DE4437886A1 - Saccharidmodifizierte Silane und Carbosilane - Google Patents

Saccharidmodifizierte Silane und Carbosilane

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DE4437886A1
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Roland Dr Wagner
Lothar Dr Richter
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/02Silicon compounds
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Description

Die Erfindung betrifft saccharidmodifizierte Silane und Carbosilane sowie deren Herstellungsverfahren.
Es ist aus den DE-Patentanmeldungen 43 18 536.3, 43 18 537.1 und 43 18 539.8 bekannt, z. B. wasserstoff-, amino-, epoxy- und säureanhydridfunktionalisierte Siloxane mit geeigneten niedermolekularen Sacchariden oder Saccharidderivaten (es seien beispielsweise genannt die oxydativ darstellbaren Saccharidearbonsäurelactone, das durch Reduktion mit Wasserstoff gewinnbare Sorbit und die durch reduktive Aminierung mit Wasserstoff-Ammoniak/Amingemischen gewinnbaren Glucamine) zu grenzflächenaktiven Verbindungen umzusetzen. Gemeinsames Merkmal dieser Substanzen ist, daß sie eine im Vergleich zu den herkömmlichen Siloxantensiden verbesserte biologische Abbaubarkeit, bei gleichzeitiger Erhaltung der siloxanspezifischen Tensidwirkung, aufweisen.
Die Patentschriften EP 612759 und AT 393509 B offenbaren u. a. siliciumhaltige grenzflächenaktive Saccharidderivate, die beispielsweise durch Addition von H- Siloxanen und H-Silanen an ungesättigte Glycoside bzw. Saccharidester ungesättigter Carbonsäuren hergestellt werden.
Weiterhin ist es bekannt (H.G.Lee, H.W.Jarrett, J. of Chromatography 511, 69-78) durch reduktive Aminierung von Glucose mit Aminopropyltrimethoxysilan in Gegenwart von NaCNBH3 ein reaktives saccharidmodifiziertes Silan herzustellen, welches durch Weiterreaktion der Methoxygruppen auf geeigneten Trägern fixiert wird. Die Patentschriften US 5026891 und GB 1520421 behandeln grenzflächenaktive Carbosilane, wobei die Addition von ungesättigten Epoxy-, Amino- und Polyalkoxyverbindungen an wasserstoffunktionelle Carbosilane den entscheidenden Reaktionsschritt darstellt. Der Vorteil dieser Carbosilantenside gegenüber vergleichbaren Siloxantensiden besteht in der bedeutend gesteigerten pH-Stabilität.
Der gemeinsame Nachteil aller zitierten Lösungen besteht darin, daß sie die wesentlichen Aspekte pH-Stabilität bei gleichzeitig erleichtertem biologischem Abbau nur unbefriedigend miteinander vereinen.
Es ist demnach Gegenstand der Erfindung, Substanzen und deren Synthesen zu offenbaren, in denen durch Zusammenfuhrung von Silan- bzw. Carbosilanstrukturelementen und biologisch gut abbaubaren hydroxylierten Kohlenwasserstoffeinheiten der genannte Nachteil verringert werden kann.
Es ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung, Substanzen zu offenbaren, in denen durch Kombination verschiedener siliciumhaltiger Strukturelemente die erreichbare Erniedrigung der Oberflächenspannung verdünnter Tensidlösungen gezielt eingestellt werden kann.
Erreicht werden diese Zielstellungen durch Substanzen der allgemeinen Formel I
in der
R = C₁ bis C₂₂ Alkyl oder Aryl,
R₁ = C₁ bis C₂₂ Alkylenketten,
wobei
B = Aklylen- oder Alkenyleneinheiten, ggf. durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituiert, mit 3 bis 12 C-Atomen,
C = ringförmige und/oder geradkettige mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasser­ stoffreste mit 3 bis 18 C-Atomen bedeuten,
D = Wasserstoff oder Alkyl-, Alkenyl-, Aryleinheiten, ggf. durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituiert, mit 2 bis 22 C-Atomen oder ringförmige und/oder geradkettige mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasser­ stoffreste mit 3 bis 18 C-Atomen, die durch ggf. Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome enthaltende Alkylen- oder Alkenyleneinheiten mit 2 bis 22 C-Atomen substituiert sind,
x und y unabhängig voneinander 0 bis 1000,
A₁ für x<0 R oder A und für x=0 A,
E für x<0 Silicium und für x, y=0 Silicium oder Kohlenstoff,
A₂ für E= Kohlenstoff R und für E = Silicium R oder A und für
E = Kohlenstoff B eine immer durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituierte Alkylen- oder Alkenyleneinheit mit 3 bis 12 C-Atomen darstellen.
