DE4440000C1 - Verfahren zum Tempern von Halbleiterscheiben und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Tempern von Halbleiterscheiben und Vorrichtung zur Ausführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auf
heizen von Halbleiterscheiben in Temperprozessen, sowie eine Vor
richtung zur Ausführung des Verfahrens.
Halbleiterwafer müssen für Diffusions- oder Legierprozesse in
Zeitintervallen von wenigen Sekunden möglichst homogen auf
Temperaturen zwischen 350°C und 700°C gebracht werden. Ein
Problem ist dabei, die Wärmeübertragung so schnell und homo
gen durchzuführen, daß der Halbleiterwafer während des Auf
heizens stets überall dieselbe Temperatur aufweist. Die Wärme
muß dabei auf eine zwar im wesentlichen ebene Oberfläche des
Wafers übertragen werden, geringfügige Unebenheiten der Ober
fläche führen aber dazu, daß eine ausreichend innige Berüh
rung für den Wärmeübergang ohne Verformung des Wafers zumeist
nicht möglich ist. Bei zu hohem aufgewendetem Druck, durch
den eine elastische Verformung des Wafers bewirkt werden
kann, kann der Wafer beschädigt werden. Es werden daher übli
cherweise die Wafer mit Wärmestrahlern aufgeheizt, wobei die
Absorptionseigenschaft des Halbleitermateriales ausgenutzt
wird. Das hat aber zur Voraussetzung, daß mittels geeigneter
Vorversuche mit Wafern von reproduzierbarem Absorptionsver
halten die erzielbare Temperatur in Abhängigkeit von der
Heizdauer ermittelt werden muß. Statt dessen können die Wafer
auf eine sehr schnell aufzuheizende Heizfläche gelegt werden,
wobei dann allerdings die Wärmeübertragung inhomogen je nach
Enge des Kontaktes erfolgt.
In der EP 0 561 634 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Ausheilen einer auf einem Substrat aus Glas aufge
brachten Polysiliziumschicht beschrieben. Um eine Temperatur
zuzulassen, die höher ist als die Schmelztemperatur des
Substrates, wird das Substrat mit der auszuheilenden Polysi
liziumschicht nach unten flach auf die Oberfläche eines Bades
aus mittels einer Heizung geschmolzenen Zinns, Zinks oder
Bleis gelegt. Als Schutzschicht für das Polysilizium ist als
Beispiel eine Schicht aus Siliziumdioxid auf dieser Schicht
angegeben. In der JP 61-174642 A ist ein Verfahren zum Tem
pern von Halbleiterscheiben beschrieben, bei dem die Halblei
terscheiben in ein Bad aus geschmolzenem B₂O₃, das sich in
einem Behälter aus Quarz befindet, eingetaucht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Wärmeübertragung auf Halbleiterwafer an
zugeben, bei der die Wärme so gleichmäßig auf den Wafer über
tragen wird, daß die Aufheizung weitestgehend homogen er
folgt, und gleichzeitig eine Beschädigung des Wafers vermie
den wird.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 bzw. mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 7 gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Wafer in einem
flüssigen Bad aus einem in dem interessierenden Temperaturbe
reich flüssigen Material erhitzt. Dafür sind z. B. Gallium,
Indium oder Blei geeignet. Der Halbleiterwafer wird mit der
Oberfläche eines in einer Wanne befindlichen Bades aus diesem
Material in Berührung gebracht. Mit dem Wafer wird dabei
etwas von der Flüssigkeit verdrängt, aber nicht so viel, daß
der Wafer ganz eintaucht; es wird nur soviel Material ver
drängt, daß ein inniger Kontakt zwischen dem flüssigen Mate
rial und dem Wafer an jeder Stelle der eingetauchten Oberflä
che des Wafers garantiert ist. Die Flüssigkeit kann auf die
Temperatur aufgeheizt werden, auf die der Wafer aufgeheizt
werden soll. Es wird zweckmäßigerweise so viel Flüssigkeit
verwendet, daß die Wärmekapazität der Flüssigkeit ausreicht,
um zusammen mit der Heizvorrichtung eine sekundenschnelle
Aufheizung des Wafers zu ermöglichen. Die Flüssigkeit muß da
zu eine ausreichende Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Bei Galli
um, Indium oder Blei ist das in ausreichendem Maß der Fall.
