DE4440678A1 - Wärme-/Kältekissen - Google Patents
Wärme-/KältekissenInfo
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- A61F13/00—Bandages or dressings; Absorbent pads
- A61F2013/00361—Plasters
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wärme-/Kältekissen zur Anwendung
auf der Körperoberfläche eines Patienten mit einer Kammer
anordnung mit Wärme-/Kältespeichermittelfüllung und einer
Wirkstoffabgabeschicht an wenigstens einer Außenwand der
Kammeranordnung.
Herkömmliche Wärme-/Kältebeutel vermitteln einerseits nur
eine physikalische Wirkung (d. h. Wärme oder Kälte), weswe
gen sie für viele Anwendungsfälle in ihrer therapeutischen
Wirksamkeit relativ beschränkt sind. Andererseits ist ihre
Anwendung mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, da für
Anwendungsfälle mit verschiedenen Größen der betroffenen
Körperstelle verschieden große Beutel herzustellen und
bereitzuhalten sind.
Zur Erhöhung der therapeutischen Wirksamkeit schlägt die
EP-A-03 60 270, nach welcher der Oberbegriff des Anspruchs
1 gebildet wurde, vor, ein Kühlmittelkissen mit einem
Wirkstoffkissen zu kombinieren. Hierzu kann man das z. B.
mit antiphlogistischen, schmerzlindernden oder wundheilen
den Wirkstoffen versehene Wirkstoffkissen in eine körper
seitig am Kühlkissen ausgebildete Tasche einschieben. Die
gleichzeitige Anwendung einer physikalischen und einer
pharmakologischen Wirkung kann die therapeutische Wirksam
keit insgesamt im Vergleich zu einer Einzelanwendung und
auch einer gemeinsamen, aber zeitlich versetzten Anwendung
erhöhen. Allerdings ist der Aufwand gegenüber herkömmlichen
Kältebeuteln noch weiter erhöht, da das vorgeschlagene
kombinierte Kältekissen in der Herstellung relativ teuer
ist, man nun zusätzlich auch verschieden große Wirkstoff
kissen bereithalten muß und das vor der Anwendung nötige
Einschieben des Wirkstoffkissens in die Tasche zeitraubend
sein kann.
Die Erfindung geht von dem technischen Problem aus, ein
Wärme-/Kältekissen bereitzustellen, bei dem diese Nachteile
überwunden sind.
Dieses Problem wird gelöst durch ein Wärme-/Kältekissen der
eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Kammeranordnung durch mehrere, voneinander abgeschlos
sene Kammern gebildet wird und Teilungshilfsmittel zwischen
den Kammern oder einzelnen der Kammern ausgebildet sind,
die ein einfaches Teilen des Wärme-/Kältekissens ohne
Verletzung einer Kammer erlauben.
Das erfindungsgemäße Wärme-/Kältekissen hat die folgenden
Vorteile:
- - es ist in seiner Größe variabel;
- - es kann daher in großflächigen Einheiten herge stellt werden;
- - Herstellung, Verpackung, Lieferung und Bereithal tung sind nur mehr in einer Größe erforderlich;
- - die Anwendung kann einfach und rasch erfolgen, nur durch Abtrennen eines Kissenteils gewünschter Größe aus einer großflächigen Einheit, wobei nicht benötigte Teile für eine spätere Verwendung aufbewahrt werden können; und
- - es hat wegen der Ausbildung mit mehreren Kammern auch eine verbesserte Anschmiegsamkeit.
Insgesamt ist das erfindungsgemäße Wärme-/Kältekissen also
weniger aufwendig und ermöglicht einen einfacheren, schnel
leren und vielfältigeren Einsatz.
Um eine besonders hohe Größenvariabilität zu erzielen wird
die Kammeranordnung vorzugsweise durch eine zweidimensiona
le Anordnung einer Vielzahl kleiner Kammern - ähnlich einer
Schokoladentafel - gebildet. Eine einzelne kleine Kammer
hat vorteilhaft eine Grundfläche von 9 cm², vorzugsweise 4
cm² und besonders vorzugsweise 1 cm². Eine derartige feine
Segmentierung der Kammeranordnung hat außerdem den Vorteil
einer besonders hohen Anschmiegsamkeit.
