DE4437331C2 - Innenbelüftete geteilte Wellenbremsscheibe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine innenbelüftete geteilte Wellenbremsscheibe gemäß Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.

Zur Verbindung zweier Bremsscheibenteilstücke im Bereich der radial und achsparallel verlaufenden Teilungsfuge ist es aus dem Gebrauchsmuster DE 90 17 033 U1 bekannt, eine etwa tangential liegende Schraube zu verwenden. Zum Einbau derartiger Schrauben ist es bei innenbelüfteten Wellenbremsscheiben erforderlich, im Bereich der Kühlrippen ausreichend Platz zu schaffen und diese zumindest teilweise wegzuschneiden. Dabei geht natürlich Kühlfläche verloren. Außerdem müssen bei dieser Art der Befestigung die beiden Schnittflächen zumindest im Bereich der Schrauben entsprechend dick und stabil ausgeführt werden. Es hat sich gezeigt, daß diese Schraubenverbindung bei den heute immer höher werdenden Zugbelastungen nicht mehr den Anforderungen standhält, da man die Abmessungen der Schnittflächen und Schrauben nicht immer beliebig erhöhen kann.

In der DE 33 15 121 A1 ist eine gattungsgemäße Bremsscheibe für eine Fahrzeugscheibenbremse zum Anbringen auf einer Nabe mittels einer nachgiebigen Halterung bekannt, wobei die Bremsscheibe mindestens zwei Bauteile von bogenförmigem Umriß aufweist, deren einander benachbarte Enden durch eine Verbindungseinrichtung unter Freilassung eines Wärmedehnung ermöglichenden Spaltes zwischen den einander benachbarten Enden zusammengehalten sind. Die Verbindungseinrichtung besitzt einen insgesamt H-förmigen Querschnitt mit einem starren Querstück. Mit Hilfe von Spannstiften werden die beiden Bauteile federnd im Bereich der Teilungsfuge auseinander gedrückt. Hierdurch entsteht eine nachteilige offene Fuge.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbindung zweier Bremsscheibenteilstücke vorzugschlagen, die die aufgezeigten Probleme nicht hat.

Zwei alternative Lösungen sind im Kennzeichen der Ansprüche 1 und 2 angegeben. Die Unteransprüche 3 bis 6 enthalten sinnvolle Ausführungsformen dazu.

Erfindungsgemäß werden die einzelnen Segmente der Reibringe mit Hilfe von ein oder zwei einschiebbaren Klammern in tangentialer Richtung zusammengehalten. Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 1 (vgl. Fig. 1 bis 7) sind dies zwei ineinandergreifende Klammern, die hinten an den Reibringinnenflächen angeordneten Spannflächen anliegen. Zur Verspannung zweier Reib­ ringsegmente in tangentialer Richtung wird dabei in radialer Richtung von in­ nen ein Spannkeil zwischen die beiden übergreifenden Schenkel der Klam­ mern geschoben, der dann von außen mit Hilfe einer Sicherungsschraube eingeklemmt wird. Bei der Ausführungsform nach Anspruch 2 (vgl. Fig. 1a bis 4a) wird nur eine Klammer benutzt, die beim Einbau mit oder ohne Hilfe eines besonderen Werkzeuges in tangentialer Richtung auseinandergezogen wird und nach Entfernen des Spannwerkzeuges die Reibringsegmente in tangentialer Richtung zusammenzieht.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Fig. 1 bis 7 und 1a bis 4a bei­ spielsweise näher erläutert.

Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einer Wellenbremsscheibe als Radialschnitt senkrecht zur Achse und etwa mittig zwischen den beiden Reibringen.

Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 dargestellten Ausschnitt in perspektivischer Ansicht.

Fig. 3 ist eine Ansicht zu Fig. 2 von außen auf den Teil einer Wellenbrems­ scheibe.

Fig. 4 ist ein radialer und achsparallel verlaufender Schnitt durch die Wellenbremsscheibe im Bereich der Teilungsfuge.

Fig. 5 zeigt im Querschnitt eine Klammer.

Fig. 6 zeigt im Radialschnitt einen Spannkeil

Fig. 7 zeigt von außen in der Draufsicht den Spannkeil.

Fig. 1a bis 4a zeigen entsprechend zu den Darstellungen der Fig. 1 bis 4 die Verbindung zweier Brems­ scheibenteilstücke mit einer Klammer.