Speziell haben im Rahmen der Erfindung die genannten Strukturelemente folgende Bedeutungen:
R = C₁ bis C₆ Alkyl, insbesondere Methyl und Ethyl, sowie Phenyl,
R₁ = C₁ bis C₆ Alkylenketten, insbesondere Methylen und Dimethylen,
C = geradkettige und/oder ringförmige mono- oder polyhydroxylierte Kohlen­ wasserstoffreste mit 4 bis 13 C-Atomen, insbesondere solche, die sich von Pentosen oder Hexosen bzw. deren Oligomeren, speziell den Saccharidcarbonsäuren und deren Estern, z. B. Lactonen, den Aminosacchariden und hydrierten Sacchariden, oder von Mono- und Dihydroxycarbonsäuren und deren Lactonen ableiten,
D = C₂ bis C₁₀ Hydroxyalkyl, insbesondere -(CH₂)₂OH, -CH₂CH(OH)CH₂OH, -CH₂CH(OH)(CH₂)₃CH₃,
Hydroxyalkylenarylreste, insbesondere
Ethergruppierungen enthaltende Alkyl-, Alkenyl- und Arylreste mit 2 bis 10 C-Atomen, insbesondere -CH₂CH(OH)CH₂OCH(CH₃)₂ und -CH₂CH(OH)CH₂OCH₂CH=CH₂,
Estergruppierungen enthaltende Alkyl-, Alkenyl- und Arylreste mit 2 bis 10 C-Atomen, insbesondere
silyl-, carbosilanyl- siloxanylsubstituierte Alkylen- oder Alkenylenreste mit 3 bis 15 C-Atomen, die zusätzlich durch Sauerstoff- oder Stickstoffatome substituiert sein können, insbesondere
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[(CH₃)₂]OSi(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)[OSi(CH₃)₃]₂,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[OSi(CH₃)₃]₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)[CH₂Si(CH₃)₃]₂,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃S i[(CH₃)₂]CH₂C(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(C₂H₅)₃,
mono- oder polyhydroxysubstituierte Alkylenamidreste mit 5 bis 16 C-Atomen, insbesondere
alkylensubstituierte mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasserstoffreste mit 5 bis 16 C-Atomen, insbesondere alkylensubstituierte Glycoside und über Esterbindungen alkylensubstituierte offenkettige hydrierte Saccharide,
x insbesondere 0 bis 200, bevorzugt 0 bis 100, speziell 0 bis 50, ganz speziell 0 und 1,
y insbesondere 0 bedeuten.
Bevorzugt werden folgende wasserstoffunktionalisierte Silane und Carbosilane als Ausgangsstoffe genutzt:
HSi(CH₃)₃, HSi(C₂H₅)₃, HSi[(CH₃)₂]CH₂C(CH₃)₃,HSi[(CH₃)₂]CH₂CH₂Si(CH₃)₂H, HSi[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃H, HSi[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃, HSi[(CH₃)₂]CH₂Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₂H, (CH₃)₃SiCH₂SiH(CH₃)CH₂Si(CH₃)₃ und -[SiH(CH₃)CH₂]x-, wobei x die Bedeutung wie oben erläutert hat. Sofern nicht kommerziell erhältlich, können die neidermolekularen Silane und Carbosilane über bekannte metallorganische Reaktionen, z. B. Grignardreaktionen dargestellt werden (US 5026891). Hochmolekulare wasserstoffunktionalisierte Carbosilane sind beispielsweise über thermische oder katalytische Umlagerungen von Polysilanen zugänglich (N.Auner, J.Weis, Organosilicon Chemistry, From Molecules to Materials, VCH Verlag Weinheim 1994, S. 297).
Ausgangsstoffe für die in die Strukturelemente C und D eingehenden geradkettigen und/oder ringförmigen mono- oder polyhydroxylierten Kohlenwasserstoffreste sind vorzugsweise reduzierende Mono-, Di- oder Trisaccharide, wie z. B. Glucose, Maltose, und Raffinose, reduzierte Saccharide, wie z. B. Sorbit, natürliche Aminosaccharide, wie z. B. Glucosamin, durch reduktive Aminierung darstellbare Aminosaccharide, z. B. Glucamin, N-Alkylglucamine, speziell N-Methylglucamin, N-(2-Hydroxyethyl)glucamin, Isomaltamin, oxydierte Saccharide, speziell Saccharidcarbonsäuren und deren Ester, insbesondere deren Lactone, z. B. Gluconsäure, Heptagluconsäure, Glucopyranosylarabonsäure, Gluconsäure-δ-lacton, Heptagluconsäure-γ-lacton, Glucopyranosyarabonsäurelacton. Weiterhin können als geeignete Ausgangsstoffe Substanzen verwandt werden, in denen ein Spacer den Saccharidteil von einer geeigneten funktionellen Gruppe, z. B. Aldehydfunktion oder Lactongruppierung trennt. Exemplarisch sollen Glucosyloxymethylfurfural und Esculin genannt sein. Zur gezielten Darstellung von nur schwach hydrophilierten grenzflächenaktiven Verbindungen kann auf Mono- und Dihydroxycarbonsäuren, speziell deren Ester, insbesondere deren Lactone zurückgegriffen werden. Beispiele sind γ-Butyrolacton und α-Hydroxy-γ- butyrolacton.
