgrup pen auf. Diese Hydroxylgruppen bilden starke intramoleku lare oder intermolekulare Wasserstoffbindungen im Polyvi nylalkohol aus, wodurch die Löslichkeit des Polymers in Wasser merklich verzögert wird. Polyvinylalkohol mit einem niedrigen Verseifungsgrad weist einige hydrophobe Acetat- Gruppen anstelle eines Teils der Hydroxylgruppen auf. Wenn das Polymer eine geeignete Menge an Acetat-Gruppen auf weist, können die intramolekularen oder intermolekularen Wasserstoffbindungen der darin enthaltenen Hydroxylgruppen geschwächt werden, was zur Folge hat, daß die Löslichkeit von Polyvinylalkohol in Wasser zunimmt. Polyvinylalkohol weist diese grundlegenden Eigenschaften auf und es sind verschiedene Polyvinylalkohole bekannt, die jeweils einen unterschiedlichen mittleren Polymerisationsgrad und einen unterschiedlichen Verseifungsgrad besitzen.
Im allgemeinen steht die Löslichkeit von Polyvinylalkohol in Wasser unter der Kontrolle des mittleren Polymerisati onsgrades und des Verseifungsgrades des Polymers. Polyvi nylalkohol weist eine Reihe von hydrophilen Hydroxylgrup pen auf. Diese Hydroxylgruppen bilden starke intramoleku lare oder intermolekulare Wasserstoffbindungen im Polyvi nylalkohol aus, wodurch die Löslichkeit des Polymers in Wasser merklich verzögert wird. Polyvinylalkohol mit einem niedrigen Verseifungsgrad weist einige hydrophobe Acetat- Gruppen anstelle eines Teils der Hydroxylgruppen auf. Wenn das Polymer eine geeignete Menge an Acetat-Gruppen auf weist, können die intramolekularen oder intermolekularen Wasserstoffbindungen der darin enthaltenen Hydroxylgruppen geschwächt werden, was zur Folge hat, daß die Löslichkeit von Polyvinylalkohol in Wasser zunimmt. Polyvinylalkohol weist diese grundlegenden Eigenschaften auf und es sind verschiedene Polyvinylalkohole bekannt, die jeweils einen unterschiedlichen mittleren Polymerisationsgrad und einen unterschiedlichen Verseifungsgrad besitzen.
Andererseits weisen die Oberflächen von Siliciumnitrid-
Teilchen Oberflächen-funktionelle Gruppen wie Silanol (Si-
OH)- und Silazan (Si₂-NH)-Gruppen auf. Der Gehalt an die
sen funktionellen Gruppen ist unterschiedlich, je nach den
Bedingungen, unter denen das Pulver aus Siliciumnitrid-
Teilchen hergestellt wird. Diese funktionellen Gruppen
nehmen teil an der Protonenübertragung in Wasser unter
Bildung von Brønsted-Säure-Punkten (H⁺-Donor-Punkten) und
Brønsted-Basen-Punkten (H⁺-Akzeptor-Punkten). Es wird an
genommen, daß Polyvinylalkohol an den Oberflächen von Si
liciumnitrid-Teilchen an ihren Brønsted-Säure-Punkten über
ihre intramolekularen Hydroxylgruppen adsorbiert wird.
Es wird deshalb angenommen, daß die Adsorptionsmenge von
Polyvinylalkohol an den Oberflächen von Siliciumnitrid-
Teilchen unter der Kontrolle des mittleren Polymerisati
onsgrades und des Verseifungsgrades des Polymers und auch
des Säuregrades der Siliciumnitrid-Teilchen steht.
Es wurden verschiedene Untersuchungen mit verschiedenen
Polyvinylalkoholen, die jeweils einen unterschiedlichen
mittleren Polymerisationsgrad und einen unterschiedlichen
Verseifungsgrad aufwiesen, in bezug auf die Beziehung zwi
schen den Mengen ihrer Adsorption an Siliciumnitrid-Teil
chen und den Viskositäten der sie enthaltenden wäßrigen
Aufschlämmungen durchgeführt und als Ergebnis wurde gefun
den, daß ein Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen, an denen
Polyvinylalkohol in einer bei 20°C gemessenen
Sättigungsadsorptionsmenge adsorbiert wird, die nicht grö
ßer ist als die Adsorptionsmenge, dargestellt durch die
oben angegebene numerische Formel (1), eine Aufschlämmung
von Siliciumnitrid-Pulver mit einer niedrigen Viskosität
ergeben kann.