In den Figuren sind jeweils zwei Bremsscheibenteilstücke (1) ausschnittsweise im Bereich der Teilungsfuge (2) dargestellt. Da es sich um innenbelüftete Bremsscheiben handelt, gehören dazu jeweils zwei, aus Segmenten zusam­ mengesetzte Reibringe (9), die über Kühlrippen (13) miteinander in Verbindung stehen. Nach den Fig. 1 bis 7 werden zur Verbindung zweier Bremsschei­ benteilstücke (1) jeweils zwei Klammern (3, 4) benötigt. Diese Klammern haben nach Fig. 5 im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt und besitzen einen großen Schenkel (3a, 4a) und einen kleineren Schenkel (3b, 4b). An den großen Schenkeln (3a, 4a) befinden sich die Spannflächen (11), die im zusammengebauten Zustand an den Spannflächen (10) an der Innenseite der Reibringe (9) anliegen. Die Länge der großen Schenkel (3a, 4a) entspricht im wesentlichen der Länge der Kühlrippen (13), so daß die Klammern nach radialem Einschieben in den Zwischenraum zwischen den Reibringen an beiden Seiten an den Spannflächen (10) gleichmäßig zur Anlage kommen. Die Spannflächen (12) der beiden kleineren Schenkel (3b, 4b) liegen sich im zusammengebauten Zustand der übereinandergreifenden Klammern mit Abstand gegenüber, so daß von innen in radialer Richtung dazwischen der Spannkeil (5) geschoben werden kann. Dieser Spannkeil, der in den Fig. 6 und 7 als Einzelteil dargestellt ist, besitzt an seiner schmaleren, im eingebau­ ten Zustand nach außen gerichteten Ende eine Bohrung (6), in die von außen die Sicherungsschraube (7) eingeschraubt werden kann. Diese Schraube (7) kommt an der Außenkante der Schenkel (3b und 4b) zur Anlage, so daß beim Einschrauben der Keil (5) radial nach außen gezogen wird, bis die notwendige Spannung vorhanden ist.

In den Fig. 1a bis 4a ist eine alternative Ausführungsform dargestellt, wobei nur eine Klammer (20) für den Zusammenhalt der beiden Bremsscheibenteil­ stücke (1) sorgt. Diese Klammer (20) besitzt an beiden Seiten gleich große Schenkel (21) mit entsprechenden Spannflächen (11), die an den Spannflä­ chen (10) innerhalb der Reibringe (9) zur Anlage kommen. Die Konstruktion der Reibringe ist dadurch unverändert. Die Klammer (20) hat ein etwa Wellen- oder mäanderförmiges federndes Zwischenteil. Zur Montage muß diese Klammer mit großer Kraft eingetrieben oder mit entsprechendem Werkzeug mit ihren Spannflächen (11) soweit auseinandergezogen werden, daß sie in radialer Richtung eingeschoben werden kann.

In den Fig. 3, 4 und 3a, 4a ist außerdem ein Sicherungsstift (8) dargestellt, um ein Verschieben der Reibringe (9) gegeneinander zu verhindern.

Claims (6)

1. Innenbelüftete geteilte Wellenbremsscheibe mit Reibflächen an Reibringen mit radial und achsparallel verlaufenden Teilungsfugen, in deren Nähe zur Verbindung zweier Bremsscheibenteilstücke an einer oder beiden den Reibflächen abgekehrten Innenseiten der Reibringe Vorsprünge mit sich orthogonal zur Umfangsrichtung und/oder im wesentlichen parallel zu den Teilungsfugen erstreckenden Spannflächen angeordnet sind, an denen Spannflächen von im Bereich der Teilungsfugen einsetzbaren Klammern zur Anlage kommen, wobei die Klammern einen im wesentlichen U- förmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß je Teilungsfuge zwei Klammern (3, 4) spiegelbildlich und mit den Schenkeln (3b, 4b) übereinandergreifend angeordnet sind und zum Zusammenziehen der Bremsscheibenteilstücke (1) zwischen die beiden Schenkel (3b, 4b) ein Spannkeil (5) von innen in radialer Richtung einschiebbar ist.

2. Innenbelüftete geteilte Wellenbremsscheibe mit Reibflächen an Reibringen mit radial und achsparallel verlaufenden Teilungsfugen, in deren Nähe zur Verbindung zweier Bremsscheibenteilstücke an einer oder beiden den Reibflächen abgekehrten Innenseiten der Reibringe Vorsprünge mit sich orthogonal zur Umfangsrichtung und/oder im wesentlichen parallel zu den Teilungsfugen erstreckenden Spannflächen angeordnet sind, an denen Spannflächen von im Bereich der Teilungsfugen einsetzbaren Klammern zur Anlage kommen, wobei die Klammern einen im wesentlichen H- förmigen Querschnitt aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß je Teilungsfuge ein oder mehrere Klammern (20) mit einem Wellen- oder mäanderförmigen, federnden Zwischenteil verwendet werden, das im eingebauten Zustand unter Zugspannung steht und die beiden zugehörigen Bremsscheibenteilstücke (1) mit ausreichender Kraft zusammenhält.

3. Wellenbremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der U-förmige Querschnitt der Klammern (3, 4) unterschiedlich lange Schenkel (3a, 3b, 4a, 4b) aufweist und die kurzen Schenkel (3b, 4b) übereinandergreifend angeordnet sind.

4. Wellenbremsscheibe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem oder beiden Reibringen (9) im Bereich der Teilungsfuge (2) tangential Sicherungsstifte (8) angeordnet sind, die in Bohrungen der beiden zugehörigen Bremsscheibenteilstücke (1) hineinragen.

5. Wellenbremsscheibe nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spitze des Spannkeiles (5) in radialer Richtung eine zentrale Bohrung (6) angeordnet ist, in die von radial außen her eine Schraube (7) zum Spannen und Sichern der Klammern eindrehbar ist.

6. Wellenbremsscheibe nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (3, 4, 20) aus einem Zieh- oder Walzprofil hergestellt sind.