Der die hydrophoben und hydrophilen Molekülteile verbindende Spacer wird bevorzugt durch katalytische Additon hydroxy-, epoxy-, halogen-, amino- oder säureanhydridfunktionalisierter Alkene bzw. Alkine an wasserstoffunktionalisierte Silane oder Carbosilane in das Molekül eingebracht (Hydrosilylierung). Als Beispiele seien Butindiol, Propinol, Allylalkohol, Allylglycidether, Allylchlorid, Norbornendicarbonsäureanhydrid benannt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, diese Spacer zur Eigenschaftsabstimmung des Gesamtmoleküls durch Folgereaktionen weiterführend abzuwandeln. So ist es z. B. möglich, epoxy- und halogenfunktionalisierte Strukturen mit Aminen, wie Ethylendiamin, 1.2.-Propylendiamin, 1.3.-Propylendiamin, Dietylentriamin, Dipropylentriamin zur Reaktion zu bringen. Auf der anderen Seite ist es möglich, die endgültige Konstitution des Spacers durch vorgelagerte Reaktionen geeigneter Saccharidderivate mit Spacerteilen zu steuern. So können besonders durch Reaktionen von Lactonen mit Di-, Tri- und Tetraminen verschiedenartig substituierte Saccharidderivate erzeugt werden, wobei die Substituenten in Folgereaktionen zu Spacerteilen werden. Als Beispiele für die bevorzugten primär/sekundären und primär/sekundär/tertiären Amine seien Diethylentriamin, Triethylentetramin, Dipropylentriamin, N(2-Aminoethyl)piperazin und 2-Aminoethylethanolamin benannt.
Zur Beeinflussung besonders der Löslichkeitseigenschaften können die in das Element D eingehenden sauerstoff-, stickstoff- und schwefelsubstituierten Alkyl-, Alkenyl- und Arylreste genutzt werden. In Abhängigkeit vom Substitutionsgrad und der Kettenlänge kann eine Verstärkung der Wasserlöslichkeit oder aber der Ollöslichkeit erreicht werden. Bevorzugte Verbindungen entstammen der Gruppe der Epoxide, Halogenide, Säurehalogenide und Isocyanate, da diese Verbindungsklassen unter geeigneten Reaktionsbedingungen zu selektiven Reaktionen an funktionellen Gruppen, z. B. Aminogruppen, in Gegenwart von OH-Gruppen befähigt sind. Exemplarisch seien Ethylenoxid, Propylenoxid, Hexenoxid, Octenoxid, Cyclohexenoxid, Glycidol, Isopropylglycidether, Allylglycidether, Phenylglycidether, Styrenoxid, Methacrylsäureglycidester, Acrylsäurechlorid, Methacrylsäurechlorid, Butylisocyanat, Octylisocyanat, Toluenisocyanat genannt.
Es liegt in Rahmen der Erfindung, daß es sich beim Element D um einen silyl-, carbosilanyl- oder siloxanylmodifizierten Rest handeln kann, so daß mehrere siliciumhaltige Gruppierungen gleichzeitig im Molekül vorliegen können. Durch gezielte Kombination von Silyl-, Carbosilyl und Siloxanylresten gleicher oder unterschiedlicher Größe kann in definierter Form die erreichbare Senkung der Oberflächenspannung verdünnter Lösungen eingestellt werden. Als Ausgangsstoffe für diese Siliciummodifizierungen dienen bevorzugt folgende Verbindungen:
HSi(CH₃)₃, HSi(C₂H₅)₃, HSi[(CH₃)₂]CH₂C(CH₃)₃, HSi[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃, HSi(CH₃)[CH₂Si(CH₃)₃]₂, HSi[(CH₃)₂]OSi(CH₃)₃, HSi(CH₃)[OSi(CH₃)₃]₂. Nach Überführung in geeignete Derivate, z. B. in Epoxyverbindungen, können sie dann an saccharidhaltige Reaktionspartner addiert werden.
Es ergeben sich folgende bevorzugte Reaktionswege für Synthesen der beanspruchten Verbindungen:
  • - reduktive Aminierung von reduzierenden Sacchariden oder Aldehydgruppen enthaltenden Saccharidderivaten mit Aminosilanen/Aminocarbosilanen in Gegenwart von Wasserstoff,
  • - Öffnung von Säureanhydridgruppen silan-, carbosilanmodifizierter Verbindungen durch reduzierende und reduzierte Saccharide, sowie Aminosaccharide,
  • - Addition von H-funktionalisierten Carbosilanen an olefinisch oder acetylenisch ungesättigte Saccharidderivate,
  • - Amidierung von Saccharidcarbonsäurelactonen durch Aminosilane oder Aminocarbosilane,
  • - Addition von Silan-, Carbosilanepoxiden an Aminosaccharide oder aminoamidmodifizierte Saccharide.