Die bei 20°C gemessene Sättigungsadsorptionsmenge von Po
lyvinylalkohol an Siliciumnitrid-Teilchen wird nach dem
folgenden Verfahren bestimmt.
33,3 Gew.-% eines Siliciumnitrid-Pulvers und 66,7 Gew.-%
ionenausgetauschtes Wasser werden bei 20°C miteinander ge
mischt und es werden 0 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Sili
ciumnitrid-Pulver, Polyvinylalkohol zugegeben und danach
werden diese miteinander gemischt und gemahlen in einer
Kugelmühle für eine vorgegebene Zeitspanne zur Herstellung
einer Aufschlämmung. Diese Aufschlämmung wird bei 20°C ge
halten und zentrifugiert, um die feste Phase und die wäß
rige Phase voneinander zu trennen, und die Konzentration
an Polyvinylalkohol in der wäßrigen Phase wird bestimmt,
woraus die Menge des an den Siliciumnitrid-Teilchen adsor
bierten Polyvinylalkohols erhalten wird.
Das Verhalten des Polyvinylalkohols bei der Adsorption an
den Oberflächen von Siliciumnitrid-Teilchen ergibt eine
Langmuir-Adsorptions-Isotherme. Die Adsorptionsmenge des
Polyvinylalkohols an den gleichen Siliciumnitrid-Teilchen
wird bei mehreren Gleichgewichts-Konzentrationen bestimmt
und die Sättigungsadsorptionsmenge des Polymers an den
Teilchen wird aus der Langmuir-Adsorptions-Isotherme er
rechnet.
Polyvinylalkohol, wie er hier allgemein verwendet wird,
weist einen mittleren Polymerisationsgrad (X) von 300 bis
2400 und einen Verseifungsgrad (Y Mol-%) von 85 bis 99
auf.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Siliciumnitrid-Teil
chen weisen eine spezifische Oberflächengröße von 5 bis 20
m²/g auf, an der Polyvinylalkohol mit einem mittleren Po
lymerisationssgrad (X) und einem Verseifungsgrad (Y) bei
20°C in einer Adsorptionssättigungsmenge adsorbiert wird,
die nicht höher ist als die Sättigungsmenge, die durch die
obengenannte numerische Formel (1) dargestellt wird.
Um die spezifische Oberflächengröße der Siliciumnitrid-
Teilchen, die erfindungsgemäß verwendet werden, zu bestim
men, kann beispielsweise ein Einzelpunkt-BET-Verfahren
(N₂-Gasadsorption) unter Verwendung eines Flow-sorb vom
Typ 2300, hergestellt von der Firma Shimadzu-Micromeri
tics, verwendet werden.
Ein Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen mit einer spezifi
schen Oberflächengröße, die innerhalb des oben definierten
Bereiches liegt, kann auf die nachstehend beschriebene
Weise hergestellt werden, beispielsweise aus einem
Siliciumnitrid-Pulver, das nach dem nachstehend beschrie
benen Imid-Zersetzungs-Verfahren (A) oder dem nachstehend
beschriebenen Direkt-Nitrierungs-Verfahren (B) hergestellt
werden soll.
Die Reaktionsprodukte von Siliciumtetrahalogenid und Ammo
niak werden etwa 30 min lang bei 1000 bis 1600°C pyroly
siert, wobei man ein amorphes Pulver mit einer mittleren
Teilchengröße von etwa 5 nm und ein kristallines Pulver
mit einer mittleren Teilchengröße von etwa 0,2 µm (das
eine spezifische Oberflächengröße von 10 m²/g aufweist)
erhält.
