DE4439896A1 - Verfahren und Mittel zur "inneren Nummerierung" von Produkten sowie von Proben - Google Patents
Verfahren und Mittel zur "inneren Nummerierung" von Produkten sowie von ProbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Konstruktion von Mitteln, die sich für
die "interne" Numerierung von Produkten oder Proben eignen und
deren Anwendung.
In der Produktion von hochwertigen Gütern gibt es den Bedarf, die
produzierten Artikel fälschungssicher zu gestalten.
Es besteht die Möglichkeit, den Produkten irreversibel
Signalstoffe beizumischen, anhand derer diese gezeichnet werden
können. Als signaltragende Substanzen können z. B. anorganische
Stoffe, Eiweiße, Nukleinsäuren aber auch Partikel wie Sporen usw.
benutzt werden.
Prinzipiell ist die interne Kennzeichnung als Verfahren bekannt.
Es gibt den Vorschlag, klinischen Proben anorganische Salze
beizumischen (US 3 733 178), organische Signalstoffe zu
verwenden (WO 89/07272) und Produkten biologische Strukturen
(z. B. Sporen) und Moleküle wie DNA als "inneres Etikett"
beizufügen.
Die Möglichkeit der Verwendung von DNA unterschiedlicher Species
wird erwähnt.
Diese Verfahrensweise ermöglicht zwar eine nahezu unbegrenzte
Informationsvielfalt, sie hat aber lediglich beschreibenden
Charakter. Die Beschreibung könnte lauten: Das Produkt "A" enthält
DNA der Spezies "XY" bzw. Sporen der Species "U" und "V". Eine
systematische Numerierung von Produkt- oder Probenserien in gut
handhabbarer Form ist aber z. Z. nicht möglich. Sie ist nur dann
zu ermöglichen, wenn dazu spezielle Konstrukte hergestellt werden.
Wegen ihrer hohen Informationskapazität bieten sich besonders
Nukleinsäuren an. Eine Lösung für ein solches Vorgehen ist nicht
bekannt.
Eine innere Kennzeichnung von Proben und Produkten durch
Beimischung von Partikeln ist ebenfalls beschrieben. In den
bekannten Schriften wird auf die Möglichkeit der Erstellung von
Mitteln, die eine systematische Verschlüsselung von Zahlen in ein
Informationssystem zur inneren Codierung von Proben und Produkten
ermöglichen aber weder hingewiesen, noch wird ein Lösungsweg für
die Etablierung solcher Systeme gegeben.
Die Erstellung von Mitteln und Verfahren, welche durch Gebrauch
von Makromolekülen oder von Partikeln die Möglichkeit einer
systematischen inneren Numerierung eröffnen, stellen eine völlig
neue Qualität dar.
Das Verfahren, einem Produkt oder einer Probe zur Erkennung einen
oder mehrere Signalstoffe beizumischen, bezeichnen wir in dieser
Schrift als "innere Numerierung, innere Kennzeichnung, innere
Etikettierung oder innere Codierung".
Im Gegensatz zur einfachen Kennzeichnung sind viele Aufgaben
vorhanden, die ein flexibles und universelles Kennzeichnungssystem
wie z. B. die Realisierung von laufenden Nummern, erfordern.
Einige solcher Aufgaben sollen genannt sein:
- - Innere Numerierung von Produkten oder Proben einer Serie (z. B. Blutproben, Produkte und Kunstwerke mit limitierter Auflage usw.)
- - Innere Zeichnung von Waren mit einem Produktionsdatum oder Verfallsdatum, um einerseits Verbraucherschutz zu garantieren und um andererseits Gewährleistungsbetrug zu verhindern.
- Innere Numerierung von Produktionschargen, z. B. um unverkäufliche Muster zu kennzeichnen.
- - Innere Kennzeichnung von Produkten mit Nummern von behördlichen Zulassungsbescheiden, steuer- oder zollrechtlich relevanten Genehmigungen bzw. Kennzeichnung von Produkten mit eingeschränkter Verwendungszulassung (z. B. Freibankfleisch), Kennzeichnung von Ernten oder Fischfängen, welche die Einhaltung von Mengenquotierungen usw. überprüfbar machen oder um steuerbefreite Mineralöle und andere Produkte mit Zulassungsnummern kennzeichnen zu können.
- - Innere Kennzeichnung von Farben und ähnlichem zwecks Offenlegung von Rezepten (z. B. Mischungsverhältnis von Komponenten usw.) um eine spätere identische Rekonstruktion oder Reparatur (auch bei fehlenden Unterlagen) gewährleisten zu können.
- - Innere Numerierung von Tankerladungen, um Verursacher von Ölverschmutzungen identifizieren zu können.
- - Innere Kennzeichnung von Abfallprodukten, Abwässer und recyclingpflichtigen Produkten mit Code-Nummern des Produzenten, um unerlaubte Entsorgungspraktiken zu verhindern und/oder um Rücknahmepflicht durch Hersteller regeln zu können.