Die Reaktionen werden, je nach Reaktanden, bei -40°C bis +150°C, bevorzugt zwischen 50°C und 100°C durchgeführt. Bei Anwendung eines Lösungsmittels sind niedere Alkohole, Ether, Wasser, Ketone, Nitrile, Nitroalkane, Ester, Amide Sulfoxide und halogenierte Kohlenwasserstoffe bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Methanol, Ethanol, n-Propanol, i-Propanol und Wasser.
Für den Fall reduktiver Aminierungen in Gegenwart von Wasserstoff erfolgen die Reaktionen bei 50°C bis 200°C und einem Wasserstoffdruck von 1 bis 300 bar. Eine Zwischenisolierung der intermediär entstehenden Schiffschen Basen ist nicht notwendig.
Weitere Einzelheiten der Reaktionsdurchführung sind den Beispielen zu entnehmen. In den nachfolgend angegebenen Strukturformeln der synthetisierten Substanzen bleiben, der besseren Übersicht wegen, die an Kohlenstoff gebundenen Wasserstoffatome im Spacer, dem Modifizierungs- und Saccharidteil weitgehend unaufgeführt.
Beispiel 1
In einem 50 ml Zweihalskolben mit Magnetrührer, Rückflußkühler und Tropftrichter wird eine Mischung aus 3 g Ethylendiamin und 5 ml Methanol bis zum Sieden des Methanols erhitzt in die gerührte und siedende Lösung werden innerhalb 2 Minuten 1.7 g des gemäß Beispielen 1 und 2 der US 5026891 hergestellten carbosilanmodifizierten Epoxides
eingetropft und anschließend die Reaktionsbedingungen 30 Minuten aufrecht erhalten. Gaschromatographisch kann festgestellt werden, daß das Epoxid in dieser Zeitspanne vollständig zum Zielprodukt reagiert hat. Nach Abziehen aller bis zu 90°C/1 mm Hg siedenden Bestandteile werden 1.8 g eines leicht bräunlich gefärbten mittelviskosen Öles gewonnen. Die Substanz ist deutlich in Wasser löslich, wäßrige Lösungen neigen zum Schäumen.
Beispiel 2
0.8 g (2.04 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 1 und 0.363 g (2.04 * 10-3 mol) D-Gluconsäurelacton
werden bei Raumtemperatur in 15 ml Methanol eingebracht und die Reaktionsmischung für 6 Stunden auf Rückfluß erhitzt. Gaschromatographisch kann die vollständige Abreaktion der Aminoverbindung detektiert werden. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleibt eine amorphe gelbe Masse, die sich sehr leicht und klar in Diethylether lösen läßt. Eine erneute Einrotation ergibt 1.1 g einer kräftig gelben, mäßig harten amorphen Substanz. Die Substanz ist gut in Wasser löslich und führt zu starkem Schäumen.
Beispiel 3
0.8 g (2.04 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 1 und 0.63 g (2.04 * 10-3 mol) Glucopyranosylarabonsäurelacton
werden in 15 ml Methanol für 6 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleibt ein gelbes Pulver, welches in Diethylether unlöslich ist. Nach Abdekantieren des Diethylethers und Trocknung im Vakuum verbleiben 1.35 g eines gelben Pulvers, welches sich ausgezeichnet in Wasser löst und zu sehr starkem Schäumen der Lösung führt. Oberflächenspannung einer 10-3 molaren Lösung: 25.0 mN/m.
Beispiel 4
0.537 g (7.65 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 3 und 0.303 g (7.65 * 10-3 mol) eines siloxanylmodifizierten Epoxides der Formel
werden in einem temperierbaren und mit einem Magnetrührer ausgestatteten Stahlautoklaven in 15 ml Methanol aufgenommen. Die Reaktion erfolgt bei 100°C für 5 Stunden, wobei sich ein Druck von 3-4 bar einstellt. Nach Beendigung der Reaktion kann gaschromatographisch kein Epoxysiloxan mehr nachgewiesen werden. Abziehen des Lösungsmittels liefert einen gelben Wachs, welcher sich schnell und vollständig in n- Hexan lösen läßt. Eine erneute Einrotation liefert 0.75 g einer gelben, leicht klebrigen, fast pulverförmigen Substanz.
Beispiel 5
0.71 g (2.31 * 10-3 mol) Glucopyranosylarabonsäurelacton und 0.29 g (2.31 * 10-3 mol) N(2-Aminoethyl)piperazin werden in einem Stahlautoklaven in 15 ml Methanol aufgenommen und für 6 Stunden auf 70°C erhitzt. Bei einer folgenden Zwischenabkühlung werden 0.6 g (2.31 * 10-3 mol) des gemäß Beispielen 1b und 2a der US 5026891 hergestellten epoxymodifizierten Carbosilanes der Formel
zugesetzt und die Reaktion bei 100°C für 5 Stunden fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Lösungsmittel entfernt. Das anfallende gelbe Pulver ist in Diethylether unlöslich. Nach Abdekantieren des Ethers und Trocknung im Vakuum werden 1.5 g eines hellgelben Pulvers gewonnen. Die Substanz ist ausgezeichnet in Wasser löslich.
