DE4437980C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem AbgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Abtrennen
unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger
Bestandteile aus einem Abgas unter Einsatz eines körnigen
Adsorbens, bei dem das Adsorbens in mindestens zwei
Schichten von dem Abgas quer durchströmt wird und von oben
nach unten wandert und unten abgezogen wird, und bei dem
beide Schichten von oben über eine Zufuhreinrichtung
aufgefüllt werden und für die Auffüllung außer
Frischadsorbens auch bereits mindestens einmal eingesetztes
Adsorbens (Altadsorbens) verwendet wird, insbesondere
Verfahren unter Einsatz von körnigem aus Aktivkohle oder
Aktivkoks bestehenden Adsorbens.
Aus der DE-PS 26 26 939, Fig. 1 ist ein solches Verfahren
bekannt, bei dem Altadsorbens zusammen mit Frischadsorbens
über die Zufuhreinrichtung zugeführt werden. Die beiden
Wanderschichten sind als stetige wandernde Schichten
angelegt und die Abzugseinrichtungen sind so eingestellt,
daß die eine Wanderschicht mit größerer Geschwindigkeit
wandert als die andere Schicht. Um ein Vermischen der
beiden Schichten zu vermeiden, sind Trennbleche vorgesehen,
die in Wanderrichtung des Adsorbens verlaufen. Das
Adsorbens aus der einen Schicht wird als Altadsorbens
rückgeführt und zusammen mit regeneriertem Adsorbens
(Frischadsorbens) in den Kopf des Adsorbers eingegeben. Es
ist nicht vorgesehen, Altadsorbens und Frischadsorbens
sauber getrennt den beiden Schichten zuzuführen. Für eine
getrennte Zuführung sind gemäß Fig. 3 der DE-PS 26 26 939
getrennte Zufuhreinrichtungen erforderlich.
Bestimmend für die Zufuhr von frischem Adsorbens sind
grundsätzlich drei Faktoren:
- 1. Die Sättigung des Adsorbens mit gasförmigen Bestandteilen, die aus dem Abgas abgeschieden werden sollen, bis hin zum Durchbruch einer der abzuscheidenden Bestandteile nach Maßgabe der angestrebten Reingaswerte,
- 2. die abgeschiedenen feinteiligen Bestandteile (Staub) nach Maßgabe des zulässigen Druckverlustes im Adsorbens und
- 3. die maximale Ruhezeit der Schüttung nach Maßgabe der Zeitstandsverfestigung der Schüttung.
In der Verfahrenspraxis ist je nach Zusammensetzung des zu
reinigenden Abgases einer dieser drei Faktoren die
Führungsgröße für den Austausch von Adsorbens. Bis auf den
vorstehend genannten Faktor 1. (Sättigung des Adsorbers)
bedeutet die Notwendigkeit zum Adsorbensaustausch, daß nur
teilweise ausgenutztes Adsorbens verworfen und durch
frisches Adsorbens ersetzt werden muß. Es ist zwar denkbar,
in solchen Fällen ein Teil des frischen Adsorbens durch
rückgeführtes Altadsorbens zu ersetzten. Um jedoch zu
vermeiden, daß bei einem mindestens aus zwei
Wanderschichten aufgebauten Filter teilweise gesättigtes
Adsorbens in die in Gasströmung gesehen hintere Schicht des
Filters gelangt und dabei bereits adsorbierte Bestandteile
wieder desorbiert werden, ist dafür Sorge zu tragen, daß
rückgeführtes Altadsorbens, sei es aus der ersten oder
zweiten Schicht nur in die in Gasströmungsrichtung gesehen
vordere Schicht eingebracht wird. Diese getrennte Aufgabe
von frischem und rückgeführtem Adsorbens ist gemäß der DE-
PS 26 26 939 nur möglich bei getrennten
Zufuhreinrichtungen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren anzugeben, bei dem die beiden
Adsorptionsmittelschichten ohne Bereitstellung separater
Zuführungen gezielt aufgefüllt werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Adsorbens aus der
einen Schicht derart abgezogen wird, daß entsprechend dem
Schüttverhalten des Adsorbens Material aus der anderen
Schicht bis zur Ausbildung eines in Richtung auf die eine
Schicht geneigten Schüttprofils in vorgegebener Höhenlage
im Wanderweg des Materials in die eine Schicht überführt
wird, daß danach das sich über beide Schichten erstreckende
Schüttprofil mit dem für die Auffüllung der einen Schicht
vorgesehene Adsorbens aufgefüllt wird und danach das
aufgefüllte Material unter erneutem Abzug von Material aus
der einen Schicht bis zur Erreichung des zuvor
eingestellten Schüttprofils abgezogen wird und daß dieser
Vorgang wiederholt wird, bis das Material in der einen
Schicht im gewünschten Ausmaß ausgetauscht ist. Bei der
Auffüllung der anderen Schicht wird in analoger Weise
verfahren, wobei ein mindestens einmaliges Nachfüllen mit
dem zuvor abgezogenen Material erfolgt.
