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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument mit
zwei relativ zueinander um eine Schwenkachse verschwenkbaren Werkzeugelementen
und einer Betätigungseinrichtung
zum Übertragen
einer Betätigungskraft
auf mindestens eines der zwei Werkzeugelemente.
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Chirurgische
Instrumente der eingangs der beschriebenen Art sind in einer Vielzahl
unterschiedlicher Ausführungsformen
bekannt. Beispielsweise können
diese nach dem sogenannten ”Scherenprinzip” ausgebildet
sein, bei denen zwei Branchen direkt aneinander und somit relativ
zueinander verschwenkbar gelagert sind. Bekannt sind jedoch auch endoskopische
Instrumente, an deren distalem Ende zwei Werkzeugelemente relativ
zueinander um eine Schwenkachse verschwenkbar gelagert sind, die sich
quer zu einer Längsachse
des Schaft des Instruments erstreckt.
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Je
nach Einsatzzweck derartiger Instrumente kann es erforderlich sein,
dass die zwei Werkzeugelemente eine definierte Stellung einnehmen.
Beispielsweise beim Anlegen von Ligatur-Clips kommen Instrumente
mit zwei relativ zueinander bewegbaren Werkzeugelementen zum Einsatz,
mit denen ein Clip aus einer Lagerung entnommen, gehalten, an den Operationssitus
herangeführt
und dann dort appliziert wird. Damit ein solcher Clip nicht aus
einer durch die beiden relativ zueinander verschwenkbaren Werkzeugelemente
definierten Aufnahme herausfallen kann, muss der Anwender sehr aufpassen,
dass sich die Werkzeugelemente, auch Maulteile des Instruments genannt,
nicht zu weit öffnen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein chirurgisches
Instrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass
beispielsweise Implantate einfach und sicher gehalten und appliziert
werden können.
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Diese
Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrument der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass es eine Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung zum
Definieren eines maximalen Öffnungswinkels zwischen
den Werkzeugelementen in einer Öffnungsstellung
umfasst.
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Die
Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung
ermöglicht
es, eine Öffnungsstellung
der beiden Werkzeugelemente insbesondere genau und reproduzierbar
zu definieren. Die Öffnungsstellung,
auch als Maulstellung oder Maulöffnung
bezeichnet, in definierter Weise vorgeben zu können, hat den Vorteil, dass
so beispielsweise chirurgische Clips, die beim Entnehmen aus einer
Lagerung mit dem Instrument durch Reibung und Spannung zwischen
dem Clip und den Werkzeugelementen an diesen gehalten werden, nicht
aus den Werkzeugelementen beziehungsweise der von diesen definierten
Aufnahme herausfallen können.
Dabei kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn die Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung von
der definierten und begrenzten Öffnungsstellung mit
maximalem Öffnungswinkel,
auch als Haltestellung bezeichnet, in eine Freigabe- oder Reinigungsstellung
bringbar ist, in welcher die Werkzeugelemente weiter voneinander
entfernt werden können als
in der Haltestellung. Dies ermöglicht
es insbesondere, eine Maulöffnung,
die durch die beiden Werkzeugelemente definiert wird, in der Öffnungsstellung mit
maximalem Öffnungswinkel
zu begrenzen, jedoch zu Reinigungszwecken die Maulöffnung so
weit zu öffnen,
dass eine sichere Reinigung und Sterilisierung des Instruments möglich ist,
insbesondere auch im Bereich der Werkzeugelemente.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung
direkt oder indirekt mit den Werkzeugelementen zusammenwirkend ausgebildet
ist. Beispielsweise kann sie derart angeordnet oder ausgebildet
sein, dass sie direkt mit den Werkzeugelementen zusammenwirkt. Alternativ kann
sie auch indirekt mit den Werkzeugelementen zusammenwirken, und
zwar indem sie beispielsweise an der Betätigungseinrichtung angeordnet
oder ausgebildet ist oder mit dieser zusammenwirkt, um so beispielsweise
durch Begrenzung einer Bewegung eines oder mehrerer Betätigungselemente
der Betätigungseinrichtung
relativ zueinander einen Öffnungswinkel
zwischen den Werkzeugelementen in der Öffnungsstellung zu begrenzen.