Silicium-Teilchen mit einer spezifischen Oberflächengröße
von 10 m²/g oder mehr und 5 bis 10 Gew.-% Si₃N₄ als Aus
gangsmaterialien wurden in einer gemischten Gasatmosphäre
aus N₂/H₂ etwa 4 h lang bei etwa 1550°C miteinander umge
setzt, wobei die Erhitzungsgeschwindigkeit etwa 5°C/min
betrug. Das resultierende Pulver wurde in einer Reibmühle
2 h lang gemahlen, wobei man ein Pulver mit einer mittle
ren Teilchengröße von etwa 0,2 µm (mit einer spezifischen
Oberflächengröße von 10 m²/g) erhielt.
Bei dem Imid-Zersetzungs-Verfahren zur Herstellung eines
Siliciumnitrid-Pulvers wird der Oberflächenzustand des
Pulvers durch das Mahlverfahren kontrolliert (bestimmt),
bei dem die Silanol (Si-OH)-Konzentration auf den Oberflä
chen der Teilchen geändert wird. Die Mahlbedingungen ste
hen im wesentlichen unter der Kontrolle der Mahlzeit (im
allgemeinen 5 bis 60 min) und des H₂O-Partialdrucks (im
allgemeinen 0,5 bis 5 mg/l) in der Mahlatmosphäre. Je län
ger die Mahlzeit ist und je höher der H₂O-Partialdruck
ist, um so höher ist die Silanol-Konzentration an den
Oberflächen der Teilchen. Das Pulver mit einer höheren Si
lanol-Konzentration weist mehr Brønsted-Säure-Punkte (H⁺-
Donor-Punkte) auf, an denen eine größere Menge Polyvinyl
alkohol adsorbiert wird. Deshalb sollen die Mahlbedingun
gen so eingestellt (kontrolliert) werden, daß die Sätti
gungsadsorptionsmenge von Polyvinylalkohol bei 20°C an dem
Pulver nicht höher ist als die Adsorptionsmenge, darge
stellt durch die oben angegebene numerische Formel (1).
Der Grad der Acidität der Oberflächen der Siliciumnitrid-
Teilchen, die nach dem Direkt-Nitrierungs-Verfahren herge
stellt werden sollen, kann kontrolliert (gesteuert) werden
durch Steuerung (Kontrolle) der Mahlbedingungen in dem
Pulverisierungsverfahren und der Bedingungen für die nach
folgende Stufe der Behandlung des resultierenden Pulvers
mit Fluorwasserstoffsäure. Im allgemeinen beträgt die HF-
Konzentration in der Stufe 0,02 bis 0,2 g HF/g Si₃N₄. Die
Bedingungen für die Stufe der Behandlung des Pulvers mit
Fluorwasserstoffsäure stehen im wesentlichen unter der
Kontrolle der Fluorwasserstoffsäure-Konzentration. Das mit
einer Fluorwasserstoffsäure behandelte Pulver sollte einen
niedrigeren Aciditätsgrad aufweisen, an dem deshalb eine
geringere Menge an Polyvinylalkohol adsorbiert wird. Des
halb sollen die Bedingungen für die Behandlung des Pulvers
mit Fluorwasserstoffsäure so eingestellt (kontrolliert)
werden, daß die Sättigungsadsorptionsmenge von Polyvinyl
alkohol bei 20°C an dem Pulver nicht höher sind als die
Adsorptionsmenge, die durch die oben angegebene numerische
Formel (1) dargestellt wird.
Die Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure wird im allgemei
nen in Gegenwart einer Mineralsäure, wie Chlorwasserstoff
säure, Schwefelsäure, Salpetersäure und dgl., durchge
führt. Die Konzentration der Mineralsäure kann im allge
meinen 1,0 bis 3,0 g/g Si₃N₄ betragen. Wenn Chlorwasser
stoffsäure oder Schwefelsäure bei der Behandlung verwendet
wird, kann eine geringere Menge an Fluorwasserstoffsäure
den gewünschten Effekt ergeben. Wenn dabei Salpetersäure
verwendet wird, muß die verwendete Konzentration der
Fluorwasserstoffsäure erhöht werden. Um den Grad der Aci
dität der Oberflächen der Teilchen genauer zu steuern (zu
kontrollieren), ist es empfehlenswert, das Pulver mit ei
nem gemischten System aus Fluorwasserstoffsäure und
Salpetersäure zu behandeln, auch wenn die Menge an
Fluorwasserstoffsäure, die für die Behandlung verwendet
werden soll, etwas erhöht wird.