Durch die Ausnutzung der Schüttguteigenschaften des
Adsorbens und Berücksichtigung des sich über beide
Schichten einstellenden Schüttprofils und die wiederholte
Auffüllung des oberhalb des Schüttprofils freigewordenen
Raumvolumens mit nachzufüllendem Material und erneutem
Abzug des aufgefüllten Materials bis zu dem vorher
festgelegten Schüttprofil ist es möglich, die Schichten
getrennt voneinander so aufzufüllen, daß nacheinander über
die eine Zufuhreinrichtung zugeführtes Frischadsorbens und
Altadsorbens im wesentlichen sicher getrennt auf die beiden
Schichten verteilt werden.
Wenn die in Strömungsrichtung des Gases gesehene erste
Schicht mit Altadsorbens und die zweite Schicht mit
Frischadsorbens aufgefüllt wird, bedeutet die
erfindungsgemäße Verfahrensführung, daß mit einem
zeitlichen Vorlauf und Nachlauf bevor bzw. nach einem Abzug
aus der hinteren Schicht das sich über dem Schüttprofil
ergebene Vorratsvolumen mit frischem Adsorbens aufgefüllt
wird, so daß bei Betätigung des Abzuges der hinteren
Schicht ausschließlich frisches Adsorbens in diese Schicht
nachrutscht.
Es ist möglich, die Lage der Schüttprofile bei Abzug der
ersten Schicht und bei Abzug der zweiten Schicht durch die
mit den zugeordneten Abzugseinrichtungen abgezogene
Adsorbensmenge festzulegen.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist es aber von
Vorteil, wenn die Höhenlage der Schüttprofile durch
Füllstandsmessung erfaßt wird. Hierbei ist es weiterhin
möglich, die Höhenlage der Schüttgutprofile durch eine
einzige Füllstandsmessung in der vertikalen Grenzebene der
beiden Wanderschichten zu erfassen oder
Höhenfüllstandsmessungen in jeder Schicht seitlich versetzt
gegenüber der vertikalen Grenzebene vorzunehmen.
Um einen Druckverlustanstieg in der mit Altkoks gefüllten
Wanderschicht zu vermeiden, ist es unter Umständen
sinnvoll, das aus einer oder beiden Wanderschichten
abgezogene Adsorbens vor seiner Rückführung durch Sichten
oder Sieben von Feinanteilen zu befreien.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Vorrichtung nach
Anspruch 6, die insbesondere zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Die
Unteransprüche 7 bis 9 richten sich auf vorteilhafte
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein
Aktivkoksfilter,
Fig. 2-10 eine Teildarstellung entsprechend Fig. 1 zur
Erläuterung des Ablaufes des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 11 einen Teilschnitt durch das Oberteil eines
Aktivkoksfilter anderer Bauart.
Der in der Fig. 1 schematisch im Längsschnitt dargestellte
Querstromadsorber weist ein Oberteil 1 mit
gasundurchlässigen, gegenüberliegenden Wänden 2 und 3 auf,
sowie ein Unterteil 4 mit gasdurchlässigen Wänden 5 und 6.
Bei der gezeigten Ausführungsform entspricht die
Konstruktion der Eintrittswand der Konstruktion gemäß der
DE-PS 38 24 728 und die Konstruktion auf der Austrittsseite
der DE-PS 38 17 686. Die vorliegende Erfindung ist
unabhängig von der Konstruktion der gasdurchlässigen Wände.
Das zu reinigende Abgas, insbesondere Rauchgas R,
durchströmt den Adsorber 1 in Richtung der in der Fig. 1
dargestellten Pfeile. Der Adsorber ist in seinem Unterteil
und seinem Oberteil im schraffierten Bereich mit einem
Adsorbens A gefüllt, das über einen Anschlußstutzen 7
zugeführt wird und über eine im Oberteil 1 senkrecht zur
Darstellungsebene quer beweglich angeordnete
Verteileinrichtung 8 plan über den Querschnitt des
Adsorbers verteilt wird.