Es sei darauf verwiesen, daß die Methode der inneren Kennzeichnung
nicht nur für flüssige und pastöse Produkte in Frage kommt,
sondern daß selbst metallische Produkte (z. B. Maschinen) über die
Lackierung mit einer "inneren" Kennzeichnung versehen werden
können.
Im folgenden wird auf die Notwendigkeit der Entwicklung von
Systemen der inneren Numerierung für die Medizin besonders
eingegangen.
In der bisherigen medizinischen und biologischen Analysenpraxis
wird das Untersuchungsgut (z. B. Blut, Seren und Urin) am
Probengefäß beschriftet. Falsche Beschriftungen und Probe-zu-Probe
Kontaminationen können nach dem Stand der Technik nicht, bzw. nur
durch Zufall, erkannt werden. Deshalb gibt es z. B. auch keine
Möglichkeit, zu beweisen, daß eine Probe nicht verwechselt wurde.
Auch ist eine maschinelle Erkennung von Proben und die
automatische Zusammenführung des Analysenergebnisses mit den
Stammdaten der Probe z. Z. nur möglich, indem die Daten der äußeren
Beschriftung mit dem Ergebnis kombiniert werden. Eine Beifügung
einer internen Bearbeitungsnummer, die sich zu einem bestimmten
Zeitpunkt maschinenlesbar abrufen läßt und irreversibel mit dem
Untersuchungsergebnis verknüpft ist, würde einen höheren Grad der
Analysenautomatisierung erlauben und zu einem Höchstmaß an
Sicherheit führen.
Für all die genannten Bereiche werden Markierungsmittel benötigt,
die die Erstellung einer systematischen Numerierung erlauben und
die universell einsetzbar und leicht lesbar sind. Derartiges ist
bisher nicht entwickelt worden.
Im folgenden soll die erfindungsgemäße Erstellung von DNA-Systemen
zur Verschlüsselung von Zahlen in verschiedenen Varianten
beschrieben werden:
Zur dauerhaften und flexiblen Kenntlichmachung von Produkten und
Proben bietet sich die Beimischung von informationstragenden
Nukleinsäuren an.
Nukleinsäuren besitzen eine hohe Informationskapazität, sie sind
unter geeigneten Bedingungen auch weitgehend inert und es gibt gut
entwickelte standardisierte Methoden um die Nukleinsäure-
verschlüsselten Informationen zu lesen.
Die Realisierung der Codierung kann ermöglicht werden durch
Beimischung eines Sortiments von amplifizierbaren DNA-Molekülen.
Dieses Verfahren wird im folgendem "polyklonale
Codeverschlüsselung" genannt. Das Ensemble der DNA-Moleküle soll
so geartet sein, daß während eines Amplifikationsprozesses mit
einem (u. U. auch mit mehreren) Primerpaar(en) ein Ensemble von
PCR-Produkten unterschiedlicher Länge entsteht. Die Beimischung
der DNA kann direkt durch Verwendung freier Moleküle (bzw. an
nicht biologische Träger gebunden) oder via Klonierungsvehikel wie
Plasmide und/oder Phagen bzw. von plasmidtragenden Bakterien,
Hefen oder völlig anderer Organismen geschehen.
Im einfachsten Falle beherbergen die informationstragenden DNA-Moleküle
einen natürlich vorkommenden oder einen künstlich
erzeugten Längenpolymorphismus.
Bei einer parallelen Amplifikation der Moleküle und der
Auftrennung zeigen sich dann in der Elektrophorese in vorgegebenen
Bereichen Bandenkombinationen (z. B. Allel-Leitern mit Lücken),
die einen Strichcode darstellen. Je nach Sortiment der Moleküle
ergibt das System aus vorhandenen Sprossen und Lücken die
Darstellung von bestimmten Zahlen, wobei Codierungen in dualen
Zahlen, in dekadischen Zahlen oder anderen Zahlensystemen
vorgenommen werden können.
In unserem 1. Beispiel funktioniert die Erstellung eines solchen
Systems dadurch, daß in Klonierungsvehikel (in unserem Modell
werden Plasmide verwandt) jeweils an gleicher Stelle ein natürlich
vorkommender oder ein künstlich hergestellter Längenpolymorphismus
kloniert wird. Als natürlicher Polymorphismus kann ein Short-
Tandem-Repeat-Polymorphismus, z. B. der humane ATGG-Repeat im
Myelin-Basic-Protein des Menschen, ein beliebiger anderer STR-
oder ein VNTR-Polymorphismus verwendet werden.
Für die Erstellung einer dualen Zahl von 8 Bit werden PCR-Produkte
von 8 unterschiedlichen Längen (die Allele eines Polymorphismus
darstellen können) kloniert. Sechzehn Bit erfordern
dementsprechend die Erstellung von 16 Klonen, die sich jeweils in
der Länge der Inserts unterscheiden. Die Mischung der Produkte
entscheidet dann über die innewohnende Information.
