DE4442439C2 - Chirurgisches Rohrschaftinstrument - Google Patents
Chirurgisches RohrschaftinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Rohrschaftin
strument mit einem starren rohrförmigen Schaft, mit einem
zwei gegeneinander verschwenkbare Backen aufweisenden
Werkzeug an einem Ende des Schafts und mit einem Griffteil
am anderen Ende des Schafts, mit einem Betätigungselement
am Griffteil und mit einem von diesem betätigten Über
tragungsglied zum Öffnen und Schließen der Backen des
Werkzeugs, bei dem sich die beiden Backen des Werkzeuges
am freien Ende eines stabförmigen, im Inneren des Schafts
angeordneten und axial unverschieblich mit dem Griffteil
verbundenen, von einem Röhrchen umgebenen Trägers befin
den, wobei das Röhrchen vom Griffteil längs des Trägers
verschiebbar ist zwischen einer vorgeschobenen Schließ
stellung, in welcher das Röhrchen teilweise über die
Backen geschoben ist und diese dadurch elastisch gegen
einander verschwenkt, und einer zurückgezogenen Öffnungs
stellung, in welcher das Röhrchen die Backen freigibt, die
dabei elastisch auseinanderschwenken.
Derartige Rohrschaftinstrumente werden im chirurgischen
Bereich vor allen Dingen dort eingesetzt, wo durch sehr
enge Körperöffnungen hindurch operiert werden soll. Dazu
werden diese Instrumente durch Trokarhülsen hindurchge
führt, deren Außendurchmesser in der Regel bei maximal 8
mm liegt. Die Schaftdurchmesser von solchen chirurgischen
Instrumenten müssen bei vielen Einsätzen unter 2 mm lie
gen, und daher ist es außerordentlich schwierig, die ge
wünschte Öffnungs- und Schließbewegung auf das Werkzeug zu
übertragen.
Bei bekannten Vorrichtungen werden dazu Schub- und Zug
stangen im Inneren des Schafts verwendet, dies bedingt
aber zusätzlich die Verwendung von Getriebemechanismen und
Gelenken, durch welche die Verschiebebewegung der Schub- und
Zugstange auf die Backen des Werkzeugs übertragen wer
den kann.
In der US 53 18 589 A ist ein gattungsgemäßes Rohrschaft
instrument beschrieben, bei dem ein Öffnen und Schließen
der Backen des Werkzeuges durch ein Röhrchen erfolgt, wel
ches auf einem die Backen tragenden Träger in Längsrich
tung verschiebbar gelagert ist. Die Backen sind dabei
elastisch ausgebildet und im unverformten Zustand aufge
spreizt, so daß durch Vorschieben des Röhrchens über die
Backen diese geschlossen werden können. Das gegenüber dem
Träger verschiebbare Röhrchen kann durch den geradlinigen
starren Schaft selbst gebildet sein, es ist auch möglich,
insbesondere bei einem gebogenen Träger, ein flexibles
Röhrchen zu verwenden. Dieses bildet dann zusammen mit dem
Träger den Schaft, da das flexible Röhrchen durch den
Träger seine Formstabilität erhält.
Selbst dann, wenn durch Verwendung eines flexiblen Röhr
chens ein abgebogener Träger möglich ist, ist jedoch eine
Änderung der Abbiegung des Trägers und damit der Orien
tierung des Werkzeuges mit diesem vorbekannten Rohrschaft
instrument nicht möglich.
In der DE 41 36 861 A1 ist ein steuerbares chirurgisches
Instrument mit einem biegsamen Ende bekannt, dessen Ab
biegung durch getrennte Mittel erreicht wird, beispiels
weise durch einen pneumatischen oder hydraulischen oder
elektrischen Antrieb, durch einen piezoelektrischen An
trieb oder durch einen Antrieb, der den Effekt einer Form
gedächtnislegierung ausnützt. Zum Öffnen und Schließen des
Werkzeuges selbst werden beispielsweise Seilzüge verwen
det, es ergibt sich also ein relativ komplizierter Aufbau.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Rohr
schaftinstrument so auszubilden, daß es auch bei sehr ge
ringem Außendurchmesser des Schaftes eine Öffnung und
Schließung des Werkzeuges und eine seitliche Abwinklung
desselben ermöglicht, und zwar unter einstellbarem Winkel,
wobei ein besonders einfacher Aufbau erreicht
werden soll.
Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Rohrschaftin
strument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Träger aus elastisch verbiegbarem
Material besteht und in seinem an die Backen anschließen
dem Abschnitt im elastisch unverformten Zustand seitlich
abgewinkelt ist, so daß die Backen gegenüber dem Schaft
des Instruments seitlich abstehen, und daß der den Träger
und das flexibel ausgebildete Röhrchen umgebende Schaft
vom Griffteil aus längs des Trägers verschiebbar ist zwi
schen einer zurückgezogenen Freigabeposition, in welcher
der seitlich abgewinkelte Abschnitt des Trägers aus dem
Schaft hervorsteht, und einer Streckposition, in welcher
der seitlich abgewinkelte Abschnitt des Trägers zumindest
teilweise in den Schaft eintaucht und dadurch elastisch in
eine parallel zur Längsachse des Schafts verlaufende
Strecklage verformt wird.
Ein solcher Aufbau eines chirurgischen Instruments ermög
licht es, vom Griffteil aus die Abwinkelung des Werkzeugs
einzustellen und trotzdem bei allen möglichen Winkellagen
des Werkzeugs zusätzlich noch die Backen des Werkzeugs de
finiert zu öffnen und zu schließen. Dazu sind keine kom
plizierten Getriebeelement im Bereich des Werkzeugs not
wendig, so daß die Konstruktion auch bei einem Schaft ver
wendet werden kann, der einen sehr geringen Außendurch
messer hat, beispielsweise 2 mm.
Das Öffnen und Schließen der Backen erfolgt ausschließlich
durch eine axiale Verschiebung des flexiblen Röhrchens auf
dem Träger, wobei das Röhrchen die Backen aufeinanderzu
schwenkt, wenn das Röhrchen über die Backen geschoben wird.
Eine Änderung der Abwinkelung des Trägers wird dadurch er
reicht, daß der Schaft mehr oder weniger über den abgebo
genen Bereich des Trägers geschoben wird und diesen dabei
mehr oder weniger streckt. Das auf dem Träger angeordnete
flexible Röhrchen wird dabei ebenfalls gestreckt und be
hindert daher die Änderung der Winkellage in keiner Weise.
Umgekehrt kann bei jeder Winkellage auch eine Öffnung und
eine Schließung der Backen erfolgen, da das flexible
Röhrchen bei jeder Winkellage längs des Trägers verschoben
werden kann.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Träger ein elasti
scher Metalldraht ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
dabei vorgesehen, daß der Träger aus einer pseudoelasti
schen Formgedächtnislegierung mit spannungsinduzierter
Martensitbildung bei Körper- und Umgebungstemperatur be
steht. Derartige Legierungen sind an sich bekannt
(EP 145 166 B1), sie zeichnen sich dadurch aus, daß sie in
einem bestimmten Temperaturbereich in einem austenitischen
Zustand vorliegen, wenn sie unverspannt sind. Wenn sie da
gegen verspannt werden, ergibt sich ein Phasenübergang un
ter Martensitbildung, der reversibel ist. Der Phasenüber
gang erfolgt isotherm und führt dazu, daß dieses Material
außerordentlich hohe elastische Verformungen zuläßt, die
größer sind als die elastischen Verformungen innerhalb
einer unveränderten Phase. Durch den Phasenübergang wird
bei diesem Material eine stärkere, reversible Verformung
möglich, man spricht daher von einem pseudoelastischen
Effekt.