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Auf
besonders einfache Weise lässt
sich die Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung realisieren,
wenn sie eine Anschlageinrichtung umfasst zum Definieren des maximalen Öffnungswinkels
zwischen den Werkzeugelementen in der Öffnungsstellung. Durch die
Anschlageinrichtung kann insbesondere sichergestellt werden, dass
sich die Werkzeugelemente nicht weiter als vorab definiert öffnen lassen.
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Um
die Öffnungs-
oder Haltestellung in definierter Weise vorgeben zu können, ist
es günstig, wenn
die Anschlageinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie eine Relativbewegung
der beiden Werkzeugelemente voneinander weg begrenzt. Die Anschlageinrichtung
ist somit einer Bewegung der Werkzeugelemente voneinander weg entgegenwirkend
ausgebildet.
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Vorzugsweise
umfasst die Anschlageinrichtung ein bewegbar gehaltenes Anschlagglied,
welches von einer Begrenzungsstellung, in welcher die Werkzeugelemente
die Öffnungsstellung
mit maximalem Öffnungswinkel
einnehmen, in eine Freigabestellung, in welcher die Werkzeugelemente
noch weiter voneinander weg bewegt werden können, bringbar ist und umgekehrt.
Die Anschlageinrichtung ist somit ausgebildet, um die Öffnungs-
oder Haltestellung sowie eine Freigabestellung, die insbesondere eine
Reinigungsstellung des Instruments definiert, zu definieren. Hierzu
muss lediglich das Anschlagglied der Anschlageinrichtung entsprechend
bewegt werden, nämlich
von der Begrenzungsstellung in die Freigabestellung oder umgekehrt.
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Besonders
einfach ausbilden lässt
sich das Instrument, wenn das Anschlagglied um eine Anschlaggliedschwenkachse
verschwenkbar gelagert ist. Alternativ könnte es auch verschiebbar,
oder verschiebbar und verschenkbar, gelagert oder gehalten sein.
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Ein
besonders einfacher und kompakter Aufbau des Instruments kann erreicht
werden, wenn die Anschlaggliedschwenkachse und die Schwenkachse parallel
zueinander verlaufen. Bei einem verschiebbar gelagerten Anschlagglied
ist es vorteilhaft, wenn eine Verschieberichtung senkrecht zur Schwenkachse
orientiert ist.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
das Anschlagglied völlig
unabhängig
vom Instrument an einer separaten Einrichtung oder Vorrichtung anzuordnen.
Günstig
ist es jedoch, wenn das Anschlagglied an einem der beiden Werkzeugelemente
verschwenkbar gelagert ist und eine mit dem anderen der beiden Werkzeugelemente
in der Öffnungsstellung
zusammenwirkende Anschlagfläche
aufweist. Auf diese Weise kann ein besonders kompakter Aufbau des
Instruments, insbesondere auch von dessen Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung, erreicht
werden. Außerdem
ist so ein direktes Zusammenwirken der Anschlageinrichtung mit den Werkzeugelementen
möglich.
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Um
von einer Bedienperson eingeleitete Kräfte zum Öffnen der Werkzeugelemente
sicher aufnehmen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Anschlagfläche in der Begrenzungsstellung
flächig
oder im Wesentlichen flächig
an einer Haltefläche
des anderen der beiden Werkzeugelemente anliegt. So kann ein Beschädigungsrisiko
für die
Anschlagfläche sowie
die Haltefläche
minimiert werden.
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Der
Aufbau des Instruments und dessen Handhabung lassen sich weiter
vereinfachen, wenn es zwei relativ zueinander verschwenkbare Branchen
umfasst, welche distale Ende aufweisen, an denen jeweils ein Werkzeugelement
angeordnet oder ausgebildet ist. Zwei relativ verschwenkbare Branchen
ermöglichen
insbesondere die Ausbildung eines chirurgischen Instruments nach
dem oben erwähnten ”Scherenprinzip”.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Anschlagglied an einer der beiden Branchen verschwenkbar
gelagert ist und eine mit der anderen der beiden Branchen in der Öffnungsstellung
zusammenwirkende Anschlagfläche
aufweist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es, die Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung
in einem Bereich des Instruments anzuordnen, der möglichst
weit von den Werkzeugelementen entfernt ist. Dies ermöglicht zum
einen, die Reinigbarkeit des Instruments zu verbessern, und zum
anderen können
die Werkzeugelemente so besonders klein ausgebildet werden. Ferner
kann die Anschlageinrichtung besonders stabil ausgebildet und insbesondere
im proximalen Bereich des Instruments angeordnet oder ausgebildet
werden.