Beispiel 6
In einem 50 ml Zweihalskolben mit Magnetrührer, Rückflußkühler und Tropftrichter wird eine Mischung aus 5 g Ethylendiamin und 10 ml Methanol bis zum Sieden des Methanols erhitzt. In die gerührte und siedende Lösung werden innerhalb 5 Minuten 4.2 g des gemäß Beispielen 1b und 2a der US 5026891 hergestellten carbosilanmodifizierten Epoxides
eingetropft und anschließend die Reaktionsbedingungen 30 Minuten aufrecht erhalten. Gaschromatographisch kann festgestellt werden, daß das Epoxid in dieser Zeitspanne vollständig zum Zielprodukt reagiert hat. Nach Abziehen aller bis zu 90°C/1 mm Hg siedenden Bestandteile werden 4.4 g eines farblosen, nur leicht viskosen Öles gewonnen. Die Substanz ist beachtlich in Wasser löslich, wäßrige Lösungen neigen zum Schäumen.
Beispiel 7
1 g (3.12 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 6 und 0.268 g (3.12 * 10-3 mol) γ-Butyrolacton werden in 15 ml Methanol aufgenommen und für 8 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Beendigung der Reaktion können die beiden Reaktionspartner gaschromatographisch nicht mehr nachgewiesen werden. Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum liefert einen hellgelben Sirup, der sich vollständig in Diethylether löst. Nach Entfernung des Ethers verbleiben 1.1 g eines klaren, hellgelben und viskosen Sirups. Die Substanz ist gut in Wasser löslich, die Lösungen neigen zum Schäumen.
Beispiel 8
0.7 g (2.1 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 6 und 0.39 g (2.1 * 10-3 mol) D-Gluconsäurelacton werden in 15 ml Methanol aufgenommen und für 6 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Entfernen des Lösungsmittels wird eine gelbe amorphe Masse gewonnen, die sich vollständig in Diethylether löst. Nach erneuter Entfernung des Lösungsmittels verbleibt 1 g einer gelben, harten amorphen Masse. Die Substanz ist gut in Wasser löslich.
Beispiel 9
0.7 g (2.19 * 10-3 mol) des amonomodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 6 und 0.67 g (2.19 * 10-3 mol) Glucopyranosylarabonsäurelacton werden in 15 ml Methanol vereinigt und für 6 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Entfernung des Lösungsmittels verbleibt ein hellgelbes Pulver, welches nicht in Diethylether gelöst werden kann. Nach Abdekantieren des Diethylethers und erneuter Trocknung im Vakuum werden 1.25 g eines hellgelben Pulvers gewonnen, welches sehr gut in Wasser löslich ist und dessen Lösungen stark schäumen. Oberflächenspannung einer 10-3 molaren Lösung: 23.4 mN/m.
Vergleichsbeispiel 10a
12 g Ethylendiamin und 12 ml Methanol werden auf Rückflußtemperatur erhitzt und in die siedende Lösung innerhalb 15 Minuten 9.7 g eines epoxymodifizierten Siloxans der Formel
eingetropft. Der Rückfluß wird für eine Stunde aufrecht erhalten. Nach Entfernung aller bis 90°C/1 mm Hg siedenden Bestandteile werden 11.3 g eines farblosen, leicht viskosen Öles gewonnen.
Vergleichsbeispiel 10b
2 g (6.21 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Siloxanes gemäß Vergleichsbeispiel 10a und 1.92 g (6.21 * 10-3 mol) Glucopyranosylarabonsäurelacton werden in 15 ml Methanol für 7 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Abziehen des Lösungsmittels wird ein gelbes Pulver gewonnen, welches nicht in Diethylether gelöst werden kann. Nach Abdekantieren des Ethers und erneuter Trocknung im Vakuum werden 3.8 g eines gelben Pulvers gewonnen. Oberflächenspannung einer 10-3 molaren Lösung: 21.9 mN/m.