Ein solches Material kann beispielsweise eine Nickel-Ti
tanlegierung sein. Diese ist dabei so auszuwählen, das der
beschriebene pseudoelastische Effekt bei Temperaturen zu
beobachten ist, die der Körpertemperatur und der Einsatz
temperatur des chirurgischen Instruments entspricht, die
also beispielsweise zwischen 15°C und 45°C liegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorge
sehen, daß die Backen einstückig mit dem Träger ausgebil
det sind. Insbesondere kann der Träger an seinem freien
Ende durch einen Längsschnitt in zwei Hälften unterteilt
sein, die dauerhaft voneinander weggebogen sind und die
die Backen des Werkzeugs bilden. Im unverformten Zustand
stehen die Backen voneinander ab, das Werkzeug ist also
offen; wenn das flexible Röhrchen über die Backen gescho
ben wird, zwingt es die beiden Hälften des Trägers ela
stisch gegeneinander, die Backen werden also geschlossen.
Insbesondere kann das flexible Röhrchen ein den Träger eng
umgebender Kunststoffschlauch sein, beispielsweise kann
dieser Polytetrafluorethylen (PTFE) bestehen. Ein derarti
ges Material hat auch den Vorteil, daß es einen sehr ge
ringen Reibungskoeffizienten aufweist, so daß das flexible
Röhrchen auf dem Träger und im Schaft gut gleitet.
Der Träger kann am Griffteil eingespannt sein. Es ist da
bei vorteilhaft, wenn zum Einspannen des Trägers am Griff
teil eine quer zur Längsrichtung des Trägers einschraub
bare Spannschraube gelagert ist. Dadurch wird es möglich,
das Instrument allein durch Lösen dieser Spannschraube zu
zerlegen, beispielsweise zu Reinigungszwecken oder zum
Auswechseln des Trägers mit dem daran angeordneten Werk
zeug.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist am Griffteil ein
elektrischer Anschluß vorgesehen, der eine elektrische
Verbindung zum Träger ermöglicht, wobei der Träger gegen
über dem Griffteil elektrisch isoliert ist. Wenn der
Träger in einem Kunststoffschlauch geführt ist, ergibt
sich bereits dadurch eine vollständige Isolation über die
gesamte Instrumentenlänge, und so ist es möglich, über den
elektrischen Anschluß das Werkzeug mit einer Spannungs
quelle zu verbinden, so daß das Instrument beispielsweise
zur elektrischen Koagulation eingesetzt werden kann.
Es ist vorteilhaft, wenn am Griffteil ein Mitnehmer in
Richtung der Schaftlängsachse verschiebbar gelagert ist,
der durch das Betätigungselement verschiebbar ist und der
mit dem flexiblen Röhrchen fest verbunden ist. Insbeson
dere kann der Mitnehmer das flexible Röhrchen umgebende,
klemmend an dieses anlegbare Klemmbacken aufweisen. Da
durch ist ein Lösen der Verbindung zwischen Mitnehmer und
dem flexiblen Röhrchen möglich, so daß nach Abnahme des
Trägers auch dieses flexible Röhrchen vom Griffteil abge
nommen, gereinigt und ausgewechselt werden kann.
Am Griffteil kann ein weiteres Betätigungselement angeord
net sein, welches den am Griffteil in einer Führung gela
gerten und parallel zu seiner Längsachse verschiebbaren
Schaft verschiebt. Auch dieser kann gegebenenfalls vom
Griffteil abnehmbar sein.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Griffteil und alle
mit ihm verbundenen Teile auf einer Seite einer Ebene an
geordnet sind, die durch den Schaft verläuft. Dadurch wird
es möglich, zwei ähnlich aufgebaute Instrumente nebenein
ander durch eine Trokarhülse einzuführen, ohne daß sich
diese Instrumente gegenseitig behindern. Alle mit dem
Schaft verbundenen Teile stehen bei den Instrumente nach
einer Seite ab, vorzugsweise sogar in einem begrenzten
Winkelbereich, so daß noch ein Drehung der Instrumente um
ihre Längsachse unbehindert erfolgen kann.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsfor
men der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung
der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines teil
weise in Längsschnittdarstellung gezeigten
chirurgischen Rohrschaftinstruments;
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht des Bereichs A
in Fig. 1 mit geöffnetem Werkzeug und abge
winkeltem Träger;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 mit geschlosse
nem Werkzeug;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 mit geöffnetem
Werkzeug und gestrecktem Träger und
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 4 mit geschlosse
nem Werkzeug.