Zur Lesung der internen Numerierung können die
informationstragenden DNA-Fragmente mit Primern, die entweder
außerhalb der Inserts in der Plasmidsequenz oder an den
polymorphismus-flankierenden Stellen im Insert annealen,
ampliziert werden. Anhand der Abbildungen wird das Prinzip der
Erfindung erläutert.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, wie die Kennzeichnung in Form eines
Strichcodes organisiert werden kann.
Fig. 1 zeigt, daß ein Strichcode erstellt werden kann, indem ein
geeignetes Sortiment von Plasmiden hergestellt wird.
In der Fig. 1 bedeutet nR eine Basisanzahl eines repetitiven
Elements des Polymorphismus von beispielsweise 4 Basen, das in
keinem der Allele unterschritten wird. Die Zahlen nR+1R bis nR+10R
symbolisieren 10 Klone, die sich jeweils in der Länge der Inserts
unterscheiden. In unserem Beispiel betragen die Differenzen
jeweils 4 bp. Diese Serie von DNA Klonen läßt sich verwenden, um
ein duales Zeichensystem von 8 Bit (ein Byte) plus einem dualen
Prüfzeichensystem von 2 Bit zu etablieren.
Eine zweite Serie von Klonen wird erstellt, indem man einen
zweiten ähnlich gearteten Polymorphismus in analoger Weise an
gleicher Stelle im gleichen Vektor kloniert. Wichtig ist, daß die
PCR-Produkt-Großenspektren (Klassen) sich nicht überlappen.
(Das zweite 10-Bit-Feld ließe sich auch dadurch erstellen, daß man
an gleicher Stelle denselben Polymorphismus insertiert, dessen
Allel aber mit Primern amplifiziert wurden, die durchgehend 48 bp
größere Produkte liefern.)
Man erhält dann ein vergleichbares Sortiment von Klonen (Klasse
2), bei dem aber das kürzeste Insert 8 bp länger ist, als das
längste Insert der ersten Serie von klonen. Dieses ist in der Fig. 1
als zweite Serie von Klonen dargestellt.
Natürlich ist es auch möglich, die Moleküle unterschiedlicher
Länge jeweils aus völlig unterschiedlicher Quelle zu beziehen.
Eine geeignete Kombination der Klone ermöglicht dann, ausgehend
von dem Gemisch an Molekülen, einen Strichcode zu amplifizieren.
Die Pfeile in der Abb. 1 zeigen die Positionen außerhalb des
Inserts, an denen das Primer-Annealing stattfinden soll.
Die Organisation des Strichcodes ist in Fig. 2 gezeigt. Dort
realisieren die elektrophoretisch aufgetrennten Amplifikate aus
zwei Serien von Klonen gemäß Fig. 1 je ein Numerierungsfeld (1 und
2) von jeweils 8 dualen Zeichen (1 Byte=2⁸=256) und je ein
Prüffeld (3 und 4) mit einem Informationsgehalt von jeweils 2 Bit
(2²=4). Die senkrechte Zeile a zeigt schematisch ein
Elektropherogramm von Amplifikaten, in dem alle möglichen
Positionen des Numerierungs- und Prüffeldkonstrukts durch Banden
besetzt sind. die senkrechte Zeile b zeigt schematisch ein
Elektropherogramm, in dem durch die Alternativen "Bande
vorhanden" (=1) und "Bande nicht vorhanden" (=0) eine Information
realisiert ist. Der hier als Beispiel angeführte Strichcode lehnt
sich an das Prinzip etablierter elektronischer Informationssysteme
an. Mit dem in der Abb. 2 dargestellten Code, der 2 Byte für
Numerierungen enthält, kann man 65 536 Proben oder Produkte
kennzeichnen.
Wie im hier angeführten Beispiel der Fig. 2 gezeigt, ist es
sinnvoll, den acht Zeichen für die Numerierung zusätzliche Zeichen
eines Prüffeldes zuzuordnen. In unserem Beispiel wird dazu ein
Zwei-Bit-Prüffeld verwendet. Die einfachste der vielen denkbaren
Möglichkeiten der Überprüfung kann in folgender Weise
funktionieren: In der Prüffeld-Position 1 (untere Bande des 2-Bit-
Prüffeldes) muß eine Bande erscheinen, wenn die im
Numerierungsfeld dargestellte Zahl eine gerade Zahl oder 0 ist.
Die zweite Prüffeldbande (obere Bandenposition im Prüffeldfenster)
muß erscheinen, wenn die Anzahl der Banden im Numerierungsfeld
eine ungerade Zahl oder 0 ist. Die Verwendung eines Prüffeldes ist
nicht nur geeignet, Störungen in der Funktion aufzudecken, sondern
es erschwert auch die Fälschung des Systems durch nachträgliche
Beimischungen von DNA-Signalen.
Benutzt man, wie in unserem Beispiel, für die Besetzung der 8
Positionen im Numerierungsfenster und 2 Positionen im
Prüffeldfenster einen Polymorphismus, in dem die Allele durch
Vier-bp-Sprünge unterschieden sind, so wird zur Darstellung eines
Numerierungsfeldes mit dem dazugehörenden Prüffeld ein Platzbedarf
von 40 bp beansprucht. Demzufolge ist im Abstand von 44 (oder
besser 48) bp die Plazierung einer zweiten Stelle
(hier als Byte) möglich. Der in der Fig. 2 dargestellte Code
zeigt eine solche Organisation.
