DE4442655A1 - Lichtwellenleiterübertragung nichtlinear geformter Signale - Google Patents
Lichtwellenleiterübertragung nichtlinear geformter SignaleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung und Über
tragung optischer Signale insbesondere mit Gigabitraten ent
sprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Übertragung optischer Signale mit Bitraten über 1
Gbit/s über Standard-Single-Mode-Fasern (SSMF) wird die maxi
male Reichweite durch die Dispersion von etwa 17 ps/km auf
Werte von etwa 60 km bei Signalen in NRZ-Format begrenzt.
Auch bei Erzeugung besonders hoher optischer Leistungen
größer 0 dBm ist diese Reichweite nicht wesentlich zu erhö
hen, da dann zusätzlich die Selbstphasenmodulation wirksam
wird, die zu einer weiteren Verzerrung der optischen Signal
impulse führt.
Durch eine Reihe von aufwendigen Verfahren, beispielsweise
der Übertragung in Duobinärcode oder der Kompensation der
Dispersion mit geeigneten dispersionsverschobenen Fasern sind
Reichweiten über 200 km erreichbar. Im Hinblick auf den dabei
verwendeten Aufwand hat sich bisher keines dieser Verfahren
in der Praxis durchgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist also, ein Verfahren zur optischen
Signalübertragung der eingangs erwähnten Art zu finden, das
bei vergleichsweise geringem Aufwand auch für optische Signa
le mit Bitraten im Bereich von einigen Gbit/s einsetzbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren der ein
gangs genannten Art gelöst, daß durch die Merkmale des Kenn
zeichens des Patentanspruchs 1 weitergebildet ist. Das erfin
dungsgemäße Verfahren basiert dabei auf der Erkenntnis, daß
es mittels einer nichtlinearen Kennlinie möglich ist, das
elektrische Modulationssignal so zu verformen, daß ein Sende
signal mit einer Kurvenform entsteht, aus dem die Kombina
tion von Selbstphasenmodulation und Dispersion entlang der
Strecke am Eingang des Empfängers das gewünschte Signal
erzeugen.
Zweckmäßige Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Dabei zeigt:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild der Lichtwellenleiter-Übertra
gungsstrecke mit Sender und Empfänger,
Fig. 2 Signale mit einer Bitrate von etwa 5 Gbit/s im Sender
der Übertragungsstrecke,
Fig. 3 das optische Signal nach einer Faserstrecke von etwa
100 km,
Fig. 4 das optische Signal am Empfänger nach etwa 210 km,
Fig. 5 das elektrische Signal im Empfänger nach der Demodu
lation und
Fig. 6 das elektrische Signal am Datenausgang des Empfän
gers.
In der Fig. 1 ist der optische Sender TM über eine Lichtwel
lenleiterstrecke LWL mit dem optischen Empfänger REC verbun
den. Der optische Sender TM erhält an seinem Dateneingang DE
die zu übertragenden digitalen Signale mit einer Bitrate von
z. B. 5 Gbit/s, die einem elektrischen Modulator EMOD zuge
führt wird, der außerdem von einem 5 GHz Oszillator OS das zu
modulierende elektrische Trägersignal erhält. Der elektrische
Modulator EMOD gibt ein entsprechend moduliertes Ausgangs
signal über einen Baustein NL mit nichtlinearer Kennlinie an
den elektrischen Eingang eines Mach-Zehnder-Modulator MZM ab.
Zusätzlich speist eine Laserdiode LD ein kontinuierliches
optisches Signal in den Mach-Zehnder-Modulator MZM ein, der
ein moduliertes optisches Signal über einen optischen
Verstärker EDFA an die für die Übertragung vorgesehene Licht
wellenleiterstrecke LWL abgibt. Als optischer Verstärker wird
beim Ausführungsbeispiel ein bekannter erbiumdotierter Faser
verstärker verwendet.
