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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen chirurgischen Instrumentengriff
für ein
chirurgisches Instrument, umfassend ein beweglich gelagertes Betätigungsglied
zum Einleiten einer Betätigungskraft zum
Bewegen eines mit dem Betätigungsglied
direkt oder indirekt koppelbaren oder gekoppelten Werkzeugelements
des Instruments, wobei am Betätigungsglied
mindestens eine Fingeraufnahme dreh- oder schwenkbar gelagert ist.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein chirurgisches Instrument
mit mindestens einem Werkzeugelement und einem am Instrument beweglich
gelagerten Betätigungsglied
zum Einleiten einer Betätigungskraft
zum Bewegen der direkt oder indirekt mit dem Betätigungsglied verbundenen oder
gekoppelten Werkzeugelements, wobei am Betätigungsglied mindestens eine
Fingeraufnahme dreh- oder schwenkbar gelagert ist.
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Chirurgische
Instrumentengriffe der eingangs beschriebenen Art sind beispielsweise
als Teil chirurgischer Rohrschaftinstrumente bekannt. Durch die
mindestens eine dreh- oder schwenkbar am Betätigungsglied gelagerte Fingeraufnahme
wird eine verbesserte Handhabung des Instrumentengriffs und damit
des Instruments erreicht, denn die Fingeraufnahme kann so eingestellt
werden, dass eine ergonomischere Handhabung des Instrumentengriffs
möglich
ist. Beispiele für
derartige Griffe sind in der
DE 43 22 602 A1 sowie in der
DE 44 28 479 A1 beschrieben.
Ferner ist aus der
FR
2 749 208 A1 eine Schere bekannt, welche eine verdrehbare
Fingeraufnahme aufweist, die mittels einer Rückstelleinrichtung aus einer
ausgelenkten Stellung in eine Grundstellung überführt werden kann.
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Ausgehend
von den bekannten Instrumentengriffen und Instrumenten ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Handhabbarkeit und Herstellung
derselben weiter zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrumentengriff der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die mindestens eine Fingeraufnahme von einer Grundstellung,
in welcher keine äußeren Kräfte auf
die mindestens eine Fingeraufnahme wirken, in eine von der Grundstellung
ausgelenkte Stellung bewegbar ist entgegen der Wirkung einer Rückstellein
richtung zum Bewegen der mindestens einen Fingeraufnahme von der ausgelenkten
Stellung in die Grundstellung zurück, und dass die Rückstelleinrichtung
und die mindestens eine Fingeraufnahme einstückig ausgebildet sind.
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Ein
derart verbesserter Instrumentengriff passt sich einer jeweiligen
Fingerstellung eines Anwenders optimal an, sowohl bei links- als
auch bei rechtshändiger
Bedienung. Gegenüber
frei drehbaren Fingeraufnahmen bietet ein Instrumentengriff mit einer
Rückstelleinrichtung
eine höhere
Haltesicherheit und reduziert eine Unruhe bei Betätigung des Griffes,
da sich bei einer Betätigung
des Betätigungsglieds
ein Kräftegleichgewicht
zwischen einer von der Bedienperson ausgeübten Betätigungskraft und einer Rückstellkraft
der Rückstelleinrichtung
einstellt und somit stets eine optimale ergonomische Stellung der
Fingeraufnahme am Betätigungsglied,
das heißt relativ
zum Instrumentengriff, gewährleistet
ist. Dadurch, dass die Rückstelleinrichtung
die mindestens eine Fingeraufnahme von der ausgelenkten Stellung in
die Grundstellung zurückbewegt,
nimmt die mindestens eine Fingeraufnahme stets eine definierte Stellung
ein, wenn das Instrument oder der Instrumentengriff abgelegt werden.
Eine Bedienperson muss daher die mindestens eine Fingeraufnahme nicht,
wie bei einer frei drehbaren Lagerung, vor dem Ergreifen des Instrumentengriffs zunächst suchen, sondern
der Instrumentengriff nimmt stets eine definierte Stellung ein,
nämlich
diejenige Stellung, bei der die mindestens eine Fingeraufnahme die
Grundstellung einnimmt. Dadurch, dass die Rückstelleinrichtung und die
mindestens eine Fingeraufnahme einstückig ausgebildet sind, kann
somit die Fingeraufnahme als ein Teil zusammen mit der Rückstelleinrichtung
hergestellt werden, was die Zahl der Fertigungsschritte für den Instrumentengriff
deutlich verringert.
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Vorzugsweise
umfasst die mindestens eine Fingeraufnahme einen Ring. Der Ring,
auch als Fingerring zu bezeichnen, kann vorzugsweise vollständig geschlossen
sein, so dass ein Finger durch eine vom Ring gebildete Durchbrechung
hindurch geführt werden
kann. Die Fingeraufnahme kann jedoch auch nicht vollständig ringförmig ausgebildet
sein, wodurch trotzdem noch eine gute Führung für einen Finger einer Bedienperson,
beispielsweise einen Daumen, sichergestellt werden kann.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Betätigungsglied einen
ersten, am Instrumentengriff beweglich gelagerten Betätigungsgliedabschnitt
umfasst und wenn die mindestens eine Fingeraufnahme um eine von mindestens
einem Abschnitt des Betätigungsgliedabschnitts
definierte Längsachse
dreh- oder verschwenkbar gelagert ist. Auf diese Weise kann eine einfachere
und ergonomischere Lagerung der Fingeraufnahme erreicht werden als
bei einer drehbaren Lagerung der Fingeraufnahme um eine Drehachse, die
senkrecht zur Längsachse
des Betätigungsgliedabschnitts
verläuft.