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Um
eine Beschädigung
des Instruments im Bereich der Anschlagfläche möglichst zu vermeiden, ist es
günstig,
wenn die Anschlagfläche
in der Begrenzungsstellung flächig
oder im Wesentlichen flächig
an einer Haltefläche
der anderen der beiden Branchen anliegt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann eine Anschlaggliedrückstelleinrichtung zum automatischen Überführen des
Anschlagglieds aus einer von der Begrenzungsstellung ausgelenkten
Stellung, insbesondere der Freigabestellung, zurück in die Begrenzungsstellung, vorgesehen
sein. Die Anschlaggliedrückstelleinrichtung
verbessert die Handhabbarkeit des Instruments, da eine Bedienperson
das Anschlagglied nicht jedes Mal beispielsweise von der Freigabestellung
zurück in
die Begrenzungsstellung bringen muss oder umgekehrt.
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Ein
besonders einfacher und kompakter Aufbau des Instruments lässt sich
insbesondere dadurch realisieren, wenn die Anschlaggliedrückstelleinrichtung
mindestens ein Anschlaggliedrückstellglied
umfasst, welches am Anschlagglied angreift. Durch das mindestens
eine Anschlaggliedrückstellglied
lässt sich
das Anschlagglied in definierter Weise beispielsweise automatisch
zurück
in die Begrenzungsstellung überführen.
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Vorzugsweise
weist das Anschlagglied eine Rückstellgliedangriffsfläche auf,
an welcher das mindestens eine Anschlaggliedrückstellglied mindestens in
einer aus der Begrenzungsstellung ausgelenkten Stellung, insbesondere
der Freiga bestellung, angreift. Ein derart ausgebildetes Anschlagglied
kann durch die Wirkung des Anschlaggliedrückstellglieds einfach und sicher
in die Begrenzungsstellung zurückgeführt werden.
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Um
einen besonders kompakten Aufbau des Instruments zu erreichen, ist
es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Anschlaggliedrückstellglied
an dem Werkzeugelement oder der Branche angeordnet oder ausgebildet
ist, an welchem beziehungsweise welcher das Anschlagglied bewegbar
gehalten ist.
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Günstig ist
es, wenn die Haltefläche
in eine Richtung von dem Werkzeugelement oder der Branche, an dem
beziehungsweise der das Anschlagglied bewegbar gehalten ist, weg
weist. Auf diese Weise können
Haltekräfte
zur Begrenzung eines Öffnungswinkels
praktisch genau in der Richtung eingeleitet werden, die einer Öffnungsbewegung
der Werkzeugelemente voneinander entgegengerichtet ist. Damit lassen
sich Halte- oder Begrenzungskräfte
minimieren.
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Ein
besonders einfacher Aufbau der Anschlageinrichtung kann insbesondere
dadurch erreicht, wenn das Anschlagglied einen Hebel umfasst, welcher
an einem ersten Ende verschwenkbar gehalten ist und an einem zweiten
Ende einen die Anschlagfläche
umfassenden Haltevorsprung aufweist. So kann das Anschlagglied beispielsweise
in Form eines L-förmigen
Riegels ausgebildet werden.
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Vorzugsweise
weist das Anschlagglied im Bereich seines ersten Endes einen die
Rückstellgliedangriffsfläche umfassenden
Rückstellvorsprung auf.
Insbesondere kann der Rückstellvorsprung
von derselben Seite des Hebels abstehen wie der Haltevorsprung.
So kann insbesondere ein im Querschnitt oder in einer Draufsicht
C-förmiges
Anschlagglied ausgebildet werden.
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Um
Halte- und Rückstellkräfte optimal
auf das Anschlagglied einleiten zu können, ist es vorteilhaft, wenn
der Haltevorsprung und/oder der Rückstellvorsprung quer, insbesondere
senkrecht, vom Hebel abstehen.
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Das
Einleiten von Halte- und Begrenzungskräften kann weiter verbessert
werden, wenn der Haltevorsprung und/oder der Rückstellvorsprung quer, insbesondere
senkrecht, zur Anschlaggliedschwenkachse vom Hebel abstehen.