Um den Wafer durch die Flüssigkeit nicht zu verunreinigen, ist
zwischen der Flüssigkeit und dem Wafer auf der Oberseite
der geheizten Flüssigkeit eine Trennschicht aufgebracht
die aus kleinen festen Teilchen besteht. Es kann
sich dabei um ein Pulver, ein körniges Pulver oder um
Plättchen oder Splitter oder dgl. handeln. Bei Verwendung von
heißem Gallium oder Indium als wärmeleitende Flüssigkeit eig
net sich eine darauf aufgebrachte Trennschicht aus Kohlen
stoff. Der Kohlenstoff kann z. B. in Form von Kohlepulver,
Kohlegranulat oder als Graphitpulver vorliegen. Kohlenstoff
hat den Vorteil, daß er von flüssigem Gallium oder Indium
nicht benetzt wird. Die pulverige oder körnige Kohleschicht
bildet daher eine wirkungsvolle Trennschicht zwischen dem
flüssigen Material und dem geringfügig eingetauchten Wafer.
Dadurch, daß der Wafer geringfügig eingetaucht wird, also ei
nen Teil des flüssigen Materiales verdrängt, wird ein guter
Wärmeübergang homogen über die gesamte Oberfläche des Wafers
bewirkt. Die Trennschicht verhindert dabei, daß der Wafer von
dem flüssigen Material benetzt und verunreinigt wird. Das
Material der Trennschicht, in diesem Beispiel Kohlenstoff,
wird ebenfalls wärmeleitend gewählt. Auch wenn das Pulver
oder Granulat der Trennschicht nicht in eine so innige Berüh
rung mit dem Wafer gebracht werden kann, wie das bei einer
Flüssigkeit möglich ist, wird dadurch, daß die Trennschicht
nur sehr dünn hergestellt wird, erreicht, daß das aufheizende
Material sich ausreichend eng an den Wafer anschmiegen kann,
weil die Eigenschaft der Flüssigkeit die Eigenschaft der
pulverigen oder körnigen Schicht bei weitem überwiegt.
Vorteilhaft als Trennschicht ist insbesondere eine Schicht
aus einem Oxid des flüssigen Materiales. Eine dünne
Oxidschicht (z. B. Bleioxid, Indiumoxid), die z. B. durch
Oxidation des Materiales an der der Luft ausgesetzten
Oberfläche entsteht, ermöglicht einen besonders gleichmäßigen
Kontakt zwischen dem aufheizenden Material und einer unebenen
Oberseite des Wafers. Blei läßt sich dafür besonders gut
verwenden, weil es an Luft sehr schnell oxidiert.
In der beigefügten Figur ist
ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens im
Schema komplett dargestellt. Die Halbleiterscheiben 1 befin
den sich zunächst einem
Probentisch 8 im Innern eines von einem Schutzgas
durchströmten Reaktorraumes. In einer z. B. durch einen
Schieber 7 verschlossenen separaten Kammer können die Pro
zeßparameter für die Wärmeübertragung zunächst ohne Anwesen
heit der Halbleiterscheiben eingestellt werden. Dort befindet
sich eine Wanne 4, d. h. ein vorzugsweise flacher, mit einer
Heizung 5 versehener Behälter, der mindestens die Abmessungen
der Halbleiterscheiben aufweist. In dieser Wanne 4 befindet
sich das wärmeleitende Material 3, im Ausführungsbeispiel Indium oder Gallium,
das in dem Druck- und Temperaturbereich, der für die
Temperprozedur vorgesehen ist, flüssig ist. Die Oberfläche
dieses wärmeleitenden Materiales 3 ist mit
einer Trennschicht 2 aus einem von dem Material 3 nicht
benetzten pulverigen oder körnigen ebenfalls wärmeleitenden
Material oder einem die Oberfläche vollständig bedeckenden
Oxidbelag bedeckt. Diese Trennschicht 2 schützt die Halblei
terscheiben 1 vor Verunreinigung durch die Flüssigkeit 3. Als
Heizung 5 ist hier ein Thermoelement vorgesehen.