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Besonders
einfach wird der Aufbau der Rückstelleinrichtung,
wenn diese ein Torsionselement umfasst, welches die mindestens eine
Fingeraufnahme am Betätigungsglied
hält. Das
Torsionselement dient somit zum einen als Rück stelleinrichtung und zum
anderen auch zur Verbindung der Fingeraufnahme und des Betätigungsglieds.
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Vorzugsweise
ist das Torsionselement stabförmig
ausgebildet. So kann es besonders einfach hergestellt werden und
weist zudem die nötige
Stabilität
auf, um eine Verformung in einer vom Torsionselement definierten
Längsrichtung
zu minimieren.
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Vorteilhafterweise
verbindet das Torsionselement den Betätigungsgliedabschnitt und die
mindestens eine Fingeraufnahme miteinander. Dies ermöglicht es,
die mindestens eine Fingeraufnahme auf einfache Weise am Betätigungsgliedabschnitt
zu halten und gleichzeitig verdrehbar so zu lagern, dass die mindestens
eine Fingeraufnahme entgegen einer Rückstellkraft oder eines Rückstellmoments
der Rückstelleinrichtung
wieder in die Grundstellung überführt wird.
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Um
eine definierte Verdrehung und Wirkung der Rückstelleinrichtung sicherzustellen,
ist es günstig,
wenn eine Drehführung
für das
Torsionselement vorgesehen ist. Die Drehführung kann zudem verhindern,
dass das Torsionselement nicht nur um eine von ihm definierte Längsachse
tordiert wird, sondern dass zudem eine Verformung des Torsionselements bezogen
auf dessen Längsachse
verhindert wird.
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Der
Aufbau der Drehführung
wird besonders einfach, wenn diese hülsenförmig ausgebildet ist. Insbesondere
kann sie so angeordnet sein, dass sie das Torsionselement längs dessen
Erstreckung mindestens teilweise, vorzugsweise vollständig umgibt. Günstig ist
es, wenn das Torsionselement in der Drehfüh rung axial gesichert, jedoch
frei verdrehbar ist, wobei es vorteilhaft ist, wenn das Torsionselement
in der Drehführung
formschlüssig
geführt
ist.
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Um
die Stabilität
des Instrumentengriffs zu erhöhen,
ist es vorteilhaft, wenn die Drehführung und der Betätigungsgliedabschnitt
miteinander verbunden sind.
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Die
Stabilität
des Instrumentengriffs lässt sich
weiter erhöhen,
wenn die Drehführung
aus einem anderen Material hergestellt ist als der Betätigungsgliedabschnitt.
Beispielsweise kann die Drehführung
aus einem Material hergestellt sein, welches eine größere Steifigkeit
aufweist als das Material, aus dem der Betätigungsgliedabschnitt hergestellt
ist.
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Eine
besonders stabile Drehführung
lässt sich
ausbilden, wenn diese aus einem Metall hergestellt ist. Vorzugsweise
handelt es sich dabei um einen Instrumentenstahl.
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Die
Herstellung und der Aufbau des Instruments vereinfachen sich deutlich,
wenn die Drehführung
und der Betätigungsgliedabschnitt
einstückig ausgebildet
sind. Beispielsweise lässt
sich so der Betätigungsgliedabschnitt
mit der Drehführung
zusammen als ein Kunststoffteil herstellen, beispielsweise durch
Spritzgießen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann eine Verbindungseinrichtung vorgesehen sein zum Verbinden
der mindestens einen Fingeraufnahme mit dem Betätigungsglied, wobei die Verbindungseinrichtung
ein erstes, am Betätigungsglied
vorgesehenes und ein zweites, an der mindestens einen Fingeraufnahme
vorgesehenes Verbindungselement umfasst und wobei das erste und
das zweite Verbindungselement in einer Verbindungsstellung zusammenwirken
zum Verbinden der mindestens einen Fingeraufnahme und des Betätigungsglieds.
Eine derartige Verbindungseinrichtung gestattet es, insbesondere
zwei separat hergestellte Teile, nämlich die mindestens eine Fingeraufnahme
und das Betätigungsglied,
in gewünschter
Weise und mit ausreichender Stabilität miteinander zu verbinden.
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Eine
besonders sichere Verbindung kann dadurch erreicht werden, dass
das erste und das zweite Verbindungselement in der Verbindungsstellung kraft- und/oder formschlüssig in
Eingriff stehen.
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Vorteilhafterweise
sind das erste oder das zweite Verbindungselement in Form einer
Aufnahme und das jeweils andere Verbindungselement in Form eines
zur Aufnahme korrespondierend ausgebildeten Vorsprungs ausgebildet.
Die Aufnahme und der Vorsprung können
insbesondere kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden
werden. Beispielsweise können
die Aufnahme und der Vorsprung mit einem Innengewinde beziehungsweise
einem Außengewinde
versehen sein und miteinander verschraubt werden.