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Um
das Instrument noch kompakter ausbilden zu können, ist es günstig, wenn
das Werkzeugelement oder die Branche, an der das Anschlagglied bewegbar
gehalten ist, eine in Richtung auf das andere Werkzeugelement beziehungsweise
die andere Branche hin geöffnete
Ausnehmung aufweisen und wenn das Anschlagglied mindestens abschnittsweise in
der Ausnehmung bewegbar gehalten ist. Das Anschlagglied kann so
teilweise in einer der Branchen oder in einem der Werkzeugelemente
untergebracht werden, was insbesondere auch eine Verletzungsgefahr
für eine
Bedienperson minimiert.
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Vorteilhaft
kann es ferner sein, wenn das Werkzeugelement oder die Branche,
an dem beziehungsweise der die Haltefläche angeordnet oder ausgebildet
ist, eine Durchbrechung aufweist, welche das Anschlagglied mindestens
in der Öffnungsstellung
durchgreift. Die Durchbrechung ermöglicht es, dass beispielsweise
der Haltevorsprung des Anschlagglieds so auf einer von derjenigen
Branche, an der das Anschlagglied gehalten ist, weg weisenden Außenfläche der
anderen Branche in Anlage gebracht werden kann, um eine Bewegung
der Branchen beziehungsweise der Werkzeugelemente voneinander weg
zu begrenzen.
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Ein
noch kompakterer Aufbau des Instruments kann zum Beispiel dadurch
erreicht werden, wenn die Haltefläche direkt an die Durchbrechung angrenzend
vorgesehen ist. Insbesondere kann so der Haltevorsprung minimal
kurz gehalten werden, was ferner eine Stabilität des Anschlagglieds erhöht.
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Günstigerweise
sind die Werkzeugelemente in Form von Maulteilen ausgebildet. Wie
bereits erwähnt,
können
die Maulteile in unterschiedlicher Form ausgebildet sein und insbesondere
auch zwischen sich eine Aufnahme definieren, beispielsweise für einen
chirurgischen Clip.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Maulteile Klemm- und/oder
Haltebacken für
einen chirurgischen Clip definieren. So lässt sich mit dem Instrument
ein chirurgischer Clip auf einfache Weise von einer Lagerung entnehmen,
halten, an einen Operationssitus heranführen und dort in gewünschter Weise
applizieren.
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Für eine verbesserte
Handhabung des chirurgischen Instruments ist es vorteilhaft, wenn
die Branchen proximale Enden aufweisen, an denen jeweils ein Fingerring
angeordnet oder ausgebildet ist. So lässt sich das Instrument beispielsweise
mit zwei Fingern sicher handhaben.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Instrument eine Rückstelleinrichtung zum automatischen Überführen der
Werkzeugelemente von einer Schließstellung oder angenäherten Stellung
zurück
in eine voneinander entfernte, geöffnet Stellung, insbesondere
in die Öffnungsstellung,
umfasst. Auf diese Weise kann das Instrument stets in einer Stellung
gehalten werden, in welcher es sofort einsatzbereit ist, beispielsweise zum
Aufnehmen eines Clips. Außerdem
kann so sichergestellt werden, dass es auch bei einer Reinigung
oder Wiederaufbereitung möglichst
weit geöffnet
ist, um Verschmutzungen leicht entfernen zu können und eine Sterilisierung
des Instruments zu optimieren.
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Ein
besonders einfacher Aufbau der Rückstelleinrichtung
kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass diese mindestens
ein Rückstellglied
umfasst, welches direkt oder indirekt mit den Werkzeugelementen
zusammenwirkend angeordnet oder ausgebildet ist zum automatischen Überführen der
Werkzeugelemente von einer Schließstellung oder angenäherten Stellung
zurück
in eine voneinander entfernte, geöffnete Stellung, insbesondere
in die Öffnungsstellung.
Das Rückstellglied
kann direkt an den Werkzeugelementen angreifen. Es kann optional auch
an der Betätigungseinrichtung
angreifen, analog wie dies oben im Zusammenhang mit der Anschlageinrichtung
beschrieben wurde. Ein Zusammenwirken des Rückstellglieds beispielsweise
mit der Betätigungseinrichtung
hat den Vorteil, dass das Instrument insbesondere im Bereich der Werkzeugelemente
sehr klein und kompakt ausgebildet werden kann. Außerdem kann
so auch eine Reinigbarkeit des Instruments verbessert werden.
