DE4437411C2 - Bohrvorrichtung, insbesondere zum Bohren von Holz, Kunststoff und Metall - Google Patents
Bohrvorrichtung, insbesondere zum Bohren von Holz, Kunststoff und MetallInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bohrvorrichtung, insbesondere
zum Bohren von Holz, Kunststoff und Metall, mit einem
Antriebsmotor zum Antrieb des Bohrfutters, einem
Pneumatikzylinder, einem mit ihm in funktionalem Zusammenhang
stehenden Ölbremszylinder und einer elektronischen Steuerung
für den Antriebsmotor und die Umschaltung des
Ölbremszylinders.
Vorrichtungen, die
beispielsweise mittels eines elektronisch gesteuerten bzw.
geregelten Antriebsmotors betrieben werden, sind bekannt.
Dabei dient ein elektronisches Steuergerät unter anderem
dazu, die Drehzahl des Antriebsmotors einzustellen und bei
verschiedenen Belastungen konstantzuhalten. Dem
kontinuierlichen Vortrieb des Bohrfutters dient ein
Pneumatikzylinder. Hierbei ist es bei manchen Anwendungen
nachteilig, daß der Vortrieb des Bohrfutters mit der selben,
geringen Geschwindigkeit vonstatten geht, ganz gleich, ob der
Bohrer schon das zu bearbeitende Material erreicht hat, oder
nicht.
Es sind auch schon Vorrichtungen bekannt, bei denen die
Geschwindigkeit des Vortriebs des Bohrfutters bis zum
Werkstück hoch ist, um dann bei Beginn des Bohrvorgangs im
nötigen Umfang abgesenkt zu werden. Derartige Steuerung
arbeitet mit Fotozellen oder anderen Sensoren, welche die
Annäherung des Bohrers an das Werkstück signalisieren.
Insbesondere beim Bohren von Profilmaterial, wie es
beispielsweise im Fensterbau verwendet wird, haben die
bekannten Vorrichtungen den Nachteil, daß zwar eine rasche
Annäherung des Bohrers an das Werkstück möglich ist, und dann
mit geringer Geschwindigkeit des Vortriebs des Bohrers
gebohrt werden kann. Ein Nachteil besteht aber darin, daß
nach Überwindung der ersten Wandung des Profilmaterials durch
den Bohrer die geringe Geschwindigkeit des Vortriebs des
Bohrfutters beibehalten wird, obwohl das Bohrfutter an sich
einen viel schnelleren Vorschub vertragen könnte, bis der
Bohrer auf die nächste, zu bohrende Wandung trifft. In einem
Produktionsprozeß addieren sich die an sich unnötigen,
geringen Geschwindigkeiten des Vortriebs des Bohrers zu
beachtlichen Fehlzeiten, welche die Ursache zu einer
erheblichen Kostenbelastung bilden.
Es gibt auch Vorrichtungen, die beim Bohren jeweils einen
langsamen Vortrieb des Bohrfutters bzw. einer anderen
Bohraufnahme und ansonsten einen Eilgang für den Vortrieb des
Bohrfutters bzw. der Bohraufnahme bewerkstelligen können. Sie
arbeiten aber mit Nockensteuerung, sind jeweils nur auf das
zu bearbeitende Werkstück eingestellt und aufwendig auf
andere Werkstücke umzustellen. NC-Steuerungen mit
Schrittmotoren sind ebenfalls jeweils nur auf das zu
bearbeitende Werkstück eingestellt. Sie können zwar rasch
umprogrammiert werden, stellen aber wohl die teuerste Lösung
dar.
Aus der DE-OS 14 77 669 ist eine pneumatische
Vorschubeinrichtung nach der Gattung des Anspruchs 1 bekannt
geworden. Diese Vorrichtung dient zum Regeln des Vorschubes
einer Bohrmaschine mit einem Antriebsmotor zum Antrieb des
Bohrfutters, einem Pneumatikzylinder, einem mit ihm in
Zusammenhang stehenden Ölbremszylinder sowie einer Steuerung
für die Umschaltung des Ölbremszylinders.