Es ist zweckmäßig, daß das erfindungsgemäße Siliciumni
trid-Pulver, das auf die vorstehend angegebene Weise her
gestellt wird, eine spezifische Oberflächengröße von 6 bis
15 m²/g und einen Sauerstoffgehalt von 1,0 bis 1,5 Gew.-%
aufweist und daß die Sättigungsadsorptionsmenge von Poly
vinylalkohol daran bei 20°C 0,10 bis 0,32 mg/m² beträgt.
Der hier genannte Sauerstoffgehalt wird gemessen bei
spielsweise unter Anwendung eines Inertgas-Verbren
nungsverfahrens unter Verwendung von TC-136, hergestellt
von der Firma LECO Co.
Erfindungsgemäß wird das Siliciumnitrid-Pulver, an dem der
obengenannte Polyvinylalkohol bei 20°C in einer Sätti
gungsadsorptionsmenge von nicht höher als der Adsorptions
menge, wie sie durch die obengenannte numerische Formel
(I) dargestellt wird, adsorbiert wird, zusammen mit einem
Formbindemittel in Wasser dispergiert unter Bildung einer
Siliciumnitrid enthaltenden wäßrigen Aufschlämmung mit ei
ner niedrigen Viskosität.
Die erfindungsgemäße, Siliciumnitrid enthaltende wäßrige
Aufschlämmung kann beispielsweise so hergestellt werden,
daß sie die nachstehend angegebene Zusammensetzung hat,
und ihre Viskosität beträgt im allgemeinen 100 bis 500
mPa·s (cP) oder dgl.
Siliciumnitrid-Pulver | |
82 bis 96,5 Gew.-% | |
Yttriumoxid-Pulver | 3,0 bis 10,0 Gew.-% |
Aluminiumoxid-Pulver | 0,5 bis 8,0 Gew.-% |
Wasser | Rest |
Bindemittel | 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Pulvermischung |
Dispergiermittel | 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Pulvermischung |
Als Bindemittel sind beispielsweise verwendbar Polyvinyl
alkohol, Polyacrylsäure, Polyalkylmethacrylat-Acrylat-Co
polymerharze, Methylcellulose und dgl. Als Dispergiermit
tel sind beispielsweise verwendbar Diethylamin, Polyacryl
säure-ammoniumsalz, Polycarbonsäure-ammoniumsalz und dgl.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen und Ver
gleichsbeispielen näher erläutert, ohne jedoch darauf be
schränkt zu sein.
Ein bei dem Imid-Zersetzungs-Verfahren erhaltenes amorphes
Siliciumnitrid-Pulver wurde 2 h lang unter den in der
nachstehenden Tabelle I angegebenen Bedingungen calciniert
zur Herstellung eines kristallinen Siliciumnitrid-Pulvers,
das im wesentlichen aus der α-Phase bestand. Dieses wurde
in einem Luftstrom mit einem vorher festgelegten Taupunkt
unter den in der gleichen Tabelle angegebenen Schwingungs-
Mahlbedingungen gemahlen, wobei man ein Siliciumnitrid-
Pulver mit den in der gleichen Tabelle angegebenen Pulver-
Eigenschaften erhielt.
Unter Verwendung des Siliciumnitrid-Pulvers als Ausgangs
material wurde eine Siliciumnitrid enthaltende wäßrige
Aufschlämmung unter den nachstehend angegebenen Bedingun
gen hergestellt.