Zur Ausbildung von vier Wanderschichten im Adsorber sind am
unteren Ende des Adsorbers vier sich senkrecht zur
Zeichnungsebene erstreckende Abzugstrichter 9 bis 12
vorgesehen, an deren unterem Ende getrennt voneinander
ansteuerbare Abzugswalzen 13 angeordnet sind. Die Anordnung
dieser Abzugseinrichtungen ist so getroffen, daß sie
einzeln oder in Gruppen betätigt werden können und die dem
einzelnen Trichter jeweils zugeordnete Adsorbenssäule W1,
W2, W3 bzw. W4 dabei in eine nach unten gerichtete
planparallele Wanderbewegung versetzen. Andere
Abzugseinheiten sind denkbar. An den senkrechten
Begrenzungsflächen einer bewegten zu einer ruhenden
Adsorbenssäule kann es durch Impulsübertragung zu einer
geringfügigen Durchmischung kommen, die jedoch durch
einfache Einbauten, wie Lochbleche LB mit sehr großem
freiem Querschnitt unterbunden werden kann. Die Lochbleche
erstrecken sich von den Trichtern nach oben bis in den
Endbereich der gasdurchlässigen Wände 5 und 6.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für je zwei
Wanderschichten durchgeführt werden, d. h. z. B. für die
Wanderschicht W₁ und die Wanderschicht W₂. Nachfolgend wird
das erfindungsgemäße Verfahren so beschrieben, daß die
Wanderschichten W₁ und W₂ zusammen abgezogen und aufgefüllt
werden sollen, d. h. die Wanderschichten W₁ und W₂ werden zu
einer Wanderschicht W zusammengefaßt, während die
Wanderschichten W₃ und W₄ zu einer Wanderschicht WW
zusammengefaßt werden.
Bei der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform erstreckt
sich von einer der zur Zeichnungsebene parallelen Wände
eine Füllstandssonde 14 in den Adsorber hinein derart, daß
der Füllstand in der Mitte seines Querschnitts erfaßt wird,
d. h. in der vertikalen Trennebene zwischen den beiden
vorstehend definierten Schichten W und WW.
Das von den einzelnen Abzugseinrichtungen 12 abgezogene
Material wird insgesamt über eine Sammelschnecke 13′ aus
dem Adsorber entfernt.
Weiterhin ist in der Fig. 1 schematisch dargestellt, daß
die Abzugseinrichtungen 13 und die Sammelschnecke 13′ von
einem Steuergerät 15 ansteuerbar sind, dem das
Ausgangssignal der Füllstandssonde 14 und ein in
vorstehend erläuterten Faktoren entsprechendes Stellsignal
16 zugeführt wird. Schematisch ist dargestellt, daß das
Steuergerät auch Ausgangssignale 17 und 18 erzeugt, die
dazu führen, daß über den Stutzen 7 Frischadsorbens AF oder
Altadsorbens AA zugeführt wird. Zur Vereinfachung der
Darstellung sind Leitungen für die Rückführung von über die
Austragswalzen 13 abgezogenes Material zum Stutzen 7 -
gegebenenfalls unter Einschaltung von Speicherbehältern -
sowie eine Zufuhr von Frischkoks nicht dargestellt.
Bei Austausch von Adsorbens wird so vorgegangen, daß
zunächst die Austragswalzen 13 insgesamt oder einzeln
betätigt werden, die das auszutragende Adsorbens der
Sammelschnecke 13′ zuführen. Durch das Betätigen der
Abzugseinheiten sinkt die Oberfläche des Adsorbens im
Oberteil 1 des Adsorbers ab. Bei Erreichen der
Füllstandssonde 14 wird über den Stutzen 7 neues Adsorbens
zugeführt und über die Verteileinrichtung 8 plan über den
Querschnitt des Adsorbers verteilt.
Anhand der Fig. 2 bis 10 wird nun in stark schematischer
Form die Verteilung zweier unterschiedlicher
Adsorbensarten, insbesondere Frischadsorbens AF und
rückgeführtes Adsorbens AA näher erläutert. Dabei soll das
Eindringen von rückgeführtem Adsorbens AA in die zweite
Schicht WW vermieden werden. Die Austragseinheiten 13
werden so betätigt, daß entweder aus der in
Gasströmungsrichtung gesehen vorderen Hälfte W oder der
hinteren Hälfte WW des Adsorberbettes Material abgezogen
wird. Die Trennfläche liegt somit zwischen der in der Fig.