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Besonders
einfach wird der Aufbau der Verbindungseinrichtung, wenn der Vorsprung
zapfenförmig
ausgebildet ist. Beispielsweise kann er in Form eines zylindrischen
Zapfens oder in Form eines quaderförmigen Zapfens ausgebildet
sein. Letzterer hat beispielsweise den Vorteil, dass er zudem eine
Verdrehung der Verbindungselemente um eine von ihnen definierte
Längsachse
verhindert, also eine Verdrehsicherung bildet.
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Um
die Verbindungseinrichtung auch auf Zug maximal belasten zu können, ist
es günstig, wenn
die Aufnahme hinterschnitten ist.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das erste und das zweite Verbindungselement in der
Verbindungsstellung relativ zueinander um die Längsachse unverdrehbar aneinander
gehalten sind. Auf diese Weise kann insbesondere sichergestellt
werden, dass von der Rückstelleinrichtung
auch eine Rückstellkraft
beziehungsweise ein Rückstellmoment
auf die mindestens eine Fingeraufnahme ausübbar ist, um diese aus einer
ausgelenkten Stellung in die Grundstellung zurückzubewegen.
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Vorzugsweise
ist eine Sicherungseinrichtung vorgesehen zum Sichern einer Verbindung
des ersten und des zweiten Verbindungselements in der Verbindungsstellung.
Dadurch wird eine Stabilität
des Instrumentengriffs zusätzlich
erhöht.
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Ein
besonders einfacher Aufbau des Instrumentengriffs kann dadurch erreicht
werden, dass die Sicherungseinrichtung mindestens ein Befestigungselement
umfasst.
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Besonders
günstig
ist es, wenn das mindestens eine Befestigungselement in Form einer
Sicherungsschraube ausgebildet ist. Mit einem solchen Befestigungselement
können
beispielsweise die miteinander verbundenen Verbindungselemente der Verbindungseinrichtung
verschraubt oder zusätzlich verschraubt
werden.
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Um
die Herstellung des Instrumentengriffs weiter zu vereinfachen, ist
es vorteilhaft, wenn die Rückstelleinrichtung
mit der mindestens einen Fingeraufnahme verbunden ist und wenn das
zweite Verbindungselement an der Rückstelleinrichtung vorgesehen
ist. So kann insbesondere die Rückstelleinrichtung mit
dem Betätigungsglied
oder dessen Betätigungsgliedabschnitt
auf einfache Weise verbunden werden.
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Um
die Zahl der zur Herstellung des Instrumentengriffs erforderlichen
Teile weiter zu verringern, ist es vorteilhaft, wenn das erste Verbindungselement
einstückig
mit dem Betätigungsglied
ausgebildet ist. Ferner erhöht
sich dadurch auch eine Stabilität
des Instrumentengriffs.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
das zweite Verbindungselement und die Rückstelleinrichtung aus zwei
oder mehr Teilen auszubilden und diese miteinander zu verbinden.
Vorzugsweise ist das zweite Verbindungselement jedoch einstückig mit
der Rückstelleinrichtung
ausgebildet. So wird zum einen der Herstellungsaufwand reduziert
und eine Zahl erforderlicher Teile für den Instrumentengriff verringert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Rückstelleinrichtung einen Teil
der mindestens einen Fingeraufnahme bildet. Beispielsweise kann
die Rückstelleinrichtung
an die Fingeraufnahme angeformt sein und so einen Teil derselben
bilden.
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Vorteilhafterweise
ist die Rückstelleinrichtung
an das Betätigungsglied
angeformt. Dies bedeutet, dass die Rückstelleinrichtung und das
Betätigungsglied
zwar aus zwei unterschiedlichen Materialien und auch aus zwei oder
mehr Teilen hergestellt sein können,
jedoch kann eine optimale Verbindung zur Erreichung einer gewünschten
Stabilität
des Instrumentengriffs durch Anformen der Rückstelleinrichtung an das Betätigungsglied
erreicht werden.
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Besonders
einfach herstellen lässt
sich der chirurgische Instrumentengriff, wenn die Rückstelleinrichtung
an das Betätigungsglied
angespritzt ist. Eine solche Ausgestaltung lässt sich besonders einfach
erreichen, wenn die Rückstelleinrichtung und/oder
das Betätigungsglied
aus einem Kunststoff hergestellt sind.
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Vorzugsweise
ist das Betätigungsglied
mindestens teilweise aus einem Kunststoff hergestellt. Ein derartiges
Betätigungsglied
ist auf einfache Weise und kostengünstig herstellbar.
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Die
Herstellung des Instrumentengriffs lässt sich weiter vereinfachen,
wenn die mindestens eine Fingeraufnahme, die Rückstelleinrichtung, der Betätigungsgliedabschnitt
und/oder die Drehführung
aus einem Kunststoff hergestellt sind.
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Um
eine Handhabung des Instrumentengriffs zu verbessern, ist es günstig, wenn
die Rückstelleinrichtung
derart ausgebildet ist, dass eine Rückstellkraft oder ein Rückstellmoment
mit zunehmender Auslenkung der mindestens einen Fingeraufnahme aus
der Grundstellung zunimmt. Durch den von der Rückstelleinrichtung bewirkten
Widerstand wird eine Haltesicherheit für eine Bedienperson weiter
erhöht und
eine Unruhe bei Betätigung
des Griffes weiter verringert.