Zur Erzeugung der nichtlinearen Kennlinie dient ein Baustein
NL mit einem Transistor oder einer Halbleiterdiode, deren
Arbeitspunkt so eingestellt ist, daß sich eine Kennlinie
ergibt, die der Begrenzerkennlinie einer Vakuumtriode
entspricht
Nach der Übertragung werden die optischen Signale von einer Photodiode PD im optischen Empfänger REC in ein elektrisches Signal umgewandelt, das nach Verstärkung im Photostromver stärker PV einem Demodulator DEMOD zugeführt wird. Da für die Übertragung ein differentieller Phasensprung-Code (DPSK-Code) gewählt wurde, ist empfangsseitig ein entsprechender Demodu lator bzw. Decodierer vorgesehen, der sein Ausgangssignal über einen Tiefpaß TP an den Datenausgang DA des optischen Empfängers REC abgibt. Da sowohl die optische Leistung als auch die Signalform des optischen Senders vergleichsweise genau einzuhalten sind, ist bei einer Weiterbildung der Erfindung eine Regeleinrichtung REG vorgesehen, die ein Ausgangssignal des Demodulators DEMOD des optischen Empfän gers REC auswertet und ein entsprechendes Steuersignal über eine in Gegenrichtung betriebene Lichtwellenleiterstrecke an den optischen Verstärker EDFA und den elektrischen Modulator EMOD des optischen Senders TM zurücksendet.
Nach der Übertragung werden die optischen Signale von einer Photodiode PD im optischen Empfänger REC in ein elektrisches Signal umgewandelt, das nach Verstärkung im Photostromver stärker PV einem Demodulator DEMOD zugeführt wird. Da für die Übertragung ein differentieller Phasensprung-Code (DPSK-Code) gewählt wurde, ist empfangsseitig ein entsprechender Demodu lator bzw. Decodierer vorgesehen, der sein Ausgangssignal über einen Tiefpaß TP an den Datenausgang DA des optischen Empfängers REC abgibt. Da sowohl die optische Leistung als auch die Signalform des optischen Senders vergleichsweise genau einzuhalten sind, ist bei einer Weiterbildung der Erfindung eine Regeleinrichtung REG vorgesehen, die ein Ausgangssignal des Demodulators DEMOD des optischen Empfän gers REC auswertet und ein entsprechendes Steuersignal über eine in Gegenrichtung betriebene Lichtwellenleiterstrecke an den optischen Verstärker EDFA und den elektrischen Modulator EMOD des optischen Senders TM zurücksendet.
Die Funktion der Schaltung nach Fig. 1 soll im folgenden
anhand der Impulsdiagramme nach den Fig. 2 bis 6 weiter
erläutert werden. Diese Figuren zeigen jeweils relative
Amplituden in Abhängigkeit von der Zeit.
In Fig. 2 sind die Verläufe für das Ausgangssignal AEM des
elektrischen Modulators EMOD und das Ausgangssignal AMZM des
Mach-Zehnder-Modulators dargestellt. Es ist erkennbar, daß
das Ausgangssignal AMZM des Mach-Zehnder-Modulators einen
vergleichsweise geringen Wechselanteil aufweist, während der
Gleichlichtanteil vergleichsweise sehr hoch ist. Der Wechsel
anteil entsteht dabei dadurch, daß das Ausgangssignal AEM des
elektrischen Modulators EMOD im Baustein NL verformt wird.
Die Übertragungskennlinie dieses Bausteins NL entspricht
dabei der Begrenzerkennlinie einer Vakuumtriode. Der Baustein
wurde mittels eines Transistors realisiert, dessen Arbeits
punkt entsprechend eingestellt war, eine Realisation mittels
einer Halbleiterdiode mit entsprechendem Arbeitspunkt ist
ebenfalls möglich. Die Arbeitskennlinie des Bausteins eines
NL ergab sich dabei dadurch, daß das Ausgangssignal AMZM des
Mach-Zehnder-Modulators eine bestimmte Form aufweisen muß,
damit nach der Verformung über die Übertragungsstrecke am
Empfängereingang das gewünschte Signal im DPSK-Code auftritt.