Im einzelnen wurden 33,3 Gew.-% des Siliciumnitrid-Pulvers
und 66,7 Gew.-% ionenausgetauschtes Wasser bei 20°C mit
einander gemischt, es wurde eine vorgegebene Menge an Po
lyvinylalkohol (mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von 550 und einem Verseifungsgrad von 88,0 Mol-%) zugege
ben. Diese wurden 24 h lang in einer Kugelmühle miteinan
der gemischt und gemahlen. Die resultierende Aufschlämmung
wurde bei 20°C gehalten und zentrifugiert, um sie in die
feste Phase und in die wäßrige Phase aufzutrennen. Die Po
lyvinylalkohol-Konzentration in der wäßrigen Phase wurde
bestimmt, daraus wurde die Menge an Polyvinylalkohol, der
an den Siliciumnitrid-Teilchen adsorbiert worden war, er
rechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgen
den Tabelle II angegeben. Die Sättigungsadsorptionsmenge
von Polyvinylalkohol bei 20°C betrug 0,10 bis 0,42 mg/m².
Anschließend wurde unter Verwendung des Siliciumnitrid-
Pulvers, an dem die Sättigungsadsorptionsmenge von adsor
biertem Polyvinylalkohol bestimmt worden war, eine Silici
umnitrid-Form-Aufschlämmung unter den nachstehend angege
benen Bedingungen hergestellt.
93 Gew.-% Siliciumnitrid-Pulver, 5 Gew.-% Yttriumoxid-Pul
ver und 2 Gew.-% Aluminiumoxid-Pulver wurden miteinander
gemischt, es wurde ein ionenausgetauschtes Wasser zugege
ben, um die Pulverkonzentration darin auf 50 Gew.-% zu
bringen. Außerdem wurden 0,3 Gew.-%, bezogen auf die Ge
samtmenge der Pulvermischung, Diethylamin als Disper
giermittel und 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Pulvermischung, Polyvinylalkohol als Bindemittel zugege
ben. Diese wurden 24 h lang in einer Kugelmühle miteinan
der gemischt und gemahlen. Die Viskosität der resultieren
den Aufschlämmung wurde unter Verwendung eines Viskosime
ters vom E-Typ bei 20°C bei 0,5 UpM gemessen. Die erhalte
nen Ergebnisse sind in der Tabelle II angegeben. Die Vis
kosität der Aufschlämmung betrug 280 bis 1150 mPa·s (cP).
Es können Aufschlämmungen mit einer Viskosität von 500
mPa·s (cP) oder weniger geformt werden. Wenn man einen
Polyvinylalkohol mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von 550 und einem Verseifungsgrad von 88,0 Mol-% als einen
solchen mit X und Y in der Formel (1) verwendet, beträgt
die Sättigungsadsorptionsmenge des Polymers 0,32 mg/m².
Durch Verwendung eines Siliciumnitrid-Pulvers, an dem
Polyvinylalkohol in einer Sättigungsadsorptionsmenge von
nicht mehr als 0,32 mg/m² adsorbiert worden ist, kann eine
Aufschlämmung mit einer niedrigen Viskosität hergestellt
werden.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei je
weils Polyvinylalkohole mit unterschiedlichem mittlerem
Polymerisationsgrad und unterschiedlichem Verseifungsgrad
verwendet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in den
Tabellen III, IV und V angegeben. Wenn man jeweils einen
Polyvinylalkohol mit einem mittleren Polymerisationsgrad
von 550 und einem Verseifungsgrad von 98,5 Mol-% (Tabelle
III), einen solchen mit einem mittleren Polymerisations
grad von 1750 und einem Verseifungsgrad von 88,0 Mol-%
(Tabelle IV) und einen solchen mit einem mittleren Polyme
risationsgrad von 1750 und einem Verseifungsgrad von 98,5
Mol-% (Tabelle V) als einen solchen mit X und Y in der
Formel (1) verwendete, so betrug die Sättigungsadsorp
tionsmenge des Polymers 0,37 mg/m², 0,45 mg/m² bzw. 0,50
mg/m². Bei Verwendung eines Siliciumnitrid-Pulvers, bei
dem die Sättigungsadsorptionsmenge des adsorbieren Polyvi
nylalkohols nicht größer ist als der Wert, der durch die
Formel (1) dargestellt wird, kann eine Aufschlämmung mit
einer niedrigen Viskosität hergestellt werden.