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Zur
Verbesserung der Ergonomie des Instrumentengriffs ist es vorteilhaft,
wenn das Betätigungsglied
mindestens im Bereich der mindestens einen Fingeraufnahme mit einer
weichen Beschichtung versehen ist. Diese kann beispielsweise aus
einem Silikon enthaltenden Material oder einem anderen weichen Kunststoff
hergestellt sein, beispielsweise durch Umspritzen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann ferner eine Drehwinkelbegrenzungseinrichtung
vorgesehen sein zum Vorgeben einer maximalen Auslenkung der mindestens
einen Fingeraufnahme aus der Grundstellung. Die Drehwinkelbegrenzungseinrichtung
ermöglicht es,
eine maximale Auslenkung der Fingeraufnahme aus der Grundstellung
zu definieren. Ferner kann so auch eine bessere Abstützung der
Fingeraufnahme am Betätigungsglied
erreicht werden, ohne dass die Fingeraufnahme weiter verdreht werden
kann.
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Ein
besonders einfacher Aufbau des Instrumentengriffs kann dadurch erreicht
werden, dass die Drehwinkelbegrenzungseinrichtung mindestens einen
Anschlag umfasst.
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Ein
besonders kompakter Aufbau des Instrumentengriffs kann dadurch erreicht
werden, dass der mindestens eine Anschlag am Betätigungsgliedabschnitt und/oder
an der mindestens einen Fingeraufnahme vorgesehen ist. Dadurch kann
beispielsweise direkt eine maximale Auslenkung der mindestens einen
Fingeraufnahme in gewünschter
Weise begrenzt werden.
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Um
die Ergonomie des Instrumentengriffs weiter zu verbessern, ist es
vorteilhaft, wenn das Betätigungsglied
und die mindestens eine Fingeraufnahme in der Grundstellung in einer
Ebene liegen. Dies erleichtert das Ergreifen des Instrumentengriffs, denn
er nimmt so eine Form ein, die herkömmlichen Griffen entspricht.
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Günstig ist
es, wenn die mindestens eine Fingeraufnahme um eine vom am Instrument
beweglich gelagerten Betätigungsglied
definierte Längsachse
dreh- oder schwenkbar
gelagert ist und wenn die Fingeraufnahme einen Anlageflächenbereich
umfasst, welcher die Längsachse
enthält
oder in der Nähe
derselben angeordnet ist. Vorzugsweise weist der Anlageflächenbereich
in Richtung auf ein weiteres Betätigungsglied
hin beziehungsweise in distaler Richtung. So kann beispielsweise
eine Bedienperson, die einen Finger in die mindestens eine Fingeraufnahme
eingeführt
hat, das Betätigungsglied
bewegen, vorzugsweise zum Öffnen
von Werkzeugelementen eines Instruments, durch Beaufschlagen des Anlageflächenbereichs
mit einer Betätigungskraft. Durch
die Anordnung des Anlageflächenbereichs
in der Nähe
der Längsachse,
oder noch besser, wenn der Anlageflächenbereich die Längsachse
enthält, werden
keine Torsionsmomente auf die Fingeraufnahme ausgeübt, die
zu einer Auslenkung derselben aus der Grundstellung in eine ausgelenkte
Stellung führen
können.
Folglich kann die gesamte Betätigungskraft
zum Bewegen des Betätigungsglieds
genutzt werden und wird nicht zur Auslenkung der Fingerausnahme
aus der Grundstellung in eine ausgelenkte Stellung genutzt. So wird
außerdem
eine Handhabung, das heißt
insbesondere auch eine Führung
des Instrumentengriffs für
eine Bedienperson deutlich verbessert.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einem chirurgischen Instrument
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die mindestens eine Fingeraufnahme von einer Grundstellung, in welcher
keine äußeren Kräfte auf die
mindestens eine Fingeraufnahme wirken, in eine von der Grundstellung
ausgelenkte Stellung bewegbar ist entgegen der Wirkung einer Rückstelleinrichtung
zum Bewegen der mindestens einen Fingeraufnahme von der ausgelenkten
Stellung in die Grundstellung zurück, und dass die Rückstelleinrichtung und
die mindestens eine Fingeraufnahme einstückig ausgebildet sind.
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Ein
solches Instrument ist, ähnlich
wie die oben beschriebenen Instrumentengriffe, in seiner Ergonomie
gegenüber
bekannten Instrumenten deutlich verbessert. Es eignet sich sowohl
zur Handhabung für
Rechts- und Linkshänder.
Des Weiteren nimmt die mindestens eine Fingeraufnahme stets eine
definierte Stellung ein, wenn keine Kräfte auf das Instrument ausgeübt werden.
Durch die Rückstelleinrichtung
wird im Vergleich zu frei drehbar gelagerten Fingeraufnahmen eine
höhere
Haltesicherheit und weniger Unruhe bei Betätigung des Betätigungsglieds
durch eine Bedienperson erreicht. Des Weiteren ist anzumerken, dass
es sich bei dem chirurgischen Instrument insbesondere auch um chirurgische
Instrumente handeln kann, die in Form herkömmlicher Instrumente wie Scheren,
Nadelhalter oder Klemmen ausgebildet sind, welche zwei aneinander
verschwenkbar gelagerte Branchen aufweisen, an deren einem Ende
Fingeraufnahmen vorgesehen sind und deren andere Enden entsprechend dem
Einsatzzweck des Instruments geformt sind, beispielsweise in Form
von Schneiden oder Klemmbacken. Bei derartigen Instrumenten ist
das Betätigungsglied
direkt mit dem Werkzeugelement gekoppelt. Ferner kann das chirurgische
Instrument auch in Form eines Rohrschaftinstruments ausgebildet
sein, welches einen dauerhaft oder lösbar mit einem Schaft des Instruments
verbindbaren Instrumentengriff aufweist, an welchem ein beweglich
gelagertes, insbesondere schwenkbar gelagertes Betätigungsglied
vorgesehen ist. Dadurch, dass die Rückstelleinrichtung und die
mindestens eine Fingeraufnahme einstückig ausgebildet sind, kann
somit die Fingeraufnahme als ein Teil zusammen mit der Rückstelleinrichtung
hergestellt werden, was die Zahl der Fertigungsschritte für den Instrumentengriff
deutlich verringert.