Um eine besonders wenig aufwendige Herstellung zu ermögli
chen, bildet inan die Kammeranordnung vorteilhaft im wesent
lichen durch zwei übereinanderliegende Flächengebilde,
insbesondere Kunststoffolien, aus, die entlang der Kammer
ränder miteinander verbunden sind. Die Verbindung der
beiden Flächengebilde kann vorteilhaft eine Schweiß-, Kleb-
oder Prägeverbindung sein.
Grundsätzlich kann man vorsehen, daß das Teilen des Wärme-
/Kältekissens mit Hilfe eines Schneidwerkzeugs, z. B. einer
Schere, zu erfolgen hat. In diesem Fall können sich die
Teilungshilfsmittel auf optische Führungslinien beschrän
ken, die dem Schneidenden eine Soll-Schnittlinie anzeigen,
um den Schnitt im sicheren Abstand von den Kammern zu
leiten. Vorteilhaft ist das Teilen des Wärme-/Kältekissens
jedoch ohne Werkzeug möglich, z. B. nur durch ein versche
rende Reißbewegung. Die Teilungshilfsmittel sind dann so
ausgebildet, daß sie bei Anwendung einer Zug-, Scher- oder
Knickkraft ein Trennen entlang Soll-Reißlinien zwischen den
Kammern sicherstellen, um deren Verletzung zu vermeiden.
Hierzu kann beispielsweise eine linienförmige Querschnitts
verminderung, z. B. in Form einer Quetschnaht dienen. Vor
zugsweise handelt es sich hierbei jedoch um Perforations
linien, die ein Teilen des Kissens ohne Verletzung einer
Kammer besonders einfach und zuverlässig sicherstellen. Die
Perforationen erstrecken sich vorzugsweise sowohl durch das
Material der Kammeranordnung als auch durch die Wirkstoff
abgabeschicht.
Die Wirkstoffabgabeschicht ist geeignet, Wirkstoffe, wie
zum Beispiel Arnika, Heparin, Desinfizienzien, Antiphlogi
stika, Antihistaminika, in ausreichender Menge vor Anwen
dung des Kissens aufzunehmen und nach Auflegen auf die Haut
wenigstens teilweise wieder an diese abzugeben. Hierzu
umfaßt die Wirkstoffabgabeschicht vorzugsweise ein saug
fähiges textiles Gebilde, insbesondere aus Gewebe, Gewirke
und/oder, besonders bevorzugt, aus Vlies, z. B. mit Zellulo
se oder Baumwolle als Fasermaterial. Je nachdem, ob der
aufzunehmende Wirkstoff auf wäßriger oder fettiger Grund
lage ist, kann die Wirkstoffabgabeschicht hydrophil oder
lipophil sein.
Vorteilhaft ist die Wirkstoffabgabeschicht mit der Außen
wand der Kammeranordnung fest verbunden. Die Verbindung
kann vorteilhaft durch Kleben, Schweißen und/oder Prägen
(Druckfügen) ausgeführt sein.
Statt zwei ursprünglich voneinander getrennte Flächengebil
de miteinander zu verbinden, können aber auch die Wirk
stoffabgabeschicht und die Außenwand der Kammeranordnung
aus einem von Anfang an einstückigen Flächengebilde gebil
det sein. Dieses ist auf der einen Seite saugfähig, um
Wirkstoff aufnehmen zu können, und auf der anderen Seite
undurchlässig für das Wärme-/Kältemittel. Hierzu kann
beispielsweise ein Vlies mit thermoplastischem Kunststoff
als Fasermaterial dienen, dessen Fasern an einer Vliesober
fläche dicht verschmolzen sind.