Die Halbleiterscheiben werden mit einem Greifarm 6 von
dem Probentisch 8 über die Wanne 4, die hier im Querschnitt
dargestellt ist, bewegt und auf die Oberfläche der wärmelei
tenden Materialien 2, 3 flach aufgelegt, so daß sich eine
große Oberfläche der Halbleiterscheibe mit der geheizten
Flüssigkeit berührt. Geringfügiges Eintauchen in die Mate
rialien 2, 3 bewirkt einen homogen über die Fläche vorhande
nen innigen Kontakt, der eine gleichmäßige Wärmeübertragung
über die gesamte Halbleiterscheibe ermöglicht. Es ist mög
lich, mit der Heizung 5 das wärmeleitende Material 3 in der
Wanne 4 erst dann aufzuheizen, wenn die Halbleiterscheibe 1
bereits damit in Kontakt gebracht worden ist. Vorteilhaft ist
es aber, wenn das wärmeleitende Material 3 bereits vorher auf
die Temperatur gebracht worden ist, auf die die Halblei
terscheibe aufgeheizt werden soll. Wenn die Wärmekapazität
des geheizten Materiales ausreichend groß gewählt wird, wird
die Temperatur dieses Wärmebades nur geringfügig absinken,
wenn der Wafer in die Flüssigkeit getaucht wird. Die gezeigte
Ausführungsform der Vorrichtung, bei der die Wafer zunächst
durch den Schieber 7 von der Kammer mit der Wanne 4 getrennt
sind, hat den Vorteil, daß die gewünschte Temperatur zunächst
eingestellt werden kann und dann das Aufheizen des Wafers
besonders schnell durch Eintauchen in die bereits heiße
Flüssigkeit erfolgen kann. Die Wafer werden daher der hohen
Temperatur des Temperprozesses nur während einer definierten
kurzen Zeit ausgesetzt. Nachdem die Halbleiterscheibe 1 von
der Flüssigkeit abgehoben ist, kann sie in einem
Schutzgasstrom, der in der Zeichnung durch nach rechts
weisende Pfeile dargestellt ist, abkühlen.
Die Form der Wanne 4 ist nicht im einzelnen festgelegt, son
dern in der Größe nur durch die Größe der Wafer bestimmt. Als
flüssiges wärmeleitendes Material 3 kommt jedes Material in
Frage, das in dem betreffenden Temperaturintervall bei dem
herrschenden Druck flüssig ist und mit dem Halbleitermaterial
und ggf. vorhandenen Metallisierungen nicht chemisch rea
giert, also den Wafer nicht zersetzt. Ggf. kann auch ein che
misch aggressiver Stoff verwendet werden, wenn die Halblei
terscheiben durch die Trennschicht 2 aus chemisch trägem
Material geschützt werden. Die Bauart der Heizung 5 ist kei
nen grundsätzlichen Einschränkungen unterworfen. Das Verfahren
und die zugehörige Vorrichtung können
insbesondere auch bei Halbleiterscheiben, die nicht ganz eben
sind, angewendet werden. Das flüssige wärmeleitende Material
paßt sich in idealer Weise jeder Oberflächengestalt an und
ermöglicht so über den gesamten Wafer hinweg eine gleichmä
ßige Wärmezufuhr.