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Günstig ist
es, wenn das Instrument einen Instrumentengriff umfasst, an dem
das Betätigungsglied
beweglich gelagert ist. Vorzugsweise kann bei einem sol chen Instrument
der Instrumentengriff von einem verbleibenden Teil des Instruments
getrennt werden, was insbesondere günstig für eine optimale Reinigung des
Instruments ist.
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Vorzugsweise
ist der Instrumentengriff einer der oben beschriebenen Instrumentengriffe.
Er weist damit auch die oben im Zusammenhang mit den beschriebenen
Ausführungsformen
von Instrumentengriffen erläuterten
Vorteile auf.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Instrument einen langgestreckten
Schaft umfasst, dass das mindestens eine Werkzeugelement am distalen Ende
des Schafts beweglich gelagert ist und dass am Schaft ein mit dem
Betätigungsglied
gekoppeltes, von diesem bewegbares und mit dem mindestens einen
Werkzeugelement gekoppeltes Kraftübertragungsglied beweglich
gelagert ist. Ein solches Instrument, welches üblicherweise auch als Rohrschaftinstrument
bezeichnet wird, eignet sich hervorragend zur Verwendung bei minimalinvasiven
chirurgischen Eingriffen an einem menschlichen oder tierischen Körper.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
ein Seitenansicht eines chirurgischen Instruments;
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2:
eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht eines Betätigungsglieds
des Instruments aus 1;
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3:
eine weitere, gegenüber
der Ansicht in 2 etwas gedrehte perspektivische
Darstellung des Betätigungsglieds
aus 2;
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4:
eine Ansicht des Betätigungsglieds aus 4 mit
ausgelenkter Fingeraufnahme von unten;
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5:
eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels eines
Betätigungsglieds;
und
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6:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines Betätigungsglieds.
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In 1 ist
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenes chirurgisches
Instrument in Form eines endoskopischen Rohrschaftinstruments dargestellt.
Es umfasst einen Instrumentengriff 12, welcher mit einem
langgestreckten rohrförmigen Schaft 14 lösbar verbindbar
ist. An einem distalen Ende des Schafts 14 sind zwei um
eine quer zu einer vom Schaft 14 definierten Längsachse 16 verlaufende
Schwenkachse 18 zwei Werkzeugelemente bildende Maulteile 20 verschwenkbar
gelagert. Diese sind mit einem distalen Ende eines nicht dargestellten
Kraftübertragungsglieds
in Form einer Schub- und
Zugstange gekoppelt, welche längsverschieblich und
optional auch rotierbar im Schaft 14 gelagert ist. Ein
proximales Ende des Schafts 14 ist mit einem Drehknopf 22 drehfest
verbunden, welcher wiederum axial gesichert, jedoch um die Längsachse 16 rotierbar
am Instrumentengriff 12 gelagert ist. Je nach Verwendungszweck
des Instruments 10 sind die Maulteile 20 entsprechend
ausgebildet, beispielsweise in Form von Scherblättern zur Ausbildung einer en doskopischen
Schere oder in Form von Klemmbacken zur Ausbildung eines endoskopischen
Nadelhalters oder einer Klemme oder Fasszange.
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Der
Instrumentengriff 12 umfasst zwei um eine quer zur Längsachse 16 verlaufende
Schwenkachse 24 relativ zueinander verschwenkbare Betätigungsglieder 26 und 28 in
Form von sogenannten Branchen, die an ihren freien Enden Fingeraufnahmen 30 beziehungsweise 32 aufweisen,
die jeweils einen Fingerring 31 beziehungsweise 33 umfassen. Das
Betätigungsglied 28 ist
etwa quer von der Längsachse 16 von
einem feststehenden Griffabschnitt 34 des Instrumentengriffs 12 abstehend
und einstückig mit
letzterem ausgebildet. Distalseitig ist am Griffabschnitt 34 der
Drehknopf 22 beweglich gelagert.
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Ein
die Schwenkachse 24 definierender Lagerstift 36 bildet
eine Welle, die in zwei koaxial ausgerichtete Bohrungen 38 in
parallel zueinander angeordneten und einen Spalt 40 zwischen
sich definierenden Lagerböcken 42 eingeführt ist,
um das Betätigungsglied 26 am
Griffabschnitt 34 verschwenkbar zu lagern. Hierfür ist die
Welle ferner durch eine Bohrung in einem im Spalt 40 aufgenommenen
Vorsprung des Griffabschnitts 34 geführt. Ein insbesondere von den
Lagerböcken 42 definiertes
distales Ende des Betätigungsglieds 26 ist
ferner in nicht dargestellter Weise mit der Schub- und Zugstange
beweglich gekoppelt, so dass in Folge einer Verschwenkbewegung des
Betätigungsglieds 26 relativ zum
Betätigungsglied 28 das
Schub- und Zugglied im Schaft 14 parallel zur Längsachse 16 bewegt
werden kann zum Öffnen
und Schließen
der Maulteile 20.