Für manche Anwendungsfälle ist eine physikalische Wirkung
allein, das heißt ohne pharmakologische Wirkung, ausrei
chend. Ein größenvariables Wärme-/Kältekissen kann aber
auch in diesen Fällen vorteilhaft sein. Die Erfindung ist
deshalb auch auf ein Wärme-/Kältekissen der oben beschrie
benen Art, jedoch ohne das Merkmal "Wirkstoffabgabeschicht"
gerichtet.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und
der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Wärme-/Kältekis
sens mit zum Teil abgelösten Wirkstoffabgabeschichten und
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang Linie I-I von Fig. 1.
Das Wärme-/Kältekissen 1 gemäß Fig. 1 und 2 basiert auf
einer zweidimensionalen rechtwinkligen Anordnung 2 kleiner,
dicht verschlossener Kammern 3, die eine Füllung 7 eines
Wärme-/Kältespeichermittels, wie zum Beispiel Wasser, eine
Stärkelösung, ein Gel, haben. Die Kammeranordnung 2 wird
durch zwei übereinander gelegte Flächengebilde 4, hier
Kunststoffolien, z. B. aus PVC oder biologisch abbaubaren
Thermoplasten, gebildet, welche gitterförmig miteinander
verschweißt sind. Die Kammern 3 werden durch die unver
schweißten Gebiete gebildet, sie haben eine im wesentlichen
quadratische oder rechteckige Grundfläche. Die Verschwei
ßungslinien stellen die Abtrennungen zwischen den einzelnen
Kammern 3 dar.
Auf beide Flachseiten der so gebildeten Kammeranordnung 2
ist eine Wirkstoffabgabeschicht 5, hier ein dünnes saug
fähiges Vlies, z. B. aus Zellulose oder Baumwolle, fest
aufgeklebt, wie im rechten Teil von Fig. 1 und in Fig. 2 zu
sehen ist. (Die abgelöste Darstellung im linken Teil von
Fig. 1 dient dazu, die Kammern 3 sichtbar zu machen).
Zwischen den Kammern 3 verlaufen mittig in den gitterförmi
gen Verschweißungslinien Teilungshilfsmittel 6, hier Perfo
rationslinien. Die einzelnen Perforationen gehen sowohl
durch die Kammer-Flächengebilde 4, als auch durch die
darauf geklebten Wirkstoffabgabeschichten 5 hindurch, wie
im linken Teil von Fig. 1 zu erkennen ist. Hierdurch können
Teilstücke der Kammeranordnung 2 zusammen mit der daran
befestigten Wirkstoffabgabeschicht 5 ohne Beschädigung
einer Kammer 3 abgetrennt werden.
Bei einer anderen (nicht gezeigten) Ausführungsform, die
der oben beschriebenen im wesentlichen entspricht, sind das
Kammer-Flächengebilde 4 und die Wirkstoffabgabeschicht 5
ein von Anfang an einstückiges Vlies aus thermoplastischem
Fasermaterial, das auf der zum Kammerinneren gerichteten
Seite dicht verschmolzen ist.
Zur Verwendung beispielsweise als Kältekissen kann man eine
größflächige Einheit des Kissens 1 noch ungeteilt im Eis
fach eines Kühlschranks bereithalten. Bei kleinen Verlet
zungen, Prellungen, Zerrungen, Insektenstichen, Schmerzen
(z. B. bei Sport, Spiel, im Haushalt und bei erster Hilfe)
kann man es durch Abreißen entlang Perforationslinien auf
die jeweils gewünschte Größe bringen. Man tränkt das abge
trennte Teil auf einer Seite mit einem geeigneten Pharma
kon. Alternativ kann auch von einer großflächigen Einheit
eines Kissen 1 ausgehen, welche bereits zuvor, z. B. bei der
Herstellung, beim Verkauf oder bei einem Vorbereitungs
schritt mit dem Pharmakon getränkt wurde. Man legt dann das
abgetrennte Stück mit der (einer der) getränkten Seite(n)
auf die betroffene Körperstelle und befestigt es, z. B.
mittels Klebeband, Klettband oder einer Mullbinde. Nicht
benötigte Teile des Kissens 1 kann man für eine spätere
Verwendung aufbewahren.
