DE4437386A1 - Verfahren und Umlaufbecken für die Langzeitbelüftung von im Belebungsverfahren gereinigtem Abwasser - Google Patents
Verfahren und Umlaufbecken für die Langzeitbelüftung von im Belebungsverfahren gereinigtem AbwasserInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1236—Particular type of activated sludge installations
- C02F3/1257—Oxidation ditches
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- C02F3/14—Activated sludge processes using surface aeration
- C02F3/18—Activated sludge processes using surface aeration the aerator having a horizontal axis
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W10/00—Technologies for wastewater treatment
- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Description
Die Erfindung betrifft das seit Anfang dieses Jahrhunderts
bekannte Verfahren zur Langzeitbelüftung des mit
Belebtschlamm angereicherten Abwassers. In dem Belebt
schlammbecken werden die im Abwasser enthaltenen
Schmutzstoffe durch aerobe Stoffwechselprozesse der
Mikroorganismen abgebaut. Der für den Abbau benötigte
(Luft)Sauerstoff wird durch Oberflächen- oder Druckluft-
Belüftungsvorrichtungen eingebracht.
Die erste Art einer
Oberflächen-Belüftungseinrichtung war die sog.
Kessener-Bürste, die durch an einer Horizontalwelle
befestigte Schlagelemente gekennzeichnet ist, wobei die
Schlagelemente im Betrieb durch Aufschlagen auf die
Wasserfläche und durch Versprühen von Wassertropfen den
Luftsauerstoff in das Abwasser einbringen. Diese Art der
Oberflächenbelüftung wurde im Laufe der Jahre immer weiter
verfeinert und hinsichtlich der Ökonomie optimiert
(DE-PS-15 84 967). Die Beschaufelung der Belüftungsrotoren
wurde auf eine möglichst effiziente Blasenbildung und -ein
tragung abgestimmt.
Es ist bekannt, daß die mit ihrer Achse quer zur Umlauf
strömung im Ringbecken angeordneten Oberflächenbelüfter
auch gleichzeitig den Umlauf des Abwassers bewirken können.
Für die Strömung des Abwassers ist deshalb in der Regel
kein besonderes Aggregat erforderlich. Nachteilig bei
diesem Verfahren ist jedoch der Umstand, daß weder der
Sauerstoffeintrag noch die Umlaufströmung individuell
geregelt werden können. Insbesondere für die
Denitrifikation und für frachtarme Zeiten ist es aber
erwünscht, den Sauerstoffeintrag unabhängig von der
Umlaufgeschwindigkeit regeln zu können. Es wurde daher zur
Beseitigung dieses Nachteils bereits vorgeschlagen,
zusätzlich zu den Belüftern Umwälzaggregate einzusetzen
(DE-PS 19 32 640). Das Vortriebsaggregat ist dabei
vorzugsweise als langsam laufender (Rohr-)Propeller mit
horizontaler Wellenanordnung ausgebildet.
Bei diesem Umlaufbecken übt der horizontalachsige Oberflä
chenbelüfter immer noch eine Vortriebskraft auf das Wasser
aus, die bei der Regelung des Umwälzantriebs zu berücksich
tigen ist. Einzig bei der am Beckenboden angeordneten
Druckluftbelüftung ist die durch langsam laufende Rohrpro
peller bewirkte Umwälzung unabhängig von der Belüftung
regelbar (DE-OS 31 02 435).
Die Aufgabe, die Trennung der beiden Betriebsparameter
unter Verwendung eines Oberflächenbelüfters konsequent zu
ermöglichen, wird erfindungsgemäß in überraschend einfa
cher Weise durch die in Anspruch 1 enthaltenen Merkmale
gelöst. Dadurch, daß von dem Oberflächenbelüfter und/oder
dem die Umlaufströmung erzeugenden Förderaggregat eine quer
zur Kreislaufströmung gerichtete Strömungskomponente
gebildet wird, ergibt sich eine resultierende Strömung, die
die Form eines Schraubengangs hat. Bei Verwendung eines
horizontalachsigen Oberflächenbelüfters bedeutet dies, daß
die Welle des Belüfters in Umlaufströmung angeordnet ist.
Bei einem ebenfalls verwendbaren Oberflächenbelüfter mit
vertikaler Welle (sog. Kreisel) werden dann Leitelemente
für die allseits ausgerichtete Abströmung eingesetzt, die
die Abströmung bündeln und in eine Richtung quer zur
Umlaufströmung lenken.
Mit dieser neuen Anordnung sind neben der gewünschten Tren
nung der Umwälzung von der Belüftung weitere wesentliche
Vorteile verbunden. Der schraubengangförmige Strö
mungsverlauf bewirkt, daß der eingetragene Sauerstoff an
der Wand des Umlaufbeckens in die Tiefe gelenkt und dadurch
in tiefere Bereiche getragen wird. Wenn der horizontalach
sige Oberflächenbelüfter in bevorzugter Anordnung in der
Nähe einer Beckenwand installiert und die Abströmung direkt
zur Beckenwand gerichtet ist, dann ist der Effekt der
Umlenkung in die Tiefe besonders ausgeprägt und
erfolgreich.