Beispiel 11a
In einem 500 ml Dreihalskolben, ausgerüstet mit KPG-Rührer, Rückflußkühler und Tropftrichter werden bei Raumtemperatur in 20 ml trockenem Diethylether 4.76 g (1.98 * 10-1 mol) Magnesiumspäne vorgelegt und mit einem Körnchen Jod versetzt. Es werden 2.5 g Neopentylbromid zugesetzt, wobei die Grignardreaktion sofort anspringt. Innerhalb einer Minute werden weitere 110 ml trockenen Diethylethers zugesetzt. Im Verlauf einer Stunde werden weitere 22.5 g Neopentylbromid zugetropft, so daß insgesamt 1.65 * 10-1 mol Alkylhalogenid an der Reaktion teilnehmen. Nach Beendigung der Zugabe des Neopentylbromides wird der Diethylether für weitere 30 Minuten auf Siedetemperatur erwärmt. Anschließend erfolgt innerhalb einer Stunde die Zugabe von 15.64 g (1.65 * 10-1 mol) Dimethylchlorsilan in die siedende Lösung, woran sich eine Nachreaktionszeit von 15 Stunden bei Etherrückfluß anschließt. Nach Abdekantieren der etherischen Lösung von der gebildeten Salzitruste und deren nochmaliger Extraktion mit Diethylether können durch Feindestillation über eine Drehbandkolonne 5.4 g des Silans (Kp. 99-103°C) gewonnen werden.
Beispiel 11b
4.9 g (3.77 * 10-2 mol) des Silanes gemäß Beispiel 11a, 5.15 g (4.52 * 10-2 mol) Allylglycidether und 0.049 g eines 3% Platin enthaltenden Lamoreaux-Katalysators gemäß US 3220972 werden bei Raumtemperatur unter Argon vereinigt und auf 130°C erhitzt. Bereits bei einer Aufheiztemperatur von 60°C beginnt die Lösung hefig zu sieden und erwärmt sich schnell auf 120°C. Nach Erreichen von 130°C wird die Reaktionstemperatur für 5 Stunden aufrecht erhalten. Eine anschließende Vakuumdestillation erbringt 6.2 g eines farblosen Öles (Kp. 130-135°C/2.8 mm Hg).
Beispiel 11c
4.8 g Ethylendiamin und 7 ml Methanol werden auf Rückflußtemperatur erhitzt und während 15 Minuten in die siedende Lösung 3 g des epoxymodifizierten Silanes gemäß Beispiel 11b eingetropft. Es erfolgt für 1.5 Stunden Nachreaktion bei Rückflußtemperatur. Nach Abziehen aller bis 90°C/1 mm Hg siedenden Bestandteile werden 3.2 g eines farblosen mittelviskosen Öles gewonnen. Die Substanz ist bereits merklich wasserlöslich und die Lösungen neigen zum Schäumen.
Beispiel 11d
0.8 g (2.63 * 10-3 mol) des aminomodifizierten Silans gemäß Beispiel 11c und 0.814 g Glucopyranosylarabonsäurelacton (2.63 * 10-3 mol) werden bei Raumtemperatur in 15 ml Methanol aufgenommen und für 5 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Entfernung des Lösungsmittels verbleibt ein gelbes Pulver, welches nicht in Diethylether gelöst werden kann. Nach Abdekantieren des Diethylethers und erneuter Trocknung im Vakuum werden 1.5 g eines gelben Pulvers gewommen, welches sich sehr leicht in Wasser löst. Die Lösungen neigen zu sehr starkem Schäumen. Oberflächenspannung einer 10-3 molaren Lösung: 24.8 mN/m.
Beispiel 12
0.808 g (1.32 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Silanes gemäß Beispiel 11d und 0.32 g (1.32 * 10-3 mol) des epoxymodifizierten Silanes gemäß Beispiel 11b
werden in einem Stahlautoklaven für 5 Stunden auf 100°C erhitzt. Nach Abziehen des Lösungsmittels wird eine harte, leicht klebrige Masse erhalten, die in n-Hexan vollständig gelöst werden kann. Eine erneute Entfernung des Lösungsmittels liefert 1 g einer gelben, harten, amorphen, fast pulvrigen Substanz. Sie ist nur langsam, aber merklich in Wasser löslich. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 25.2 mN/m.
Beispiel 13
Analog zur Vorgehensweise in Beispiel 12 werden 0.808 g (1.32 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Silanes gemäß Beispiel 11d und 0.342 g (1.32 * 10-3mol) des epoxymodifizierten Carbosilanes gemäß Beispielen 1b und 2a der US 5026891
zur Reaktion gebracht und aufgearbeitet. Es werden 1.05 g eines gelben klebrigen Pulvers erhalten, welches bei Druckbelastung zum Zusammenbacken neigt. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 24.6 mN/m.
Beispiel 14
Analog zur Vorgehensweise in Beispiel 12 werden 0.808 g (1.32 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Silanes gemäß Beispiel 11d und 0.345 g (1.32 * 10-3 mol) eines epoxymodifizierten Siloxanes der Formel
zur Reaktion gebracht und aufgearbeitet. Es wird 1 g eines gelben harten Wachses erhalten. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 23.6 mN/m.
Beispiel 15
Analog zur Vorgehensweise in Beispiel 12 werden 1.37 g (2.19 * 10-3) des saccharidmodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 9 und 0.56 g (2.19 * 10-3 mol) des epoxymodifizierten Carbosilanes gemäß Beispielen 1b und 2a der US 5026891
zur Reaktion gebracht und aufgearbeitet. Es werden 1.6 g eines gelben, amorphen Feststoffes erhalten. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 24.6 mN/m.
