DE4443157A1 - Dampfdiffusionsoffene Dachunterspannbahn - Google Patents
Dampfdiffusionsoffene DachunterspannbahnInfo
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- D04H3/00—Non-woven fabrics formed wholly or mainly of yarns or like filamentary material of substantial length
- D04H3/02—Non-woven fabrics formed wholly or mainly of yarns or like filamentary material of substantial length characterised by the method of forming fleeces or layers, e.g. reorientation of yarns or filaments
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Description
Im Baubereich werden bei geneigten Dächern bzw. Steildächern
unter dem Deckmaterial wie Ziegel, Schindeln, Blech etc.
Dachunterspannbahnen verwendet, die das Gebäude vor
Niederschlag schützen, bis das Dach mit dem Deckmaterial
eingedeckt ist. Nach Fertigstellung des Daches schützt die
Dachunterspannbahn vor eindringendem Wasser z. B. bei
Beschädigung des Deckmaterials, vor Flugschnee, Staub etc.
Bisher werden als Dachunterspannbahn Kunststoff-, insbesondere
Polyethylenfolien verwendet, die ggf. gewebeverstärkt sind,
oder bitumenbeschichtete Materialien wie z. B. die klassische
Dachpappe. Beide Materialqualitäten sind sehr gut wasserdicht,
jedoch nicht dampfdurchlässig. Die Wasserdampfdurchlässigkeit
ist jedoch notwendig, damit es unter dem Dach nicht zu einem
Feuchtigkeitsstau und damit verbunden zur Kondensation kommt.
Das Dach muß "atmen" können, d. h. die Unterspannbahn muß
wasserdampfdurchlässig sein.
Neuere Dachunterspannbahnen aus kalandrierten Spinnvliesen oder
sogenannten Flashspunvliesen weisen bei gerade ausreichender
Wasserdichtigkeit (über 100 cm Wassersäule dicht) bei weitem
nicht die Wasserdampfdurchlässigkeit auf, die wünschenswert
wäre. Außerdem sind sie sehr dünn und flatterig und damit
insbesondere bei Wind nur von mehreren Personen zu verlegen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Dachunterspannbahn
hoher Wasserdichtigkeit verbunden mit einer verbesserten
Wasserdampfdurchlässigkeit zu realisieren, deren gute Planlage
gleichzeitig ein problemloses Verlegen erlaubt.
Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung dadurch, daß
Feinstfaservliese eingesetzt werden, die nach dem Meltblown
prozeß hergestellt werden. Dabei wird der Meltblownprozeß in an
sich bereits bekannter Form eingesetzt, z. B. wie in Wente, Van
A., "Superfine Thermoplastic Fibers", Industrial Engineering
Chemestry, Vol. 48, S. 1342-1346 veröffentlicht.
Im Vergleich zu Spinnvliesen oder Flashspunvliesen werden nach
dem Meltblownprozeß Vliese mit wesentlich feineren Fasern (bis
zu 0,1 µm dünn) gebildet. Dadurch lassen sich bei hoher offener
Fläche (offenes Volumen) sehr feine Poren erzeugen. Eine hohe
offene Fläche bzw. ein hohes offenes Volumen (geringes
Faservolumen pro Vliesvolumen) bedeutet hohe Luft- und
Dampfdurchlässigkeit. Je feiner die Poren, desto höher wird
auch der Penetrationsdruck für eine Flüssigkeit. Dieser
Penetrationsdruck bzw. der Druck, der notwendig ist, um die
Poren zu benetzen, ist auch abhängig von der
Oberflächenspannung der Benetzungsflüssigkeit. Diese ist für
die betrachtete Anwendung, bezogen auf Wasser, als konstant
anzusehen. Der Penetrationsdruck ist weiterhin abhängig von der
Oberflächenenergie bzw. Hydrophobie des beim Meltblownprozeß
eingesetzten Polymeren. Dieser Effekt kann auch durch
Modifizierung der Faseroberfläche z. B. mit Flourchemikalien
zusätzlich erhöht werden. Somit lassen sich Vliese erzeugen,
die im Vergleich zu Spinnvliese oder Flashspunvliesen eine
gleich hohe oder sogar höhere Wasserdichtigkeit aufweisen und
zugleich auch eine stark erhöhte Dampfdurchlässigkeit.
Als Polymer werden deshalb hydrophobe Polymere wie z. B.
Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder Ethylentetrafluor
ethylen verwendet. Je nach Flächenmasse und Verdichtung im
Meltblownprozeß sind diese Materialien ohne nachträgliche
Verdichtung einsetzbar. Zusätzlich kann das Meltblownvlies
kalandriert, d. h. die Poren verkleinert werden und somit eine
hohe Wasserdichtigkeit bei relativ niedriger Flächenmasse
erzielt, was das Produkt auch kostengünstiger macht. Die
Kalandrierung kann bei Raumtemperatur oder unter Hitze
erfolgen. Die Temperatur kann je nach Polymer bis 180°C
betragen und wird vorzugsweise im Bereich der sog.
Dauergebrauchstemperatur des jeweiligen Polymeren liegen. Wird
die Kaltkalandrierung unter genügend hohem Druck durchgeführt,
dann ist sie auch unter Temperatureinfluß bei Gebrauch (maximal
60-80°C) nicht mehr reversibel. Die Linienkraft im
Kalanderspalt liegt dabei im Bereich von 50-500 daN/cm,
vorzugsweise bei 150-300 daN/cm.
Meltblownmaterialien werden zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit im Verbund mit Spinnvliesen eingesetzt. Dabei kann
es sich um zweilagige oder mehrlagige Verbunde handeln. Bei
einem dreilagigen Verbund können z. B. zwei gleiche oder
unterschiedliche Spinnvliese verwendet werden, zwischen denen
das Meltblownvlies eingebettet ist. Der dreilagige Verbund hat
den Vorteil, daß das Meltblownmaterial von beiden Seiten
schützend abgedeckt ist und so die aktive Schicht optimal
geschützt wird.
Wird, um eine höhere Wasserdichtigkeit zu erzielen,
kalandriert, so kann dies entweder nur am Meltblown allein
erfolgen und der Verbund anschließend erzeugt werden, oder es
wird der gesamte Verbund kalandriert.
Um einen genügenden Schutz gegen UV-Bestrahlung sicherzu
stellen, können die Spinnvliese dunkel eingefärbt sein und/oder
mit UV-Stabilisatoren ausgerüstet sein, um die mechanische
Stabilität zu erhalten und auch das darunterliegende Meltblown
zu schützen. Ebenso kann das Meltblown mit UV-Stabilisatoren
versehen werden.
Als Verbundtechnologien zur Verbindung zwischen Meltblown und
Spinnvliesen sind verschiedenste Methoden denkbar: Kleben,
Schweißen, Ultraschallschweißen, Kalandrieren etc. Als
besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, in einem Punkt- oder
anderen Design eine Durchschweißung über den gesamten
Querschnitt zu erzielen. Bei einem dreilagigen Verbund tritt
dann ein ähnlicher Effekt wie bei einer Vernietung ein, da die
beiden mechnisch stabilen Spinnvliese durch die Meltblownlage
hindurch eine gute Verbindung zueinander erhalten. Eine hohe
Spaltfestigkeit ist die Folge.
An einem Beispiel wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
die
Fig. 1 Eine erfindungsgemäße Dachunterspannbahn aus
Meltblown mit Trägermaterial im Querschnitt
Fig. 2 Eine erfindungsgemäße Dachunterspannbahn in der
Anwendung.
Die Bahn (1) besteht aus einer Schicht Polypropylen-Meltblown
(2) in der Mitte mit einer beidseitigen Abdeckung aus
Polypropylen-Spinnvliesen, die 50 (3) und 80 g/m² (4)
Flächenmasse aufweisen. Die Spinnvliese sind schwarz eingefärbt
und UV-stabilisiert. Dadurch schirmen sie das Meltblown gut
gegen UV-Strahlung ab, bis das Dach eingedeckt ist. Zusätzlich
wurde der Masse vor der Meltblownherstellung UV-Stabilisator
zugemischt.
Der Verbund wurde in einem Punkte-Raster (5) mittels
Ultraschall geschweißt. Dadurch verbinden sich vor allem die
beiden Lagen des Spinnvlieses miteinander, so daß eine hohe
Spaltfestigkeit ähnlich einer genieteten Verbindung erreicht
wird.
Die Wasserdichtigkeit des Verbundes, gemessen als Wassersäule
bis zum Durchschlag, beträgt ohne weitere Verdichtung des
Produktes (bei einer Flächenmasse von 50 g/m² für das
Meltblown) 70 cm. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt weit
oberhalb der Meßgrenze, die Luftdurchlässigkeit bei 230 l/m²s
(gemessen bei 20 mm WS Druckdifferenz).
