DE4438667A1 - Aufputzsystem - Google Patents

Aufputzsystem

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    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F13/00Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings
    • E04F13/02Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings of plastic materials hardening after applying, e.g. plaster
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04GSCAFFOLDING; FORMS; SHUTTERING; BUILDING IMPLEMENTS OR AIDS, OR THEIR USE; HANDLING BUILDING MATERIALS ON THE SITE; REPAIRING, BREAKING-UP OR OTHER WORK ON EXISTING BUILDINGS
    • E04G23/00Working measures on existing buildings
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Description

Die Erfindung betrifft ein Aufputzsystem für Reno­ vierputze zur Überbrückung von Rissen in Putzen bzw. im Mauerwerk, wobei eine Entkopplungsmatte aus schub­ weichem Material aufgebracht ist.
Im Putz oder Mauerwerk entstandene Risse führen in der Regel Bewegungen unter Temperatur- und Feuchte­ einwirkung durch. Deshalb ist auch eine dauerhafte Überbrückung solcher Risse durch bloße Anstriche, Beschichtungen oder Putzschichten im Regelfall nicht erfolgreich. Aufgrund der Bewegungen treten die Risse nach kurzer Zeit wieder in Erscheinung.
Eine Überbrückung von Fassadenrissen wird jedoch bei der Außendämmung, die auf ein Mauerwerk zwecks Wärme­ dämmung aufgebracht wird, erreicht. Als Außendämmun­ gen werden dazu entweder ein Wärmedämmputz oder Wär­ medämmverbundsystem eingesetzt. Sowohl der Wärmedämm­ putz wie auch das Wärmedämmverbundsystem weisen je­ doch aufgrund ihrer primären Funktion Wärmedämmung eine erhebliche Dicke auf. Sowohl der Wärmedämmputz wie auch die Wärmedämmplatten aus Hartschaum oder Mineralfaser sind mehrere cm dick (im Regelfall 6 bis 10 cm). Bei diesen Außendämmungen ist zudem nachtei­ lig, daß sie sehr aufwendig zu verarbeiten und somit sehr teuer sind (ca. 80,00 bis 150,00 DM/m²). Weiter nachteilig ist, daß aufgrund der großen Dicke der Systeme eine optische Veränderung des Gebäudes, ins­ besondere im Bereich der Fenster- und Türenleibungen auftritt. Diese Systeme sind somit allein zur Riß­ überbrückung ungeeignet.
Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Aufputzsystem anzugeben, das Risse dauerhaft überbrückt, wobei dieses Aufputzsystem ein­ fach in der Verarbeitung und billig in der Herstel­ lungsweise sein soll. Das Aufputzsystem soll zudem die Optik des Gebäudes nicht verändern.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, auf der Risse enthaltenden Oberfläche eine Entkopplungsmatte mit einer Dicke von 5 bis 20 mm, bevorzugt 8 bis 12 mm, aufzubringen. Dadurch können sich Risse in der Wand nicht auf die neue Putzlage übertragen, da durch die schubweiche Zwischenschicht eine Entkopplung erreicht wird. Dadurch, daß diese Schicht nur eine Dicke von 5 bis 20 mm aufweist, tritt keine optische Veränderung des Gebäudes ein. Bevorzugt wird diese Entkopplungs­ matte dabei mittels Klebemörtel auf der Risse enthal­ tenden Oberfläche aufgebracht, wobei die Klebemörtel­ schicht eine Dicke von 2 bis 5 mm haben kann.
Die Entkopplungsmatte kann aus einer homogenen Schicht eines schubweichen Materials bestehen oder aus einem Verbundsystem.
Eine erste Variante schlägt nun vor, daß die Ent­ kopplungsmatte aus einem homogenen einheitlichen schubweichen Material besteht, wobei dann die Ober­ flächen so beschaffen sein müssen, daß der Putz und der Klebemörtel nicht wesentlich in das Innere dieses Materials eindringen. Gleichzeitig muß die Oberfläche eine gute Haftung zum Untergrund gewährleisten, z. B. durch eine Profilierung der Oberflächen. Geeignete Materialien hierfür sind Schäume, wie Hartschaum, synthetischer Weichschaum oder Gipsschaum. Ein Über­ blick über geeignete Kunststoffschäume findet sich z. B. im Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, S. 4016, und den darin zitierten weiteren Literaturstellen. Ein geeigneter Gipsschaum ist z. B. in der DE 39 09 083 beschrieben. Bei Verwendung von Schäumen (Kunststoff- oder Gipsschaum) entstehen in der Regel durch das An­ schneiden der Poren Oberflächen mit guter Putzhaf­ tung.
Die zweite erfindungsgemäße Variante, das Verbund­ system, hat einen schubweichen Kern und eine beidsei­ tig kaschierte Oberfläche. Die Kaschierung ist dabei so ausgebildet, daß weder der Klebemörtel noch der Putz merklich in den schubweichen Kern eindringen kann. Beispiele für den schubweichen Kern sind Faser­ gelege (wirrgelegte Matten). Derartige wirrgelegte Matten sind bereits kommerziell im Handel erhältlich, z. B. die dreidimensionalen Polyamidfilamente der Fa. AKZO Enkadrain. Bei den Kaschierungen hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn diese aus einem Ge­ spinnvlies mit genoppter Oberfläche besteht. Dadurch wird nämlich einerseits ein Eindringen von Mörtel und Putz in die Kernschicht verhindert, andererseits sorgt dieses Gespinnvlies für eine gute Haftung zum Mörtel bzw. Putz. Das Gespinnvlies kann beispielswei­ se bestehen aus Glasseidengewebe. Das Aufbringen der Kaschierung erfolgt nach üblichen Methoden, wie sie jedem Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet bekannt sind.
Die Entkopplungsmatte kann gegebenenfalls zusätzlich durch Dübel auf der zu sanierenden Wand befestigt werden. Im übrigen muß die Wasserdampfdurchlässigkeit der Entkopplungsmatte auf das Wandsystem abgestimmt sein (DIN 410 Teil 3).
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand von Fig. 1 und 2 näher erläutert. Hierbei zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Entkopp­ lungsmatte aus einem einheitlichen homogenen Materi­ al, Fig. 2 eine Verbundmatte.
Die Entkopplungsmatte nach Fig. 1 weist dabei eine Dicke von 10 mm auf und besteht aus Kunststoffschaum. Die Oberflächen 2, 3 der Entkopplungsmatte sind dabei so angeschnitten, daß einerseits ein Eindringen von Putz bzw. Klebemörtel verhindert wird und daß ande­ rerseits die Oberfläche 3 auf den Untergrund 4 (altes Mauerwerk) gut haften kann. Auf dem Untergrund 4 ist zur Befestigung der Entkopplungsmatte 1 ein Klebemör­ tel 5 (Dicke 3 mm) aufgebracht. Der Klebemörtel 5 verbindet nun die Oberfläche 3 der Entkopplungsmatte 1 mit dem alten Mauerwerk 4. Auf der außenseitigen Oberfläche 2 der Entkopplungsmatte 1 ist ein Putz 6 aufgetragen. Der Putz 6 (Dicke 3 mm) ist im Bei­ spielsfall nach Fig. 1 ein armierter Putz mit einer Einlage (gestrichelte Linie) eines Glasgitter-Gewe­ bes. Auf diesen Putz 6 ist nun noch ein Oberputz 7 aufgetragen. Durch die vorstehend beschriebene erfin­ dungsgemäße Lösung wird nun eine Entkopplung durch das schubweiche Material der Entkopplungsmatte 1 er­ reicht. Somit werden die Bewegungen, die die Risse aufgrund von thermischen und/oder hygrischen Einwir­ kungen ausüben, nicht auf den Außenputz 7 übertragen. Durch die geringe Dicke (insgesamt 21 mm) ist zudem keine optimale Veränderung des Gebäudes eingetreten.
Fig. 2 zeigt nun die schematische Darstellung eines Aufputzsystems mit Hilfe einer Verbundentkopplungs­ matte. Die Verbundentkopplungsmatte 8 ist im Bei­ spielsfall nach Fig. 2 eine Wirrgelematte aus Poly­ amidfilamenten. Auf dieses schubweiche Kernmaterial 8 ist beidseitig ein Gespinnvlies 9, 10 aufkaschiert. Das Verbundsystem weist insgesamt eine Dicke von 10 mm auf. Die Dicke der Kaschierung ist jeweils ca. 1 mm. Zur Gewährleistung eines Haftverbundes mit dem Klebemörtel 5 und den Armierputz 6 weist die Oberflä­ chenkaschierung 9, 10 Noppen auf. Somit wird einer­ seits durch die Oberflächenstruktur der Kaschierung 9 ein fester Verbund durch den Klebemörtel 5 mit dem Mauerwerk 4 erreicht und andererseits durch die Ober­ flächenkaschierung 10 ein fester Halt mit dem Armier­ putz 6. Die Oberflächenkaschierungen 10, 9 gewährlei­ sten weiter, daß sowohl der Klebemörtel 5 wie auch der Armierputz 6 nicht in das Innere, d. h. in das Kernmaterial der schubweichen Entkopplungsmatte 8 des Verbundsystems, eindringen kann.
Auch durch die Ausführungsform nach Fig. 2 wird somit verhindert, daß die Risse, die im Mauerwerk 4 enthal­ ten sein können, sich aufgrund von Temperatur- und Druckschwankungen auf den Außenputz 7 übertragen.