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Die
Fingeraufnahmen 30 und 32 müssen nicht zwingend in Form
eines geschlossenen Rings ausgebildet sein, sondern können beispielsweise auch
in Form eines unterbrochenen Rings oder einer U-förmigen Aufnahme
ausgebildet sein.
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Das
Betätigungsglied 26 umfasst
einen zylindrischen, sich leicht gekrümmt von den Lagerböcken 42 weg
erstreckenden Betätigungsgliedabschnitt 44. Er
ist mit einer in Richtung auf die Fingeraufnahme 30 hin
geöffneten
zylindrischen Sacklochbohrung 46 versehen, die sich in
etwa über
die Hälfte
der Länge des
Betätigungsgliedabschnitts 44 erstreckt.
Die Sacklochbohrung 46 verengt sich in ihrem Durchmesser
einstufig im Bereich ausgehend von einem freien Ende 48 des
Betätigungsgliedabschnitts 44. Der
im Durchmesser erweiterte Endabschnitt 50 der Sacklochbohrung 46 ist
nach unten weisend keilförmig
geöffnet,
das heißt
mit einer Aussparung 52 versehen, die zwei seitliche, zueinander
geneigte Anschlagflächen 54 aufweist,
die zwischen sich einen Schwenkwinkel 56 definieren. Der
Endabschnitt 50 und die Aussparung 52 sind symmetrisch
zu einer Symmetrieebene 58 ausgebildet.
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Am
geschlossenen Ende der Sacklochbohrung 46 ist eine quaderförmige Ausnehmung 60 ausgebildet,
die ein erstes Verbindungselement einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 62 versehenen Verbindungseinrichtung
bildet. Seitenkanten der Ausnehmung 60, die quer zu einer
von der Sacklochbohrung 46 definierten Längsachse 64 orientiert
sind, sind etwas kleiner als ein Innendurchmesser des zylindrischen
Abschnitts der Sacklochbohrung 46. An der Fingeraufnahme 30 steht
von einer ebenen Endfläche 66,
die in Richtung auf den Betätigungsgliedabschnitt 44 hin
weist und in etwa quer zur Längsachse 64 verläuft, ein
zylindrischer Vorsprung 68 ab, welcher korrespondierend
zum Endabschnitt 50 ausgebildet und in diesen formschlüssig einführbar ist. Radial
nach außen
steht vom Vorsprung 68 ein kleiner quaderförmiger Anschlag 70 ab,
welcher bei in den Endabschnitt 50 eingeführtem Vorsprung 68 im Bereich
zwischen den Anschlagflächen 54 angeordnet
ist. Der Anschlag 70 bildet zusammen mit den Anschlagflächen 54 eine
Drehwinkelbegrenzungseinrichtung 72, die eine Verdrehung
der Fingeraufnahme 30 um die Längsachse 64 sowohl
im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn begrenzt.
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Vom
Vorsprung 68 steht konzentrisch zu einer von diesem definierten
Längsachse
ein langgestrecktes zylindrisches Torsionselement 74 ab,
welches einen Teil einer Rückstelleinrichtung 76 bildet. Es
ist derart geformt, dass es die Sacklochbohrung 46 im Bereich
mit dem kleineren Durchmesser, der an den Endabschnitt 50 angrenzt,
vollständig
ausfüllt.
Von einer Stirnfläche 78 des
Torsionselements 74, die vom Vorsprung 68 weg
weist, ist ein quaderförmiger
Vorsprung 80 angeordnet, der ein zweites Verbindungselement
der Verbindungseinrichtung 62 bildet. Er ist derart geformt,
dass er die Ausnehmung 60 formschlüssig ausfüllt. Die quaderförmige Ausbildung
des Vorsprungs 80 korrespondierend zur Ausnehmung 60 verhindert
eine Rotation des Vorsprungs 80 und somit eines freien
Endes des Torsionselements 74 relativ zum Betätigungsgliedabschnitt 44.
Dagegen kann der Vorsprung 68 im Endabschnitt 50 um
die Längsachse 64 verdreht
werden, so weit es die Drehwinkelbegrenzungseinrichtung 72 zulässt. Allerdings
ist eine Auslenkung der Fingeraufnahme 30 aus einer Grundstellung,
in welcher die Fingeraufnahme 30 und der Betätigungsgliedabschnitt 44 in
der Symmetrieebene 58 liegen, nur entgegen der Wirkung
des Torsionselements 74 möglich, welches in Folge einer
Auslenkung die aus der Grundstellung ausgelenkte Fingeraufnahme 30 in
die Grundstellung zurückbewegt.
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Um
eine Verbindung zwischen dem Vorsprung 80 und der Ausnehmung 60 zu
sichern, ist eine Sicherungseinrichtung 82 vorgesehen,
die ein Befestigungselement in Form einer Sicherungsschraube 84 umfasst,
die den Vorsprung 80 mit dem Betätigungsgliedabschnitt 44 verbindet.
Eine Längsachse
der Sicherungsschraube 84 verläuft vorzugsweise quer zur Längsachse 64.