Metallisches Siliciumpulver mit einer spezifischen Ober
flächengröße von 10 m²/g oder mehr wurde in einer gemisch
ten Atmosphäre aus Stickstoff und Wasserstoff unter den in
der nachstehenden Tabelle VI angegebenen Bedingungen cal
ciniert und wärmebehandelt zur Herstellung eines Silicium
nitrid-Barrens. Der resultierende Barren wurde unter An
wendung eines üblichen Zweistufen-Mahl-Verfahrens grob ge
mahlen und dann in einer Reibmühle trocken gemahlen, wäh
rend die Teilchengröße der resultierenden Teilchen kon
trolliert (eingestellt) wurde. Die während des Mahl- und
Reibverfahrens in die Teilchen eingemischten Verunreini
gungen wurden durch Auflösen derselben in einer gemischten
Lösung, enthaltend Fluorwasserstoffsäure, Schwefelsäure
und Salpetersäure, entfernt und dann wurden die Teilchen
getrocknet, wobei man ein Siliciumnitrid-Pulver erhielt.
Unter Verwendung des so erhaltenen Siliciumnitrid-Pulvers
als Ausgangsmaterial wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 eine Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Auf
schlämmung hergestellt und die Sättigungsadsorptionsmenge
des an den Siliciumnitrid-Teilchen adsorbierten Polyvinyl
alkohols wurde bestimmt.
Danach wurde unter Verwendung des Siliciumnitrid-Pulvers,
an dem die Sättigungsadsorptionsmenge des daran adsorbier
ten Polyvinylalkohols bestimmt worden war, eine Silicium
nitrid-Formaufschlämmung unter den nachstehend angegeben
Bedingungen hergestellt.
190 Gew.-% des Siliciumnitrid-Pulvers, 5 Gew.-% Yttriumo
xid-Pulver und 5 Gew.-% Aluminiumoxid-Pulver wurden
miteinander gemischt, es wurde ein ionenausgetauschtes
Wasser zugegeben, um die Pulverkonzentration darin auf 50
Gew.-% zu bringen. Zusätzlich wurden 0,3 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der Pulvermischung, Diethylamin als
Dispergiermittel und 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Pulvermischung, Polyvinylalkohol als Bindemittel zuge
geben. Diese wurden 24 h lang in einer Kugelmühle mitein
ander gemischt und gemahlen. Die Viskosität der resultie
renden Aufschlämmung wurde unter Verwendung eines Viskosi
meters vom E-Typ bei 20°C und bei 0,5 UpM gemessen. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle VII angegeben.
Nach der Formel (1) wies ein Polyvinylalkohol mit einem
mittleren Polymerisationsgrad von 550 und einem Versei
fungsgrad von 88,0 Mol-% eine Sättigungsadsorptionsmenge
von 0,32 mg/m² auf. Wie das unter Anwendung des Imid-Zer
setzungs-Verfahrens hergestellte Siliciumnitrid-Pulver
kann auch das unter Anwendung des Direkt-Nitrier-
Verfahrens hergestellte Siliciumnitrid-Pulver in eine
Aufschlämmung mit niedriger Viskosität überführt werden,
vorausgesetzt, daß die Sättigungsadsorptionsmenge des an
dem Pulver adsorbierten Polyvinylalkohols nicht mehr als
0,32 mg/m² beträgt.
Die in den Beispielen 1 bis 4 hergestellten Siliciumni
trid-Formaufschlämmungen wurden jeweils durch Schlicker
gießen unter Anwendung des nachstehend beschriebenen Ver
fahrens geformt.
Zuerst wurde die Aufschlämmung im Vakuum entschäumt und in
eine Gipsform Schlickergegossen, in der die Aufschlämmung
geformt wurde. Nachdem die Dicke des Schlickerguß-Formkör
pers einen vorgegebenen Wert erreicht hatte, wurde die
überschüssige Aufschlämmung entfernt. Nach dem Entfernen
wurde 16 h lang stehen gelassen. Nachdem der Formkörper
hart geworden war, wurde er aus der Form entnommen und
dann weiter getrocknet.
Der so erhaltene Formkörper wies keine Risse auf und lag
in einem guten Zustand vor.