Aus der DE 36 42 130 C2 ist es weiterhin bekannt geworden, im
Antriebsstrang für das Bohrfutter einen Sensor vorzusehen,
der an den Eingang einer Steuervorrichtung angeschlossen ist,
deren Ausgang den Antriebsmotor steuert. Hier übernimmt eine
Permeabilitätsänderung des Werkzeugschaftes bei der Rotation
die Funktion eines Dauermagneten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrvorrichtung,
insbesondere zum Bohren von Holz, Kunststoff und Metall zu
schaffen, die mit relativ einfachen Mitteln dazu in der Lage
ist, immer dann langsamen Vortrieb für den Bohrer zu
bewerkstelligen, wenn tatsächlich gebohrt wird, den Bohrer
aber immer dann im Eilgang vorwärtszubewegen, wenn der Bohrer
nach einem erfolgten Bohrvorgang und vor dem nächsten
Bohrvorgang kein Material zu bearbeiten hat.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1
aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf,
daß mit einfachen Mitteln beliebige Werkstücke in der Weise
bearbeitbar sind, daß jeweils beim Bohren automatisch
langsamer Vortrieb für den Bohrer angewendet wird, und dann,
wenn nicht gebohrt wird, der Bohrer automatisch im Eilgang
vorwärtsbewegt wird. Abgesehen von einer Grundeinstellung bei
der ersten Inbetriebnahme der Vorrichtung ist danach
keinerlei werkstückbezogene Voreinstellung der Vorrichtung
mehr nötig, weil die Umstellung von hoher
Vorschubgeschwindigkeit, dem so genannten Eilgang, zu
langsamem Vorschub und umgekehrt werkstückunabhängig
automatisch erfolgt. Dementsprechend können die Werkstücke
beliebig viele, große oder kleine Hohlräume sowie
verschiedene Wandstärken haben, und dennoch wird mit
kleinstmöglichem Zeitaufwand gebohrt, weil der Vorschub immer
dann, wenn nicht gebohrt zu werden braucht, automatisch
größer, also als Eilgang, eingestellt wird, als wenn gebohrt
wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
hervor.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel anhand einer
teilweise geschnittenen und teilweise schematischen Zeichnung
erläutert.
Die Vorrichtung 1 umfaßt im wesentlichen einen Antriebsmotor
10, der vorzugsweise ein aus einem elektrischen Netz 12
gespeister Elektromotor ist, eine elektronische
Steuervorrichtung 5, ein Getriebe 11 und einen
Pneumatikzylinder 8. Letzterer steht mit einem
Ölbremszylinder 13 in funktionalem Zusammenhang. Der
Ölbremszylinder 13 wird von dem Pneumatikzylinder 8
geschleppt. Je nach Vorschub bzw. Eilgang wird im
Ölbremszylinder 13 für den Ölstrom eine kleine Bohrung
eingesetzt oder zusätzlich eine große Bohrung in den
Ölkreislauf eingeschaltet.
Ein Bohrfutter 2 bzw. eine andere, beliebige Bohraufnahme für
einen Bohrer 7 wird von dem Antriebsmotor 10 über das
Getriebe 11 und eine Antriebswelle 14 angetrieben. In
Verbindung mit dem Ölbremszylinder 13 dient der
Pneumatikzylinder 8 dem Vorschub des Bohrfutters 2 und damit
des Bohrers 7 in Richtung eines Pfeils 19. Der Vorschub und
der Eilgang für den Bohrer 7 werden von der Steuervorrichtung
5 über eine Leitung 17 und ein Ventil 6 ausgelöst, das dem
Ölbremszylinder 13 zugeordnet ist.
Eine Drehzahlmessung der Welle 9 des Antriebsmotors 10
erfolgt durch einen auf der Welle 9 sitzenden Dauermagneten
3, dessen Drehbewegungen von einem stationär im Antriebsmotor
10 angebrachten Sensor 7 über eine Leitung 18 an die
Steuervorrichtung 5 gemeldet wird.
Alternativ zur Anbringung des Dauermagneten 3 auf der Welle 9
des Antriebsmotors 10 kann der Dauermagnet 3 auch auf einer
(in der Zeichnung nicht dargestellten) Riemenscheibe bzw.
einem (in der Zeichnung nicht dargestellten) Getrieberad im
Getriebe 11 angebracht sein. Der Sensor 4 würde sich dann an
geeigneter Stelle im Gehäuse des Getriebes 11 befinden, wo er
die Drehbewegungen des Dauermagneten feststellen könnte.
Allgemein kann also gesagt werden, daß im Antriebsstrang für
das Bohrfutter 2 der drehzahlabhängig bewegte Dauermagnet 3
sowie ihm gegenüber stationär angeordnet der Sensor 4
vorgesehen sind, und der Sensor 4 an den Eingang der
Steuervorrichtung 5 angeschlossen ist, deren Ausgang an das
geschwindigkeitsbestimmende Ventil 6 für den, den Vorschub
des Bohrfutters 2 bewirkenden Ölbremszylinder 13
angeschlossen ist.
Die Steuervorrichtung 5 erhält ihren Strom über Leitungen 15,
16 aus dem elektrischen Netz 12.
In der Steuervorrichtung 5 ist eine (in der Zeichnung nicht
dargestellte) Schaltung zur Feststellung der Frequenz der
elektrischen Spannung im elektrischen Netz 12 vorgesehen.
Ebenfalls in der Steuervorrichtung 5 ist eine (in der
Zeichnung nicht dargestellte) Schaltung zur Feststellung der
Drehzahl des Antriebsmotors 10 vorgesehen.
Darüberhinaus ist in der Steuervorrichtung 5 eine (in der
Zeichnung nicht dargestellte) Schaltung vorgesehen, welche
die Frequenz der elektrischen Spannung im elektrischen Netz
12 zu der Drehzahl des Antriebsmotors 10 ins Verhältnis
setzt.