Ein weiterer Vorteil ist damit verbunden, daß der Quer
schnitt des Umlaufgrabens jetzt unabhängig von den
Abmessungen und den Einbauvorgaben des Oberflächenbelüfters
gestaltet werden kann. Durch die hiervor geschilderte ab
wärts gerichtete und dann am Beckenboden weiter laufende
Strömung wird am Beckenboden die Strömungsgeschwindigkeit
so weit erhöht, daß Schlammablagerungen dort nicht mehr zu
befürchten sind. Die Beckentiefe kann sogar entsprechend
erhöht werden. Im Abströmbereich des Oberflächenbelüfters
bisher notgedrungen vorgesehene Leiteinrichtungen, die
einzig dem Zweck dienten, die Strömungsgeschwindigkeit am
Einwirkbereich der Belüfterschaufeln zu erniedrigen, können
bei der neuen Anordnung entfallen. Die Leistung der Ober
flächenbelüfter wird jetzt zu 100% für den Sauerstoffein
trag genutzt. Wenn, wie bevorzugt, der Oberflächenbelüfter
keine spürbare gerichtete Abströmung mehr erzeugt, dann
wird erfindungsgemäß mindestens ein Förderaggregat so an
geordnet und/oder ausgebildet, daß die gewünschte Schrau
bengangströmung entsteht. Der Oberflächenbelüfter ist dann
so modifiziert, daß er den Luftsauerstoff lediglich durch
laufend wiederholte Vergrößerung der Übergangsfläche
Luft/Wasser einträgt. Umlaufbecken, bei denen die Achse der
Oberflächenbelüfter horizontal in Richtung der
Umlaufströmung liegt, sind an sich bekannt (DE-OS 16 58 106,
DE-OS 22 12 126). In beiden Fällen ist die Bestückung
der Belüfter die eines Schneckenförderers, so daß sie
überwiegend eine Abströmung in Kreislaufrichtung erzeugt;
eine getrennte Regelung von Umlaufgeschwindigkeit und
Sauerstoffeintrag ist dort nicht möglich.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß
jetzt für den Oberflächenbelüfter keine den Graben über
spannende Brücke benötigt wird. Der oder die Belüfter kön
nen an der Graben- bzw. Beckenwand aufgestellt und von
außen gewartet werden. Die Montage von Spritzschutzhauben,
die den Zweck haben, die mit pathogenen Keimen beladenen
Aerosole am Forttreiben zu hindern, ist jetzt ebenfalls
erleichtert, wobei die Haube sogar noch verkleinert werden
kann, weil die Becken- bzw. Grabenwand einen Teil von ihr
bildet. Da der Oberflächenbelüfter jetzt nicht mehr zur Um
wälzung beitragen muß, kann seine Umfangsgeschwindigkeit
mit Blick auf einen optimierten Sauerstoffeintrag gewählt
und insbesondere erhöht werden.
In der Abbildung ist eine besonders bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung gezeigt. Die Abbildung stellt den Grund
riß eines Umlaufbeckens 1 mit die beiden Längsabschnitte 2
trennender Mittelwand 3 dar. In den Beckenkehren 4 können
außermittig angeordnete halbkreisförmige Leitwände 5 vorge
sehen sein.
Jeder Längsabschnitt 2 enthält im Abstand von seinem Anfang
einen untergetauchten, regelbar angetriebenen Propeller 6,
der für eine gleichmäßige Durchströmung des Beckens ohne
Schlammablagerungen sorgt. Etwa in der Mitte und am Ende
jedes Längsabschnitts 4 sind Oberflächenbelüfter in Form
von Belüftungsrotoren 7 vorgesehen, die mit ihrer Welle 8
parallel zur Beckenwand angeordnet sind. Die Lager der
Rotorwellen und die Getriebemotoren ruhen auf Konsolen, die
von der Beckenwand vorgebaut sind. An den eingezeichneten
Pfeilen ist zu erkennen, daß die Rotoren in einer Drehrich
tung angetrieben sind, in der ihre Abströmung von der Bec
kenwand weggerichtet ist. Zusammen mit dem Vektor der Um
laufgeschwindigkeit ergibt sich eine Schrägströmung 11, die
an der Mittelwand 3 nach unten umgelenkt wird und dann in
Form einer Schraubengangströmung weiterläuft. Der vom
Belüftungsrotor eingeschlagene Luftsauerstoff wird mit der
Schraubengangströmung auch nach unten gezogen und erreicht
tiefere Bereiche des Beckens. Zur wirbelfreien Bildung der
Schraubengangströmung können an der Stelle des Auftreffens
schräggestellte Leiteinrichtungen angeordnet sein. In dem
anderen Längsabschnitt, der keine Belüfter enthält, findet
wegen des dort herrschenden Sauerstoffmangels (anoxisches
Milieu) Denitrifikation der Ammonstickstoffverbindungen
statt. Soll nicht denitrifiziert werden, dann werden auch
in diesem Beckenabschnitt Oberflächenbelüfter in der vorbe
schriebenen Ausrichtung und Anordnung eingesetzt. Die Pla
zierung der Propeller und Belüftungsrotoren kann beliebig
geändert werden. Die Erfindung ist auch bei reinen Kreis-
oder Kreisringbecken ohne Längsabschnitte und bei
Schlängelgräben mit mehr als zweifacher Umlenkung
anwendbar. Wo die Belüftungsrotoren und Förderaggregate
dort plaziert werden müssen, ist leicht anhand der Größe
der Denitri- und Nitrifikationszonen und der erforderlichen
Sauerstoffgehalte zu bestimmen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Langzeitbelüftung von mit biologisch