Optional kann die Verbindungseinrichtung 62 auch derart
ausgelegt sein, dass der Vorsprung 80 und die Ausnehmung 60 klemmend
ineinander gehalten werden und/oder mittels eines Klebstoffs zusätzlich verbunden
sind.
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Zur
Erhöhung
einer Stabilität
des Betätigungsglieds 26 dient
eine Drehführung 86.
Sie umfasst einen hülsenförmigen Abschnitt
des Betätigungsgliedabschnitts 44,
der die Sacklochbohrung 46 umgibt. Der hülsenförmige Abschnitt
ist einstückig mit
dem Betätigungsgliedabschnitt 44 ausgebildet und
definiert eine Führungshülse 88.
Des Weiteren ist der Betätigungsgliedabschnitt 44 so
gestaltet, dass eine im Bereich des Endes 48 vom Betätigungsgliedabschnitt 44 weg
weisende, nahezu in sich geschlossene ringförmige Stirnfläche 90 im
Wesentlichen flächig
an der Endfläche 66 der
Fingeraufnahme 30 anliegt und sich an dieser abstützt. Es
ist so praktisch nicht möglich,
dass das Torsionselement 74 bezogen auf die Längsachse 64 relativ
zu dieser ausgelenkt wird. Vielmehr ist im Wesentlichen nur eine Torsionsbewegung
um die Längsachse 64 der
Fingeraufnahme 30 relativ zum Betätigungsgliedabschnitt 44 sowohl
im Uhrzeiger- als auch im Gegenuhrzeigersinn möglich.
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Der
beschriebene Instrumentengriff 12 und damit auch das Instrument 10 haben
den Vorteil, dass sowohl Links- als auch Rechtshänder das Instrument 10 gleich
gut bedienen können.
Vorzugsweise ein in den Fingerring 31 der Fingeraufnahme 30 eingeführter Daumen
einer Bedienperson kann die Fingerauf nahme 30 zu einer
Torsionsbewegung um die Längsachse 64 zwingen,
wobei nach Entfernen einer Kraftbeaufschlagung des Betätigungsglieds 26 die
Fingeraufnahme 30 durch das Torsionselement 74 wieder
in ihre Grundstellung zurückbewegt
wird, in welcher sie symmetrisch zur Symmetrieebene 58 angeordnet
ist. Es sei angemerkt, dass die Symmetrieebene 58 senkrecht
zur Schwenkachse 24 verläuft und vorzugsweise die Längsachse 16 enthält.
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Vorzugsweise
ist das gesamte Betätigungsglied 26 aus
einem Kunststoff geformt. Wie bereits erwähnt, umfasst das Betätigungsglied 26 insgesamt drei
Teile, nämlich
den Betätigungsgliedabschnitt 44 umfassend
die Drehführung 86,
die Fingeraufnahme 30 mit einstückig daran angeformter Rückstelleinrichtung 76 und
die Sicherungseinrichtung 82 umfassend die Sicherungsschraube 84.
Somit kann das Betätigungsglied,
bis auf die Sicherungsschraube 84, aus zwei aus einem Kunststoff
spritzgegossenen Teilen ausgebildet werden.
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Um
eine Ergonomie und Handhabung des Betätigungsglieds 26 weiter
zu verbessern, ist im Bereich der Fingeraufnahme 30 eine
weiche, vorzugsweise aus einem Silikonmaterial hergestellte Beschichtung 92 vorgesehen,
die die Fingeraufnahme 30 im Bereich einer ringförmigen Öffnung des
Fingerrings 31 vollständig
umgibt.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines Betätigungsglieds
ist in 5 dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 126 versehen.
Es weist einen wesentlichen Unterschied zum Betätigungsglied 26 auf,
so dass identische Teile der Betätigungsglieder 26 und 126 mit
identischen Bezugszeichen versehen sind.
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Die
Verbindungseinrichtung 162 ist beim Betätigungsglied 126 etwas
anders gestaltet als beim Betätigungsglied 26.
Von der Stirnfläche 78 des
Torsionselements 74 steht ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 180 versehener
Vorsprung ab, welcher drei Abschnitte umfasst, nämlich einen sich direkt an die
Stirnfläche 78 anschließenden kurzen
quaderförmigen
Abschnitt 194, einen sich an den Abschnitt 194 anschließenden,
sich erweiternden quadratischen Pyramidenstumpf 196 und
einen weiteren kurzen plattenförmigen
Abschnitt 198, welcher sich direkt an eine Grundfläche des
Pyramidenstumpfs 196 anschließt. Korrespondierend zu diesem
Vorsprung 180 ist die Ausnehmung 160 am geschlossenen
Ende der Sacklochbohrung 46 geformt, welche vom Vorsprung 180 formschlüssig ausgefüllt ist.
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Das
Betätigungsglied 126 kann
insbesondere derart hergestellt werden, dass die Fingeraufnahme 30 direkt
an den Betätigungsgliedabschnitt 44 angespritzt
wird. Beispielsweise kann zunächst
der Betätigungsabschnitt 44 hergestellt
und anschließend, ausgehend
vom Vorsprung 180, das Torsionselement 74 mit
dem Vorsprung 68 und der Fingeraufnahme 30 direkt
angeformt werden. Der Betätigungsgliedabschnitt 44 und
die Fingeraufnahme 30 sind somit fest miteinander verbunden,
jedoch aus insgesamt zwei Teilen aufgebaut.