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Günstig ist,
wenn das mindestens eine Rückstellglied
in Form einer Blattfeder ausgebildet ist, welche an einer der beiden
Branchen angeordnet oder ausgebildet ist und ein freies Ende aufweist,
welches in der Öffnungsstellung
oder einer relativ zu dieser noch weiter angenäherten Stellung der Werkzeugelemente
an der anderen der beiden Branchen angreift. Eine Blattfeder ist
einfach und kostengünstig
herzustellen und lässt
sich auf einfache Weise mit einer der Branchen verbinden oder an
dieser anordnen, beispielsweise durch Schrauben, Nieten, Schweißen, Kleben
oder dergleichen.
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Die
Herstellung des Instruments lässt
sich weiter vereinfachen, wenn das mindestens eine Anschlaggliedrückstellglied
und das mindestens eine Rückstellglied
einstückig
ausgebildet sind. Insbesondere kann so das Anschlaggliedrückstellglied
auch in Form einer Blattfeder ausgebildet sein, die beispielsweise
ein freies Ende derselben bildet, wohingegen das andere freie Ende
der Blattfeder eine Rückstellfunktion
des Rückstellglieds
ausübt.
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Vorzugsweise
verläuft
die Schwenkachse quer, insbesondere senkrecht, zu proximalseitig
von den Branchen definierten Längsachsen.
Auf diese Weise kann eine Handhabung des Instruments auf einfache
Weise optimiert werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Instrument in Form
einer chirurgischen Clipanlegezange zum Halten und Anlegen chirurgischer
Clips ausgebildet ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen chirurgischen
Instruments;
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2:
eine vergrößerte perspektivische
Ansicht eines distalen Endbereichs des Instruments aus 1;
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3:
eine teilweise geschnittene Ansicht des distalen Endbereichs aus 2 in
einer Öffnungs-
oder Haltestellung mit begrenztem Öffnungswinkel;
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4:
eine vergrößerte Teilansicht
der Längsschnittansicht
aus 3 beim Überführen einer
Anschlageinrichtung des Instruments von einer Begrenzungsstellung
in eine Freigabestellung;
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5:
eine Ansicht analog 4 mit der Anschlageinrichtung
in der Freigabestellung und voneinander weg verschwenkten Branchen
zur Einnahme der Reinigungsstellung;
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6:
eine Ansicht analog 5, jedoch mit automatisch zurückgeführtem Anschlagglied
in die Begrenzungsstellung, wobei das Instrument noch die Reinigungsstellung
einnimmt; und
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7:
eine Ansicht analog 6 beim Rückführen des Instruments von der
Reinigungsstellung in die Öffnungs-
oder Haltestellung mit begrenztem Öffnungswinkel.
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In
den 1 bis 7 ist beispielhaft ein chirurgisches
Instrument insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen,
welches als Clipanlegezange 12 ausgebildet ist. Es umfasst
zwei relativ zueinander um eine Schwenkachse 14 verschwenkbare
Werkzeugelemente 16 und 18 sowie eine Betätigungseinrichtung 20,
mit welcher eine Betätigungskraft
auf die beiden Werkzeugelemente 16 und 18 übertragen werden
kann.
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Die
Werkzeugelemente 16 und 18 bilden distale Enden 22 und 24 zweier
langgestreckter, im Wesentlichen stabförmiger Branchen 26 und 28,
die in einem Schlussbereich 30 in Form eines Durchsteckschlusses 32 mittels
einer die Schwenkachse 14 definierenden Schlussschraube 34 verschwenkbar
aneinander gehalten sind.
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Die
Betätigungseinrichtung 20 umfasst
im Wesentlichen Abschnitte der Branchen 26 und 28, die
sich proximalseitig der Schwenkachse 14 erstrecken. Proximale
Enden 36 und 38 der Branchen 26 und 28 sind
mit in proximaler Richtung abstehenden Fingerringen 40 und 42 versehen,
die in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zur Schwenkachse 14 liegen.
An der Branche 28 ist etwas distalseitig ihres Endes 38 ein
Anschlagquader 44 in Richtung auf die Branche 26 abstehend
angeordnet, welcher eine maximal geschlossene Stellung der Branchen 26 und 28 beziehungsweise
der Betätigungseinrichtung 20 definiert,
wenn die Branche 26 benachbart ihres proximalen Endes 36 am
Anschlagquader 44 anschlägt.