Das in der Zeichnung dargestellte chirurgische Instrument
umfaßt einen starren, rohrförmigen Schaft 1, der an einem
Griffteil 2 parallel zu seiner Längsachse verschieblich
gelagert ist. Das Griffteil 2 weist dabei einen Rahmen 3
mit einem senkrecht davon abstehenden Griff 4 auf. Am
Rahmen 3 ist um eine horizontale Schwenkachse ein Betäti
gungselement 5 gelagert, welches gegen die Wirkung einer
am Griff 4 gehaltenen Blattfeder 6 gegen den Griff 4 ver
schwenkbar ist. Das Betätigungselement 5 umgreift mit
seinem freien Ende 7 gabelförmig seitliche Stifte 8 eines
Verbindungsstücks 9, welches am Schaft 1 fest angeordnet
ist. Das Verbindungsstück 9 ist auf einer Führungsstange
10 verschiebbar, die parallel zur Schaftlängsachse 1 ver
läuft und im Rahmen 3 gehalten ist. Die Führungsstange 10
wird von einer Schraubenfeder 11 umgeben, die sich einer
seits am Rahmen 3 und andererseits am Verbindungsstück 9
abstützt und den Schaft 1 in eine zurückgezogene Stellung
verschiebt; somit wirkt die Schraubenfeder 11 in derselben
Richtung wie die Blattfeder 6, die auch durch Verschwenken
des Betätigungselements 5 dazu beiträgt, daß der Schaft 1
bei unbetätigtem Betätigungselement 5 in die zurückgezo
gene Stellung gezogen wird.
Der Schaft 1 wird vorzugsweise als Metallröhrchen ausge
bildet und ist so stabil, daß eine seitliche Verformung
praktisch ausgeschlossen ist. Der Schaft 1 ist an seiner
Außenseite mit einer Schicht 28 bedeckt, es kann sich da
bei um eine isolierende Beschichtung oder eine Beschich
tung mit einem Material handeln, welches besonders körper
verträglich ist.
Im Inneren des Schafts 1 befindet sich ein Träger 12 in
Form eines Metalldrahts, auf den ein flexibler Kunststoff
schlauch 13 aufgeschoben ist. An seinem vorderen, aus dem
Schaft 1 hervorstehenden Ende ist der Träger 12 seitlich
abgebogen, beispielsweise unter einem Winkel von 40°, so
daß das freie Ende des Trägers 12 zur Längsachse des
Schafts 1 geneigt ist. An diesem freien Ende ist der
Träger 1 durch einen Längsschnitt in zwei Hälften 14, 15
aufgeteilt, die dauerhaft nach außen gebogen sind und so
mit im unverformten Zustand einen Winkel von beispiels
weise 30° zwischen sich einschließen.
Der Träger 12 besteht aus einer hochelastischen Metall-Le
gierung, insbesondere aus einer pseudoelastischen Formge
dächtnislegierung mit spannungsinduzierter Martensitbil
dung in einem Temperaturbereich, in dem das Instrument zum
Einsatz kommt, also beispielsweise in einem Temperaturbe
reich zwischen 15°C und 45°C. Es kann sich beispielsweise
um NiTi-Legierung handeln. Der Kunststoffschlauch 13 wird
günstigerweise aus Polytetrafluorethylen hergestellt,
dieses Material läßt sich sterilisieren und hat den Vor
teil eines sehr geringen Reibungskoeffizienten.
Der vom Kunststoffschlauch 13 umgebene Träger 12 ragt auf
der Rückseite des Schafts 1 aus diesem heraus und tritt
nach einem kurzen freien Abschnitt 16 in ein am Griffteil
2 gelagertes, abgewinkeltes starres Röhrchen 17 ein,
welches in einem Halter 18 endet, der seinerseits über
einen Arm 20 am Griffteil 2 gehalten ist. In den Halter 18
ist eine Spannschraube 19 eingeschraubt, mit welcher das
aus dem Kunststoffschlauch 13 hervorstehende freie Ende
des Träger 12 im Halter 18 festgespannt ist, so daß der
Träger in axialer Richtung und gegen Drehung gesichert
ist. Der Halter 18 ist in aus der Zeichnung nicht voll
ständig ersichtlicher Weise gegenüber dem Griffteil 2
vollständig elektrisch isoliert und trägt einen Anschluß
stift 21, auf den eine Buchse einer elektrischen Leitung
aufgesteckt werden kann. Auf diese Weise läßt sich eine
elektrische Verbindung zum Träger herstellen, der durch
die Isolation des Halters 18 gegenüber dem Griffteil 2 und
durch den ihn umgebenden Kunststoffschlauch 13 gegenüber
dem gesamten übrigen Instrument elektrisch isoliert ist.