Es ist darüber hinaus prinzipiell auch möglich, daß sich beide
Stellen überlappen oder sogar direkt im gleichen Bereich befinden.
Für diesen Fall müssen die Fragmente des einen Systems die
Freiräume des anderen nutzen, oder die Fragmente der beiden
Systeme müssen unterschiedlich markiert sein.
Anstatt eines natürlich vorkommenden Polymorphismus, der hier zur
Verwendung vorgeschlagen wird, kann auch ein künstlich erzeugtes
Fragment-Längen-Sortiment erstellt und verwendet werden. Auf die
detaillierte Darstellung dieser Möglichkeit wird verzichtet.
- Besonders übersichtliche Verhältnisse erhält man, wenn man
anstatt des 8-Bitfeldes mehrere 4-Bitfelder etabliert und ein
pseudodekadisches System konstruiert. Dabei wird für die
Darstellung einer Zahl von 1 bis 10 ein Feld mit vier
Bandenpositionen (4-Bit-Feld) benötigt. Abgesehen davon, daß die
Null als Bandenkombination dargestellt werden sollte (und nicht
als Fehlen von Banden) kann die bekannte Umformung von dekadischen
in duale Zahlen genutzt werden:
0=L0L0 1=000L 2=00L0 3=00LL 4=0L00
5=0L0L 6=0LL0 7=0LLL 8=L000 9=L00L
5=0L0L 6=0LL0 7=0LLL 8=L000 9=L00L
Eine Reihung von mehreren 4-Bitfeldern erlaubt dann die
Darstellung mehrstelliger dekadischer Zahlen.
Die Etablierung einer Zahl von 1 bis 1000 würde nach diesem
System die Erstellung von drei 4-Bitfeldern benötigen, zu deren
Besetzung 12 DNA-Klone gebraucht werden. Bei Einführung eines
Prüfcodes kämen 1 bis 2 Klone hinzu. Damit zeigt sich, daß bei
gleichem Informationsvolumen die verbesserte Übersichtlichkeit des
Systems mit einem Mehraufwand an Klonen erkauft wird.
In der Abb. 3 soll als Beispiel gezeigt werden, wie sich unter
Verwendung des natürlich vorkommenden MBP Polymorphismus eine
willkürlich ausgewählte Zahl darstellen läßt. Die Zahl lautet hier
502. Der Polymorphismus ist geeignet in zwei Feldern
(Polymorphismus A und B) insgesamt 13 Banden darzustellen. Hier
werden Bandenpositionen aus beiden Feldern dazu benutzt, die
notwendigen drei 4-Bandenfelder zu erstellen.
Eine weitere Erhöhung der Übersichtlichkeit und Vereinfachung der
Darstellung läßt sich durch ein echtes dekadisches Zahlensystem
erreichen. Dieses ist in Abb. 4 dargestellt.
Für die Darstellung einer Zahl von 1 bis 10 wird in der
Gelelektrophorese oder in einem anderen Auswertesystem ein
Informationsfeld mit jeweils zehn Positionen für Banden (oder
Spots) benötigt. Zur Darstellung beispielsweise der Ziffer 5
erfolgt die Belegung der Position 5 durch eine Bande, bei
Darstellung einer 0 ist die nullte Position besetzt, und die 2
wird durch Besetzung der Bandenposition 2 erreicht.
Die Bandenpositionen für eine dreistellige Zahl können wie folgt
verteilt sein (Beispiel):
1. Stelle: 100 bis 140 bp Klasse 1
2. Stelle: 160 bis 200 bp Klasse 2
3. Stelle: 220 bis 260 bp Klasse 3
2. Stelle: 160 bis 200 bp Klasse 2
3. Stelle: 220 bis 260 bp Klasse 3
Auch hier gilt wiederum, daß ein Zuwachs an Übersichtlichkeit
einen erhöhten Bedarf an DNA-Klonen erfordert. Pro Stelle einer
dekadischen Zahl werden 10 DNA-Klone, zur Darstellung aller Zahlen
von 0 bis 10 000 werden 40 Klone benötigt.
Vorteilhaft ist, daß zur Darstellung jeder Zahl in der genannten
Größenordnung nur 4 Klone tatsächlich eingesetzt werden.
Deshalb ist dieses System zu bevorzugen, wenn eine uniklonale
Verschlüsselung angewandt werden soll (siehe unten).
Die Abb. 4 zeigt wiederum die Verschlüsselung der Zahl 502,
verbunden mit einem Prüfcode.