Das Wärme-/Kältekissen kann wahlweise als Recycling-,
Einmal- oder Dauergebrauchs-Artikel ausgeführt sein. Im
letzteren Fall wird das Pharmakon nach Gebrauch erneut
eingebracht.
Eine weitere (nicht gezeigte) Ausführungsform entspricht im
wesentlichen der in den Fig. 1 und 2 gezeigten, weist
jedoch keine Wirkstoffabgabeschicht auf. Statt dessen kann
auf wenigstens einem der Kammer-Flächengebilde 4 eine
hautfreundliche Beschichtung, z. B. in Form einer Baumwoll
beflockung, aufgebracht sein. Diese Ausführungsform kann
man in denjenigen Fällen vorteilhaft verwenden, in denen
die Anwendung von Wärme bzw. Kälte allein ausreichend ist.
Claims (9)
1. Wärme-/Kältekissen zur Anwendung auf der Körperober
fläche eines Patienten, mit
- a) einer Kammeranordnung (2) mit Wärme-/Kältespei chermittelfüllung (7) und
- b) einer Wirkstoffabgabeschicht (5) an wenigstens einer Außenwand der Kammeranordnung (2),
dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die Kammeranordnung (2) durch mehrere, vonein ander abgeschlossene Kammern (3) gebildet wird und
- d) Teilungshilfsmittel (6) zwischen den oder einem Teil der Kammern (3) ausgebildet sind, die ein einfaches Teilen des Wärme-/Kältekissens (1) ohne Verletzung einer Kammer (3) erlauben.
2. Wärme-/Kältekissen nach Anspruch 1, bei welchem die
Kammeranordnung (2) durch eine zweidimensionale An
ordnung einer Vielzahl kleiner Kammern (3) gebildet
wird.
3. Wärme-/Kältekissen nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem
die Kammeranordnung (2) im wesentlichen durch zwei
übereinanderliegende Flächengebilde (4) gebildet wird,
die entlang der Kammerränder miteinander verbunden
sind.
4. Wärme-/Kältekissen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei welchem die Teilungshilfsmittel (6) Perforations
linien sind.
5. Wärme-/Kältekissen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei welchem die Wirkstoffabgabeschicht (5) ein saug
fähiges textiles Gebilde, insbesondere Vlies, Gewebe
und/oder Gewirke umfaßt.
6. Wärme-/Kältekissen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei welchem die Wirkstoffabgabeschicht (5) mit der
Außenwand der Kammeranordnung (2) verbunden ist,
insbesondere durch Kleben, Schweißen und/oder Prägen.
7. Wärme-/Kältekissen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei welchem die Wirkstoffabgabeschicht (5) und die
Außenwand der Kammeranordnung (2) aus einem von Anfang
an einstückigen Flächengebilde bestehen, das einer
seits saugfähig zur Wirkstoffaufnahme und andererseits
undurchlässig für das Wärme-/Kältemittel ausgebildet
ist.
8. Wärme-/Kältekissen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei welchem das Merkmal b) nicht vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4440678A DE4440678C2 (de) | 1994-03-29 | 1994-11-14 | Wärme-/Kältekissen |
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DE4440678A DE4440678C2 (de) | 1994-03-29 | 1994-11-14 | Wärme-/Kältekissen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440678A1 true DE4440678A1 (de) | 1995-10-05 |
DE4440678C2 DE4440678C2 (de) | 1996-04-11 |
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ID=6906692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4440678A Expired - Fee Related DE4440678C2 (de) | 1994-03-29 | 1994-11-14 | Wärme-/Kältekissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440678C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1994
- 1994-11-14 DE DE4440678A patent/DE4440678C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN113230042B (zh) * | 2021-06-02 | 2024-02-23 | 中国人民解放军总医院第一医学中心 | 多功能便携式单兵海水浸泡伤急救复苏装备 |
Also Published As
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---|---|
DE4440678C2 (de) | 1996-04-11 |
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