DE443805C - Hochspannungsisolator - Google Patents
HochspannungsisolatorInfo
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- DE443805C DE443805C DES61067D DES0061067D DE443805C DE 443805 C DE443805 C DE 443805C DE S61067 D DES61067 D DE S61067D DE S0061067 D DES0061067 D DE S0061067D DE 443805 C DE443805 C DE 443805C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B17/00—Insulators or insulating bodies characterised by their form
- H01B17/42—Means for obtaining improved distribution of voltage; Protection against arc discharges
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- Power Engineering (AREA)
- Insulators (AREA)
Description
Die heute bekannten Formen von Hochspannungsisolatoren
nutzen das Isolationsvermögen des Werkstoffes nur schlecht aus und sind in ihrer Betriebssicherheit stark beeinträchtigt.
An bestimmten Stellen bilden sich derartig hohe Feldstärken aus, sei es dauernd,
sei es nach Benetzung, daß die umgebende Luft einer übermäßigen Beanspruchung unterliegt.
Es treten Glimm- und weiterhin Gleitfunkenentladungen auf, welche entweder den
vollständigen Überschlag einleiten, lange bevor die den Abmessungen entsprechende elektrische
Bruchfestigkeit des Systems erreicht ist, oder sie können durch die örtliche Wärmeentwicklung den Bruch des Isolators
herbeiführen.
Infolgedessen war man bestrebt, Verbesserungen durch andere Formgebung der Isolatorenkörper
oder durch künstliche Beein-
ao flussung des elektrischen Feldes herbeizuführen. Derartige Bauarten, die jedoch an dem
hauptsächlichen Aufbau der bekannten Isolatorenformen
festhalten, sind z. B. der sogenannte Weitschirmisolator und der Metalldachisolator.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine neue Isolatorenform, bei der die Ursachen
zu den obenerwähnten schädlichen Erscheinungen beseitigt sind durch Herabminderung
der Feldstärke zwischen den Elektroden und durch Schaffung einer möglichst gleichmäßigen
Feldverteilung zwischen den Elektroden. Die Herabminderung der Feldstücke wird erreicht durch Vergrößerung der Entfernung
zwischen den Elektroden, wobei eine konzentrische Anordnung gewählt wird, welche elektrische
(kapazitive) Einflüsse aus der Umgebung des Isolators auf die Feldverteilung unwirksam macht. Die Forderungen des
Regenschutzes, der mechanischen Festigkeit und der einfachen und billigen Herstellung
sind dadurch leicht zu erfüllen.
Die Ausbildung einer möglichst gleichmäßigen Feldverteilung und eines gleichmäßigen
Potentialgefälles zwischen den Elektroden wird durch entsprechend eigenartige
Formgebung der Elektroden und des Isolierkörpers erreicht, und zwar im besonderen dadurch,
daß die Elektroden (Stütze und Leiter) unter Vermeidung scharfer Formenüber- s°
gänge derart gestaltet und zueinander angeordnet sind, daß sich die kürzesten Entfernungen
zwischen einem beliebigen Punkte der einen Elektrode und der Oberfläche der anderen
annähernd verhalten wie die Dielektrizitätskonstanten der zwischenliegenden Isoliermittel,
und daß der feste Isolierkörper zwischen den Elektroden derart ausgebildet ist, daß in dessen Querschnitten entlang diesen
Entfernungslinien annähernd gleiche Feldstärke herrscht.
Wo die Entfernungslinien mehrere verschiedene Isoliermittel durchsetzen, z. B. Porzellan
und Luft, ist der entsprechende Mittelwert der Dielektrizitätskonstanten zu nehmen.
Die auf der Zeichnung befindlichen Abb. 1 und 2 zeigen Ausführungsbeispiele, die sich
für Stütz- und Hängeisolatoren im Freien eignen. Der Isolierkörper hat als Ganzes die
Form eines Schirmpilzes, wobei die Stütze a
innerhalb des Schaftes und der Leiter δ am äußeren Umfange des Schirmes befestigt sind
(Abb. i).