Die Mischung von DNA Molekülen mit unterschiedlicher
Einzelinformation zur Erstellung einer Gesamtinformation (z. B.
eine mehrstellige Zahl als Strichcode) wie unter II-1
beschrieben, ist nur dort praktikabel, wo sichergestellt ist, daß
das Ensemble der Nukleinsäureklone, welche die gewünschte
Information ja nur in ihrer Gesamtheit repräsentieren, vom
Zeitpunkt der Mischung bis zur Darstellung der Zahl weder durch
Beimischung anderer Informationen noch durch Verlust von
Einzelkomponenten verändert werden kann. Solche Probleme würden
aber entstehen, wenn z. B. das Auftreten von gezeichneten Produkten
im Abwasser überwacht werden sollen, oder wenn die Mischung von
unterschiedlich numerierten Produkten gewollt oder ungewollt
stattfinden könnte. Zur inneren Codierung solcher Produkte oder
Abprodukte muß die gesamte Information in einem Molekül codiert
sein. Nur so kann gewährleistet werden, daß alle
Ausgangsinformationen wiedergewonnen werden können und nicht durch
Beimischung anderer Informationen oder Ausdünnung von Komponenten
verfälscht werden.
Nachteilig ist die geringere Flexibilität eines solchen Systems:
Während sich bei der polyklonalen Codierung von Zahlen im dualen
System durch Mischen der Moleküle aus einem Ensemble von 16 Klonen
jede Zahl von 1 bis 65 536 darstellen läßt (im dekadischen System
werden für die Darstellung von Zahlen von 0 bis 9999 vierzig
Klone benötigt), muß bei der uniklonaren Verschlüsselung einer
Zahl für jede gewünschte Zahl ein spezieller Klon konstruiert
werden. Polyklonale Zahlen lassen sich bei Bedarf mit relativ
geringem technischen Aufwand mischen. Die Verschlüsselung einer
mehrstelligen Zahl in einem Molekül erfordert für jede Zahl extra
einen gentechnischen Arbeitsprozeß. Dieser Aufwand ist jedoch
berechtigt, wenn eine dauerhafte Nummer vergeben werden soll (z. B.
einer Lizenznummer von einem Patentinhaber oder von einer
Aufsichtsbehörde an den Hersteller eines Produktes, das gezeichnet
werden soll; Betriebsnummer eines Tankers usw.)
Die Codierung von DNA-Molekülen mit mehrstelligen Zahlen erfolgt
vorteilhaft unter Nutzung des dekadischen Zahlensystems, ist aber
auch mit anderen Zahlensystemen möglich.
Einer der möglichen Wege zur Konstruktion eines solchen Codes
verläuft in folgenden Schritten:
- 1. DNA Fragmente unterschiedlicher Länge (z. B. Amplifikate der
Allele von STRs oder künstliche Produkte) werden durch die
entsprechenden Primer einzeln generiert.
Will man 4-stellige Zahlen etablieren, so muß ein Reservoir von 40 unterschiedlichen Produkten geschaffen werden. - 2. Die vorhandenen PCR-Produkte werden reamplifiziert mit Primern, die in 5′Richtung um 10 Basen (oder mehr) länger sind. In dem "Überhang" dieser Primer ist jeweils ein Restriktionsort codiert.
- 3. Von den Überhangprimern werden vier Typen synthetisiert, die sich jeweils durch den Schnittort im "Überhang" unterscheiden. Die Schnittsequenzen in unserem Beispiel sind geeignet für Bam HI, Kpn I, Hind III und Bgl II im R-Primer (Enzyme mit gleicher Größe des Erkennungsortes und gleicher Schnittsymmetrie) und Taq I, Msp I, Mae I und Mae II (wiederum Enzyme mit gleicher Größe des Erkennungsortes und gleicher Schnittsymmetrie) im V-Primer.
Von den vorhandenen 40 PCR-Produkten unterschiedlicher Länge
werden je zehn Fragmente wie folgt reamplifiziert:
10 Fragmente der Größenklasse 1, die zur Besetzung der 1. Stelle
unserer Zahl (0.000 bis 9.000) geeignet sind. Der R-Primer enthält
einen Bam HI Ort, der V-Primer enthält einen Taq I-Ort
(Zifferfragment I).
10 Fragmente der Größenklasse 2, die zur Besetzung der 2. Stelle unserer Zahl (000 bis 900) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Bgl II-Ort, der V-Primer beherbergt einen Msp I-Ort (Zifferfragment II).
10 Fragmente der Größenklasse 3, die zur Besetzung der 3. Stelle unserer Zahl (00 bis 90) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Hind III Ort, der V-Primer enthält einen Mae I-Ort (Zifferfragment III).
10 Fragmente der Größenklasse 4, die zur Besetzung der 4. Stelle unserer Zahl (0 bis 9) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Kpn I Ort, der V-Primer beherbergt einen Mae II-Ort (Zifferfragment IV).
Alle Ziffernfragmente (ZF) werden mit dem passenden Restriktionsenzym im Doppelverdau geschnitten (Bam HI + Taq I; Bgl II + Msp I; Hind III + Mae I; . , Kpn I + Mae II). Die Mikrofragmente werden abgetrennt und verworfen.
10 Fragmente der Größenklasse 2, die zur Besetzung der 2. Stelle unserer Zahl (000 bis 900) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Bgl II-Ort, der V-Primer beherbergt einen Msp I-Ort (Zifferfragment II).