In dem freien Abschnitt 16 greifen an dem Kunststoff
schlauch 13 von außen her zwei Klemmbacken 22 eines Mit
nehmers 23 an, der am Rahmen 3 parallel zur Längsrichtung
des Schafts 1 verschiebbar gelagert ist. Dazu läuft der
Mitnehmer 23 auf zwei Führungsstangen 24, die in dem
Rahmen 3 gehalten sind und die von Schraubenfedern 25 um
geben werden. Diese stützen sich einerseits am Rahmen 3
und andererseits am Mitnehmer 23 ab und verschieben den
Mitnehmer 23 in eine Stellung, in der der Kunststoff
schlauch 13 maximal zurückgezogen ist.
Am Mitnehmer 23 greift weiterhin eine Zugstange 26 an, die
gelenkig mit einem weiteren, um eine horizontale Drehachse
am Rahmen verschwenkbar gelagerten Betätigungshebel 27
verbunden ist, bei dessen Betätigung in Richtung des
Pfeils B in Fig. 1 der Mitnehmer 23 entgegen der Wirkung
der Schraubenfeder 25 verschoben wird. Dabei nimmt der
Mitnehmer 23 den Kunststoffschlauch 13 mit und verschiebt
diesen auf dem Träger 12. Beim Vorschieben des Kunststoff
schlauchs 13 legt sich dieser über die beiden abge
spreizten Hälften 14 und 15 des Trägers 12 und biegt diese
elastisch gegeneinander, wie dies aus den Darstellungen
der Fig. 3 und 5 erkennbar ist. Die beiden Hälften 14
und 15 werden dadurch elastisch gegeneinandergezwungen,
sie bilden die Backen eines Greifwerkzeugs, das durch das
Vorschieben des Kunststoffschlauchs 13 geschlossen wird.
Selbstverständlich könnten diese Backen auch Schneidele
mente oder dergleichen sein.
Eine Betätigung des Betätigungselements 5 am Griffteil 2
führt dazu, daß der Schaft 1 gegenüber dem Griffteil 2
nach vorne geschoben wird, und dabei überdeckt der Schaft
1 den Abschnitt des Trägers 12, in dem dieser abgebogen
ist. Dies führt zu einer elastischen Verformung des
Trägers, dieser wird in die Richtung des Schafts 1 ge
streckt, wie dies in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist.
Die Streckung muß dabei nicht vollständig erfolgen, son
dern zwischen der abgewinkelten, unverformten Stellung des
Trägers und der vollständig gestreckten Stellung des
Trägers ist jede Zwischenstellung möglich, wenn der Schaft
1 den abgebogenen Abschnitt nur teilweise überdeckt.
Die Verschiebung des Schafts 1 einerseits und die Ver
schiebung des Kunststoffschlauchs 13 andererseits erfolgen
vollständig unabhängig voneinander, so daß in jedem
Schließzustand des Werkzeugs eine Abwinkelung in der ge
wünschten Weise erfolgen kann und umgekehrt in jeder Win
kelstellung des Trägers ein Öffnen und Schließen des Werk
zeugs. -Damit erhält man ein universell einsetzbares Werk
zeug, mit dem auch bei sehr kleinem Außendurchmesser des
Schafts 1 sowohl die Funktion der Abwinkelung als auch die
Funktion der Öffnung und Schließung des Werkzeugs
feinfühlig ausführbar sind.