An das Eingangssignal der Lichtwellenleiter-Übertragungs
strecke werden dabei nicht nur bestimmte Ansprüche hinsicht
lich der Form sondern auch der Amplitude gestellt. Die Ampli
tude ist durch den erbiumdotierten Faserverstärker so einge
stellt, daß eine bestimmte hohe optische Leistung an die
Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke abgegeben wird. Durch
diese hohe optische Leistung treten während der ersten 20 km
in der Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke nicht-lineare
Effekte auf, die zu einer Selbstphasenmodulation führen.
Das in der Fig. 3 dargestellte optische Signal LS der Licht
wellenleiterstrecke zeigt die Wirkung der Selbstphasenmodula
tion und der Dispersion nach einer Lichtwellenleiterstrecke
mit 104 km Länge, wobei die Dämpfung wie auch bei den Fig.
4 bis 6 nicht berücksichtigt ist. Die hohe optische Leistung
während der ersten 20 km bewirkt eine Änderung des Brechungs
index an den Signalflanken, so daß nur dort die Selbstphasen
modulations-Effekte auftreten und die Signalflanken verstei
lern. Mit der Flankensteilheit läßt sich die Stärke der
Selbstphasenmodulation auf den jeweils gewünschten Wert ein
stellen. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, bilden sich durch
die Selbstphasenmodulation an den Signalflanken Höcker aus.
Im Gegensatz zur Selbstphasenmodulation ist die Dispersion
entlang der ganzen Lichtwellenleiterstrecke wirksam und ver
breitert die Signalimpulse wieder, so daß als Ergebnis beider
Effekte ein verbreiterter Impuls mit zwei Maximalamplituden
entsteht.
Die Fig. 4 gibt den Verlauf des optischen Empfangssignals ES
nach einer Lichtwellenleiterstrecke von etwa 210 km und die
zugehörige Bitfolge wieder. Wie ersichtlich, wachsen bei kur
zem Höckerabstand diese bei weiterer Übertragung wieder
zusammen, während bei größerem Höckerabstand diese nur ver
flacht werden. Außerdem zeigt sich deutlich, daß die Signal
impulse durch die entsprechend Fig. 2 mit in den Lichtwel
lenleiter eingespeiste Gleichlichtleistung verstärkt werden,
so daß das Verhältnis von Signallichtleistung zu Gleichlicht
leistung beim Signal nach der Fig. 4 wesentlich günstiger
als beim Signal nach der Fig. 2 ist. Eine Verbesserung der
Reichweite bei gleicher Datenrate oder eine Erhöhung der
Datenrate bei gleicher Reichweite ist durch Verwendung eines
Sendesignals möglich, das absichtlich mit Chirp behaftet ist,
also eine sich zeitabhängig ändernde Momentanfrequenz
aufweist.
Aus dem Signal entsprechend Fig. 4 wird im Empfänger REC
durch Multiplikation mit einem Träger das Signal demoduliert
und ein Signalverlauf entsprechend Fig. 5 erzeugt.