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Die
Werkzeugelemente 16 und 18 bilden Maulteile zur
Aufnahme chirurgischer Clips 46, das heißt zum Entnehmen
derselben von einer in den Figuren nicht dargestellten Lagerung,
zum Halten der Clips 46 und zum Applizieren derselben in
einen Operationssitus. Zu diesem Zweck sind Innenflächen der
Werkzeugelemente 16 und 18 in bekannter Weise
als an eine Kontur des Clips 46 angepasste Aufnahmen ausgebildet,
in denen die leicht zusammengedrückten
und so unter Vorspannung stehenden Clips 46 reibschlüssig gehalten
werden können.
Bei der in den 1 bis 7 beispielhaft
dargestellten Clipanlegezange 12 sind die Werkzeugelemente 16 und 18 etwas
aus der durch die Branchen 26 und 28 definierten
Ebene heraus gekrümmt.
Selbstverständlich
wäre auch
eine geradlinige Fortsetzung der distalen Enden 22 und 24 der
Branchen 26 und 28 durch die Werkzeugelemente 16 und 18 denkbar.
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Wie
bereits eingangs erläutert,
ist es insbesondere bei Clipanlegezangen 12 wichtig, dass
eine maximale Öffnung
derselben genau definiert wird. Zu diesem Zweck ist eine Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung
vorgesehen, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 48 bezeichnet
ist. Sie dient zum Definieren eines maximalen Öffnungswinkels 50 zwischen
den Werkzeugele menten 16 und 18 in einer Öffnungsstellung,
wie sie in den 1 bis 3 schematisch
dargestellt ist. Die Öffnungsstellung
mit maximalem Öffnungswinkel 50 zwischen
den Werkzeugelementen 16 und 18 wird auch als
Cliphaltestellung oder einfach als Haltestellung bezeichnet.
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Die
Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung 48 wirkt
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel indirekt mit
den Werkzeugelementen 16 und 18 zusammen. Sie
umfasst eine Anschlageinrichtung 52 zum Definieren des
maximalen Öffnungswinkels 50 zwischen
den Werkzeugelementen 16 und 18 in der Haltestellung. Die
Anschlageinrichtung 52 umfasst ein Anschlagglied 54,
welches um eine parallel zur Schwenkachse 14 verlaufende
Haltegliedschwenkachse 56 etwas proximalseitig der Schwenkachse 14 in
einer Ausnehmung 58 der Branche 28 verschwenkbar
gelagert ist. Die Ausnehmung 58 weist in Richtung auf die Branche 26 hin.
Die Ausnehmung 58 weist in einer in 3 dargestellten
Längsschnittansicht
eine Form auf, die einen Teil eines Hohlzylinders definiert. Eine ähnliche
Ausnehmung 60, jedoch sogar noch etwas größer, ist
direkt gegenüberliegend
an der Branche 26 vorgesehen und in Richtung auf die Ausnehmung 58 hin
geöffnet.
Ein Krümmungsradius
der Ausnehmung 60 ist etwas größer, so dass eine schlitzförmige Durchbrechung 62 der
Branche 26 definiert wird.
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Das
Anschlagglied 54 umfasst einen langgestreckten, quaderförmigen Hebel 64,
der ein erstes Ende 66 aufweist, welches mit einer Bohrung 68 versehen
ist, die ein zylindrischer Lagerstift 70 durchsetzt. Ein
Außendurchmesser
des Lagerstifts 70 ist wenig kleiner als ein Innendurchmesser
der Bohrung 68, so dass der in entsprechenden Aufnahmebohrungen
an der Branche 28 eingesetzte und fixierte Lagerstift 70 die
Haltegliedschwenkachse 56 definiert. Der Hebel 64 ist
somit auf dem Lagerstift 70 um die Haltegliedschwenkachse 56 verschwenkbar
gelagert.
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Von
einer in proximaler Richtung weisenden Seitenfläche 72 steht im Bereich
des ersten Endes 66 ein Rückstellvorsprung 74 in
proximaler Richtung weisend ab. Von einem zweiten Ende 76 des
Hebels 64 steht ebenfalls in proximaler Richtung weisend
ein Haltevorsprung 78 ab. Der Rückstellvorsprung 74 und
der Haltevorsprung 78 stehen somit quer, und zwar nahezu
senkrecht bezogen auf eine Längsachse 80 des
Hebels 64, von diesem in proximaler Richtung weisend ab.