Wird der Verbund bei Raumtemperatur unter hohem Liniendruck
(bis 150-300 daN/cm) kalandriert, so wird die Wassersäule auf
über 120 cm gesteigert. Die Wasserdampfdurchlässigkeit liegt
immer noch oberhalb der Meßgrenze, die Luftdurchlässigkeit (bei
20 mm WS) im Bereich 5-50 l/m²s und kann je nach geforderter
Winddichtigkeit eingestellt werden. Im Vergleich zu kalan
drierten Spinnvliesen oder Flashspunvliesen mit gleicher
Wassersäule ist die Dampfdurchlässigkeit aber um ein Vielfaches
höher, die Luftdurchlässigkeit dieser Materialien liegt
unterhalb der Meßgrenze (kleiner 0,5 l/m²s).
Durch die Flächenmasse von 180 g/m² wird eine deutlich bessere
Planlage und Steifigkeit im Vergleich zu Flashspunvliesen
erreicht, die speziell bei Wind das Verlegen auf den
Dachsparren (6) erleichtern. Die Befestigung erfolgt durch
Aufnageln, wobei die beiden Spinnvlieslagen eine entsprechend
hohe Nagelausreißfestigkeit, Bruchlast und Weiterreißfestigkeit
gewährleisten.
Die Konterlattung (7) und Traglattung (8) kann aufgebracht und
das Dach eingedeckt werden. Das Innere des Daches
einschließlich der Dämmschicht (9) sind vor eindringendem
Regenwasser, Flugschnee, Staub etc. geschützt.
Claims (14)
1. Wasserdichte Dachunterspannbahn mit erhöhter Wasserdampf
durchlässigkeit und verbessertem Verlegekomfort, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Verbund (1) aus einem
Meltblown-Feinstfaservlies (2) und mindestens einer
stabilisierenden Trägerschicht (3, 4) ist.
2. Dachunterspannbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meltblown-Material (2) aus hydrophoben Polymeren
besteht.
3. Dachunterspannbahn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meltblown-Material (2) aus einem Polymer mit hoher
Oberflächenenergie wie z. B. ETFE, PBT, PET, PC, PP und PE
besteht, vorzugsweise aus PP oder PE.
4. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flächenmasse der Meltblown-Schicht
(2) zwischen 20 und 100 g/m² liegt, vorzugsweise zwischen
30 und 80 g/m².
5. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meltblown (2) UV-Stabilisatoren in
der Masse enthält.
6. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (3, 4) aus ein oder
zwei Lagen Spinnvliesen besteht, vorzugsweise aus den
Polymeren Polypropylen oder Polyester, die eine
Flächenmasse von 15 bis 180 g/m² aufweisen.
7. Dachunterspannbahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meltblown (2) zwischen zwei Lagen Spinnvlies (3, 4)
ist, die zusammen eine Flächenmasse zwischen 80 und 150
g/m² aufweisen.
8. Dachunterspannbahn nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder beide Spinnvliese (3, 4) UV-
geschützt sind.
9. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder beide Spinnvliese (3, 4)
eingefärbt sind, vorzugsweise in der Farbe schwarz.
10. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbund (1) durch Schweißen erzeugt
wird, vorzugsweise Ultraschall-Schweißen in einem Design
bzw. Raster.
11. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meltblownschicht (2) vor der
Verbunderzeugung kalandriert ist.
12. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch
gekennzeichnet, daß der gesamte Verbund (1) kalandriert
ist.
13. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß daß die Kalandrierung mit einer
Walzentemperatur von mehr als 50°C, vorzugsweise zwischen
80 und 160°C erfolgt.
14. Dachunterspannbahn nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kalandrierung mit einer
Walzentemperatur unter 50°C erfolgt, die Bahn aber ggf.
vorher erwärmt wird.
Priority Applications (2)
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EP19950118866 EP0716176A2 (de) | 1994-12-05 | 1995-11-30 | Dampfdiffusionsoffene Dachunterspannbahn |
Applications Claiming Priority (1)
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ID=6534899
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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EP (1) | EP0716176A2 (de) |
DE (1) | DE4443157A1 (de) |
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- 1994-12-05 DE DE19944443157 patent/DE4443157A1/de not_active Withdrawn
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1995
- 1995-11-30 EP EP19950118866 patent/EP0716176A2/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0716176A2 (de) | 1996-06-12 |
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Legal Events
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