1 dargestellten zweiten Adsorbensschicht W₂ und dritten
Adsorbensschicht W₃. Wie bereits erläutert, kann die
Trennfläche durch eine andere Ansteuerung der
Abzugseinheiten auch zwischen die erste Adsorbensschicht W₁
und die zweite Adsorbensschicht W₂ oder zwischen die dritte
Adsorbensschicht W₃ und die vierte Adsorbensschicht W₄
gelegt werden. Dies ist abhängig von der Frage, welche
Schicht oder Schichtengruppe ausgetauscht oder aufgefüllt
werden muß. Die Fig. 2 bis 10 sind insoweit schematische
Darstellungen, als eine geringe Querbewegung zwischen den
beiden Schichten W und WW dazu führt, daß sich insbesondere
die in der Fig. 5 dargestellte Stufenkonfiguration des
Frischkoks nicht einstellen wird, sondern eine S-artige
Funktion, wie sie in der Abb. 5 gepunktet dargestellt ist.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar, daß sich das Lochblech
nach oben bis zur Sonde erstreckt und somit eine
Vermischung von ruhender und bewegter Schicht unterbindet,
jedoch eine Querbewegung von Adsorbens an der freien
Oberfläche der Schichten nicht behindert.
Die Fig. 2 zeigt den Ausgangszustand der Füllung des
Adsorbers mit frischem Adsorbens AF (Schraffur von links
unten nach rechts oben). Bei Abzug der vorderen Schicht W
durch Betätigung der den Trichtern 9 und 10 zugeordneten
Abzugswalzen 13 wird der Zustand gemäß Fig. 3 erreicht. Bei
Erreichen der Lage der Füllstandssonde 14 wird der Abzug
der Schicht W abgebrochen. Es ist festzuhalten, daß sich
eine entsprechend dem Böschungswinkel des Adsorbens, z. B.
30°, geneigte Oberfläche (Schüttprofil) ausbildet, obwohl
der Abzug über die Abzugswalzen 13 planparallel erfolgt.
Wenn das in der Fig. 3 dargestellte Schüttprofil erreicht
ist, wird die Nachfüllung von Adsorbens ausgelöst. Es wird
davon ausgegangen, daß weitere Abzugsschritte für die
Schicht W vorgesehen sind, die mit Altadsorbens AA
aufgefüllt werden sollen. Aus diesem Grunde wird der Raum
oberhalb des Schüttprofils mit Altadsorbens AA (Schraffur
von links oben nach rechts unten) aufgefüllt. Den Zustand
der Auffüllung zeigt Fig. 4. Nach einem weiteren Abzug von
Material aus der Schicht W ergibt sich bei erneutem
Ansprechen der Füllstandssonde 14 der Zustand gemäß Fig. 5,
da das Altadsorbens AA über die freie Oberfläche der
Schüttung WW zu der vorderen Schicht W abgleitet. Wenn nun
weiteres Adsorbens aus der ersten Schicht W abgezogen
werden soll, wird zuvor der Vorratsraum entsprechend Fig. 4
erneut mit Altadsorbens aufgefüllt. Durch wiederholtes
Auffüllen mit Altadsorbens AA und Abziehen der Schicht W
ergibt sich ein Zustand gemäß Fig. 6, d. h. die Schicht W
(Teilschichten W₁ und W₂) ist bis zu den Abzugsorganen 13
mit AK aufgefüllt.
Wenn nun die Schicht WW mit frischem Adsorbens AF
aufgefüllt werden soll, ist vor Betätigung der der Schicht
WW zugeordneten Abzugsorgane gemäß Fig. 7 ein Auffüllen mit
frischem Adsorbens AF durchzuführen. Dieser Zustand wird in
Fig. 7 gezeigt. Wenn nun der Abzug der hinteren Schicht WW
eingeleitet wird, ergibt sich nach Ansprechen der
Füllstandssonde 14 der in der Fig. 8 gezeigte Zustand. Zum
vollständigen Austausch der hinteren Schicht WW wird dieser
Vorgang mehrmals wiederholt.