Aus dem Signal entsprechend Fig. 5 wird durch Filterung in
einem Tiefpaß TP ein Signal entsprechend Fig. 6 erzeugt, das
der ursprünglichen Bit folge BITF im NRZ-Format entspricht und
bei dem die Nullinie die Detektorschwelle ist. Es zeigt sich
dabei, daß alle Vorteile der differentiellen Phasensprungmo
dulation(DPSK), also hohe Empfindlichkeit durch kohärente
Demodulation mit großem Träger, leichte Taktrückgewinnung und
Wechselstromkopplung beim erfindungsgemäßen Verfahren wirksam
sind. Weiterhin zeigt sich, daß trotz der nur geringen
Ansteuerung des Mach-Zender-Interfermeters als optische Modu
lator dennoch große Entfernungen überbrückt werden und große
Signalamplituden erreichbar sind, da die Gleichlichtleistung
der Signale entlang der Strecke durch Selbstphasenmodulation
und Dispersion in Signalleistung verwandelt wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung und Übertragung optischer Signale
insbesondere mit Gigabitraten, bei dem ein elektrisches
Signal ein kohärentes optisches Signal moduliert,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Signal vor der Modulation des optischen Signals einer Verformung an einer nichtlinearen Kennlinie (NL)unterworfen wird,
daß das modulierte optische Signal bei der Einspeisung in die Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke (LWL) eine solche Signalleistung aufweist, daß sich während des Durchlauf s der Signale an deren Signalflanken Änderungen des Brechungsindex des Lichtwellenleiters und damit Verformungen der optischen Impulse in der Weise ergeben, daß deren Signalflanken versteilert werden und am Ende der Übertragungsstrecke(LWL) die gewünschte Form aufweisen.
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Signal vor der Modulation des optischen Signals einer Verformung an einer nichtlinearen Kennlinie (NL)unterworfen wird,
daß das modulierte optische Signal bei der Einspeisung in die Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke (LWL) eine solche Signalleistung aufweist, daß sich während des Durchlauf s der Signale an deren Signalflanken Änderungen des Brechungsindex des Lichtwellenleiters und damit Verformungen der optischen Impulse in der Weise ergeben, daß deren Signalflanken versteilert werden und am Ende der Übertragungsstrecke(LWL) die gewünschte Form aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Übertragungssignal in differentieller
Phasensprungmodulation (DPSK) vorliegt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung des elektrischen Übertragungssignals an
einer nichtlinearen Kennlinie erfolgt, deren Form der
Begrenzerkennlinie einer Vakuumtriode entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modulation des kohärenten optischen Signals mittels
eines Mach-Zehnder-Interferometers (MZI) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellung der Signallichtleistung am Anfang der
Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke mittels eines erbiumdo
tierten Faserverstärkers (EDFA) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende der Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke(LWL) in
einem Empfänger(REC) nach opto-elektrischer Wandlung eine
Demodulation der elektrischen Eingangssignale durch Multipli
kation mit einem Träger erfolgt und anschließend die demodul
ierten Signale tiefpaßgefiltert werden.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1, 3, 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von der Amplitude des demodulierten Emp
fangssignals sendeseitig eine Regelung(REG) der elektrischen
Modulation und oder der Verformung des Übertragungssignals
und/oder der Signalleistung des Eingangssignals der Lichtwel
lenleiterstrecke erfolgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendesignale absichtlich einen Chirp aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442655 DE4442655A1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Lichtwellenleiterübertragung nichtlinear geformter Signale |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442655 DE4442655A1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Lichtwellenleiterübertragung nichtlinear geformter Signale |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442655A1 true DE4442655A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=6534564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944442655 Ceased DE4442655A1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Lichtwellenleiterübertragung nichtlinear geformter Signale |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4442655A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7103286B1 (en) | 1999-03-01 | 2006-09-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Method and system for optimizing the pulse form of an amplitude modulated optical signal |
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DE2234445B2 (de) * | 1972-07-13 | 1979-08-09 | Allgemeine Elektricitaets-Gesellschaft Aeg-Telefunken, 1000 Berlin Und 6000 Frankfurt | Optisches Nachrichtenübertragungssystem |
DE2624365B2 (de) * | 1975-06-26 | 1979-09-20 | Northern Telecom Ltd., Montreal, Quebec (Kanada) | Verfahren und Vorrichtung zur Ausgleichung der chromatischen Impulsdispersion eines Lichtbündels |
-
1994
- 1994-11-30 DE DE19944442655 patent/DE4442655A1/de not_active Ceased
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US7103286B1 (en) | 1999-03-01 | 2006-09-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Method and system for optimizing the pulse form of an amplitude modulated optical signal |
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8131 | Rejection |