Claims (14)
1. Chirurgisches Rohrschaftinstrument mit einem starren
rohrförmigen Schaft, mit einem zwei gegeneinander
verschwenkbare Backen aufweisenden Werkzeug an einem
Ende des Schafts und mit einem Griffteil am anderen
Ende des Schafts, mit einem Betätigungselement am
Griffteil und mit einem von diesem betätigten Über
tragungsglied zum Öffnen und Schließen der Backen
des Werkzeugs, bei dem sich die beiden Backen des
Werkzeuges am freien Ende eines stabförmigen, im In
neren des Schafts angeordneten und axial unver
schieblich mit dem Griffteil verbundenen, von einem
Röhrchen umgebenen Trägers befinden, wobei das Röhr
chen vom Griffteil längs des Trägers verschiebbar
ist zwischen einer vorgeschobenen Schließstellung,
in welcher das Röhrchen teilweise über die Backen
geschoben ist und diese dadurch elastisch gegen
einander verschwenkt, und einer zurückgezogenen Öff
nungsstellung, in welcher das Röhrchen die Backen
freigibt, die dabei elastisch auseinanderschwenken,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) aus
elastisch verbiegbarem Material besteht und in sei
nem an die Backen (14, 15) anschließenden Abschnitt
im elastisch unverformten Zustand seitlich abgewin
kelt ist, so daß die Backen (14, 15) gegenüber dem
Schaft (1) des Instruments seitlich abstehen, und
daß der den Träger (12) und das flexibel ausgebil
dete Röhrchen (13) umgebende Schaft (1) vom Griff
teil (2) aus längs des Trägers (12) verschiebbar ist
zwischen einer zurückgezogenen Freigabeposition, in
welcher der seitlich abgewinkelte Abschnitt des Trä
gers (12) aus dem Schaft (1) hervorsteht, und einer
Streckposition, in welcher der seitlich abgewinkelte
Abschnitt des Trägers (12) zumindest teilweise in
den Schaft (1) eintaucht und dadurch elastisch in
eine parallel zur Längsachse des Schafts (1) verlau
fende Strecklage verformt wird.
2. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (12) ein ela
stischer Metalldraht ist.
3. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) aus
einer pseudoelastischen Formgedächtnislegierung
mit spannungsinduzierter Martensitbildung bei Kör
per- und Umgebungstemperatur besteht.
4. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Backen (14, 15) einstückig mit dem Träger (12)
ausgebildet sind.
5. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (12) an seinem
freien Ende durch einen Längsschnitt in zwei
Hälften (14, 15) unterteilt ist, die dauerhaft
voneinander weggebogen sind und die Backen des
Werkzeugs bilden.
6. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
flexible Röhrchen (13) ein den Träger (12) eng um
gebender Kunststoffschlauch ist.
7. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoffschlauch aus Po
lytetrafluorethylen besteht.
8. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (12) am Griffteil (2) eingespannt ist.
9. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Einspannen des Trägers
(12) am Griffteil (2) eine quer zur Längsrichtung
des Trägers (12) einschraubbare Spannschraube (19)
gelagert ist.
10. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Griffteil (2) ein elektrischer Anschluß (21) vor
gesehen ist, der eine elektrische Verbindung zum
Träger (12) ermöglicht, wobei der Träger (12) ge
genüber dem Griffteil (2) elektrisch isoliert ist.
11. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Griffteil (2) ein Mitnehmer (23) in Richtung der
Schaftlängsachse verschiebbar gelagert ist, der
durch das Betätigungselement (27) verschiebbar ist
und der mit dem flexiblen Röhrchen (13) fest ver
bunden ist.
12. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (23) das fle
xible Röhrchen (13) umgebende, klemmend an dieses
anlegbare Klemmbacken (22) aufweist.
13. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Griffteil (2) ein weiteres Betätigungselement (5)
angeordnet ist, welches den am Griffteil (2) in
einer Führung gelagerten und parallel zu seiner
Längsachse verschiebbaren Schaft (1) verschiebt.
14. Chirurgisches Instrument nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Griffteil (2) und alle mit ihm verbundenen Teile
auf einer Seite einer Ebene angeordnet sind, die
durch den Schaft (1) verläuft.
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