Auch wenn ein erneutes Abziehen aus der vorderen Schicht W
beabsichtigt ist, ist ein nochmaliges Auffüllen mit
frischem Adsorbens AA entsprechend Fig. 9 erforderlich. Der
Zustand nach einem Abzug der vorderen Schicht W bis zum
Ansprechen der Füllstandssonde 14, wie er in Fig. 10
dargestellt ist, entspricht dann im wesentlichen dem
Zustand gemäß Fig. 3, so daß dann ein neuer Zyklus für das
Auffüllen bzw. Austauschen des Materials in der ersten
Schicht W beginnen kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und dem
Verfahrensablauf gemäß Fig. 2 bis 10 ist nur eine
Füllstandssonde 14 zum Einsatz gekommen, die mittig
angeordnet ist und das Schüttprofil sowohl für den
Austauschvorgang der ersten Schicht erfassen kann, bei dem
das Schüttprofil in den Fig. nach links geneigt ist, als
auch den Austausch in der zweiten Schicht, bei der das
Schüttprofil nach rechts geneigt ist. Es kann auch sinnvoll
sein, unabhängige Sonden einzusetzen, wie sie in den Fig. 3
und 8 als Sonden 14′ und 14′′ dargestellt sind.
Wenn nicht davon ausgegangen werden kann, daß bei jedem
Abzugsschritt das gleiche Oberflächenschüttprofil in
gleicher Position erreicht werden kann, ist es sinnvoll, um
ein Eindringen von Altadsorbens AA in die hintere Schicht
WW mit Sicherheit ausschließen zu können, das Auffüllen mit
frischem Adsorbens AA vor Abzug der hinteren Schicht WW
nicht von der für die Auffüllung mit Altadsorbens AA
genutzten Füllstandssonde 14 auslösen zu lassen, sondern
von einer zusätzlichen Füllstandssonde 19, die in
Wanderrichtung gesehen unterhalb der Füllstandssonde 14 so
weit tiefer positioniert ist, daß im normalen Betrieb das
Schüttprofil (freie Oberfläche der Schüttung) immer
oberhalb der Füllstandssonde 19 bleibt. Das Ausgangssignal
der Füllstandssonde 19 wird ebenfalls dem Steuergerät 15
zugeführt.
Eine solche Sondenkonfiguration, bei der beide Sonden in
der vertikalen Trennebene der Schichten W und WW angeordnet
sind, ist in der Fig. 11 dargestellt. Bei der Fig. 11 ist
das Oberteil 20 des Reaktors etwas anders gestaltet. Die
Verteilung des zuzuführenden Adsorbens AF bzw. AA erfolgt
über eine in einem nach unten offenen Schneckentrog 21
liegende Schnecke 22, die dem Zuführungsstutzen 7
nachgeordnet ist und vom Steuergerät 15 angesteuert wird.
Mit der Schnecke 22 erfolgt eine Verteilung des Adsorbens
senkrecht zur Zeichnungsebene. Die Verteilung des Adsorbens
in Richtung der Zeichnungsebene erfolgt durch
schräggestellte gasundurchlässige Begrenzungswände 23 und
24, deren Anstellwinkel gegen die Horizontale größer ist
als der Schüttwinkel des Adsorbens und durch die die Sonden
14 und 19 hindurchgeführt sind.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich dann, wenn der abgeschiedene Staub
aus dem zu reinigenden Abgas die maßgebende Größe für den
Austausch von Adsorbens ist. Wenn in diesem Falle z. B. eine
getrennte Beschickung der primär den Staub aufnehmenden
Schicht W₁ gegenüber der nachfolgenden Schicht W₂
beabsichtigt ist, muß die Schicht W₁, die den
abgeschiedenen Staub aufnimmt, sehr viel häufiger abgezogen
werden als die hintere Schicht W₂. Das aus der Schicht W₁
abgezogene Adsorbens, das als Altadsorbens AA zurückgeführt
werden soll, wird dann in vorteilhafter Weise vor
Rückführung in den Adsorber einer Siebung oder Sichtung
unterzogen, um den abgeschiedenen Staub, aber auch
gegebenenfalls durch die Wanderung und den Transport
gebildetes Unterkorn aus dem rückzuführenden Altadsorbens
AA zu entfernen. Wenn z. B. die vordere Schicht wegen des
abzuscheidenden Staubes zwanzig Mal häufiger abgezogen
werden muß als die hintere Schicht, für deren Abzug
lediglich die maximale Ruhezeit zur Vermeidung von
Zeitstandsverfestigung maßgebend ist, dann kann die Zufuhr
von frischem Adsorbens in die zweite Schicht W₂ auf weniger
als 10% des Wertes ohne Altadsorbensrückführung gesenkt
werden. Es ergeben sich dann zwei
Frischadsorbensfördertakte auf einundzwanzig Fördertakte
insgesamt. Voraussetzung hierbei ist aber, daß das
rückgeführte Adsorbens noch genügend Aufnahmekapazität für
die abzuscheidenden gasförmigen Bestandteile aufweist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger
und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas
unter Einsatz eines körnigen Adsorbens, bei dem das
Adsorbens in mindestens zwei Schichten von dem Abgas
quer durchströmt wird und von oben nach unten wandert