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel
eines Betätigungsglieds
ist in 6 beispielhaft dargestellt und mit dem Bezugszeichen 226 versehen.
Der Einfachheit halber sind wiederum gleiche Teile der Betätigungsglieder 26 und 226 mit
identischen Bezugszeichen versehen.
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Das
Betätigungsglied 226 entspricht
in seinem Aufbau im Wesentlichen dem Betätigungsglied 26. Ein
wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass die Dreh führung 286 nicht
einstückig
mit dem Betätigungsgliedabschnitt 44 ausgebildet
ist. An einem auf die Fingeraufnahme 30 hin weisenden Ende
des Betätigungsgliedabschnitts 44 steht
ein zylindrischer Vorsprung 300 ab, in dem eine vom Betätigungsgliedabschnitt 44 weg
weisende quaderförmige
Ausnehmung 60 ausgebildet ist. In diese eingeführt ist
der am Torsionselement 74 angeformte Vorsprung 80. Den
Vorsprung 300 umgebend ist am Betätigungsgliedabschnitt 44 eine
Ringfläche 302 ausgebildet. An
dieser liegt eine ringförmige
Stirnfläche 304 einer Führungshülse 288 an,
die den Vorsprung 300 formschlüssig und vorzugsweise spielfrei
umgibt. Ein Innendurchmesser der Führungshülse 288 verjüngt sich
einstufig im Übergangsbereich
zwischen dem Vorsprung 300 zum Torsionselement 74 und
erweitert sich wiederum einstufig im Übergangsbereich vom Torsionselement 74 zum
Vorsprung 68. Eine den hohlzylindrischen Endabschnitt 250 der
Führungshülse 288 begrenzende
Stirnfläche 290 liegt
an der Endfläche 66 der
Fingeraufnahme 30 an. Eine Verbindung zwischen dem Betätigungsgliedabschnitt 44, der
Fingeraufnahme 30 und der Drehführung 286 wird durch
eine Sicherungseinrichtung 82 umfassend eine Sicherungsschraube 84 gesichert,
die quer zur Längsachse 64 durch
die Führungshülse 288,
den Vorsprung 300 und den Vorsprung 80 durchgeschraubt
ist. Optional kann die Führungshülse 88 im Bereich
des Vorsprungs 300 mit diesem verklebt sein. Eine Verklebung
ist ferner optional denkbar zwischen dem Vorsprung 80 und
der Ausnehmung 60.
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Die
Konstruktion des Instrumentengriffs 12 hat ferner den Vorteil,
dass eine Bedienperson beim Öffnen
der Maulteile 20 mit einem in den Fingerring 31 der
Fingeraufnahme 30 eingeführten Finger gegen einen Anlageflächenbereich 93 drückt, welcher in
Richtung auf den Fingerring 33 der Fingeraufnahme 32 hin
weist. Er bildet einen Teil einer inneren Oberfläche des Fingerrings 31.
Der Anlageflächenbereich 93 liegt
in der Nähe
der Längsachse 64.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
kann die Längsachse 64 auch
vollständig
im Anlageflächenbereich 93 enthalten
sein oder diesen zumindest schneiden. In jedem Fall führt die
Anordnung des Anlageflächenbereichs 93 in
der Nähe
der Längsachse 64 dazu,
dass bei Druckbeaufschlagung des Anlageflächenbereichs 93 durch
einen Finger einer Bedienperson kein oder nahezu kein Torsionsmoment
auf das Torsionselement 74 ausgeübt wird, so dass die Fingeraufnahme 30 nicht
oder praktisch nicht aus der Grundstellung in eine ausgelenkte Stellung
ausgelenkt wird. Dies ist günstig,
denn so kann die gesamte von der Bedienperson zum Öffnen der
Maulteile 20 ausgeübte
Kraft hierfür
verwendet werden und wird nicht teilweise zur Tordierung des Torsionselements 74 genutzt.
Auf diese Weise wird eine Handhabung des Instrumentengriffs 12 und
somit auch des Instruments 10 deutlich verbessert.
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Grundsätzlich könnten alle
Teile des Betätigungsglieds 226 aus
einem oder mehreren unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt werden.
Vorzugsweise wird die Führungshülse 288 aus
einem Metall hergestellt, ebenso wie die Sicherungsschraube 84.
Auf diese Weise kann eine Steifigkeit des Betätigungsglieds 226 erhöht werden.
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Die
Betätigungsglieder 26, 126 und 126 können prinzipiell
beliebig ausgetauscht werden. Sie sind vorzugsweise aus dampfsterilisierbaren
Materialien hergestellt. Die Drehwinkelbegrenzungseinrichtung 72 kann
optional auch bei den Betätigungsgliedern 126 und 226 vorgesehen
sein.
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Die
Betätigungsglieder 26, 126 und 126 können ferner
auch als Endabschnitte eines chirurgischen Instruments vorgesehen
werden, beispielsweise einer her kömmlichen Schere oder Klemme,
die zwei schwenkbar aneinander gelagerte Branchen aufweisen, an
deren einen Enden Fingerringe vorgesehen sind, also beispielsweise
Fingerringe von Fingeraufnahmen analog den Fingeraufnahmen 30 und 32,
und deren andere Enden entsprechend einem Verwendungszweck des Instruments
geformt sind, beispielsweise in Form von Scherenblättern oder Klemmbacken
zur Ausbildung einer Schere beziehungsweise einer Klemme.