Claims (7)

1. Aufputzsystem zur Überbrückung von Rissen in Putzen bzw. Mauerwerk, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Risse enthaltenden Oberfläche eine 5 bis 20 mm dicke Entkopplungsmatte aus schubweichem Material befestigt ist, auf dessen nach außen gerichteter Oberfläche Putz auftragbar ist.
2. Aufputzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplungsmat­ te auf der Risse enthaltenden Oberfläche mit Klebemörtel befestigt ist und aus einem homoge­ nen schubweichen Material besteht, dessen Ober­ flächenstruktur so ausgebildet ist, daß eine Putzhaftung möglich ist.
3. Aufputzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das homogene Materi­ al ausgewählt ist aus Hartschaum, synthetischem Weichschaum oder Gipsschaum, wobei die Oberflä­ chenstruktur in Form von angeschnittenen Poren ausgebildet ist.
4. Aufputzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplungsmat­ te ein Verbundsystem ist, bestehend aus einem schubweichen Kernmaterial und Oberflächenka­ schierungen, die so ausgebildet sind, daß ein Eindringen von Putz bzw. Klebemörtel weitgehend unterbunden und eine Putzhaftung möglich ist.
5. Aufputzsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das schubweiche Kernmaterial eine wirrgelegte Matte, z. B. drei­ dimensionale Polyamidfilamente, ist.
6. Aufputzsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenka­ schierung ein Gespinnvlies ist.
7. Aufputzsystem nach mindestens einem der Ansprü­ che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplungsmat­ ten zusätzlich mit Dübeln befestigt sind.
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