10 Fragmente der Größenklasse 3, die zur Besetzung der 3. Stelle unserer Zahl (00 bis 90) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Hind III Ort, der V-Primer enthält einen Mae I-Ort (Zifferfragment III).
10 Fragmente der Größenklasse 4, die zur Besetzung der 4. Stelle unserer Zahl (0 bis 9) geeignet sind. Der R-Primer enthält einen Kpn I Ort, der V-Primer beherbergt einen Mae II-Ort (Zifferfragment IV).
Alle Ziffernfragmente (ZF) werden mit dem passenden Restriktionsenzym im Doppelverdau geschnitten (Bam HI + Taq I; Bgl II + Msp I; Hind III + Mae I; . , Kpn I + Mae II). Die Mikrofragmente werden abgetrennt und verworfen.
In gleicher Weise werden 5 Joiningfragmente (JF) von ca. 700 bp
generiert, die alle im Mittelteil eine übereinstimmende Sequenz
besitzen, an den Enden aber komplementäre Schnittsequenzen zu den
Serien der Zifferfragmente bzw. zum Klonierungsvektor aufweisen.
Alle Joiningfragmente werden mit den passenden Restriktionsenzymen
geschnitten. Die an den Enden abgeschnittenen Mikrofragmente
werden abgetrennt und verworfen.
Zur Erstellung einer vierstelligen Zahl werden die passenden vier
Zifferfragmente, welche die Stellen der vierstelligen Zahl
besetzen, ausgewählt und mit dem jeweils komplementären
Joiningfragmenten ligiert.
Folgende Ligationen werden realisiert:
Vector-(JF1)-(ZFI)-(JF2)-(ZFII)-(JF3)-(ZFIII)-(JF4)-(ZFIV)-(JF5)-Vec-tor
Die Reihenfolge der Schnitt- bzw. Ligationsorte ist:
Vector-Eco RI-JF-Taq I-ZF-Bam H I-JF-Msp I-ZF-Bgl II- JF-Mae I-ZF-
Hind III-JF-Mae II ZF Kpn I-JF-SmaI-Vector
Zur Bildung einer 4-stelligen Zahl werden die sinnentsprechend
ausgewählten ZFs der Klassen 1 bis 4 unter Zuhilfenahme der JFs so
ligiert, das in jeder Klasse (Stelle) die gewollte Ziffernposition
besetzt wird. Das entstandene Plasmid, mit der Information für
eine vierstellige Zahl, wird dann in üblicher Weise in E. coli
amplifiziert.
Lesen der Zahl:
Die Darstellung aller Ziffern erfolgt parallel in einem einzigen PCR-Ansatz. Die Primer sind so synthetisiert, daß sie Zf-flankierend in den JFs annealen. Bei Wahl niedriger Extensionszeiten ist die JF- und ZF-überspringende Amplifikation so ineffektiv, daß sie die gewünschte Amplifikation der ZF nicht stört.
Die Darstellung aller Ziffern erfolgt parallel in einem einzigen PCR-Ansatz. Die Primer sind so synthetisiert, daß sie Zf-flankierend in den JFs annealen. Bei Wahl niedriger Extensionszeiten ist die JF- und ZF-überspringende Amplifikation so ineffektiv, daß sie die gewünschte Amplifikation der ZF nicht stört.
Ein Beispiel für eine kodierte Zahl (502) ist im Zusammenhang der
Darstellung dekadischer Zahlen gegeben.
Das hier beschriebene Codierungssystem eignet sich prinzipiell zur
Darstellung eines internen Nukleinsäure-Codes in allen
elektrophoretischen Systemen. Besonders effektiv einsetzbar ist es
jedoch bei Analysen in Genscannern, in denen fluorescenzprimer-
markierte PCR-Produkte analysiert werden. Je nach Fragestellung
können die Anwendungen unterschiedlich gestaltet sein. In solchen
Systemen, die unterschiedliche Farbmarkierungen auswerten können,
kann man z. B. gelb (=Tamra) für die interne Probennumerierung
reservieren, während als Fragmentgrößenstandard rot (=Rox) und
für die Hauptuntersuchung grün (=Fam) und blau (=Hex) markierte
Primer in Frage kommen.
Die Erstellung einer Mischung der geklonten Moleküle, um den Code
erfindungsgemäß zu ermöglichen, sollte in einem
computergesteuerten Produktionsprozeß erfolgen, da sonst
menschliches Versagen zu einer Fehlmischung der Komponenten führen
könnte. Dabei ist es empfehlenswert, das erfindungsgemäße Ensemble
der Code-realisierenden Moleküle auf teststreifen-analogen Trägern
zu applizieren, die dann für die spätere Einführung in das
Probengefäß vorgesehen sind oder die auch direkt als Träger für
Trockenblutproben in Frage kommen. Verwendet man das hier für die
duale Codierung als Beispiel angeführte System mit einem
Informationsgehalt von insgesamt 20 Bit, wird die jeweils aktuelle
Information in entsprechender Weise durch eine Auswahl aus einem
Sortiment von 20 Plasmidsuspensionen ausgewählt und appliziert.