und unten abgezogen wird, und bei dem beide Schichten
von oben über eine Zufuhreinrichtung aufgefüllt werden
und für die Auffüllung außer Frischadsorbens auch
bereits mindestens einmal eingesetztes Adsorbens
verwendet wird, insbesondere Verfahren unter Einsatz
von körnigem aus Aktivkohle oder Aktivkoks bestehenden
Adsorbens,
dadurch gekennzeichnet,
daß Adsorbens aus der einen Schicht derart abgezogen
wird, daß entsprechend dem Schüttverhalten des
Adsorbens Material aus der anderen Schicht bis zur
Ausbildung eines in Richtung auf die eine Schicht
geneigten Schüttprofils in vorgegebener Höhenlage im
Wanderweg des Materials in die eine Schicht überführt
wird, daß danach das sich über beide Schichten
erstreckende Schüttprofil mit dem für die Auffüllung
der einen Schicht vorgesehene Adsorbens aufgefüllt wird
und danach das aufgefüllte Material unter erneutem
Abzug von Material aus der einen Schicht bis zur
Erreichung des zuvor eingestellten Schüttprofils
abgezogen wird und daß dieser Vorgang wiederholt wird,
bis das Material in der einen Schicht im gewünschten
Ausmaß ausgetauscht ist, und daß für die Auffüllung der
anderen Schicht in analoger Weise verfahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Strömungsrichtung des Gases gesehene erste
Schicht mit Altadsorbens und die zweite Schicht mit
Frischadsorbens aufgefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Schüttprofile bei Abzug der ersten und
bei Abzug der zweiten Schicht durch die mit den
zugeordneten Abzugseinrichtungen abgezogenen
Adsorbensmengen festgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Schüttprofile durch Füllstandsmessung
erfaßt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer oder beiden Wanderschichten abgezogenes
Adsorbens vor seiner Rückführung durch Sichten oder
Sieben von Feinanteilen befreit wird.
6. Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger
und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas
unter Einsatz eines körnigen Sorbens mit einem quer
durchströmten Reaktor, in dem mindestens zwei vertikal
ausgerichtete Wanderschichten mit jeweils zugeordneter
Abzugseinrichtung ausgebildet sind, die aber eine
Zufuhreinrichtung auffüllbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Reaktor (1, 4) mindestens eine
Füllstandssonde (14; 14′; 14′′; 19) derart angeordnet
ist, daß ein sich nach Teilabzug von Adsorbermaterial
aus einer der beiden Schichten (W, WW) einstellendes
Schüttprofil erfaßbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Oberteil (1) des Adsorber vertikal
ausgerichtete Wände (2, 3) aufweist und eine
Zufuhreinrichtung für die Zufuhr (7, 8) von Adsorbens
vorgesehen ist, die eine Planverteilung des zugeführten
Adsorbens über den Adsorberquerschnitt ermöglicht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Oberteil (20) schräggestellte Begrenzungswände
(23, 24) aufweist, deren Anstellwinkel gegen die
Horizontale größer ist als der Schüttwinkel des
Adsorbens, und an seinem oberen Ende eine sich parallel zu
den Begrenzungswänden erstreckende Verteilerschnecke
(22) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-8,
daß zwischen den Schichten (W, WW) ein
gasdurchlässiges sich vertikal erstreckendes
Trennelement (LB) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437980 DE4437980C1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437980 DE4437980C1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437980C1 true DE4437980C1 (de) | 1996-07-04 |
Family
ID=6531566
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944437980 Expired - Fee Related DE4437980C1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter gasförmiger und/oder feinteiliger Bestandteile aus einem Abgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4437980C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1007401C2 (nl) * | 1996-10-30 | 2000-03-13 | Sumitomo Heavy Industries | Behandelinrichting voor afvalgas. |
CN108525466A (zh) * | 2018-05-09 | 2018-09-14 | 中国科学院过程工程研究所 | 一种低硫烟气脱硫脱硝装置 |
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DE2626939C2 (de) * | 1976-06-16 | 1987-12-03 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen, De |
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1994
- 1994-10-25 DE DE19944437980 patent/DE4437980C1/de not_active Expired - Fee Related
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