Beispiel 16
Analog zur Vorgehensweise in Beispiel 12 werden 0.98 g (1.56 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Carbosilanes gemäß Beispiel 9 und 0.41 g (1.56 * 10-3 mol) eines epoxymodifizierten Siloxanes der Formel
zur Reaktion gebracht und aufgearbeitet. Es werden 1.25 g einer goldgelben, amorphen, fast pulvrigen Substanz erhalten. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 23.3 mN/m.
Vergleichsbeispiel 17
Analog zur Vorgehensweise in Beispiel 12 werden 1 g (1.58 * 10-3 mol) des saccharidmodifizierten Siloxanes gemäß Vergleichsbeispiel 10b und 0.415 g (1.58 * 10-3 mol) eines epoxymodifizierten Siloxanes der Formel
zur Reaktion gebracht und aufgearbeitet. Es werden 1.3 g einer honiggelben, amorphen Substanz erhalten. Oberflächenspannung einer 10-4 molaren Lösung: 21.7 mN/m.
Beispiel 18a
4.5 g (3.08 * 10-2 mol) Tetramethyldisilylethylen, H[(CH₃)₂]SiCH₂CH₂Si[(CH₃)₂]H, 7.73 g (6.78 * 10-2 mol) Allylglycidether und 0.068 g eines 3.5% Platin enthaltenden Lamoreaux-Katalysators gemäß US 3220972 werden bei Raumtemperatur unter Argon miteinander vermischt und auf eine Zieltemperatur von 110°C erwärmt. Bereits bei einer Aufheiztemperatur von 40°C setzt eine starke Eigenerwärmung des Ansatzes bis auf etwa 100°C ein. Nach Erreichen der Zieltemperatur wird diese 2 Stunden aufrecht erhalten. Eine anschließende Vakuumdestillation liefert 9.7 g eines ganz leicht gelblich gefärbten Öls (Kp. 175-190°C/7 mm Hg).
Beispiel 18b
0.21 g (1.6 * 10-3 mol) Dipropylentriamin und 0.57 g (3.2 * 10-3) mol) D-Gluconsäurelacton werden in einem Stahlautoklaven in 15 ml Methanol aufgenommen und für 5 Stunden auf 70°C erhitzt. Bei einer anschließenden Zwischenkühlung auf Raumtemperatur werden 0.3 g (8 * 10-4 mol) des Epoxymodifizierten Disilans gemäß Beispiel 18a zugesetzt und die Reaktion für 5 Stunden bei 100°C fortgesetzt. Nach Entfernung des Lösungsmittels fällt ein fast weißes Pulver an, welches in Diethylether unlöslich ist. Nach Abdekantieren des Ethers und erneuter Trocknung wird 1 g eines weißen Pulvers gewonnen, welches sich sehr gut in Wasser löst und starkes Schäumen der Lösung bewirkt.

Claims (5)

1. Mono- oder polyhydroxylierte Silane und Carbosilane, dadurch gekennzeichnet, daß sie der allgemeinen Formel I entsprechen, in der
R = C₁ bis C₂₂ Alkyl oder Aryl,
R₁ = C₁ bis C₂₂ Alkylenketten, wobei
B = Aklylen- oder Alkenyleneinheiten, ggf. durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituiert, mit 3 bis 12 C-Atomen,
C = ringförmige und/oder geradkettige mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasser­ stoffreste mit 3 bis 18 C-Atomen bedeuten,
D = Wasserstoff oder Alkyl-, Alkenyl-, Aryleinheiten, ggf. durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituiert, mit 2 bis 22 C-Atomen oder ringförmige und/oder geradkettige mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasser­ stoffreste mit 3 bis 18 C-Atomen, die durch ggf. Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome enthaltende Alkylen- oder Alkenyleneinheiten mit 2 bis 22 C-Atomen substituiert sind,
x und y unabhängig voneinander 0 bis 1000,
A₁ für x<0 R oder A und für x=0 A,
E für x<0 Silicium und für x, y=0 Silicium oder Kohlenstoff,
A₂ für E = Kohlenstoff R und für E = Silicium R oder A und für
E = Kohlenstoff B eine immer durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome, substituierte Alkylen- oder Alkenyleneinheit mit 3 bis 12 C-Atomen darstellen.