Bringt man die einzelnen Lösungen entsprechend der ihnen
innewohnenden Information auf dem Streifen in der gleichen
Reihenfolge an, wie sie später auch nach Amplifikation und
Elektrophorese auftritt (wie in Fig. 2 dargestellt), so stellt
sich der zutreffende Strichcode auf dem Streifen dar. Eine
Visualisierung durch Beimischung eines unschädlichen Farbstoffes
ist problemlos möglich. Dadurch wird der Code auch direkt oder mit
handelsüblichen Strichcodescannern lesbar.
Neben der Möglichkeit, für die Codierung von Zahlen ein
längenvariables DNA-Informationssystem einzusetzen, können Zahlen
auch durch sequenzvariable DNA-Informationssysteme dargestellt
werden. Kloniert man in einem gleichen Vektor 8 Sequenzen
unterschiedlicher Herkunft, so läßt sich wiederum durch geeignete
Mischung der Komponenten dieses Systems ein Informationsgehalt
(im Sinne des hier angestrebten Numerierungssystems) von 8 Bit
sehr einfach verschlüsseln. Die Amplifikation des Systems erfolgt,
wie für die längenvariable Codierungssysteme beschrieben, wobei
allerdings die Primer so markiert sein müssen, daß die PCR
Produkte nach Einsatz zur Hybridisierung durch eine der bekannten
nichtradioaktiven Detektierungsmethoden erkannt werden können. Die
Detektierung des Strichcodes gelingt für dieses System mit
Teststreifen, auf denen für jede der Sequenzen an festgelegter
Position eine homologe Sequenz gebunden ist. Die auf dem
Teststreifen gebundenen homologen Sequenzen sind linear
angeordnet, so daß sich aus positivem Hybridisierungsergebnis (+)
und negativem Hybridisierungsergebnis (-) eine duale Zahlenreihe
ergibt.
Strichcodes oder Dotcodes durch Mischungen von Molekülen
unterschiedlicher Sequenz lassen sich uniklonal und polyklonal
erstellen (Vergleiche oben).
Die Applikation der Lösungen auf dem Trägerstreifen im Strichcode-Modus
kann unter Zuhilfenahme von tintenstrahldruckerartigen
Geräten erfolgen. Solche Verfahren sind in einem anderen
Zusammenhang beschrieben (EP 40 24 545 A1). Nach Applikation der
Nukleinsäurecodierung auf dem Träger muß diese versiegelt werden.
Es bietet sich dafür eine Proteinase-K-verdaubare
Proteinbeschichtung (Gelatine) an.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, Proberöhrchen für
Blutentnahmen etc. von vornherein schon im Produktionsprozeß
äußerlich und intern zu numerieren.
Für die Anwendung der Kodierungslösungen in anderen Bereichen läßt
sich jede andere Art der Konfektionierung vorstellen, z. B.
Abfüllung in Tabletten oder Kapseln, Ampullen, Flaschen,
Injektionsspritzen usw.
Eine innere Kennzeichnung von Proben und Produkten durch
Beimischung von Partikeln ist bekannt. Für eine innere Numerierung
gibt es jedoch bisher kein Verfahren und keine Mittel.
Das hier vorgestellte Verfahren gleicht dem Vorgehen der
Numerierung mit polyklonalen Nukleinsäuren:
So wie bei der polyklonalen DNA-Codierung zur Darstellung einer (beispielsweise) 3-stelligen dekadischen Zahl drei Nucleinsäurefragmente hinzugefügt werden, die jeweils innerhalb ihrer Größenklasse eine von 10 möglichen Positionen besetzen und somit in jeder Stelle die Ziffern 0 bis 9 symbolisieren, so gehören bei der Darstellung der Zahlen durch Partikelzufügung analog die Partikel drei Klassen an, in welcher jeweils 10 Positionen (Ziffern) von 0 bis 9 zu besetzen sind.
So wie bei der polyklonalen DNA-Codierung zur Darstellung einer (beispielsweise) 3-stelligen dekadischen Zahl drei Nucleinsäurefragmente hinzugefügt werden, die jeweils innerhalb ihrer Größenklasse eine von 10 möglichen Positionen besetzen und somit in jeder Stelle die Ziffern 0 bis 9 symbolisieren, so gehören bei der Darstellung der Zahlen durch Partikelzufügung analog die Partikel drei Klassen an, in welcher jeweils 10 Positionen (Ziffern) von 0 bis 9 zu besetzen sind.
Numerierung in dieser Weise ist möglich durch Zufügung von
künstlich produzierten Strukturen wie Latex-, Styropor-, Nylon-,
Polyacrylamidpartikel usw. Es können aber auch natürliche
Resourcen wie Sporen und Pollen als Informationsträger genutzt
werden. Für ein solches Verfahren soll hier ein Beispiel gegeben
werden: Selbstverständlich lassen sich sowohl die Klassen als auch
die Species anders auswählen, wodurch eine ungeheure Vielfalt
möglich ist. Zusätzlich sind auch hier wiederum andere
Zahlensysteme als das dekadische möglich.