Claims (8)
1. Verfahren zur Wärmeübertragung auf Halbleiterscheiben,
bei dem
- a) ein wärmeleitendes Material (3), das bei einem vorgesehe nen Druck in einem Intervall, das die für die Wärmeüber tragung auf eine Halbleiterscheibe als maximal vorgesehene Temperatur umfaßt, flüssig ist, in einer Wanne (4) mit mindestens den Abmessungen einer Halbleiterscheibe auf ei ne für die Wärmeübertragung vorgesehene Temperatur aufge heizt wird, wobei die Oberfläche dieses wärmeleitenden Ma terials (3) mit einer ununterbrochenen Schicht aus einem weiteren Material (2) bedeckt ist, das von dem wärmelei tenden Material (3) nicht benetzt wird, das in Form von im Verhältnis zur Größe dieser Oberfläche sehr kleinen Teil chen, die im gesamten vorgesehenen Druck- und Temperatur bereich fest bleiben, vorliegt und das ebenfalls wärmelei tend ist,
- b) die Halbleiterscheibe (1) mit einer ihrer großen Oberflä chen mit der Oberfläche dieses weiteren Materials (2) in Berührung gebracht wird und
- c) mit der Halbleiterscheibe so viel Material in der Wanne verdrängt wird, daß eine für Wärmeleitung ausreichend in nige Berührung gleichmäßig über die gesamte Halbleiter scheibe bewirkt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als wärmeleitendes Material (3) Gallium oder Indium
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als wärmeleitendes Material (3) Blei verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem das weitere Material pulverig oder körnig ist oder
Plättchenform hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem das weitere Material Kohlenstoff ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die Oberfläche des wärmeleitenden Materials (3) mit
einer ununterbrochenen Schicht aus einem Oxid dieses Materi
als (2) bedeckt wird.
7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, bei der
eine Wanne mit mindestens den Abmessungen einer Halbleiter scheibe (1) vorhanden ist,
eine Heizung (5) vorhanden ist, mit der in dieser Wanne ent haltenes Material (3) aufgeheizt werden kann, und
diese Wanne in einer separaten Kammer im Innern eines Reak torraumes angeordnet ist.
eine Wanne mit mindestens den Abmessungen einer Halbleiter scheibe (1) vorhanden ist,
eine Heizung (5) vorhanden ist, mit der in dieser Wanne ent haltenes Material (3) aufgeheizt werden kann, und
diese Wanne in einer separaten Kammer im Innern eines Reak torraumes angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der
ein Schieber (7) vorhanden ist, mit dem die separate Kammer verschlossen werden kann,
ein Probentisch (8) zur Aufnahme von Halbieiterscheiben au ßerhalb dieser Kammer vorhanden ist und
ein Greifarm (6) vorhanden ist, mit dem eine Halbleiterschei be von diesem Probentisch über die Wanne (4) bewegt und auf die Oberfläche von darin enthaltenen wärmeleitenden Materia lien (2, 3) flach aufgelegt werden kann.
ein Schieber (7) vorhanden ist, mit dem die separate Kammer verschlossen werden kann,
ein Probentisch (8) zur Aufnahme von Halbieiterscheiben au ßerhalb dieser Kammer vorhanden ist und
ein Greifarm (6) vorhanden ist, mit dem eine Halbleiterschei be von diesem Probentisch über die Wanne (4) bewegt und auf die Oberfläche von darin enthaltenen wärmeleitenden Materia lien (2, 3) flach aufgelegt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440000 DE4440000C1 (de) | 1994-11-09 | 1994-11-09 | Verfahren zum Tempern von Halbleiterscheiben und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944440000 DE4440000C1 (de) | 1994-11-09 | 1994-11-09 | Verfahren zum Tempern von Halbleiterscheiben und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4440000C1 true DE4440000C1 (de) | 1996-01-04 |
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DE19944440000 Expired - Fee Related DE4440000C1 (de) | 1994-11-09 | 1994-11-09 | Verfahren zum Tempern von Halbleiterscheiben und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440000C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS61174642A (ja) * | 1985-01-29 | 1986-08-06 | Sumitomo Electric Ind Ltd | 化合物半導体の熱処理方法 |
EP0561634A1 (de) * | 1992-03-20 | 1993-09-22 | Gec-Marconi Limited | Temperverfahren und Vorrichtung |
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1994
- 1994-11-09 DE DE19944440000 patent/DE4440000C1/de not_active Expired - Fee Related
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JPS61174642A (ja) * | 1985-01-29 | 1986-08-06 | Sumitomo Electric Ind Ltd | 化合物半導体の熱処理方法 |
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