In der Steuervorrichtung 5 befindet sich ferner eine (in der
Zeichnung nicht dargestellte) Schaltung, die bei einer
Herabsetzung der Drehzahl des Bohrfutters 2, die durch den
Bohrvorgang hervorgerufen ist, das dem Ölbremszylinder 13
zugeordnete Ventil 6 in der Weise betätigt, daß der Vortrieb
des Bohrfutters 2 verlangsamt und bei Erhöhung der Drehzahl
des Bohrfutters 2 der Bohrer 7 im Eilgang vorwärts bewegt
wird.
Der Vorschub des Bohrfutters 2 und damit des Bohrers 7
erfolgt zunächst rasch, also im Eilgang, bis der Bohrer 7 auf
das zu bohrende Material auftrifft. Durch die Reibung
zwischen dem Bohrer 7 und dem (in der Zeichnung nicht
dargestellten) Material nimmt die Drehzahl der Welle 9 des
Antriebsmotors 10 geringfügig ab. Diese an sich sehr kleine
Drehzahländerung beim Antriebsmotor 10 wird vom Sensor 4 über
die Leitung 18 an die Steuervorrichtung 5 gemeldet, die über
die Leitung 17 und das Ventil 6, sofort den Ölbremszylinder 13
in der Weise beeinflußt, daß der Bohrer 7 nur noch mit
geringem Vorschub vorwärtsbewegt wird.
In gleicher Weise wird die Vorschubgeschwindigkeit des
Ölbremszylinders 13 wieder erhöht, wenn der Bohrer 7 durch
das Material hindurch ist und sich die Drehzahl des
Antriebsmotors 10 dementsprechend wieder erhöht.
Claims (6)
1. Bohrvorrichtung, insbesondere zum Bohren von Holz,
Kunststoff, oder Metall, mit einem Antriebsmotor (10) zum
Antrieb des Bohrfutters (2) und einer Bohrervorschubs-An
triebseinrichtung (8, 13) sowie einer Drehzahlerfassung des
Antriebsmotors (10), dadurch gekennzeichnet, daß eine durch
den Bohrvorgang bewirkte Drehzahländerung am Antriebsmotor
(10) mittels eines Sensors (4) erfaßt und dieses Signal einer
Steuereinrichtung (5) zuführbar ist und daß die
Steuereinrichtung (5) signalabhängig die Bohrervorschubs-An
triebseinrichtung (8, 10) im Sinne eines Bearbeitungs-Vor
schubs und/oder eines Eilgangs ohne Bearbeitung steuert.
2. Bohrvorrichtung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Dauermagnet (3) auf der Welle (9) des Antriebsmotors (10)
als Signalgeber für den Sensor vorgesehen ist.
3. Bohrvorrichtung, nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
der Dauermagnet (3) mit einem Getrieberad in einem Getriebe
(11) drehfest verbunden ist, das zwischen dem Antriebsmotor
(10) und dem Bohrfutter (2) angeordnet ist.
4. Bohrvorrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung (5) eine
Schaltung zur Feststellung der Frequenz der elektrischen
Spannung im elektrischen Netz (12) vorgesehen ist.
5. Bohrvorrichtung, nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung (5) eine
Schaltung vorgesehen ist, welche die Frequenz der
elektrischen Spannung im elektrischen Netz (12) zu einer
Drehzahl des Antriebsmotors (10) ins Verhältnis setzt, wobei
eine Änderung der Netzfrequenz keine Vorschubs- bzw.
Eilgangsänderung zur Folge hat.
6. Bohrvorrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung (5) eine
Schaltung vorgesehen ist, die bei einer Herabsetzung der
Drehzahl des Bohrers (7), die durch den Bohrvorgang
hervorgerufen ist, das dem Ölbremszylinder (13) zugeordnete
Ventil (6) ansteuert und den Vorschub des Bohrers (7)
einleitet und daß bei Erhöhung der Drehzahl des Bohrers (7)
das Ventil (6) in der Weise betätigt wird, daß vom langsamen
Vortrieb des Bohrers (7) auf Eilgang des Vortriebs
umgeschaltet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944437411 DE4437411C2 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Bohrvorrichtung, insbesondere zum Bohren von Holz, Kunststoff und Metall |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4437411A1 DE4437411A1 (de) | 1996-04-25 |
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DE19924200B4 (de) * | 1999-05-27 | 2004-07-15 | Wolfgang Schmidt E.K. | Drehzahl-Vorschubregelung |
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DE1477669A1 (de) * | 1965-09-23 | 1969-09-25 | Karl Pflumm | Pneumatische Vorschubeinrichtung mit OElbremse |
DE3642130C2 (de) * | 1986-12-10 | 1990-03-01 | Toenshoff, Hans Kurt, Prof. Dr.-Ing., 3006 Burgwedel, De |
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1994
- 1994-10-19 DE DE19944437411 patent/DE4437411C2/de not_active Expired - Fee Related
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