In unserem Beispiel wird
die 1 Klasse 000 bis 900 mit Pilzsporen
die 2 Klasse 00 bis 90 mit Pollen
die 3 Klasse 0 bis 9 mit Farn-, Moos- oder Bärlappsporen
etabliert.
die 1 Klasse 000 bis 900 mit Pilzsporen
die 2 Klasse 00 bis 90 mit Pollen
die 3 Klasse 0 bis 9 mit Farn-, Moos- oder Bärlappsporen
etabliert.
Nur für das Beispiel der 1. Klasse ist exemplarisch eine
vollständige Besetzung beschrieben, für die 2. und 3. Klasse mag
eine verkürzte Darstellung genügen.
In diesem Numerierungssystem kann beispielsweise die Zahl 502
durch die Sporen- und Pollenkombination Reizker-Haselnuß-Nestfarn
erstellt werden.
Die Auswertung eines solchen Zahlensystems erfolgt mikroskopisch
unter Verwendung von Vergleichspräparaten und Bildtafeln.
Claims (10)
1. Nukleinsäuren, die zur internen Kennzeichnung von medizinischen,
biologischen und chemischen Proben sowie von Produkten
verschiedenster anderer Art eingesetzt werden können,
gekennzeichnet dadurch, daß sie durch die Zusammenstellung eines
Emsembles von Molekülen die Information für die Darstellung von
Zahlen beinhalten.
2. Nukleinsäurekonstrukte, die zur internen Kennzeichnung von
medizinischen, biologischen und chemischen Proben sowie von
Produkten verschiedenster anderer Art eingesetzt werden können,
gekennzeichnet dadurch, daß innerhalb eines Moleküls multiple
Bindungsstellen für ein Primerpaar oder mehrere Primerpaare
vorhanden sind, deren Anordnung so organisiert ist, daß sie die
Möglichkeit zur Amplifikation eines Ensembles von Molekülen
ermöglichen, die dann zur Darstellung von Zahlencodes genutzt
werden.
3. Nukleinsäuren nach Anspruch 1 und 2, die als Templates zur
Amplifizierung eines Gemisches von Molekülen unterschiedlicher
Länge dienen, welches bei Auftrennung in der Elektrophorese einen
Strichcode bildet.
4. Nukleinsäuren nach Anspruch 1 bis 2, die als Templates zur
Amplifizierung eines Gemisches von Molekülen unterschiedlicher
Sequenz dienen, welches bei Hybridisierung auf ein in regelmäßiger
Reihenfolge angebrachtes, trägergebundenes Sortiment von DNA Spots
einen Zahlencode realisiert.
5. Nukleinsäuren nach Anspruch 1-4, die sowohl als freie Moleküle,
als auch als an Träger gebundene Moleküle, oder als in Vektoren
wie Plasmide, Phagen, Hefen oder anderer Organismen integrierte
Signalstoffe eingesetzt werden können.
6. Teststreifen oder Testblätter als Träger von
Nukleinsäuresortimenten gemäß Anspruch 1, welche so gestaltet
sind, daß sie entweder einer Probe beigefügt werden können oder
daß sie selbst geeignet sind, eine Probe aufzunehmen, wobei
erreicht wird, daß die Probe oder ein Produkt mit der inneren
Codierung beimpft wird.
7. Innerlich gezeichnete Gefäße und/oder Materialien, die zur
Aufnahme von Proben geeignet sind,
gekennzeichnet dadurch, daß sie mit Nukleinsäuregemischen oder
-Konstrukten gemäß Anspruch 1 markiert sind, in der Art, daß beim
Füllen der Gefäße mit dem vorgesehenen Gut die Signalmoleküle in
das Füllgut eindringen und diese somit markieren.
8. Verfahren der Kennzeichnung von Waren und Proben durch Zufügung
von molekular codierten Nummern.
9. Sortimente von Partikeln natürlicher oder künstlicher Herkunft,
die zur internen Kennzeichnung von medizinischen, biologischen und
chemischen Proben sowie von Produkten verschiedenster Art
eingesetzt werden können,
gekennzeichnet dadurch, daß durch die Zusammenstellung des
Partikelensembles die Information für die Darstellung von Zahlen
gegeben wird.
10. Verfahren der inneren Kennzeichnung von Waren und Proben durch
Zufügung von Nummern, die durch die Zusammenstellung eines
Ensembles von Partikeln nach Anspruch 9 codiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4439896A DE4439896A1 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Verfahren und Mittel zur "inneren Nummerierung" von Produkten sowie von Proben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4439896A DE4439896A1 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Verfahren und Mittel zur "inneren Nummerierung" von Produkten sowie von Proben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4439896A1 true DE4439896A1 (de) | 1996-05-09 |
Family
ID=6532802
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4439896A Ceased DE4439896A1 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Verfahren und Mittel zur "inneren Nummerierung" von Produkten sowie von Proben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4439896A1 (de) |
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