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Der
Haltevorsprung 78 weist eine in Richtung auf den Rückstellvorsprung 74 weisende
Anschlagfläche 82 auf,
welche mit einer an die Durchbrechung 62 proximalseitig
direkt angrenzenden Haltefläche 84 zusammenwirken
kann, welche ferner in einer Richtung von der Branche 28 weg
weisend an einer Außenseite 86 der
Branche 26 ausgebildet ist.
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Die
Durchbrechung 62 und eine Länge des Hebels 64 sind
so dimensioniert, dass der Haltevorsprung 78 die Durchbrechung 62 durchgreifen
und mit der Anschlagfläche 82 in
Anlage an die Haltefläche 84 gebracht
werden kann. In diesem Fall, wie er in den 1 bis 3 dargestellt
ist, nimmt das Anschlagglied 54 die sogenannte Begrenzungsstellung ein,
wobei das Instrument 10 insgesamt die oben beschriebene
Haltestellung einnimmt.
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Das
im Längsschnitt
im Wesentlichen C-förmige
Anschlagglied 54 wird durch eine Anschlaggliedrückstelleinrichtung 88 in
der Begrenzungsstellung gehalten. Sie dient zudem zum automatischen Überführen des
Anschlagglieds 54 aus einer von der Begrenzungsstellung
ausgelenkten Stellung zurück
in die Begrenzungsstellung. Die Anschlaggliedrückstelleinrichtung 88 umfasst
ein Anschlaggliedrückstellglied 90 in
Form einer Blattfeder, die in einer Grundstellung die Ausnehmung 58 proximalseitig
auf etwa einem Drittel überdeckt
und an einer Innenseite 92 der Branche 28 flächig anliegt.
Die Blattfeder ist mit einem Niet 94, eine Schraube wäre auch
denkbar, an der Branche 28 festgelegt. Ein Abstand zwischen dem
Niet 94 und der Anschlaggliedschwenkachse 56 entspricht
etwa dem Abstand der Anschlaggliedschwenkachse 56 von der
Schwenkachse 14.
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Etwas
proximalseitig des Niets 94 definiert die Blattfeder einen
Knick 96 und ist dadurch in Richtung auf die Branche 26 hin
abgewinkelt. Der Bereich der Blattfeder vom Niet 94 bis
zu ihrem proximalen Ende 98 hin definiert ein Rückstellglied 100 einer
insgesamt mit dem Bezugszeichen 102 bezeichneten Rückstelleinrichtung
zum automatischen Überführen des
Instruments 10 von einer Schließstellung oder angenäherten Stellung
der Werkzeugelemente 16 und 18 zurück in eine
voneinander entfernte, geöffnete
Stellung, insbesondere in die beschriebene Haltestellung. Somit
sind das Anschlaggliedrückstellglied 90 und
das Rückstellglied 100 einstückig ausgebildet,
und zwar in Form der abgewinkelten, streifenförmigen Blattfeder. Das Rückstellglied 100 übt eine Kraft
derart auf die Branche 26 aus, dass der Fingerring 40 vom
Fingerring 42 unter Vorspannung weg gehalten wird.
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Die
Funktionsweise des Instruments 10, und insbesondere seiner
Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung 48 in
Verbindung mit der Anschlaggliedrückstelleinrichtung 88,
wird nachfolgend in Verbindung mit den 3 bis 7 näher erläutert.
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Das
in 3 dargestellte Instrument 10 nimmt die
beschriebene Haltestellung zum unverlierbaren Halten des Clips 46 ein.
Das Anschlagglied 54 liegt dabei mit seiner Anschlagfläche 82 an
der Haltefläche 84 der
Branche 26 an. Auf diese Weise wird verhindert, dass die
Branchen 26 und 28 weiter voneinander weg bewegt
werden können.
Damit ist der Öffnungswinkel 50,
welcher zwischen den Werkzeugelementen 16 und 18 definiert
wird, begrenzt, und zwar derart, dass der Clip 46 nicht
aus der zwischen den Werkzeugelementen 16 und 18 definierten
Aufnahme herausfallen kann. Das Anschlaggliedrückstellglied 90 liegt
flächig
an der Innenseite 92 der Branche 28 an und hält das Anschlagglied 54 in
der Begrenzungsstellung, und zwar indem ein distales Ende 104 des
Anschlaggliedrückstellglieds 90 an
einer Rückstellgliedangriffsfläche 106 des
Rückstellvorsprungs 74 angreift,
welche Rückstellgliedangriffsfläche 106 in
Richtung auf die Anschlagfläche 82 hin
weist und nahezu parallel zu dieser verläuft.