abbaubaren Schmutzstoffen befrachtete Abwässer in einem
eine Kreislaufströmung aufweisenden Belüftungsbecken oder
-graben, wobei das Abwasser durch ein angetriebenes
Förderaggregat in Kreislauf gebracht und gehalten wird und
der für den biologischen Abbau benötigte Luftsauerstoff von
der Umgebungsluft durch rotierende Oberflächenbelüfter
eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß von dem
Oberflächenbelüfter als Abströmung und/oder von dem Förder
aggregat eine Strömungskomponente erzeugt wird, die quer
zur Kreislaufströmung verläuft, so daß beide
Strömungskomponenten in eine im Kreislauf verlaufende
schraubengangförmige Umwälzströmung resultieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Förderaggregate in Richtung der gewünschten
Schraubengangströmung fördern.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Förderaggregate in
verschiedenen Höhen und/oder Seitenanordnungen und/oder
Ausrichtungen vorgesehen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftsauerstoff von den
Oberflächenbelüftern ausschließlich durch laufend
wiederholte Vergrößerung der Übergangsfläche Luft/Wasser
eingetragen wird.
5. Umlaufbecken oder -graben zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, enthaltend
mindestens ein Vortriebsaggregat zur Erzeugung der
Umlaufströmung und mindestens einen den Luftsauerstoff über
die Wasserfläche eintragenden Oberflächenbelüfter, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberflächenbelüfter (7) so
angeordnet ist, daß seine Abströmung (9) quer zur
Umlaufströmung des Abwassers ausgerichtet ist.
6. Umlaufbecken nach Anspruch 5 unter Verwendung eines
horizontalachsigen Oberflächenbelüfters, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Achse (8) des Oberflächenbelüfters (7)
mindestens angenähert in Richtung der Umlaufströmung (10)
angeordnet ist.
7. Umlaufbecken nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberflächenbelüfter (7) am Becken- bzw. Grabenrand
angeordnet ist.
8. Umlaufbecken nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmung des Oberflächenbelüfters (7) zur benach
barten Beckenwand gerichtet ist.
9. Umlaufbecken nach Anspruch 8 unter Verwendung mindestens
eines vertikalachsigen Oberflächenbelüfters, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberflächenbelüfter mit Leitelemen
ten zur im wesentlichen geradlinigen Abströmung ausgerüstet
ist und daß die so erzeugte Abströmung quer zur
Umlaufrichtung ausgerichtet ist.
10. Umlaufbecken nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der horizontalachsige Oberflächenbelüfter
eine Bestückung erhält, die die Wasserfläche ohne spürbare
Abströmung lediglich aufreißt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437386 DE4437386A1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren und Umlaufbecken für die Langzeitbelüftung von im Belebungsverfahren gereinigtem Abwasser |
PCT/EP1995/004086 WO1996012679A1 (de) | 1994-10-19 | 1995-10-18 | Verfahren und umlaufbecken bzw. -graben für die langzeitbelüftung von im belebungsverfahren gereinigtem abwasser |
EP95936517A EP0787108A1 (de) | 1994-10-19 | 1995-10-18 | Verfahren und umlaufbecken bzw. -graben für die langzeitbelüftung von im belebungsverfahren gereinigtem abwasser |
AU38433/95A AU3843395A (en) | 1994-10-19 | 1995-10-18 | Process and circulation tank or channel for long-term aeration of waste water cleaned in an activated sludge process |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437386A1 true DE4437386A1 (de) | 1996-04-25 |
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ID=6531187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
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Family Cites Families (3)
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IT953945B (it) * | 1971-03-22 | 1973-08-10 | Girejean Soc Civile | Dispositivo per la depurazione biologica di acque di rifiuto |
US5118415A (en) * | 1991-08-02 | 1992-06-02 | Smith & Loveless, Inc. | Oxidation ditch velocity control system |
-
1994
- 1994-10-19 DE DE19944437386 patent/DE4437386A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-10-18 AU AU38433/95A patent/AU3843395A/en not_active Abandoned
- 1995-10-18 EP EP95936517A patent/EP0787108A1/de not_active Ceased
- 1995-10-18 WO PCT/EP1995/004086 patent/WO1996012679A1/de not_active Application Discontinuation
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Firmenschrift: Torusströmung, GIN 4600, 1987, Geiger Torox * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AU3843395A (en) | 1996-05-15 |
WO1996012679A1 (de) | 1996-05-02 |
EP0787108A1 (de) | 1997-08-06 |
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Legal Events
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