Die in dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellte Siliciumni
trid-Formaufschlämmung wurde durch Schlickergießen auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 21 geformt. Der so erhaltene
Formkörper wies nach dem Trocknen Risse auf (war zersplit
tert).
Die in den Beispielen 1 bis 4 jeweils hergestellten Sili
ciumnitrid-Formaufschlämmungen wurden in eine Sprühtrock
nungsvorrichtung eingeführt unter Verwendung einer Flüs
sigkeits-Beschickungspumpe und darin mit Heißluft von
150°C sprühgetrocknet unter Verwendung eines Zerstäubers,
der sich mit einer Geschwindigkeit von 8000 UpM drehte,
zur Herstellung von Teilchen.
Die so erhaltenen Teilchen waren kugelförmig, wiesen eine
mittlere Teilchengröße von 45 bis 75 µm auf, wie in der
nachstehenden Tabelle VIII angegeben, und wiesen eine hohe
Fließfähigkeit (Fluidität) auf.
Die im Vergleichsbeispiel 1 hergestellte Siliciumnitrid-
Formaufschlämmung wurde auf die gleiche Weise wie in Bei
spiel 22 durch Sprühtrocknen zu trocknen versucht, der
Auslaß des Flüssigkeits-Beschickungsrohres verstopfte sich
jedoch, so daß das Sprühtrocknen der Aufschlämmung unmög
lich war.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
spezifische Ausführungsformen derselben näher erläutert,
es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie
darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß diese in
vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden kön
nen, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfin
dung verlassen wird.
Claims (8)
1. Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen mit einer spezifi
schen Oberflächengröße von 5 bis 20 m²/g, dadurch gekenn
zeichnet, daß dann, wenn eine wäßrige Lösung eines Polyvi
nylalkohols mit einem mittleren Polymerisationsgrad X und
einem Verseifungsgrad Y (Mol-%) an dem Pulver adsorbiert
wird, die Sättigungsadsorptionsmenge bei 20°C nicht höher
ist als die Adsorptionsmenge, die durch die folgende nume
rische Formel (1) dargestellt wird:
Adsorptionsmenge (mg/m²) = 0.000112X+0.523Y/100-0.207 (1)
2. Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen eine spezifische
Oberflächengröße von 6 bis 15 m²/g und einen Sauerstoffge
halt von 1,0 bis 1,5 Gew.-% haben.
3. Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen nach Anspruch 1
und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sättigungsad
sorptionsmenge des bei 20°C an den Teilchen adsorbierten
Polyvinylalkohols 0,10 bis 0,32 mg/m² beträgt.
4. Pulver aus Siliciumnitrid-Teilchen nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polyvinylalkohol einen mittleren Polymerisationsgrad
von 300 bis 2400 und einen Verseifungsgrad von 85 bis 99
Mol-% aufweist.
5. Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschlämmung, da
durch gekennzeichnet, daß sie erhältlich ist durch Disper
gieren des Pulvers aus Siliciumnitrid-Teilchen nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 4 und eines Formbindemit
tels in Wasser.
6. Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschlämmung nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie 82 bis 96,5
Gew.-% Siliciumnitrid-Pulver, 3,0 bis 10,0 Gew.-% Yttri
umoxid-Pulver und 0,5 bis 8,0 Gew.-% Aluminiumoxid-Pulver
enthält.
7. Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschlämmung nach
Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie das
Bindemittel in einer Menge von 1,0 bis 5,0 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Pulvers, enthält.
8. Siliciumnitrid enthaltende wäßrige Aufschlämmung nach
mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine Viskosität von 100 bis 500 mPa·s
(cP) aufweist.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP31036293 | 1993-12-10 | ||
JP1257794 | 1994-02-04 | ||
JP6250394 | 1994-10-17 |
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Family
ID=27279895
Family Applications (1)
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DE19944443956 Expired - Lifetime DE4443956C2 (de) | 1993-12-10 | 1994-12-09 | Siliciumnitrid-Pulver und seine Verwendung |
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Country | Link |
---|---|
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-
1994
- 1994-12-09 DE DE19944443956 patent/DE4443956C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE4443956C2 (de) | 2003-01-16 |
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