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Nimmt
das Anschlagglied 54 die Begrenzungsstellung ein, können die
proximalen Enden 36 und 38 entgegen der Wirkung
des Rückstellglieds 100 aufein ander
zu bewegt werden. Die Werkzeugelemente 16 und 18 nähern sich
dabei an und verformen den Clip 46. Nimmt der Clip 46 die
vorbestimmte Position ein, kann der Clip 46 appliziert
werden durch Schließen
des Instruments 10, indem die Werkzeugelemente 16 und 18 in
ihre maximal angenäherte Stellung
gebracht werden.
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Nach
Applikation des Clips 46 kann das Instrument 10 wieder
in eine Aufnahmestellung, insbesondere die Haltestellung, gebracht
werden, um einen neuen Clip 46 zwischen den Werkzeugelementen 16 und 18 aufzunehmen.
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Nach
dem Einsatz des Instruments 10 wird dieses für die Wiederaufbereitung
vorbereitet. Zu diesem Zweck wird das zweite Ende 76 des
Hebels 64 in Richtung des Pfeils 108 auf die Schwenkachse 14 hin
verschwenkt, und zwar mindestens so weit, bis die Anschlagfläche 82 die
Haltefläche 84 vollständig freigibt,
wie dies in 4 schematisch dargestellt ist. Dabei
wird der Hebel 64 um die Anschlaggliedschwenkachse 56 verschwenkt,
mit der Folge, dass das Anschlagglliedrückstellglied 90 durch
den Rückstellvorsprung 74 ausgelenkt
wird in Richtung auf die Branche 28 hin. Werden die Branchen 26 und 28 nun weiter
voneinander entfernt, taucht der Haltevorsprung 78 durch
die Durchbrechung 62 hindurch. Die Branchen 26 und 28 können nun
maximal weit auseinander geschwenkt werden. Gleichzeitig drückt das
distale Ende 104 des Anschlaggliedrückstellglieds 90 den
Rückstellvorsprung 74 wieder
zurück
in die Ausnehmung 58, und zwar so weit, bis das Anschlaggliedrückstellglied 90 wieder
flächig
an der Branche 28 anliegt. Diese Stellung ist schematisch
in 6 dargestellt. Es handelt sich dabei um die Reinigungsstellung,
in welcher ein Öffnungswinkel 50 zwischen
den Werkzeugelementen 16 und 18 maximal groß ist.
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Nach
der Wiederaufbereitung des Instruments 10, also insbesondere
nach Durchlaufen eines Waschprozesses sowie anschließender Sterilisation, kann
das Instrument 10 wieder in die ursprüngliche Stellung zurück überführt werden,
in welcher zwischen den Werkzeugelementen 16 und 18 ein
Clip 46 aufgenommen werden kann. Dies wird erreicht durch einfaches
Bewegen der Branche 26 in Richtung des Pfeils 112 auf
die Branche 28 hin. Wenn der Haltevorsprung 78 mit
seiner Außenseite 114 an
eine Innenfläche 110 der
Ausnehmung 60 anschlägt,
gleitet der Haltevorsprung 78 an der Innenfläche 110 auf,
so dass der Haltevorsprung 78 automatisch in Richtung auf
die Schwenkachse 14 hin ausgelenkt wird. Wiederum zwingt
der Rückstellvorsprung 74 das
Anschlaggliedrückstellglied 90 aus
einer Grundstellung und bewegt ein distales Ende 104 desselben
in Richtung auf die Branche 26 hin. Werden die Branchen 26 und 28 weiter
aufeinander zu bewegt, kann schließlich der Haltevorsprung 78 die
Durchbrechung 62 durchgreifen und schnappt aufgrund der
Wirkung des Anschlaggliedrückstellglieds 90 in
seine Grundstellung zurück.
Die Anschlagfläche 82 legt
sich im Wesentlichen flächig
an die Haltefläche 84 an
und die Werkzeugelementöffnungsbegrenzungseinrichtung 48 begrenzt
den Öffnungswinkel 50 zwischen
den Werkzeugelementen 16 und 18 in gewünschter
Weise, so dass das Instrument 10 wieder die Haltestellung
einnimmt.