2. Mono- oder polyhydroxylierte Silane und Carbosilane gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel I
R = C₁ bis C₆ Alkyl, insbesondere Methyl und Ethyl, sowie Phenyl,
R₁ = C₁ bis C₆ Alkylenketten, insbesondere Methylen und Dimethylen, C = geradkettige und/oder ringförmige mono- oder polyhydroxylierte Kohlen­ wasserstoffreste mit 4 bis 13 C-Atomen, insbesondere solche, die sich von Pentosen oder Hexosen bzw. deren Oligomeren, speziell den Saccharidcarbonsäuren und deren Estern, z. B. Lactonen, den Aminosacchariden und hydrierten Sacchariden, oder von Mono- und Dihydroxycarbonsäuren und deren Lactonen ableiten,
D = C₂ bis C₁₀ Hydroxyalkyl, insbesondere -(CH₂)₂OH, -CH₂CH(OH)CH₂OH, -CH₂CH(OH)(CH₂)₃CH₃, -CH₂CH(OH)(CH₂)₅CH₃,
Hydroxyalkylenarylreste, insbesondere Ethergruppierungen enthaltende Alkyl-, Alkenyl- und Arylreste mit 2 bis 10 C-Atomen, insbesondere -CH₂CH(OH)CH₂OCH(CH₃)₂ und -CH₂CH(OH)CH₂OCH₂CH=CH₂,
Estergruppierungen enthaltende Alkyl-, Alkenyl- und Arylreste mit 2 bis 10 C-Atomen, insbesondere silyl-, carbosilanyl-, siloxanylsubstituierte Alkylen- oder Alkenylenreste mit 3 bis 15 C-Atomen, die zusätzlich durch Sauerstoff- oder Stickstoffatome substituiert sein können, insbesondere
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[(CH₃)₂]OSi(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)[OSi(CH₃)₃]₂,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[OSi(CH₃)₃]₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)[CH₂Si(CH₃)₃]₂,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃S i[(CH₃)₂]CH₂C(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(CH₃)₃,
-CH₂CH(OH)CH₂O(CH₂)₃Si(C₂H₅)₃,
mono- oder polyhydroxysubstituierte Alkylenamidreste mit 5 bis 16 C-Atomen, insbesondere alkylensubstituierte mono- oder polyhydroxylierte Kohlenwasserstoffreste mit 5 bis 16 C-Atomen, insbesondere alkylensubstituierte Glycoside und über Esterbindungen alkylensubstituierte offenkettige hydrierte Saccharide,
x insbesondere 0 bis 200, bevorzugt 0 bis 100, speziell 0 bis 50, ganz speziell 0 und 1,
y insbesondere 0 bedeuten.
3. Mono- oder polyhydroxylierte Silane und Carbosilane gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silan- und Carbosilaneinheiten den Strukturen -Si(CH₃)₃, -Si(C₂H₅)₃,-Si[(CH₃)₂]CH₂C(CH₃)₃,-Si[(CH₃)₂]CH₂CH₂Si[(CH₃)₂]-, -Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃-, -Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₃, -Si[(CH₃)₂]CH₂Si[(CH₃)₂]CH₂Si(CH₃)₂-, (CH₃)₃SiCH₂Si(CH₃)CH₂Si(CH₃)₃ und -[Si(CH₃)CH₂]x-, wobei x die in den Ansprüchen 1 und 2 genannten Bedeutung hat, entsprechen.
4. Mono- und polyhydroxylierte Silane und Carbosilane gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die mono- oder polyhydroxyierten, geradkettigen und /oder ringförmigen Kohlenwasserstoffreste in den Strukturelementen C und D von reduzierenden Mono-, Di- oder Trisacchariden, wie Glucose, Maltose, und Raffinose, reduzierten Sacchariden, wie Sorbit, natürlichen Aminosacchariden, wie Glucosamin, durch reduktive Aminierung darstellbaren Aminosacchariden, wie Glucamin, Isomaltamin, N-Alkylglucaminen, speziell N-Methylglucamin und N-(2- Hydroxyethyl)glucamin, oxydierten Sacchariden, speziell Saccharidcarbonsäuren und deren Estern, insbesondere deren Lactonen, wie Gluconsäure, Heptagluconsäure, Glucopyranosylarabonsäure, Gluconsäure-δ-lacton, Heptagluconsäure-γ-lacton, Glucopyranosyarabonsäurelacton, dehydratisierten Sacchariden, wie Glucosyloxymethylfurfural und Mono- oder Dihydroxycarbonsäuren, besonders deren Estern, speziell deren Lactonen, wie γ-Butyrolacton und α-Hydroxy-γ-butyrolacton, ableiten.
5. Mono- und polyhydroxylierte Silane und Carbosilane gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die, ggf. durch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome substituierten, Alkyl-, Alkenyl- , Aryleinheiten des Strukturelementes D von Verbindungen aus den Gruppen der Epoxide, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Glycidol, Hexenoxid, Cyclohexenoxid, Octenoxid, Styrenoxid, Allylglycidether, Methacrylsäureglycidester, Acrylsäureglycidester, Isopropylglycidether und Phenylglycidether, Alkylhalogenide, wie Allylchlorid und Allylbromid, Säurehalogenide, wie Acrylsäurechlorid und Methacrylsäurechlorid, Isocyanate, wie Butylisocyanat, Octylisocyanat und Toluenisocyanat ableiten.
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