Der Schirme hat die Form einer flachen,
nach unten gekehrten Schale. Besonders zu beachten ist die von der Mitte nach dem
Rande abnehmende Dicke des Schirmes, wodurch die Querschnitte z. B. entlang der Linie ο·4 so bemessen werden, daß in ihnen
ίο überall annähernd gleiche Feldstärke herrscht. Der die Festigkeit der Schale c erhöhende
Rand d ist nach unten gezogen, um die Innenfläche vor Benetzung zu schützen und
den Kriechweg zu verlängern. Dem gleichen Zwecke können noch weitere konzentrische
Ringe auf der Unterfläche der Schale c dienen. Dem gleichen Zwecke dient der Mantel
e, der in bekannter Weise die Stütze a umgibt und einfach oder mehrfach angewendet
werden kann.
Auf der Innenfläche der Stützenhöhlung wird zweckmäßig in bekannter Weise ein leitender
Belag / aufgebracht, um einesteils Glimmentladungen zwischen Stütze und Isolierkörper
vorzubeugen und andernteils die Ausbildung eines gleichmäßigen elektrischen
Feldes zwischen Stützen und Leiter δ zu fördern.
Dem letzteren Zweck dient auch die Anwendung großer Stützendurchmesser und die Vermeidung aller unvermittelten Formenübergänge
sowohl bei den Elektroden wie dem Isolierkörper.
Die Linien gv g% deuten elektrische Kraftlinien
an, welche zeigen, daß an keiner Stelle der Oberfläche des Isolierkörpers Veranlassung
zur Entstehung eines übermäßig starken elektrischen Feldes vorliegt, das imstande
wäre, Glimm- und Gleitfunkenentladungen auszulösen. Man sieht auch, daß die äußere Oberfläche der Hülsen ohne Schwierigkeit
derart geformt werden kann, daß sich die ganze Fläche annähernd mit einer Äquipotentialfläche
deckt, wodurch die Ausbildung von Gleitfunken auf dieser Fläche unmöglich gemacht wird.
Es sei an dieser Stelle noch auf eine bekannte Bauart hingewiesen, welche ein wesentliches
Merkmal mit der vorliegenden Erfindung gemeinsam hat, nämlich die Befestigung
des Leiters am äußeren Rande des Schirmes. Diese Bauart verfolgt ausgesprochenermaßen
den Zweck, die Bieanspruchung des Porzellans auf Durchschlag zwischen Leiter
und Stütze zu vermindern, ohne von den hier vorgeschlagenen künstlichen Mitteln der
Feldverteilung Gebrauch zu machen. Demgegenüber verfolgt die. vorliegende Erfindung
den Zweck, die Überschlagsspannung zwischen Leiter und Stütze zu erhöhen. Dementsprechend zeigt bei der neuen Erfindung
schon rein äußerlich der Schirm des Isolators im Verhältnis zum Schaft einen viel
größeren Durchmesser als bei der bekannten Bauart, bei der schon mit kleinen Schirmdurchmessern
die angestrebte Herabsetzung der Durchschlagsbeanspruchung des Werkstoffes weitgehend erreicht wird.
Bei dem Isolator nach Abb. 1 macht sich indessen der Nachteil bemerkbar, daß die
ursprüngliche Feldverteilung geändert wird, wenn die obere Fläche des Schirmes vom
Regen benetzt oder mit einer leitenden Schmutzschicht überzogen ist, da dann die
ganze obere Fläche die Spannung des Leiters b annimmt. Bei entsprechender Höhe
dieser Spannung können Glimmentladungen eintreten.
Um dies zu verhindern, wird über der Schale c ein Metallschirm h angebracht
(Abb. 2), der die Oberfläche der Schale c und bei entsprechender Ausladung auch in erhöhtem
Maße den Mantel g vor Benetzung schützt und die gewünschte Feldverteilung,
unbeeinflußt von allen Nebenumständen, stets aufrechterhält. Die gewünschte Gestaltung
des elektrischen Feldes wird unter Anwen- · dung der gleichen Bauart wie oben bei der
Erläuterung nach Abb. 1 erzielt.
Eine hinreichend gleichmäßige Feldverteilung tritt schon dann ein, wenn, die einzelnen
Entfernungen, gemessen an benachbarten Stellen, nur allmählich zunehmende Abweichungen
von den Verhältniswerten der Dielektrizitätskonstanten zeigen. Berücksichtigt ist
hierbei auch der Umstand, daß sich die einzelnen gemessenen Entfernungen nicht genau
mit dem Kraftlinienverlauf decken, da diese an der Grenzfläche zweier Dielektrika der
Brechung unterliegen. it, I2 usw. deuten in
Abb. 2 Kraftlinien an, die sich ungefähr dekken mit den einzelnen Entfernungen zwischen
den Elektroden.
Wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, nimmt der Abstand des Schirmes h von der Oberfläche
der Schale c vom Rande der Schale bis zur Achse des Isolators zu, einen Luftzwischenraum
zwischen Schirm und Schale lassend. Mit den bekannten Anordnungen von Metalldachisolatoren
hat die neue Erfindung das gemein, daß hier der Metallschirm ebenfalls no zur künstlichen Gestaltung des elektrischen
Feldes verwendet wird, aber zu ganz verschiedenen Zwecken unter anderen Anwendungsformen. Bei den bekannten Formen, bei welchen
der Metallschirm einfach auf die übliehen Isolierkörper aufgesetzt wird, unter
Umständen den obersten Porzellanschirm ersetzend, soll mit diesem in erster Linie ein
Abschleudern der Regentropfen vom Rande bewirkt werden. Das Feld zwischen Stütze
und Schirmkappe wird nicht vermindert, da die Kappe die Stütze und den Kopf des Iso-
lators eng umschließt. Eine wesentliche Veränderung der Feldverteilung gegenüber den
reinen Porzellanisolatoren ist nicht erreicht. Demgegenüber wird bei der neuen Erfindung
durch eine ganz bestimmte Gestaltung des Metalldaches in Verbindung mit der Formgebung des Isolierkörpers und der
Stütze eine viel weitergehende Vergleichsmäßigung und Herabminderung des elektri-
sehen Feldes bewirkt.
Wesentlich für die Erfindung ist der Umstand, daß mit wechselndem Spannungsunterschied
zwischen den Elektroden das Feld zwischen ihnen zwar hinsichtlich der Stärke sich
ändert, aber nicht hinsichtlich seiner räumlichen Verteilung.
Der Isolator nach Abb. 2 kann ohne weiteres als Hängeisolator verwendet werden, indem
die Metallkappe des einen Isolators in geeigneter Weise mit der Stütze des nächsten
verbunden wird. Die elektrischen Eigenschaften des Isolators werden hierdurch nicht wesentlich
geändert.
Ein bedeutender Vorteil dieser neuen Isolatorenform ist der Umstand, daß der ganze
Isolierkörper auch für sehr hohe Spannungen ohne Schwierigkeiten in einem Stück hergestellt
werden kann. Die Durchschlagsfestigkeit wird hierbei durch etwa vorhandene Fehler im Werkstoff nicht beeinträchtigt, da
die elektrische Beanspruchung ungleich niedriger ist wie bei den bekannten Formen. Aus
dem gleichen Grunde können auch billigere und leichter zu verarbeitende Werkstoffe, wie
z. B. Steingut, Glas, verwendet werden.
Claims (2)
1. Hochspannungsisolator, dadurch gekennzeichnet, daß unter Vermeidung scharfer
Formenübergänge Stütze und Leiter so gestaltet und angeordnet sind, daß sich
die kürzesten Entfernungen zwischen einem beliebigen Punkte der einen Elektrode und
der Oberfläche der anderen Elektrode annähernd verhalten wie die Dielektrizitätskonstanten
der dazwischenliegenden Isoliermittel.
2. Hochspannungsstützisolator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
eine Elektrode (Leiter) das obere Ende der Stütze als eine annähernd halbkugelförmige,
nach oben regendicht geschlossene Metallglocke derart umgibt, daß zwischen der oberen Fläche des Isolierkörpers
und der Metallglocke ein Luftraum gebildet wird, dessen Höhe vom äußeren Rande des Isolierkörpers nach der Achse
desselben zunimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES61067D DE443805C (de) | 1922-10-13 | 1922-10-13 | Hochspannungsisolator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES61067D DE443805C (de) | 1922-10-13 | 1922-10-13 | Hochspannungsisolator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE443805C true DE443805C (de) | 1927-11-19 |
Family
ID=7494591
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES61067D Expired DE443805C (de) | 1922-10-13 | 1922-10-13 | Hochspannungsisolator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE443805C (de) |
-
1922
- 1922-10-13 DE DES61067D patent/DE443805C/de not_active Expired
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